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Christian Eyselein | Tobias Kaspari (Hrsg.): Glauben üben (Leseprobe)

Die Beiträge dieser Festschrift zum 80. Geburtstag von Christel Keller-Wentorf widmen sich dem Üben konkreter Formen christlicher Religionspraxis und damit einem Lebensthema der Jubilarin: „Üben“ wird als anthropologische Konstante in den verschiedenen Feldern gelebten Glaubens sichtbar gemacht. Dadurch sind sie im Diskurs der Aszetik verortet und gewinnen gleichzeitig ihre Relevanz in der aktuellen kirchlichen Debatte: Wie kann christliche Religion im Heute Gestalt gewinnen? Die Beiträge spiegeln die vielfältigen Interessensgebiete der Jubilarin und die Vielgestaltigkeit der aszetischen Praxisfelder wider, indem sie Aspekte des Gottesdienstes, der Predigt, der Kasualpraxis, der Liturgie, der Seelsorge, des geistlichen Lebens und der Pastoraltheologie auf die Frage nach ihrer gestaltenden Kraft im Glaubensvollzug hin orientieren.

Die Beiträge dieser Festschrift zum 80. Geburtstag von Christel Keller-Wentorf widmen sich dem Üben konkreter Formen christlicher Religionspraxis und damit einem Lebensthema der Jubilarin: „Üben“ wird als anthropologische Konstante in den verschiedenen Feldern gelebten Glaubens sichtbar gemacht. Dadurch sind sie im Diskurs der Aszetik verortet und gewinnen gleichzeitig ihre Relevanz in der aktuellen kirchlichen Debatte: Wie kann christliche Religion im Heute Gestalt gewinnen? Die Beiträge spiegeln die vielfältigen Interessensgebiete der Jubilarin und die Vielgestaltigkeit der aszetischen Praxisfelder wider, indem sie Aspekte des Gottesdienstes, der Predigt, der Kasualpraxis, der Liturgie, der Seelsorge, des geistlichen Lebens und der Pastoraltheologie auf die Frage nach ihrer gestaltenden Kraft im Glaubensvollzug hin orientieren.

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Einleitung 11<br />

Kleinstgruppen wird dann im Talar in verschiedenen Kirchenräumen die Choreographie<br />

des Gottesdienstes erarbeitet und als nonverbale Botschaft erkannt.<br />

Eine Ahnung der Leiberfahrung der Liturgie entsteht. Wir werden intensiv von<br />

einem Dresdner Choreographen und Tänzer in Wahrnehmung und Erfahrung<br />

unseres Körpers als Ausdruck unserer ganzen Person ausgebildet.« Selbstverständlichgehörte<br />

auch die Einübung in das Gespräch der Schwestern und Brüder<br />

zu diesem Lehrplan, »und zwar vor allem das geistlich-theologische Gespräch, in<br />

dem wir versuchen, <strong>Glauben</strong> miteinander zu teilen und <strong>Glauben</strong>s- und Lebenspraxis<br />

einander mitzuteilen.«<br />

Seit 1999 veranstaltet das Evangelische Exerzitium (www.evangelischesexerzitium.de)<br />

Studienkurse als Lernwege zum gestalteten <strong>Glauben</strong>. Aus der<br />

Erfahrung zunehmender Sprach- und Gestaltlosigkeit des <strong>Glauben</strong>s in der<br />

evangelischen Kirche hat sich Christel Keller-Wentorf zusammen mit Weggefährten<br />

beharrlich auf den Weggemacht, die Praxis des <strong>Glauben</strong>s wieder ins<br />

Leben zu holen. Ihre Kontakte zu P. Andreas Falkner SJ und das Einleben in die<br />

Ignatianischen Exerzitien waren dabei ebenso inspirierend, wie der Austausch<br />

mit Manfred Seitz, <strong>Christian</strong> Zippert und Karl-Heinz Michel.<br />

Mit dem Kloster Volkenroda der Jesusbruderschaft hat das Evangelische<br />

Exerzitium einen profilierten Ort, an dem sich wissenschaftliches Bedenken des<br />

<strong>Glauben</strong>s in ökumenischer Aufgeschlossenheit mit seiner lebensmäßigen Ausübung<br />

in Gottesdienst und Alltag verbindet. Geistliche Substanz für das entstehende<br />

Exerzitium fand Christel Keller-Wentorf im Studium der Regula Benedicti,<br />

der Betrachtung des Katechumenats der Alten Kirche und der altkirchlichen<br />

Schriftauslegung. Sie hat ihre eigene Übungslehre im Anschluss an Otto Friedrich<br />

Bollnow entwickelt. Wesentlich wurden ihr die Pflege des betrachtenden<br />

Gebetes und der lectio divina.Auch die Gründung einer Geistlichen Gemeinschaft<br />

im Evangelischen Exerzitium, die zur vielfältigen Welt der evangelischen Kommunitäten<br />

zählt, geht auf ihre Initiative zurück. Nach längeren Vorbereitungen<br />

wagten es 11 Mitglieder des Exerzitiums auf der Mitgliederversammlung 2005<br />

sich zu einer »Geistlichen Gemeinschaft des Evangelischen Exerzitiums« zusammenzufinden.<br />

Im Zusammenhang der Tauferinnerung verpflichteten sie sich,<br />

ihrem persönlichen und gemeinsamen Leben eine verpflichtende geistliche<br />

Ordnung zu geben, ihr Leben also unter die »Geistliche Ordnung des Evangelischen<br />

Exerzitiums« zu stellen.<br />

2007 konnte das Institut für Evangelische Aszetik an der Augustana-Hochschule<br />

Neuendettelsau gegründet werden (www.aszetik-institut.de), wesentlich<br />

verbunden mit Person und Lehrstuhl von Klaus Raschzok, der das Institut gemeinsam<br />

mit Manfred Seitz, Christel Keller-Wentorf und Gerhard Knodt ins<br />

Leben rief. Später stieß noch der Ostkirchenkundler Reinhard Thöle zum Leitungsteamhinzu.<br />

Träger des Instituts ist das Evangelische Exerzitium mit Sitz im<br />

Kloster Volkenroda in Thüringen. Seit seiner Gründung verantwortet das Institut<br />

ein kontinuierliches Angebot von Lehrveranstaltungen aus dem Themenbereich

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