FuhseMagazin 11/2022
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Wackerwinkel. Für manche Fachleute
ist das 426 Jahre alte Zweiständerkübbungshaus
in Wackerwinkel
das Baudenkmal par
excellence für den ländlichen Raum
in Norddeutschland. Jetzt können
Interessierte wieder in den Sommermonaten
bis Ende September
donnerstags das außergewöhnliche
Baudenkmal besichtigen. Am
Himmelfahrtstag öffnete der Heimatbund
Uetze erstmals in diesem
Jahr die Türen des historischen
Fachwerkhauses für Besucher.
Weit mehr als 100 Gäste aus Uetze
und vielen anderen Orten fanden
zum Saisonauftakt den Weg nach
Wackerwinkel. Sie konnten sich ein
Bild davon machen, wie in vergangenen
Jahrhunderten Menschen
und Tiere unter einem Dach lebten.
Was macht das Fachwerkhaus so
außergewöhnlich? Es ist im Gegensatz
zu fast allen anderen Baudenkmalen,
die im Laufe der Zeit immer
wieder den jeweiligen Erfordernissen
angepasst wurden, seit dem
Bau 1596 kaum verändert worden.
1733 wurde es um einen Pferdestall
erweitert. Drei Jahre später
wurde eine zusätzliche Kammer
eingebaut. 1805 wurde die gute
Stube repäsentativ umgestaltet.
Während der Restaurierung in den
Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts
kamen noch zwei Änderungen
hinzu, um es für Besucher
öffnen zu können: der Einbau einer
Korrekturabzug
Die Türen des Zweiständerhauses stehen wieder für Gäste offen
Teeküche und einer Toilettenanlage.
Ein Schmuckstück des Hauses ist
der Wohngiebel. An diesem sind mit
einer plattdeutschen Inschrift Bauherr
und Baujahr verewigt worden.
Sie lautet: „Marten Hauwers heft
dut Hus durch Hans Dannenberg
laten buwen anno 1596.“ Das Haus
war nach Marten Hauwers‘ Tod
stets in der Hand seiner Nachkommen.
Durch Einheirat änderte sich
lediglich der Nachname: Wrede,
Ahrens, Müller, Rosenfeld.
Dass das Gebäude in mehr als vier
Jahrhunderten so wenig verändert
wurde, ist dem Umstand zu verdanken,
dass 1850 auf dem Grundstück
ein neues Wohn- und Wirtschaftsgebäude
errichtet wurde.
Das alte Bauernhaus wurde nur
noch als Abstellraum und Lager
sowie zur Viehhaltung genutzt.
Eine Besuchergruppe schaut sich Himmelfahrt
den Wohngiebel des Baudenkmals an.
Eine Notwendigkeit, es moderneren
Wohnverhältnissen anzupassen,
bestand also nicht.
Es nagte allerdings der Zahn der
Zeit an dem Fachwerkhaus. 1986
deckten die Eigentümer Hans und
Lisa Rosenfeld das Dach neu.
Damit legten sie den Grundstein
für den Erhalt des Zweiständerhauses.
1989 räumte der Heimatbund
Uetze in Absprache mit ihnen
und der Denkmalpflege das historischen
Bauernhaus aus, um es mit
alten Baumaterialien wieder herzustellen.
Ziel war nicht, ein neues
Heimatmuseum zu schaffen. Das
Baudenkmal soll vielmehr alte
Bautechniken und das frühere
Landleben veranschaulichen. Der
Heimatbund, der Mieter des Gebäudes
ist, schloss die Restaurierung
zum 400-jährigen Bestehen des
Gebäudes 1996 ab. Am Himmelfahrtstag
waren einige Gäste überrascht,
als sie erfuhren, dass die
Außenwände keine tragende Funktion
haben. Allein zwei Ständerreihen,
die aus senkrechten Eichenbalken
bestehen, tragen die Last
der Dachkonstruktion. Zwischen
den Ständerreihen und den Außenwänden
befanden sich die Ställe,
Kübbungen genannt. Sie waren zur
Diele hin offen. Über Jahrhunderte
hinweg gab es nur eine Feuerstelle
im Haus. Sie befand sich am Ende
der Diele.
Bis Ende September sind Besucher
donnerstags von 15 bis 17.30 Uhr
im Zweiständerkübbungshaus und
im zum Gebäude gehörenden Bauerngarten
willkommen. Gästeführer
erläutern auf Wunsch die Besonderheiten
des Gebäudes. Gegen eine
Spende können sich die Gäste mit
Kaffee und Kuchen stärken. Gruppen
können mit dem Heimatbund-
Vorsitzenden Peter Doms, Telefon
(05173) 7752, einen Termin für
Führungen vereinbaren.
Mit sogenannten Knaggen ist der
Wohngiebel des Zweiständerhauses
verziert.
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