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Aktuell Obwalden | KW22 | 2. Juni 2022

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AKTUELL<br />

INTERVIEW<br />

Vom«Stockkind» zum Generalvikar<br />

Das Bistum Chur hat in den vergangenen Jahren einige Turbulenzen<br />

erlebt. Peter Camenzind, Generalvikar der Urschweiz, sprichtim<br />

Interview über seine Aufgaben und seine Liebe zu Brasilien.<br />

Der gebürtige Alpnacher Peter Camenzind<br />

ist seit einem Jahr Generalvikar<br />

für die Urschweiz. Interimistisch hatte<br />

der 60-Jährige das Amt bereits seit März<br />

2020 inne, dies nachdem Generalvikar Martin<br />

Kopp entlassen worden war.Das Bürodes<br />

Generalvikariats Urschweiz befindet sich in<br />

Brunnen und geniesst die Gastfreundschaft<br />

der Ingenbohler Schwestern. Dort haben wir<br />

Peter Camenzind zum Interview getroffen.<br />

Peter Camenzind, ganz einfach gefragt:<br />

Wasmacht ein Generalvikar?<br />

Ein Generalvikar wirkt als Stellvertreter eines<br />

Bischofs. Das ist die Hauptaufgabe. Das<br />

Wort «Vikar» stammt übrigens aus dem Lateinischen<br />

und bedeutet genau das: «Stellvertreter».<br />

Ein Generalvikar ist dann sozusagenein<br />

Stellvertreter in allen Belangen.<br />

Sie sind aber nicht Generalvikar des Bistums<br />

Chur, sondern Generalvikar der Urschweiz.<br />

Das Bistum Chur nimmt diesbezüglich<br />

eine ArtSonderrolle ein.<br />

Tatsächlich ist das Bistum in drei Regionen<br />

aufgeteilt und jede Region hat einen Generalvikar,<br />

also einen Stellvertreter für den<br />

Churer Bischof Bonnemain.<br />

In der Berufswelt versteht man unter einem<br />

«Stellvertreter» eher eine Person, die<br />

nur dann etwas zu tun hat, wenn der Chef<br />

gerade verhindert ist. Vermutlich ist das in<br />

einem Bistum etwas anders?<br />

Ja, das ist nicht vergleichbar. ImExtremfall<br />

macht der Generalvikar die ganzeArbeit und<br />

der Bischof übernimmt nur die angenehmen<br />

Repräsentationsarbeiten (lacht). Beim<br />

Bistum Chur ist das glücklicherweise nicht<br />

so. In meine Kompetenz fallen beispielsweise<br />

Personalfragen inder Bistumsregion Urschweiz,<br />

die ich zusammen mit meiner Kollegin<br />

Brigitte Fischer Züger bearbeite. Auch<br />

bei Firmungen vertrete ich den Bischof.<br />

Zudem tausche ich mich regelmässig mit<br />

den Kirchgemeinden und Dekanaten in der<br />

Urschweiz aus.<br />

Können Sie ein Beispiel nennen?<br />

Ein wichtiges Thema ist derzeit der neue<br />

Verhaltenskodex im Bistum Chur. Angestossen<br />

wurde dieser durch verschiedene<br />

Missbrauchsskandale in der Kirche. Hier<br />

ist es meine Aufgabe, die Umsetzung des<br />

Kodex in den kirchlichen Gemeinschaften<br />

und Seelsorgeteams einzubringen. Ein ganz<br />

aktuelles Thema in <strong>Obwalden</strong> ist auch der<br />

Zusammenschluss der Pfarreien Sarnen,<br />

Kägiswil und Schwendi zu einem einzigen<br />

Seelsorgeraum. So etwas geht nicht ohne<br />

Einverständnis des Bischofs. Deshalb bin<br />

ich in diesen Prozess involviert.<br />

Wie sieht Ihr Alltag aus?<br />

Etwa zwei Drittel meiner Arbeitszeit verbringe<br />

ich ausser Haus und bin unterwegs in

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