Küchenplaner-Magazin_2022_05-06
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ten, lange bevor der erste Schrank in Auftrag gegeben<br />
wurde. Auf digitalen Beratungstischen können auch<br />
konkrete Planungen als Werbung bzw. Inspiration<br />
gezeigt werden – und außerdem können die Kunden<br />
schon mal eigene Ideen ausprobieren, was ein hervorragender<br />
Einstieg ins eigentliche Planungs- und Verkaufsgespräch<br />
ist.<br />
Vorausschauend kalkulieren<br />
Dass der Kunde den Preis als fair empfinden muss,<br />
wurde erwähnt. Natürlich gilt das auch andersherum:<br />
Der Preis sollte so kalkuliert sein, dass das Küchenstudio<br />
einen Umsatz erwirtschaftet, der die Zukunft<br />
der Unternehmung sichert. Konkret in Zahlen bedeutet<br />
das: Für Montage und erste Reklamationsfahrt<br />
sollten 8 Prozent vom Nettoumsatz der Küche eingeplant<br />
werden. Im Schnitt sollten im ländlichen Raum<br />
dann 36 Prozent als Rohgewinn vom Nettoumsatz verbleiben,<br />
sofern Subunternehmer für die Montage beschäftigt<br />
werden. Bei Fachmärkten sind es 34 Prozent<br />
Rohgewinn, bei größeren Einheiten 32 Prozent. Und<br />
natürlich sollte man mit Preisflexibilität in die Verhandlung<br />
gehen. Der zuerst genannte Preis sollte also<br />
über der dargestellten Kalkulation liegen, damit Freiraum<br />
für Rabatte bestehen. Aktuell ist außerdem ein<br />
weiterer Punkt zu berücksichtigen: In die Organisation<br />
der Elektrogeräte wird viel Zeit zu investieren sein.<br />
Ein extra Kalkulationsansatz führt hier dazu, dass Gewinnreduktionen<br />
vermieden werden. Generell sollten<br />
sich Küchenstudios überlegen, an welchen Stellen, die<br />
Kalkulation angepasst werden kann, um dem Kundenstrom<br />
Herr zu werden. Die gute Marktsituation,<br />
in der sich der Küchenhandel derzeit befindet, sollte<br />
genutzt werden – auch um Reserven für die Zukunft<br />
aufzubauen.<br />
Personalplanung ist Zukunftsplanung<br />
Verkäufer, Backoffice, Lager, Monteure – im Küchenhandel<br />
muss der gesamte Apparat funktionieren. An<br />
erster Stelle steht der Verkäufer: Er hat den ersten<br />
Kundenkontakt und sorgt für Umsatz. Aber auch Abwicklung,<br />
Montage und Rechnungstellung sind Räder<br />
im Getriebe, ohne die das Uhrwerk nicht funktionieren<br />
würde. Wird ein Küchenkauf vom ersten Besuch<br />
bis zur Inbetriebnahme reibungslos abgewickelt, ist<br />
es wahrscheinlicher, dass der Kunde das Küchenstudio<br />
weiterempfiehlt. Wie die Personalplanung aussieht,<br />
hängt von der Größe ab. Als Faustregel hat sich dieser<br />
Ansatz als realistisch erwiesen: Für jeden Verkäufer<br />
sollte eine halbe Arbeitskraft im Back Office eingeplant<br />
werden. Auf fünf Verkäufer kommt sinnvollerweise ein<br />
Lagermitarbeiter. Das gilt auch für die Montage.<br />
Foto: SEB Steuerberatung<br />
Ingo Anneken und die SEB Steuerberatung<br />
Der dreifache Vater Ingo Anneken (Foto) ist seit 2009 Geschäftsführer<br />
der SEB Steuerberatung. Gemeinsam mit seinen<br />
Kollegen unterstützt er die Kunden über die klassische<br />
Steuerberatung hinaus hinsichtlich einer Vielzahl an betriebswirtschaftlichen<br />
Fragen – von der Rechtsformoptimierung<br />
bis hin zur Existenzgründung. Zudem ist er Fachberater<br />
für Unternehmensnachfolge (DStV e.V.). Die SEB<br />
Steuerberatung beschäftigt 50 Mitarbeiter und ist seit<br />
1990 auf den Kücheneinzelhandel spezialisiert. Derzeit betreut<br />
die Beratungsgesellschaft rund 80 Kücheneinzelhandelsunternehmen<br />
unterschiedlicher Größen mit diversen<br />
Verbandszugehörigkeiten. Die persönliche Betreuung<br />
hinsichtlich betriebswirtschaftlicher, steuerrechtlicher,<br />
buchhalterischer und datenschutzrechtlicher Fragen steht<br />
dabei im Vordergrund.<br />
5/6/<strong>2022</strong> KÜCHENPLANER 69