Christian Eyselein | Tobias Kaspari (Hrsg.): Glauben üben (Leseprobe)
Die Beiträge dieser Festschrift zum 80. Geburtstag von Christel Keller-Wentorf widmen sich dem Üben konkreter Formen christlicher Religionspraxis und damit einem Lebensthema der Jubilarin: „Üben“ wird als anthropologische Konstante in den verschiedenen Feldern gelebten Glaubens sichtbar gemacht. Dadurch sind sie im Diskurs der Aszetik verortet und gewinnen gleichzeitig ihre Relevanz in der aktuellen kirchlichen Debatte: Wie kann christliche Religion im Heute Gestalt gewinnen? Die Beiträge spiegeln die vielfältigen Interessensgebiete der Jubilarin und die Vielgestaltigkeit der aszetischen Praxisfelder wider, indem sie Aspekte des Gottesdienstes, der Predigt, der Kasualpraxis, der Liturgie, der Seelsorge, des geistlichen Lebens und der Pastoraltheologie auf die Frage nach ihrer gestaltenden Kraft im Glaubensvollzug hin orientieren.
Die Beiträge dieser Festschrift zum 80. Geburtstag von Christel Keller-Wentorf widmen sich dem Üben konkreter Formen christlicher Religionspraxis und damit einem Lebensthema der Jubilarin: „Üben“ wird als anthropologische Konstante in den verschiedenen Feldern gelebten Glaubens sichtbar gemacht. Dadurch sind sie im Diskurs der Aszetik verortet und gewinnen gleichzeitig ihre Relevanz in der aktuellen kirchlichen Debatte: Wie kann christliche Religion im Heute Gestalt gewinnen? Die Beiträge spiegeln die vielfältigen Interessensgebiete der Jubilarin und die Vielgestaltigkeit der aszetischen Praxisfelder wider, indem sie Aspekte des Gottesdienstes, der Predigt, der Kasualpraxis, der Liturgie, der Seelsorge, des geistlichen Lebens und der Pastoraltheologie auf die Frage nach ihrer gestaltenden Kraft im Glaubensvollzug hin orientieren.
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Christian Eyselein | Tobias Kaspari (Hrsg.)
Glauben üben
Praxisfelder evangelischer Aszetik
Wir wünschen,
dass ihr euch ernstlich bemüht,
nicht allein in der Kirche das Wort Gottes zu hören,
sondern auch in euren Häusern nachzulesen
und euch zu beschäftigen in dem Gesetz des Herrn;
denn auch da ist Christus
und allenthalben ist er dem nah,
der ihn sucht.
Origenes
in Levit. cap. 16
hom. 9
Vorwort
Diese Festschrift ist aus Anlass ihres 80. Geburtstages Christel Keller-Wentorf
gewidmet, der leidenschaftlichen Praktikerin christlichen Glaubens, die sich in
ihrem Beruf und ihrer Berufung als Theologin in unterschiedlichen Arbeitsfeldern
im Laufe ihres Lebens der Gestaltwerdung des christlichen Glaubens verschrieben
hat. Zeitlebens hat sie auch gegen Widerstände um das evangelische
Profil gelebten Christentums in ihrer Kirche gerungen, um es deutlich sichtbar zu
machen und nichtimFluss gefälliger Anpassung zum Verschwinden zu bringen.
Viele Pfarrerinnen und Pfarrer verdanken ihr eine aszetische Prägung, systematisches
Durchdenken des Glaubens und das Auftun eines Schatzes geistlichen
Lebens, wie er besondersinder Geschichte und den Schriften der AltenKirche zu
finden ist. Die Gründung des Evangelischen Exerzitiums, seiner Geistlichen
Gemeinschaft und des Instituts für Evangelische Aszetik in Neuendettelsau gehen
wesentlich auf ihr Wirken zurück. Wir ehren sie mit dieser Dankesgabe als
geistliche Lehrerin,Professorin, Pfarrerin undWegbegleiterin, die in ihrer Kirche
immer den Hunger nach dem erfahrbaren und lebendigen Christuswachgehalten
hat.
Diese Festschrift wäre ohne großzügige Druckkostenzuschüsse nicht zustande
gekommen. Wir danken der Augustana Hochschulstiftung, der Evangelischen
Kirche in Hessen und Nassau und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen
Kirche Deutschlands, die mit ihren namhaften Zuwendungen das
Entstehen dieses Sammelbandes ermöglicht haben. Wir bedanken uns bei Dr.
Annette Weidhas und dem Team der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig für die
freundliche und bestimmte Führung bei der Entstehung dieses Buches.
Neuendettelsau und Riegelsberg an Ostern 2022
Christian Eyselein
Tobias Kaspari
Inhalt
Vorwort .................................................. 6
Einleitung ................................................ 9
Oswald Bayer
Nietzsche und das Kreuz
Ein Streitgespräch mit Paulus ................................. 13
Chu-hsien Chen
Professors’ Mirrors
Let’s take aglance at the twinkling stars ......................... 19
Christian Eyselein
VonZugehörigkeit und Glaube
Spiritualität Russlanddeutscher ................................ 31
Br. Franziskus Christoph Joest
Gemeinsames Leben – verbeult und gesegnet
Wie Kommunitäten im Scheitern wachsen (können) ................ 41
Renate Jost
G*ttesverehrung
Widerstand und Hebammendienste ............................. 47
Tobias Kaspari
Durchbetete Anfechtung
Versuch über »Gottes Heimsuchung« in Zeiten der Not .............. 53
Konstanze Kemnitzer
to be continued …
Serialität als Grundaspekt der ars immersionis .................... 75
Gerhard Knodt
»Habt acht auf euch selbst … «(Apostelgeschichte 20,28)
Interiorität als Aufgabe pastoraler Bildung ....................... 89
8 Inhalt
Stefan Kunz
Christliche Mystik
Ein geistlicher Übungsweg ................................... 111
Bettina Opitz-Chen
Glauben leben
Zeitlos im Kontext .......................................... 125
Klaus Raschzok
Ein aszetischer Zugang zur Homiletik
Die »Predigtlehre« (1971) von Rudolf Bohren als geistliche
Übungsanleitung ........................................... 133
Ulrike Scherf
Heilsame Unterbrechungen
Ein-Üben inGeistliches Leiten im Anschluss an die Benediktsregel und
das Salutogenesekonzept von Aaron Antonovsky ................... 153
Manfred Seitz(†)
Zugänge zu Spiritualität und Übung
Ein Lehrbrief .............................................. 165
Reinhard Thöle
Das Passionale von 1905 für die Landeskirche Hannovers
Ein Modell aszetischer Hermeneutik ............................ 171
Autorinnen und Autoren ..................................... 183
Einleitung
Christel Keller-Wentorfwurde in ihrer Theologie wesentlich geprägt durch ihren
Doktorvater Carl Heinz Ratschow (1911–1999). Wersie selbst als theologische
Lehrerin,Predigerin und Praktikerin des christlichenGlaubens erlebt, wird diese
Prägung deutlich erkennen. Sie besteht nicht in erster Linie in dem Verweis auf
die Literatur ihres Lehrers, sondern in ihrer strukturierten, systematisch-theologisch
fundierten Denkart, die sie von Ratschow gelernt hat: die Frage danach,
wie es um die Lebenswelt der gegenwärtigen Menschen bestellt ist, der ungeschönte
Blick auf den Zustand der Kirchen und Gemeinden, das Thema der
Religionund der Religionen, das betende Stehen vor dem Gott Israels, dem Vater
Jesu Christi, in jeder Anfechtung und ein stets aszetischer, nach Praxis, Konkretion
und Gestaltwerdung fragender Zugang, der für die oftmals schon verstaubten
Moden der Praktischen Theologie nicht empfänglich ist. Ratschows
Impuls war nicht die einfache Weitergabe seiner Einsichten, sondern die Förderung
der eigenen Gestaltwerdung der Schülerin als unangepasster Persönlichkeit,
die in allen Wandlungen der Zeiten und theologischen Fragestellungen
die christlicheSubstanz festgehalten hat als Schatz im Acker: auf dem geistlichen
Übungsweg des Lebensder Gestalt des Herrn ähnlicher zu werden (2. Kor 3,18).
Wo der Lehrer sich selbst aufgibt im Lehren und damit überflüssige Kopien seiner
selbst abweist, ist das Ziel erreicht: Die Schülerin wird selbst zur Lehrerin und
leitet zur Gestaltwerdung weiterer Schüler, Predigerinnen und Theologen an.
Eine theologische Lebensbewegung ist entstanden:
Christel Keller-Wentorfwurde am 29. Juni 1942 in Hamburg geboren. 1964–
1970 studierte sie Theologie und Musikwissenschaft inMarburg und Mainz.
1970 legte sie ihr erstes theologisches Examen vor der Prüfungskommission der
Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ab undabsolvierte dann bis 1972 ihr
Vikariat in der Versöhnungsgemeinde inWiesbaden und am Theologischen
Seminar in Friedberg. Nach dem Zweiten Theologischen Examen 1972 war sie
Spezialvikarin in der GossnerMission. 1972 heiratete sie Peter Keller. Nachihrer
Ordination 1973 verwaltete sie als Pfarrvikarin die Pfarrstelle in Wiesbaden-
Sonnenberg. 1975–1977 wurde sie zur Erstellung ihrer Dissertation bei Carl
10 Einleitung
Heinz Ratschow beurlaubt. 1977–1981 war sie Inhaberin der Schulpfarrstelle am
Ernst-Ludwig Gymnasium in Bad Nauheim. 1981–1983 verwaltete sie die
Pfarrstelle in Heilsberg/Bad Vilbel. Ihre Dissertation wurde 1981 vom Fachbereich
Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg angenommen
und erschien1984 bei De Gruyter unter dem Titel: »Schleiermachers Denken. Die
Bewußtseinslehre in Schleiermachers philosophischer Ethik als Schlüssel zu
seinem Denken«. 1983–1989 war sie Inhaberin des Studentenpfarramtes an der
Justus-Liebig-Universität in Gießen und 1985–1991 Lehrbeauftragte für Systematische
Theologie am Fachbereich Evangelische Theologie der Johann-Wolfgang-Goethe
Universität Frankfurt am Main. 1986 und 1987 gab sie zusammen
mit Martin Repp die beiden Aufsatzbände bei De Gruyter heraus: »Carl Heinz
Ratschow, Vonden Wandlungen Gottes. Beiträge zur Systematischen Theologie/
Carl Heinz Ratschow, Vonder Gestaltwerdung des Menschen. Beiträge zu Anthropologie
und Ethik«.
1991 wurde sie als Professorin für Homiletik und Liturgik an das Theologische
Seminar Friedberg der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau berufen
und gab ihr 1989 begonnenes Vorhaben auf, eine Habilitationsschrift zur
Grundlegung einer christlichenGestaltlehre zu verfassen. 1992 wurde sie in die
Achte Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau berufen,
der sie bis 1998 angehörte. Ab 1997 war sie Inhaberin einer Sonderstelle
»Profilierung evangelischer Verkündigung im ökumenischen Dialog« beim
Konfessionskundlichen Institut in Bensheim. Ab 1999 war sie Kirchliche Dozentin
im Hochschuldienst für Homiletik und Liturgik am Fachbereich Evangelische
Theologie der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. In Mainz bot sie
regelmäßig Lehrveranstaltungen zur Theologie und Praxis des Gebets an, des
geistlichen Lebens und der Spiritualität der Wüstenmütter, der Wüstenväter
sowie der Schriftauslegung in der Alten Kirche. Vonmanchen Teilen des Kollegiums
belächelt, nahmen doch viele Studentinnen und Studenten, die die
»aszetische Lücke« imStudium persönlich wahrgenommen haben, diese Lehrveranstaltungen
an. Was sich im Evangelischen Exerzitium in die Form der
Lehrbriefe fügte, wurde so didaktisch imStudium erprobt, korrigiert oder erweitert.
In einem von ihr erarbeiteten Curriculum für die homiletische und liturgische
Ausbildung am Theologischen Seminar Friedberg nimmt Christel Keller-
Wentorf 1996 schon Bezug darauf, was später im 1999 gegründeten »Evangelischen
Exerzitium e.V. – Zentrum für geistliche Theologie und christliche Lebensgestaltung«
bestimmend werden sollte: leiblich fundierte Einübung und
Ausübung des Christentums als Ort seiner Gestaltwerdung, d. h. die konkrete
Praxis gelebten Glaubens. 1996 schreibt sie in dem unveröffentlichten Curriculum:
»Der Gottesdienst als leibliche Gestaltwerdung: Grundsätzlich wird der
Zusammenhang von Körper und Gebet in der Liturgie bedacht, Gebetsgebärden
werden im religionsgeschichtlichen Zusammenhang skizziert und geübt. In
Einleitung 11
Kleinstgruppen wird dann im Talar in verschiedenen Kirchenräumen die Choreographie
des Gottesdienstes erarbeitet und als nonverbale Botschaft erkannt.
Eine Ahnung der Leiberfahrung der Liturgie entsteht. Wir werden intensiv von
einem Dresdner Choreographen und Tänzer in Wahrnehmung und Erfahrung
unseres Körpers als Ausdruck unserer ganzen Person ausgebildet.« Selbstverständlichgehörte
auch die Einübung in das Gespräch der Schwestern und Brüder
zu diesem Lehrplan, »und zwar vor allem das geistlich-theologische Gespräch, in
dem wir versuchen, Glauben miteinander zu teilen und Glaubens- und Lebenspraxis
einander mitzuteilen.«
Seit 1999 veranstaltet das Evangelische Exerzitium (www.evangelischesexerzitium.de)
Studienkurse als Lernwege zum gestalteten Glauben. Aus der
Erfahrung zunehmender Sprach- und Gestaltlosigkeit des Glaubens in der
evangelischen Kirche hat sich Christel Keller-Wentorf zusammen mit Weggefährten
beharrlich auf den Weggemacht, die Praxis des Glaubens wieder ins
Leben zu holen. Ihre Kontakte zu P. Andreas Falkner SJ und das Einleben in die
Ignatianischen Exerzitien waren dabei ebenso inspirierend, wie der Austausch
mit Manfred Seitz, Christian Zippert und Karl-Heinz Michel.
Mit dem Kloster Volkenroda der Jesusbruderschaft hat das Evangelische
Exerzitium einen profilierten Ort, an dem sich wissenschaftliches Bedenken des
Glaubens in ökumenischer Aufgeschlossenheit mit seiner lebensmäßigen Ausübung
in Gottesdienst und Alltag verbindet. Geistliche Substanz für das entstehende
Exerzitium fand Christel Keller-Wentorf im Studium der Regula Benedicti,
der Betrachtung des Katechumenats der Alten Kirche und der altkirchlichen
Schriftauslegung. Sie hat ihre eigene Übungslehre im Anschluss an Otto Friedrich
Bollnow entwickelt. Wesentlich wurden ihr die Pflege des betrachtenden
Gebetes und der lectio divina.Auch die Gründung einer Geistlichen Gemeinschaft
im Evangelischen Exerzitium, die zur vielfältigen Welt der evangelischen Kommunitäten
zählt, geht auf ihre Initiative zurück. Nach längeren Vorbereitungen
wagten es 11 Mitglieder des Exerzitiums auf der Mitgliederversammlung 2005
sich zu einer »Geistlichen Gemeinschaft des Evangelischen Exerzitiums« zusammenzufinden.
Im Zusammenhang der Tauferinnerung verpflichteten sie sich,
ihrem persönlichen und gemeinsamen Leben eine verpflichtende geistliche
Ordnung zu geben, ihr Leben also unter die »Geistliche Ordnung des Evangelischen
Exerzitiums« zu stellen.
2007 konnte das Institut für Evangelische Aszetik an der Augustana-Hochschule
Neuendettelsau gegründet werden (www.aszetik-institut.de), wesentlich
verbunden mit Person und Lehrstuhl von Klaus Raschzok, der das Institut gemeinsam
mit Manfred Seitz, Christel Keller-Wentorf und Gerhard Knodt ins
Leben rief. Später stieß noch der Ostkirchenkundler Reinhard Thöle zum Leitungsteamhinzu.
Träger des Instituts ist das Evangelische Exerzitium mit Sitz im
Kloster Volkenroda in Thüringen. Seit seiner Gründung verantwortet das Institut
ein kontinuierliches Angebot von Lehrveranstaltungen aus dem Themenbereich
12 Einleitung
evangelischer Frömmigkeit und ihrer Praxis, bietet Studientage und Vortragsveranstaltungen
an, wirkt bei Pastoralkollegskursen mit und verfolgt eigene
Forschungsprojekte. Es hat sich zum Ziel gesetzt, das Fach »Evangelische
Aszetik« im wissenschaftlichen Diskurs zu etablieren und als Teildisziplin der
Praktischen Theologie zu vermitteln. Es möchte das evangelische Profil geistlichen
Lebens und aszetischer Forschung in ökumenischer Orientierung stärken.
Die Gestaltlehre des christlichen Glaubens in Schriftstudium, Gebet, Meditation,
Gottesdienst, Kommunität, geistlicher Regel, Ritus, alltäglichem Tun, Beruf, Lebensphasen,
Altern und Todwird ebensoreflektiert wie das Zeugnis der Christen
in der Welt, die Frage des Fastens bzw. des Verzichts oder die Bedeutung des
Martyriums, auch im Hinblick auf die sich gegenwärtig rapid verändernden
Kommunikationsmöglichkeiten und -bedingungen.
Oswald Bayer
Nietzsche und das Kreuz
Ein Streitgesprächmit Paulus 1
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft
des heiligen Geistes sei mit euch allen!
Den Predigttext aus dem ersten Kapitel des Ersten Korintherbriefes haben
wir vorher schon in der Schriftlesung gehört (1.Kor 1,18–25); ich hebe jetzt nur
die Verse 22 und 23 heraus:
»[…] die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber
predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine
Torheit.« Womöglich noch schärfer und exklusiver heißt es kurz darauf im zweiten
Kapitel (V.2): »Ich will unter euch nichts […]wissen als allein Jesus Christus und zwar
als den Gekreuzigten.«
Friedrich Nietzsche, der Pfarrerssohn und radikale Christentumskritiker, soll
heute im Experiment einer Dialogpredigt gehört werden. In »Jenseits von Gut und
Böse«, dem »Vorspiel einer Philosophie der Zukunft«, sagt er:
»Die modernen Menschen mit ihrer Abstumpfung gegen alle christliche Nomenklatur,
fühlen das Schauerlich-Superlativische nicht mehr nach, das für einen antiken
Geschmack in der Paradoxie der Formel ›Gott am Kreuze‹ lag. Es hat bisher noch
niemals und nirgendwo eine gleiche Kühnheit im Umkehren, etwas gleich Furchtbares,
Fragendes und Fragwürdiges gegeben wie diese Formel: sie verhieß eine
Umwertung aller Werte.« 2
1
2
1. Kor 1,18–25, gepredigt am 29. Oktober 2019 in der Tübinger Stiftskirche.
Friedrich Nietzsche, Werke in drei Bänden, hg.v. Karl Schlechta, München 1965, II, 610
(46): Jenseits von Gut und Böse, 1886. Vgl. II, 781 (8), Zur Genealogie der Moral, 1887:
»Gehört es nicht in die geheime Kunst […] das anverlockender, berauschender, betäubender,
verderbender Kraft jenem Symbol des ›Heiligen Kreuzes‹ gleichkäme, jener
schauerlichen Paradoxie eines ›heiligen Kreuzes‹, jener unausdenkbaren letzten äußersten
Grausamkeit und Selbstkreuzigung Gottes zum Heile des Menschen.«
14 Nietzsche und das Kreuz
Nietzsche trifft damit ins Schwarze. Die Kreuzesstrafe galt der nichtchristlichen
Antike als mors turpissima, 3 als dieschändlichste Todesstrafe, von der auch nur
zu sprechen tabuisiert war. Eine Kreuzigung gar mit Gott in eine positive Verbindung
zu bringen, war indiskutabel, ja lächerlich, eine bare Eselei, »Torheit für
die Griechen«, sagt Paulus, und äußerster Skandal für die Juden: eine unerträgliche
Blasphemie, denn nach dem Wort der Tora ist der, der am Kreuze hängt,
von Gott verflucht und verworfen: »Verflucht ist jeder,der am Holze hängt.« (Dtn
21,23; vgl. Gal 3,13); deshalbwurde ja Jesus Christus in seinen Christen von dem
Pharisäer Paulus auch verfolgt.
Nietzsche hatte ein Gespür für die Kühnheit, vielleicht sollte man sogar sagen:
für die Tollkühnheit, ja: den Wahnsinn der Christen, in dem Gekreuzigten
keinen anderen als Gott selbst zu sehen. Darin geschieht in der Tat eine »Umwertung
aller antikenWerte« – doch nichtnur aller antiken Werte, sondern auch
der heute immer noch geltenden: Ruhm, Geld, Gier, Gewalt und wie die Götter alle
heißen.
Die mit der Kreuzigung Jesu Christi geschehene radikale Wende, die Umkehrung
sieht Nietzsche – freilich weniger bei Jesus selbst als bei seinen
Nachfolgern, besondersbei Paulus – zunächst ganz negativ: nicht etwa als Ja zum
Leben, sondern als unüberbietbares Nein zum Leben: als Schwäche, als Unfähigkeit,
Feind sein zu können, als mangelnden, gebrochenen Willen zur Macht,
als Realitätsflucht, als Ressentiment der zu kurz Gekommenen, der Verlierer.
Gott sei
»zum Widerspruch des Lebens abgeartet, stattdessen Verklärung und ewiges Ja zu sein!
In Gott dem Leben, der Natur, dem Willen zum Leben die Feindschaftangesagt! Gott
die Formel für jede Verleumdung des ›Diesseits‹,für jede Lüge vom ›Jenseits‹!InGott
das Nichts vergöttlicht, der Wille zum Nichts heiliggesprochen!« 4
Dabei steht für Nietzsche das Kreuz Jesu nicht im Gegensatz zum Judentum.
Vielmehrgelte: »das Christentum ist einzig aus dem Boden zu verstehen, aus dem
es gewachsen ist – es ist nicht eine Gegenbewegung gegen den jüdischen Instinkt,
es ist dessen Folgerichtigkeit selbst, ein Schluß weiter in dessen furchteinfließender
Logik.« 5 Diese Logik waltete in Israel keineswegs von Anfang an; sie sei
erst mit dem babylonischen Exil entstanden. Zu ihrer letzten Steigerung bzw.
3
4
5
Vgl. Martin Hengel, Mors turpissima crucis. Die Kreuzigung in der antiken Welt und die
»Torheit« des »Wortes vom Kreuz« (in: Rechtfertigung. FS für Ernst Käsemann zum
70. Geburtstag, hg.v. Johannes Friedrich/ Wolfgang Pöhlmann/ Peter Stuhlmacher,
1976, 125–184), besonders: Cicero Contra Verrem 2,5 165: crudilissimum deterriumque
supplicium; Origenes zu Mt 27,22f. (GCS. 38, 259).
Der Antichrist, Werke (s. Anm. 2) in 3Bänden, hg.v. Karl Schlechta, Bd. II, 1178 (18).
Ebd. II, 1183.
Nietzsche und das Kreuz 15
Vertiefung freilich fand sie erst im Kreuz Jesu. Gleichwohl war es eben das Volk
Israel, das »für seinen Instinkt eine letzte Formel« fand, »die logisch war bis zu
ihrer Selbstverneinung: esverneinte, als Christentum, noch die letzte Form der
Realität, das ›heilige Volk‹«; 6 war es doch international.
Nochmals: Das Kreuz Jesu Christi widerspricht nach Nietzsche dem, was das
Leben stark macht. Der gekreuzigte Gott ist die »Auflehnung gegen das Leben«,
»Gegenbegriff und Verurteilung des Lebens«. 7 Deshalb lautet Nietzsches
Kampfruf: »Dionysos gegen den Gekreuzigten«! 8 »Dionysos gegen den ›Gekreuzigten‹:
dahabt ihr den Gegensatz«. 9 Nietzsche sieht in dem griechischen Gott
»die religiöse Bejahung des Lebens, des Ganzen, nicht verleugneten und halbierten
Lebens; (typisch, daß der Geschlechtsakt Tiefe, Geheimnis, Ehrfurcht
erweckt).« 10 »Ist der heidnische Kult nicht eine Form der Danksagung und der
Bejahung des Lebens? Müßte nicht sein höchster Repräsentant« – Gott also –
»eine Apologie und Vergöttlichung des Lebens sein? Typus [auch] eines die
Widersprüche und Fragwürdigkeiten des Daseins in sich hineinnehmenden und
erlösenden Geistes!« 11
Wir sehen: Der dem Gekreuzigten entgegengesetzte Dionysos ist kein naiv
vitalistischer Bursche. Er ist vielmehr »der leidende Dionysus der Mysterien,
jener die Leiden der Individuation an sich erfahrende Gott, von dem wundervolle
Mythen erzählen, wie er als Knabe von den Titanen zerstückelt worden sei« 12 –
»zerstückelt«, also nicht ohne die Erfahrung der Zerstörung und des Todes. 13
Fasst man das Dionysische in diesem »Gott« als Leben Bejahendes und zugleich
Leidendes, 14 als »Gott und Mensch«, 15 dann bleibt es zwar überraschend
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
Ebd. II, 1189.
Antichrist II (s. Anm. 4), 968.
Ebd. II, 1150; III, 738ge.
Ebd. III, 773 (aus dem Nachlass der Achtziger Jahre).
Ebd. a. a. O.
Ebd. a. a. O.
Ebd. I, 61 (Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik).
John Updike, Rabbit Reduce, New York 1988, 162: »Als jemand zu Rabbit sagt: ›Gott ist
sowohl im Tiger als im Lamm‹,antwortet Rabbit: ›Ja. Gott zerfleischt sich gerne selbst.‹«
Zweierlei Leiden! Wir Antipoden II, 1047. Vgl. III, 493; III, 550. Äußerst wichtig zum
Verständnis Nietzsches ist seine Unterscheidung zweier Arten von »Leiden« (II, 1047:
vgl. Anm. 15: Aphorismus »Wir Antipoden«): Es gebe »zweierlei Leidende, einmal die an
der Überfülle des Lebens Leidenden, welche eine dionysische Kunst wollen und ebenso
eine tragische Einsicht und Aussicht auf das Leben – und sodann die an der Verarmung
des Lebens Leidenden: Leiden kann Ausdruck von Schwäche oder aber Ausdruck von
Stärke sein. Zur Überfülle des Leidens: Oswald Bayer/ Christian Knudsen, Kreuz und
Kritik. Johann Georg Hamanns Letztes Blatt. Text und Interpretation. Tübingen, 1983,
111.
Antichrist II (s. Anm. 4), 244 f.; vgl. II, 1047.
16 Nietzsche und das Kreuz
und erstaunlich, ist aber nicht ganz unverständlich, dass das radikale Nein zum
Gekreuzigten keineswegs Nietzsches letztes Wort ist. Es ist und bleibt zwar das
Hauptwort. Aber in diesem lauten und nicht zu überhörenden Hauptwort steckt
doch verborgen als leise Hoffnung, als verzweifelte Hoffnung gegen alle Hoffnung,
dass dieses Nein nicht das Letzte sei. Vorallem in den nach dem Ausbruch
des Wahnsinns 1889 entstandenenmit Recht so genannten »Wahnsinnblättern«
findet Nietzschezwar nicht im Christentum des Paulus, wohl aber bei Jesus dem
Gekreuzigten selbst ein bewundernswertes Ja zum Leben, eine Stärke, etwas
auszuhalten, durchzustehen, nicht zu fliehen, sondern der Realität Paroli zu
bieten. 16 So steht Dionysos nicht mehr gegen den Gekreuzigten, sondern ist mit
ihm innig verbunden. Die Zeitansage unseres Gottesmordes 17 – »wir haben ihn
getötet« 18 – ist nicht mehr Nietzsches letztes Wort. Gerade durch den Gekreuzigten
wird Gott zum neuen großen Jawort des Lebens – nicht, wie zuvor, dessen
pure Verneinung.
Sowohl der Gottesmord wie auch die Wiederkehr, die Rehabilitation Gottes
sind die Ansage eines »tollen« Menschen, eines Wahnsinnigen, jedenfalls eines
Narren. Und damit ist Nietzsche – ob er will oder nicht – bei dem von ihm gar
nicht geschätzten Paulus, der um Christi willen zum »Narren« geworden ist (1.
Kor 4,10; vgl. 1. Kor 3,18), wie denn das von ihm bezeugte Wort vom Kreuz der
Welt und ihren Weisen eine »Torheit« (1. Kor 1,18) ist, eine Narrheit.
Ich frage:Ist Nietzsche in seinem Ringenmit dem Gekreuzigten 19 denn nicht
dessen Geheimnis auf der Spur?Ist er denn nicht im Recht, wenn er gegen ein in
der faktischen Christentumsgeschichte durchaus anzutreffendes masochistisches
und sadistisches Missverständnis des Gekreuzigten und gegen die klaglose
Hinnahme von Leiden kämpft? Hat er denn nicht – freilich auf seine Weise –
letztlich gesehen, dass der Gekreuzigte nicht nur das Leben hingibt, sondern in
seiner Hingabe zutiefst bejaht, nicht nur das geschlachtete Opferlamm ist, sondern
als solches der Löwe von Juda (Apk 5): Löwe als Lamm, Lamm als Löwe, nicht
nur der, der sein Leben verliert, sondern es für alle gewinnt, nicht nur der
ohnmächtige Mensch in der Krippe und am Kreuz, sondern als solcher der allmächtige
Gott, der tote Pfahl des Kreuzes der lebendige Baum des Lebens, dessen
Blätter nie verwelken, kurz, mit dem Katechismus gesprochen: »wahrhaftiger
Gott, vom Vater in Ewigkeit geboren, und zugleich wahrhaftiger Mensch, von der
Jungfrau Maria geboren«, »gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben
und begraben, niedergefahren zur Hölle«.
Auf Friedrich Nietzsche, den Pfarrersohn und radikalen Christentumskritiker,
der heute auf dieser KanzelimStreitgespräch mit PauluszuWort kommt, zu
16
17
18
19
»In dir ist Freude in allem Leide …« (EG 398). Vgl. Anm. 14.
Die fröhliche Wissenschaft, 125.
Ebd., 125.
Vgl. EG 93: »Nun gehören unsre Herzen…«.
Nietzsche und das Kreuz 17
hören und mit ihm zu streiten, lohnt sich. Nietzsche kann uns ins Staunen und
Fragen bringen, so dass wir aufgestört werden und unser gewohntes Bild nicht
länger für selbstverständlich halten: »›Gott am Kreuz‹«! 20 »Es hat bisher noch
niemals und nirgendwo eine gleiche Kühnheit im Umkehren, etwas gleich
Furchtbares, Fragendes und Fragwürdigesgegeben«! 21 Es gilt zu erkennen, dass
nicht nur jene Juden und Griechen – also: alle Welt – zur Zeit des Paulus das Wort
vom Kreuz für ein Skandalon und füreine Torheit hielten, sondern dass auch wir
heute nicht nur abgebrüht und gleichgültig diesem Skandal und dieser Torheit
gegenüberstehen, sondern auch aktiv – wie einst Petrus – die Göttlichkeit des
Leidens Jesu verkennen und deshalb von Jesus als Satan angefahren werden
müssen: »Weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was
göttlich, sondern was menschlich ist« (Mt 16,23). Das Leiden Jesu nicht zu wollen
(Mk 8,33) 22 undGott nicht am Kreuz,sondern am Kreuz vorbeizusuchen, ist zwar
menschlich, allzu menschlich, aber eben – wie wir es uns auch heute klar und
scharf in aller Klarheit und Schärfe gesagt sein lassen müssen – etwas Satanisches,
das nur Gott selbst als der Heilige Geist überwinden kann.
Das Wort vom Kreuz als Gottes »Macht und Weisheit« (1. Kor 1,24) zu erkennen,
anzunehmen und darauf zuvertrauen: das ist allein Gottes Werk, das
Wunder, das Gott der Heilige Geist wirkt. »Ich glaube«, um nochmals mit dem
Katechismus zu bekennen, »daß ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an
Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommenkann […]« Verheißen
aber ist mir, mit Nietzsche geredet, die »Kühnheit im Umkehren«. Kühn kehrte
Luther um: »Kehr’s um«! predigt Luther. Nicht: »Mitten wir im Leben sind /mit
dem Todumfangen« (EG 518). Vielmehr: Kehr’s um: Mitten im Tode sind wir im
Leben! 23
Mitten in Deiner Traurigkeit empfängst Du Trost. Mitten imZweifel Gewissheit.
Mitten indrückender Sorge Freiheit. Mitten inder Angst den Mut, das
Leben zu bejahen und selbst den schweren Stein wie Sisyphus auf den steilen
Berg zu schleppen, von dem er doch wieder herabrollt. Der tote Kreuzespfahl wird
dir so zum lebendigen Lebensbaum, dessensaftige Blätter nie verwelken. Es ist in
der Tat paradox: Im Nein des furchtbaren und entehrenden Kreuzestodes Jesu
20
21
22
23
S. Anm. 2.
Ebd.
»Ja, wir danken deinen Schmerzen; /ja, wir preisen deine Treu; /ja, wir dienen dir von
Herzen; /ja, du machst einst alles neu.« (EG 93, Friedrich von Bodelschwingh 1938).
WA 11,141, zu Z. 22/29: »media vita in mortes kers umb media morte in vita sumus
(Predigt über Lk 1,39–56; 2. Juli 1523. Vgl. WA 43,219,37 (»media morte in vita sumus«);
WA 40 III,496,16 f.; WA 12,609,17 f. Dieses Lutherwort kühner Umkehrung findet sich
auf Gerhard Ebelings Grabstein – nicht nur als Wort; es bestimmt die Gestalt des gehauenen
Steines.
18 Nietzsche und das Kreuz
verbirgt sich Gottes gewaltiges Ja zum Leben, das mit Ostern aufstrahlt und mit
Pfingsten einleuchtet.
Ist dieses Paradox denn nicht der helle Wahnsinn? 24 Oder aber die Weisheit
Gottes und rettende Gotteskraft, die uns alles gibt, was wir zum Leben und
Sterben brauchen? Amen.
Liturgische Anmerkungen
Nach dem Eingangslied (EG 324, 1–3: »[…]dass uns, oVater nicht von dir allein
gegeben wird?«) und zur Hinführung auf den Psalm 22 (EG. Wü 709 und 710):
Gott gibt nicht nur. Er nimmt auch,verbirgt sich unter seinem Gegenteil, rückt in
die Ferne, scheint uns zu verlassen. Das wollen wir ihm klagen, indem wir im
Wechsel Psalm 22 beten, der für diese Woche vorgesehen ist.
Im Anschluss das Eingangsgebet: Ich will deinen Namen kundtun undinder
Gemeinde dich rühmen, Herr! Denn du hast mein Elend nicht verachtet. Du hast
dein Antlitz vor mir nicht verborgen, und als ich zu dir schrie, hörtest du es. In
wieviel Not hast du nicht, gnädiger Gott, über mir Flügel gebreitet! Dafür sage ich
dir Lob und Dank. Oft aber kann ich dir nicht danken. Du bist mir fern, weggerückt,
als fragst du nichts nach mir, als fragst du nicht nach denen, die deine
Hilfe brauchen. Bist du tot? Warum greifst du denn nicht ein? Warum greifst du
nicht durch? Warum herrschen immer noch Geld, Gier und Gewalt? Warum
herrscht immer noch ein ungezügelter Finanzkapitalismus? Warum schweigst
du? Hast du uns verlassen? Bist du von uns weggegangen?
Schriftlesung: 1. Kor 1,18–25. Lied: EG 381,1–4. Lied nach der Predigt »Gott,
du gingst fort« (4 Strophen). Fürbitten: Herr, unser Gott, wir danken dir, dass du
Friedrich Nietzsche zum Stachel im Fleisch der Kirche gemacht hast, um uns,
dem Kreuz Abgestumpften, aufzuwecken, damit wir in dem Kreuz Jesu Christi
den Toddes Todes als das großeJazum Leben, als größte Freiheit entdecken. Du
gibst uns alles im Kreuz. (Es folgt wörtlich der Text von Athina Lexutt, in: Alles
hängt am Kreuz, 25 Meditation zum Erntedankfest. Hinzugefügt ist: […] und das
Kreuz für andere auf uns nehmen, bis dein Taganbrichtund wir dich ohne Klage,
ohne Zweifel und Anfechtung loben dürfen. Erhöre uns, wenn wir es wagen, dich
jetzt schon als unseren Vater anzurufen.
24
25
Vgl. Acta 26,24: »Festus mit lauter Stimme: ›Paulus, du bist wahnsinnig!‹«.
Athina Lexutt/ Elisabeth Neumeister OSB, Alles hängt am Kreuz. Eine Annäherung in
Wort und Bild, Leipzig/Paderborn 2018.
Chu-hsien Chen
Professors’ Mirrors
Let’s take aglance at the twinkling stars
Happy 80th birthday to dear Christel! For your wonderful life career as the
Professor of Christian Theology, Iwould like tohonor you with some selected
mirrors 1 of the ancient excellent thinkers, writers, teachers and professors in the
culture history of the Middle States (). 2
Ages passed, however, these looking glasses are still shining bright to reflect
the thoughts and imaginations ofteachers in Taiwan, where one might discover
that the »authentic« Confucian moral values and ideas of education have been
practiced against the tide from the West. Surprisingly enough, Taiwanese now
might be called the rare survivorsofthe reverence for teachers and education in
the modern world; many of them are still observing the dogma of »One day my
teacher, my father/ mother lifelong.« (It-jit ûisu, it-seng ûi hū.)
1What is ateacher?
1.1 . (, )
Su chiá, só-í thoân-tō, siū-gia p, kai-he kiā. (Hân Jú, Su Soat)
Ateacher is the one who proclaims the Tao, 3 imparts professional knowledge, and
1
2
3
They are mainly selected from In tāi-le ked., Kó-tāiKek-giân Kéng-kù Soán (A Selection of
Ancient Aphorisms); Lâu Sū chhong and Kok Khe-lâm ed. &trans., Tiong-kok Kó-tāiKengtián
Bêng-kù (Gems of Ancient Chinese Wisdom).
»Middle States« (Tiong-kok, )means the countries located in the middle of the land,
yet this geographical term had changed to »China« on the Russian-Cheng Empire Treaty
of Nerchinsk in 1689. Since the sayings here collected are all appeared in the books
before the 17th century so that Middle States is applied in this text.
Tao()literally denotes aroad, way, method, theory, doctrine etc. Here the word »Tao« is
perceived as Confucian doctrines of ethics and political philosophy of the Most Great and
Holy Teacher by the kings and emperors of the ancient Middle Kingdom. Since 1949 the
20 Professors’ Mirrors
resolves doubts for his students
(Hân Jú, On Teachers) 4
1.2 ()
Sèng-jîn bû siông-su. (Hân Jú, Su Soat)
The holy man did not exclusively study with one teacher.
(Hân Jú, On Teachers) 5
1.3 ()
Sam-jîn hêng pit-iú ngó su. (Hân Jú, Su Soat)
Among one’s friends’ circle, there is always someone able to teach me:
(Hân Jú, On Teachers) 6
1.4 (, )
Bû-kùi bû-chiān, bû-tióng bû-siàu, tō chi só-chûn, su chi só -chûn iā. (Hân Jú, Su
Soat)
4
5
6
Taiwan Government has promulgated Confucius’ birthday, 29th September, as Teacher’s
Day, anational holiday. On this day, the model teachers will be awarded by the
Government in recognition of their well succeeded works.
Hân Jú (,768–824) was an Imperial Doctor of Tông, and agreat writer, thinker and
philosopher in the Great Empire Tông (). Among his countless writings, On
Teachers ()had deeply influenced Han people’sreverence on their teachers and also
highly valued education and study. As an important thinker, he had acted as the pioneer
of the formation of Neo Confucianism and thus proclaimed Confucian doctrines in opposition
to Buddhist dogmas. His represent works have been edited as 40 volumes entitled:
Anthology of Mr. Chhiong-le’s Works ().
»The holy man« is here denoting Confucius (551–479 B.C.), who is honored »the Later
Most Great and Holy Teacher« by the kings and emperors of the ancient Middle States.
Since 1949 Taiwan Government promulgated Confucius’ birthday, 29th September, as
Teacher’sDay, anational holiday. On this day, the model teachers will be awarded by the
Government in recognition of their successful works. Confucius was ahumble man who
had studied with many great teachers, including Lao-tze; even he had tried to get answers
from children and less learned teachers as well.
»Among one’s friends’ circle« original text is ›‹ (sam-jîn hêng) literally means
»three persons are walking together.«
Professors’ Mirrors 21
Regardless of the one who is nobel or mean,young or old, where is the Tao, 7 there
is my teacher:
(Hân Jú, On Teachers)
1.5 (, )
Su íchit-gî, iúísek-gî, su-iú chiá, ha k-būn chi chu iā. (Li Seng, Se-au gōa-chip)
Afruitful studying will depend on teachers and friends, the former advises you to
resolve doubts and the later analyses them.
(Li Seng, Later Supplement Anthology of Se-au) 8
1.6 (, )
Keng-su ī gū, jîn-su lân cho. (Su-Má Kong, Chu-tī Thong-kàm)
It is easier tohave anexcellent professor 9 in academia than to meet avirtuous
model 10 professor.
(Su-Má Kong, Comprehensive Mirror in Aid of Governance) 11
7
8
9
10
11
The Taoisthe essential principle of philosophical and religious Taoism, however here the
Taoisbasically denoting Confucian doctrine of benevolence and morality of formation of
gentlemen, sorry not for gentlewomen, and humane society.
Li Seng (1785–1860), an Imperial Doctor of Chheng, writer and politician. Se-au Gōachip,
»Se-au« is Li’s secondary name, »gōa-chip« is an eight-volume work of the later
supplement anthology of his writings.
»An excellent professor in academia«, original Han text is »keng-su« (), literally
means ateacher of Confucian classics.
»A virtuous model professor« original Han text is »jîn-su« (), literally means ateacher
and model for people, namely »su-piáu, «.
Su-Má Kong (1019–1086 AD) was an Imperial Doctor of Song and officer, and the chief
editor of Chu-tī Thong-kàm, i.e., Comprehensive Mirror in Aid of Governance, totally in
294 volumes, which chronically recorded the history of the Middle Kingdom from 403 BC
to 959 AD. Significantly, these volumes had served as the mirrors to reflect reasons of
rising and falling of the states, and to show the images of the brilliant or foolish officers or
emperors of each kingdom.
22 Professors’ Mirrors
1.7 ()
Un-kò jî ti sin, khó-í ûi-su ih.Khóng-chú, Lūn-gú
One can get new understanding from the old matters which can be ateacher. 12
(Confucius, The Analects) 13
2Their importance
2.1 ()
Thian, Tē, Kun, Chhin, Su. (Sûn-chú, Lé-lūn)
There are five kinds of Holy beings: Heaven, Earth, Emperor,Parents and Teacher.
(Sûn-chú, On Rites) 14
2.2 ()
It-jit ûisu, chiong-sin ûi hū. (Su-Má Chhian, Sú-kì Thiong-nî Tē-chú Lia t-toān)
He who teaches me for one day is regarded asmyfather for the rest of my life:
(Su-Má Chhian, Historical Records: Biography of Confucius’ Disciples) 15
12
13
14
15
»New understanding from the old matters«, original text is ,itliterally means
by reviewing the »old« to know something »new«. This might be understood as abasic
formula of Confucian scholars’ viewpoints of History and Reality.
For »Confucius« ()please see note 3. The Analects (), the first book of The Four
Books, is arecord of the dialogue between Confucius and his students, which had been
recorded and edited by Confucius’ disciples, published in the early five century BC.
Sûn-chú (313–238 B.C.) was born in the State of Tiō (), who was awell-known
thinker, writer, philosopher, politician, and arepresentative person of Confucianism in
the later period of the Han Empire. In his writing, On Rites, Sûn-chú emphasized that the
importance of the Heaven, Earth, Emperor, Parents, and Teacher ()are »five
holy beings«, among these five »kings and teachers are regarded as the roots of stable
governance«. Moreover, these five Han characters are sculptured on awooden tablet
standing on the divine-table to receive regular sacrifices according to folk calendar.
Su-Má Chhian (145–c. 91 BC) was awell-known historian and writer, and his Historical
Records has been highly recognized as acanonical work. It is noteworthy that the saying
has become apopular proverb and could perfectly reflect Taiwanese peoples’ attitude
towards their teachers. According to the Historical Records, after Confucius died Master
Hā (), his disciple, was staying in atent besides the grave during three years of
mourning his teacher’sdeath, that episode actualizes the mentality of »teacher one day,
father life long«.
Professors’ Mirrors 23
2.3 ()
Hoân ha kchi tō,giâm-su uî-lân; su-giâm,jiân-aū tō-chun. Tō-chun, jiân-aū bîn ti
kèng-ha k. (Lé-kì, Ha k-kì)
The most difficult thing of apromising way of studyistofind strict teachers, for
them the students could have reverence towards the Tao. Then people can be
aware of intellect and learning:
(Book of Rites, Record of Learning) 16
2.4 , , (, )
Kok chiong heng, pit kùi-su jî tiōng hū;kok chiongbông, pit chiān-su jî kheng-hū.
(Sûn-chú, Tāi-lio k)
Acountry where teachers are highly respected will prosper, but the country
where their teachers are despised:
(Sûn-chú, ASummary) 17
2.5 , (, )
Hui sêng-sim khoán-khè, put-chiok-í kiat su-iú. (Kat Hông, Phāu-phok-chú)
Without all the heated fellowship, there is no possible way to build aproper band
for teachers and students.
(Kat Hông, Phāu-phok-chú) 18
16
17
18
Book of Rites,ananonymous work, is acollection of the miscellanies of ceremonial rites
and music of the Warring States (c. 475–221 BC,) and the early Han (202 BC) periods. It is
believed, Tè Sèng ( , Unknown Date), aConfucian scholar, edited the book. The
»Record of Learning« isone of its chapters, which contains essays about the history of
institutes, theories and experiences of teaching and learning of these areas.
Sûn-chú, please see note 13; »A Summary«, is the collection of Sûn-chú’s articles about
education, ethics, and the notes of the dialogue with his students.
Kat Hông (283–343) is asignificant Taoist thinker and writer, who had great contributions
to Taoist alchemy, elixirs, and demonology. »Phāu-phok-chú«isthe book title and
his personal secondary name as well. The book is divided into two parts, Esoteric
Chapters () and Exoteric Chapters (). The former investigates topics such as
techniques to achieve immortality (), alchemy, meditation, breathing exercises,
herbology, demons and mythical beings, and magic talismans (); the later discuss
issues about Confucianism, legalism, government, politics, philosophy, literature, and
attached his autobiography.
24 Professors’ Mirrors
3Their expected ability
3.1 (, )
Tāi-jîn put hôa, kun-chú bū-sit. (Ông Hû, Chhiám-hu Lūn)
An excellent person speaks without ostentation, and she behaves practically.
(Ông Hû, Chhiám-hu Lūn) 19
3.2 ()
Hak jû ngiû-mô, sêng jû lîn-kak. (Ông Èng-lîn, Khùn-ha kKì-bûn)
Academic knowledge is inexhaustible but few succeed.
(Ông Èng-lîn, All About 20 Difficulties in Learning) 21
19
20
21
Ông Hû (90–165) was agreat learned Confucian scholar of the Han Empire. However,
being the son of the concubine, he had never been called to the public service but he lived
in seclusion. The book entitled »Chhiám-hu Lūn«, literally meaning »diver’s discourse«,
makes it ametaphor for his life situation of withdrawing himself from society, then from
where he was diving he was piercing up the hot issues of the society. With this attitude, he
worked out this ten-volume well-accepted book, which contained, for example, problems
of the people in the frontier, social corruptions, unjust evaluation of civic official promotion,
politico-economic problems etc. Because his argument was profound and constructive,
he was regarded as the representative thinker among his contemporaries.
The saying literally goes as »Learning is like cow hair; achievement, the horns of akî-lîn«,
here the »cow hair«, ( ngiû-mô)metaphorically means »countless in numbers«, and
»the horns of akî-lîn«, amythical animal Chimera, parabolically pertains to the extremely
scanty being. Thus »ngiû-mô lîn-kak« (), is an allegory of the difficult journey
for becoming an excellent professor.
Ông Èng-lîn (1223–1296) was an Imperial Doctor of Song and officer of the Ministry of
Rites. He retired to his hometown in 1276, when the country was subjugated to Gôan
Empire. Since then he had started to give lectures on Confucian classics and ancient
history till he went to eternal rest. Dr. Ông was avoluminous writer, who wrote some 600
volumes related to many fields. The saying here is selected from the book entitled: All
About Difficulties in Learning (), in which he contributed his critical viewpoints
on the mistakes made by predecessors in the field of nature, geography, history, politics
and classic literatures etc. Furthermore, among his great number of academic monographs,
achildren’s literacy booklet, The Three-Character Scripture () has been
broadly benefiting Han people’sliteracy and reading, since the early 12th century it has
been the most well-known children’s book.
Professors’ Mirrors 25
3.3 (, )
E k-ki jî bû kàu, chek kīn ûkhîm-siū. (Bēng-chú, Tîn Bûn-kong Siōng)
Aprofessor who livesinease and comfort without continuing deeper research in
her profession, is no more than an animal.
(Bēng-chú, Duck Tîn Pt. I) 22
3.4 , , (
, )
Kim sui khek-bo k, jî chui-choan put-khó-í hoa ttêng-lîm; chúi sui sèng-hóe, jî
chin-kap put-chiok-í kiù hûn-san. (Kat Hông, Phāu-phok-chú)
Although metal is harder than wood,forests cannot be cut down by an iron needle;
water can extinguish fire, yet aglass of water cannot put out awildfire on the
hills. 23
(Kat Hông, Phāu-phok-chú) 24
3.5 , (, )
Thian-tē bû choân-kong, sèng-jîn bû choân-lêng, bān-bu tbûchoân-iōng. (Lia tGūkhò,
Lia t-chú)
Neither Heaven nor Earth has perfect functions, no holy man is almighty, and no
22
23
24
Bēng-chú (372–289 BC), next to Khóng-chú (), was horned as the second stage of the
Middle States. His potent effect on moral philosophy and political thinking were theories
of original goodness of human nature, instinctive moral sense, and benevolent
government, etc. Besides, Bēng-chú is also the name of the book, edited by Bēng-chú’s
disciples in 251–150 BC, together with The Great Learning, The Doctrine of the Mean,
and the Analects are finally edited by acelebrated Neo-Confucian Professor Chu Hi (,
1130–1200) under the name of The Four Books ()in 1190. Since then the book had
been acompulsory subject of the Imperial Examinations. So far as »Tîn Bûn-kong Siōng«
means the first part of the chapter of the Duke Tîn, which recorded the Duke Tîn asking
for advice from Bēng-chú on how to practice benevolent politics and build up ajustice
society.
Metaphorically, this saying emphasized that aprofessor’s learning should not only
specialize in atiny issue but she/he should also be equipped with encyclopedic knowledge.
Please see note 18.
26 Professors’ Mirrors
creature isofall-round usefulness.
(Lia tGū-khò, Lia t-chú) 25
3.6 , ()
Kèng bû kiàn-chhû chi chōe, tō bû bêng-kò chi oàn. (Hân Hui, Koan-hēng)
Amirror is innocent, though it reflects dirt on one’s face; the Tao should not be
hated, even though it discloses one’s ill behavior.
(Hân Hui, Behavioral Observation) 26
4Their ideal personality
4.1 ()
Ta t-jîn bû put-khó, bông-kí ài chhong-seng. (Ông Ûi, Chēng Pâng Lô sī Koan)
An intellectual is able to adjust herself in any kind of situation; she forgets her
advantages but gives her love to human beings.
(Ông Ûi, To Mr. Pâng Lô sī Koan) 27
25
26
27
Lia tGū-khò (450–375 BC) was known as Lia t-chú, living in the Warring States period
(475–221 BCE). He was the pioneer of philosophical Taoism, who had proclaimed
doctrines of an inactive view of life, discipline of tranquil state of mind, and pursuing
transcendence and returning to nature.
Hân Hui (281–233 BCE), aprince of the state of Han, who is astatesman and philosopher,
the most important representative of the Legalist school during the Warring States period.
His political theory decisively impacted emperors’ attitudes of governing, which
practice legalism under the name of Confucianism (). Consequently, most of
the Emperors of Middle States have been activating stern laws and rules to regulate
people rather than policy of benevolence. The Behavioral Observation is achapter title of
the book of Hân-hui-chu, in which Han Hui argued that the reasons for people’s misconducts
and suffering are caused by their arrogant, self-righteous, pretentious deeds.
And the ways to liberate oneself from the sufferings are, firstly, awareness that human
beings are not almighty, and secondly, justifying oneself by practicing the Tao.
Ông Ûi (701–761) was an Imperial Doctor of Tông and as aminister he was one of the
representatives of greater poets in the period of Tông. All of his life, Ông Ûi made himself
awell-known painter and poet, moreover, ascholar of Zen Buddhism. »ToMr. Pâng Lô sī
Koan« was the poem that the poet composed for his friend Pâng Koan () who was
going to take anew official post and gave him the best wishes for being awise and
virtuous officer.
Professors’ Mirrors 27
4.2 ()
Tāi-jîn chiá, put sit kî chhiah-chú chi sim. (Bēng-chú, Lī-lô Hā)
Agreat professor keeps her heart like anewborn baby’s.
(Bēng-chú, Lī-lô Pt. 2) 28
4.3 (, )
Kun-chú thí kî-giân jî kò kî-hêng. (Khóng-chú, Lūn-gú)
It is ashame for aprofessor to talk too much but act too less.
(Khóng-chú, The Analects) 29
4.4 ()
Phāu chin-châi chiá, jîn put-ti put-un. (Ông Bûn-lo k, Chin-châi lūn)
When agenuine learned professor is not fully recognized by her colleagues, she
doesn’t feel not being irritated.
(Ông Bûn-lo k, On agenuine able person) 30
4.5 ()
Kun-chú thí kî-giân jî kò kî-hêng. (Khóng-chú, Lūn-gú)
Professors ofdifferent commitment in Tao cannot work together harmoniously.
(Khóng-chú, The Analects) 31
28
29
30
31
Bēng-chú, please see note 22. As for Lī-lô Hā means the second section of the chapter Lī-lô,
that is the chapter title and amythical clairvoyant as well. The subject of this chapter
declared Bēng-chú’stheory of political ethics, which advocated an ideal king should hold
his pure heart like ababy, and lying at this good human nature an efficacious politician
could be expected.
Please see note 3, 5, 13.
Ông Bûn-lo k(1532–1605) was acounty officer and ascholar of Beng Empire; after his
dismissal, he open his residence and gathered his friends and students for regular talking.
Here the topic »Chin-châi lūn« means »On agenuine able person«. It was said that
Professor Ông had been very much frustrated for all his talent that was unrecognized.
Here Taomight be understood as »idea, intention, value commitment, or type of thinking
etc.«, though it is usually interpreted as the metaphysical and moral ethical system of
Confucianism, or philosophical Taoism.
28 Professors’ Mirrors
4.6 ()
Bûn-jîn siong kheng, chū-kó jî jîan. (Chô Phi, Lūn bûn)
Professors like to disparage one another, from ancient times till now.
(Chô Phi, On Text and Meaning) 32
4.7 ()
Put-heng kî gē, put-lêng lo k-ha k. (Lé-kì, Ha k-kì)
Ascholar who is not interested in her subject, will not be able to appreciate her
study.
(Book of Rites, Record of Learning) 33
5Their attitudes towards students
5.1 (, )
Iú-kàu bû lūi. (Khóng-chú, Lūn-gú)
Come to me, Confucius said, those who want to study. 34
(Confucius, The Analects) 35
32
33
34
35
Chô Phi (187–226) was the Founding Emperor of the Chô-Gūi State, in the Three
Kingdoms period (208–280). There was hardly an emperor like Chô Phi who had excellent
contributions in literature, in which he was the first author of literary criticism,
entitled Research into Originality of Text and Meaning (). Besides, he had
composed agreat number of poems and essays which had extended the two volumes
Anthology of Emperor Gūi-bûn (). It is noteworthy that the saying, Bûnjîn
siong kheng (), is still truly spelling out the secret of the reason of disharmony
among professors.
Please see note 16.
This is my free translation, surely an imitation of Jesus Christ’scalling (Mat. 11:28), since
Isensed it would be more able to demonstrate Confucius’ idea of education than afaithful
literally rendering, for example, »In teaching there should be no distinction of classes«.
(http://lubcc14.blogspot.com › by-tiffany-christy_9855).
Please see note 3, 5, 13, 29.
Professors’ Mirrors 29
5.2 (, )
Jîn chi hoān, chāi hò-ûi jîn-su. (Bēng-chú, Lī-lô Siōng)
An awful professor has habits like being keen to lecture anyone as her innocent
student. (Bēng-chú, Lī-lô Pt. I) 36
5.3 ()
(Khóng-chú, Lūn-gú)
The way of wisdom is keeping on what you know and facing what you do not
know. (Conducius, The Analects) 37
5.4 (, )
Tē-chú put-pit put-jû su, su put-pit hiân-û tē-chú. (Hân Jú, Su Soat)
Students are not necessarily inferior to their professors, nor professors better
than their students.
(Hân Jú, On Teachers) 38
5.5 , (, )
Soan-hū iû-lêng ùi hō-seng, tiōng-hu bī-khó kheng siàu-liân. (Lí Pe k, Siōng LÍ Iong)
Even Confucius, the greatest teacher, respects younger students, how dare you
professor despise young one.
(Lí Pe k, Submit to County Magistrate LÍ Iong) 39
36
37
38
39
What’s wrong, if one is keen to instruct people? The comments of ordinary people may
characterize such abehaviour as arrogance, haughtiness, and self-importance. Beyond
that Confucianists could reckon such abehavior as surpassing the proper manner of
being ateacher, namely to respect each other by properly controlling one’sgolden mouth
because the Tao ofthe teacher is invaluable.
Please see note 28. Here »Siōng« means »the first part« of the chapter, and »Hā«, the
second part.
Please see note 4.
Lí Pe k(701–762) was the most famous poet in Tông State; he had been praised as »the
Immortal Poet, ( )« who handed down 1,100 poems which are fully manifested with
romanticist elegant beauty. Here the quotation was picked from the poem of Lí Pe k,
»Submit to County Magistrate LÍ Iong«, in which he satirized Magistrate LÍ who did not
properly hosted him as ayoung poet and literature. As for LÍ Iong (678–747) was an
30 Professors’ Mirrors
5.6 , (, )
Chúi chì-chheng chek bô-hî, lâng chì-chhat chek bô-tô. (Lé-kì, Chú Tiu Mn gJipkoa
Phian)
Crystal clear water raises no fish; an overly vigorous professor recruits no students.
(Book of Rites, Master Tiun on Officers) 40
6Afterword
Perhaps one would be bored if looking at mirrors too long and too often. Here Chuhian
composed apoem for Christel to wish of her agraceful and abundant life:
Kèng-lí koan-hêng hû gán-chêng,
sêng- ìbêng-iá chin-sit seng;
chim-te kEng-e kchhiá it-chhiàu,
pat-sûn kàu-siū jû-ia tchêng.
Figure’s image is emerging while you’re looking at the mirror,
Let your sincerity brighten the shadow occuring in real life;
Presenting you some ancient aphorisms Ibeg you aknowing smile,
Many happy returns and be cheerful with an 80 y’s young professor.
References
1982
(In Tāi-le ked., Kó-tāiKek-giân Kéng-kù Soán (ASelection of AncientAphorisms).
2012
(Lâu Sū-chhong and Kok Khe-lâm ed. &trans., Tiong-kok Kó-tāi Keng-tián Bêngkù
(Gems of Ancient Chinese Wisdom).
40
officer of Tông State and the most renounced calligrapher, yet historians criticized him
for being proud and despising his younger contemporaries.
Please see note 16.
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