Küchenplaner-Magazin_2022_05-06
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www.kuechenplaner-magazin.de<br />
Ausgabe 5/6 / <strong>2022</strong><br />
Muldenlüfter –<br />
Wohin mit<br />
dem Wrasen?<br />
▶ 16<br />
Küchenverbände –<br />
Wiedersehen<br />
Live und in Farbe<br />
▶ 28<br />
Innovation:<br />
Neues Leben<br />
für Naturstein<br />
▶ 50
Die Verbundgruppe führender Küchenspezialisten in Europa<br />
Wir haben es geschafft!<br />
Mit dem Erfolgs programm für Nachfolger und Existenzgründer<br />
Erfahren Sie mehr:<br />
Mit der starken Marke<br />
von DER KREIS:<br />
DER KREIS Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen mbH & Co. KG · Mollenbachstraße 2 · 71229 Leonberg · www.derkreis.de
Impulse/Ansichten<br />
Für richtige Männer<br />
Es hätte in diesem Beitrag um fehlende Elektrogeräte gehen können.<br />
Um gestörte Lieferketten, ausufernde Energiekosten und den Mangel an<br />
Fachkräften. Um all das, was uns aktuell beschäftigt. Doch es kam anders.<br />
Vielleicht erinnern Sie sich an den aus heutiger Sicht verstörenden<br />
Werbefilm aus den 1950er-Jahren. Mit Helga in der<br />
Hauptrolle. Sie mag Ende zwanzig sein, schlank, adrett und<br />
von bemerkenswerter Vitalität. Nach acht fleißigen Stunden<br />
in der Schreibstube eilt sie gut gelaunt in den Feierabend. Daheim<br />
greift sie zur Rüschenschürze, dann zu den Kartoffeln.<br />
Denn Gatte Bernd kommt bald nach Hause und der hat einen<br />
Bärenhunger. Die nächste Szene spielt am Küchentisch.<br />
Helga und Bernd strahlen, denn der Pudding hat die optimale<br />
Konsistenz. „Zwei Lebensfragen bewegen die Frau von heute“,<br />
säuselt es aus dem Off, „was soll ich anziehen und was<br />
soll ich kochen?“<br />
Filme wie diese amüsieren uns. Sie wirken wie es aus der Zeit<br />
gefallen. Und doch beweisen die darin in Szene gesetzten Geschlechterklischees<br />
einen überraschend langen Atem. Heute<br />
werden sie nicht allein von Mario Barth strapaziert. Mit Flexibilität<br />
in der Blickrichtung. Unter der Überschrift „Mein Haus,<br />
mein Auto, meine Küche: Immer mehr Männer entdecken das<br />
Kochen“ erreichte kürzlich eine Mitteilung die Redaktion.<br />
Das Eintreffen des digitalen Schriftstückes an sich war nicht<br />
das Bemerkenswerte. Sondern der Inhalt. Was die geplante<br />
Ausgestaltung dieses Beitrags grundlegend beeinflusste.<br />
Der als Presseinformation gesendete Text handelt vom Mann<br />
und dessen Beziehung zur Küche. Sinngemäß heißt es, dass<br />
immer mehr Exemplare dieser Spezies die Leidenschaft fürs<br />
Kochen entdecken, doch dass Schwärmerei allein nicht genüge.<br />
Um die Lebensqualität zu nähren, müsse die Küche perfekt<br />
ausgestattet sein. Es folgen erhellende Passagen, was zu<br />
einer „richtigen Männerküche“ gehört. Allen voran: Vernetzte<br />
Küchengeräte mit „Home-Connect-Technik“ und App-Funktionen.<br />
Klar, für den technikverliebten Mann ein Must-have.<br />
Wer beim Kochen nichts verpassen will, für den sei der integrierte<br />
Flatscreen ein weiteres Muss. Neben dem Induktionskochfeld<br />
mit Touchsensor seien auch direkt in die Kochplatte<br />
eingelassene Muldenabzüge beliebt. Besonders bei großgewachsenen<br />
Menschen (und welcher Mann ist das nicht?), die<br />
es bestimmt zu schätzen wüssten, wenn erst gar keine Dunstabzugshaube<br />
in Kopfhöhe positioniert sei, an der man sich<br />
stoßen könne.<br />
Die Heißwasserarmatur erspare Zeit, und ein Side-by-Side-<br />
Kühlschrank mit Barfach und Eiswürfelaufbereiter mache<br />
nicht nur Männer glücklich. Wer darüber noch in Ekstase<br />
verfallen könnte, bleibt ungenannt. Ein echtes Highlight in<br />
der Grillzeit sei eine als „Grill-Küche“ bezeichnete herkömmliche<br />
Einbauküche. Denn wenn es in Strömen gießt und die<br />
Grillparty zu platzen drohe, überzeuge der Backofen mit allerlei<br />
Funktionen. Das freue den Grillmeister und auch seine<br />
Gäste.<br />
Auch Gadgets, die nicht technischer Natur sind, sollen Männerherzen<br />
höherschlagen lassen. „Neben Fleisch gehören Pizza<br />
und Pasta zu den bei Männern beliebtesten Gerichten“,<br />
wissen die Experten (so, so) und empfehlen den Pizzastein<br />
für den Ofen und den Himalaya-Salzstein für die Würze. Um<br />
auch Getränke-mäßig immer gut ausgestattet zu sein, böte<br />
sich ein Auszug extra für Getränkekisten an. So sei der Nachschub<br />
immer griffbereit.<br />
Neben der Ausstattung komme es auf die Optik an. Männer,<br />
so heißt es, bevorzugen robuste Materialien, die nicht täglich<br />
auf Hochglanz poliert werden müssen (hört, hört). Ergänzend<br />
empfehlen sich matte Oberflächen, auf denen Fingerabdrücke<br />
keine Chance haben (die kleinen Tollpatsche). Farblich seien<br />
Männer eher zurückhaltend: Klassisches Schwarz, Weiß oder<br />
Grau sowie Holztöne haben die Oberhand, Töne wie Salbei,<br />
Petrol und Mokkabraun schaffen die kleinen Farbkleckse (!),<br />
natürliche Materialien wie Naturstein, Beton oder Leder die<br />
besonderen Akzente.<br />
Der Beitrag schließt mit einem Tipp für den Vatertag. Wer keine<br />
Lust habe auf eine große Sause mit Freunden außerhalb<br />
der vier Wände, solle einfach daheimbleiben und eine spezielle<br />
Küche mit integrierter Bar genießen: „Der Weinkühler mit<br />
zwei Temperaturzonen und Platz für bis zu 33 Flaschen lässt<br />
niemanden bei einem gemütlichen Sit-in auf dem Trocke nen<br />
sitzen“, lautet das Versprechen. Es fühlt sich an wie eine Drohung.<br />
Für Frauen ging es einst um die Strategie bei Bekleidungsauswahl<br />
und Menüplanung. Die beiden Lebensfragen des<br />
Mannes von heute scheinen zu lauten: Ist der Grill schon angeheizt<br />
und hat Helga genug Bier kaltgestellt? Vielleicht sollten<br />
wir uns doch besser über abtrünnige E-Geräte, ruinierte<br />
Lieferketten und fehlende Fachkräfte unterhalten.<br />
Dirk Biermann<br />
Chefredakteur KÜCHENPLANER online/offline<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 3
Inhalt<br />
Foto: Biermann<br />
Foto: Biermann<br />
16 28<br />
Beim Einsatz von Muldenlüftern stellt sich die Frage: Wohin mit<br />
dem Wrasen? Wenn die Kochdünste einfach in den Schrank<br />
gepustet werden, ist dies physikalisch betrachtet gewagt.<br />
In Hamburg feierte DER KREIS mit Verbundgruppenchef Ernst-<br />
Martin Schaible (Foto) Anfang Mai wieder einen Kongress in Präsenz.<br />
Kurz darauf folgte Der Küchenring mit seiner JHV in Leipzig.<br />
Ansichten<br />
3 Für richtige Männer<br />
Markt + Menschen<br />
6 Personalien aus der Küchenbranche<br />
8 Aktuelle Lage: „Kein Ende in Sicht“<br />
Hausgeräte<br />
16 Muldenlüfter: Wohin mit dem Wrasen?<br />
20 Vogt: Für alle Fälle gewappnet<br />
21 Naber: Lösungen für Downdraft<br />
24 Sagero: Raus aus dem Sockel<br />
27 Sedia: Die Praxis der Muldenlüftung<br />
Küchenverbände<br />
28 DER KREIS: Endlich wieder alle zusammen<br />
32 Der Küchenring: Mit herzlichem Applaus<br />
36 MHK: Vielfalt ist der Garant des Erfolgs<br />
Küchentrends<br />
38 Trendfilter: Reduktion als Königsweg<br />
Produkte<br />
40 Inspiration für die Küchenplanung<br />
Arbeitsflächen<br />
50 Strasser: Neues Leben für Naturstein<br />
Nachhaltigkeit<br />
52 BSH: Unternehmerische Verantwortung zahlt sich aus<br />
53 Vauth-Sagel: 100 000 Bäume gestiftet<br />
54 Miele: Mit Wasserstoff zum Service-Termin<br />
55 AEG/Electrolux: Dem Plan voraus<br />
Küchenmöbel<br />
54 next125: Bauhaus unter Schleierkraut<br />
Küchenhandel<br />
58 Cuivini in Schwabach: Küche trifft auf Weinkultur<br />
60 Bux in Künzelsau: Studioumbau mit Konzept<br />
Küchenverbände<br />
62 DER KREIS: Engagiert gegen den Fachkräftemangel<br />
64 Carat: Die App für Monteure<br />
65 KüchenTreff krempelt den Außendienst um<br />
66 Garant: Individuelle Infos im Partnerportal<br />
Betriebsmanagement<br />
68 SEB: Die Erfolgsfaktoren im Küchenhandel<br />
Foto: Rehau<br />
RAUVISIO crystal: Oberfläche,<br />
Kante und Rolladen im De signver<br />
bund<br />
Für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />
sorgt die große<br />
Bandbreite der Produktfamilie<br />
RAUVISIO crystal von REHAU<br />
im Designverbund. Ob hochglänzend,<br />
matt mit Tiefenwirkung<br />
oder in der Spiegelvariante,<br />
das Material kann vieles. Der<br />
De sign verbund schließt neben<br />
dem Bauteil aus Platte und Kante<br />
auch die Rollladenelemente<br />
RAUVISIO crystal- line oder die<br />
Nischenrückwand ein.<br />
Unternehmen<br />
71 Liebherr: „Experience Showroom“ in Köln eingeweiht<br />
72 Systemceram investiert 30 Mio. Euro in Siershahn<br />
73 Schüller: „Gold“-Sponosor der MöFa<br />
74 Schock investiert auf den britischen Inseln<br />
75 Miele schafft Platz für neue Mitarbeiter<br />
76 Blanc & Fischer: Gemeinsam Stärke zeigen<br />
77 Blanco und E.G.O.: Erfolgreiches Geschäftsjahr<br />
78 Bilanzberichte: Ein umsatzstarkes Jahr, Teil 2<br />
Diverses<br />
83 Partner des Fachhandels<br />
83 Impressum<br />
4 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Anzeige<br />
Elegant und praktisch<br />
Oberflächen aus<br />
polymerem Glas<br />
für die Küche<br />
Wer seiner Küche elegante Individualität verleihen<br />
möchte, trifft mit Glas die richtige Wahl. Während<br />
jedoch Echtglas im täglichen Dauereinsatz einige<br />
Nachteile aufweist, ist „RAUVISIO crystal“ von<br />
REHAU hier eine perfekte Alternative, die die<br />
Vorteile des Werkstoffs aufnimmt und dessen<br />
Mankos ausgleicht.<br />
Rollladen und Front<br />
im optimalen Design verbund.<br />
Die Variantenvielfalt, mit der Küchen gestaltet werden können,<br />
nimmt immer weiter zu. Glas hat sich dabei vom Geheimtipp<br />
zum Topseller entwickelt. Oberflächen aus Glas sind elegant, vergrößern<br />
Räume und lassen abwechslungsreiche Lichtspiele entstehen.<br />
Allerdings hat der Werkstoff auch Nachteile: In der Verarbeitung<br />
von Echtglas führt die Stoß- und Bruchempfindlichkeit<br />
zu hohem Ausschuss. Im täglichen Leben reicht es, wenn der<br />
Topf einmal ausrutscht, um die Front oder das Umfeld durch sogenannten<br />
„Kantenbruch“ irreversibel zu schädigen.<br />
Nur halb so schwer<br />
Mit „RAUVISIO crystal“ hat REHAU eine hervorragende Alternative<br />
ent wickelt. Das Glaslaminat ist etwa 50 Prozent leichter als<br />
Glas und weist zugleich eine zehnfach höhere Bruchsicherheit<br />
auf. Als Oberfläche ist es kratzbeständig, leicht zu reinigen und<br />
erfüllt dadurch höchste Hygieneansprüche. Matte Oberflächen<br />
weisen zudem Soft-Touch- und Anti-Fingerprint-Eigenschaften<br />
auf. Bei so vielen Vorteilen ist es naheliegend, dass „RAUVISIO<br />
crystal“ heute ein fester Bestandteil im Portfolio vieler Küchenhersteller<br />
ist, wie André Diercks, Leiter Sales Küche Deutschland<br />
von REHAU weiß: „Als wir unseren Kunden eine echte Alternative<br />
zu Glas anboten, die sich mit holzverarbeitenden Werkzeugen<br />
verarbeiten lässt, war das ein Novum. Das Material überzeugt<br />
durch Design, Farbbrillanz und passt perfekt in den Ablauf einer<br />
industriellen Fertigung.“<br />
Eine Optik für alles<br />
Für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten sorgt die große Bandbreite<br />
der Produktfamilie im Designverbund. „Ob hochglänzend,<br />
matt mit Tiefenwirkung oder in der Spiegelvariante, unser Material<br />
kann vieles“, so André Diercks. „Und unser Designverbund<br />
schließt nicht nur das Bauteil aus Platte und Kante ein, sondern<br />
ist auch für unsere Rollladensysteme<br />
‚RAUVISIO crystal-line‘ – erhältlich<br />
ab Stückzahl 1 – oder in der dünnen<br />
4-mm-Variante als Nischenrückwand<br />
verfügbar.“ Zudem wird die „ RAUVISIO<br />
crystal“-Familie stetig erweitert. „Aktuell<br />
haben wir in unserem Showroom<br />
in Bielefeld die neue ‚RAUVISIO crystal<br />
Deep‘-Kollektion mit dezent metallisch<br />
schimmernder Oberfläche präsentiert<br />
und der Erfolg, dank gelungener Platzierung,<br />
ist grandios.“<br />
„RAUVISIO crystal“ schafft unendliche<br />
Möglichkeiten für die individuelle<br />
Traumküche in Glas. Weitere Details zu<br />
„RAUVISIO crystal“ unter:<br />
Fotos: REHAU<br />
www.rehau.de/rauvisio<br />
Die beliebte Glasoptik erzeugt in Kombination<br />
mit dem dezenten, metallischen<br />
Look eine ungeahnte Tiefenwirkung:<br />
„RAUVISIO crystal Deep“.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 5
Markt + Menschen<br />
Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />
Franke organisiert neu<br />
Franke stellt sich im Bereich Marketing<br />
und Produktmanagement neu auf: Marta<br />
Botey hat bereits im März die Position als<br />
„Head Category Management & Marketing<br />
DACH“ für Franke Home Solutions übernommen.<br />
Zudem verantwortet Deborah Stucki<br />
als Teamleiterin den Bereich „Advertising &<br />
Communication für Deutschland, Öster reich<br />
und Schweiz“. Tobias Homberger, Teamleiter<br />
Marketing & Kommunikation DACH, hat<br />
sich hingegen entschieden das Unternehmen<br />
zu verlassen, um eine neue Herausforderung<br />
außer halb der Franke Gruppe anzunehmen.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/<br />
franke-organisiert-marketing-und-produktmanagement-neu/<br />
Marta Botey.<br />
Deborah Stucki.<br />
Tobias Homberger.<br />
Foto: Franke Foto: Franke Foto: Franke<br />
Im trendfairs-Team<br />
Andreas Jung ergänzt das Team beim Messeveranstalter<br />
trendfairs. Engagiert wurde<br />
er für die Pflege ausgewählter Kundenbeziehungen.<br />
Er verfügt über Erfahrungen<br />
aus Handel und Industrie sowie im Online-<br />
Marketing der Küchen- und Einrichtungsbranche.<br />
Beim Münchner Messeveranstalter<br />
(area30, küchen wohn trends) soll er gemeinsam<br />
mit den Gesellschaftern Michael Rambach, Ulrike Rohde<br />
und Marc Röder die Geschäftsfelder des Unternehmens weiterentwickeln.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/andreas-jung-neuim-trendfairs-team/<br />
Wechsel bei Vestel Germany<br />
Taner Ayilmaz (Foto) hat die Geschäftsführung<br />
der Vestel Germany GmbH, einer<br />
100%igen Tochter des türkischen Unternehmens<br />
Vestel, übernommen. Sein Vorgänger<br />
Özcan Karadogan hat das Unternehmen<br />
zum 1. Mai auf eigenen Wunsch verlassen.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/<br />
geschaeftsfuehrer-wechsel-bei-vestel-germany/<br />
Aus den eigenen Reihen<br />
Einkaufsleiter Philipp Schutte verlässt den Küchenmöbelhersteller<br />
Poggenpohl im Juni <strong>2022</strong>. Er geht auf eigenen Wunsch, wie das Unternehmen<br />
meldet. Gründe wurden nicht bekannt. Sein Nachfolger<br />
im erweiterten Bereich „Customer Service“ ist seit 1. Mai <strong>2022</strong><br />
Michael Schwarze (Foto), der bereits seit Anfang der 2000er-Jahre<br />
im Unternehmen ist und<br />
beim Herforder Küchenmöbelhersteller<br />
die Ausbildung<br />
absolviert hat. Ihm zur Seite<br />
steht künftig Jan Brinkmann.<br />
Eine weitere Vertriebsfachkraft<br />
soll folgen.<br />
Ebenfalls verlassen wird<br />
Ralf Vahle das Unternehmen.<br />
Nach 30-jähriger Betriebszugehörigkeit<br />
geht<br />
der Leiter Finanzwesen im<br />
Sommer <strong>2022</strong> in den Ruhestand. Seine Aufgaben übernimm Zhen<br />
Huang. Der promovierte Betriebswirt stammt gebürtig aus Schanghai<br />
und lebt bereits seit 30 Jahren in Deutschland.<br />
Kürzlich übernommen hat Vincent Kuiper die neu gegründete<br />
Poggen pohl Academy. Seine Aufgabe sei es, interdisziplinäre Schulungsprogramme<br />
für interne Mitarbeiter und das weltweite Händlernetz<br />
zu entwickeln. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/<br />
zweite-reihe-rueckt-nach/<br />
Foto: Poggenpohl<br />
Foto: Vestel Foto: trendfairs<br />
6 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Frank Jüttner neuer AMK-Sprecher<br />
Foto: AMK<br />
Ausgeschiedener AMK-Vorstandssprecher:<br />
Roland Hagenbucher,<br />
BSH Hausgeräte GmbH.<br />
Fast 20 Jahre lang war Roland Hagenbucher Vorstandssprecher<br />
der AMK. Mit seiner Verabschiedung<br />
in den Ruhestand bei Siemens Hausgeräte schied<br />
er nun auch aus dem Vorstand des Branchenverbandes<br />
aus. Sein Nachfolger als Vorstandssprecher<br />
ist Frank Jüttner (Miele). Er übernimmt diese Position<br />
an der Seite von Markus Sander (Häcker). Beide<br />
wurden vom Vorstand der AMK einstimmig gewählt<br />
(Jüttner) und im anderen Fall bestätigt (Sander). Mit<br />
der Verabschiedung<br />
von Roland Hagenbucher<br />
endete eine<br />
Ära. Dem Vorstand<br />
der Arbeitsgemeinschaft<br />
Die Moderne Küche e.V. gehörte er seit 2002<br />
an, zum Vorstandssprecher wählte ihn die Vereinsmitgliederversammlung<br />
am 15. März 2004.<br />
„Mit Roland Hagen bucher verabschieden wir nicht<br />
nur einen langjährigen AMK-Vorstandsprecher,<br />
sondern danken auch jemanden, der sich im besonderen<br />
Maße durch seinen persönlichen Einsatz<br />
um die gesamte Küchenbranche verdient gemacht<br />
hat.“, sagt Markus Sander. www.kuechenplaner-magazin.<br />
de/suche/news-detail/news/frank-juettner-neuer-amk-sprecher/<br />
Foto: AMK<br />
Neuer AMK-Vorstandssprecher:<br />
Frank Jüttner, Miele & Cie. KG.<br />
Trauer bei Bauknecht<br />
Günter Bauknecht, der Sohn des Firmengründers<br />
Gottlob Bauknecht, ist im Alter<br />
von 87 Jahren in Stuttgart gestorben. Gemeinsam<br />
mit seinem Bruder Gert übernahm<br />
Günter Bauknecht nach dem Tod des<br />
Vaters 1976 die Geschäftsleitung des Familienunternehmens.<br />
1963 wurde er bereits<br />
Geschäftsführer der G. Bauknecht GmbH in<br />
Stuttgart und Mitgesellschafter der Gottlob<br />
Bauknecht Elektromotorenbau oHG. Zudem<br />
war er lange als Vorstand der Gottlob<br />
Bauknecht Stiftung, der Günter Bauknecht<br />
Stiftung und der Gert Bauknecht Stiftung<br />
sowie als Kurator der G. Bauknecht Stiftung<br />
in Vaduz tätig. Für sein soziales Engagement<br />
wurde er mit vielen Auszeichnungen geehrt.<br />
„Wir sind betroffen von Günter Bauknechts<br />
Tod“, sagt Jens-Christoph Bidlingmaier,<br />
Whirlpool Vice President Northern Europe.<br />
„Die Gedanken der Bauknecht Belegschaft<br />
sind bei der trauernden Familie.“<br />
Versierte Kräfte<br />
Seit dem 1. April <strong>2022</strong> bilden Axel Maek und Michael Kersting zusammen mit CEO<br />
Daniel Griehl die erweiterte Geschäftsführung von SieMatic. Der bisherige Finanzchef<br />
Oliver Henle verließ das Unternehmen. Er war seit 2018 in Löhne. Mit der Berufung<br />
der beiden langjährigen Manager wolle man die Verantwortung in der Geschäftsführung<br />
auf weitere Schultern verteilen. Axel Maek ist bereits seit 23 Jahren<br />
in Managementfunktionen im Unternehmen tätig, als Prokurist, kaufmännischer<br />
Leiter und technischer Leiter. Diplom-Kaufmann Michael Kersting gehört SieMatic<br />
schon seit 29 Jahren an. Er leitet seit 20 Jahren das Finanz- und Rechnungswesen.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/siematic-beruft-versierte-kraefte-in-die-geschaeftsfuehrung/<br />
Foto: SieMatic<br />
Von Grass zu Kesseböhmer<br />
Harald Küper (Foto) hat am 1. April <strong>2022</strong> die Leitung<br />
des Produktmanagements bei der Kesseböhmer<br />
GmbH in Bad Essen übernommen. Er kommt von<br />
Grass. Dort war der 53-Jährige zuletzt Leiter des<br />
globalen Produktmanagements am Produktionsstandort<br />
Reinheim. In dieser Position verantwortete<br />
er den Sortimentsaufbau sowie Sortimentsausbau<br />
und -pflege der Scharnier- und Klappensysteme<br />
weltweit. Bei Kesseböhmer soll Harald Küper Produktstrategien<br />
für die Möbelbeschlagsysteme erarbeiten.<br />
Thomas Laaff, sein Vorgänger auf dieser<br />
Position, hatte das Unternehmen im Mai 2021 auf eigenen<br />
Wunsch verlassen. www.kuechenplaner-magazin.de/<br />
suche/news-detail/news/von-grass-zu-kesseboehmer/<br />
Foto: Kesseböhmer<br />
SieMatic-CEO<br />
Daniel Griehl<br />
(Foto Mitte) mit<br />
Axel Maek und<br />
Michael Kersting.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 7
Markt + Menschen<br />
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Kein Ende in Sicht<br />
Steigende Preise und fehlende Teile lassen im Küchenfachhandel<br />
die Prozesse stocken und belasten die Kundenbeziehungen.<br />
Die Lieferanten sind davon gleichfalls<br />
betroffen. Woran das liegt und wie sich die Preis- und<br />
Liefersituation aus Sicht der Industrie darstellt, skizzierte<br />
beim DER KREIS Kongress Anfang Mai in Hamburg<br />
Markus Sander in seiner Rolle als Vorstandssprecher<br />
der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V.<br />
(AMK). Demnach sind seit Ende 2020 sämtliche Rohstoffmärkte<br />
von Verknappungen<br />
und teils erheblichen Preissteigerungen<br />
betroffen – und ein Ende<br />
sei nicht in Sicht. Der Blick auf die<br />
beiden Kern-Materialien im Küchenbau,<br />
Stahl und Holz, offen bart<br />
die Dynamik. Kostete eine Tonne<br />
Stahl früher 700 Euro, seien es<br />
jetzt 1400 Euro. Der cbm-Preis für<br />
Arbeitsplattenholz habe sich ebenfalls<br />
verdoppelt, von „120 bis 130<br />
Euro auf aktuell 250 bis 260 Euro“<br />
(Stand Anfang Mai <strong>2022</strong>, Anm. d.<br />
Redaktion). Hinzu kommen Probleme<br />
in der Logistik mit Containerknappheit,<br />
Staus vor wichtigen<br />
Häfen und fehlenden Lkw-Fahrern<br />
vor Ort. Laut Sander wird die Produktionsplanung<br />
zunehmend zum<br />
Tagesgeschäft. Hinzu kommen politische<br />
Entwicklungen: Wie reagieren<br />
die Märkte auf ein Öl- oder<br />
Gas-Embargo? Wie wirkt sich das<br />
angekün dig te 100-Milliarden-Euro-<br />
Paket für die Bundeswehr auf die<br />
Verfügbarkeit von Stahl aus (und<br />
die Preise)? Wie stark werden Verbraucher<br />
und auch die eigenen Mitarbeiter<br />
von der Inflation betroffen<br />
sein? Das Fazit von Markus Sander<br />
war ehrlich und nüchtern. Zusammengefasst<br />
lautet es: Die Situation<br />
wird sich so schnell nicht ändern.<br />
Warenverfügbarkeit, Preissprünge<br />
bei Rohstoffen und Energie sowie<br />
Logistikprobleme werden „gleichbleibend<br />
bis steigend“ Thema sein.<br />
Dies führt seiner Einschätzung<br />
nach besonders bei Discountern<br />
und SB-Märkten zu Nachfragerückgängen.<br />
Bei den Spezialisten<br />
sei die Frequenz weiterhin vorhanden.<br />
Denn parallel zur angespannten<br />
finanziellen Situation bei Geringverdienern ist das<br />
Geldvermögen in anderen Teilen der Bevölkerung nach<br />
wie vor groß. Zum Beispiel durch Erbschaften und ausgezahlte<br />
Lebensversicherungen. So werde die aktuelle<br />
Inflation den Investitionsdruck eher steigen und damit<br />
den „Homing“-Trend weiter befeuern. Den ausführlichen<br />
Bericht über den DER KREIS-Kongress lesen Sie<br />
ab Seite 28 in dieser Ausgabe.<br />
Dirk Biermann<br />
Markus Sander, Vorstandssprecher der AMK: „Bei jeder Energieembargo-<br />
Diskussion zucken die Preise nach oben.“<br />
Foto: Biermann<br />
8 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 9
Markt + Menschen<br />
Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />
900 000 Euro gespendet<br />
Der Armaturen- und<br />
Brausenhersteller Hansgrohe<br />
und seine Mitarbeitenden<br />
haben für die<br />
Menschen in der Ukraine<br />
Spenden gesammelt:<br />
900000 Euro kamen zusammen.<br />
Rund die Hälfte<br />
der Geldsumme haben<br />
die Mitarbeitenden<br />
durch gespendete Arbeitsstunden<br />
und Urlaubstage<br />
erbracht. Das<br />
Unternehmen hat diesen Betrag dann aufgestockt. Das<br />
Geld geht mehrheitlich an große Hilfsorganisationen,<br />
die durch ihre Strukturen auch in der Lage seien, den<br />
Betroffenen vor Ort direkt zu helfen. CEO Hans Jürgen<br />
Kalmbach (Foto): „Unser Vorstandsteam ist stolz auf<br />
die Solidarität, die Hansgrohe Mitarbeitende mit ihren<br />
Spenden gezeigt haben und sagen Danke dafür.“<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/900000-eurofuer-die-menschen-in-der-ukraine/<br />
AEG-Doppelspitze im Vertrieb<br />
Wechsel an der Vertriebsspitze<br />
der Sparte Elektrohandel bei<br />
AEG: Daniel Köhn (Foto) ist seit<br />
1. Juni neuer Head of Electrical<br />
Retail (ER) in Deutschland. Der<br />
45-Jährige übernimmt diese<br />
Aufgabe zusätzlich zur Leitung<br />
des Bereichs Wellbeing &<br />
SDA. Mit der neu geschaffenen<br />
Doppelfunktion soll die Etablierung<br />
von AEG als Premiummarke<br />
im Fachhandel fortgesetzt werden. Daniel<br />
Köhn tritt die Nachfolge von Martin Runschke an, der<br />
innerhalb der Electrolux Group wechselt und General<br />
Manager in Südkorea wird. www.kuechenplaner-magazin.de/<br />
suche/news-detail/news/aeg-doppelspitze-im-vertrieb/<br />
Foto: Electrolux<br />
Foto: Hansgrohe<br />
Foto: Sonae Arauco<br />
Mit Trucks vor Ort<br />
Häfele geht wieder auf Tour. An 19 Standorten in ganz<br />
Deutschland werden bis Mitte Oktober neue Ausstattungs-<br />
und Einrichtungsideen präsentiert. Der Startschuss<br />
fiel Ende April. Mit dabei sind Partnermarken wie Blum,<br />
Hawa, Dormakaba und TA’OR. Dank der mobilen Präsentation<br />
haben Tischler, Schreiner und Innenausbauer vor Ort<br />
die Gelegenheit, neue Trends und Baubeschlag-Highlights<br />
kennenzulernen. Objektpartner können sich im Objektmobil<br />
über Lösungen wie das elektronische Schließsystem<br />
Dialock, Glastüren oder Licht in Anwendung informieren.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/mit-trucks-vor-ort/<br />
10 Jahre „Innovus“<br />
Der Holzwerkstoffhersteller Sonae Arauco feiert in diesem<br />
Jahr das 10-jährige Bestehen der Marke „Innovus ®<br />
Decorative Products“. Die Span- und Kompaktplatten sowie<br />
Schichtstoffe unter diesem Label werden in rund 80<br />
Ländern vertrieben. Global eingeführt wurde „Innovus“<br />
2012. Der Pre-Launch in Deutschland und in den BeNeLux-<br />
Ländern fand bereits ein Jahr zuvor statt. Mittlerweile<br />
bietet die Kollektion vielfältige Dekore und Oberflächentexturen<br />
sowie spezielle Varianten wie „Fire-X“ (feuerhemmend),<br />
„Hydro-X“ (feuchtigkeitsabweisend) und<br />
CARB2. Gut aufgestellt sieht sich das Unternehmen in Sachen<br />
Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft. Die Steigerung<br />
des Holzrecyclings stelle einen der strategisch wichtigsten<br />
Investitionsbereiche dar,<br />
so das Unternehme. Daher<br />
betrage in einigen Fällen<br />
der Anteil des recycelten<br />
Holzes bei der Spanplattenproduktion<br />
von Sonae<br />
Arauco bereits über 65 %.<br />
Foto: Häfele<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/<br />
suche/news-detail/news/sonaearauco-feiert-10-jahre-innovus/<br />
10 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Umzug aufs Gut Böckel<br />
Zur diesjährigen Küchenmeile A30 ergänzen die Präsentation<br />
der Marken Küppersbusch und Teka das<br />
Angebot auf Gut Böckel. Eine Ganzjahresausstellung<br />
wird eingerichtet und ein Trainingsstandort geschaffen.<br />
„Wir freuen uns sehr auf diese außergewöhnliche<br />
Location und sind sicher, dass wir hier<br />
einerseits unsere Sichtbarkeit während der Herbstmesse<br />
weiter erhöhen und andererseits einen neuen<br />
Standort für unsere Events etablieren können“,<br />
sagt Hannes Kolb, Geschäftsführer der Küppersbusch<br />
Hausgeräte GmbH. Bislang waren die Marken Daueraussteller<br />
im Forum 26 Designwerkstatt in Rödinghausen.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/<br />
kueppersbusch-und-teka-buchen-auf-gut-boeckel/<br />
Foto: Küppersbusch<br />
Mit Team: Carlos<br />
Wanzeele (Foto<br />
vorne links) wird<br />
die Geschäftsführung<br />
im September<br />
<strong>2022</strong> an<br />
Francis Gistelinck<br />
(vorne rechts)<br />
abgeben.<br />
CEO-Wechsel bei Novy<br />
Ab September <strong>2022</strong> wird die Novy Gruppe im belgischen Kuurne von einem neuen<br />
CEO geleitet: Francis Gistelinck wird dann der Nachfolger von Carlos Wanzeele.<br />
Dieser verlässt das Unternehmen und wendet sich neuen Aufgaben zu. Wanzeele<br />
stand in den letzten acht Jahren an der Spitze des belgischen Hausgeräteherstellers<br />
(Dunstabzug und Kochfelder). In dieser Zeit hat er das Unternehmen mit<br />
einer Konzentration auf die Themen Premium und Qualität zu starkem Wachstum<br />
geführt. Der konsolidierte Umsatz stieg von 45 Mio. Euro im Jahr 2014 auf<br />
mehr als 100 Mio. Euro im Jahr 2021. Der neue CEO kommt aus dem Team: Francis<br />
Gistelinck gehört dem Unternehmen seit 2016 an. In der Position als internationaler<br />
Vertriebsleiter. Seit Juni vergangenen Jahres gehört Novy zur US-amerikanischen<br />
Middleby Cooperation. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/ceowechsel-bei-novy/<br />
Foto: Novy<br />
Küche ist unser<br />
Handwerk!<br />
Dass Gemeinschaft erfolgreicher<br />
macht, konnten wir in den vergangenen<br />
27 Jahren beweisen.<br />
Mit der persönlichen Nähe zum<br />
Händler und dessen Kompetenzen<br />
im Handwerk setzen wir auf einen<br />
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5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 11
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Foto: Nolte Küchen<br />
Dänisches Küchendesign<br />
Sympathiepunkte für Nolte Küchen<br />
Eine Studie des Deutschen Instituts für Service-<br />
Qualität (DISQ) hat Nolte Küchen in der Kategorie<br />
Küchenmöbel als beliebtesten Anbieter ermittelt.<br />
Damit zählt das Löhner Unternehmen<br />
zu den Preisträgern des „Life & Living Award<br />
<strong>2022</strong>“. Die Studie wurde vom Nachrichtensender<br />
n-tv in Auftrag gegeben. 80,5 Punkte bekam<br />
Nolte Küchen demnach insgesamt und<br />
setzte sich damit an die Spitze eines Feldes von<br />
13 Küchenherstellern, die es unter 17 genannten<br />
Marken in die Einzelauswertung geschafft<br />
Nachdem das erste Kvik Küchenstudio im Sommer 2021<br />
in der Hamburger Altstadt eröffnete, gibt es seit Ende<br />
April ein zweites Studio in Bergedorf. Interessierte können<br />
hier die Küchen, Badezimmer und Schranklösungen<br />
auf 354 m 2 kennenlernen. Präsentiert wird dänisches<br />
Design für jeden Geldbeutel. „Hamburg ist durch die<br />
Nähe zu Dänemark ein idealer Standort für Kvik, weil<br />
viele Hanseaten in Dänemark Urlaub machen und das<br />
dänische Design daher sehr schätzen“, erklärte Daniel<br />
Stepputat, neuer Franchisepartner des Studios in Bergedorf.<br />
Das Unternehmen betreibt inzwischen über 170 Filialen<br />
in 13 Ländern weltweit. www.kuechenplaner-magazin.de/<br />
suche/news-detail/news/daenisches-kuechendesign-in-hamburg/<br />
Foto: Kvik<br />
Gorenje baut aus<br />
Hisense Gorenje hat jetzt einen Key Account Manager.<br />
Roman Zimmer ist im Bereich Möbel- und Küchenfachhandel<br />
für die beiden Marken des Unternehmens tätig.<br />
Er soll den Vertrieb für Haushaltsgroß- und Einbaugeräte<br />
in Deutschland weiter ausbauen. Zuvor war unter<br />
anderem für Samsung, Beko/Grundig und die MHK Group<br />
tätig. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/gorenjebaut-vertrieb-in-deutschland-aus/<br />
hatten. Bereits 2015, 2017 und 2019 wurde Nolte<br />
Küchen im Rahmen einer DISQ-Studie für n-tv<br />
zu „Deutschlands beliebtesten Küchen marke“<br />
gekürt. Geschäftsführer Eckhard Wefing (Foto):<br />
„Wir erschaffen Räume für individuelle Ansprüche<br />
in verschiedenen Preiskategorien. Ganz offensichtlich<br />
haben wir die richtige Mischung für<br />
das Leben in der Küche gefunden und werden<br />
weiter hart daran arbeiten, sie auch künftig<br />
attraktiv zu halten.“ www.kuechenplaner-magazin.de/<br />
suche/news-detail/news/sympathiepunkte-fuer-nolte-kuechen/<br />
Die Gewinnerküche 2021: Gestaltet von dem<br />
Schweinfurter Küchenplanungsstudio La.<br />
Die schönste LEICHT-Küche <strong>2022</strong><br />
„Wer hat die schönste Küche der Welt?“ Diese Frage will<br />
der „Global Kitchen Design“ Award auch in diesem Jahr<br />
wieder beantworten. Zumindest bezogen auf Projekte,<br />
die mit der Architekturmarke LEICHT realisiert wurden.<br />
Bewerbungen sind ab sofort und bis zum 15. August möglich.<br />
Eingeladen zum Wettbewerb sind die weltweiten<br />
Partnerinnen und Partner von LEICHT Küchen sowie Architektinnen<br />
und Architekten und Interior-De signerinnen<br />
und -Designer. Ihre neuesten LEICHT-Projekte können<br />
sie online über www.global-kitchen-design.com einreichen.<br />
Gesucht werden laut Veranstalter innovative und<br />
inspirierende Küchenplanungen. Diese müssen in ihrer<br />
Umsetzung das Potenzial von Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
Materialien und Funktionen der Marke widerspiegeln.<br />
Die Preisverleihung findet am 15. Oktober <strong>2022</strong><br />
in der LEICHT | WELT in Waldstetten statt. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/die-schoenste-leicht-kueche-<strong>2022</strong>/<br />
Foto: Gorenje<br />
Foto: LEICHT / R. Borgmann<br />
12 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
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Alles zu Warmwasser<br />
Wie moderne Durchlauferhitzer funktionieren und aussehen,<br />
zeigt eine Ausstellung im neuen Vertriebszentrum<br />
des Herstellers Clage in Lüneburg. Im Ausstellungsraum<br />
werden verschiedene Modelle in typischen Einbausituationen<br />
wie Küchenzeilen, Waschbecken oder Bad- und<br />
Dusch-Situationen präsentiert. Auf einem Multi-Touch-<br />
Tisch können 3D-Modelle, Bilder, Videos und Informationen<br />
zu den Produkten abgerufen werden. Über den<br />
einzelnen Wasser-Entnahmestellen zeigen Monitore in<br />
Echtzeit die individuellen Verbrauchswerte der Geräte<br />
an. Neben den Durchlauferhitzern sind die „Zip“-Wassersysteme<br />
ein Schwerpunkt in der Ausstellung. Je nach<br />
Ausführung spenden die Systeme kochendes, gekühltes,<br />
gefiltertes oder Sprudelwasser. Die Zip-Armatur „Touch-<br />
Free“ liefert sogar kochendes Wasser per Gestensteuerung.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/neuesvertriebszentrum-mit-warmwasser-ausstellung/<br />
Foto: Miele<br />
Die vielfach ausgezeichnete Nachwuchskünstlerin Meral<br />
Alma hat einen Miele-Kühlschrank in ein Kunstwerk<br />
verwandelt. Hier zusammen zu sehen mit Dr. Michael<br />
Leistikow (Vorsitzender des Düsseldorfer Künstlervereins<br />
„701 e. V.“), Düsseldorfs Oberbürgermeister<br />
Dr. Stephan Keller sowie Dr. Markus Miele und<br />
Dr. Reinhard Zinkann (Geschäftsführende Gesellschafter<br />
der Miele Gruppe (Foto von links nach rechts).<br />
Foto: Clage; Paul Gerdes<br />
Next Level<br />
Das Unternehmen Compusoft +<br />
2020 hat Joerg Jung zum Chief<br />
Executive Officer (CEO) ernannt.<br />
Sein offizieller Starttermin war<br />
der 15. April <strong>2022</strong>. Das Unternehmen<br />
setzt eigenen Angaben<br />
zufolge auf Jungs Expertise<br />
im Aufbau globaler wachstumsstarker<br />
Organisationen. Mit seiner<br />
Hilfe soll Compusoft + 2020 „auf das nächste Level“<br />
gebracht werden. Joerg Jung war zuletzt President und<br />
General Manager International (EMEA & AJP) und Mitglied<br />
des Executive Leadership Teams bei Infor. Weitere Stationen<br />
führten ihn zu SAP, Deutsche Telekom und Unit4.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/auf-das-naechstelevel-bringen/<br />
Einkauf SB<br />
Zum 15. Juni <strong>2022</strong> übernimmt<br />
Patrick Czisch (Foto) die Position<br />
„Einkauf SB“ beim Euro pa Möbel-Verbund.<br />
Er folgt auf Gregor<br />
Holtschlag, der im Herbst <strong>2022</strong><br />
in den Ruhestand gehen wird.<br />
Patrick Czisch verfügt über<br />
langjährige Erfahrung im Möbelhandel.<br />
Sowohl bei Möbel<br />
Buhl und anschließend bei der Möbelhaus Käthe Meyerhoff<br />
GmbH verantwortete er den Einkauf Mitnahme und<br />
SB- Möbel. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/<br />
patrick-czisch-uebernimmt-einkauf-sb/<br />
Kunst am Kühlschrank<br />
Kurz vor Weihnachten 2021 eröffnete Miele im Kö-Bogen seinen<br />
Düsseldorfer Marken Store. Nun folgte die offizielle Eröffnungsfeier<br />
des „Miele Experience Center“. Mit viel Prominenz,<br />
Kunst und Kultur. Als besonderen Höhepunkt hatte die<br />
Düsseldorfer Künstlerin Meral Alma ohne Honorar einen Kühlschrank<br />
von Miele mit Motiven aus Ihrer Reihe „Zirkus des Lebens“<br />
in ein Kunstwerk verwandelt. Enthüllt wurde es unter<br />
großem Beifall. Im Anschluss spendeten Meral Alma und Miele<br />
gemeinsam einen Betrag von 40 000 Euro, der zu gleichen Teilen<br />
geflüchteten Menschen aus der Ukraine und dem Düsseldorfer<br />
Kunstverein „701 e. V.“ zugutekommt. Zuvor hatte die<br />
weltweite Miele-Belegschaft bereits mehr als 240 000 Euro für<br />
Spenden an die Ukraine zusammengetragen, die das Unternehmen<br />
in zwei Tranchen auf 700 000 Euro aufgestockt hat.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/kunst-am-kuehlschrank/<br />
Foto: EMV Foto: Compusoft + 2020<br />
14 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Anzeige<br />
„NicheTop“ für die<br />
Küchen nische lässt sich<br />
einfach integrieren:<br />
durch Aufstellen oder<br />
Einhängen.<br />
Fotos: Rockenhausen<br />
Neue Organisationslösungen aus dem Holzwerk Rockenhausen<br />
Für Auszüge und Nische<br />
Besteckeinsätze aus Kunststoff sind im Preiseinstieg meist Standard. Das Holzwerk Rockenhausen<br />
bietet für Schubkästen und Auszüge in diesem Segment nun eine hochwertige Alternative.<br />
Neu ist auch die Lösung „NicheTop“ für die Küchennische.<br />
„Einfach, flexibel, variabel.“ Auf diese drei Eigenschaften<br />
baut das Nischenorganisations system<br />
„NicheTop“, mit dem das Holzwerk Rockenhausen<br />
aus der Kesseböhmer Gruppe ein neues<br />
Segment erschließt. Das System gibt es in<br />
den Größen S (175 B x 445 H x 140 mm T) und<br />
M (335 x 445 x 140 mm). Die Korpen lassen sich<br />
unabhängig von einem Rastermaß und ohne<br />
Montage integrieren. Auch nachträglich. Einfach<br />
aufstellen oder einhängen. Gefertigt sind<br />
sie aus massivem Holz. Sie zeigen im Sichtbereich<br />
handwerklich solide herausgearbeitete<br />
Details. Je nach Anwendung stehen verschiedene<br />
Fronten zur Auswahl: Als Schneidbrett<br />
beim Messerblock, als Designfront mit asymmetrischem<br />
Linienmuster, magnetisch oder mit<br />
tiefschwarzem und beschreibbarem Tafellack.<br />
Ausstatten lassen sich die Korpen mit vielfältigem<br />
Zubehör. Zu den Möglichkeiten zählen<br />
etwa ein klappbarer Messerblock oder Besteckeinsatz,<br />
eine Trocknerablage für Sodasprudelflaschen<br />
sowie Einsatzböden für Vorratsgefäße<br />
oder Gewürzdosen. Aber auch Beutel aus<br />
waschbarem Papier, die das immer relevanter<br />
werdende Thema unverpackter Lebensmittel<br />
bedienen.<br />
Homogene Optik<br />
Die beiden Organisationsprogramme für den<br />
Preis einstieg heißen „HoLite“ und „EasyLine“.<br />
Die Basis für „HoLite“ ist ein Besteckeinsatz<br />
mit drei horizontalen Stegen, wahlweise<br />
in „Esche schwarz“ oder „Eiche hell“. Damit lassen<br />
sich Schubkästen durchgängig ausstatten: in<br />
Korpusbreiten von 300 bis 1200 mm und in den<br />
Standardtiefen 472 und 479 mm (Tiefenergänzung<br />
optional). Der Boden wird dabei stets komplett<br />
bedeckt, was für eine homogene Optik sorgt.<br />
Frei positionierbare Trennstecker über zwei oder<br />
drei Fächer erweitern das System. Sie können in<br />
verschiedenen Holzarten und Farben ausgeführt<br />
sein, aber auch in Aluminium, Stahl oder Kunststoff.<br />
Ein doppelseitiger Messerblock und ein Folienhalter<br />
ergänzen „HoLite“ als Zubehör.<br />
Fünf Sets möglich<br />
„Sechs Bauteile für fünf Sets“ lautet die Idee von<br />
„EasyLine“. Dazu zählen ein Besteck und ein<br />
Multifunktionseinsatz, breite und schmale Ausgleichsböden,<br />
eine Multifunktionseinheit sowie<br />
Einsteckstege. Die Sets, die mit diesem Organisationsbaukasten<br />
konfiguriert werden können,<br />
decken durchgängig alle Schubladenbreiten ab.<br />
Von 300 mm bis 1200 mm. Und das unabhängig<br />
von Hersteller und Korpuskonstruktion. Lieferbar<br />
ist „EasyLine“ in allen Holzarten und Farben,<br />
aber auch in dem selbstentwickelten, nachhaltigen<br />
Werkstoff „OrganiQ“.<br />
www.rockenhausen.com<br />
Der Organisationsbaukasten<br />
„EasyLine“ braucht lediglich<br />
sechs Bausteine, um fünf<br />
Sets zu konfigurieren, die in<br />
alle Auszüge und Schubladen<br />
passen.<br />
Ein Besteckeinsatz mit drei<br />
horizontalen Stegen bildet<br />
die Basis für „ HoLite“. Damit<br />
lassen sich Schubkästen<br />
durchgängig ausstatten.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 15
Hausgeräte/Dunstabzug<br />
Wohin<br />
mit dem<br />
Wrasen?<br />
Von Dirk Biermann<br />
Muldenlüfter sind in den<br />
Augen vieler Konsumenten<br />
besonders begehrens wert.<br />
Die Kombi nation von Kochfeld<br />
und Abzug hat tat sächlich<br />
Charme. Jedoch stellt<br />
sich eine Frage, die manchmal<br />
unbeantwortet bleibt.<br />
Wohin mit dem Wrasen?<br />
Foto: Biermann<br />
16 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Eine Impression von der area30 im Herbst 2021, die das Thema „geführte Umluft“ plastisch darstellt.<br />
Anbieter berbel bietet als Standard die Teilführung mit stehender Umlufteinheit, die optional mit<br />
Sockel austritt nach vorn oder zur Seite ergänzt werden kann (Foto links). Möglich ist auch die Lösung<br />
mit liegender Umlufteinheit (rechts im Bild). Dabei lässt sich der Aktiv kohle filter komfortabel am<br />
Sockel entnehmen. Wird der wartungsfreie „permalyt“-Filter verwendet, entfällt die Umluft ein heit<br />
im Sockel komplett. Eingesetzt werden kann der „permalyt“-Filter optional auch bei geführter Umluft.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 17
Hausgeräte/Dunstabzug<br />
Auf YouTube wirkt es so geschmeidig.<br />
Der Topf simmert links, die<br />
Pfanne brutzelt rechts – und der<br />
aufsteigende Kochdampf von beiden<br />
Seiten wird zuverlässig durch<br />
den Schlitz in der Mitte des Kochfelds<br />
eingesogen. Die im Wrasen<br />
enthaltenen Fette werden zugleich<br />
fachlich vorbildlich separiert. Unter<br />
der Glaskeramik wartet bereits<br />
die Aktivkohle, um Geruchsmolekülen<br />
den Garaus zu machen, teilweise<br />
mit Unterstützung von Plasma<br />
oder anderen Technologien.<br />
Welche Bauteile in den Reinigungsprozess<br />
auch immer involviert sind,<br />
sie lassen sich mühelos entnehmen<br />
und reinigen, verspricht der Film.<br />
Im Hintergrund sind beruhigende<br />
Klavierklänge zu hören. Alles einfach<br />
und sauber.<br />
Doch Videos wie diese, von denen<br />
es herstellerübergreifend viele<br />
mit identischer Aussage gibt, erzählen<br />
nur einen Teil der Geschichte.<br />
Dem wohlwollend-kritischen Informationssuchenden<br />
dürften sich<br />
konkrete Fragen stellen. Allen voran<br />
diese: Was ist eigentlich mit<br />
dem Kochdampf an sich? Verbleibt<br />
der im Schrank?<br />
Ja, darauf läuft es oft hinaus. In<br />
Fachkreisen geht man davon aus,<br />
dass etwa 80 % aller Muldenlüfter<br />
im Umluftmodus geplant werden<br />
und davon „die Hälfte bis Zweidrittel“<br />
ohne Führung der Koch wrasen<br />
in Betrieb genommen werden.<br />
Sprich: Die warme und feuchte, unter<br />
Umständen mit Fettrückständen<br />
belastete Luft wird teilweise direkt<br />
in den Schrank entlassen oder<br />
in den engen Spalt dahinter, wo sie<br />
wie gefangen bleibt. Ist die Devise<br />
also: Aus den Augen, aus dem<br />
Sinn? Die Antwort lautet: Jein. Einige<br />
Hersteller legen durchaus Anschlussmaterial<br />
bei, um den Kochwrasen<br />
nach unten in den Sockel<br />
zu führen und teilweise bis an ein<br />
Auslassgitter (mit oder Sockelumluftkasten)<br />
zu leiten. Die Praxis<br />
zeigt nach Ansicht vieler Praktiker<br />
aber auch: Wenn bei der Montage<br />
Schrankkonstruktion und Wegeführung<br />
nicht harmonieren oder<br />
eine Verbindung fehlt, bleibt es oft,<br />
wie es ist. Ungeführt eben.<br />
Manche der Kombigeräte sind<br />
auch mit einem Kunststoffstutzen<br />
ausgestattet, der den feucht-warmen<br />
Kochwrasen im 90-Grad-Winkel<br />
an die Korpusrückwand des<br />
Unterschranks bläst – oder durch<br />
einen Ausschnitt in der Schrankrück<br />
wand hindurch in den schmalen,<br />
meist nur 3 cm tiefen Spalt<br />
dahinter. Und schon stellt sich<br />
dem Informationssuchenden die<br />
nächste Frage: Was geschieht mit<br />
der Feuchtigkeit im Wrasen? Kondensiert<br />
diese im Inseleinsatz an<br />
den Holzteilen des Möbels? Oder am<br />
Mauerwerk, sofern es sich um eine<br />
Zeilenmontage an der Wand handelt?<br />
Und kann das nicht auf Dauer<br />
böse Folgen haben? Von wegen<br />
Schimmel? „Ja kann es, die Physik<br />
lässt sich schließlich nicht aushebeln“,<br />
mahnen die einen. „Die Restfeuchtigkeit<br />
wird durch die Nachlaufautomatik<br />
trocken gepustet“,<br />
beruhigen die anderen. Was wiederum<br />
zum Einwand führt: „Sofern<br />
der Nachlauf aktiviert wird.“ Denn<br />
das sei trotz anderslautender Empfehlung<br />
in der Praxis viel zu selten<br />
der Fall. Wegen der Geräusche, die<br />
beim Essen als störend empfunden<br />
werden. Dass der Nachlauf wichtig<br />
ist, damit Aktivkohlefilter und Kanäle<br />
nach der Kochsession trocknen<br />
können, ist vielen Küchennutzern<br />
gar nicht bekannt – oder es<br />
wird aus Bequemlichkeit vernachlässigt.<br />
Lauter und schwächer<br />
Es gibt Lösungen, die diese möglichen<br />
Dynamiken entschärfen sollen.<br />
Zum Beispiel Teilführungen<br />
mit stehenden Umlufteinheiten.<br />
Und in einigen Fällen konzipieren<br />
Möbelhersteller den Unterschrank<br />
auch für den Einsatz eines konkreten<br />
Muldenlüftermodells und<br />
bereiten so den Abtransport der<br />
Kochwrasen vor. Folgt man den<br />
Einschätzungen versierter Marktteilnehmer,<br />
sei dies gesamt betrachtet<br />
aber die Ausnahme. Dabei<br />
ist nicht allein die Gefahr von<br />
Stockflecken und Schimmelbildung,<br />
die die Fraktion der kritischen<br />
Mahner beunruhigt. Die<br />
ungeführte Umluft erzeuge auch<br />
mehr Geräusche und könne unter<br />
Umständen die optimale Funktion<br />
des Dunstabzugs mindern. Denn<br />
wird der Wrasen wie beschrieben<br />
direkt an die Korpusrückwand gelenkt,<br />
entstehe zwangsläufig ein<br />
Strömungswiderstand und der<br />
könne zu einem Druckverlust mit<br />
einer daraus resultierenden reduzierten<br />
Luftförderleistung führen.<br />
Ein angeschlossener Kunststoffkanal<br />
mit aerodynamisch gestalteten<br />
Luftleitelementen hingegen führe<br />
18 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
www.sedia-kuechentechnik.de<br />
die Schwaden reibungslos hinab<br />
und aus dem Sockel hinaus zurück<br />
in den Raum. Was die Betriebsgeräusche<br />
des Abzugs wahrnehmbar<br />
dämpfe, argumentieren die Befürworter<br />
der geführten Umluft. Zudem<br />
kühle der warme und feuchte<br />
Kochwrasen auf dem Weg in den<br />
Sockel bereits ab, was die natürliche<br />
Neigung feuchter Luft, beim<br />
Kontakt mit kälteren Flächen zu<br />
kondensieren, zusätzlich reduziert.<br />
5/6/<strong>2022</strong><br />
Besser geführt<br />
Wie könnte ein Fazit dieser komplexen<br />
Situation lauten? Die Führung<br />
und der Abtransport der<br />
Kochwrasen ist ein grundlegendes<br />
Planungsthema. Darin besteht sicher<br />
Einigkeit. Ob die geführte<br />
Umluft beim Einsatz von Muldenlüftern<br />
überhaupt nötig ist, zieht<br />
sich als Pro und Contra quer durch<br />
die Branche. Das macht es für den<br />
Küchen pla ner kompliziert. Eine für<br />
alle Fälle und Produkte geltende<br />
Lösung kann weder formuliert werden,<br />
noch ließe sie sich realisieren.<br />
Dafür ist die Vielfalt an Geräten,<br />
Möbeln und Montagebedingungen<br />
inklusive der jeweiligen Wandbeschaffenheit<br />
viel zu groß. Deshalb<br />
haben es objektive Empfehlungen<br />
auf Grundlage von unabhängigen<br />
Messungen schwer. Dennoch: Der<br />
Blick ins Physikbuch legt nahe,<br />
dass es unter Umständen zu Problemen<br />
kommen kann, wenn die<br />
feucht-warmen Wrasen direkt aus<br />
dem Lüfter in den Schrank gepustet<br />
werden. Besonders, wenn diese<br />
Wrasen unmittelbar mit kalten, ungedämmten<br />
Außenwänden in Kontakt<br />
kommen. Die geführte Umluft<br />
umgeht dies von vornherein. Ebenso<br />
wie einige Gerätehersteller hat<br />
sich der Zubehörgroßhandel auf die<br />
Planung von Muldenlüftern im Umluftbetrieb<br />
eingestellt und bietet<br />
Lösungen für die Umsetzung der<br />
geführten Umluft. Einige Ansätze,<br />
Ansichten und Produkte zeigen wir<br />
auf den folgenden Seiten.<br />
Wobei sich abschließend eine<br />
weitere Frage stellt: Warum den<br />
Muldenlüfter nicht gleich im Abluftmodus<br />
planen? Denn wenn Gerüche,<br />
Fett und Feuchtigkeit komplett<br />
aus dem Raum hinausgeleitet<br />
werden, muss sich auch niemand<br />
damit plagen. Allerdings führt<br />
die Planungssituation oft zu natürlichen<br />
Einschränkungen. Muldenlüfter<br />
werden bevorzugt in<br />
frei stehenden Küchenblöcken geplant.<br />
Diese Insellage erschwert<br />
die Abluftführung ins Freie. Möglich<br />
ist es trotzdem: Bei Neubauten<br />
kann die Abluftführung zum Beispiel<br />
in den Estrich gelegt werden.<br />
Dafür muss die Planung aber<br />
frühzeitig beginnen und der Kanal<br />
aus trittfestem Material bestehen.<br />
Ebenfalls möglich ist es, den<br />
Kanal durch eine Kernbohrung im<br />
Küchenboden in den Keller zu führen<br />
und den kürzesten Weg nach<br />
draußen zu wählen. In der Praxis<br />
dürfte der Umluftbetrieb in diesen<br />
Fällen jedoch die verlockendere<br />
Variante der Wahl sein, weil sie<br />
einfacher und kostengünstiger zur<br />
realisieren ist. Umso mehr rückt<br />
unter Berücksichtigung der Physik<br />
eine professionelle Umluftführung<br />
in den Fokus.<br />
Unsere Küche – unser Zuhause<br />
Kochen · Leben · Lachen
Produkte<br />
Foto: Vogt<br />
Klappe modular planen<br />
Seit vergangenem Herbst sind bei Vogt auch Design-Außengitter<br />
mit effizienter Klappentechnik im Sortiment. Wobei die inneren<br />
Klappenwerte von Fliegengitter bis Wandanschlussdichtung und<br />
magnetischer, kugelgelagerter Rückstauklappe besonders zu beachten<br />
sind. Vogt verweist auf die Flexibilität der modularen Bauweise.<br />
Die Außengitter selbst gibt es inzwischen in einer umfangreichen<br />
Auswahl.<br />
Kompatibel<br />
zum Mauerkasten<br />
Foto: Vogt<br />
Im Grunde ist alles fertig: Die Küche ist mit dem Endkunden<br />
geplant, Herd und Ablufthaube positioniert. Doch dann<br />
stellt sich heraus: Der vorhandene Mauerkasten passt nicht<br />
zu den Leistungswerten der neuen Haube, kann aber aufgrund<br />
baulicher Gegebenheiten nicht gewechselt werden.<br />
Für solche Fälle hat Zubehörspezialist Vogt das Abluft system<br />
„ optimAIRo“ nun auch in der 125er Querschnittsvariante<br />
im Programm. Zusätzlich zum 150er Standard. Die<br />
Systemgröße gibt der Anbieter mit 175 x 80 mm an.<br />
Für alle Fälle gewappnet<br />
Muldenlüfter und Downdrafthauben verlangen eine professionelle<br />
Führung der Kochwrasen. Das kann schnell zum heiklen<br />
Planungsthema werden, schließlich ist der Platz im Unterschrank<br />
begrenzt. „Übergangsstücke, einseitig gemuffte Rohrbögen und<br />
Überschiebemuffen sind Bauteile, die die Montage vereinfachen<br />
können, zugleich die Demontage zu Wartungszwecken erleichtern“,<br />
betont der Zubehörspezialist Vogt mit Blick auf das aktuelle<br />
und kürzlich erweiterte Angebot solcher Zubehörteile.<br />
Foto: Biermann<br />
20 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Lösungen<br />
für Downdraft<br />
Nach unten absaugende Kochfeldabzüge<br />
bieten vielfältige Möglichkeiten für eine<br />
optisch ansprechende und flexible Planung<br />
offener Küchen. Die Luftführung und -reinigung<br />
ist nach Ansicht von Naber aber<br />
nicht immer optimal. Bei Umluftbetrieb<br />
kann die feuchte Luft im Unterschrank<br />
und angrenzenden Flächen auskondensieren<br />
und langfristig zu Verschmutzung und<br />
Schäden führen. Darüber hinaus kann eine<br />
unzureichende Filterleistung nicht nur zu<br />
verschmutzter Innenraumluft, sondern<br />
auch eine erhöhte Geräuschentwicklung des Lüftermotors bewirken.<br />
Das Unternehmen hat nun fünf Planungsbeispiele für eine<br />
effiziente Abluftlösung entwickelt, die für freistehende Kochinseln<br />
ebenso gelten. „Sie optimieren die Luftförderleistung, senken<br />
die Geräuschbelastung und vermeiden das lästige Nachlaufen<br />
des Abzugs“, beschreibt der Zubehörgroßhändler den Nutzen<br />
auf Basis von „Compair GREENflow“. Dabei handelt es sich um<br />
Foto: Naber<br />
ein Umluftfiltersystem aus mehreren Modulen, das im Sockelbereich<br />
unter den Küchenschränken montiert wird. Durch die<br />
Verteilung der gereinigten Luft auf mehrere Lüftungsboxen mit<br />
designorientierten Aluminium-Auslassgitter, strömt sie „nahezu<br />
unmerklich“ zurück in den Raum. Die gegenüber Standardlösungen<br />
deutlich größeren Aktivkohlefilter sind laut Naber mehrfach<br />
regenerierbar und neutralisieren Gerüche effektiv.<br />
Der wartungsfreie UmluftFilter für Ihre Küche<br />
R<br />
einmalig leisstungsstark<br />
R<br />
R<br />
wirtschaftlich & nachhaltig<br />
9.000 Betriebsstunden<br />
R<br />
auch für Muldenlüfter geeignet<br />
R<br />
einfache Montage<br />
R<br />
wartungsfrei<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 21
Produkte<br />
Verspachtelte<br />
Oberfläche<br />
In neuen Farbtönen und Materialtexturen<br />
zeigt Falmec die Wandhaube „ Cover“. Die<br />
jeweilige Tonbeschichtung lässt sie dezent<br />
und edel wirken. Die Auswahl umfasst<br />
warme Erdtöne wie Terrakotta und<br />
Sand oder strukturierte Varianten in Stein<br />
und Schiefer, der auch als Schreibtafel für<br />
Kreide verwendet werden kann. Das Oberflächenmaterial<br />
aus Ton und Harzelementen<br />
werde manuell verspachtelt. „Dies erzeugt<br />
einen natürlichen und ästhetischen Effekt<br />
sowie eine angenehme Haptik“, berichtet<br />
der Hersteller. Eine spezielle Behandlung<br />
mache die Oberfläche widerstandsfähig gegen<br />
Hitze und Kratzer und leicht zu reinigen.<br />
In klassischem Weiß- und Schwarzglas<br />
gibt es das 85 cm breite Gerät auch. Der<br />
Motor verfügt über eine Lüfterleistung von<br />
600 m 3 /h. Als Sonderausstattung kann ein<br />
„Carbon.Zeo“ hinzugefügt werden. Dieser<br />
kombiniert die Eigenschaften von Aktivkohle<br />
und Zeolith. Die Funktion „Dynamic LED<br />
Light“ rundet die Funktionsausstattung ab.<br />
Foto: Falcon<br />
Passend zur Kochstation<br />
Der Rangecooker versteht in jeder Küche ein Statement zu setzen. Passend zu<br />
den Kochstationen bietet Hersteller Falcon geeignete Dunstabzugshauben an. Je<br />
nach Modellvariante des Herdes ist diese in bis zu drei Größen und sieben Farben<br />
erhältlich. „Je nach Küchendesign und farblichen Vorlieben kann der Dunstabzug<br />
Akzente setzen oder der harmonische Komplementär zum Herd sein“,<br />
erläutert das Unternehmen die Perspektiven im Design. Erhältlich sind Kaminhauben,<br />
flache Wandhauben und Einbauhauben für eine integrierte Lösung. Und<br />
das für Abluft- und Umluftbetrieb.<br />
Einheitlicher Look<br />
Der Abzugsbereich bleibt bei den Kopffreihauben „Bloom“ und „Bloom S“ verborgen,<br />
solange das bewegliche Visier geschlossen ist. Dieses lässt sich mit einer<br />
einfachen Handbewegung aufklappen, sodass der Küchendunst auch oben eingesaugt<br />
werden kann. Dies sei laut Hersteller Elica ein wichtiger Vorteil bei der<br />
Nutzung über einem Induktionskochfeld. Denn normalerweise kondensiert der<br />
Dampf leicht an der kalten Glasscheibe einer Schräghaube, was durch den Einzug<br />
vermieden werde. „Bloom“ ist in schwarzem und grauem gehärtetem Glas<br />
erhältlich. Die Bedienung erfolgt über das Touch-Bedienfeld oberhalb der Klappe.<br />
„Bloom S“ gibt es in Weißglas oder mattschwarz in „Dekton ® Sirius“ (Foto).<br />
Das Material „Dekton“ von Hersteller Cosentino wird oft für Küchenarbeitsplatten<br />
und auch Fronten eingesetzt. Eine so gestaltete Wandhaube ergänzt den einheitlichen<br />
Look. Das Aluminiumband mit Titan-Effekt sorge zudem für ein besonderes<br />
Finish. Darin integriert ist das Touch-Bedienfeld. Zudem ist „Bloom S“<br />
mit der Technologie „Comfort Silence“ und schallabsorbierenden Paneelen ausgestattet.<br />
Die Geräuschentwicklung in der Maximalstufe gibt Elica bei „Bloom“<br />
mit maximal 56 dB an und bei „Bloom S“ mit 53 dB. Beide Kopffreihauben sind<br />
in der Abluft- und der Umluftvariante verfügbar.<br />
Foto: Falmec<br />
Foto: Elica<br />
22 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Fotos: Neff<br />
Mit Regal<br />
Als Designhaube „D95XAM2S0“ bereichert der vollintegrierte Dunstabzug<br />
seit Dezember 2021 die Neff-Collection. Das Gerät verschwindet<br />
vollständig in einem Hängeschrank über dem Kochfeld und wird erst<br />
dann sichtbar, wenn sie zum Einsatz kommt. Analog zu technisch vergleichbaren<br />
Varianten aus dem BSH-Verbund erfolgt die Steuerung<br />
über die herausklappbare schwarze Glasscheibe mit „TouchControl“.<br />
Selbst bei verborgener Glasscheibe kann die LED-Beleuchtung durch<br />
eine sanfte Berührung ein- und ausgeschaltet werden. Damit wird<br />
die Küchenzeile entweder stimmungsvoll beleuchtet oder leuchtet die<br />
Kochfläche aus. Die 90 cm Haube aus schwarzem Klarglas verfügt<br />
über drei Leistungsstufen und ist für Abluft und Umluft erhältlich.<br />
Im Oberschrank lässt sie Stauraum für Gewürze oder Kochbücher.<br />
Hier kochen die Sterneköche<br />
Michael Dyllong, Pierre<br />
Beckerling und Sous-Chef<br />
Kevin Wolmerath.<br />
Kreativität braucht Platz<br />
berbel Downline Infinity<br />
DUNSTABZUG<br />
NEU GEDACHT<br />
Dunstabzüge in Perfektion. Made in Germany.<br />
Die neue berbel Downline Infinity mit extra großem Kochfeld, intuitiver Bedienung<br />
und einem Dunstabzug, der Maßstäbe setzt. Viel Platz für alles, was gut werden soll.
Produkte<br />
Raus aus dem Sockel<br />
Umluft-Lösungen geben beim Einsatz von<br />
Muldenlüftern den Ton an. Sagemüller &<br />
Rohrer (S&R) hat bei der Abluftführung<br />
für beide gängige Verfahrungsweisen Lösungen.<br />
Das heißt 1. für die gezielte Luftführung<br />
zur Sockelblende und 2. für die<br />
ungelenkte Abgabe.<br />
1. Soll die Luft gezielt zu einem Sockeldurchlass<br />
befördert werden, wird ein<br />
Flachkanal vom Ausblas-Stutzen des Lüfters<br />
zum Möbelsockel geführt. Dort tritt<br />
die Luft durch ein einfaches Gitter oder<br />
einen speziellen Umluftaustritt wieder in<br />
den Küchenraum ein. S&R hat beide Varianten<br />
im Sortiment. Der Sockeldurchlass<br />
verfügt über Rückstauklappen, die etwaige<br />
Gerüche aus dem Kanal, hervorgerufen<br />
durch abgelagerte Wrasen-Reste, zurückhalten<br />
sollen.<br />
2. Ein Großvolumen-Luftdurchlass für<br />
den Sockel, der über zwei Winkelblenden<br />
den Einblick hinter den Sockel verwehrt,<br />
aber gleichzeitig eine große Öffnung von<br />
ca. 275 Quadratzentimetern bietet, lässt<br />
die ungelenkt in den Sockel geblasene<br />
Luft durch die Sockelblende austreten. Da<br />
in dieser Luft Feuchtigkeit enthalten sein<br />
kann, die sich ggf. innerhalb des Sockelbereiches<br />
ablagern kann, emp fiehlt der<br />
Zubehörgroßhändler, mindestens zwei<br />
solcher Blenden einzusetzen. Und das<br />
möglichst in gegenüberliegender oder<br />
über Eck versetzter Position. So werde der<br />
Sockel jederzeit gut durchlüftet.<br />
Oft stehen die Sockelfüße bei der Verlegung<br />
des Flachkanals innerhalb des<br />
Sockels im Weg. Zwischenstücke mit flexiblen<br />
Schläuchen können dann helfen.<br />
Ebenfalls die flexible Manschette „ Conny“<br />
von S&R. Das Bauteil lässt sich zwischen<br />
zwei starre Kanäle setzen. „So überbrückt<br />
man elegant die oft störenden wenigen<br />
Millimeter am Sockelfuß vorbei und kann<br />
das Kanalsystem in der gewünschten<br />
Richtung verlegen“, erläutert der Zubehörgroßhändler.<br />
Zudem ermög licht „Conny“<br />
die Verbindung unterschiedlicher Systeme<br />
miteinander. Wenn der Anschluss<br />
am Muldenlüfter von der Form des Luftkanales<br />
abweicht, kann „Conny“ dies<br />
ausgleichen und dank der flexiblen Gestaltung<br />
abweichende Formen oder Querschnitte<br />
verbinden.<br />
Fotos: Sagemüller & Rohrer<br />
Ausklappen und lüften<br />
Auch Bosch nutzt die Technologie des vollintegrierten<br />
Dunstabzugs aus dem Verbund<br />
der BSH-Konzernmarken. Das Gerät<br />
„accent line carbon black“ wird flächenbündig<br />
in einen nach unten offenen Küchenschrank<br />
eingebaut. Sie passt sich flexibel<br />
den jeweiligen Abmessungen des Küchenmöbels<br />
an, sowohl hinsichtlich der Höhe<br />
als auch der Tiefe und der Materialstärke.<br />
Rechts und links bleibt Strauraum mit einer<br />
Traglast von jeweils 10 Kilo. Der ausklappbare<br />
Glasschirm verfügt über eine<br />
„TouchControl“-Bedienung. Das Ausklappen<br />
des Schirms genügt zum Einschalten<br />
von Licht und Lüftung. Umgekehrt schaltet<br />
sich das Gerät beim Zuklappen wieder<br />
aus. Die Lüfterleistung des Motors beträgt<br />
749 m 3 /h. Gereinigt werden Kochwrasen<br />
über das 9-lagige „CleanAir“-Filtersystem.<br />
Zwei Haubenvarianten stehen zur Verfügung:<br />
in 60 cm und 90 cm Breite (Foto).<br />
Foto: Bosch Hausgeräte<br />
24 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Foto: Naber<br />
Für ein gesundes Raumklima<br />
Wenn möglich, Abluft! Diese Empfehlung zählt zu den Klassikern<br />
der Küchenplanung. Denn mit den Gerüchen und Fetten wird<br />
auch die in den Kochwrasen enthaltene Feuchtigkeit aus dem<br />
Raum transportiert und kann sich nicht als Schimmel in unzugänglichen<br />
Ecken oder an Möbeln niederlassen. In Zeiten der Corona-Pandemie<br />
hat der Luftaustausch über die Dunstabzugshaube<br />
eine weitere Dimension erhalten, schließlich halten sich viele<br />
Menschen öfter in den eigenen vier Wänden auf und kochen häufiger.<br />
In der Familie und mit Freunden. Sind Dunstabzugshaube<br />
und Luftkanäle als Abluft-System konzipiert, werden auch mit<br />
Viren befrachtete Aerosole nach draußen befördert. „Ein intelligentes<br />
Zu- und Abluftsystem sorgt für einen guten Luftaustausch<br />
und reduziert die Belastungen der Raumluft erheblich“, erläutert<br />
Zubehörspezialist Naber und verweist auf den unbeschwerten<br />
Genuss in der Gemeinschaft, wenn das Raumklima stimmt.<br />
Weniger Feinstaub<br />
Küchenlüftungstechnik von Naber umfasst ein breites Sortiment.<br />
Dazu zählen strömungsoptimierte Luftkanäle aus Kunststoff<br />
und Metall, energieeffiziente Mauerkästen, intelligente Steuerungstechnik<br />
für Zu- und Abluft sowie Außenwandjalousien.<br />
Alle Informationen über die Lüftungstechnik<br />
sowie Planungsbeispiele<br />
und kostenlose Leitfäden<br />
finden Interessierte auf<br />
www.compair-flow.com.<br />
„Wissenschaftliche Studien aus dem In- und Ausland und Publikationen<br />
der Baubranche belegen die Wirksamkeit und Effizienz<br />
von Abluft-Lösungen unter anderem bei der Reduzierung<br />
der Feinstaubbelas tung in Innenräumen“, erläutert das Nordhorner<br />
Unternehmen. Und betont: „Auch für Niedrigenergie-Bauten<br />
wie Passivhäuser werden Abluft-Systeme empfohlen.“ Dafür<br />
steht zum Beispiel die Wanddurchführung „COMPAIR ® BIXO<br />
Balance ® “ zur Verfügung. Diese regelt die Zu- und Abluftführung<br />
in allen Bauten inklusive luftdichter Gebäude. Die integrierte<br />
Elektronik registriert den Abluftstrom des Dunstabzugs und öffnet<br />
den hochisolierten Durchlass. Mit Hilfe eines Funksignals<br />
wird der Zuluftmauerkasten angesteuert, der automatisch sicherstellt,<br />
dass gleichzeitig Frischluft einströmt. Auch der Naber Klassiker<br />
„Thermobox“ ist so konzipiert, dass die Wärme bei Nicht-<br />
Nutzung der Dunstabzugshaube im Haus bleibt, während der<br />
Dunstabzug im Betrieb die Abluft effektiv nach draußen leitet.<br />
Naber-Systeme sind laut Eigenaussage kompatibel zu fast allen<br />
am Markt erhältlichen Dunstabzugshauben und bieten mehrere<br />
Optionen für den Einbau. Die Luftkanäle können unsichtbar<br />
in Geschossdecken und Schränken verlegt werden oder als sichtbare<br />
Raumelemente.
Produkte<br />
Mit zwei Patenten<br />
Zentrifugalkraft statt Fettfilter lautet<br />
das Motto bei Hauben von berbel. Auch<br />
die Kochfeldabzüge der „Downline“-<br />
Serie arbeiten auf Basis der als „ berbel<br />
Prinzip“ patentierten Technologie. Der<br />
Hersteller verspricht „ konstant starke<br />
Fettabscheidung bei gleichzeitig geringerem<br />
Energiebedarf“. Auch Kochgerüche<br />
sollen nahezu vollständig eliminiert<br />
werden. Dafür sorge der selbstregenerierende<br />
und wartungsfreie „permalyt ® “-<br />
Umluftfilter. Die Filtermatten des patentierten<br />
Umluftfilters bestehen aus einer<br />
Spezialaktivkohle, die zwei Funktionsweisen<br />
ermöglichen: Im normalen Betrieb<br />
werden die Filtermatten durchströmt und<br />
nehmen die Geruchsstoffe auf. Nach einer bestimmten<br />
Anzahl von Betriebsstunden startet der Regenerationsprozess<br />
im geschlossenen Filtersystem. Durch ein thermokatalytisches Verfahren<br />
werden die Gerüche mithilfe eines Katalysators neutralisiert. In den Kochfeldabzügen der<br />
„Downline“-Familie kommt der regenerative „permalyt ® “-Umluftfilter bereits seit Januar 2021<br />
zum Einsatz. Seit letztem Herbst gilt das auch für die jüngste Neuheit „Downline Infinity“.<br />
Fotos: berbel<br />
Die „Phantom Frame“ im Industrial Design<br />
wird in schmalen schwarzen Metallrahmen<br />
an der Decke befestigt.<br />
Foto: Novy<br />
Lichtstarkes<br />
„Phantom“<br />
Es ist ein Statement: Novy bietet die 130 cm breite Insel haube<br />
„ Phantom“ in zwei Varianten an. Diese sind technisch identisch,<br />
unterscheiden sich jedoch durch die Art der Aufhängung.<br />
Die „Phantom Frame“ im Industrial Design wird in schmalen<br />
schwarzen Metallrahmen an der Decke befestigt. Die<br />
„Phantom Cable“ hingegen wirkt mit ihren vier Stahlseilen<br />
deutlich filigraner. Die Stahlseile lassen sich in der Länge verstellen,<br />
so kann die Inselhaube unabhängig von der Deckenhöhe<br />
stets im optimalen Abstand über dem Kochfeld platziert<br />
werden. Dies ist auch bei Schrägdecken möglich. Markant ist<br />
die Beleuchtung mit vier hinter Glas montierten Eckstrahlern,<br />
die den Korpus von schräg unten anleuchten. Die Oberseite ist<br />
mit einem dimmbaren LED-Band ausgestattet. Vier weitere<br />
LED-Spots leuchten nach unten und sind ebenfalls dimmbar.<br />
Der Dunstabzug arbeitet mit der patentierten Randabsaugung.<br />
Gesteuert wird entweder über eine Fernbedienung, die „Novy<br />
Connect App“ oder die „InTouch“-Funktion von Novy Kochfeldern.<br />
Vier Leistungsstufen stehen zur Verfügung, notwendige<br />
Filterwechsel werden angezeigt. Basis des Umluftsystems<br />
ist ein Aktivkohlefilter mit sehr langer Lebensdauer. Laut Hersteller<br />
muss dieser erst nach 900 Kochstunden oder drei bis<br />
fünf Jahren ausgetauscht werden. Die Novy „Phantom“ ist ab<br />
dem zweiten Quartal <strong>2022</strong> im Küchenfachhandel erhältlich.<br />
26 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Die Praxis der Muldenlüftung<br />
Die Physik gibt es vor: Warme Luft steigt auf. Daher<br />
werden traditionell Kochdünste von einer Dunstesse<br />
über der Kochstelle aufgenommen, gefiltert und abtransportiert.<br />
Der Fall liebt beim Einsatz eines Muldenlüfters<br />
bekanntlich anders. Hier müssen die Wrasen<br />
eingefangen und nach<br />
unten abgezogen werden.<br />
Wofür eine ausreichend<br />
starke Luftströmung<br />
aufgebaut<br />
werden muss. Sedia<br />
Küchentechnik, Anbieter<br />
eines umfangreichen<br />
Sortiments<br />
an Dunstabzügen sowie<br />
Zubehörs für die<br />
Abluftführung bzw. geführte<br />
Umluft, gibt einen<br />
grundsätzlichen Überblick, wie<br />
dies professionell umgesetzt werden<br />
kann.<br />
Motoren/ Der Motor ist entweder direkt an<br />
der Mulde und damit unterhalb des Kochfeldes<br />
angeflanscht. Dies ist die montagefreundlichste Variante,<br />
lässt aber unmittelbar unterhalb der Kochstelle<br />
keine Schublade zu. Variabel bei der Stauraumnutzung<br />
sind die Modelle mit separaten Motoren, die je nach<br />
Bauform und Schrankvolumen entweder im Schrank<br />
oder im Sockel verbaut werden. Schließlich gibt es<br />
noch die Option zum Betrieb mit einem externen Motor,<br />
also einem Außenwand- oder Dachgebläse.<br />
Filter und Betriebsart/ Bei allen Dunsthauben,<br />
Decken geräten, Muldenlüftern & Co. muss der feuchte<br />
und gemeinhin mit Geruchsmolekülen und ggfs.<br />
Fett geladene Kochdunst gereinigt werden. Zunächst<br />
wird er von Fett befreit, wofür bereits beim Eintritt<br />
der Luft in das jeweilige Gerät meist die Fettfilter zuständig<br />
sind (sofern der Abzug nicht fettfilterfrei arbeitet).<br />
Diese Filter sind regelmäßig und gewissenhaft<br />
im Geschirrspüler zu reinigen, da Öl und Fett im weiteren<br />
Luftstrom, also im Lüftermotor, in den Kanälen,<br />
in eventuell verbauten Plasmageräten und in den Geruchsfiltern<br />
zu Hygiene- und Funktionsproblemen führen<br />
würde. Dies gilt für alle Betriebsarten, auch für Abluft<br />
mit externen Gebläsen.<br />
Im Umluftbetrieb wird die Luft zum Aktivkohlefilter<br />
(oder zum Plasmafilter) geführt und aus dem Schrankinnern<br />
in den Raum ausgeblasen. Kohlefilter nehmen<br />
Foto: Sedia Küchentechnik<br />
die Geruchsmoleküle auf und müssen in regelmäßigen<br />
Abständigen gewechselt werden. Aktivkohlefilter können<br />
meist einfach im Backofen regeneriert werden.<br />
Plasmafilter arbeiten mit elektrischer Spannung.<br />
Luftführung im Schrankinnern/ Welche Motorposition<br />
und welche Betriebsart auch immer gewählt<br />
wird – eine wichtige Frage für <strong>Küchenplaner</strong><br />
lautet: „Wie und wohin<br />
leite ich die Luft bzw. die mit<br />
Feuchtigkeit, Fett und<br />
Geruchsmolekülen<br />
beladene warme<br />
Luft?“ Hier verweist<br />
Sedia auf das besonders<br />
umfangreiche<br />
Angebot an unterschiedlichen<br />
Abluftsystemen<br />
– sowohl<br />
flach als auch rund.<br />
Damit gebe es für jede<br />
Platzsituation eine passende<br />
Lösung.<br />
1. Motor-on-Board: Am<br />
Motor ist oft ein Bogen angeflanscht,<br />
der nach hinten wegführt<br />
und in einem raumsparenden<br />
Flachkanalsystem die<br />
Luft an der hinteren Schrankwand<br />
nach unten wegführt. Soll die Luftführung seitlich<br />
geführt werden, kann der Flansch entweder gedreht<br />
oder mit einem Umlenkstück in die richtige<br />
Richtung gelenkt werden. Soll der Muldenlüfter im Abluftsystem<br />
betrieben werden, kann mit den Sedia-Systemen<br />
wieder auf Rundkanal adaptiert werden und mit<br />
einem passenden Mauerkasten ins Freie gehen. Soll die<br />
Mulde im Umluftbetrieb betrieben werden, führt das<br />
geeignete Kanalsystem den Luftstrom in den Sockel,<br />
wo es im optimalen Fall in einer Aktivkohlebox endet,<br />
die von außen gut zugänglich ist (Foto: Waben-Kohlefilter<br />
für die Sockelmontage von Sedia).<br />
2. Beim separaten Motor gilt das gleiche Prinzip.<br />
Das passende Kanalsystem, ggf. mit Umlenk- und/oder<br />
Adapterstücken, führt die Luft von der Kochstelle zum<br />
Motor und danach nach draußen oder zum Geruchsfilter<br />
im Sockel.<br />
3. Ein externer Motor gilt als die hygienischste Variante,<br />
da zwingend ein Kanalsystem von der Kochstelle<br />
zum Motor verlegt werden muss.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 27
Küchenverbände<br />
Endlich wieder<br />
alle zusammen<br />
In Hamburg feierte DER KREIS Anfang Mai eine<br />
stimmungsvolle Wiedersehensparty. Betont wurde<br />
beim Kongress <strong>2022</strong> die Kraft der Gemeinschaft.<br />
Ernst-Martin Schaible, Gründer<br />
und Inhaber von DER KREIS:<br />
„Jammern bringt uns nicht<br />
weiter, Tun ist besser.“<br />
28 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
„Jetzt sind wir endlich wieder zusammen.“ Mit diesen Worten begrüßte<br />
Verbundgruppenchef Ernst- Martin Schaible fast 1000 Mitglieder<br />
und Industriepartner im schick modernisierten Kongresszentrum<br />
CCH. Die Erleichterung darüber zog sich durch die<br />
gesamte Veranstaltung. Angefangen beim lockeren Eröffnungsabend<br />
im Millerntorstadion, der Heimat des Kiezclubs FC St. Pauli,<br />
bei der Fachtagung am Samstag und besonders beim traditionellen<br />
Gala-Abend, der die Gäste zum „Hanseatischen Abend“ in<br />
die Fischauktionshallen zum Hamburger Hafen führte.<br />
Wie ein roter Faden zog sich die Betonung der Gemeinschaft<br />
durch den Kongress. Mit Blick auf die schwierige Zeit der letzten<br />
zwei Jahre hob Schaible den besonderen Wert des Verbunds hervor.<br />
„Ein starkes Team trägt durch die Krise“, sagte der Gründer von<br />
DER KREIS und sprach damit auch die Gesellschaften und Kooperationspartner<br />
der Gruppe an, die den jeweiligen Fachspezialisten<br />
jene Unterstützung bieten, die gewollt, stimmig und hilfreich sein<br />
können. Wie das genau aussehen kann, berichteten die Verantwortlichen<br />
aus erster Hand. Im Rahmen einer Talkrunde auf der<br />
Bühne des CCH nahmen die Geschäftsführer der Gruppierungen<br />
Stellung: zur jeweiligen Positionierung und sowie zu wichtigen<br />
Branchenthemen wie Frachkräftegewinnung, Digitalisierung und<br />
Cybersicherheit. Einblicke gaben Ulf Triebener (KREIS Deutschland),<br />
Patrick Florea (Varia), Werner Bäuerlein (BuK Bund unabhängiger<br />
Küchenspezialisten), Walter Greil (TopaTeam) und Gerd<br />
Fähler (Creative Partner).<br />
Zweistelliges Plus<br />
Befragt wurden die Geschäftsführer auch zu den Möglichkeiten<br />
der Expansion. Denn darum geht es der Verbundgruppe. „Wir glauben<br />
fest daran, dass unsere Gruppe national und in Europa wachsen<br />
kann“, sagte Ralph Leimbach, Geschäftsführer Marketing und<br />
Vertrieb der DER KREIS Holding. Im vergangenen Jahr konnte die<br />
Leonberger Gemeinschaft aus Küchenspezialisten, Bad, Heizungsund<br />
Klimaspezialisten, Schreinern, Tischlern sowie Laden-, Innenund<br />
Fensterbauspezialisten weiter zulegen: Der Außen umsatz<br />
sämtlicher Mitglieder stieg von 4,27 Mrd. Euro auf 4,73 Mrd. Euro.<br />
Das entspricht einem Zuwachs von etwa 10,8 % gegenüber 2020. Die<br />
Zahl der Mitgliedshäuser stieg ebenfalls. Von 3409 auf 3512 (+ 103).<br />
Mit den angeschlossenen Mitgliedsbetrieben ist DER KREIS aktuell<br />
in 17 europäischen Ländern präsent. Und das inzwischen mit<br />
acht internationalen Ländergesellschaften. Zuletzt kamen die Dependancen<br />
in Spanien (April <strong>2022</strong>) und Italien (Anfang 2021) hinzu.<br />
Weitere Ländergesellschaften gibt es in Großbritannien (seit<br />
2013), Belgien/Luxemburg (1998), Frankreich (1993), Niederlande<br />
(1989), Schweiz (1985) und Österreich (1984).<br />
14 770 Euro pro Küche<br />
Die positiven Geschäftszahlen für 2021 resultieren aus Küchensicht<br />
aus der hohen Nachfrage für hochwertige und individuell geplante<br />
Küchen. So konnten die Küchenspezialisten von DER KREIS<br />
die Durchschnittswerte pro Kommission abermals erhöhen. Lag<br />
der Durchschnittspreis 2020 noch bei 14 257 Euro, stieg dieser auf<br />
nun 14 770 Euro. Das ist ein Plus von 3,25 %. Der Blick auf die Warengruppen<br />
zeigt, dass 46,48 % dieses Werts auf das Konto der<br />
Holzteile gehen, 42,46 % steuern die Geräte bei und 10,65 % das Zubehör<br />
inklusive Spülen und Armaturen.<br />
Foto: Biermann<br />
Zuversicht für <strong>2022</strong><br />
Die Bereitschaft der Menschen, in hochwertige Küchen zu investieren,<br />
wird nach Ansicht der Führung von DER KREIS anhalten.<br />
Davon werden die Küchenspezialisten weiterhin profitieren.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 29
Küchenverbände<br />
Ausgezeichnete Spezialisten<br />
Ein Highlight des Galaabends war die Auszeichnung<br />
der „Küchenspezialisten des Jahres“.<br />
Das sind in diesem Jahr diese Unternehmen:<br />
moebelplus (DER KREIS), Varia Paderborn, Schreinerei<br />
Luther (Creative Partner), Wohnkonzepte<br />
Manfred Vitzthum (TopaTeam) und Schryvers –<br />
die Welt der Küche (BuK).<br />
„Hacker“ Marco Di Filippo demonstrierte, wie einfach es Cyber- Kriminelle<br />
haben können – und wie dringend sich Unternehmen vor Angriffen aus der<br />
virtuellen Welt schützen sollten.<br />
„Wir werden auch <strong>2022</strong> wieder ein sehr gutes Jahr haben“, wagte<br />
Ernst-Martin Schaible eine kurz- bis mittelfristige Prognose.<br />
Weiter, gar in Richtung 2023, wollte er sich mit seinem Ausblick<br />
aber nicht aus dem Fenster lehnen. Zu groß sei die gegenwärtige<br />
Unsicherheit rund um Materialversorgung, Liefersituation,<br />
Preisentwicklung, Pandemie-Auswirkungen und Ukraine- Krieg.<br />
Aus DER KREIS-Sicht folgerichtig lautete dementsprechend<br />
der Appell von Ralph Leimbach: „Nutzen sie die Kraft der Gemeinschaft.“<br />
Dazu zähle auch die digitale Endkundenmarke<br />
kuechenspezialisten.de, die beständig an Format gewinnt. Und<br />
damit als Signal und „Freundschaftssymbol“ den roten Handschuh<br />
samt Slogan „Herz drauf!“. Die damit verbundene Botschaft<br />
formulierte Ernst-Martin Schaible so: „Die Küchenspezialisten<br />
von DER KREIS sind ehrlich, zuverlässig und kompetent<br />
– jenseits von irreführenden Rabattversprechungen.“<br />
Kongress-Splitter der Gesellschaften<br />
Digitalisierte Unternehmensprozesse sind notwendig und bieten<br />
viele Vorteile. Parallel rückt die Cyber-Sicherheit von Unternehmen<br />
in den Blick. DER KREIS zitierte eine Untersuchung<br />
des Versicherers HDI, nach der in letzter Zeit gerade kleinere Firmen<br />
verstärkt Opfer von Cyberangriffen werden. Fast jedes dritte<br />
Unternehmen dieser Größenordnung seien schon einmal Opfer<br />
eines Cyberangriffes geworden, heißt es in der HDI-Studie. Der<br />
durchschnittliche Schaden pro Vorfall wird mit rund 95 000 Euro<br />
beziffert. Und damit sechsmal hoch wie noch vor fünf Jahren.<br />
DER KREIS hat auf diese Entwicklung reagiert und im ersten<br />
Schritt eine „Cyber-Security-Software“ im „Whitelisting“-Verfahren<br />
in der Leonberger Zentrale installiert. Diese wird nun jedem<br />
Mitgliedsunternehmen angeboten. „Und dringend ans Herz<br />
gelegt“, wie Ulf Triebener, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb<br />
von DER KREIS Deutschland, mehrfach betonte. Schon für<br />
vier Euro täglich könne der Schutz deutlich gestärkt werden. Wie<br />
sinnvoll es ist, die eigenen Systeme vor Cyber-Attacken zu schützen,<br />
belegte beim Kongress eindrucksvoll der Vortrag von Marco<br />
Di Filippo, der mit Live-Hacking die elementaren Schwachstellen<br />
der digitalen Welt offenbarte.<br />
Mit zwei neuen Standorten in Schwerin und Xanten ist das<br />
Franchise-System Varia 2021 in Deutschland gewachsen. Und<br />
die nächsten drei Eröffnungen stehen bereits vor der Tür, berichtete<br />
Geschäftsführer Patrick Florea. Varia sei ein „preislich attraktives<br />
Franchise-System mit quartalsweiser Bonusauszahlung,<br />
welche dem Franchisenehmer gleichwohl Möglichkeiten<br />
zur persönlichen Entfaltung bietet“. Erfahrene Unternehmensberater<br />
würden eingesetzt, um insbesondere Existenzgründer<br />
optimal zu unterstützen. Zudem wurden neue Regionalleiter<br />
für ganz Deutschland eingestellt, um die persönliche Partnerbetreuung<br />
zu intensivieren. Mit „Purion“ wurde eine Eigenmarke<br />
neu ins Varia-Sortiment aufgenommen. Diese verfügt über<br />
eine eigene Landingpage. Der Auftritt in Sozialen Medien wie<br />
Facebook und Instagram werde als wichtiges Werbemittel gefördert.<br />
Zudem sind Varia Partner automatisch auf der Plattform<br />
„kuechenspezialisten.de“ von DER KREIS integriert. Derzeit hat<br />
Varia europaweit über 130 Standorte und ist neben Deutschland<br />
insbesondere in den osteuropäischen Ländern Kroatien, Slowenien<br />
und Rumänien aktiv.<br />
Seit mehr als 20 Jahren am Markt ist das Fachhandelskonzept<br />
„Küche 3000“. Also Zeit für ein neues Design mit neuem<br />
Logo und frischen konzeptionellen Ideen. Basis der zum Kongress<br />
enthüllten Version sind modular einsetzbare Cubes in moderner<br />
Farbgebung mit viel Anthrazit und Moos-Elementen an<br />
den Außenwänden. Hinzu kommen ein Beleuchtungskonzept<br />
und Raumdecken über den Cube-Flächen. Damit soll sich die<br />
Inszenierung auf den ersten Blick von der übrigen Ausstellung<br />
absetzen und unmittelbar Aufmerksamkeit gewinnen. Laut Ulf<br />
Triebener lässt sich das Konzept mit drei bis vier Ausstellungsküchen<br />
auf rund 200 m 2 realisieren und bietet daher insbesondere<br />
Existenzgründern eine attraktive Einstiegsmöglichkeit in die<br />
Welt der hochwertig präsentierten individuellen Küche. Umgesetzt<br />
werden kann es auch in bestehenden Studios als „Shop-in-<br />
Shop“-Fläche. Mit welchen Küchenmarken die Cubes ausgestattet<br />
werden, bleibt frei. Weitere Bausteine sind eine Lounge-Area,<br />
eine Beratungszone sowie ein Workshop- bzw. Musterbereich.<br />
Auf die Zielgruppe Tischlereien, Schreinereien sowie individuelle<br />
Innenausbauer zielen die Gesellschaften TopaTeam und<br />
Creative Partner. Auch hier gibt es zahlreiche Neuigkeiten rund<br />
um Positionierung und Marketing. Über diese Entwicklungen<br />
berichten wir im nächsten KÜCHENPLANER in einem ausführlichen<br />
Bericht.<br />
Dirk Biermann<br />
30 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Ralph Leimbach, Geschäftsführer<br />
der DER KREIS Holding: „Nutzen<br />
Sie die Kraft der Gemeinschaft.“<br />
Fotos: Biermann<br />
Unten Licht, oben Decke: Die neu gestalteten<br />
„Küche 3000“-Module sollen gleich ins Auge fallen.<br />
KÜCHENPLANER 31
Küchenverbände<br />
Mit herzlichem Applaus<br />
„Auf nach Leipzig!“ So hieß es Mitte Mai für die Gesellschafter von Der Küchenring.<br />
Nach den coronabedingten Absagen der letzten beiden Jahre wurde es auch höchste<br />
Zeit für eine Jahreshauptversammlung. Denn die Entwicklungen der Gruppe sind<br />
immens. Zudem gab es Abschiede nachzuholen.<br />
Viele Jahre prägten Finanzchef Joachim Bringewald<br />
und „Anchorman“ Manfred Töpert die Geschicke des<br />
Rheinbacher Küchenverbandes. Als Geschäftsführer<br />
hielten sie die Gemeinschaft konsequent auf Wachstumskurs.<br />
Zwei Beispiele belegen das: Innerhalb von<br />
11 Jahren (2011 bis 2021) stieg die Zahl der Mitglieder<br />
von 438 auf 670 und der Netto-Einkaufsumsatz bei Verbandslieferanten<br />
von 289 auf 660 Millionen Euro. Inzwischen<br />
haben sich beide Manager in den Ruhestand<br />
verabschiedet. Manfred Töpert bereits 2020 und<br />
Joachim Bringewald vor wenigen Wochen. Allerdings<br />
wegen Corona und der abgesagten Jahreshauptversammlungen<br />
und Küchenkompetenztage fast wie nebenher.<br />
Das wurde in Leipzig nun gebührend nachgeholt.<br />
Mit viel Würdigung und herzlichem Applaus. Den<br />
erhielten Bringewald und Töpert von den Gesellschaftern,<br />
von ihren Nachfolgern Jürgen Feldmann und<br />
Marko Steinmeier und vom gesamten Beirat.<br />
Jürgen Feldmann, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing,<br />
begrüßte 62 neue Gesellschafter im Küchenring (seit 2019). Aktuell sind es 670.<br />
32 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Fast 10 % Plus<br />
Die aktuellen Zahlen können sich erneut sehen lassen:<br />
Der Umsatz (Einkaufsumsatz) von Der Küchenring beträgt<br />
jetzt 660 Mio. Euro. Das ist ein Plus von 9,6 % im<br />
Vergleich zum Vorjahr. Die Mitgliederzahl stieg ebenfalls:<br />
um 62 neue Gesellschafter (seit 2019) auf jetzt 670.<br />
Die Zahlen können aber nicht isoliert betrachtet<br />
werden. Denn Der Küchenring kooperiert historisch<br />
mit dem Schwesterverband Alliance (ebenfalls Rheinbach)<br />
und seit März 2020 mit dem KüchenTreff (Wildeshausen).<br />
Inzwischen wurde eine immer engere organisatorische<br />
und personelle Verflechtung realisiert.<br />
Entsprechend liegen die Bilanzzahlen deutlich höher.<br />
Alle drei Verbände zusammen melden für 2021 einen<br />
Einkaufsumsatz von 1,277 Mrd. Euro bei einem Wachstum<br />
von 8,6 % im Vergleich zu 2020. Das mache das Verbändetrio<br />
zur größten Küchen-Einkaufskooperation im<br />
Markt, so Marko Steinmeier, der innerhalb der Küchenring-Geschäftsführung<br />
für Einkauf und Controlling<br />
zuständig ist. Für die Küchenring-Gesellschafter summiert<br />
sich die Ausschüttung aktuell auf durchschnittlich<br />
14,87 % oder in Summe 82,69 Mio. Euro.<br />
Ausgezeichnet<br />
In Leipzig geehrt wurden auch wieder die Küchenspezialisten<br />
des Jahres. Die Gewinner 2021 sind Johan<br />
Küchen aus Thalheim bei Wels (Kategorie bis 12 m 2 ; Foto<br />
oben), La Cucina aus Schweinfurt (bis 20 m 2 ; Foto unten)<br />
und Küchen Exklusiv aus Quakenbrück (ab 20 m 2 ).<br />
Lieferanten-Statistik<br />
„Konzentriert euch.“ So lautet seit vielen Jahren die beharrlich<br />
geäußerte Empfehlung der Geschäftsführung<br />
an die Gesellschafter. Wie das beherzigt wird, zeigt<br />
der Blick in die Statistik für 2021. So war Nobilia der<br />
wichtigste Küchenmöbellieferant für die Gesellschafter,<br />
gefolgt von den Marken der Baumann Group sowie<br />
Schüller und Häcker. Bei den Hausgeräten ist Siemens<br />
Fotos: Der Küchenring<br />
Marko Steinmeier,<br />
Geschäftsführer<br />
Einkauf und<br />
Controlling,<br />
präsentierte<br />
in Leipzig auch<br />
die gemeinsamen<br />
Zahlen<br />
der kooperierenden<br />
Verbände<br />
Küchenring,<br />
Alliance und<br />
Küchen Treff.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 33
Küchenverbände<br />
die Nummer eins und Miele die Nummer zwei. Wichtigster<br />
Spülenlieferant ist Blanco mit großem Abstand<br />
vor Franke, und beim Zubehör hat Naber den höchsten<br />
Anteil.<br />
Deutliche Preissteigerungen<br />
Wie auf allen Verbandstreffen in diesen Wochen hatten<br />
auch die Küchenring-Verantwortlichen in Leipzig den<br />
verbalen Spagat zu bewältigen zwischen dem, was war<br />
(2021), und dem, was ist (<strong>2022</strong>). Und so prägten die vielfältigen<br />
aktuellen Herausforderungen die Berichte von<br />
Marko Steinmeier und Jürgen Feldmann zur Lage. Die<br />
Problempunkte sind hinlänglich bekannt: Pandemie,<br />
Ukraine-Krieg, Lieferketten, Materialverknappung, Logistik,<br />
Inflation und Preissteigerungen. Marko Steinmeier<br />
erwartet bei den Küchenpreisen für <strong>2022</strong> ein<br />
sattes Plus von bis zu 25 Prozent. Sein Appell an die<br />
Gesellschafter war entsprechend deutlich und lautet<br />
sinngemäß: Preisen Sie diese Steigerungen vorausschauend<br />
ein, damit Sie diese an die Kundschaft weitergeben<br />
können. Sonst geht es zulasten der eigenen<br />
Marge. Preiserhöhungen seien am besten zeitnah und<br />
in kleinen Schritten umzusetzen.<br />
Chancen der Digitalisierung<br />
Trotz der sich in kurzer Zeit deutlich veränderten<br />
Marktlage erwarten die Verantwortlichen von Der Küchenring<br />
ein gutes Küchenjahr <strong>2022</strong>. Die Zuversicht basiert<br />
auf externen Faktoren rund um den weiterhin stabilen<br />
Homing-Trend, aber auch auf eigene Stärken. Mit<br />
„Linea“, „Systhema“ und „Inpura“ habe der Verband<br />
drei Eigenmarken erfolgreich am Küchenmarkt positioniert.<br />
„Ausschlaggebend für deren ungebremstes<br />
Wachstum sind ebenfalls klar konturierte Corporate<br />
Identities, die bei allen kommunikativen Maßnahmen<br />
streng beachtet werden und im Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
den vermittelten Images entsprechen“, heißt es.<br />
Im Mittelpunkt der Leipziger Tagung standen zudem<br />
die vielfältigen Aktivitäten rund um die Digitalisierung<br />
und das Online-Marketing. Hier hat der<br />
Küchenring in jüngster Vergangenheit große Schritte<br />
unternommen und gibt seinen Gesellschaftern zeitgemäße<br />
Instrumente an die Hand (siehe nebenstehenden<br />
Text). Für den direkten Online-Kontakt zur Kundschaft<br />
sowie für die Ranking-Sichtbarkeit im Netz.<br />
Termine 2023<br />
Im kommenden Jahr lautet die Einladung an die Küchenring-Gesellschafter<br />
„Auf nach Wien!“. Die Jahreshauptversammlung<br />
findet dort am 13. und 14. Mai<br />
2023 statt. Eine weitere Großveranstaltung ist für den<br />
4. und 5. März 2023 geplant: die Küchen-Kompetenz-<br />
Tage (KKT) in Rheinbach.<br />
Dirk Biermann<br />
„Ein buntes Programm der Sensationen“: Das bot die Abendunterhaltung in der Eventlocation Alten Wollkämmerei.<br />
34 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Gruppenbild<br />
auf dem<br />
roten Sofa: Geschäftsführung<br />
und Beirat der<br />
Verbundgruppe<br />
Der Küchenring.<br />
Die Stimmung<br />
scheint gut zu<br />
sein.<br />
Fotos: Der Küchenring<br />
Zentrales Thema<br />
Die digitale Transformation. Dazu hat die Verbundgruppe<br />
in jüngerer Zeit mehrere Instrumente<br />
und Dienstleistungen entwickelt, wie<br />
Geschäftsführer Jürgen Feldmann (Foto) berichtete.<br />
Im Detail sagte er: „Im Bereich der<br />
Dienstleistungen haben wir uns noch breiter<br />
aufgestellt und unser Leistungsportfolio unter<br />
anderem mit der App „Follow Me“, dem<br />
Regio Panel und dem „Happy Home“ Prämienshop<br />
weiter ausgebaut. Besonders freuen<br />
wir uns über das neue Business-Tool „Lieblingsküchen“<br />
zur Kundengewinnung und den<br />
Erfolg des Studio Konzepts „System Plus1“.<br />
Somit bietet Der Küchenring vom Ladenbau<br />
bis zur Leadgenerierung, alles aus einer<br />
Hand. Unsere digitale Präsenz haben wir auf<br />
den Social-Media-Kanälen weiter optimiert.<br />
Durch gezielte Online-Marketingkampagnen<br />
konnten eine deutlich höhere Reichweite erzielt<br />
und mehr Traffic generiert werden. Wir<br />
schauen hochmotiviert in die Zukunft.“<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 35
Küchenverbände<br />
Vielfalt ist der Garant des Erfolgs<br />
Wie behauptet sich der Küchenfachhandel im Spannungsfeld zwischen den Auswirkungen der<br />
Pandemie und des Kriegs in der Ukraine einerseits und dem Homing-Trend andererseits? Die in der<br />
MHK Group organisierten Händler zuletzt sehr gut. Mit erneuten Rekordzahlen im Jahr 2021.<br />
Auf der Bilanzpressekonferenz konnte der<br />
MHK-Vorstandsvorsitzende Werner Heilos<br />
die besten Zahlen in der Firmengeschichte<br />
verkünden. So wuchs der (Außen-) Umsatz<br />
im Jahr 2021 um 16,4 % auf 8,914 Mrd.<br />
Euro. Erwirtschaftet wurde das Ergebnis<br />
von den europaweit 3633 Unternehmen<br />
(+ 161), die der Gruppe per 31. Dezember<br />
2021 angehörten. Wachstumsimpulse kamen<br />
gleichermaßen aus dem In- und Ausland.<br />
Während die Gruppe in Deutschland<br />
um 15,5 % auf 5,924 Mrd. Euro zulegte, trugen<br />
die MHK-Auslandsgesellschaften in<br />
Belgien, Großbritannien, den Niederlanden,<br />
Österreich, der Schweiz und Spanien<br />
mit 2,99 Mrd. Euro und einem Umsatzplus<br />
von 18,5 % zum Gesamtergebnis bei. „Mit<br />
diesen Ergebnissen konnten die MHK-<br />
Töchter erneut deutlich über dem Marktniveau<br />
wachsen“, so das Fazit der Geschäftsleitung.<br />
Dieses Ergebnis spiegelt sich auch<br />
in der Ausschüttung an die Gesellschafter<br />
wider. Ausgeschüttet wurde die Rekordsumme<br />
von 180,9 Mio. Euro (+ 20,0 %).<br />
Mehr Wert pro Küche<br />
Der Lockdown hat den ohnehin bereits<br />
hohen Stellenwert der Küche noch einmal<br />
weiter steigen lassen. So kostete<br />
eine Küche in den Studios der MHK-Partner<br />
(außer Reddy) 2021 durchschnittlich<br />
15 147 Euro (+ 3,83 %). Bei Reddy Küchen,<br />
dem Franchise-System der MHK,<br />
stieg der durchschnittliche Verkaufspreis<br />
um 6,32 % auf 8988 Euro. Der anhaltende<br />
Nachfrageboom und die Null-Zins-Strategie<br />
der Europäischen Zentralbank hätten<br />
den Handels- und Handwerkspartnern<br />
zwar auch 2021 in die Karten gespielt,<br />
„dennoch“, so Werner Heilos, „war das Ergebnis<br />
kein Selbstverständnis“. Gerade<br />
der knapp sechs Monate dauernde Lockdown<br />
zu Jahresbeginn und die teils noch<br />
restriktiveren Corona-Maßnahmen hätten<br />
insbesondere den Fachhändlern einiges<br />
abverlangt.<br />
Viel Differenzierung<br />
Diversifikation ist für die Verantwortlichen<br />
der MHK die Basis für den anhaltenden<br />
Erfolg. So bietet die Gruppe ihren<br />
Partnern im Segment Küche mit ihren<br />
fünf Eigenmarken „Designo“, „elementa“,<br />
„neola“, „selectiv“ und „xeno“ ein breites<br />
Spektrum zur Differenzierung. Hinzu<br />
kommen das Franchise-Konzept „Reddy<br />
Küchen“ sowie als Kern die Dachmarke<br />
„musterhaus küchen Fachgeschäft“.<br />
Das Kerngeschäftsfeld der MHK Group<br />
ist weiterhin die Küchenbranche. Mit ihren<br />
Verbänden interdomus Haustechnik,<br />
Deutscher Wohnbauverbund und TOP Malermeister<br />
Deutschland ist die Gruppe seit<br />
mehr als zehn Jahren aber auch im Handwerk<br />
unterwegs. interdomus Haustechnik<br />
sei mit inzwischen knapp 1500 Gesellschaftern<br />
der mitgliederstärkste Verband<br />
innerhalb der SHK-Branche.<br />
Wertschätzende Kooperation<br />
Die Vorteile einer starken Gemeinschaft<br />
und der Wert eines kooperierenden Miteinanders<br />
betonten der MHK-Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Prof. Rainer Kirchdörfer<br />
sowie MHK-Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser,<br />
der als einen Aspekt der MHK-Erfolgsgeschichte<br />
das Dreieck zwischen MHK,<br />
Handel und Industrie herausstellte. „Wir<br />
brauchen gerade in der heutigen Zeit keine<br />
Konfrontation, sondern mehr denn je<br />
eine wertschätzende Kooperation“, hob er<br />
hervor. Man könne die Situation nur gemeinsam<br />
bewältigen. Zugleich müsse der<br />
Industrie aber auch bewusst sein, was sie<br />
an ihrem Partner aus dem spezialisierten<br />
Fachhandel und dem Fachhandwerk habe.<br />
„Das ist erfreulicherweise aber meist der<br />
Fall“, unterstrich Dr. Hoppelshäuser. Und<br />
nicht zuletzt würden auch die MHK-Zahlen<br />
dafürsprechen, dass die Zusammenarbeit<br />
mit der Industrie in schwierigen<br />
Zeiten funktioniere.<br />
Konsequent digital<br />
Mit Blick auf die Veränderungen der letzten<br />
Jahre stellte der für den MHK-Vertrieb<br />
verantwortliche Vorstand außerdem fest,<br />
dass das viele Jahre geltende Dreieck inzwischen<br />
erweitert worden sei und den<br />
Fokus auf den Endkunden in den Mittelpunkt<br />
stelle. „Die Digitalisierung gibt<br />
hier bahnbrechende Möglichkeiten in der<br />
Zusammenarbeit.“<br />
Foto: MHK<br />
Der MHK-Vorstand<br />
präsentierte für das<br />
Geschäftsjahr 2021<br />
erneut eine Rekordbilanz<br />
(Foto von links):<br />
Kirk Mangels,<br />
Dr. Olaf Hoppels häuser,<br />
Frank Berm bach,<br />
Wolfgang Becker,<br />
Prof. Rainer Kirchdörfer<br />
(Aufsichtsratsvorsitzender)<br />
und<br />
Werner Heilos.<br />
36 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Kraft durch digitalen Wandel Diese<br />
werde gelingen, „wenn wir die Möglichkeit<br />
des digitalen Wandels auch konsequent<br />
heben“, schloss Kirk Mangels an, der für<br />
die Bereiche Digitalisierung, Marketing<br />
und Unternehmenskommunikation verantwortlich<br />
zeichnet. „Aufgabe für uns als<br />
Verband ist es, die Digitalisierung entlang<br />
der Wertschöpfungskette bestmöglich zu<br />
begleiten.“ Und hier sei noch einiges zu<br />
tun, beispielsweise bei der Verbesserung<br />
der Vernetzung und Standards zwischen<br />
Verband, Industrie und Handel, um in<br />
puncto Fehlervermeidung im Heute anzukommen.<br />
Oder aber auch mit Blick auf die<br />
Markenbildung des einzelnen Händlers<br />
und des größeren Wettbewerbs im Internet.<br />
„Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.<br />
Deshalb müssen wir ein optimiertes<br />
und zielgerichtetes Marketing anbieten.“<br />
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden und<br />
ihre Gesellschafter bestmöglich zu unterstützen,<br />
habe die Dreieicher Gruppe bereits<br />
im letzten Jahr mit dem Projekt „digitaler<br />
Verband“ auf der einen Seite und<br />
der Gründung der digitalen Kommunikationsagentur<br />
MIYU auf der anderen Seite<br />
„Riesenschritte unternommen.“<br />
Aktuelle Nöte<br />
Das Thema, das den MHK-Gesellschaftern<br />
aber aktuell am meisten unter den<br />
Nägeln brenne, seien die momentanen,<br />
direkt spürbaren Herausforderungen.<br />
„Zum Tagesalltag gehören unvollständige<br />
Küchen, mehr Anfahrten, unterjährige<br />
Preiserhöhungen, höhere Energiekosten,<br />
die Inflation und damit verbunden höhere<br />
Gehaltsanpassungen ebenso wie ein<br />
sich intensivierender Arbeitsmarkt mit<br />
Fachkräftemangel etc.“, berichtete MHK-<br />
Vorstand Wolfgang Becker. In der Folge<br />
müssten die meisten Gesellschafter erstmalig<br />
ihre Preise mehrfach im Jahr neu<br />
kalkulieren und könnten keine Preiszusagen<br />
mehr geben. „Das ist Neuland und verlangt<br />
sowohl einen guten Überblick über<br />
die eigene Situation als auch eine Stärke<br />
zur Kalkulation.“ Diese sei auch dringend<br />
notwendig, denn nicht selten sei es vorgekommen,<br />
dass die Gesellschafter das Jahr<br />
2021 zwar mit einem Rekordumsatz abgeschlossen<br />
hätten, nicht aber mit einem<br />
Rekordgewinn. „Die unterjährige Kalkulation<br />
darf einem selbst in einem stressigen<br />
Alltag nicht durchgehen“, betonte<br />
Wolfgang Becker. Sie sei für die nachhaltig<br />
erfolgreiche Entwicklung der Unternehmen<br />
essenziell. „Durch die Zentralregulierung<br />
können wir unseren Partnern<br />
auch in diesem Bereich wertvolle Unterstützung<br />
anbieten.“<br />
Nachfrage ist noch hoch<br />
Abschließend wagte Werner Heilos noch<br />
einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr.<br />
Dabei stellte er fest, dass die<br />
Nachfrage bis zum heutigen Tage (23. Mai<br />
<strong>2022</strong>, Anm. d. Redaktion) verhältnismäßig<br />
hoch sei. „Das liegt natürlich auch daran,<br />
dass die hohe Inflation bei tiefen Zinsen<br />
den Menschen das Ersparte wegnimmt<br />
und es sich daher sehr lohnt, in das eigene<br />
Zuhause zu investieren.“ Ob dieser<br />
Trend so anhalten werde und wie sich die<br />
zuvor skizzierten Herausforderungen in<br />
der Liefersituation auswirken würden, sei<br />
zurzeit aber noch recht ungewiss.<br />
Dirk Biermann
Küchentrends<br />
Foto: Furniture Future Forum<br />
Gut besucht: Zum 15-jährigen Bestehen kamen gut 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum „Trendreport <strong>2022</strong>“<br />
ins Furniture Future Forum nach Bünde.<br />
Reduktion als Königsweg<br />
Wie sehen die nächsten Jahre für Küchen- und Möbelhersteller aus? Wie kann es<br />
nach der Pandemie und angesichts von Klimakrise und Ukrainekrieg weitergehen?<br />
Wie leben wir im Jahr 2030? Eindeutige Antworten auf diese Fragen fanden die<br />
Referentinnen und Referenten beim „Trendreport <strong>2022</strong>“ im Furniture Future Forum<br />
zwar nicht, sie boten aber Lösungsansätze: zukunftsorientierte Digitalisierung sowie<br />
Reduktion sowohl bei Design als auch Materialien.<br />
Der „Trendreport“ fand nach zwei Jahren erstmals wieder<br />
statt. Innenarchitektin und Trendforscherin Katrin<br />
de Louw hatte nach Bünde ins Furniture Future Forum<br />
(ehemals „servicepoint A30“) eingeladen und mit Professor<br />
Frank Prekwinkel (CEO der imos AG in Herford)<br />
und Andreas Enslin (Chefdesigner bei Miele) zwei<br />
namhafte Referenten gewonnen.<br />
Professor Prekwinkel beschäftigte sich mit zukunftsorientierten<br />
Digitalisierungsstrategien für die<br />
Möbelbranche. Er machte klar, dass es zwischen der<br />
staatlichen Krisenbewältigung von Corona und der<br />
Möbelindustrie hinsichtlich Themen wie digitale Insellösungen,<br />
vernetztes Arbeiten und Lieferketten viele<br />
Parallelen gebe. Zum Beispiel: die ineffektive Kommunikation<br />
der Gesundheitsämter in der Krise, die der<br />
fehlenden Digitalisierung geschuldet war. Auch die<br />
Möbelbranche setze auf viele unterschiedliche Systeme,<br />
sodass digitale Schnittstellen in der gesamten Lieferkette<br />
problematisch seien. Prekwinkel wies darauf<br />
hin, dass sich die Möbelindustrie nicht vor dem Online-Handel<br />
scheuen dürfe, der jede Menge Potenzial<br />
biete, insbesondere natürlich bei der jüngeren Klientel.<br />
Langlebiges Design<br />
Katrin de Louw, Inhaberin der Firma Trendfilter, brachte<br />
den Zuhörerinnen und Zuhörern Design- und Materialtrends<br />
für die Einrichtung von morgen nahe. Reduktion<br />
sei zukünftig Voraussetzung für langlebiges<br />
Design. Dazu zähle u. a. sortenreines Material, das<br />
sich zu 100 % recyceln lässt. Aber auch zurückhaltende,<br />
zeitlose Entwürfe, die auch nach Jahren noch<br />
frisch wirken und Spaß machen. Neu ist dieser An-<br />
38 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
satz nicht, er verschwand allerdings mit Beginn der hedonistischen<br />
1980er-Jahre und der konsumorientierten Yuppie-<br />
Ära zusehends aus der Designagenda. De Louw betonte, dass<br />
Reduzierung auch auf anderen Ebenen sinnvoll sei, wie beispielsweise<br />
beim Messebau. Und da Kundinnen und Kunden<br />
unbeschränkten Konsum gewohnt seien, müssten die Hersteller<br />
Verantwortung übernehmen und ihren Kundinnen<br />
und Kunden vermitteln, dass Reduktion in jeder Hinsicht<br />
der richtige Weg sei.<br />
Blick ins Jahr 2030<br />
Aufgabe von Design ist es, Produkte zu vereinfachen, den<br />
Bedienkomfort zu verbessern und den ökologischen Fußabdruck<br />
zu verringern. So sieht es Andreas Enslin, Vize Präsident<br />
Miele & Cie. KG, und Chef des Miele Designcenters. Das<br />
Ziel: Zeitlose Produkte, die lange funktionieren und deren<br />
Reparierbarkeit gewährleistet ist. Als Designer denkt Enslin<br />
natürlich noch weiter in die Zukunft und beschäftigt sich bereits<br />
mit der Welt im Jahr 2030, für das er vier unterschiedliche<br />
Szenarien vorstellte, die von seinem Design-Team zusammen<br />
mit dem Zukunftsinstitut erarbeitet wurden.<br />
KÜCHENPLANER-Fazit: Es bleibt zu hoffen, dass diese Ideen<br />
in der Branche auf offene Ohren treffen, und man nicht – wie<br />
in einem der vorgestellten Zukunftsszenarien dargestellt –<br />
weitermacht wie bisher.<br />
Sybille Hilgert<br />
© nobilia<br />
The PET for<br />
value to add.<br />
skai® PureLux<br />
Foto: Hilgert<br />
Katrin de Louw, Initiatorin des Forums:<br />
„Dank an treue Netzwerkpartner.“<br />
Die äußere Erscheinung von skai® PureLux ist ein<br />
Statement: Die edle Optik der samtmatten Oberfläche<br />
verbindet sich perfekt mit der äußerst angenehmen Soft-<br />
Touch-Haptik. So trägt die PET-Oberfläche in Küche, Bad<br />
und Wohnbereich unmittelbar zur hohen Wertanmutung<br />
bei. Überlegene Antifingerprint-Eigenschaften, höchste<br />
Kratzfestigkeit und Reinigungsfreundlichkeit zeichnen<br />
skai® PureLux außerdem aus. Der Oberflächenspezialist<br />
bündelt seine ganze Design- und Technologiekompetenz<br />
in einem Premium-Produkt: skai® PureLux schafft<br />
Mehrwert am Möbel.<br />
<strong>2022</strong><br />
new<br />
colors<br />
5/6/<strong>2022</strong><br />
http://www.skai.com/interior/moebelfolie
Produkte<br />
Die Wandelemente bringen den<br />
Werkstattcharakter in die Küche.<br />
Fotos: Fantin<br />
Schrauber-<br />
Charme<br />
Neue Produkte, Accessoires und Ausführungen:<br />
Das von Salvatore Indriolo<br />
für den italienischen Hersteller Fantin<br />
entworfene System „Frame“ hat ein erneutes<br />
Update erfahren. Dazu zählen für<br />
die Küche die kompakten Geräteschränke<br />
„Tall Units“ sowie spezielle Wandelemente<br />
für die Nische in verschiedenen<br />
Ausführungen mit Ablage und integrierter<br />
Beleuchtung. Als geschlossene Fläche<br />
aus massivem Metall für die Verwendung<br />
mit Magneten oder als perforierte Fläche<br />
mit Haken zum Aufhängen erzeugen diese<br />
Elemente einen Bezug zu den Werkzeughaltern<br />
in Werkstätten. Das 2018<br />
eingeführte und seitdem mehrfach erweiterte<br />
Sortiment der Frame-Kollektion umfasst<br />
Tische, Schränke, Sideboards, Bücherregale,<br />
Spiegel, Küchenelemente und<br />
Werkbänke in verschiedenen Größen. Prägend<br />
für die Linie sind der Werkstoff Metall<br />
und als Grundgerüst solide Vier kantrohre<br />
aus Edelstahl. Alle Produkte sind<br />
laut Hersteller zu 100 % recycelbar und in<br />
35 Farben erhältlich.<br />
„Tall Unit“ mit Geräteausstattung.<br />
40 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Foto: Schmidt Küchen<br />
Like<br />
Industrial<br />
Nach dem Motto „Zeigen, was man hat“ können<br />
die offenen Regale der „Metal-Line“ von Schmidt<br />
Küchen als Alternative oder Ergänzung zu Oberschränken<br />
eingesetzt werden. In Anlehnung an<br />
den angesagten Industrial-Style werden Rahmen<br />
aus geschweißtem und lackiertem Stahl in Mattweiß<br />
oder Mattschwarz mit 19 mm starken Fachböden<br />
kombiniert. Die Regale gibt es in den Höhen<br />
390, 520 und 780 mm. Die Fachböden mit<br />
einer Stärke von 19 mm sind fest positioniert<br />
und auf die Ober- und Unterkanten abgestimmt.<br />
„Metal Line“ ist nicht nur in der Küche, sondern<br />
auch in anderen Wohnbereichen einsetzbar, da<br />
Materialien und Farben an bereits vorhandene<br />
Möbel angeglichen werden können.<br />
Happy Metal<br />
Küchen in knallbunt, quittengelb, mangoldgrün<br />
oder tomatenrot sind das Markenzeichen von<br />
Popstahl. Die Küchenfirma wurde vor 12 Jahren<br />
in Berchtesgaden gegründet und ist seitdem mit<br />
individuellen Küchenentwürfen erfolgreich. In<br />
Berchtesgaden und Dießen verfügt das Unternehmen<br />
auch über eigene Schauräume. Popstahl<br />
arbeitet mit pulverbeschichtetem, gefaltetem<br />
Stahlblech. Jede Küche wird nach individuellen<br />
Wünschen gefertigt. Nachhaltigkeit nehme<br />
in der Unternehmensphilosophie einen großen<br />
Stellenwert ein. So können die Küchen vollständig<br />
recycelt werden. Aber eigentlich sind sie<br />
für eine langjährige Nutzung vorgesehen. Die<br />
Küchen lassen sich immer wieder erweitern und<br />
neuen Bedürfnissen anpassen. Sogar die Farbe<br />
könne gewechselt werden. Dann heißt es vielleicht<br />
nicht mehr tomatenrot, sondern grauburgunder.<br />
Die Küchenmanufaktur arbeitet mit Geräteherstellern<br />
wie Bora, Quooker und Fisher &<br />
Paykel zusammen.<br />
Foto: Popstahl; Anton Brandl<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 41
Produkte<br />
Foto: Nolte Küchen<br />
Vorhang auf für nolteneo<br />
Küchen, angrenzende Wohnbereiche, Hauswirtschaftsraum<br />
und Bäder: Auf der EuroCucina vom<br />
7. bis 12. Juni in Mailand zeigte Nolte Küchen das<br />
volle Programm. Ein Highlight war „nolteneo“.<br />
Das neue Konzept der Ausstattungslinie wurde<br />
erstmals in Gänze präsentiert. Geschäftsführer<br />
Eckhard Wefing erläutert: „Wir haben ‚ nolteneo‘<br />
zur Ausstattungslinie weiterentwickelt und präsentieren<br />
in Mailand erstmals das vollendete<br />
Konzept. Im NOLTE FORUM gab es zur Hausmesse<br />
im September 2021 einen Vorgeschmack auf<br />
das exklusive Design. Mit drei offenen Wohnküchen<br />
bildete „nolteneo“ das Herz der Präsentation<br />
auf dem rund 500 m 2 großen Stand. Hier abgebildet<br />
im Design Softlack „ Magma“ und „Eiche<br />
geschwärzt“.<br />
Fotos: SieMatic<br />
Glänzendes<br />
Profil<br />
SieMatic setzt auf seinem Weg<br />
zur Lifestyle-Marke auch auf Farbe.<br />
Dazu zählen Metallic-Effekte,<br />
wie diese akzentstarke Küchenlösung<br />
zeigt. Was wie eine Wandvertäfelung<br />
wirkt, sind Türen aus<br />
in „Goldbronce“ eloxiertem Aluminium<br />
in feinen Rahmenfronten.<br />
Dahinter verbergen sich Hochschränke.<br />
Wohnlich ergänzt wird<br />
die Einrichtung durch eine Vitrine<br />
mit Rahmen in „Goldbronce“<br />
und Hochschränke in Titanweiß.<br />
Hinter der mittleren Einschiebetür<br />
befinden sich Backofen und<br />
Geschirrspüler. Koch- und Spülzentrum<br />
wurden als Kücheninsel<br />
mit der grifflosen „SieMatic SLX“<br />
gestaltet.<br />
42 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Fotos: eggersmann kuchen; ©grothus/bültmann<br />
Übergänge<br />
schaffen<br />
Mit der Kollektion „home“ will eggersmann für<br />
Küche und angrenzende Wohnbereiche erweiterte<br />
Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Zentrales<br />
Element ist das Glaskorpus-Programm „glance“.<br />
Die Unter-, Ober- und Hochschränke aus Glas<br />
sind mit filigranen Aluminiumrahmen eingefasst.<br />
Diese Rahmen werden in einem ausgewählten<br />
Farbspektrum angeboten. Weitere Planungsmöglichkeiten<br />
bietet ein Wandpaneel-System,<br />
mit dem sich Frontelemente aus Furnier, Lack,<br />
Beton oder Edelstahl individuell zusammenstellen<br />
lassen, z. B. als Raumteiler. Harmonische<br />
Gesamtbilder mit ruhigen Furnieren gehören<br />
ebenso zum Repertoire wie optisch spannende<br />
Richtungswechsel mit geprägten Hölzern oder<br />
kontrastierende Farben. Das laut Unternehmen<br />
„unkomplizierte“ Montagesystem ermöglicht einen<br />
einfachen Aufbau oder späteren Austausch.<br />
Qanto ®<br />
www.ninka.com<br />
die vertikale<br />
Nutzung<br />
verborgener<br />
Stauräume.
Produkte<br />
Foto: Poggenpohl<br />
Mit<br />
Aluminiumfront<br />
Der in Berlin ansässige dänische Designer Sigurd Larsen<br />
hat für Reform die Küche „Fold“ entworfen. Die Fronten<br />
von „Fold“ (dt. für „falten“) bestehen aus einem MDF-Trägermaterial,<br />
um das eine 2 mm starke Aluminiumplatte<br />
gefaltet wird. Die Küche ist in zwei Varianten erhältlich:<br />
Bei der ersten wird pulverbeschichtetes Aluminium in<br />
Anthrazit um eine 16 mm starke schwarze MDF-Platte<br />
gelegt. Die zweite Designvariante zeigt sich mit einer gebürsteten<br />
Aluminium-Front, die um eine 16 mm starke<br />
graue Trägerplatte gefaltet ist. Das Aluminium oxidiert<br />
leicht im Laufe der Zeit, was zu einer etwas dunkleren<br />
Färbung führen kann. Designer Sigurd Larsen empfiehlt<br />
für ein stimmiges Gesamtbild, die Abdeckplatten, Ergänzungen<br />
und Sockelleisten im gleichen Material wie<br />
die Oberfläche der Fronten zu wählen.<br />
Spiegelnde Kacheln<br />
Für alle, die es besonders mögen: Metall fliesen aus „Weißbronze“<br />
in Kombination mit einem im filigranen Spülbecken aus warm<br />
gewalztem Stahl. Gesehen bei Poggenpohl.<br />
Fotos: Thomas Wiuf Schwartz
Fotos: Beckermann<br />
Die erste<br />
Waschmaschine<br />
für saubere<br />
Meere.<br />
Ein Konzept für alles<br />
Mit dem Designkonzept „Lebensräume“ geht Hersteller Beckermann weit über die<br />
Küche hinaus. Neben der Planung und Ausgestaltung des gesamten Koch-, Essund<br />
Wohnambientes können Eingangsbereiche mit Flurgarderoben, Bäder, Homeoffice-Plätze<br />
und Hauswirtschaftsräume in die Planung eingebunden werden. Das<br />
Design konzept wurde kürzlich beim Konsumentenpreis „Kitchen Innovation Award“<br />
ausgezeichnet.<br />
Mit integriertem<br />
Mikroplastikfilter.<br />
Waschkraft trifft<br />
Umweltschutz.<br />
Ohne Kompromisse.<br />
Komplett<br />
in Graphit<br />
Für den einheitlichen Look hinter<br />
den individuellen Möbelfronten sorgt<br />
bei Beckermann Küchen nun ein eleganter<br />
Farbverbund aller Materialien<br />
im dunklen Farbton „Graphit“. Die<br />
durchgehende Optik bezieht alle Details<br />
ein. Sie reicht von den Beschlägen<br />
über die Abdeckkappen bis zur<br />
Innenausstattung samt Abfalltrennsystem<br />
und Besteckeinsätzen. Zudem<br />
hat der Hersteller Schubkästen<br />
und (Innen)Auszüge auf die „Merivo<br />
Box“-Plattform von Blum umgestellt.<br />
Die hochgeschlossene, gerade Zarge<br />
böte eine optimale Stauraumnutzung.<br />
Mit dem Designkorpus „OneLine“ in<br />
„Graphit“ will Beckermann die Innenausstattung<br />
der Küchen auf ein<br />
neues Level heben. „OneLine“ bedeutet,<br />
dass die Möbel über alle Breiten,<br />
Tiefen und Funktionsausführungen<br />
innen wie außen im exklusiven Dekor<br />
„Graphit“ gefertigt werden.<br />
#STOP<br />
MIKRO-<br />
PLASTIK<br />
5/6/<strong>2022</strong><br />
www.grundig.de/mikroplastikfilter
Produkte<br />
Mit allen Sinnen<br />
Im Küchenkonzept „echt.Zeit“ vereint Team 7 warme<br />
Wohnlichkeit mit Elementen des Industrial Styles<br />
und interpretiert damit Naturholz auf moderne Art.<br />
Wobei stets die natürliche Ästhetik des Materials<br />
im Vordergrund steht. So unterstreichen die senkrechten<br />
Fräsungen der Fronten den Massivholzcharakter<br />
zusätzlich. Sie setzen haptische Akzente und<br />
erzeugen optische Tiefe. Kombiniert mit offenen Regalen<br />
entsteht eine Küche mit modernem Charme.<br />
Variable Besteckeinsätze, eine Kochmesserlade mit<br />
Magneteinsatz, ein Tablarauszug für Küchengeräte<br />
und passende Nischenelemente sorgen für effiziente<br />
Ordnung. Ein weiteres Extra: Der Spülenschrank<br />
wurde speziell für ein Wasseraufbereitungssystem<br />
konzipiert. Team 7-Designer Sebastian Desch kommentiert<br />
das Konzept der „echt.zeit“-Küche so: „Eine<br />
Küche, um miteinander Genussvolles zu schaffen.<br />
Kochen als gemeinsames Ritual wiederentdecken.<br />
Das Leben in wertvollen Momenten spüren.“<br />
Foto: Team 7<br />
Foto: Iris Ceramica<br />
Wie Stein<br />
Die natürliche Schönheit von Stein mit der hohen<br />
Produktqualität des Feinsteinzeugs – das verbindet<br />
Iris Ceramica in der Kollektion „Pietra di Bilbao“.<br />
Die Oberflächen für Boden und Wand sind in vier<br />
neutralen Farben erhältlich: vom Elfenbeinweiß des<br />
„Bilbao Ice“ über das Beige von „Bilbao Sand“ und<br />
die grauen Nuancen von „Bilbao Grey“ (Foto) bis<br />
zu den dunklen Tönen von „Bilbao Black“. Geplant<br />
werden kann mit den Formaten 120 x 60, 60 x 60 und<br />
60 x 30 cm. Zudem können 30 x 30 cm großen Streifen<br />
und Kachel-Mosaike in Böden und Wände eingefügt<br />
werden, um zum Bespiel Nischen und kleine<br />
Flächen im Wohnbereich, Bad und in der Küche zusätzlich<br />
aufzuwerten.<br />
46 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Küche im<br />
Schrank<br />
Der next125-Schrank mit Einschub türen<br />
ist auch für Pantry-Küchen eine praktische<br />
Sache. Die kurze Zeile, hier mit Einschubfronten<br />
in leuchtendem „Curry Satin“, bietet<br />
Stauraum mit moderner, reduzierter Optik.<br />
Dank einer speziellen Beschlagtechnik öffnen<br />
sich die Türen durch Antippen. Durch<br />
leichtes Anschieben verschwinden sie seitlich<br />
im Korpus. Die kompakte Konstruktion<br />
der Türen ermöglicht zusätzlichen Platz,<br />
der als Arbeits- oder Abstellfläche genutzt<br />
werden kann. Weiteren Stauraum schaffen<br />
Schübe, Regale oder Nischenpaneele.<br />
Es lässt sich beidseitig mit weiteren Hochschränken<br />
kombinieren.<br />
Foto: next125<br />
Inspiriert durch Marmor<br />
Die neue Küchenarbeitsplatte von Sapien Stone zeigt sich<br />
in sattem Dunkelgrün. Die Farbe „Alpi Chiaro Venato“<br />
wurde laut Unternehmen durch den Marmor des Aoasta-<br />
Tales inspiriert. Die 320 x 150 cm großen Platten haben<br />
eine Stärke von 12 mm. „Beste Voraussetzungen, um<br />
Küchen inseln zu verkleiden“, meint der Hersteller. Die<br />
dunkelgrünen Platten sind zwar durch Naturstein inspiriert,<br />
jedoch aus Feinsteinzeug gefertigt. Damit sind sie<br />
nicht nur pflegeleicht, sondern verfügen über alle Vorteile<br />
von robuster Keramik, wie etwa die Beständigkeit gegen<br />
hohe Temperaturen und Temperaturwechsel sowie die Unempfindlichkeit<br />
gegen säurehaltige und korrosive Stoffe.<br />
Fotos: SapienStone<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 47
Produkte<br />
Keramikplatte<br />
mit Patina-Effekt<br />
Mit Keramikplatten im Großformat und mit minimaler<br />
Stärke will das Unternehmen Laminam Räume<br />
neu definieren und gestalten. Die von der Natur inspirierten<br />
Designs können für die Gestaltung von Fassaden,<br />
als Wand- oder Bodenbeläge für Innenräume oder<br />
für Einrichtungsgegenstände genutzt werden. Die aktuelle<br />
Oberfläche „Verderame Finish“ ist eine Ergänzung<br />
der „Ossido“-Kollektion, deren Vorbild der Oxidationsprozess<br />
von Kupfer- und Metallblechen ist. Das Design<br />
von „Verderame Finish“ erinnert an die Patina von Kupfer.<br />
Die Optik, die zwischen zarten Braun- und Grüntönen<br />
wechselt, passt zu zahlreichen Einrichtungsstilen.<br />
Foto: Laminam<br />
Fotos: LEICHT Küchen<br />
Schafft Ruhe<br />
Durch die flächenbündige Integration der Zeile in<br />
die Wand nehmen sich die Arbeitsbereiche dieser<br />
LEICHT-Planung optisch zurück. Das lässt den Raum<br />
größer wirken. Ein Effekt, den die ruhigen braunen<br />
Oberflächen in Holzoptik verstärken. Parallel davor<br />
erstreckt sich ein markanter Küchenblock mit integriertem<br />
Kochfeld und einem sich anschließenden<br />
Essbereich – ein architektonisches wie kommunikatives<br />
Element, das Kochen und Essen miteinander verbindet.<br />
Die Tischplatte im Essbereich greift die dunkelbraunen<br />
Oberflächen der Küche auf, während die<br />
ebenfalls grifflosen Fronten des Küchenblocks in Fossilgrau<br />
gestaltet sind – ein leiser, puristischer Farbton,<br />
der mit seiner eleganten Zurückhaltung die ruhige<br />
und klare Ausstrahlung dieser Küchenplanung<br />
unterstreicht. Die supermatten Oberflächen stammen<br />
aus dem Programm „Fenix“. Die massive „Rocca“-<br />
Arbeitsplatte in Marmoroptik schafft einen harmonischen<br />
Farbausgleich zum dunklen Grauton. Der<br />
Hersteller meint: „Mit geometrischen Formen, klaren<br />
Linien und ruhigen Farben bietet diese offene Planung<br />
einen idealen Ruhepol – sowohl visuell als auch<br />
für das alltägliche Miteinander im Lebensraum. Sie<br />
ist geprägt von einer Reduktion auf das Wesentliche,<br />
ohne dabei auf aussagekräftige Details zu verzichten.“<br />
48 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Das Dach zur Küche<br />
Die multifunktionale Remise von Westerhoff<br />
eignet sich für den Outdoor-Trend mit Premium-<br />
Anspruch. Sie kann sowohl mit überdachtem<br />
Unterstand für die Outdoor-Küche und Sitzecke<br />
als auch mit angeschlossenem Sauna- und Fitnessraum<br />
geplant werden. Die Fassadenverkleidung<br />
besteht wahlweise aus Trespa (HPL-Platten)<br />
oder aus rautenförmigen Rhombusprofilen.<br />
Auf der Sichtseite sind die Rautenleisten aus sibirischer<br />
Lärche gefertigt sowie mit Öl-Lasur<br />
im Patina-Farbton vorbehandelt. Dazu kommt<br />
eine Flachdachkonstruktion mit hochwertiger<br />
Dachdeckung. Jede Remise wird individuell von<br />
Architekten geplant.<br />
Foto: Westerhoff<br />
Einer für alle<br />
Foto: Justus<br />
Wer kennt das nicht? Während die Fleisch-<br />
Fraktion Steak bevorzugt, stehen die Gourmets<br />
auf Lachs mit gegrillten Avocados. Da<br />
normalerweise nur eine große Grillfläche<br />
zur Verfügung steht, wird alles nach einander<br />
zubereitet. So sind die einen bereits<br />
satt, während die anderen noch warten. Als<br />
Problemlöser empfiehlt sich der Hightech-<br />
Gasgrill „Mars Pro“ des deutschen Feuerungsspezialisten<br />
Justus. Denn zwei getrennte<br />
Grillflächen mit unterschiedlichen<br />
Temperaturzonen machen es möglich: das<br />
gleichzeitige Zubereiten der unterschiedlichsten<br />
Gerichte. Mit 190 cm Breite ist<br />
das Gerät zudem ein echter Blickfang. Das<br />
findet auch Fernsehkoch Sebastian Lege<br />
(Foto), der Justus als Testimonial und bei<br />
der Produktentwicklung unterstützt.<br />
Modul für Modul<br />
Die Outdoorküchen von Wesco sind modular frei kombinierbar.<br />
Nach Wunsch können die handgefertigten<br />
Schrankmodule mit Modulen für Kühlschrank, Gasoder<br />
Teppanyaki-Grill ergänzt werden. Klassische Induktion<br />
oder ein Induktionswok sind ebenfalls möglich.<br />
Das Grundgerüst besteht aus Aluminiumprofilen in gebürsteter<br />
Edelstahloptik. Der Innen-Korpus wird mit<br />
Kompakt- oder Keramikplatten verkleidet. Auch für die<br />
Arbeitsplatten wird Keramik verwendet. Das Modul-Konzept<br />
wurde bereits mit dem „German Innovation Award“<br />
und dem „German Design Award“ ausgezeichnet. Zu den<br />
Modulen des Premiumsegmentes kommen ab Juni <strong>2022</strong><br />
auch die preisgünstigeren „alumobil“-Module (Foto). Die<br />
in Deutschland gefertigten Elemente basieren ebenfalls<br />
auf einem modularen System: Je nach Belieben und vorhandener<br />
Stellfläche können die persönlichen Favoriten<br />
zu Küchenzeilen und -inseln kombiniert werden.<br />
Foto: Wesco<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 49
Arbeitsflächen<br />
Neues Leben für Naturstein<br />
Von Strasser Steine kommt eine besondere Innovation. Das Unternehmen gibt<br />
Arbeitsflächen aus Naturstein und anderen Recycling-Materialien ein zweites<br />
Leben. Draus entsteht „Alpinova“. Laut Unternehmen ist es „eine der nachhaltigsten<br />
Küchenarbeitsplatten der Welt“.<br />
Naturstein ist von Haus aus ein natürliches Produkt.<br />
Und doch können daraus gefertigte Arbeitsflächen<br />
und der Prozess der Konfektionierung deutlich nachhaltiger<br />
gestaltet werden, als es bislang der Fall ist.<br />
Strasser Steine aus Österreich hat nun eine Neuheit<br />
vorgestellt, die auf einem völlig neuen Produktionsverfahren<br />
basiert. „Alpinova“, so lautet der Markenname,<br />
besteht zu 40 % aus Natursteingranulat. Verarbeitet<br />
werden Bruchstücke und Kleinteile, die in den<br />
Steinbrüchen sonst allenfalls als Entsorgungsgut eine<br />
Rolle spielen. Hinzu kommen 50 % Recyclingmaterial.<br />
Zusammen mit 10 % hochwertigem Bindemittel wird<br />
daraus ein „Alleskönner“ , sagt Johannes Artmayr, geschäftsführender<br />
Gesellschafter von Strasser Steine.<br />
Denn „Alpinova“ sei kratzfest, hygienisch, leicht zu<br />
reinigen und bis 200 °C hitzestabil. Die Haptik ähnele<br />
der von Natursteinarbeitsplatten. Ebenso die angenehme<br />
Geräuschentwicklung, wenn zum Beispiel eine<br />
Tasse über die Oberfläche geschoben wird. Im Gegensatz<br />
zur Natursteinarbeitsplatte und auch zu anderen<br />
steinähnlichen Materialien könne jedoch eine dezente<br />
1-mm-Mikrokante angeschliffen werden. „Dies erzeugt<br />
eine hochelegante Wirkung“, schwärmt Johannes Artmayr.<br />
Im Zusammenspiel von Produkteigenschaften<br />
und Optik entstehe ein einzigartiges Material. Das<br />
habe im Vergleich mit Naturstein, Keramik und Quarzkomposit<br />
charakteristische Vorteile und sei mit einem<br />
„deutlich reduzierten“ Energieeinsatz zu fertigen. Zudem<br />
sei es zu 100 % recyclingfähig und erfüllt damit<br />
zeitgemäße Ansprüche der Kreislaufwirtschaft. Das al-<br />
Johannes Artmayr,<br />
geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
Strasser Steine:<br />
„100 % zertifiziertes<br />
Recyclingmaterial<br />
wird mit<br />
40 % Natursteingranulat<br />
angereichert.“<br />
50 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Im Farbton „Verde“ und<br />
der Oberfläche „Leather Look“:<br />
Arbeitsflächenneuheit „Alpinova“.<br />
Fotos: Strasser Steine<br />
les mache „Alpinova“ zu einem durch und durch nachhaltigen<br />
Produkt. „Re-Stoning“ lautet der darauf basierende<br />
Untertitel.<br />
12 mm, 5 Farben, 2 Oberflächen<br />
Zum Vertriebsstart Mitte Juni <strong>2022</strong> bietet Strasser<br />
„Alpinova“ in 12 mm Plattenstärke (massiv) in fünf Farben<br />
und den beiden Oberflächen „poliert“ und „Leather<br />
Look“ an. Die fünf Farben sind „Nero“ (Schwarz),<br />
„Verde“ (Grün), „Fango“ (Schlamm), „Bianco“ (Weiß) und<br />
„Grigio“ (Grau). Ein Kooperationspartner produziert das<br />
Plattenmaterial, konfektioniert wird es bei Strasser in<br />
St. Martin im Mühlkreis nahe Linz. Preislich liege das<br />
neue Material laut Anbieter knapp über den Einstiegspreisen<br />
für günstigen Naturstein und Quarzkomposit<br />
und deutlich unter den meisten Keramik-Lösungen und<br />
hochwertigem Naturstein.<br />
Dirk Biermann<br />
Kapazität fast verdoppelt<br />
Parallel zur Produkteinführung von „Alpinova“<br />
nimmt die bereits kommunizierte Ausweitung<br />
der Produktion bei Strasser Steine konkrete<br />
Formen an. Entstanden ist am Firmensitz<br />
eine weitere Halle mit 9000 m 2 Fläche. Diese<br />
wird nun mit modernster Fertigungstechnik<br />
ausgestattet. Damit verdoppelt Strasser die<br />
vorhandenen Kapazitäten nahezu. Bis Ende<br />
Januar/Anfang Februar 2023 soll die neue Fertigung<br />
in Betrieb genommen werden. Dann<br />
hat das Unternehmen rund 23 Mio. Euro in die<br />
Erweiterung der Produktion sowie begleitende<br />
Infrastrukturmaßnahmen investiert. Unter<br />
anderem wurde für die Zufahrt der LKW zum<br />
Lager/Wareneingang eine komplette Straße<br />
verlegt. Der finanzielle Background für diese<br />
umfangreichen Investitionen speist sich<br />
aus den Erfolgen der letzten Jahre. Allein<br />
2021 wuchs Strasser im Umsatz um 16 % auf<br />
44,2 Mio. Euro. „Und <strong>2022</strong> läuft wieder sehr<br />
gut“, berichtet Johannes Artmayr.<br />
Die Halle links im Bild ist neu entstanden. Dort werden künftig<br />
Arbeitsflächen mit modernsten Technologien konfektioniert. Im<br />
Gebäude vorn sind Verwaltung und die Ausstellung untergebracht.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 51
Nachhaltigkeit<br />
Foto: BSH Hausgeräte GmbH<br />
Die BSH Hausgeräte GmbH<br />
bringt das Thema Nachhaltigkeit<br />
schon lange in die Praxis<br />
und fördert den Ausbau einer<br />
funktionsfähigen Kreislaufwirtschaft.<br />
Bis 2025 sollen Hausgeräte<br />
der BSH zu mindestens<br />
25 % aus Rezyklaten bestehen.<br />
„Unternehmerische Verantwortung<br />
zahlt sich aus“<br />
Der Aufbau einer funktionsfähigen Kreislaufwirtschaft<br />
und die weitere Reduktion<br />
der CO 2<br />
-Emissionen. Das sind prägender<br />
Themen der umfangreichen Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />
der BSH-Group. Im Rahmen<br />
der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens<br />
wurden diese näher beleuchtet.<br />
Dr. Carla Kriwet, zum Zeitpunkt der Bilanzpressekonferenz<br />
noch CEO der BSH,<br />
sagte: „Nachhaltigkeit ist keine Frage des<br />
Lifestyles, und Nachhaltigkeit und Profitabilität<br />
sind für mich kein Widerspruch.<br />
Ganz im Gegenteil. Unsere Investitionen<br />
in nachhaltige Prozesse und Produkte zeigen<br />
nicht nur eine unternehmerische Verantwortung,<br />
sondern zahlen sich auch aus“.<br />
Laut einer globalen BSH-Studie von<br />
2021 legen Konsumentinnen und Konsumenten<br />
verstärkt Wert darauf, einen nachhaltigeren<br />
Lebensstil zu führen, ohne dabei<br />
auf Komfort verzichten zu müssen.<br />
Das betrifft auch die Hausgeräte. Bei deren<br />
Auswahl stünden eine lange Lebensdauer,<br />
niedriger Energie- und Wasserverbrauch<br />
und die Verwendung nachhaltiger<br />
Materialien im Vordergrund. Hygiene<br />
und Frische von Lebensmitteln sowie das<br />
Thema Vermeidung von Lebensmittelverschwendung<br />
haben ebenfalls an Relevanz<br />
gewonnen. Hier in der Übersicht einige<br />
konkrete Projekte und Entwicklungen:<br />
Reduzierung des CO 2<br />
-Fußabdrucks/<br />
Als Geräte- und Servicelösungen hat die<br />
BSH-Group z. B. selbstlernende Geschirrspüler<br />
im Programm. Diese schlagen aktiv<br />
energieeffiziente Spülprogramme vor<br />
und informieren über den jeweiligen Wasser-<br />
und Energieverbrauch. Das bietet<br />
Kundinnen und Kunden die Möglichkeit,<br />
den eigenen CO 2<br />
-Fußabdruck reduzieren.<br />
Kurze Wege fördern/ Nach eigenen<br />
Aussagen hinterlassen die Entwicklung<br />
und Fertigung von Produkten an BSH-<br />
Standorten keinen CO 2<br />
-Abdruck. Zudem<br />
würden durch den Ausbau lokaler Entwicklungszentren<br />
in den Regionen und<br />
den erweiterten bzw. neuen Produktionsanlagen<br />
in China, Ägypten und Mexiko<br />
Transportwege und Lieferketten verkürzt,<br />
was einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion<br />
der CO 2<br />
-Emissionen ermögliche.<br />
Im Zeichen der Nachhaltigkeit steht<br />
auch das Indoor-Gardening-System. Mit<br />
dem „SmartGrow Life“ können Konsumentinnen<br />
und Konsumenten Kräuter<br />
und Salate züchten und vermeiden lange<br />
Transportwege. Außerdem unterstützen<br />
sie die Kreislaufwirtschaft, denn alle weißen<br />
Kunststoffe des Gerätes seien zu 100 %<br />
recycelt und wiederverwertbar.<br />
Darüber hinaus sollen digitale Services<br />
wie die „foodfittery“-App dabei helfen,<br />
weniger Lebensmittel zu verschwenden.<br />
Das funktioniert durch kreative<br />
Rezeptideen auf Basis der im Haushalt<br />
vorhandenen Lebensmittel.<br />
33 000 MWh eingespart/ Bereits seit<br />
2020 entwickelt und fertigt die BSH nach<br />
eigenen Angaben an allen Standorten<br />
weltweit CO 2<br />
-neutral. Seit September 2021<br />
bezieht die BSH für die Waschmaschinenproduktion<br />
im polnischen Łódź von<br />
der Salzgitter AG grünen Stahl mit einem<br />
um 66 % reduzierten CO 2<br />
-Fußabdruck. Bis<br />
2030 sollen alle Standorte zu 100 % mit<br />
Ökostrom versorgt werden. Schon im letzten<br />
Jahr seien an allen Standorten weltweit<br />
33 000 MWh an Energie eingespart<br />
worden.<br />
Recycelte Materialien/ Bei der Produktion<br />
neuer Geräte setzt die BSH zunehmend<br />
auf recycelte Materialien. Bis 2025<br />
sollen Hausgeräte der BSH zu mindestens<br />
25 % aus Rezyklaten bestehen. Dieser Anteil<br />
soll bis zum Jahr 2030 auf 50 % steigen.<br />
Gleichzeitig hat die BSH sich das Ziel gesetzt,<br />
den Anteil wiederverwertbarer Materialien<br />
in den Geräten bis 2025 auf mindestens<br />
80 % und bis 2030 auf mindestens<br />
95 % zu erhöhen.<br />
Zweites Geräteleben/ Die BSH investiert<br />
darüber hinaus weiterhin in neue<br />
Geschäftsmodelle wie das kürzlich in<br />
Öster reich gestartete „Refurbished“-Pilotprojekt.<br />
Hierbei werden erstmals professionell<br />
wiederaufbereitete Waschmaschinen<br />
der Marke Bosch mit Herstellergarantie<br />
zum Verkauf angeboten. Darüber hinaus<br />
können Konsumentinnen und Konsumenten<br />
seit 2021 in Deutschland und<br />
den Niederlanden über das Abo-Modell<br />
„BlueMovement“ Hausgeräte mieten. Das<br />
Sharing-Modell „WeWash“ bietet Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern von großen<br />
Wohnanlagen in Deutschland und Österreich<br />
bereits seit 2016 die Möglichkeit, per<br />
App eine Waschmaschine zu buchen und<br />
je Waschzyklus bargeldlos abzurechnen.<br />
52 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Mit Wasserstoff<br />
zum Service-Termin<br />
Die ersten Tests mit batteriegetriebenen Kundendienst-Transportern<br />
waren erfolgreich. Jetzt setzt Hausgerätehersteller Miele<br />
auch auf Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb. „Um unsere Nachhaltigkeitsziele<br />
zu erreichen, wollen wir alle Technologien betrachten,<br />
die auf dem Markt zur Verfügung stehen. Deshalb spielt für<br />
uns auch das Thema Wasserstoff eine zentrale Rolle, etwa für unseren<br />
Kundendienst-Fuhrpark“, erklärt Hans Krug, Senior Vice<br />
President Procurement der Miele Gruppe (auf dem Foto links zusammen mit Opel-CEO Uwe Hochgeschurtz). Getestet und für praxistauglich<br />
befunden wurde der bei Opel in Rüsselsheim gefertigte „Vivaro-e HYDROGEN“ mit Brennstoffzelle. Das Modell besitzt ein<br />
Ladevolumen von bis zu 6,1 Kubikmetern und 960 Kilogramm Nutzlast. Nach der Testphase wird der Transporter jetzt an die individuellen<br />
Anforderungen des Miele-Kundendienstes angepasst, um im Anschluss Servicefahrten im Rhein-Main-Gebiet zu übernehmen.<br />
https://www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/mit-wasserstoff-zum-service-termin/<br />
Foto: Opel<br />
Die Webseite der Umwelt stiftung.<br />
22 000 Euro für Umweltprojekte<br />
Auch viele kleine Projekte bewirken in Summe Großes. Das beweisen<br />
die Aktivitäten der Europa Möbel-Umweltstiftung. Allen im ersten<br />
Halbjahr <strong>2022</strong> wurden 22 000 Euro ausgeschüttet. Zur Förderung<br />
verschiedener Umweltprojekte.<br />
/ Mit 5000 Euro wird das Institut für Ozean Plastik Recycling IFO-<br />
PR unterstützt, das ein Online-Portal für Schulen und Einrichtungen<br />
konzipiert. Konzepte und Vorträge zum Downloaden und Umsetzen<br />
mit Schülerinnen und Schülern sollen helfen, Müll zu sammeln und<br />
die Meere vor Müll zu schützen.<br />
/ Ebenfalls 5000 Euro erhielt das Projekt „Grüne Wasser“. Mit<br />
künstlichen Einbauten sollen natürliche Lebensstrukturen auf Wasserwegen<br />
in Hamburg geschaffen werden. Diese seien bislang „praktisch<br />
vegetationsfrei“. Begrünte Inseln werden so in den Stadtraum<br />
gebracht und ökologische Nischen angelegt.<br />
/ In die Jahre gekommene Streuobstwiesen werden von drei Kindergruppen<br />
des Nabu Wesel wieder verjüngt. Damit wird der Klimaund<br />
Artenschutz in der Region gefördert. Jedes Kind pflanzt seinen<br />
eigenen Baum. Die Umweltstiftung spendet 5000 Euro für die Aktion.<br />
/ Die Deutsche Wildtierstiftung kümmert sich ebenfalls um Bäume.<br />
Auf der zur Verfügung gestellten Fläche soll der ökologische<br />
Waldumbau für die nächste Generation vorangetrieben werden. Jugendliche<br />
pflanzen unter professioneller Leitung 6000 Bäume. So soll<br />
ein klimaresilienter Mischwald entstehen. Das Projekt wird mit 7200<br />
Euro unterstützt. www.umweltstiftung.europa-moebel.de<br />
Foto: Bildschirmfoto<br />
Vauth-Sagel stiftet<br />
100 000 Bäume<br />
Kaum vorstellbare 1000 Milliarden neue Bäume will<br />
die Initiative „Plant-for-the-Planet“ bis 2030 pflanzen.<br />
Schrankausstatter Vauth-Sagel steuert 100 000 bei. Insbesondere<br />
in den Kernmärkten des Unternehmens sollen<br />
Aufforstungsprojekte unterstützt werden. Denn<br />
Bäume sind laut Vauth-Sagel die günstigste und effektivste<br />
Methode, um CO 2<br />
zu speichern. Und weil 1000<br />
Milliarden Neuanpflanzungen bis 2030 ein ambitioniertes<br />
Vorhaben ist, unterstützt das Unternehmen<br />
diese Aktion. Anlässlich des „Tag des Baumes“ hat<br />
Vauth-Sagel einen Vertrag unterzeichnet, der dieses<br />
Engagement festschreibt. Erstmalig unterstützt wurde<br />
das Projekt im Zuge der internationalen Leitmesse<br />
„interzum 2021“. Jetzt folgt die nächste Stufe. Die Initiative<br />
„Plant-for-the- Planet“ des jungen Vordenkers Felix<br />
Finkbeiner, 23, passe perfekt zur Unternehmensphilosophie<br />
von Vauth-Sagel, betont Geschäftsführer Claus<br />
Sagel. Diese sei grundlegend auf Aspekte der Nachhaltigkeit<br />
ausgelegt. Felix Finkbeiner entwarf schon<br />
als 9-Jähriger während eines Schulreferats seine Vision:<br />
Lasst uns in jedem Land der Erde eine Million<br />
Bäume pflanzen. Daraus entstand die „Trillion Tree<br />
Campaign“. www.a.plant-for-the-planet.org/de/<br />
Foto: Bildschirmfoto<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 53
Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltig Wohnen<br />
Rendering: HDU – Cameron Juna Wiest & Gabriel Abu Rabia<br />
Wuppertal wird in diesen Tagen zum Ideenpool<br />
für klimaneutrales Wohnen. Denn der „Solar<br />
Decathlon“ ist in der Stadt. Dabei präsentieren<br />
18 internationale Hochschulteams ihre Konzepte<br />
für nachhaltige Wohn- und Lebensformen.<br />
Mit dabei ist ein von Miele unterstütztes Team<br />
der Hochschule Düsseldorf. Es nimmt unter<br />
dem Kürzel MIMO (Minimal Input – Maximum<br />
Output) am studentischen Architekturwettbewerb<br />
teil. Der Hausgerätehersteller ist Partner<br />
von MIMO und zeigt in dem Projekt einen neuen Ansatz zur weiteren Verbesserung der Energieeffizienz von Hausgeräten. Der sogenannte<br />
MIMO- Hausdemonstrator gleicht einem zweigeschossigen Quader von zehn Metern Seitenlänge und sieben Metern Höhe<br />
(Foto). Neben zwei Wohneinheiten gibt es Gemeinschaftsbereiche wie Küche und Dachterrasse mit viel Platz zum urbanen Gärtnern.<br />
Für das zentrale Energiemanagement ist ein energiBUS inklusive Wärmepumpe für Warm- und Kaltwasserkreisläufe zuständig. An<br />
dieser Stelle kommen die Miele-Hausgeräte ins Spiel. Diese werden mit selbsterzeugtem Solarstrom betrieben. Die Koppelung mit der<br />
zentralen Wärmepumpe eröffnet zusätzliches Einsparpotenzial. Seine Pforten öffnet die Ausstellungfläche des Solar Decathlons im<br />
Wuppertaler Mirke-Bezirk im Juni (10. bis 26. 6.). Dann wird auch eine Jury die besten Ideen in verschiedenen Kategorien bewerten.<br />
https://mimo-hsd.de/. https://www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/wie-nachhaltiges-wohnen-gelingen-kann/<br />
Waschwasser ohne Mikroplastik<br />
Grundig präsentiert eine Lösung zur Vermeidung von Mikroplastik im<br />
Wasser: die weltweit ersten Waschmaschinen mit eingebautem Mikroplastikfilter.<br />
Die Technologie soll bis zu 90 Prozent der textilen Mikrofasern<br />
aus dem Waschwasser filtern, bevor diese ins Abwasser gelangen<br />
und die Umwelt belasten. Denn auch wenn die kleinen Partikel für<br />
das menschliche Auge kaum sichtbar sind, sind sie unmittelbar mitverantwortlich<br />
für die Plastikverschmutzung<br />
der<br />
Meere. Allein in Deutschland<br />
gelangen laut Grundig<br />
jedes Jahr zwischen<br />
30 Millionen und 3 Milliarden<br />
synthetische Mikrofasern<br />
ins Wasser.<br />
Verantwortlich dafür sei<br />
fast immer die eigene<br />
Foto: Beko Grundig Deutschland GmbH<br />
Waschmaschine. Denn<br />
bei jedem Wäschewaschen<br />
setzen Kleidung<br />
und Textilien bis zu 3000<br />
Fasern frei, die über das<br />
Abwasser in unsere Flüsse,<br />
Seen und Meere gelangen.<br />
Dort werden die<br />
Mikrofasern von Fischen<br />
und anderen Meeresbewohnern<br />
aufgenommen<br />
und gelangen somit bis<br />
in die Nahrungskette<br />
der Menschen. Mit der<br />
nun angekündigten Innovation möchte Grundig einen Anteil beitragen,<br />
diesen Verschmutzungskreislauf zu stoppen. Die ersten verfügbaren<br />
Waschmaschinen mit eingebauter Mikroplastikfilter-Technologie<br />
sind die Modelle „GW7P79419W“ für 9 kg Wäsche und das 10 kg<br />
Modell „GW7P510419W“. Der Filter befindet sich im Waschmittelfach<br />
und wird automatisch bei den Programmen Pflegeleicht, Hemden und<br />
Outdoor/Sport aktiviert. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/mikroplastik-aus-dem-waschwasser-filtern/<br />
Das neue Silestone<br />
Cosentino hat für die Marke „Silestone“ die „wichtigste<br />
Kampagne der letzten Jahre“ gestartet.<br />
„Changing the World From the Kitchen“ lautet der<br />
Titel. Übersetzt: „Verändere die Welt von der Küche<br />
aus“. Es geht um Nachhaltigkeit. Mit der Kampagne<br />
präsentiert Cosentino das „neue Silestone“. Dieses<br />
basiert auf der „HybriQ+“-Technologie. Dabei wird<br />
das bewährte Material für Küchenarbeits- und Möbeloberflächen<br />
mit 20 % recycelten Material ergänzt.<br />
Zum Beispiel Glas. Mit „HybriQ+“ will Cosentino<br />
neue Nachhaltigkeits-Standards setzen. Die Eigenschaften<br />
in Bezug auf Ästhetik, Widerstandsfähigkeit<br />
und Hygiene bleiben laut Unternehmen erhalten.<br />
Diese werden für 25 Jahre garantiert. Produziert werde<br />
das neue Silestone mit 99 % wiederaufbereitetem<br />
Wasser und 100 % erneuerbarer elektrischer Energie.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />
news/mega-kampagne-fuer-das-neue-silestone/<br />
Foto: Cosentino<br />
54 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Auf der AEG-Seite gibt<br />
es eine Kurzfassung<br />
des Electrolux-Nachhaltigkeitsberichts<br />
in<br />
deutscher Sprache.<br />
Foto: Electrolux<br />
• Den kompletten Nachhaltigkeitsbericht<br />
2021 gibt es unter diesem<br />
Link: www.electroluxgroup.com/<br />
sustainabilityreports/2021<br />
• Die deutsche Kurzfassung des Berichts<br />
finden Sie hier zum Download:<br />
https://www.aeg.de/siteassets/<br />
regional-assets/emea/germany/<br />
downloads/electrolux_nachhaltigkeitsbericht_de_2021.pdf<br />
Dem Plan voraus<br />
Bis Ende 2021 hat Hausgerätehersteller Electrolux seine absoluten<br />
„Scope-1“- und „Scope-2“-Treibhausgasemissionen (direkte<br />
und indirekte Emissionen in der Produktion) im Vergleich zu<br />
2015 um 78 Prozent reduziert. Damit ist das Unternehmen seinem<br />
Zeitplan um vier Jahre voraus. Dieser Plan sah eine Emissionssenkung<br />
von 80 Prozent bis 2025 vor. Das geht aus dem aktuellen<br />
Nachhaltigkeitsbericht von Electrolux hervor. Auch bei<br />
den „Scope-3“-Emissionen hat das Unternehmen nach eigenen<br />
Angaben große Fortschritte gemacht und den Verbrauch im Vergleich<br />
zu 2015 um rund 20 Prozent reduziert. Unter „Scope-3“<br />
werden Emissionen erfasst, die bei der Nutzung von Produkten<br />
entstehen. „Damit ist Electrolux auf dem besten Weg, auch sein<br />
„Scope-3“-Ziel zu erreichen und die Emissionen hier bis 2025 um<br />
25 Prozent zu reduzieren“, heißt es vom Unternehmen.<br />
Teil der Lösung sein<br />
2021 führte Electrolux eine Umfrage unter fast 14 000 jungen<br />
Menschen aus 13 Ländern durch. Ziel war es, Einblicke in deren<br />
Hoffnungen und Zukunftssorgen in den Schlüsselbereichen Ernährung,<br />
Kleiderpflege und Wohlbefinden zu gewinnen. Der daraus<br />
resultierende „Change-Makers-Report“ verdeutliche, dass<br />
sich junge Menschen große Sorgen um die Zukunft machen.<br />
„Gleichzeitig haben sie ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen<br />
der Gesellschaft und glauben daran, dass sie Teil<br />
der Lösung sein können“, berichtet das Unternehmen. Diese Erkenntnisse<br />
werden in den kommenden Jahren in die Produktentwicklung<br />
von Electrolux einfließen. So will das Unternehmen sicherstellen,<br />
„auch zukünftig ein besseres Leben zu ermöglichen,<br />
indem es die Bedürfnisse junger Konsumentinnen und Konsumenten<br />
erfüllt“.<br />
AEG-Webseite neu aufgelegt<br />
Mit der ersten energiesparenden Hausgerätelinie rückte die<br />
Electrolux Premiummarke AEG bereits in den 1980er-Jahren das<br />
Thema Nachhaltigkeit und den verantwortungsvollen Umgang<br />
mit Ressourcen in den Fokus. Die verschiedenen Initiativen und<br />
Maßnahmen bündelt AEG auf ihrer Website und hat die Seite<br />
„Unsere Vision ist ein besseres Leben. Für mehr Nachhaltigkeit<br />
im Alltag.“ im Zuge der Veröffentlichung des aktuellen Nachhaltigkeitsberichts<br />
neu aufgelegt. AEG gibt hier einen umfassenden<br />
Überblick zu ökologischen Projekten und Initiativen. Transparent<br />
und nachprüfbar werden sowohl lokale als auch globale<br />
Ziele des strategischen Electrolux Nachhaltigkeitsprogramms<br />
„For the Better 2030“ in den Fokusfeldern Umwelt, Entwicklung<br />
& Produkte sowie Gesellschaft beleuchtet. www.kuechenplanermagazin.de/themen/detail/news/dem-plan-weit-voraus/<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 55
Küchenmöbel<br />
Das neue Kampagnenmotiv von next125 inszeniert eine<br />
vom Bauhaus inspirierte Küche auf Alu-Füßen unter einer<br />
„Duftwolke“ aus Schleierkraut und Zitronen.<br />
Bauhaus<br />
unter Schleierkraut<br />
next125 war schon immer mehr als die schicke Fortsetzung der Schüller Collection.<br />
Inzwischen hat sich das Programm noch mehr zur eigenständigen Premiummarke<br />
entwickelt. Mit inter nationalem Anspruch. Deshalb gab es 21 Jahre nach der Erstpräsentation<br />
einen neuen Look. Fürs Logo und den gesamten Markenauftritt.<br />
Das neue Logo strahl Selbstbewusstsein aus. Der bisherige,<br />
eher filigran anmutende Schriftzug mit tiefgestellter<br />
Zahl ist einer kräftigen Gestaltung gewichen.<br />
Das war den Verantwortlichen in Herrieden wichtig.<br />
Denn das neue Logo soll das gewachsene Selbstverständnis<br />
dokumentieren. Es sei der Dreh- und Angelpunkt<br />
des neuen Erscheinungsbildes. „Dadurch, dass<br />
Buchstaben und Zahlen selbstbewusst auf einer Ebene<br />
stehen, ist das neue Design aufmerksamkeitsstärker,<br />
kompakter und geradliniger“, erläutert Marketingleiterin<br />
Annette Schumacher. Insbesondere das<br />
markante Anfangs-„n“ böte mit seiner Seriphe Wiedererkennungswert<br />
und sei bestens für den Einsatz<br />
in verschiedenen Kommunikationsmitteln geeignet.<br />
„Durch den neuen Look wirkt die Wortmarke insgesamt<br />
präsenter, zeitgemäßer und spiegelt das Standing<br />
von next125 wider.“<br />
„Die Entscheidung für einen ‚New Look ist für uns<br />
ein wichtiger Meilenstein“, betont Markus Schüller,<br />
Geschäftsführer von next125. Sie zeige, dass next125<br />
ein neues Selbstverständnis entwickelt hat. „Durch<br />
klare, reduzierte, zeitgemäße und sympathische Elemente<br />
möchten wir dies nun auch optisch zum Ausdruck<br />
bringen.“<br />
56 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Das neue Logo mit dem markanten Anfangs-„n“.<br />
Gestalten, inspirieren und leben<br />
Mit dem Logo wurden sämtliche bestehende<br />
Markenelemente auf den Prüfstand gestellt<br />
und modernisiert. So haben die Bildsprache im<br />
Rahmen dieses Rebrandings sowie die Schriftarten<br />
ein umfangreiches Facelift erhalten. Zudem<br />
wurde ein neues Narrativ entwickelt: die<br />
Creative Makers. Hiermit werden bei next125<br />
Menschen bezeichnet, die mit ihrer Haltung<br />
und ihren Themen die Marke gestalten, inspirieren<br />
und leben. „Der Dialog zwischen diesen<br />
Protagonisten ist der Schlüssel zum crossmedialen<br />
Storytelling in der Kommunikation und<br />
zu inspirierenden Kollaborationen“, meint das<br />
Unternehmen. Die verschiedenen Elemente des<br />
„New Looks“ sollen schon kurzfristig live im<br />
Handel sowie in allen Printmedien und Kommunikationskanälen<br />
von next125 umgesetzt<br />
und eingesetzt werden.<br />
Vom Bauhaus inspiriert<br />
Während der Außenauftritt grundlegend überarbeitet<br />
wurde, wird es bei den genannten Produktmerkmalen<br />
bleiben. Charakteristisch für<br />
die next125-Küchen sei die Liebe zum Detail<br />
sowie der Anspruch, dem Mainstream-Design<br />
stets einige Jahre voraus zu sein. Dies spiegelt<br />
sich auch im Slogan „Küche eine Generation<br />
weiter“. Ausgehend von den Werten des Bauhauses<br />
verbinde next125 Handwerk, Technik,<br />
Design und Architektur auf höchstem Niveau<br />
mit modernster industrieller Fertigung. So entstehen<br />
elegante Küchen für qualitäts- und designbewusste<br />
Kunden im mittleren und oberen<br />
Marktsegment. Und das mit einem „exzellenten<br />
Preis-/Leistungsverhältnis“, wie der Hersteller<br />
betont.<br />
Blumen statt Tiere<br />
Unverwechselbar gemacht haben die Marke<br />
auch die tierischen Hauptdarsteller der jeweiligen<br />
Werbekampagnen zu den Collectionen,<br />
die alle zwei Jahre zur Euro Cucina mit ihren<br />
Neuheiten aufwarten. Doch auch hier geht das<br />
Unternehmen nun neue Wege: Das aktuelle Motiv<br />
heißt „Flower Art“. Es setzt auf die Inszenierung<br />
einer modernen Bauhausküche unter einer<br />
Wolke von Schleierkraut und Zitronen. Für<br />
die Umsetzung engagiert wurden der Fotograf<br />
Claus Friedrich Rudolph und die „Botanical<br />
Set“-Designerin Valentina Teinitzer vom Studio<br />
De Pasquale. Deren Auftrag war es, die Küche<br />
mit blühender Kunst zu vereinen. Geprägt wird<br />
die Umsetzung von den markanten Primärfarben<br />
Indischrot, Kobaltgrün und Olivgelb.<br />
Fotos: next125<br />
„Das Neue“ überschreibt next125 die Collections-Neuheiten,<br />
die in Mailand auf der EuroCucina gezeigt wurden.<br />
Sinnstiftende Neuheiten<br />
Alle zwei Jahre präsentiert next125 eine neue Collection. Bühne war in diesem<br />
Jahr erneut die EuroCucina Anfang Juni in Mailand. Das Leitmotiv lautete „Vielfalt<br />
durch Durchgängigkeit“. Darunter zusammengefasst sind „lösungsorientierte wie<br />
sinnstiftende Entwicklungen“.<br />
Glasfronten in „Ultragrey“/ Zuwachs hat die Familie der Sideboards bekommen.<br />
Mit Glasfronten in „Ultragrey“. Abgestimmt sind diese auf die „next125 Vitrine“.<br />
Veredelt werden können die Sideboards mit einer Auflage aus veganem Leder,<br />
einem neuen Fußgestell sowie englischen Auszügen (Schubkästen mit einem<br />
niedrigen Vorderstück meist im Verhältnis Zweidrittel zu Eindrittel). Diese Auszüge<br />
sind nun auch in „Walnuss“ erhältlich.<br />
Die Bar im Schrank/ Das bereits vorgestellte Pocketsystem gibt es nun zusätzlich als<br />
Bar-Schrank. Mit der verspiegelten Rückwand, dem filigranen „Frame“ Nischenregal<br />
aus Aluminium und dem beleuchteten Wandsteckbord wird es so zur eleganten<br />
„Home-Bar“. Soll ein Stand-Weinkühler integriert werden, ist ein Front element<br />
mit Ausschnitt erhältlich. So integriert sich das Gerät wohnlich in die Küche. Das<br />
Pocketsystem soll vielfältige Möglichkeiten der Individualisierung bieten. Erhältlich<br />
ist es in einer Höhe von 219 cm und einer Breite von bis zu 280 cm. Eingesetzt<br />
werden kann es als Solitär oder eingerahmt von weiteren Hochschränken.<br />
Farben und Oberflächen/ Umfangreich überarbeitet wurde das „Colour Concept“.<br />
Mit 18 Satin- und Samtmattlacktöne in den drei Farbkategorien „essentiell“,<br />
„elegant“ und „außergewöhnlich“:<br />
Bei den Fronten wurde das Spektrum der authentischen Oberflächen ergänzt. Neu<br />
sind das Ceramicdekor „Bianco beige“ sowie Holzfronten in Rahmen- bzw. Rillenoptik.<br />
Für Liebhaber des Besonderen gibt es den neuen Metallicton „Basalt<br />
metallic“ in verschiedenen Glasausführungen.<br />
In die Collection aufgenommen wurde der zur Küchenmeile 2021 bereits gezeigte<br />
Griff „OceaniX Plastic“. Das verwendete Material wird unter anderem aus alten Fischernetzen<br />
gewonnen. „Ein kleiner, erster Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen<br />
Kreislaufwirtschaft“, erläutert der Hersteller.<br />
Dritte Höhe/ Zusätzlich zu den bestehenden Planungshöhen 75 cm und 87,5 cm<br />
steht nun das Maß 81,25 cm zur Verfügung. Erhältlich ist es für Planungen mit<br />
Griffmulde (NXL) und für die Kombination aus Griffmulde und „TIP-ON“ (SL). Durch<br />
das einheitliche Raster der Front bleibe das homogene Erscheinungsbild erhalten,<br />
erläutert das Unternehmen.<br />
Als Solitär oder eingerahmt von Hochschränken planbar:<br />
das Pocketsystem als „Home-Bar“.<br />
Dirk Biermann<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 57
Küchenhandel<br />
Der Genuss zählt<br />
Küche trifft auf Weinkultur. In Schwabach trägt diese Kombination den Namen Cuivini.<br />
Es sei ein Küchenstudio der Extraklasse und absolut außergewöhnlich, meint DER KREIS.<br />
Die Verbundgruppe hat die Neugründung begleitet und umfangreich unterstützt.<br />
Das Cuivini in Schwabach ist<br />
Küchenstudio und Vinothek.<br />
Fotos: DER KREIS<br />
Das Küchenstudio Cuivini ist zugleich eine<br />
Vinothek. Hier lässt sich guter Wein genießen<br />
und hochwertige Designküchen erleben.<br />
Daraus resultiert auch der Firmenname.<br />
Er setzt sich aus den italienischen<br />
Worten „Cucine“ für Küche und „Vini“ für<br />
Weine zusammen.<br />
Gegründet wurde das Cuivini von<br />
Alex Sechi und Maria Schudack. Sechi<br />
ist gebürtiger Sarde aus dem Aostatal. Er<br />
kann auf eine lange Erfahrung zurückblicken,<br />
die Küche und Wein kombiniert. So<br />
haben schon seine Urgroßeltern in den<br />
1930er-Jahren Wein angebaut. Der 31-Jährige<br />
war im Lauf seiner beruflichen Karriere<br />
als Küchen planer, Store Manager<br />
und Verkaufsleiter in zahlreichen namhaften<br />
Küchen studios und bei der Küchenindustrie<br />
aktiv. Planung, 3D-Design,<br />
Studioleitung, Marketing und Mitarbeiter-Coaching<br />
waren seine täglichen Aufgaben.<br />
Nun wird er zusammen mit Maria<br />
Schudack das Studio leiten. Und dabei<br />
eine „freundschaftliche und authentische,<br />
ehrliche Kundenberatung auf Augenhöhe“<br />
bieten. Maria Schudack stammt aus Mittelfranken.<br />
Erfahrungen mit der Branche<br />
sammelte sie bei Küchen Quelle im Personalwesen.<br />
Nach Fort- und Weiterbildungen<br />
zur „Human Resources Business Partnerin“<br />
betreute sie Führungskräfte und Mitarbeitende<br />
in der Küchenbranche und in<br />
Unternehmen anderer Wirtschaftszweige.<br />
Mit italienischer Leidenschaft<br />
„Küchen sind etwas sehr Emotionales und<br />
wenn man die Planung perfekt machen<br />
möchte, muss man sich wirklich Zeit für<br />
seine Kunden nehmen. Das war in großen<br />
Küchenstudios für mich nur bedingt<br />
möglich“, erläutert Alex Sechi seine Motivation<br />
für die Neugründung, die der Leitidee<br />
folgt: Italienische Leidenschaft trifft<br />
auf Designküchen und individuelle Planung,<br />
bei der der Kunde im Mittelpunkt<br />
steht. „Die Kombination aus Küchenstudio<br />
und Vinothek mag extravagant erscheinen,<br />
passe aber perfekt zusammen, ergänzt<br />
Maria Schudack: „Denn Weingenuss ist genauso<br />
emotional wie Küchenplanung.“<br />
58 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Volle Unterstützung von DER KREIS<br />
Von der Konzeptidee bis zur Eröffnung<br />
brauchte es zwei Jahre. Unterstützt wurden<br />
die Gründer von der Verbundgruppe<br />
DER KREIS. Die Fachleute aus Leonberg<br />
begleiteten den Prozess mit „dem vollen<br />
Programm für Existenzgründer“: das heißt<br />
Standortanalyse, betriebswirtschaftlicher<br />
Beratung und Ausstellungsplanung. Auf<br />
180 m 2 Fläche zeigt das exklusive Studio<br />
fünf Küchen. Dazu zählt eine Funktionsküche.<br />
Alleiniger Küchenmöbelpartner ist<br />
Schüller mit „Schüller C“ und „next125“.<br />
Teil von kuechenspezialisten.de<br />
Mit einer Präsenz bei kuechenspezialisten.<br />
de sowie mit Social-Media-Aktivitäten wollen<br />
Alex Sechi und Maria Schudack nun<br />
durchstarten. Schon vor der offiziellen Eröffnung<br />
luden die frischgebackenen Studioinhaber<br />
zu einem „Gastronomieabend“<br />
ein. Die Resonanz sei groß gewesen.<br />
Maria Schudack<br />
und Alex Sechi<br />
(Foto links) bei<br />
der Eröffnung.<br />
Unterstützt<br />
wurden sie bei<br />
der Existenzgründung<br />
von<br />
DER KREIS<br />
Regional leiter<br />
Robert Kainz<br />
(rechts).<br />
Innenansicht: Auf 180 m 2 Fläche werden<br />
fünf Küchen von Schüller / next125 gezeigt.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 59
Küchenhandel<br />
Küchen Areal<br />
plante und<br />
realisierte den<br />
Komplettumbau<br />
des<br />
Küchen studios.<br />
Studioumbau mit Konzept<br />
Komplett entkernt und grundlegend umgebaut: Das Einrichtungshaus<br />
„Bux der Einrichter“ eröffnete in Künzelsau seine erste Filiale. Dabei nutzte<br />
das Unternehmen konsequent das Ladenbaukonzept von Küchen Areal.<br />
Auf der Ausstellungsfläche finden sich nun neben<br />
16 Musterküchen auch ein Hauswirtschaftsraum,<br />
11 Bäder, Garderoben, Schlafzimmer, Esszimmer<br />
und Wohnwände, aber auch begehbare Kleiderschränke<br />
mit Schiebetürensystem sowie Bodenbeläge<br />
und Zimmertüren. Kunden können sich hier<br />
komplette Gestaltungsideen für das ganze Haus<br />
aussuchen.<br />
Mit dem Kunden geplant<br />
Den Umbau wurde mit dem Küchen Areal Ladenbaukonzept<br />
umgesetzt. „Wir haben das Gebäude<br />
von außen und innen komplett umgebaut und<br />
nach den Vorstellungen und Bedürfnissen unseres<br />
Handelspartners individuell geplant“, berichtet<br />
Küchen Areal Ladenbauexperte Dieter Regge. Inhaber<br />
Kornelius Bux ist sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit.<br />
„Das ganze Ladenbaukonzept hat<br />
hervorragend funktioniert. Angefangen bei den<br />
Ideen für die Studioplanung und dem Farbkonzept<br />
über die Beratung und die Ladenbau-Dienstleister<br />
bis hin zu den Monteuren war alles erstklassig.“<br />
„Großer und wichtiger Schritt“<br />
Seit rund 25 Jahren führt das Familienunternehmen<br />
Bux in Unterschneidheim (zwischen Stuttgart<br />
und Nürnberg) ein Küchen- und Einrichtungshaus<br />
mit eigener Schreinerei. Die Eröffnung der ersten<br />
Zweigstelle sei ein „großer und wichtiger Schritt“,<br />
wie Inhaber Kornelius Bux erklärt: „Unser Küchen<br />
Areal Regionalleiter hat uns darauf hingewiesen,<br />
dass Küchen Zeltner in Künzelsau einen Nachfolger<br />
suchte. Der Standort dort war seit 26 Jahren als<br />
Küchenstudio etabliert – perfekte Bedingungen,<br />
um unser Unternehmen mit der ersten Filiale in<br />
die Zukunft zu führen.“<br />
Erfolgreiche Eröffnungstage<br />
Das Konzept kommt laut Unternehmen gut an.<br />
Rund 1000 Kundinnen und Kunden besuchten<br />
während der Eröffnungstage vom 18. bis zum 20.<br />
März die neuen Geschäftsräume. Mit rund 40 Angeboten<br />
in diesem Zeitraum verzeichnete „Bux der<br />
Einrichter“ zum Start des neuen Standorts bereits<br />
eine starke Nachfrage.<br />
60 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Mit der Filiale in KünzelsauGaisbach eröffnet Bux der Einrichter die<br />
erste Zweigstelle.<br />
Küchen Areal Ladenbau e xperte Dieter Regge (Foto links)<br />
und Inhaber Kornelius Bux bei der Eröffnung.<br />
Inhaber Kornelius Bux (Foto links) und<br />
Filialleiter Michael Schweikert.<br />
16 Küchen zeigt Bux auf 700 m 2 Flächen. Hinzu kommen<br />
elf Bäder sowie die Einrichtungsbereiche Schlafen, Wohnen<br />
und Essen.<br />
Das gesamte Team um Inhaber Kornelius Bux (2. von links) freut sich über die gelungene Umsetzung des zweiten Standorts.<br />
Fotos: GarantGruppe<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 61
Küchenverbände<br />
DER KREIS Anja Schaible Stiftung unterstützt die MöFa<br />
Engagiert gegen den Fachkräftemangel<br />
Nachwuchsprobleme und Fachkräftemangel allerorten – auch im Küchenfachhandel. Statt diesen<br />
Umstand nur zu beklagen, setzt sich Ernst-Martin Schaible, geschäftsführender Gesellschafter von<br />
DER KREIS und Stiftungsvorstand der DER KREIS Anja-Schaible-Stiftung, schon seit Jahren für die<br />
Nachwuchsförderung ein. Jetzt unterstützt die Stiftung die Möbelfachschule (MöFa) in Köln.<br />
Mit einer Sponsoringmaßnahme – der Widmung<br />
eines Kreativraumes in der Fachschule<br />
des Möbelhandels – unterstützt die<br />
Stiftung die MöFa aktiv und neutral dabei,<br />
ihren Ausbildungsauftrag speziell für die<br />
Küchenbranche wahrzunehmen, was auch<br />
dem Stiftungszweck entspricht.<br />
Die DER KREIS Anja Schaible Stiftung<br />
wurde im Jahr 2009 gegründet. Sie<br />
stellt zum einen den Fortbestand des<br />
DER KREIS Systemverbundes auch in<br />
Zukunft sicher, zum anderen dienen die<br />
Stiftungsaktivitäten dazu, junge Menschen<br />
für den Beruf des Küchenspezialisten<br />
zu begeis tern. Damit ist die Stiftung<br />
an der MöFa genau richtig. Die bei<br />
der Einweihung des Raumes anwesenden<br />
Studierenden zeigten sich überaus motiviert<br />
und nahmen den Raum, in dem das<br />
analoge Umgehen mit Material und Zeichenstift<br />
unterrichtet wird, interessiert<br />
in Augenschein.<br />
35 Jahre Nachwuchsförderung<br />
Ernst-Martin Schaible ließ es sich nicht nehmen,<br />
zusammen mit Schulleiterin Sabine<br />
Gantzkow das rote Band bei der Raumeröffnung<br />
durchzuschneiden. Er schwärmte<br />
von der Küchenbranche als der besten<br />
und schönsten Branche, die es gäbe, und<br />
schilderte den anwesenden Studentinnen<br />
und Studenten seinen Werdegang und sein<br />
Enga ge ment für die Küchen branche.<br />
Seit über 35 Jahren setze er sich persönlich<br />
für die Förderung und Gewinnung<br />
des Nachwuchses für die Küchenbranche<br />
ein. Etwa auch mit Schaffung<br />
eines eigenen Berufsbildes „Küchenspezialist“.<br />
So sei es seinerzeit in Zusammenarbeit<br />
mit Rudolph Miele gelungen, dieses<br />
Berufsbild für die Branche zu installieren.<br />
Dieses mündete dann in eine zweisemestrige<br />
Ausbildung zum Küchenfachberater<br />
an der Möbelfachschule. Auch seine<br />
Tochter Anja studierte an der Möbelfachschule.<br />
Ihr ist der Raum gewidmet. „Heute<br />
schließt sich der Kreis. Ich freue mich<br />
daher, dass ich heute – gemeinsam mit<br />
Ihnen – den Raum der DER KREIS Anja<br />
Schaible Stiftung, in dem auch zukünftig<br />
kreative Planungen umgesetzt werden,<br />
seiner Bestimmung übergeben kann“, so<br />
Schaible. Die Sponsoring-Maßnahme ist<br />
zunächst für drei Jahre geplant.<br />
Betriebe müssen ausbilden<br />
Bei der Förderung des Nachwuchses sei<br />
im Übrigen jeder Betrieb gefragt, meint<br />
Ernst-Martin Schaible. Denn die Suche<br />
nach Fachkräften fange genau hier an.<br />
Wer die Branche erhalten wolle, müsse<br />
ausbilden, so Schaible. Und jeder, der<br />
ein Küchenstudio habe, müsse seinen<br />
Kundinnen und Kunden den Beruf des<br />
Küchen fachberaters oder <strong>Küchenplaner</strong>s<br />
empfehlen.<br />
Sybille Hilgert<br />
Foto: DER KREIS<br />
Sabine Gantzkow (Schulleiterin<br />
MöFa) und Ernst-Martin Schaible<br />
(Stiftungsvorstand der DER KREIS<br />
Anja Schaible Stiftung) durchtrennen<br />
das rote Band bei der<br />
Raumeröffnung in der MöFa.
Foto: Hilgert Foto: Hilgert Foto: Hilgert<br />
Analoges Arbeiten mit Materialien, Zeichenstift<br />
und Papier ist hier angesagt.<br />
Jetzt schon begeistert von den neuen Möglichkeiten: die Studierenden der MöFa.<br />
Im Kreis der Studierenden:<br />
Dieter<br />
Müller (ehemaliger<br />
Schulleiter MöFa,<br />
7. v. l.), Dirk Scharmer<br />
(geschäftsführender<br />
Vorstand MöFa),<br />
Sabine Gantzkow<br />
(Schul leiterin<br />
MöFa), Ernst-<br />
Martin Schaible sowie<br />
BVDM-Präsident<br />
Markus Meyer.<br />
Im neuen Raum der DER KREIS Anja Schaible Stiftung hat der Fachkräfte-Nachwuchs<br />
künftig viel Platz und Möglichkeiten für die Aus- und Weiterbildung.<br />
Foto: DER KREIS<br />
Vorbereitung auf<br />
verantwortungsvolle Positionen<br />
Für Nachwuchs-Küchenspezialisten und angehende<br />
Führungskräfte offeriert die DER<br />
KREIS-Akademie u. a. einmal jährlich das<br />
IHK-zertifizierte Betriebsmanagement-Seminar.<br />
Die Teilnehmer werden darin für<br />
eine verantwortungsvolle Position im Betrieb<br />
vorbereitet. Die duale Ausbildung, die<br />
aus acht Modulen besteht, dauert ein Jahr<br />
und wird mit einer IHK-Zertifizierung abgeschlossen.<br />
Sie baut auf dem von Ernst-Martin<br />
Schaible und dem Bildungszentrum Baden-<br />
Württemberg entwickelten Führungs- und<br />
Personalmanagement-Seminar auf. Im Laufe<br />
der letzten Jahre haben über 90 Prozent der<br />
Absolventen die Nachfolge in einem Unternehmen<br />
angetreten.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 63
Küchenverbände<br />
Foto: DER KREIS<br />
App für Monteure<br />
Eine lückenlose digitale Dokumentation von Montage-<br />
und Serviceterminen verspricht das neue Angebot<br />
„CARATservice“. Angeboten wird es vom Hersteller<br />
der gleichnamigen Küchenplanungssoftware.<br />
„Hinter ‚CARATservice‘ stecken gleich zwei Anwendungen“,<br />
erläutert Geschäftsführer Andreas Günther.<br />
„Das Cockpit in der Cloud für den Fachhändler und<br />
eine App für seine Monteure.“ Herzstück der App sei<br />
ein kategorisierter Bereich. Durch diesen werde der Monteur schrittweise geführt<br />
und damit „eine lückenlose Dokumentation“ sichergestellt. Hier können unter anderem<br />
bestehende Schäden bildlich und textlich festgehalten, zusätzliche Kosten für<br />
die Montage sowie Typenschilder der montierten E-Geräte erfasst oder Notizen hinterlegt<br />
werden. Ebenfalls kann der Kunde die erfolgte Montage mit seiner digitalen<br />
Unterschrift bestätigen. „Nach Abschluss der Montage werden die Daten wieder an<br />
die ‚CARATcloud‘ übermittelt und sind dort direkt für den Montagedisponenten des<br />
Fachhändlers übersichtlich und zentral an einem Ort abgelegt einsehbar.“<br />
Foto: Carat<br />
Pascal Larger (Geschäftsführer DER KREIS<br />
Iberia; Foto links) und Nacho de Lucas<br />
(Vertriebsleiter).<br />
Spanien ist die Nr. 8<br />
In Spanien ist die achte Ländergesellschaft<br />
von DER KREIS an den Start gegangen.<br />
Die Geschäftsführung hat Frankreich-Geschäftsführer<br />
Pascal Lager übernommen.<br />
Vor Ort unterstützt wird er von Vertriebsleiter<br />
Nacho De Lucas. Dieser ist bereits<br />
seit Anfang <strong>2022</strong> als Berater an Bord für<br />
das neue Länderprojekt und soll den Aufbau<br />
der Gesellschaft in Spanien tatkräftig<br />
voranbringen. Der Ausbau und die Weiterentwicklung<br />
der europäischen Aktivitäten<br />
ist erklärtes Ziel der Verbundgruppe. Erst<br />
Anfang 2021, also mitten in der Corona-<br />
Pandemie, hatte DER KREIS die internationale<br />
Präsenz ausgedehnt und stellt seitdem<br />
unter der Leitung von Vertriebsprofi<br />
Natale Ancona auch Küchenstudios in Italien<br />
sowie den italienisch sprechenden<br />
Mitgliedern im Tessin ihre Unterstützungsleistungen<br />
zur Verfügung. Sitz der<br />
nun gegründeten DER KREIS Iberia ist<br />
Madrid. Weitere Ländergesellschaften gibt<br />
es in Großbritannien (seit 2013), Belgien/<br />
Luxemburg (1998), Frankreich (1993), Niederlande<br />
(1989), Schweiz (1985) und zuerst<br />
Österreich (1984).<br />
KARL ist die Nr. 64<br />
Am 1. April eröffnete electroplus küchenplus KARL in Rheinbach. Der 44-jährige<br />
Özkan Kücükbal hat sich bei seiner Geschäftsneugründung für die Partnerschaft<br />
mit der Bielefelder Verbundgruppe EK entschieden. Damit konnte Martin Wolf, Leitung<br />
Vertrieb & Marketing des EK-Geschäftsfelds „Elektro, Küche, Licht“, das bundesweit<br />
64. Mitglied bei electroplus küchenplus begrüßen. Özkan Kücükbal verfügt<br />
über eine 20jährige Erfahrung in der Elektrobranche. Seinen Kunden will er<br />
die Komplettausstattung für die Küche anbieten. Die Küchenausstellung mit Miele<br />
Classic, Neff Collection und Siemens Studioline sowie Angebote für den Hauswirtschaftsraum<br />
umfasst rund 130 m 2 . Insgesamt stehen 550 m 2 zur Gesamtfläche zur<br />
Verfügung. Özkan Kücükbal plant zukünftig regelmäßige Kochevents mit zwei Profiköchen,<br />
die die Geräte live im Einsatz präsentieren. Um die Kundenwünsche kümmern<br />
sich ein Team von acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Foto: EK<br />
Jetzt Geräte<br />
und Küchen<br />
unter einem<br />
Dach (Foto von<br />
links): Martin<br />
Wolf (Leiter<br />
Vertrieb & Marketing<br />
Elektro/<br />
Küche/Licht),<br />
Christian Bichlmeier<br />
(Regionalleiter),<br />
KARL-<br />
Inhaber Özkan<br />
Kücükbal und<br />
Christian Uredat<br />
(Projektleiter).<br />
64 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
KüchenTreff krempelt<br />
den Außendienst um<br />
Beim Küchenverbund KüchenTreff ist viel in Bewegung.<br />
Durch die Kooperation mit Der Küchenring und Alliance<br />
und darüber hinaus. Bereits im vergangenen Jahr wurde<br />
eine mittlere Managementebene eingeführt. Nun folgte die<br />
Neuaufstellung des Führungsteams im Außendienst.<br />
Bislang wurden die Mitglieder von<br />
Küchen Treff von vier Regionalleitern betreut<br />
und in die Bereiche Nord, Süd, Ost<br />
und West aufgeteilt. Diese klassische<br />
Struktur wurde nun verändert. Bereits<br />
im Sommer 2021 hat Marko Klokow die<br />
Vertriebsleitung übernommen. Diese Position<br />
wurde neu geschaffen. Er war zuvor<br />
Ansprechpartner für die Regionen Nord<br />
und Süd. In dieser neuen Funktion bildet<br />
Klokow die Schnittstelle zwischen dem<br />
Außendienst, den Mitgliedern bundesweit<br />
und der Geschäftsführung. „Somit betreut<br />
er einen neuen, breiten Aufgabenbereich –<br />
von internen Abstimmungen über strategische<br />
Konzepte bis hin zur Moderation<br />
von KüchenTreff-Veranstaltungen“, heißt<br />
es aus Wildeshausen. Um für diese übergreifenden<br />
Themen ausreichend Zeit zu<br />
schaffen, wird er im operativen Tagesgeschäft<br />
zukünftig ausschließlich direkter<br />
Ansprechpartner für die Mitglieder in den<br />
Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg,<br />
Niedersachsen und Bremen sein.<br />
Fotos: KüchenTreff<br />
Änderungen im Detail<br />
Innerhalb des Teams von Marko<br />
Klokow ergeben sich ebenfalls Änderungen:<br />
Ralf Henning hat bisher<br />
die Region Ost betreut. Im Zuge der<br />
Neustrukturierung übernimmt er zusätzlich<br />
Bayern.<br />
Sein Kollege Hartmut Greszik war<br />
bislang Ansprechpartner für die Region<br />
West. Sein Aufgabenbereich erweitert<br />
sich ab April auf Nordrhein-Westfalen,<br />
Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg<br />
und das Saarland. Im Rahmen<br />
eines neu geschaffenen Kompetenzbereichs<br />
profitieren darüber hinaus nun<br />
alle KüchenTreff-Mitglieder von seiner<br />
Expertise: Hartmut Greszik ist seit über<br />
20 Jahren vereidigter Sachverständiger<br />
für industriell gefertigte Möbel. Wenn<br />
es zu Differenzen zwischen Händler und<br />
Endkunden kommt, ist er derjenige, der<br />
bundesweit für alle Mitglieder der Verbundgruppe<br />
als Ansprechpartner zur<br />
Verfügung steht.<br />
Vertriebsleiter Marko Klokow (Foto rechts) und sein Außendienstteam (Foto von links)<br />
Ralf Henning, Daniel Bezikofer und Hartmut Greszik.<br />
Die Gebietskarte<br />
von mit den neu zugeschnittenen Verantwortungsbereichen<br />
im Außendienst.<br />
Jüngstes Mitglied im Vertriebsteam ist<br />
Daniel Bezikofer, der zuvor Teile der Gebiete<br />
Süd und West betreut hat. Darüber<br />
hinaus ist er als Leiter der KüchenTreff<br />
Objekt GmbH Ansprechpartner für Fertighausanbieter.<br />
Daniel Bezikofer wird<br />
innerhalb der neuen Struktur eine veränderte<br />
Rolle erhalten und einen neu geschaffenen<br />
Kompetenzbereich betreuen:<br />
Der Leiter der KüchenTreff Objekt GmbH<br />
wird bundesweit verstärkt als Experte für<br />
den Bereich Fertighäuser eingesetzt. Darüber<br />
hinaus wird er in einem weiteren<br />
Kompetenzbereich die Gewinnung neuer<br />
Mitglieder vorantreiben.<br />
Immer an der passenden Position<br />
„Mit dieser neuen Aufteilung stellen wir<br />
sicher, dass einerseits die Fähigkeiten<br />
der einzelnen Mitarbeiter dort eingesetzt<br />
werden, wo sie am besten zur Geltung<br />
kommen“, erläutert Daniel Borgstedt,<br />
Geschäftsführer Vertrieb und Marketing<br />
bei KüchenTreff. „Andererseits wollen<br />
wir, dass unsere Mitglieder jederzeit<br />
einen persönlichen Ansprechpartner haben<br />
und die optimale Betreuung erhalten<br />
– und natürlich den Verband insgesamt erfolgreich<br />
in die Zukunft führen. Das ist<br />
mit der neuen Teamstruktur gewährleistet.“<br />
Die Änderungen sind zum 1. April<br />
in Kraft getreten.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 65
Küchenverbände<br />
Individuelle Infos im Partnerportal<br />
Nach dem Log-in gelangt der Händler über das personalisierte<br />
Dashboard direkt zu allen verkaufsrelevanten Themen.<br />
Klaus Voormanns, Geschäftsleiter Technology<br />
& Digital Solutions Grant Gruppe.<br />
Partnerportal heißt das neue Extranet der Verbundgruppe Garant. An den Start ging<br />
es im Februar <strong>2022</strong>. Auf der Online-Plattform finden die rund 1800 Handels- und<br />
Handwerkspartner der Gruppe sämtliche relevanten Infos für ihren Betrieb. Das gilt<br />
für Desktop-Computer, Smartphone oder Tablet. Ein personalisiertes Dashboard informiert<br />
beim Einstieg über relevante Inhalte und Themen wie Zentralregulierung,<br />
Bonusrechner oder Lieferantenkonditionen. Zudem zeigt ein individuell zugeschnittener<br />
Newsfeed Termine und Neuigkeiten aus Unternehmen und der Branche.<br />
Das Partnerportal hält umfassende Informationen zu allen Dienstleistungen der<br />
Gruppe bereit – zum Teil ergänzt durch Video-Tutorials, die Funktionsweise, Mehrwerte<br />
und Nutzen vermitteln. Ein Klick auf das entsprechende Thema, zum Beispiel<br />
Rechtliches oder Marketing, soll Antworten auf zentrale Fragen liefern. Daneben finden<br />
sich hier auch Dokumente zum Download, detaillierte Leistungsbeschreibungen sowie<br />
die Möglichkeit,<br />
bei dem passenden Ansprechpartner direkt einen Gesprächstermin<br />
zu vereinbaren. Wollen Verbandsmitglieder zusätzliche<br />
Leistungen buchen – von der neuen Webseite bis zu Schulungen<br />
und Trainings – ist das über das Partnerportal ebenfalls möglich.<br />
„Die Buchungsfunktion ist eines der Highlights des neuen<br />
Partnerportals“, betont Klaus Voormanns, Geschäftsleiter Technology<br />
& Digital Solutions Grant Gruppe. „Unbürokratisch und<br />
selbstständig können Partner auf diese Weise die gewünschten<br />
Dienstleistungen jederzeit selbst verwalten.“ Eine direkte Verknüpfung<br />
mit dem hauseigenen Medienservice gibt es auch. Dieser<br />
sei kostenfrei nutzbar. Über einen personalisierten Daten-<br />
Feed finden Verbandsmitglieder hier hochwertiges Material für<br />
die eigene Kommunikation. Dazu gehören Produkt- und Imagebilder<br />
der Kollektionsmarken ebenso wie Posting-Vorlagen für<br />
Social Media, Imagefilme, Bildmaterial von Herstellern sowie<br />
Produktbilder der EMMK Leistungssortimente. In den nächsten<br />
Monaten sollen sukzessive zusätzliche Funktionen im Partnerpool<br />
integriert werden.<br />
Fotos: Garant<br />
MHK zieht aufs Rittergut<br />
Gut Böckel hat sich im Herbst zur<br />
Küchen meile zum „place to be“ entwickelt.<br />
In diesem Jahr wird die MHK<br />
Group die Liste der namhaften Aussteller<br />
auf dem idyllisch gelegenen Rittergut<br />
erweitern. Neue Messeheimat ist eine<br />
ehemalige Remise. „Glasfronten werden<br />
für Transparenz sorgen<br />
und die Mischung aus neuen Materialien<br />
und der historischen Struktur<br />
aus altem Gebälk und Backsteinmauern<br />
schafft eine einladende Atmosphäre<br />
mit Loft-Charakter“, lautet die Ankündigung.<br />
Das neue MHK-Forum ist 133 m 2<br />
groß. Der traditionelle Branchenabend,<br />
der für den 19. September <strong>2022</strong> um<br />
19.30 Uhr geplant ist, wird allerdings<br />
nicht auf Gut Böckel stattfinden, sondern<br />
im Museum Marta in Herford.<br />
Foto: MHK<br />
So soll es aussehen:<br />
Das neue MHK-Forum auf Gut Böckel.<br />
66 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Wintertreffen in Ellmau<br />
Das traditionelle Wintertreffen der DER KREIS Junioren fand in<br />
diesem Jahr wieder live statt. 19 „Djuwis“ trafen sich in Ellmau in<br />
Tirol. Beim Event wurden die BSH-Group und ihre Produktneuheiten<br />
vorgestellt. Ein Fahrsicherheitstraining rundete das Treffen<br />
ab. Andreas Fröbel, Siemens Key Account Manager Küchen-/<br />
Möbelhandel, gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen<br />
kurzen Einblick in die BSH-Unternehmensgruppe. Er stellte insbesondere<br />
Produktneuheiten im Geschirrspüler-Bereich vor. Zudem<br />
informierte er über die CO2-neutrale Produktion sowie die<br />
gestartete Kampagne „Made in Germany“. Eröffnet wurde die Tagung<br />
durch die DER KREIS Geschäftsführer Ulf Triebener (zum<br />
ersten Mal in Präsenz dabei) und Martin Oberwallner. Nach<br />
einem Tag auf der Piste konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen.<br />
Die Gewinner des Djuwi-Cups beim Wintertreffen waren<br />
Maximilian Portius (Küchenstudio der besonderen Art GmbH/<br />
Leipzig, 1. Platz), Maikel Duijn (Ant. Duijn Keukens B.V/Niederlanden,<br />
2. Platz), Aileen Reuss (Reuss Einrichtungen GmbH,<br />
Dunningen) und Sofie Pfleiderer (Pfleiderer Küchenhaus und<br />
Schreinerei GmbH + Co. KG/ Winnenden-Hertmannsweiler) –<br />
beide auf dem 3. Platz.<br />
Foto: DER KREIS<br />
Die DER KREIS Junioren beim Wintertreffen in Ellmau in Tirol.<br />
Die Teilnehmer freuen sich bereits auf das Herbsttreffen, das<br />
vom 7. bis zum 9. November in Köln bei der Firma Liebherr stattfinden<br />
wird. Mehr Informationen über die jungen Wilden unter<br />
www.dijuwi.de.<br />
Foto: MHK<br />
Die MHK Group hat die Gesellschaften info-text und<br />
macrocom zur neuen Digitalagentur MIYU vereint.<br />
Online und Offline verzahnen<br />
Zu Jahresbeginn hat die MHK Group die neue Digitalagentur MIYU gegründet.<br />
Darin zusammengeführt sind die Werbeagentur info-text und<br />
der Onlinespezialist macrocom. Ziel sei es, die Gesellschafter aus Handel<br />
und Handwerk mit einer durchgängigen Kommunikationsstrategie<br />
noch besser zu unterstützen. Das Wort MIYU stammt aus dem Japanischen.<br />
„mi“ bedeutet Schönheit, Geist, Seele und Herz. „yu“ wird mit<br />
vorzüglich, exzellent, ausgezeichnet oder überlegen übersetzt. Darüber<br />
hinaus klinge im Namen die Philosophie der neuen Digitalagentur mit,<br />
denn phonetisch vereine MIYU die beiden englischen Pronomen me<br />
und you. „Und genau darum geht es dem knapp 50-köpfigen Team“, betont<br />
die Verbundgruppe, „um die persönliche Beziehung zu seinen Kunden.“<br />
So setzen die On- und Offline-Profis der MHK-Gesellschaften bei<br />
der Kampagnenentwicklung auf Daten, Plattformen und moderne Technologien<br />
und gleichzeitig auf den persönlichen Austausch. Alles zusammen<br />
bilde die Basis für eine individuelle Strategie, aus der kreative Produkte<br />
und Kommunikationskonzepte entwickelt werden.<br />
Geplanter Wechsel bei der EK<br />
Franz-Josef Hasebrink, seit 2002 Vorstandsvorsitzender der EK Gruppe, wird<br />
nach langjähriger Tätigkeit zum 31. Dezember <strong>2022</strong> planmäßig aus dem Vorstand<br />
ausscheiden. Seine Nachfolge wird der heutige CFO Martin Richrath<br />
antreten. Neu in den Vorstand wird als CFO Frank Duijst nachrücken, aktuell<br />
Bereichsleiter Financial Services. Frank Duijst ist bereits seit 2017 Mitglied<br />
der Geschäftsleitung der Gruppe. Franz-Josef Hasebrink wurde 1997 in den<br />
Vorstand berufen und 2002 zum Vorsitzenden ernannt. Der neue CEO Martin<br />
Richrath verantwortet seit 2017 das Finanzressort. Die Entscheidungen zur<br />
Neuausrichtung des Vorstands im Zusammenhang mit der Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden<br />
habe das Unternehmen bereits vor längerer Zeit getroffen,<br />
heißt es. In einer ersten Phase wurden im Oktober 2021 mit Jochen Pohle<br />
und Gertjo Janssen zwei neue Vorstandsmitglieder berufen. Mit dieser zweiten<br />
Stufe wird die Neuausrichtung des Vorstands abgeschlossen.<br />
Franz-Josef Hasebrink.<br />
Foto: EK<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 67
Betriebsmanagement<br />
Fläche vs. Marketing<br />
Was sind die Erfolgsfaktoren<br />
im Küchenhandel?<br />
Küche ist weiterhin im Kommen: Trotz der Corona bedingten Lockdowns konnte<br />
der Küchenhandel sein Volumen steigern. Damit Küchenstudios an diesem Boom<br />
partizipieren und sich langfristig Marktanteile sichern können, müssen dennoch<br />
einige Erfolgsparameter beachtet werden. Ingo Anneken von der SEB Steuerberatung<br />
beschreibt, welche das sind und was sich hier geändert hat.<br />
„Klasse statt Masse“ – so könnte man die Entwicklung<br />
im Küchenhandel auf eine griffige Formel bringen.<br />
Früher bot die Fläche eine ganze Reihe an Vorteilen: Je<br />
mehr Platz einem Küchenstudio zur Verfügung stand,<br />
desto mehr Musterküchen konnten untergebracht werden.<br />
Damit verbunden war die strategische Überzeugung:<br />
mehr Musterküchen = mehr Inspiration. Hier hat<br />
in den letzten Jahren ein Umdenkprozess eingesetzt.<br />
Der Schwerpunkt hat sich deutlich in Richtung Individualität<br />
und Qualität verschoben – und ebenso wichtig<br />
sind die reibungslose Umsetzung, die wiederum Auswirkungen<br />
auf das Marketing hat.<br />
Die Macht der Marke<br />
Die Küche hat sich zum Statussymbol entwickelt. Das<br />
bedeutet auch, dass es ganz und gar nicht egal ist, wo<br />
und mit welchen Einbaugeräten die Küche gekauft<br />
wird. Dabei ist nicht nur die Marke des Küchenherstellers<br />
von Bedeutung – auch das Küchenstudio selbst<br />
wird zur Marke. Entscheidend sind der Ruf und das<br />
Selbstverständnis des <strong>Küchenplaner</strong>s: Er muss sich als<br />
Inneneinrichter verstehen, der den Kunden ihre individuelle<br />
Wunschküche zusammenstellt und bestmöglich<br />
visualisiert. Auch wenn die Investitionen in die eigene<br />
Küche steigen, muss die Kundschaft dabei das Angebot<br />
als angemessen und fair empfinden. Wichtig ist<br />
es, früh für seine Küche zu begeistern. Ganz nach dem<br />
Motto: Je mehr Kundenbegeisterung, desto einfacher<br />
das Verkaufsgespräch.<br />
Die Fläche verliert an Bedeutung<br />
Wie eingangs gesagt: Früher spielten Lage und Fläche<br />
des Küchenstudios eine wichtige Rolle. Auch heute hilft<br />
eine marktgebietsspezifisch gute Lage. Doch die Relevanz<br />
der Größe des Studios und der Anzahl der Musterküchen<br />
ist zugunsten der Planungskompetenz in den<br />
Hintergrund getreten. Wichtiger als Masse ist die individuelle<br />
Beratung und Planung. Ist nicht viel Platz<br />
vorhanden, kann dank neuer Online-Planungstools am<br />
digitalen Beratungstisch trotzdem die gesamte Bandbreite<br />
der Möglichkeiten zeigen – und dank Augmented<br />
Reality kann der Kunde seine eigene Küche betre-<br />
Was an Fläche gespart wird, in Werbung investieren<br />
Werbung ist wichtig, aber kein Allheilmittel.<br />
Immerhin: 38 % der Umsätze<br />
werden aufgrund der Marketingaktivitäten<br />
erzielt. Der Rest entfällt<br />
auf Empfehlungen (48 %) und Standort<br />
(14 %). Nun sind knapp 40 % kein<br />
Pappenstiel und haben außerdem einen<br />
direkten Effekt auf die Empfehlungen:<br />
Wer nicht wirbt, wird nicht<br />
gefunden und findet damit keine<br />
(neuen) Kunden – und kann dementsprechend<br />
nicht weiterempfohlen<br />
werden. Eine durchschnittliche Größe<br />
für den Werbeaufwand sind 3 % vom<br />
jährlichen, geschätzten Nettoumsatz.<br />
Davon sollten vor Jahresbeginn 2 % mit<br />
konkreten Werbemaßnahmen verplant<br />
werden. 1 % des Budgets halten sie zurück,<br />
um das Geld im Laufe des Jahres<br />
flexibel nach Kundenstrom und Aktionsgelegenheiten<br />
einsetzen zu können.<br />
Generell empfiehlt es sich, „Kunden<br />
werben Kunden“-Programme in<br />
den Werbemittelmix aufzunehmen.<br />
Und wenn bereits vorhanden, sollte<br />
der Werbemix mindestens um 5 % zulasten<br />
von Print-Werbung und ähnlichen<br />
Elementen auf Empfehlungsmarketing<br />
verschoben werden. Mit<br />
dem Merksatz: Heute bringen eine individuelle<br />
Kundenansprache und eine<br />
möglichst reibungslose Abwicklung,<br />
insbesondere bei der Beschaffung der<br />
Elektrogeräte, mehr Neukunden als<br />
jede Hochglanzanzeige.<br />
68 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
ten, lange bevor der erste Schrank in Auftrag gegeben<br />
wurde. Auf digitalen Beratungstischen können auch<br />
konkrete Planungen als Werbung bzw. Inspiration<br />
gezeigt werden – und außerdem können die Kunden<br />
schon mal eigene Ideen ausprobieren, was ein hervorragender<br />
Einstieg ins eigentliche Planungs- und Verkaufsgespräch<br />
ist.<br />
Vorausschauend kalkulieren<br />
Dass der Kunde den Preis als fair empfinden muss,<br />
wurde erwähnt. Natürlich gilt das auch andersherum:<br />
Der Preis sollte so kalkuliert sein, dass das Küchenstudio<br />
einen Umsatz erwirtschaftet, der die Zukunft<br />
der Unternehmung sichert. Konkret in Zahlen bedeutet<br />
das: Für Montage und erste Reklamationsfahrt<br />
sollten 8 Prozent vom Nettoumsatz der Küche eingeplant<br />
werden. Im Schnitt sollten im ländlichen Raum<br />
dann 36 Prozent als Rohgewinn vom Nettoumsatz verbleiben,<br />
sofern Subunternehmer für die Montage beschäftigt<br />
werden. Bei Fachmärkten sind es 34 Prozent<br />
Rohgewinn, bei größeren Einheiten 32 Prozent. Und<br />
natürlich sollte man mit Preisflexibilität in die Verhandlung<br />
gehen. Der zuerst genannte Preis sollte also<br />
über der dargestellten Kalkulation liegen, damit Freiraum<br />
für Rabatte bestehen. Aktuell ist außerdem ein<br />
weiterer Punkt zu berücksichtigen: In die Organisation<br />
der Elektrogeräte wird viel Zeit zu investieren sein.<br />
Ein extra Kalkulationsansatz führt hier dazu, dass Gewinnreduktionen<br />
vermieden werden. Generell sollten<br />
sich Küchenstudios überlegen, an welchen Stellen, die<br />
Kalkulation angepasst werden kann, um dem Kundenstrom<br />
Herr zu werden. Die gute Marktsituation,<br />
in der sich der Küchenhandel derzeit befindet, sollte<br />
genutzt werden – auch um Reserven für die Zukunft<br />
aufzubauen.<br />
Personalplanung ist Zukunftsplanung<br />
Verkäufer, Backoffice, Lager, Monteure – im Küchenhandel<br />
muss der gesamte Apparat funktionieren. An<br />
erster Stelle steht der Verkäufer: Er hat den ersten<br />
Kundenkontakt und sorgt für Umsatz. Aber auch Abwicklung,<br />
Montage und Rechnungstellung sind Räder<br />
im Getriebe, ohne die das Uhrwerk nicht funktionieren<br />
würde. Wird ein Küchenkauf vom ersten Besuch<br />
bis zur Inbetriebnahme reibungslos abgewickelt, ist<br />
es wahrscheinlicher, dass der Kunde das Küchenstudio<br />
weiterempfiehlt. Wie die Personalplanung aussieht,<br />
hängt von der Größe ab. Als Faustregel hat sich dieser<br />
Ansatz als realistisch erwiesen: Für jeden Verkäufer<br />
sollte eine halbe Arbeitskraft im Back Office eingeplant<br />
werden. Auf fünf Verkäufer kommt sinnvollerweise ein<br />
Lagermitarbeiter. Das gilt auch für die Montage.<br />
Foto: SEB Steuerberatung<br />
Ingo Anneken und die SEB Steuerberatung<br />
Der dreifache Vater Ingo Anneken (Foto) ist seit 2009 Geschäftsführer<br />
der SEB Steuerberatung. Gemeinsam mit seinen<br />
Kollegen unterstützt er die Kunden über die klassische<br />
Steuerberatung hinaus hinsichtlich einer Vielzahl an betriebswirtschaftlichen<br />
Fragen – von der Rechtsformoptimierung<br />
bis hin zur Existenzgründung. Zudem ist er Fachberater<br />
für Unternehmensnachfolge (DStV e.V.). Die SEB<br />
Steuerberatung beschäftigt 50 Mitarbeiter und ist seit<br />
1990 auf den Kücheneinzelhandel spezialisiert. Derzeit betreut<br />
die Beratungsgesellschaft rund 80 Kücheneinzelhandelsunternehmen<br />
unterschiedlicher Größen mit diversen<br />
Verbandszugehörigkeiten. Die persönliche Betreuung<br />
hinsichtlich betriebswirtschaftlicher, steuerrechtlicher,<br />
buchhalterischer und datenschutzrechtlicher Fragen steht<br />
dabei im Vordergrund.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 69
Unternehmen<br />
„Frisch durch den Sommer“ lautet der Titel der<br />
Kampagne. Liebherr stattet seine Handelspartner<br />
mit zahlreichen Materialien zur Vermarktung aus.<br />
Foto: Liebherr<br />
Frische ist machbar<br />
Kühl- und Gefrierspezialisten Liebherr hat die bislang größte Werbekampagne<br />
in Deutschland gestartet. Das Motto lautet „Frisch durch den Sommer“.<br />
Im Mittelpunkt stehen die Frischetechnologien des Unternehmens –<br />
und die neuen Generationen der Einbau- und Standgeräte. Seit Mitte Mai<br />
und bis in den August hinein sind zahlreiche Aktionen geplant. Dabei positioniert<br />
sich der Hersteller deutschlandweit in Print- und Onlinemedien als<br />
der Experte für Kühlen und Gefrieren. Entsprechend einer 360-Grad-Kampagne<br />
werden auch dem Handel begleitende POS- und Kommunikationsmittel<br />
zur Verfügung gestellt. Der Hersteller wird dabei seine Neuheiten<br />
<strong>2022</strong> im Bereich Stand- und Einbaugeräte sowie seine Frischetechnologien<br />
präsentieren.<br />
Präsent ist Liebherr mit Anzeigen in ausgewählten Print-<strong>Magazin</strong>en<br />
der Fach- und Publikumspresse. Zudem wurde ein zwölfseitigen Beihefter<br />
produziert, der ebenso wie weitere POS-Materialien vom Handel kostenfrei<br />
bestellt werden können. Thematisiert werden darin Schlüsselausstattungen<br />
wie „BioFresh“ sowie die Hauptproduktgruppen. Die Bestellung<br />
erfolgt über den jeweiligen Vertriebsansprechpartner. Auch für den Online-Bereich<br />
können Handelspartner auf ein umfangreiches Content-Paket<br />
zurückgreifen. Dies beinhaltet neben verschiedenen Banner-Sets und Videos<br />
Bildmaterial und Ideen für Social Media. Liebherr selbst wird diese<br />
Mittel online ebenfalls einsetzen und mit Werbeschaltungen auf diversen<br />
Kanälen und Plattformen präsent sein. „Über alle Medien-Kanäle hinweg<br />
wird deutschlandweit eine Zielgruppengröße von rund 155 Millionen Bruttokontakten<br />
erreicht und angesprochen“, prognostiziert das Unternehmen.<br />
Für die Kampagne werden ausgewählte Einbau- und Standgeräte bereitgehalten.<br />
Einen zusätzlichen Anreiz für den Fachhandel setzt Liebherr<br />
mit einer Zugabeaktion für bestimmte Bestellmengen in Form von Garantieverlängerungen.<br />
„Begleitend zu unserer Kampagne haben wir speziell<br />
für den Bedarf des Fachhandels ein ansprechendes Gesamtpaket aus Geräten,<br />
Materialien und Aktionen geschnürt“, sagt Martin Ludwig, Head of<br />
Business Area DE der Liebherr-Hausgeräte Vertriebs- und Service GmbH.<br />
Höchste Ansprüche an Nachhaltigkeit<br />
„The Twist“ ist die neue Heimat von Beko Grundig in Deutschland.<br />
Das Unternehmen bezog Mitte Mai wie angekündigt<br />
die neuen Räume in dem modernen Bürogebäude in Eschborn.<br />
Es ist zugleich das nordeuropäische Headquarter. Das<br />
Unternehmen nutzt rund 2700 m² Bürofläche und 520 m² für<br />
einen Showroom. Das Gebäude steht für moderne Architektur,<br />
die höchsten Nachhaltigkeitsanforderungen entspricht.<br />
„Auch bei der Auswahl der Partner zur Einrichtung des neuen<br />
Unternehmenssitzes wurde auf eigene Nachhaltigkeitskonzepte<br />
und eine regionale und nachhaltige Produktion<br />
Wert gelegt“, betont das Unternehmen.<br />
„An unserem neuen Standort finden unsere Marken Beko<br />
und Grundig ein Zuhause, das sie angemessen repräsentiert<br />
und konsistent mit unserer Unternehmensphilosophie ist“,<br />
sagt Mario Vogl, Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />
Beko Grundig Deutschland GmbH. Gleichzeitig stehe der<br />
neue Standort für neues Denken und neues Arbeiten. „Wir<br />
setzen hier ein modernes Arbeitskonzept im Sinne des New-<br />
Work-Gedankens um und positionieren uns damit als attraktiver<br />
Arbeitgeber in der Region“, so Vogl.<br />
Foto: Beko Grundig<br />
„The Twist” in Eschborn hat einen hohen Anspruch an Nachhaltigkeit.<br />
Dort hat Beko Grundig Deutschland seine neuen Firmenzentrale<br />
bezogen.<br />
70 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Feierten mit Gästen die Eröffnung des neuen Liebherr-Showrooms in Köln (Foto von links): Martin Ludwig (Head of Business Area<br />
Deutschland), Steffen Nagel (Managing Director Sales & Marketing), Isolde Liebherr (Familiengesellschafterin), Detlef Walther (Managing<br />
Director Finance & Administration), Stéfanie Wohlfarth (Familiengesellschafterin) und Michael Haiminger (Head of Sales Business Area DE).<br />
Beraten und schulen<br />
Im Grunde ist das Gebäude für den „Liebherr Experience Showroom“<br />
schon seit Mai 2020 fertiggestellt. Doch die Corona-Pandemie<br />
verhinderte bislang die geplante Nutzung. Was sich nun ändert:<br />
Mit geladenen Gästen feierte das Unternehmen Ende Mai<br />
die Einweihung der neuen Dependance in zentraler rheinischer<br />
Lage. Auf einer Fläche von knapp 1900 m 2 präsentiert der Premiumhersteller<br />
an der Rheinischen Allee 18 in Köln ein ausgewähltes<br />
und fortlaufend wechselndes Portfolio an Kühl- und Gefriergeräten<br />
für den privaten und gewerblichen Gebrauch. Der<br />
moderne Neubau bietet zudem Arbeitsbereiche für 22 Mitarbeitende<br />
der deutschen Gesellschaft. Er steht Fachhändlern ebenso<br />
offen wie Privatkunden, die sich vor Ort beraten lassen können.<br />
Neben einem zeitlos hochwertigen Innendesign und einer modernen<br />
Außenfassade verfügt das neue Gebäude über eine ansprechend<br />
gestaltete Außenanlage. Ein besonderes Highlight<br />
ist der hauseigene Garten, in dem frisches Obst und Gemüse in<br />
Hochbeeten angebaut wird. Die 8000 Quadratmeter Grünfläche<br />
bieten zudem Platz für eigene Bienenstöcke. Diese haben ihre Position<br />
in sicherer Distanz zum Publikumsverkehr.<br />
Noch näher am Kunden<br />
Mit dem neuen „Experience Showroom“ möchte Liebherr den<br />
persönlichen Kontakt vor Ort intensivieren. „Für Liebherr-Hausgeräte<br />
stehen der Austausch und die Gespräche mit unseren<br />
Kunden und Partnern an oberster Stelle. Nur so können wir<br />
die Zusammenarbeit und Zukunft erfolgreich gestalten,” sagt<br />
Das Gebäude verfügt über einen „Experience Showroom“ im Erdgeschoss<br />
sowie Büro- und Konferenzräume im ersten Stock.<br />
Michael Haiminger, Head of Sales Business Area DE der Liebherr-Hausgeräte<br />
Vertriebs- und Service GmbH. Die ausgestellten<br />
Kühl- und Gefriergeräte werden dabei nicht nur zur Anschauung<br />
präsentiert, sondern auch für Schulungszwecke genutzt.<br />
Zudem möchte der Spezialist für Kühlen und Gefrieren die<br />
Vorstellung seiner Produkte und Technologien mit ganz besonderen<br />
Aktivitäten erlebbar machen: So steht eine Showküche<br />
mit über 60 Quadratmetern und eine Außenterrasse für<br />
Kundenveranstaltungen zur Verfügung. Über die Mailadresse<br />
info@liebherr-west.de können sich Fachhändler für einen Besuch<br />
anmelden.<br />
Fotos: Liebherr / Roland Breitschuh<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 71
Unternehmen<br />
Mitbewerber in der<br />
Laborkeramik übernommen<br />
„Mit diesen umfangreichen Investitionen<br />
stellen wir systemceram<br />
zusystemceram<br />
investiert 30 Millionen Euro<br />
Keramikspülenhersteller systemceram plant umfangreiche Investitionen. In den<br />
nächsten drei Jahren wird das Unternehmen rund 30 Millionen Euro in die Hand<br />
nehmen: für ein neues Verwaltungsgebäude inklusive Ausstellung, die Neu aufstellung<br />
der Logistik sowie moderne Fertigungsanlagen und Maschinen.<br />
Der erste Spatenstich für den Neubau des Verwaltungsgebäudes<br />
wird im August <strong>2022</strong> gesetzt. Am Standort in<br />
Siershahn entsteht ein fünfgeschossiges Gebäude mit<br />
2220 m 2 Nutzfläche und modernster Gebäudetechnik.<br />
Bestandteil ist auch ein Showroom inklusive Funktionsküche<br />
für Veranstaltungen sowie großzügige Räume<br />
für Schulungen. Der voraussichtliche Einzugstermin<br />
ist Spätherbst 2023.<br />
Bereits in die Wege geleitet ist die Neuaufstellung der<br />
Logistik. Dafür hat systemceram das 16 000 m 2 umfassende<br />
Betriebsgelände samt Immobilienbestand eines<br />
Unternehmens in der benachbarten Ortschaft Wirges,<br />
rund zwei Kilometer von der Zentrale in Siershahn entfernt,<br />
übernommen. Die Gebäude und Flächen werden<br />
künftig als Logistikzentrum genutzt sowie für die Veredlung<br />
von Produkten der Küchen und Badkeramik.<br />
In der zweiten Jahreshälfte 2023 beginnt der<br />
Ausbau der Fertigung am Standort Berggarten<br />
1 in Siershahn. Das Projekt sieht den Abriss<br />
eines Teils der bestehenden Lagerhallen<br />
(6000 m 2 ) vor und den Neubau einer Produktionshalle<br />
mit ca. 8000 m 2 N u t z fl ä <br />
che. Verbunden mit dieser Erweiterung<br />
sind erhebliche Investitionen in den<br />
Maschinenpark. Dazu zählt unter<br />
anderem eine neue Formgebungsanlage<br />
für Spülen und Arbeitsplatten,<br />
neue Glasieranlagen<br />
sowie ein neuer Ofen für die<br />
Fertigung der keramischen<br />
Produkte. Hinzu kommen weitere<br />
Maschinen.<br />
kunftssicher auf“, erläutern die geschäftsführenden<br />
Gesellschafter Kevin Göbel und Felix Engel. Das Familienunternehmen<br />
in zweiter Generation beschäftigt in<br />
Siershahn etwa 250 Personen. Diese Zahl wird schon<br />
kurzfristig steigen. Denn aktuell hat systemceram einen<br />
Mitbewerber im Geschäftsfeld Laborkeramik übernommen.<br />
Damit verbunden ist ein erwarteter Mehrumsatz<br />
in diesem Segment von 40 %. Die zusätzliche Produktion<br />
wird schrittweise in die eigene Fertigung übernommen.<br />
Kontinuierliches Wachstum in den letzten Jahren<br />
Möglich macht die umfangreichen Investitionen die<br />
positive Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre.<br />
systemceram wächst kontinuierlich und erwirtschaftete<br />
2021 einen Umsatz von 41,5 Mio. Euro. Besonders<br />
stark präsentiert sich dabei das Geschäftsfeld Küchenkeramik<br />
mit einem Plus von 7,6 % nach 17 % Plus im<br />
Jahr 2020. Steigende Zahlen meldet auch das<br />
Geschäftsfeld OEM mit der primären Produktion<br />
von Keramikbecken für Badezimmereinrichtungen.<br />
Der<br />
Umsatz mit Laborkeramik<br />
blieb 2021 stabil zum<br />
Vorjahr.<br />
72 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Erfolg mit Küchenkeramik (Foto von links):<br />
Kevin Göbel und Felix Engel, geschäftsführende<br />
Gesellschafter systemceram.<br />
Fokus auf den Küchenfachhandel<br />
Als entscheidenden Erfolgsfaktor im Küchenmarkt sehen<br />
die Geschäftsführer die starke Konzentration auf<br />
den Küchenfachhandel. Hinzu kommt der hohe Anspruch<br />
an Design und Funktionalität der keramischen<br />
Produkte aus Feinsteinzeug sowie der Service in der<br />
partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Kunden.<br />
Kern der vertrieblichen Aktivitäten der Fachhandelsmarke<br />
systemceram sind weiterhin die heimischen<br />
Märkte in Deutschland mit einem Anteil von 90 %. Parallel<br />
wuchs das Unternehmen auch international. Im<br />
Jahr 2021 um 10 % mit signifikanten Steigerungen vor<br />
allem in Frankreich sowie<br />
in osteuropäischen Ländern<br />
wie Polen und Tschechien.<br />
Auch Österreich entwickelt<br />
sich stabil aufwärts.<br />
„Im ersten Quartal des Jahres<br />
<strong>2022</strong> setzte sich die positive<br />
Entwicklung im Inund<br />
Ausland ungeachtet der<br />
weltpolitischen Lage fort“,<br />
berichtet Kevin Göbel.<br />
Foto: systemceram<br />
„Gold“-Sponsor der MöFa<br />
Schüller engagiert sich für den Branchennachwuchs. Der Küchenmöbelhersteller<br />
ist als „Gold“Sponsor neuer Kooperationspartner<br />
der Fachschule des Möbelhandels (MöFa). Damit will<br />
das Unternehmen dazu beitragen, Wissen zur Küchenbranche<br />
und zur industriellen Möbelfertigung an den Nachwuchs der<br />
Branche weiterzugeben und dadurch die Kompetenz der Fachkräfte<br />
von morgen zu sichern. Im Rahmen des für einen Zeitraum<br />
von drei Jahren vereinbarten Sponsorings stellt Schüller<br />
der Fachschule des Möbelhandels diverse Unterstützung zur<br />
Verfügung. Ziel der Kooperation sei es, neue Fachkräfte für die<br />
Branche fit zu machen. So wurde im Rahmen der Zusammenarbeit<br />
ein Raum für Materialkunde umgestaltet. Das sogenannte<br />
„SchüllerTrainingCenter |s|t|c“. Hierdurch sei es möglich,<br />
anhand der Küchen und Wohnmöbel von Schüller sowie der<br />
Premiummarke next125 die Vielfalt an (Front)Materialien unmittelbar<br />
am Produkt zu schulen.<br />
Blick hinter die Kulissen<br />
Im Rahmen der Kooperation wurden zudem individuelle Schulungsmaßnahmen,<br />
Impulsvorträge und Projektarbeiten vereinbart.<br />
Konzipiert werden diese in enger Absprache mit der<br />
Schulungsabteilung von Schüller. Angeboten werden künftig<br />
zudem Exkursionen zum Küchenmöbelhersteller nach Herrieden.<br />
Diese Besuche sollen den Studierenden einen exklusiven<br />
Einblick in einen international tätigen Möbelfertigungsbetrieb<br />
ermöglichen.<br />
„Mit der Kooperation möchten wir dazu beitragen, Wissen<br />
zu den jeweiligen Fachbereichen der Küchenbranche und der<br />
industriellen Möbelfertigung im Allgemeinen zu vermitteln<br />
und dadurch Verantwortung für die Ausbildung zukünftiger<br />
Fachkräfte übernehmen“, erläutert Frank Bayer, Vertriebsleiter<br />
der Schüller Möbelwerk KG, das MöFaEngagement. Schüller<br />
sehe die Kooperation in erster Linie als ideellen Beitrag. Die<br />
Fachschule des Möbelhandels sei nahezu die einzige Institution<br />
unserer Branche in Deutschland, „die sich um die Ausbildung<br />
des Nachwuchses kümmert und für Handel und Industrie<br />
fit macht“.<br />
Am Firmensitz von<br />
systemceram in Siershahn<br />
entsteht bis Spätherbst<br />
2023 ein fünfgeschossiges<br />
Verwaltungsgebäude mit<br />
Ausstellung und<br />
Funktionsküche.<br />
Rendering: Goldbeck<br />
Foto: Schüller<br />
Ein Grund, um anzustoßen: Schüller ist neuer Kooperationspartner<br />
der Möbelfachschule in Köln.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 73
Unternehmen<br />
Schock investiert auf den Inseln<br />
Am 31. März <strong>2022</strong> hat Spülenhersteller Schock das Unternehmen The 1810 Company erworben. Dabei<br />
handelt es sich um einen Spezialisten für den Vertrieb von Spülen und Armaturen. Mit dem Kauf des in<br />
Nordwales ansässigen Unternehmens will Schock das Geschäft in Großbritannien weiter ausbauen. Das<br />
britische Unternehmen wurde 2009 von Managing Director Gareth Williams gegründet. Die Geschäftsräume<br />
und das Lager befinden sich in Mold, Nordwales. Darüber hinaus präsentiert The 1810 Company<br />
seine Produkte im eigenen Showroom im Business Design Centre in Islington, London.<br />
„Die starke Position, die The 1810 Company im britischen Markt innehat, ist für uns die perfekte<br />
Grundlage, um das Geschäft in Großbritannien weiter auszubauen“, sagt Ralf Boberg, CEO von Schock.<br />
Gareth Williams, Managing<br />
Director von The 1810 Company,<br />
ist der Ansicht, dass man auf dem<br />
Weg sei, zu einem führenden Anbieter<br />
von Spülen und Armaturen<br />
in Großbritannien zu werden.<br />
The 1810 Company wird weiter<br />
vom jetzigen Managementteam<br />
geführt. Die Produkte von<br />
Showroom von The 1810 Company im britischen Islington.<br />
Schock werden parallel zum eigenen Produktportfolio vermarktet.<br />
Über Kaufpreis und Details haben die Parteien Stillschweigen<br />
vereinbart.<br />
Für Schock ist es bereits die zweite Übernahme in diesem<br />
Jahr. Schon im Januar meldete das Unternehmen den Kauf des<br />
polnischen Herstellers Marmorin, Hersteller von Quarzformteilen.<br />
Damit setzt die Schock GmbH die formulierte „geografische<br />
Expansion“ fort, die durch die Übernahme durch die Beteiligungsgesellschaft<br />
Triton im März 2021 begonnen wurde.<br />
Fotos: Schock<br />
Ralf Boberg, CEO Schock,<br />
will durch den Erwerb von<br />
The 1810 Company das Geschäft<br />
in Großbritannien<br />
weiter ausbauen.<br />
Umfangreicher digitaler Service<br />
Exklusiv für Geschäftskunden hat Franke<br />
das „Partner Portal“ entwickelt. Es vereint<br />
die unkomplizierte Produktsuche<br />
und einfache Bestellmöglichkeiten mit<br />
einem Überblick über den Bestellstatus<br />
und die Auftragshistorie. Zugleich ermöglicht<br />
die Plattform den bequemen Zugang<br />
zu technischen Details und praktischen<br />
Werkzeugen, zu Trends, Inspirationen<br />
und passendem Zubehör. Dank einer „intelligenten<br />
und umfangreichen Produktsuche“<br />
sei das Navigieren einfach wie nie<br />
zuvor.<br />
Franke erläutert: „Produkte lassen sich<br />
im Handumdrehen finden und sind mit allen<br />
relevanten Eckdaten, Installationshinweisen,<br />
Videos und geeignetem Zubehör<br />
bzw. Ersatzteilen verknüpft. Über die intuitive<br />
Benutzeroberfläche wird problemlos<br />
bestellt, mögliche Liefertermine sind<br />
vorab ersichtlich. Anschließend bietet die<br />
Auftragsverfolgung Sicherheit. So lässt<br />
sich jederzeit der Bestellstatus prüfen,<br />
aber auch die Auftragshistorie und Rechnungen<br />
einsehen sowie der Status und offene<br />
Tickets zu Reklamationen. Bei Bedarf<br />
kann über den Kundenservice Unterstützung<br />
angefordert werden.“<br />
„Das Portal ist ein umfassendes Arbeitstool<br />
für unsere Partner“, sagt<br />
Christoph Stübi, Franke Director<br />
Commercial Excellence DACH. Es unterstütze<br />
Händler, effizient zu arbeiten und<br />
garantiere stets die Kontrolle und den<br />
Überblick über ihre Bestellungen und Aktivitäten.<br />
Stübi: „Es ist ein Ort, an dem sie<br />
gebündelt alles finden, was sie brauchen.<br />
Foto: Franke GmbH<br />
Und zwar zu jeder Zeit. So bleibt mehr<br />
Zeit im Tagesgeschäft für die Kundenberatung.“<br />
Ein weiterer Anreiz, sich zu registrieren:<br />
„Die Nutzer des Franke Partner<br />
Portals profitieren von den neusten Kampagnen,<br />
Promotionen und exklusiven Angeboten<br />
sowie umfangreichem Schulungsund<br />
Marketingmaterial.“ Die Adresse<br />
lautet: https:\\partnerportal.franke.com.<br />
Unter partnerportal.franke.com finden Handelspartner von Franke alles, was sie brauchen.<br />
74 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Foto: Plan Bee Architekten<br />
Die geplante Erweiterung des Bürogebäudes an der Carl- Miele-Straße schließt sich an das Gebäude<br />
der BKK Miele an. Der Neubau soll im Herbst beginnen.<br />
Platz für neue Mitarbeiter<br />
Durch die anhaltend positive Geschäftsentwicklung der letzten<br />
Jahre hat die Beschäftigtenzahl bei Miele mit mehr als<br />
22 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen neuen Höchststand<br />
erreicht. Mehr als 5300 sind es am Standort Gütersloh –<br />
Hauptverwaltung, größter Produktionsstandort, Zentrale des<br />
DeutschlandVertriebs und zugleich weltweiter LogistikHub<br />
des Konzerns. „Mit Blick auf unser künftiges Wachstum bauen<br />
wir weltweit unsere Strukturen weiter aus, und dazu gehören<br />
auch unsere Kapazitäten in den Bereichen Vermarktung, Logistik<br />
und Administration“, sagt Olaf Bartsch, Geschäftsführer Finanzen<br />
und Hauptverwaltung der Miele Gruppe. „Dafür werden<br />
wir hier in Gütersloh weiter Personal einstellen, wobei die Büroflächen<br />
am Standort aber schon heute nicht mehr ausreichen.“<br />
So soll an das 2013 errichtete Bürogebäude an der Westspitze<br />
des Firmengeländes ein weiterer Verwaltungstrakt angegliedert<br />
werden. Ein zweiter Neubau direkt an der Carl Miele Straße soll<br />
an das dort bestehende Verwaltungsgebäude anschließen. Derzeit<br />
läuft noch das Genehmigungsverfahren, Bauanträge werden<br />
demnächst eingereicht. Die Investitionssumme für diese beiden<br />
Maßnahmen beträgt 28,8 Mio. Euro. Planmäßiger Abschluss der<br />
Arbeiten sei Ende 2023.<br />
Außerdem vergrößert das Unternehmen sein Zentrales Ersatzteillager<br />
(ZEL) an der Ecke Edisonstraße/Stadtring Nordhorn.<br />
Dafür haben die ersten Arbeiten bereits begonnen. Das<br />
Lager wurde 2016 eingeweiht<br />
und ist schon wieder<br />
zu klein. „Wegen stark steigender<br />
Stückzahlen sowie<br />
neuer Baureihen und auch<br />
aufgrund der Tatsache, dass<br />
Miele die Verfügbarkeit der<br />
funktionswichtigen Ersatzteile<br />
bis zu 15 Jahre nach<br />
Auslauf der betreffenden Geräteserie<br />
garantiert“, so das<br />
Unternehmen. Auf zusätzlichen<br />
7000 Quadratmetern<br />
entstehen unter anderem ein<br />
zweites automatisches Kleinteilelager<br />
und elf weitere<br />
Rampen, an denen die Ersatzteile<br />
zum Transport verladen<br />
werden. In Summe erhöhe<br />
sich die Kapazität des<br />
ZEL durch die Erweiterung<br />
um 50 Prozent.<br />
Schnelle Hilfe für Geflüchtete<br />
Angesichts der Kriegssituation in der Ukraine hat Oranier sein<br />
Gäste und Schulungszentrum als Wohnunterkunft zur Verfügung<br />
gestellt. Das Haus befindet sich auf dem ursprünglichen Betriebsgelände<br />
in GladenbachWeidenhausen und bietet mit zehn Doppelzimmern<br />
Platz für bis zu 30 Personen. Die Räume werden normalerweise<br />
als Hotelzimmer im Rahmen von Schulungen verwendet<br />
und sind daher komplett eingerichtet und konnten sofort bezogen<br />
werden. „Wir arbeiten mit dem Kreis Marburg/Biedenkopf zusammen.<br />
Sobald Flüchtlinge aus der Ukraine ankommen, nehmen wir<br />
sie unbürokratisch auf.“, berichtet Nikolaus Fleischhacker, Geschäftsführer<br />
der OranierUnternehmensgruppe, Mitte April. Die<br />
zukünftigen Gäste sollen auf dem großzügigen Gelände zur Ruhe<br />
kommen und Frieden finden. Für den Kontakt zur Heimat steht<br />
WLAN zur Verfügung. „Um die schnelle, reibungslose Aufnahme<br />
und Integration der Flüchtlinge kümmern sich einige unserer Mitarbeiter.<br />
Ob gemeinsames Einkaufen, die Umgebung zeigen oder<br />
einfach für Gespräche und alltägliche Belange da sein – wir wollen<br />
alle mit anpacken und ein Zeichen setzen“, so Fleischhacker weiter.<br />
Foto: Oranier<br />
Die Oranier Unternehmensgruppe nimmt ukrainische Flüchtlinge<br />
im Gästehaus auf.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 75
Unternehmen<br />
Gemeinsam Stärke zeigen<br />
Blanco? Ein Big Player rund um den Wasserplatz in der Küche. E.G.O.? Der Technikinnovator<br />
der Hausgerätebranche. B.PRO? Der Experte für Großküchen und Gastronomie.<br />
Was diese Unternehmen eint? Sie gehören zur Blanc & Fischer Familienholding.<br />
Und die demonstrierte nun ihre Stärke im Verbund.<br />
Und zwar mit einem gemeinsamen Pressetag am Firmensitz<br />
in Oberderdingen. Im Mittelpunkt standen<br />
die aktuellen Wirtschaftszahlen für das Geschäftsjahr<br />
2021. Das war laut Holding-CEO Bernd Eckl ebenso<br />
schwierig wie erfolgreich. Unter dem Strich steht<br />
ein Umsatzplus von 17,7 % auf 1,389 Mrd. Euro. „Das ist<br />
ein fantastisches Ergebnis“, kommentierte Eckl, denn<br />
das Unternehmen sei deutlich stärker gewachsen als<br />
die jeweiligen Märkte. Die guten Zahlen sieht er als<br />
Ansporn, den erfolgreichen Weg fortzusetzen. Das<br />
Familienunternehmen mit Stammsitz im badischen<br />
Oberderdingen will weiterwachsen, „auch wenn die<br />
derzeitigen Bedingungen durch Krieg in der Ukraine,<br />
Inflation und anhaltende Lieferkettenprobleme eine<br />
Prognose nur schwer möglich machen“.<br />
Wachstum in allen Sparten<br />
Der Blick in die einzelnen Unternehmenssparten<br />
zeigt Wachstum in allen Bereichen. Die E.G.O.-Gruppe<br />
(E.G.O.) als größte Gruppe innerhalb der Familienholding<br />
steigerte ihren Umsatz um 17,8 % auf 772,4 Mio.<br />
Euro. Dazu beigetragen habe neben einer hohen Nachfrage<br />
nach Küchen und Küchenkomponenten auch die<br />
Integration der ehemals unter „Defendi“ firmierenden<br />
Geschäftseinheit Gas.<br />
Den größten Zuwachs verzeichnete die Blanco-Gruppe<br />
mit 18,5 % auf 482,9 Mio. Euro. Die Gründe für das<br />
starke Wachstum lägen im Wesentlichen im pandemiebedingten<br />
Cocooning-Effekt und der verstärkten Investitionen<br />
privater Haushalte in die Küche. Was für alle<br />
Unternehmen der Gruppe gälte.<br />
Auch die Großküchen- und Gastronomieexperten von<br />
B.PRO konnten um 12,3 % im Umsatz zulegen. Obwohl<br />
dieser Geschäftsbereich nicht von der Konzentration<br />
auf die heimischen vier Wände profitiert. Grund für<br />
Zuwachsraten der Professional-Sparte sei ein starkes<br />
Industriegeschäft gewesen.<br />
Mit einem Umsatz von 15 Mio. Euro schloss der Edelstahlverarbeiter<br />
Kugel das Geschäftsjahr 2021 (plus<br />
14,5 %), und sogar um 18,2 % auf jetzt 51,2 Mio. Euro legte<br />
die Arpa-Gruppe mit Sitz in Frankreich zu. Der Hersteller<br />
von Herden und Einbaukochfeldern baue derzeit<br />
sein Produktportfolio erfolgreich aus, erläuterte Eckl.<br />
Foto: Blanc & Fischer<br />
„Nachhaltigkeit ist Unternehmensphilosophie, Digitalisierung Chefsache.“<br />
Bernd Eckl, CEO der Blanc & Fischer Familienholding.<br />
Und in allen Regionen<br />
2021 verzeichneten alle Regionen ein Umsatzwachstum.<br />
Mit einem Umsatz von 368,1 Mio. Euro sank der Anteil<br />
Deutschlands am Gesamtumsatz auf jetzt 26,5 %. Die<br />
übrigen EU-Länder steuerten mit 38,6 % oder 536,7 Mio.<br />
Euro den größten Umsatzanteil bei. Ein sehr starkes<br />
Wachstum von 34,0 % auf 119,1 Mio. Euro haben die übrigen<br />
europäischen Länder erzielt. Der Umsatz der arabischen<br />
Länder und Afrika wuchs mit 36,1 % auf 13,2 Mio.<br />
Euro am stärksten. Die Fokus-Region Asien und Pazifik<br />
legte um etwa 31 % auf 131,7 Mio. Euro zu und trägt damit<br />
fast 10 % zum Gesamtumsatz bei. Die zweite strategische<br />
Wachstumsregion Amerika ist im vergangenen<br />
Jahr um 15 % auf 220,6 Mio. Euro gewachsen und repräsentiert<br />
damit einen Umsatzanteil von etwa 16 %.<br />
76 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Neues Familienmitglied<br />
Seit Anfang <strong>2022</strong> ist das Start-up „ATOLL Living<br />
Spaces GmbH“ Teil der Blanc & Fischer-Familie. In<br />
strategischer Partnerschaft mit dem „Company<br />
Builder“ Brid-Gemaker soll aus dem Geschäftsmodell<br />
ein nachhaltig profitables Unternehmen gemacht werden.<br />
„Die Küche wandelt sich noch stärker zum Lebensraum<br />
und ist ein Ort für Begegnungen und das<br />
Erleben gemeinsamer Momente“, erläuterte Eckl. Atoll<br />
gilt als „aufgehender Stern“ im Portfolio der Familienholding.<br />
Denn die Produkte aus dem Wohn-, Möbel-<br />
und Outdoorbereich bedienen ein Wachstumssegment.<br />
Dazu zählen unter anderem multifunktionale<br />
Tische mit Induktionstechnologie, die gleichzeitig als<br />
Koch-, Ess-, Wohn- oder Arbeitstisch genutzt werden<br />
können, oder auch hochwertige Outdoorküchen.<br />
Digitalisierung ist Chefsache<br />
Als weitere Fokusthemen nannte Eckl die Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />
(„ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie“)<br />
sowie die Digitalisierung. Die<br />
Konnektivität der Komponenten wird als zentrales<br />
Merkmal der Küche von morgen gesehen. „Vollautomatisiert<br />
und vernetzt – so präsentiert sich der Lebensraum<br />
Küche künftig“, sagt Bernd Eckl. Die Stärkung<br />
und Erweiterung der Digitalisierung und IT<br />
über alle Unternehmensgruppen hinweg hat er deshalb<br />
zur Chefsache erklärt. Die Einführung von SAP<br />
S/4HANA gilt dabei als Grundlage für alle weiteren<br />
Digitalisierungsinitiativen. Das Unternehmen erhofft<br />
sich durch die Standardisierung von IT-Plattformen<br />
und die weitgehende Automatisierung von Prozessen<br />
Effizienz- und Kosteneffekte. Und zugleich eine<br />
schnellere Entwicklung von smarten, auf die Märkte<br />
zugeschnittenen Produkten und Geschäftsmodellen.<br />
Ein überaus wohlbestelltes Haus übernommen<br />
CEO Bernd Eckl präsentierte mit seinem Bilanzbericht<br />
die Zahlen seines Vorgängers. Eckl selbst ist seit<br />
Anfang <strong>2022</strong> im Amt. Als Nachfolger von Dr. Johannes<br />
Haupt, der Ende 2021 als CEO aus dem Familienunternehmen<br />
ausschied. „Dr. Haupt hat mir als seinem<br />
Nachfolger ein wohlbestelltes Haus hinterlassen“,<br />
würdigte er dessen Arbeit. Unter der Führung von<br />
Dr. Haupt ist das Familienunternehmen zu einem international<br />
erfolgreichen, marktführenden Zulieferer<br />
für Küchen und Weiße Ware geworden.<br />
Dirk Biermann<br />
Foto: Blanco<br />
Blanco und E.G.O.<br />
Wie im Haupttext erwähnt, war<br />
2021 auch für Blanco erfolgreich:<br />
Mit einem Umsatzplus von 18,5 %<br />
auf nunmehr 483 Mio. Euro gegenüber<br />
Vorjahr. Das ist der<br />
höchste jemals erzielte Wert.<br />
CEO Frank Gfrörer (Foto) sieht<br />
darin eine Bestätigung für den<br />
eingeschlagenen Kurs: „Gerade<br />
in einem schwierigen Marktumfeld<br />
zeigt sich, dass unsere<br />
konsequente Ausrichtung auf<br />
ein PremiumMarkenerlebnis am<br />
Wasserplatz in der Küche sowohl<br />
unsere Kundinnen und Kunden<br />
aus dem Fachhandel als auch<br />
unsere EndKonsumentinnen<br />
und Konsumenten überzeugt“.<br />
BLANCO setzt seit jeher auf die enge Zusammenarbeit mit seinen Fachhandelspartnern.<br />
Hinzu kommt inzwischen der verstärkte Fokus auf Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher, um diese schon in der ersten Orientierungsphase<br />
der Küchenplanung für den spürbaren Mehrwert eines<br />
durchdachten Wasserplatzes zu inspirieren. Das Unternehmen forciert<br />
deshalb die Kommunikation in den digitalen Endkundenkanälen und entwickelt<br />
beispielsweise den Webshop für Ersatzteile und Zubehör für mehr<br />
Service und Benutzerfreundlichkeit weiter: „Mit diesem hybriden Ansatz<br />
wollen wir die Kundenfrequenz bei unseren Partnern im Fachhandel erhöhen<br />
und die Nachfrage nach hochwertigen Systemlösungen stimulieren.<br />
Gleichzeitig unterstützen wir den Fachhandel dabei, sich auf sein Kerngeschäft<br />
zu konzentrieren“, erklärt Frank Gfrörer den Ansatz.<br />
Bei der E.G.O.Gruppe steht ebenfalls<br />
ein dickes Plus unter dem Bilanzstrich:<br />
Es sind fast 18 % auf<br />
jetzt 772 Mio. Euro. Dabei musste<br />
der badische HausgeräteZulieferer<br />
gleich zu Jahresbeginn mit massiven<br />
Lieferproblemen als Folge der<br />
Pandemie zurechtkommen. Weitere<br />
unvorhersehbare Ereignisse wie die<br />
Havarie der „Ever Given“ im Suezkanal<br />
verschärften die Situation:<br />
„Mehrere Container mit Zulieferteilen<br />
für Standorte der E.G.O.Gruppe<br />
waren an Bord des Schiffes und<br />
wurden natürlich nicht termingerecht<br />
geliefert. Gleichzeitig führte<br />
die knappe Verfügbarkeit wichtiger<br />
Materialien am Weltmarkt zu großen<br />
Kostensteigerungen, die das Ergebnis<br />
drückten“, erklärte CEO Dirk Schallock (Foto). Dass die Unternehmensgruppe<br />
das Jahr dennoch mit einem Rekordumsatz beendete, läge<br />
maßgeblich an der neuen Unternehmensstrategie „LocalforLocal“. Diese<br />
soll E.G.O. laut eigenen Angaben weltweit zum priorisierten Geschäftspartner<br />
für Kunden im WeißeWareGeschäft machen. Um Kunden vor Ort<br />
möglichst schnell und optimal bedienen zu können, baue man das eigene<br />
Produktions und Entwicklungsnetz in immer mehr Ländern aus. Als weiteren<br />
Erfolgsfaktor nannte Dirk Schallock die „Business Units“. In diesen<br />
fünf nach Produktgruppen ausgerichteten Units sind alle Funktionen konzentriert,<br />
die für die ProduktMarktbearbeitung wichtig sind.<br />
Foto: E.G.O.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 77
Unternehmen<br />
Bilanzberichte 2021<br />
Ein umsatzstarkes Jahr<br />
(Teil 2)<br />
Schon in der Ausgabe KÜCHENPLANER 3/4 <strong>2022</strong> hatten wir<br />
in ausgewählte Bilanzen geblickt und festgestellt: Rekorde<br />
allerorten, teils mit zweistelligen Zuwachsraten im Umsatz.<br />
Hier einige weitere Berichte aus den Unternehmen.<br />
Foto: Biermann<br />
78 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
Foto: Schmidt Küchen<br />
719 Mio. Euro<br />
Produktionsumsatz<br />
meldet<br />
Schmidt Küchen<br />
für 2021. Immer<br />
häufiger werden<br />
Wohnmöbel<br />
gefertigt.<br />
Wohnwelten treiben den Umsatz<br />
Die deutsch-französische Schmidt Groupe erzielte im Geschäftsjahr<br />
2021 die besten Zahlen der Unternehmensgeschichte.<br />
Der Produktionsumsatz des Herstellers von<br />
Möbeln für Küche, Bad und Wohnen stieg um 27 % auf<br />
jetzt 719 Mio. Euro. Der Handelsumsatz mitsamt der über<br />
die Gruppe gelieferten Elektroeinbaugeräte beträgt jetzt<br />
1,91 Mrd. Euro. Das sind 18 % mehr im Vergleich zum Vorjahr<br />
und ebenfalls ein Rekord. Neben dem Küchensektor<br />
habe sich das Geschäftsfeld der Wohnwelten besonders<br />
stark entwickelt, berichtet das Unternehmen. Mit Steigerungsraten<br />
von durchschnittlich 30 % pro Jahr.<br />
Ausstatter des ganzen Hauses/ In Frankreich existierten<br />
beispielsweise bereits Studios, die ausschließlich<br />
Wohnwelten führten, erläutert Wolfgang Thorwart,<br />
Geschäftsführer der zur Gruppe gehörenden Schmidt<br />
Küchen GmbH & Co. KG. Er meint: „Das zeigt deutlich,<br />
dass wir als Ausstatter des ganzen Hauses unseren<br />
Partnern einen klaren Wettbewerbsvorteil und einen<br />
zusätzlichen Wachstumsmotor an die Hand geben können.“<br />
Mittlerweile vertreiben 809 exklusive Partnerhäuser<br />
die Marke Schmidt sowie in Frankreich und<br />
Belgien zudem noch das Label „ cuisinella“. Vertreten<br />
ist der Konzern in 27 Ländern rund um den Globus. In<br />
Deutschland bieten 35 exklusive Fachhändler eine individuelle<br />
Möblierung auf Maß an.<br />
Boom bei den Mitarbeiterzahlen/ Auch die Belegschaft<br />
hat sich vergrößert. Das Unternehmen hat mittlerweile<br />
1787 Mitarbeiter – so viele wie nie zuvor. In<br />
Deutschland legte man sogar um 30 % zu. Am Stammsitz<br />
in Türkismühle sind nun 220 Arbeitnehmer tätig. Im<br />
Werk im Saarland wurde die Produktionskapazität nach<br />
Unternehmensangabe um 40 % erhöht. Weiterhin vollzog<br />
die Kurve der Betriebsangehörigen mitsamt den Angestellten<br />
aus den Studios eine Steigerung um 217 Mitarbeiter<br />
auf nun 7925 Beschäftigte. Der Spezialist für maßgefertigte<br />
Möbel kann damit in den vergangenen zehn<br />
Jahren einen Mitarbeiteranstieg von 39 % vermelden.<br />
Die Nr. 5 in Europa/ Das in dritter Generation von<br />
Anne Leitzgen geführte Unternehmen bleibt mit diesen<br />
Zahlen nach eigenen Berechnungen weiterhin der<br />
fünftgrößte europäische Küchenhersteller. Insgesamt<br />
wird auf einer Fläche von rund 210 000 Quadratmetern<br />
produziert. Überwiegend im Elsass. Drei Werke befinden<br />
sich in Sélestat, eines am Hauptsitz in Lièpvre und<br />
eines in Türkismühle. Zudem gibt es ein Logistikzentrum<br />
in Bergheim.<br />
Die Gruppe investierte im Vorjahr 29 Mio. Euro in<br />
die Möbelfabriken. Damit stieg die Gesamtsumme der<br />
Investitionen in den zurückliegenden fünf Jahren auf<br />
149 Mio. Euro.<br />
BSH wächst überall<br />
Hausgerätekonzern BSH hat 2021 erneut einen Rekordumsatz<br />
erzielt. Er liegt bei 15,6 Mrd. Euro und damit<br />
um 12 % höher als im Vorjahr. Erwirtschaftet wurde<br />
er in allen Produktkategorien und Weltregionen. In<br />
Euro pa bleibt die BSH nach eigenen Aussagen Marktführer.<br />
Im vergangenen Jahr wuchs der Umsatz hier<br />
um 9 %. Speziell die großen westeuropäischen Märkte<br />
wie Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien,<br />
Italien sowie Nordeuropa und die Türkei erzielten<br />
ein gutes Wachstum. Für die Gesamtregion Asien-Pazifik/Afrika<br />
erreichte der Konzern ein Umsatzwachstum<br />
von 18 %. Auf dem chinesischen Markt, dem größten<br />
der Region, stiegen die Erlöse um 17 %. Damit bleibt<br />
die BSH dort „der führende, nicht-chinesische Hersteller<br />
von Hausgeräten“. In der Region Amerika (USA,<br />
Kanada) konnte die BSH mit 23 % ebenfalls stark zulegen.<br />
Von diesen Entwicklungen berichtete das Führungsteam<br />
der BSH im Rahmen eines virtuell übertragenen<br />
Jahresgesprächs. Rede und Antwort standen<br />
Dr. Carla Kriwet (CEO und zu diesem Zeitpunkt noch<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 79
Unternehmen<br />
Die Geschäftsführung<br />
der BSH<br />
zum Zeitpunkt<br />
der Bilanzpressekonferenz<br />
im April <strong>2022</strong><br />
(Foto von links):<br />
Dr. Matthias<br />
Ginthum (Chief<br />
Markets Officer),<br />
Lars Schubert<br />
(Chief Operating<br />
Officer),<br />
Dr. Carla Kriwet<br />
(CEO und Vorsitzende<br />
der Geschäftsführung)<br />
und Gerhard<br />
Dambach<br />
(Chief Financial<br />
Officer).<br />
Foto: BSH<br />
bei der BSH im Amt), Matthias Ginthum (CMO), Dr.<br />
Gerhard Dambach (CFO) und Lars Schubert (COO seit<br />
dem 1. April).<br />
20 % mehr Kältegeräte/ Die Marken der BSH, dazu<br />
zählen unter anderem Bosch, Siemens, Neff, Constructa<br />
und Gaggenau, profitierten 2021 von der weltweit unverändert<br />
hohen Nachfrage nach hochwertigen Hausgeräten.<br />
Stärkster Umsatztreiber im Geschäftsjahr<br />
2021 war die Produktkategorie Kälte mit einem Zuwachs<br />
von 20 %, gefolgt von der Produktkategorie Kochen<br />
(Backöfen + 14 %, Kochfelder und Ventilation<br />
+ 13 %). Bei der Wäschepflege wuchs der Umsatz um<br />
9 %. Spülen konnte um 7 % zulegen. Positiv ent wickelten<br />
sich auch die Kleingeräte (Consumer Products) wie<br />
Kaffeevollautomaten, Küchenmaschinen und Staubsauger<br />
mit 9 % Wachstum. Der Kundendienst der BHS erzielte<br />
ebenfalls einen um 4 % höheren Umsatz im Vergleich<br />
zum Vorjahr.<br />
Einbaugeräte werden teurer/ Die Konzernleitung<br />
geht davon aus, dass die globalen Ereignisse das Geschäft<br />
im laufenden Jahr stark beeinflussen werden.<br />
„Neben der dramatischen Situation in der Ukraine wirken<br />
die noch nicht überwundene Corona-Pandemie, instabile<br />
Lieferketten sowie die Halbleiter-Knappheit“, so<br />
Dr. Carla Kriwet. Absehbar seien weitere Preissteigerungen.<br />
Diese seien wegen der höheren Materialpreise<br />
und der steigenden Kosten im Logistikbereich unvermeidlich.<br />
2021 konnten 3 % des Umsatzwachstums auf<br />
Preiserhöhungen zurückgeführt werden. Bereits im<br />
ersten Quartal dieses Jahres wurden in Deutschland<br />
die Preise für Sologeräte erhöht (+ 3 %), im Juli folgen<br />
Preiserhöhungen für Einbaugeräte (+ 8 %).<br />
Umsatzsteigerung auch in kleineren Märkten/<br />
Langfristig will der Hausgerätekonzern den Umsatz<br />
auch in Märkten steigern, die heute noch vergleichsweise<br />
klein sind, in denen aber eine hohe Zunahme<br />
der Nachfrage erwartet wird. Matthias Ginthum,<br />
Chief Markets Officer: „In Europa möchten wir unsere<br />
Marktführerschaft weiter ausbauen. In Amerika ist<br />
unser Wachstumskurs darauf ausgerichtet, vor allem<br />
für Konsumentinnen und Konsumenten im Luxus- und<br />
Premiumsegment die erste Wahl zu sein. Auch in China<br />
wollen wir als Innovationsführer im Premium- und<br />
mittleren Preissegment unsere starke Marktposition<br />
weiter ausbauen. Afrika und Indien sind zentrale<br />
Standorte für die Umsetzung unserer Wachstumsstrategie.<br />
Während wir in Chennai in Indien bereits produzieren,<br />
startet in Ägypten derzeit der Bau unserer ersten<br />
Fabrik auf dem afrikanischen Kontinent.“ Die BSH<br />
produziert derzeit in 40 Fabriken und ist in rund 30<br />
Ländern vertreten.<br />
62 400 Mitarbeitende weltweit/ Zum Ende des Jahres<br />
2021 beschäftigte die BSH weltweit 62 400 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter – rund 4 % mehr als im<br />
Vorjahr. Der Anstieg sei insbesondere auf Neueinstellungen<br />
im Fertigungsbereich aufgrund der gestiegenen<br />
Nachfrage zurückzuführen.<br />
Investitionen in neue Standorte/ Mit dem Ausbau<br />
lokaler Entwicklungszentren in den Regionen und den<br />
erweiterten bzw. neuen Produktionsanlagen in China,<br />
Ägypten und Mexiko will die BSH den eigenen Anspruch<br />
unterstreichen, noch stärker auf spezifische<br />
Bedürfnisse der Konsumentinnen und Konsumenten<br />
in unterschiedlichen Märkten einzugehen. „Gleichzeitig<br />
werden durch regionale Produktion Transportwege<br />
und Lieferketten verkürzt, was einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Reduktion der CO 2<br />
-Emissionen ermöglicht“,<br />
teilt das Unternehmen mit.<br />
Forschung und Entwicklung gestärkt/ Die Ausgaben<br />
für Forschung und Entwicklung stiegen im Jahr<br />
2021 um 47 Mio. Euro auf 755 Mio. Euro bzw. 5 % des Gesamtumsatzes.<br />
Auch soll der Fokus auf konsumentenzentrierten<br />
Innovationen, IoT-Lösungen sowie der Digitalisierung<br />
der gesamten Wertschöpfungskette und<br />
dem Aufbau einer funktionsfähigen Kreislaufwirtschaft<br />
liegen. „Nachhaltigkeit ist keine Frage des Life-<br />
80 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>
styles, und Nachhaltigkeit und Profitabilität sind für<br />
mich kein Widerspruch“, betonte Dr. Carla Kriwet. Im<br />
Gegenteil: „Unsere Investitionen in nachhaltige Prozesse<br />
und Produkte zeigen nicht nur eine unternehmerische<br />
Verantwortung, sondern zahlen sich auch aus.“<br />
Mehr Kühlen, weniger Gefrieren<br />
Kühlen, Gefrieren und Weinlagerung. Das sind die<br />
Themen, die in der Küchenbranche mit Liebherr verknüpft<br />
sind. Die Geschäftsfelder der Firmengruppe reichen<br />
jedoch weit darüber hinaus. Mit einem Umsatz<br />
von 11,64 Mrd. Euro im vergangenen Jahr. Das sind<br />
12,6 % mehr als 2020. Rund 8 Mrd. Euro Umsatz werden<br />
in den Produktsegmenten Erdbewegungsmaschinen,<br />
Materialumschlagmaschinen, Spezialtiefbaumaschinen,<br />
Mobil- und Raupenkrane, Turmdrehkrane,<br />
Betontechnik und Mining erwirtschaftet. Das Plus in<br />
diesen Segmenten belief sich im vergangenen Jahr auf<br />
17 %. Mit den Produktsegmenten Maritime Krane, Aerospace<br />
und Verkehrstechnik, Verzahntechnik und Automationssysteme,<br />
Kühl- und Gefriergeräte sowie Komponenten<br />
und Hotels erzielte das Unternehmen einen<br />
Gesamtumsatz von gerundet 3,6 Mrd. Euro. Was einem<br />
Zuwachs von 3,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.<br />
Positives Jahresergebnis/ Das Jahresergebnis<br />
konnte ebenfalls gesteigert werden und wird für 2021<br />
mit 545 Mio. Euro ausgewiesen. Zum Stichtag 31. Dezember<br />
2021 arbeiteten 49611 Personen für die jeweiligen<br />
Unternehmen der Gruppe. Das sind 1686 mehr als<br />
Von der kürzlich eingeführten neuen Generation Einbaugeräte<br />
erhofft sich Liebherr viel.<br />
im Jahr zuvor. Investitionen in Höhe von 742 Mio. Euro<br />
flossen in die Produktionsstätten und das weltweite<br />
Vertriebs- und Servicenetz. Die Investitionen erhöhten<br />
sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 137 Mio. Euro.<br />
Kühl-/Gefriersparte wächst um 4,4 %/ Der Blick<br />
in den 90 Seiten starken Geschäftsbericht zeigt Details<br />
zu den Kühl- und Gefrieraktivitäten. Der Umsatz mit<br />
den Geräten der Weißen Ware belief sich 2021 demnach<br />
auf 1,<strong>05</strong>1 Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung<br />
um 44 Mio. Euro oder 4,4 % im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Ein Großteil des Wachstums geht auf das Konto des Bereichs<br />
Kühlen. Für die Gefrier-Sparte meldet Liebherr<br />
eine „Negativentwicklung“, die aber auch wohl mit<br />
einer temporären Sättigung der Konsumenten zusammenhängen<br />
könnte. Im ersten Jahr der Corona-<br />
Pandemie stiegen die privaten Investitionen in Gefrierschränke<br />
sprunghaft an.<br />
Rückgang in Deutschland/ In Deutschland, dem<br />
wichtigsten Kühl- und Gefriergerätemarkt für Liebherr,<br />
sei die Entwicklung rückläufig gewesen. Bezogen<br />
auf ganz Europa konnten leichte Umsatzsteigerungen<br />
erzielt werden. Diese seien vor allem auf das Wachstum<br />
in Bulgarien, Frankreich und Spanien zurückzuführen.<br />
Auch die Nicht-EU-Länder, darunter besonders<br />
die Schweiz, die Türkei und das Vereinigte Königreich,<br />
sorgten für eine insgesamt positive Entwicklung. Während<br />
die Region Nordamerika von deutlichen Wachstumsimpulsen<br />
aus den USA und Kanada geprägt<br />
wurde, entwickelte sich der Umsatz in Mittel- und Südamerika<br />
ein weiteres Jahr rückläufig. Im Nahen und<br />
Mittleren Osten konnte Liebherr deutliche Zuwächse<br />
erzielen, insbesondere getrieben durch Steigerungen<br />
in Israel, Saudi-Arabien und Südafrika. In Asien und<br />
Ozeanien wurden Umsatzrückgange in Japan und Indonesien<br />
durch Zuwächse im indischen Markt sowie in<br />
Taiwan und Vietnam ausgeglichen.<br />
Weitere deutliche Zuwächse erwartet/ Für das<br />
kommende Geschäftsjahr erwartet Liebherr im Produktsegment<br />
der Kühl- und Gefriergeräte erneut ein<br />
deutliches Umsatzwachstum. Beitragen soll dazu auch<br />
die komplett erneuerte Einbaugerätereihe mit Geräten<br />
vom „hochwertigen Einstiegs- bis hin zum Luxussegment“.<br />
Durch die aktuell noch nicht abschätzbaren<br />
Folgen des Krieges in der Ukraine sei eine abschließende<br />
Bewertung zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht<br />
möglich.<br />
Foto: Biermann<br />
Haier in Europa die Nummer 4<br />
Haier Europe erzielte 2021 einen Umsatz<br />
von 2,8 Mrd. Euro. Das entspricht einer<br />
Steigerung von 20 % im Vergleich zum<br />
Vorjahr. Damit sei das Unternehmen nun<br />
die Nummer 4 unter den Hausgeräteherstellern<br />
in Europa, so die Selbsteinschätzung.<br />
Die strategische Zukunftsvision für<br />
Europa ist weiterhin klar: „Haier will seine<br />
Führungsposition im Bereich Konnektivität<br />
und IoT nutzen, um unter die drei<br />
führenden Haushaltsgerätehersteller in<br />
Europa zu kommen“, heißt es in einer Mitteilung.<br />
Das Wachstum in 2021 sei auf die<br />
Foto: Haier Europe<br />
Yannick Fierling,<br />
CEO von Haier Europe<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 81
Unternehmen<br />
Optimierung des Mehrmarkenportfolios zurückzuführen.<br />
Konkret sind es die Marken Candy, Hoover und<br />
Haier, mit denen die „Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen“<br />
erfüllt werden. „Der Anteil der High-End-<br />
Verkäufe konnte in Europa deutlich wachsen“, heißt<br />
es. Dabei spielen Smarthome-Lösungen eine besondere<br />
Rolle. Laut Yannick Fierling, CEO von Haier Europe,<br />
will das Unternehmen auch in Zukunft die Verbreitung<br />
von IoT-Ökosysteme und vernetzten Endgeräten vorantreiben.<br />
Die Zahl der registrierten Nutzer der „hOn“-<br />
App liege derzeit bei 4,5 Millionen.<br />
Konzern mit 33 Mrd. Euro Umsatz/ Der chinesische<br />
Hauskonzern Haier gilt als größter Haushaltsgerätehersteller<br />
weltweit mit einem Umsatz von 33 Mrd. Euro<br />
in 2021. Für das vergangene Jahr meldet die Konzernzentrale<br />
in Plus von 15,8 %. Das Geschäft außerhalb des<br />
chinesischen Marktes legte 2021 um 13 %. Der Umsatz<br />
stieg hier auf 16,3 Mrd. Euro. Davon wurden wie erwähnt<br />
2,8 Mrd. Euro in Europa erwirtschaftet. Sitz von<br />
Haier Europe ist in Italien.<br />
Rekordumsatz getoppt<br />
Fast 20 % Umsatzplus im Geschäftsjahr 20/21, nun ein<br />
erneuter Zuwachs im einstelligen Prozentbereich. Das<br />
Franchisesystem Küche&Co sieht sich mit dem Ergebnis<br />
des Geschäftsjahrs 21/22 voll auf Kurs. André Pape,<br />
Geschäftsführer bei Küche&Co, erklärt: „Wir sind stolz<br />
darauf, dass wir vor dem Hintergrund eines sehr guten<br />
Vorjahres trotz schwieriger Bedingungen erneut nicht<br />
nur Aufträge, sondern auch Umsatz steigern konnten.<br />
Durch vorausschauende Planung, gute Lieferantenbeziehungen,<br />
gezielte Kundenkommunikation und Nutzung<br />
von Konzernsynergien konnten wir das erreichen.<br />
Unser Dank geht an alle Mitarbeiter und Franchisenehmer<br />
für ihren herausragenden<br />
Einsatz.“ Und<br />
er ergänzt: „Wir blicken<br />
wirklich auf ein besonders<br />
gutes Geschäftsjahr<br />
zurück, denn wir<br />
konnten nicht nur das<br />
Rekordjahr 2020/21 toppen,<br />
sondern haben auch<br />
die Studiozahl erhöhen<br />
können. Auch für das<br />
kommende Geschäftsjahr<br />
<strong>2022</strong>/2023 sind bereits<br />
weitere Studioeröffnungen<br />
terminiert.“<br />
Digitalen Service verankert/ Ein weiterer Grund für<br />
den Erfolg sei, dass Küche&Co seine Digitalkompetenz<br />
bereits seit Jahren als Teil seiner Unternehmensstrategie<br />
versteht. „Digitale Services wie z. B. Onlineverkauf<br />
per Videochat haben sich bei Franchisepartnern<br />
und Kunden nicht nur in der Pandemiezeit bewährt,<br />
sondern sind fester Bestandteil des Küche&Co-Systems<br />
geworden“, berichtet das Unternehmen. Der Bereich<br />
Digitalisierung werde kontinuierlich ausgebaut<br />
und das Wissen durch die hauseigene Akademie allen<br />
Franchise partnern vermittelt.<br />
Elf Standorte in Österreich/ Auch die Schwester in<br />
Österreich kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr<br />
zurückblicken: Im Vergleich zum Vorjahr wurde hier<br />
sogar eine zweistellige Steigerung beim Systemumsatz<br />
erzielt. „Damit können wir auf das beste Jahr unserer<br />
Geschichte zurückschauen“, berichtet Kai Giersch, Geschäftsführer<br />
von Küche&Co Österreich. Am Ende des<br />
Geschäftsjahres gehörten elf Standorte zum System in<br />
Österreich. Weitere Eröffnungen seien im laufenden<br />
Geschäftsjahr terminiert.<br />
Foto: Küche&Co.<br />
André Pape, Geschäftsführer<br />
Küche&Co.<br />
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Veröffentlichungen<br />
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Bilder, einschließlich der Negative, gehen mit Ablieferung in<br />
das Eigen tum des Verlages über. Damit erhält er gleichzeitig<br />
im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen das Veröffentlichungs-<br />
und Verarbeitungsrecht. Der Autor räumt dem<br />
Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine Beiträge<br />
im In- und Ausland und in allen Sprachen, insbesondere<br />
in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations-<br />
und Datennetzen (z. B. Online-Dienste) sowie<br />
auf Datenträgern (z. B. CD-ROM), usw. ungeachtet der Übertragungs-,<br />
Träger- und Speichertechniken sowie öffentlich<br />
wiederzugeben. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte<br />
übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr.<br />
Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der<br />
Verfasser wieder und müssen nicht mit der des Verlages und<br />
der der Redaktion übereinstimmen. Die rechtliche Verantwortung<br />
bleibt beim jeweiligen Autoren. Für Werbeaussagen von<br />
Herstellern und Inserenten in abgedruckten Anzeigen haftet<br />
der Verlag nicht.<br />
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,<br />
Waren bezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift<br />
berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne<br />
Weiteres von jedermann benutzt werden dürfen; oft handelt<br />
es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen,<br />
auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />
Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in fremde<br />
Sprachen ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages<br />
gestattet. Dieses gilt auch für die Aufnahme in elektronische<br />
Datenbanken und Vervielfältigungen auf Datenträgern jeder<br />
Art.<br />
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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind<br />
urheberrechtlich geschützt.<br />
ISSN 0722-9917<br />
Mitglied bei:<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Die Moderne Küche e.V.<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />
der Verbreitung von Werbeträgern<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 83
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