2022 | SWP Mobilität der Zukunft
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<strong>Mobilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
Impressum<br />
Verlag & Herausgeber<br />
Neue Pressegesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
Frauenstr. 77, 89073 Ulm<br />
Projektleitung<br />
Tobias Lehmann<br />
Anzeigen (verantwortlich)<br />
Stefan Schaumburg<br />
Redaktion<br />
Stefanie Müller<br />
(verantwortlich)<br />
Kerstin Auernhammer,<br />
SVH GmbH & Co. KG<br />
Spagat zwischen<br />
Ökologie und Ökonomie<br />
Die Transportbranche ist im Umbruch, zahlreiche Gestaltungsspielräume für nachhaltige Lösungen tun sich auf.<br />
Doch wie lässt sich diese Chance mit den steigenden Anfor<strong>der</strong>ungen an die Logistik kombinieren?<br />
Die Ansätze sind vielfältig und vielversprechend. Von Martin Dambacher<br />
Gestaltung<br />
mediaservice ulm,<br />
Nadine Spreng<br />
Fotos<br />
Shutterstock,<br />
<strong>SWP</strong>-Archiv, SVH<br />
Titelbild<br />
© petovarga/Shutterstock.<br />
com<br />
© PETOVARGA/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Datenschutz<br />
Den Datenschutzbeauftragten<br />
erreichen Sie unter:<br />
datenschutz@swp.de<br />
Druck<br />
NPG Druckhaus<br />
GmbH & Co. KG<br />
Siemensstraße 10<br />
89079 Ulm<br />
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18,0 kWh/100 km; CO2-Emissionen: 0 g/km; CO2-Effizienzklasse:<br />
A+++ (WLTP-Werte). Abbildung zeigt Son<strong>der</strong>ausstattung<br />
24 Stunden am Tag, 365 Tage<br />
im Jahr – ohne Logistik geht<br />
nichts. Doch in Sachen Nachhaltigkeit<br />
kommt Deutschlands<br />
drittgrößter Wirtschaftsbereich<br />
nicht richtig<br />
voran, obwohl eine europäische<br />
Verordnung den Nutzfahrzeugherstellern<br />
ganz klare<br />
Flottenziele vorgibt. „Bereits<br />
bis 2025 und vor allem<br />
aber ab 2030 müssen deutliche<br />
CO2-Reduzierungen bei<br />
den Neuzulassungen von<br />
Fahrzeugen erreicht werden“,<br />
erklärt Andre Kranke,<br />
Head of Corporate Research<br />
and Development bei Dachser<br />
– die festgelegten 30 Prozent<br />
CO2-Reduzierung im<br />
Vergleich zu einem 2019 mo<strong>der</strong>nen<br />
Euro 6-Lkw sei durch<br />
Optimierungen <strong>der</strong> Dieseltechnologie<br />
jedoch nicht zu<br />
schaffen. Batterieelektrische<br />
und Wasserstoff-Brennstoffzellen-elektrische<br />
Lkw werden<br />
aus Sicht von Kranke<br />
hier das Rennen machen,<br />
und auch Oberleitungs-Lkw<br />
seien auf ausgewählten Strecken<br />
eine Option.<br />
Nachhaltig von nah bis fern<br />
Dachser selbst hat unter<br />
an<strong>der</strong>em einen <strong>der</strong> ersten<br />
serienreifen eActros seit Februar<br />
<strong>2022</strong> als Teil seiner Klimaschutzstrategie<br />
in den<br />
Fuhrpark aufgenommen.<br />
Mindestens 50 weitere batterieelektrische<br />
Lkw und<br />
rund 1000 elektrische Pkw<br />
sollen bis Ende 2023 folgen.<br />
Zusätzlich wird Dachser die<br />
Entwicklung und Erprobung<br />
von Lkw mit Wasserstoff-<br />
Brennstoffzellentechnik im<br />
Rahmen von Pilotprojekten<br />
vorantreiben – spätestens ab<br />
2023 werden erste Fahrzeuge<br />
verschiedener Hersteller<br />
Über Dachser<br />
Das 1930 gegründete, globale Logistikunternehmen<br />
ist heute mit<br />
weltweit 376 Standorten und<br />
rund 32 000 Mitarbeitern in den<br />
Geschäftsfel<strong>der</strong>n Europa-Logistik,<br />
Luft- und Seefracht sowie <strong>der</strong><br />
Lebensmittel-Logistik vertreten.<br />
Dazu bietet das erfolgreiche Familienunternehmen<br />
mit Hauptsitz<br />
in Kempten (Allgäu) seinen<br />
Kunden zahlreiche Services entlang<br />
<strong>der</strong> Supply Chain an.<br />
279<br />
Mrd. Euro hat die Logistikbranche<br />
im Jahr 2020 bundesweit<br />
umgesetzt, davon entfielen<br />
114,2 Mrd. Euro auf den Bereich<br />
Spedition und Logistik. <br />
<br />
Quelle: Statista<br />
im Dachser-Netzwerk unterwegs<br />
sein. Und auch auf <strong>der</strong><br />
sogenannten „letzten Meile“<br />
gehen die Logistiker aus<br />
Kempten seit 2018 mit einem<br />
emissionsfreien Liefergebiet<br />
in Stuttgart neue Wege. Je<br />
nach Größe und Sperrigkeit<br />
stellen zwei Elektro-Lkw die<br />
Ware entwe<strong>der</strong> direkt zu<br />
o<strong>der</strong> bringen sie in ein Mikrohub,<br />
wo dann auf elektrisch<br />
unterstützte Lastenrä<strong>der</strong><br />
umgeladen wird.<br />
Wie wichtig solch flexible<br />
Konzepte und Netzwerke<br />
sind, weiß auch die in Ulm<br />
ansässige Seifert Logistics<br />
Group. „Beson<strong>der</strong>s in unsicheren<br />
Zeiten ist es wichtig,<br />
schnell und flexibel zu reagieren,<br />
um unsere Kunden<br />
in <strong>der</strong> Logistik zu unterstützen“,<br />
sagt CEO Axel Frey.<br />
Neben agilen Teams, die<br />
Schwankungen in den Kapazitäten<br />
ausgleichen können,<br />
und einer Diversifizierung<br />
durch verschiedene Branchen,<br />
würden künftig aber<br />
auch vor allem Lagerflächen<br />
entscheidend sein, um die<br />
Supply-Chain weiter zu optimieren.<br />
Mit einem Neubau<br />
auf 90 000 Quadratmetern<br />
im Ulmer Norden hat Seifert<br />
genau hierfür die Weichen<br />
für die <strong>Zukunft</strong> schon gestellt<br />
– und auch die unmittelbare<br />
Nähe zum Containerbahnhof<br />
ist kein Zufall. Denn<br />
dies führt zur direkten und<br />
64<br />
Mrd. Kilometer betrug die<br />
Fahrleistung von Lkw im Straßengüterverkehr<br />
in Deutschland<br />
im Jahr 2020. Quelle: Statista<br />
klimafreundlichen Anbindung<br />
an an<strong>der</strong>e Verkehrsträger<br />
und damit auch an die<br />
Seehäfen.<br />
Logistik trifft<br />
Additive Fertigung<br />
Mit <strong>der</strong> Investition in<br />
3D-Druck-Technologien hat<br />
sich die Seifert Logistics<br />
Group dazu einen ganz neuen<br />
Bereich aufgebaut, <strong>der</strong><br />
auch in Sachen Nachhaltigkeit<br />
künftig eine große Rolle<br />
spielen kann. „Beispielsweise<br />
im Bereich <strong>der</strong> Ersatzteillogistik<br />
zeigt die Additive<br />
Fertigung Vorteile, da<br />
hier Schnelligkeit und Tailor-Made-Lösungen<br />
gefragt<br />
sind“, verrät <strong>der</strong> Geschäftsbereichsleiter<br />
Standardisierung<br />
und Digitalisierung Julian<br />
Seifert, einzelne Bauteile<br />
könnten produziert, gelagert<br />
und je nach Abrufzeitpunkt<br />
schnellstmöglich geliefert<br />
werden. Im Anschluss produziere<br />
man das entnommene<br />
Teil einfach wie<strong>der</strong> nach.<br />
Den Strom für die 3D-Drucker<br />
liefern die hauseigenen<br />
Fotovoltaikanlagen, mit<br />
denen auch Dachser seine<br />
Dachflächen nach und nach<br />
versieht. „Von heute rund<br />
5000 kWp Leistung wollen<br />
wir die Produktionsleistung<br />
in den nächsten drei Jahren<br />
auf 20 000 kWp vervierfachen“,<br />
verrät Andre Kranke,<br />
und das sei nur <strong>der</strong> erste<br />
Schritt. Gleichzeitig gehe<br />
man in vielen Bereichen das<br />
Thema Energieeffizienz konsequent<br />
an, habe beispielsweise<br />
schon alle Lagerbeleuchtungen<br />
auf LED umgestellt,<br />
ergänzt Kranke, dies<br />
seien alles kleine Bausteine,<br />
um letztlich die großen Klimaschutzziele<br />
zu erreichen.<br />
Über Seifert Logistics<br />
Das 1947 gegründete Familienunternehmen<br />
mit Sitz in Ulm hat<br />
sich vom regionalen Marktführer<br />
zu einem international operierenden<br />
Speditions- und Kontraktlogistikdienstleister<br />
entwickelt.<br />
Mit mehr als 2500 Mitarbeitenden<br />
werden an mehr als<br />
45 Standorten in Europa innovative<br />
Beschaffungs-, Produktions-,<br />
Distributions- und Servicelösungen<br />
realisiert.<br />
Ladekabel statt Zapfsäule: Bei Dachser sind die Weichen<br />
für eine nachhaltige Logistik mit den ersten batterieelektrischen<br />
Lkw gestellt. <br />
Foto: Dachser<br />
Klimafreundliche Lösung für die letzte Meile: In vielen Städten<br />
sieht man mittlerweile auch Lastenfahrrä<strong>der</strong> für die Zustellung<br />
von Paketen und Waren. Foto: Dachser Group<br />
Mit dem neuen Logistikzentrum und Hauptsitz im Ulmer<br />
Norden, bieten sich <strong>der</strong> Seifert Logistics Group viele neue<br />
Möglichkeiten nachhaltig zu wachsen. Foto: Seifert Logistics<br />
Umdenken für nachhaltiges Handeln: Die Seifert Logistics<br />
Group hat sich mit dem 3D-Druck von Ersatzteilen einen<br />
neuen Geschäftsbereich aufgebaut.<br />
<br />
Foto: Seifert Logistics