Lohrer_07-2022

KENNSTE SCHO?!
Kennste scho!?
Ilse Krämer
(syl).. Am 1. Juli 1972 feiert der Landkreis Main-Spessart seinen 50. „Geburtstag“. Ein besonderes
Geburtstagsgeschenk gab es bereits im Mai, als der Landkreis erneut den Titel „Fairtrade-Landkreis“
verliehen bekommen hat – eine Auszeichnung, auf die Ilse Krämer, die Agenda 21-Beauftragte des
Landkreises Main-Spessart, besonders stolz ist.
Bereits seit über 20 Jahren gestaltet die studierte Biologin die Entwicklung des Landkreises mit, u.a. mit
zahlreichen Initiativen, Projekten und etablierten Aktionen, die aus der Agenda des Landkreises nicht
mehr wegzudenken sind.
Bild: Ilse Krämer
Die Agenda 21 ist ein entwicklungs-
und umweltpolitisches
Aktionsprogramm
der Vereinten Nationen.
Was genau sind die Ziele
dieses Programms?
179 Staaten haben sich 1992
verpflichtet, wirtschaftlich verträglich
und nachhaltig mit den
natürlichen Ressourcen der Erde
umzugehen. Immer mehr Produkte
sollen recycelt werden,
um in den Produktionskreislauf
zurück zu gelangen und so als
Rohstoff erhalten zu bleiben.
Außerdem sollen bevorzugt
nachwachsende Rohstoffe und
erneuerbare Energien eingesetzt
sowie der Wasser- und
Energieverbrauch drastisch
gesenkt werden. Zudem
gehören die Schwerpunkte
Wirtschaft und Soziales zu
den wichtigsten Themen der
Agenda 21, ohne die eine
nachhaltige Umweltweltpolitik
nicht denkbar wäre.
Frau Krämer, welche
Aufgaben haben Sie als
Agenda 21-Beauftragte
des Landkreises Main-
Spessart?
Meine Aufgabe ist die Organisation
von Projekten, die
Leitung und Koordination
der Agenda-Arbeitskreise
sowie die Vernetzung der
Akteure. Auch die Zusammenarbeit
mit anderen
Agenda-Beauftragten in
anderen Landkreisen Unterfrankens
ist dabei wichtig.
Main-Spessart feiert in
diesem Jahr sein 50-jähriges
Jubiläum. Wie sehen
Sie den Landkreis im Sinne
der Agenda 21 aufgestellt?
Es gibt einige vielversprechende
Ansätze, aber natürlich ist eine
solche Thematik nie abgeschlossen
und erfordert eine
stetige Anpassung an die aktuelle
Situation.
Am 3. Mai 2014 wurde der
Landkreis erstmals ausgezeichnet
und war damit
der erste Fairtrade-Kreis
in Bayern. Welche Kriterien
muss der Landkreis erfüllen,
um diese Zertifizierung
zu erhalten und wichtiger
noch zu behalten?
Der Landkreis muss alle zwei
Jahre fünf Kriterien erfüllen,
um den Titel „Fairtrade-Landkreis“
behalten zu können. Bei
Veranstaltungen werden faire
Produkte ausgeschenkt, eine
Steuerungsgruppe trifft sich
regelmäßig um Aktionen zu
planen, weitere Geschäfte, Gastronomiebetriebe,
Kirchengemeinden,
Vereine und Schulen
werden motiviert, Produkte aus
fairem Handel zu verwenden
und in der Öffentlichkeit wird
regelmäßig darüber berichtet.
Erst die Zusammenarbeit aller
Akteure führt zu diesem positiven
Ergebnis.
Viele weitere Aktionen und
Projekte wurden von Ihnen
initiiert und verwirklicht,
da fällt eine detaillierte
Auflistung schwer. Können
Sie uns ein paar Beispiele
nennen, welche Projekte
für Sie besonders wichtig
waren bzw. sind?
Zum einen ist hier die Aktionsgemeinschaft
Frische aus Main-
Spessart zu nennen, bei der
hiesige Gastronomen und regionale
Erzeuger zusammenarbeiten.
Auch die Gründung der
Tafel Karlstadt geht auf die Initiative
der Agenda 21 zurück. Der
Themenbereich Energie interessiert
gerade heute jedermann.
Das heißt nachwachsende
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der kleine lohrer /// juli 2022