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Küchenplaner-Magazin_2022_05-06

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Kein Ende in Sicht<br />

Steigende Preise und fehlende Teile lassen im Küchenfachhandel<br />

die Prozesse stocken und belasten die Kundenbeziehungen.<br />

Die Lieferanten sind davon gleichfalls<br />

betroffen. Woran das liegt und wie sich die Preis- und<br />

Liefersituation aus Sicht der Industrie darstellt, skizzierte<br />

beim DER KREIS Kongress Anfang Mai in Hamburg<br />

Markus Sander in seiner Rolle als Vorstandssprecher<br />

der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V.<br />

(AMK). Demnach sind seit Ende 2020 sämtliche Rohstoffmärkte<br />

von Verknappungen<br />

und teils erheblichen Preissteigerungen<br />

betroffen – und ein Ende<br />

sei nicht in Sicht. Der Blick auf die<br />

beiden Kern-Materialien im Küchenbau,<br />

Stahl und Holz, offen bart<br />

die Dynamik. Kostete eine Tonne<br />

Stahl früher 700 Euro, seien es<br />

jetzt 1400 Euro. Der cbm-Preis für<br />

Arbeitsplattenholz habe sich ebenfalls<br />

verdoppelt, von „120 bis 130<br />

Euro auf aktuell 250 bis 260 Euro“<br />

(Stand Anfang Mai <strong>2022</strong>, Anm. d.<br />

Redaktion). Hinzu kommen Probleme<br />

in der Logistik mit Containerknappheit,<br />

Staus vor wichtigen<br />

Häfen und fehlenden Lkw-Fahrern<br />

vor Ort. Laut Sander wird die Produktionsplanung<br />

zunehmend zum<br />

Tagesgeschäft. Hinzu kommen politische<br />

Entwicklungen: Wie reagieren<br />

die Märkte auf ein Öl- oder<br />

Gas-Embargo? Wie wirkt sich das<br />

angekün dig te 100-Milliarden-Euro-<br />

Paket für die Bundeswehr auf die<br />

Verfügbarkeit von Stahl aus (und<br />

die Preise)? Wie stark werden Verbraucher<br />

und auch die eigenen Mitarbeiter<br />

von der Inflation betroffen<br />

sein? Das Fazit von Markus Sander<br />

war ehrlich und nüchtern. Zusammengefasst<br />

lautet es: Die Situation<br />

wird sich so schnell nicht ändern.<br />

Warenverfügbarkeit, Preissprünge<br />

bei Rohstoffen und Energie sowie<br />

Logistikprobleme werden „gleichbleibend<br />

bis steigend“ Thema sein.<br />

Dies führt seiner Einschätzung<br />

nach besonders bei Discountern<br />

und SB-Märkten zu Nachfragerückgängen.<br />

Bei den Spezialisten<br />

sei die Frequenz weiterhin vorhanden.<br />

Denn parallel zur angespannten<br />

finanziellen Situation bei Geringverdienern ist das<br />

Geldvermögen in anderen Teilen der Bevölkerung nach<br />

wie vor groß. Zum Beispiel durch Erbschaften und ausgezahlte<br />

Lebensversicherungen. So werde die aktuelle<br />

Inflation den Investitionsdruck eher steigen und damit<br />

den „Homing“-Trend weiter befeuern. Den ausführlichen<br />

Bericht über den DER KREIS-Kongress lesen Sie<br />

ab Seite 28 in dieser Ausgabe.<br />

Dirk Biermann<br />

Markus Sander, Vorstandssprecher der AMK: „Bei jeder Energieembargo-<br />

Diskussion zucken die Preise nach oben.“<br />

Foto: Biermann<br />

8 KÜCHENPLANER 5/6/<strong>2022</strong>

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