09.06.2022 Aufrufe

FuhseMagazin 11/2022

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

news & vereine

Wackerwinkel. Für manche Fachleute

ist das 426 Jahre alte Zweiständerkübbungshaus

in Wackerwinkel

das Baudenkmal par

excellence für den ländlichen Raum

in Norddeutschland. Jetzt können

Interessierte wieder in den Sommermonaten

bis Ende September

donnerstags das außergewöhnliche

Baudenkmal besichtigen. Am

Himmelfahrtstag öffnete der Heimatbund

Uetze erstmals in diesem

Jahr die Türen des historischen

Fachwerkhauses für Besucher.

Weit mehr als 100 Gäste aus Uetze

und vielen anderen Orten fanden

zum Saisonauftakt den Weg nach

Wackerwinkel. Sie konnten sich ein

Bild davon machen, wie in vergangenen

Jahrhunderten Menschen

und Tiere unter einem Dach lebten.

Was macht das Fachwerkhaus so

außergewöhnlich? Es ist im Gegensatz

zu fast allen anderen Baudenkmalen,

die im Laufe der Zeit immer

wieder den jeweiligen Erfordernissen

angepasst wurden, seit dem

Bau 1596 kaum verändert worden.

1733 wurde es um einen Pferdestall

erweitert. Drei Jahre später

wurde eine zusätzliche Kammer

eingebaut. 1805 wurde die gute

Stube repäsentativ umgestaltet.

Während der Restaurierung in den

Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts

kamen noch zwei Änderungen

hinzu, um es für Besucher

öffnen zu können: der Einbau einer

Korrekturabzug

Die Türen des Zweiständerhauses stehen wieder für Gäste offen

Teeküche und einer Toilettenanlage.

Ein Schmuckstück des Hauses ist

der Wohngiebel. An diesem sind mit

einer plattdeutschen Inschrift Bauherr

und Baujahr verewigt worden.

Sie lautet: „Marten Hauwers heft

dut Hus durch Hans Dannenberg

laten buwen anno 1596.“ Das Haus

war nach Marten Hauwers‘ Tod

stets in der Hand seiner Nachkommen.

Durch Einheirat änderte sich

lediglich der Nachname: Wrede,

Ahrens, Müller, Rosenfeld.

Dass das Gebäude in mehr als vier

Jahrhunderten so wenig verändert

wurde, ist dem Umstand zu verdanken,

dass 1850 auf dem Grundstück

ein neues Wohn- und Wirtschaftsgebäude

errichtet wurde.

Das alte Bauernhaus wurde nur

noch als Abstellraum und Lager

sowie zur Viehhaltung genutzt.

Eine Besuchergruppe schaut sich Himmelfahrt

den Wohngiebel des Baudenkmals an.

Eine Notwendigkeit, es moderneren

Wohnverhältnissen anzupassen,

bestand also nicht.

Es nagte allerdings der Zahn der

Zeit an dem Fachwerkhaus. 1986

deckten die Eigentümer Hans und

Lisa Rosenfeld das Dach neu.

Damit legten sie den Grundstein

für den Erhalt des Zweiständerhauses.

1989 räumte der Heimatbund

Uetze in Absprache mit ihnen

und der Denkmalpflege das historischen

Bauernhaus aus, um es mit

alten Baumaterialien wieder herzustellen.

Ziel war nicht, ein neues

Heimatmuseum zu schaffen. Das

Baudenkmal soll vielmehr alte

Bautechniken und das frühere

Landleben veranschaulichen. Der

Heimatbund, der Mieter des Gebäudes

ist, schloss die Restaurierung

zum 400-jährigen Bestehen des

Gebäudes 1996 ab. Am Himmelfahrtstag

waren einige Gäste überrascht,

als sie erfuhren, dass die

Außenwände keine tragende Funktion

haben. Allein zwei Ständerreihen,

die aus senkrechten Eichenbalken

bestehen, tragen die Last

der Dachkonstruktion. Zwischen

den Ständerreihen und den Außenwänden

befanden sich die Ställe,

Kübbungen genannt. Sie waren zur

Diele hin offen. Über Jahrhunderte

hinweg gab es nur eine Feuerstelle

im Haus. Sie befand sich am Ende

der Diele.

Bis Ende September sind Besucher

donnerstags von 15 bis 17.30 Uhr

im Zweiständerkübbungshaus und

im zum Gebäude gehörenden Bauerngarten

willkommen. Gästeführer

erläutern auf Wunsch die Besonderheiten

des Gebäudes. Gegen eine

Spende können sich die Gäste mit

Kaffee und Kuchen stärken. Gruppen

können mit dem Heimatbund-

Vorsitzenden Peter Doms, Telefon

(05173) 7752, einen Termin für

Führungen vereinbaren.

Mit sogenannten Knaggen ist der

Wohngiebel des Zweiständerhauses

verziert.

Highspeed Internet

vom vom regionalen Anbieter

Fuhse-Magazin 11 ∙ 2022

16

Sichern Sie sich jetzt Ihren

kostenlosen Glasfaseranschluss!

Sobald aus der jeweiligen Ortschaft mindestens 40% der Haushalte

einen Antrag bei uns eingereicht haben, beginnen wir mit dem Glasfaserausbau. Mehr Infos unter: www.FNOH.de oder 05147 - 3089900

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!