Taxi Times DACH - 2. Quartal 2022
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<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> 6,80 €<br />
www.taxi-times.taxi<br />
D – A – CH<br />
EU-GESETZENTWURF FÜR VERMITTLER<br />
IM SOG DER<br />
SCHEINSELBSTSTÄNDIGKEIT<br />
Messen und Treffen<br />
DIE RÜCKKEHR ZUR<br />
PRÄSENZ<br />
Zuwachs bei Krankenfahrten<br />
85 PROZENT IN<br />
12 JAHREN<br />
Interview mit Hamburgs<br />
Senator Tjarks<br />
200 E-TAXIS IN 14 MONATEN
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SPÄTER – ABER<br />
NOCH NICHT<br />
ZU SPÄT<br />
INHALT<br />
TITEL: freepik.com, Montage: Raufeld FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Haben Sie die kleine Lüge schon<br />
entdeckt, die auf dem Titel dieser<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Ausgabe steht? Es<br />
wäre die Ausgabe <strong>2.</strong> <strong>Quartal</strong>,<br />
aber sie ist erst im 3. <strong>Quartal</strong> bei<br />
Ihnen im Briefkasten gelandet.<br />
Dabei wäre das Magazin pünktlich<br />
fertig gewesen, aber leider<br />
haben kurzfristig zwei Fahrzeughersteller<br />
ihre gebuchten Werbeanzeigen wieder storniert. Das so<br />
entstandene Loch musste zunächst mit einer Sonderaktion zumindest<br />
ein wenig wieder gefüllt werden. Danke an dieser Stelle an<br />
diejenigen <strong>Taxi</strong>-Partner, die spontan eingesprungen sind.<br />
Die extreme Zurückhaltung trifft (nicht nur) unseren Verlag<br />
zu einer Zeit, in der man eigentlich wieder zuversichtlich war,<br />
dass es nach der Corona-Pandemie wieder aufwärts geht. Doch<br />
dann begann Russland den Krieg und wichtigen Industriezweigen<br />
fliegt nun die Firmenstrategie des Billig-Produzierens um die<br />
Ohren – mit der Folge, dass wegen des Produktionsengpasses die<br />
Werbemaßnahmen runtergefahren werden. Warum soll man auch<br />
Produkte bewerben, wenn man sie gar nicht zum Verkauf zur Verfügung<br />
hat?<br />
Machen wir uns nichts vor: Diese Probleme werden uns noch<br />
lange beschäftigen, was für den Mikrokosmos einer <strong>Taxi</strong>-Fachzeitschrift<br />
ebenfalls zu Veränderungen führen wird. Zu welchen<br />
genau, verraten wir Ihnen auf Seite 26.<br />
Diese Ausgabe ist also später als geplant erschienen, aber noch<br />
lange nicht zu spät, denn die Themen sind alle noch brandaktuell.<br />
Beispielsweise die Bemühungen der Europäischen Union, den<br />
neuen Herausforderungen politisch und regulatorisch gerecht zu<br />
werden, die mit dem Markteintritt der digitalen Plattformanbieter<br />
wie Uber & Co. bewältigt werden müssen. Klare Regelungen hinsichtlich<br />
der Scheinselbstständigkeit schaffen sicherlich einen<br />
faireren Wettbewerb, aber sie bergen auch die Gefahr, dass <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
in den Sog dieser Bestimmungen reingezogen werden.<br />
Das wurde während einer <strong>Taxi</strong>veranstaltung im Mai deutlich, über<br />
die wir ab Seite 6 berichten.<br />
Dieses Treffen in Köln war eine von vielen Präsenzveranstaltungen,<br />
die derzeit wieder möglich sind. Man trifft sich wieder,<br />
kann persönlich miteinander sprechen, entdeckt Themen und<br />
wertvolle Nebensächlichkeiten, die in den Videokonferenzen der<br />
letzten beiden Jahre im wahrsten Sinn des Wortes kein „Zeitfenster“<br />
hatten. Über einige dieser Veranstaltungen berichten wir ab<br />
Seite 10.<br />
Bei all den wirtschaftlichen Einschränkungen erinnert das<br />
Hamburger „Projekt Zukunftstaxi“ an das gallische Dorf, das sich<br />
allen äußeren Angriffen widersetzt. Als gäbe es keine Lieferprobleme,<br />
werden in der Hansestadt fast täglich neue E-<strong>Taxi</strong>s zugelassen.<br />
Der Hamburger Senator Dr. Anjes Tjarks hat das Projekt<br />
politisch angestoßen, Dirk Ritter von der Behörde hat es organisatorisch<br />
umgesetzt. Im Doppel-Interview mit <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> haben<br />
beide eine Jahresbilanz gezogen (S. 20).<br />
Viel Spaß beim (verspäteten) Lesen wünscht<br />
Jürgen Hartmann (Chefredakteur)<br />
PERSONEN + NACHRUF<br />
4 News: Ralph Goossens, Christoph F. Siekermann …<br />
5 Abschied von Heinz Peter<br />
EUROPÄISCHE UNION<br />
6 EU-Gesetzentwurf für Vermittler<br />
8 Leitlinien zur Regulierung von <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen<br />
MESSEN + TREFFEN<br />
10 News: VW-Abend, Projekt CarlE<br />
11 <strong>Taxi</strong>fest bei 4U Assekuranz<br />
12 Zwei neue <strong>Taxi</strong>-Erfa-Gruppen<br />
14 Rückblick auf die Messe RETTmobil<br />
TAXI-PARTNER<br />
16 News: HALE, Telekom<br />
KOLUMNE<br />
17 85 Prozent Zuwachs bei Krankenfahrten<br />
TAXIZENTRALEN<br />
18 50/50-Vermittlung: Erfolgreich und einmalig<br />
ELEKTRO- + INKLUSIONSTAXIS<br />
20 Interview mit Senator Tjarks und Dirk Ritter<br />
REGIONALSEITEN<br />
22 Hamburg: Förderung + Ladesäulen<br />
23 München: Brennendes <strong>Taxi</strong>, gestaffelte Preise<br />
24 Berlin: Flughafentarif, IHK-Wahl<br />
IN EIGENER SACHE<br />
26 Neue Wege bei <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
26 Impressum<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />
3
PERSONEN<br />
NEWSTICKER<br />
UMFANGREICHE<br />
KOSTENKALKULATION<br />
Der Düsseldorfer<br />
Mehrwagenunternehmer<br />
Ralph Goossens<br />
hat eine ausführliche<br />
Tabellen kalkulation<br />
erstellt, mit der dank<br />
zahlreicher Variablen<br />
eine vielschichtige<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
durchgeführt werden kann.<br />
Die Besonderheit dieser auf Excel-Basis<br />
erstellten Kalkulation sind die zahlreichen<br />
Verknüpfungen untereinander.<br />
Sobald ein Wert irgendwo in der Tabelle<br />
verändert wird, kann man sofort sehen, in<br />
welcher prozentualen Höhe sich das auf<br />
den Unternehmensgewinn auswirkt. Im<br />
Ergebnis steht dem Unternehmer damit<br />
ein einfaches Tool zur Verfügung,<br />
um Mindestlöhne zu berechnen<br />
oder diverse externe<br />
Komponenten wie<br />
Tariferhöhungen oder<br />
Besetztquoten durchzuspielen.<br />
Zudem<br />
lässt sich mit dieser<br />
Tabelle auch die Un-<br />
Mehr Infos zur<br />
Rentabilität von Uber Tabelle.<br />
beweisen. jh<br />
PERSONALWECHSEL BEI VW PKW<br />
Ute Schulenburg geht<br />
im Herbst in Altersteilzeit.<br />
Künftig wird<br />
Melanie Neugebauer<br />
VW-Ansprechpartnerin<br />
für den Bereich<br />
Pkw sein (für Nutzfahrzeuge<br />
ist weiterhin<br />
Joachim Flämig<br />
zuständig). Frau Neugebauer wurde nach<br />
einer kaufmännischen Ausbildung Diplom-<br />
Betriebswirtin (FH) und ist seit 20 Jahren<br />
im Konzern beschäftigt. Sie betreute im<br />
VW-Versicherungsdienst die Einzelkunden<br />
und im Leasing-/Europcar-Fleet-Service<br />
die Großkunden. Im Bereich Group<br />
Fleet International war sie für Diplomaten<br />
und internationale Organisationen weltweit<br />
zuständig, ehe sie für Volkswagen Pkw die<br />
Bundesbehörden betreute. Den ersten direkten<br />
Kontakt mit Vertretern des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
hatte Melanie Neugebauer bei der <strong>Taxi</strong><br />
Driving Innovation in Köln. <br />
jh<br />
PERSONALWECHSEL<br />
BEIM BVTM<br />
Christoph F.<br />
Siekermann<br />
Der Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V. hat im Mai neue Mitarbeiter<br />
für seine Geschäftsstelle vorgestellt. Christoph F. Siekermann,<br />
36 (Foto), übernimmt als neuer Referent für öffentliche Angelegenheiten<br />
(Public Affairs) das Aufgabengebiet von Dominik Eggers, der<br />
den Verband im Mai verlassen hat und nun bei der IHK Berlin neue<br />
Herausforderungen sucht.<br />
Siekermannn ist Sozialwissenschaftler und gebürtiger Ostwestfale,<br />
war allerdings schon vor seinem Engagement beim BVTM in der<br />
Hauptstadt tätig. Als Büroleiter im Berliner Abgeordnetenhaus für<br />
den verkehrspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion konnte er unter<br />
anderem an der Ausgestaltung des Mobilitätsgesetzes mitwirken. „Er<br />
ist vertraut mit dem politischen Prozess in Bund und Land und weiß<br />
bereits, welche Themen hier auf ihn zukommen, sagte dazu BVTM-<br />
Geschäftsführer Michael Oppermann.<br />
Seit Mai unterstützt auch Adonias Tsegaye den Verband als studentischer<br />
Mitarbeiter. <br />
ar<br />
DIREKT-DIALOG BEIM TMV<br />
Der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband (TMV) hat für das <strong>Taxi</strong>gewerbe ein<br />
neues Digitalformat ins Leben gerufen, bei dem <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen<br />
über Videokonferenz 45 Minuten lang in den direkten Austausch mit<br />
Politikern verschiedener Parteien treten können. Gestartet war das Format<br />
Ende April mit Oliver Luksic, Staatssektretär des Bundesverkehrsministeriums<br />
und somit zweiter Mann hinter Verkehrsminister Wissing.<br />
Während der nächsten Wochen folgten dann noch Michael Donth, Stefan<br />
Gelbhaar, Martin Kröber, Jürgen Lenders und Christoph Ploß.<br />
Bei nahezu allen Politikern wurden die wichtigsten <strong>Taxi</strong>themen<br />
angesprochen, unter anderem die Umsetzung der PBefG-Novelle oder<br />
auch die immer noch nicht umgesetzte inhaltliche Definition der<br />
künftigen Fachkunde.<br />
Auffällig bei allen Gesprächen war die parteiübergreifende Einigkeit<br />
darüber, dass eine weitere Anpassung des Personenbeförderungsgesetzes<br />
in dieser Legislaturperiode sicherlich nicht auf der Agenda<br />
steht. Das ist unter einem Aspekt besonders schade: Bei der<br />
jetzigen Novelle sind manche neuen Bestimmungen<br />
für Mietwagen (z. B. Kennzeichnungspflicht)<br />
nicht bußgeldbewehrt. Ein entsprechender Passus<br />
wurde schlicht und einfach vergessen.<br />
Eine Übersicht über die wichtigsten Aussagen<br />
der Politiker finden Sie unter dem nebenstehenden<br />
QR-Code. <br />
jh<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Privat, BVTM<br />
4 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI
NACHRUF<br />
HEINZ PETER –<br />
EIN LEBEN FÜR<br />
DAS TAXI<br />
Kein Vertreter des deutschen <strong>Taxi</strong>gewerbes war so<br />
einflussreich wie der am 1. April verstorbene Berliner<br />
Heinz Peter. Zeitzeugen denken mit Bewunderung<br />
und Schmunzeln zurück.<br />
Heinz Peter (14.3.1930–1.4.<strong>2022</strong>)<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Privat<br />
Heinz Peter mit<br />
dem späteren<br />
Regierenden<br />
Bürgermeister<br />
und Bundespräsidenten<br />
Richard<br />
von Weizsäcker<br />
(1980).<br />
Heinz Peter mit<br />
Ehefrau Anneliese<br />
und dem späteren<br />
Regierenden<br />
Bürgermeister<br />
Eberhard<br />
Diepgen (1980).<br />
Eigentlich wäre Heinz Peter, der den Krieg durch Zufälle<br />
überlebt hatte, gerne Lehrer geworden. Schon als Fahrer<br />
bei den amerikanischen Besatzern wurde er Mitarbeitersprecher,<br />
da er mutig das Wort ergriff.<br />
1958 wurde er in der Berliner <strong>Taxi</strong>-„Innung“ Beisitzer und<br />
war Gründungsmitglied der Wirtschaftsgenossenschaft Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>besitzer (WBT) und des Funktaxenvermittlungsdienstes. Er<br />
erkämpfte 1968 den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für <strong>Taxi</strong>fahrten.<br />
1969 wurde Heinz Peter 1. „Innungs“-Vorsitzender. Ehrenmitglied<br />
Lothar Kubig (82): „Heinz hat immer viel organisiert, nicht<br />
nur politisch, auch den jährlichen <strong>Taxi</strong>ball. Das waren rauschende<br />
Feste.“ Harald Ruf (95): „Heinz war ein guter Gewerbepolitiker, ich<br />
ein guter Tänzer. Während Heinz mit den Politikern die geschäftlichen<br />
Dinge erledigte, musste ich mit den Ehefrauen tanzen.“<br />
Auch im <strong>Taxi</strong>sportverein engagierte sich Heinz Peter. Mitstreiter<br />
Wolfgang Uecker: „Einen besseren Kollegen werden wir nie<br />
mehr wiederkriegen.“<br />
Als 1970 die ersten Busspuren kamen, setzte der Kollege durch,<br />
dass in Berlin auch <strong>Taxi</strong>s sie benutzen dürfen – keine Selbstverständlichkeit.1974<br />
wurde Heinz Peter Vizepräsident des Bundesverbandes.<br />
Thomas Grätz, von 1991 bis 2019 Geschäftsführer: „Er<br />
hatte seine ganz eigene Art, Menschen für sich zu gewinnen, wobei<br />
seine Berliner Schnauze eine gewichtige Rolle spielte.“<br />
Nicht nur für das <strong>Taxi</strong>gewerbe opferte sich Heinz Peter auf. Im<br />
Laufe seiner Karriere war er Mitglied in unzähligen Organisationen<br />
und Gremien. Er war ehrenamtlicher Richter an mehreren<br />
Gerichten.<br />
1980 wurde Heinz Peter das Bundesverdienstkreuz am Bande<br />
verliehen. Sein Ansehen als Gewerbevertreter und Mensch klingt<br />
in den Worten zweier Regierender Bürgermeister von Berlin nach.<br />
Eberhard Diepgen: „An das Haus der früheren Berliner Wohnung<br />
von Heinz Peter gehört eine Gedenkplakette.“ Walter Momper: „Er<br />
war perfekt vernetzt und hatte genau die richtige Mischung aus<br />
liebenswürdigem Humor und passender Frechheit.“<br />
Am 4. Mai 1983 wurde Heinz Peter Präsident des Bundesverbandes.<br />
Stellvertreter Hans Meißner: „Heinz war der Außenminister<br />
des deutschen <strong>Taxi</strong>gewerbes. Er war äußerst kontaktfreudig<br />
und trinkfest.“<br />
„FANTASTISCHER VERTRETER“<br />
1987 wurde Heinz Peter Präsident des internationalen <strong>Taxi</strong>verbandes<br />
der IRU. Beisitzer Jean Paul Gallé: „Heinz Peter war der erste<br />
Präsident, der tatsächlich aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe stammte. Für das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe war Heinz ein fantastischer Vertreter.“<br />
1991 rief er den Gustav-Hartmann-Unterstützungsverein ins<br />
Leben, sein großer Herzenswunsch – wie das Denkmal des „Eisernen<br />
Gustav“ in Berlin. Es zeugt auch von Heinz Peters Engagement.<br />
Als 1995 Feindseligkeiten im Gewerbe eskalierten, wurde Heinz<br />
Peter aus seinen Ämtern gewählt und erfuhr zum Teil kränkende<br />
Missachtung. Nur noch wenige würdigten seine Verdienste, zu ihnen<br />
zählten Hermann Waldner und Jens Schmiljun von <strong>Taxi</strong> Berlin.<br />
Geschäftsführer Hermann Waldner: „Es war eine tolle, freundschaftliche<br />
Zusammenarbeit. Ich glaube, die hiesige Branche hatte nie<br />
wieder so eine Bedeutung wie in Heinz Peters Ära.“ Dabei<br />
wollte Heinz Peter nie berühmt sein: „Ick<br />
hab nüscht weiter als meene Arbeet jetan.“<br />
Auch zwei frühere <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redakteure<br />
kannten Heinz Peter gut. Stephan<br />
Berndt: „Heinz war unter den Berliner<br />
Gewerbevertretern einer mit Charakter.“<br />
Wilfried Hochfeld: „Vielleicht ringt sich<br />
das <strong>Taxi</strong>gewerbe bei allen Differenzen<br />
zu einem ehrenden Andenken an seinen<br />
Heinz durch. Er war immer einer der<br />
ihren.“ <br />
ar<br />
Heinz Peter beigesetzt<br />
– Diepgen<br />
und Momper<br />
würdigen sein<br />
Lebenswerk.<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />
5
EUROPÄISCHE UNION<br />
DAS DAMOKLESSCHWERT<br />
FÜR TAXIZENTRALEN<br />
Die Europäische Union will arbeits- und sozialrechtliche Regelungen für<br />
Plattformarbeitende definieren. Ein erster Gesetzentwurf könnte dabei<br />
dazu führen, dass nicht nur Uber-Fahrer als Scheinselbstständige eingestuft<br />
werden, sondern auch die Mitglieder von <strong>Taxi</strong>zentralen.<br />
Dieses Damoklesschwert, das hier eventuell über den <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
schwebt, wurde im Mai während einer <strong>Taxi</strong>veranstaltung<br />
in Köln thematisiert. Dorthin hatte der<br />
Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen (BVTM) im Rahmen seiner<br />
gemeinsam mit der Deutschen Telekom ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihe<br />
„<strong>Taxi</strong> Driving Innovation“ eingeladen und dabei das<br />
Thema Regulierung auf europäischer Ebene in den Fokus gerückt.<br />
In zwei Gesprächsrunden wurde mit Vertretern der EU und Experten<br />
über zwei Vorschläge aus der EU diskutiert. Einer davon wurde<br />
im Dezember 2021 in Form eines Gesetzentwurfes präsentiert, der<br />
andere im Februar von der EU-Kommission als unverbindliche Leitlinie<br />
veröffentlicht (zu Letzterem siehe auch S. 18).<br />
Der Gesetzentwurf vom 9. Dezember 2021 der Europäischen<br />
Union soll die arbeits- und sozialrechtliche Einstufung jener<br />
Arbeitenden definieren, die für digitale Plattformen tätig sind.<br />
Das Ziel ist, rund 5,5 Millionen Scheinselbstständige vor Ausbeutung<br />
zu schützen.<br />
Seit der Veröffentlichung wird in Brüssel über den Entwurf verhandelt.<br />
Der BVTM ist dazu mit EU-Politikern im Gespräch und hatte<br />
dazu in Köln eine Diskussionsrunde mit Experten durchgeführt. Live<br />
vor Ort waren Prof. Dr. Steffen Roth vom Institut für Wirtschaftspolitik<br />
an der Universität zu Köln, Rechtsanwalt Herwig Kollar, Präsident<br />
des BVTM, sowie Rechtsanwalt Dr. Thomas Bezani von der<br />
Wirtschaftskanzlei Görg. Online war Tobias Müllensiefen von der<br />
EU-Kommission zugeschaltet.<br />
Letzterer stellte den Gesetzentwurf vor, nannte die Hintergründe<br />
und präsentierte beeindruckende Zahlen. Aktuell seien EU-weit<br />
500 Unternehmen als digitale Plattformen identifiziert, für die<br />
28 Millionen Menschen Plattformarbeit leisten. 92 Prozent dieser<br />
Unternehmen arbeiten mit Selbstständigen, von denen wiederum<br />
5,5 Millionen als Scheinselbstständige eingestuft werden müssten.<br />
55 Prozent der Plattformarbeiter verdienen weniger als den<br />
Mindestlohn. Man habe bei Erhebungen zudem festgestellt, dass<br />
viele Arbeitende rund neun Stunden pro Woche damit verbringen,<br />
„Arbeit zu suchen“. Dazu zählt auch die Zeit, in der beispielsweise<br />
Fahrer für Uber und Free Now auf die nächste Fahrt warten.<br />
„In 12 Mitgliedstaaten der EU gibt es 120 Gerichtsentscheidungen<br />
zum Thema Beschäftigtenstatus bei Plattformarbeitenden“,<br />
berichtete Müllensiefen. „In vielen Fällen wurde Scheinselbstständigkeit<br />
festgestellt.“ All das führe zu einer Rechtsunsicherheit,<br />
und dieses Problem wolle man mit dem Entwurf angehen, der nun<br />
im EU-Parlament und im Rat beraten wird und bei dem laut Müllensiefen<br />
sicherlich noch Änderungen vorgenommen werden.<br />
20 MILLIARDEN EURO UMSATZ<br />
Dass solche Verbesserungen nötig sind, wurde während der<br />
anschließenden Diskussion deutlich, an der sich auf dem Podium<br />
der TDI ein Ökonom (Roth), ein <strong>Taxi</strong>-Experte (Kollar) sowie ein<br />
Arbeitsrechtsspezialist (Bezani) beteiligten. Prof. Dr. Roth richtete<br />
dabei den Blick auf die gesamte Plattformwirtschaft und relativier-<br />
Moderatorin Nina Nagel diskutierte mit Steffen Roth, Herwig Kollar<br />
sowie mit Dr. Thomas Bezani (v. l.). Tobias Müllensiefen von der EU-<br />
Kommission war per Videostream zugeschaltet.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, freepik.com / Montage: Raufeld<br />
6 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI
EUROPÄISCHE UNION<br />
ein, dass es sich bei den Mitarbeitenden der Plattform um Scheinselbstständige<br />
handelt. Eine Widerlegung dieser Vermutung ist<br />
auf der Basis des nationalen Arbeitnehmerbegriffs durchaus möglich,<br />
die Beweislast liegt dann aber bei der Plattform.<br />
Genau diese fünf Kriterien seien für die klassischen <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
brandgefährlich, denn es werde nicht zwischen Uber und<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen differenziert, warnte Thomas Bezani. „Drei der fünf<br />
Kriterien erfüllen auch <strong>Taxi</strong>zentralen, und sie fallen damit nach<br />
heutigem Stand unter die Vermutungswirkung“, sagt Bezani. Er<br />
meinte damit sowohl das Kriterium, dass eine kommerzielle<br />
Dienstleistung auf elektronischem Weg angeboten wird, als auch<br />
die Tatsache, dass diese auf Verlangen des Empfängers erbracht<br />
wird. Ebenso wie die Definition, dass die Fahrten durch eine Plattform<br />
organisiert werden.<br />
te deren Wachstumszahlen. Die 28 Millionen Plattformarbeiter<br />
würden zusammen einen Umsatz von 20 Milliarden Euro machen.<br />
Heruntergerechnet auf die einzelne Person entspräche das einem<br />
Umsatz von 60 Euro pro Mitarbeiter im Monat. Roth warnte, dass<br />
zu strikte arbeits- und sozialrechtliche Vorgaben das unmittelbare<br />
Aus für viele kleine Plattformen zur Folge hätten. Sein Vorschlag<br />
ging daher in die Richtung, Geringfügigkeitsschwellen für die<br />
Scheinselbstständigen oder geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer<br />
einzuführen – analog zu den Geringfügigkeitsgrenzen, die<br />
man im Bereich der Lohnsteuer eingeführt hat.<br />
Herwig Kollar wollte sich mit der ökonomischen Zahleninterpretation<br />
indes nicht zufriedengeben. Er hielt dagegen, dass fünf der<br />
500 genannten Plattformen mehr als die Hälfte der Vergütungszahlungen<br />
für die 28 Millionen Plattformarbeiter übernehmen. Unter<br />
diesen fünf Unternehmen stünde Uber auf Platz 1 und Uber Eats<br />
auf Platz <strong>2.</strong> Die EU solle daher keine Regelung für die 500 Plattformen<br />
und für die Plattformarbeiter mit 60 Euro Monatsumsatz aufstellen,<br />
sondern sich auf diese Art von Plattformen konzentrieren.<br />
Was Kollar hier ansprach, deckt sich mit der Zielsetzung des<br />
Gesetzentwurfes: einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen der<br />
Plattformarbeitenden. Die EU will dafür unter anderem eine „rechtliche<br />
Vermutung“ für Arbeitsverhältnisse für gewisse Arbeitsplattformen<br />
ermöglichen. Dafür wurden fünf Kriterien aufgestellt. Sind<br />
nur zwei davon erfüllt, tritt die rechtliche Vermutungswirkung<br />
UNZULÄSSIGE ARBEITNEHMERÜBERLASSUNG<br />
Somit gibt es nicht nur für den soloselbstständigen <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
ein Problem, sondern auch für das Fahrpersonal der Mehrwagenunternehmer,<br />
weil auch das arbeitsrechtlich als Arbeitnehmer<br />
der <strong>Taxi</strong>zentrale gesehen wird und der Mehrwagenunternehmer<br />
mit dem Vorwurf einer Ordnungswidrigkeit rechnen muss, weil er<br />
eine unzulässige Arbeitnehmerüberlassung betrieben hat. „Daher<br />
bedarf es einer Präzisierung der Richtlinien“, zieht Bezani ein klares<br />
Fazit. „So wie es jetzt gestrickt ist, wird es für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
große Probleme auslösen.“<br />
Kollar stimmte dem im Prinzip zu, verweist aber darauf, dass<br />
es bereits einschlägige juristische Bewertungen über die Klassifizierung<br />
einer <strong>Taxi</strong>zentrale gibt. <strong>Taxi</strong>zentralen seien vielerorts eine<br />
Selbsthilfeorganisation in Form einer Genossenschaft, die für anerkannt<br />
selbstständige <strong>Taxi</strong>unternehmen eine Auftragsvermittlung<br />
tätigt. Es könne nicht gewünscht sein, dass solche kleinen, lokalen<br />
Selbsthilfeorganisationen auf einmal in Arbeitgeberpflichten<br />
gedrängt würden. „Das würde sie vom Markt verdrängen – zugunsten<br />
von großen, international tätigen Plattformen“, sagte Kollar.<br />
Sein Lösungsvorschlag lautet daher, Größenklassifizierungen<br />
einzuführen. Nur wer eine signifikant hohe Anzahl an Teilnehmern<br />
aufweist, müsste unter diese Vermutungswirkung<br />
fallen. „Damit würde<br />
man genau die Plattformen treffen, die das<br />
Gros der Probleme verursachen und die<br />
andererseits die ökonomischen Mittel hätten,<br />
um damit umgehen zu können.“ Kollar<br />
appellierte in seinem Schlusssatz der Diskussionsrunde<br />
an die Verantwortlichen in<br />
Brüssel, darüber nochmals intensiv nachzudenken.<br />
<br />
jh<br />
Gesetzentwurf zur<br />
Regulierung der<br />
Plattformarbeit.<br />
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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />
7
EUROPÄISCHE UNION<br />
Moderiert von Nina<br />
Nagel diskutierten<br />
Ralph Herbertz und<br />
Gregor Beiner (v. l. n. r.)<br />
über die EU-Richtlinien<br />
für <strong>Taxi</strong>s und<br />
Mietwagen.<br />
KOMPETENZ SOLL BEI<br />
DEN KOMMUNEN BLEIBEN<br />
Am 4. Februar <strong>2022</strong> hat die Europäische Kommission Leitlinien zur Regulierung<br />
von <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen veröffentlicht. Vorgestellt und diskutiert wurden sie bei<br />
der <strong>Taxi</strong> Driving Innovation in Köln.<br />
Schon mit dem Erscheinen der Richtlinien<br />
hatte die Kommission klargemacht,<br />
dass diese weder rechtlich<br />
bindend noch die Vorstufe zu einem europäischen<br />
Gesetzgebungsverfahren sind. Das<br />
betonte auch Anja Kaeller von der Europäischen<br />
Kommission, die per Videostream<br />
der Diskussionsrunde zugeschaltet war und<br />
den rund 80 anwesenden Gästen aus der<br />
<strong>Taxi</strong>branche die Grundzüge der Richtlinien<br />
erläuterte (siehe nebenstehender QR-Code).<br />
Im Bereich der gewerblichen Personenbeförderung<br />
hätten sich zwei Dinge stark<br />
verändert. Zum einen seien die Vorausbuchungen<br />
im Mietwagensektor sehr kurzfristig geworden, („Es geht<br />
jetzt unmittelbar kurz vor Fahrtantritt“). Zum anderen würden<br />
die Preise nicht mehr von den Mietwagenanbietern, sondern von<br />
den Plattformen festgesetzt. „Weil die Dienste sehr viel ähnlicher<br />
geworden sind, ist das Konkurrenzverhältnis zwischen <strong>Taxi</strong>s und<br />
Mietwagen stärker geworden.“<br />
Anja Kaeller von der EU-Kommission war<br />
über Video zugeschaltet.<br />
EUROPÄISCHE FRAGESTELLUNGEN<br />
Darauf hätten viele Mitgliedstaaten auf sehr unterschiedliche Weise<br />
reagiert, einige Rechtssachen zu diesem Thema seien mittlerweile<br />
am Europäischen Gerichtshof (EuGH) anhängig. „Allein diese Tatsache<br />
zeigt, dass es immer weiter auf die europäische Ebene geht<br />
und immer mehr europäische Fragestellungen auftreten“, resümiert<br />
Frau Kaeller. Die Leitlinien der EU-Kommission sollen hierbei eine<br />
Orientierung bieten. Kaellers einführende Erläuterungen bildeten<br />
dann die Basis für eine Podiumsdiskussion mit Gregor Beiner sowie<br />
Ralph Herbertz, die beide in Präsenz auf der Bühne waren und von<br />
der Moderatorin Nina Nagel geleitet wurden.<br />
Der <strong>Taxi</strong>vertreter Beiner hob hervor, dass manche nationalen<br />
Regelungen auf dem Papier absurd wirken mögen, beim Blick in<br />
die Region dann aber doch nachvollziehbar sind. Er machte dies<br />
am Beispiel der Rückkehrpflicht deutlich, die in der Theorie den<br />
Eindruck erwecke, es würden dadurch umweltbelastende Leerkilometer<br />
entstehen. Deshalb mag es auch<br />
verständlich sein, dass die Richtlinien der<br />
EU für eine Abschaffung plädieren. In<br />
Deutschland jedoch sei sie ein relevantes<br />
Mittel, um die Differenzierung zwischen<br />
<strong>Taxi</strong> und Mietwagen durchzusetzen. Sieht<br />
man dann noch speziell in die Region, in<br />
der die Rückkehrpflicht viele Leerkilometer<br />
verursacht, dann werde das echte Dilemma<br />
deutlich: Die Umweltschädlichkeit rühre<br />
regional daher, weil die Betriebe ihren Sitz<br />
nicht in der eigentlichen Kommune haben,<br />
sondern in Nachbarkommunen, um so<br />
andere Regelungen zu umgehen.<br />
Für Beiner haben die Kommunen die größte Kompetenz, um über<br />
das Mobilitätsverhalten und die Optimierung in der Region zu entscheiden.<br />
„Dort die Kompetenz zu belassen, ist wichtiger, als eine<br />
europaweite Harmonisierung anzustreben“, lautet daher sein Fazit.<br />
Unterstützung erhielt Beiner dabei von Ralph Herbertz vom<br />
Verkehrsclub Deutschland VCD. „Um beim Thema Mobilität gute<br />
Angebote zu schaffen, wird die regionale Expertise dringend<br />
benötigt. Die wissen, wo der Schuh drückt und welche Potenziale<br />
man durch gute Angebote erreichen kann“, sagte Herbertz, warnte<br />
aber auch gleichzeitig vor einer Überforderung der Kommunen.<br />
Diese entstehe beispielsweise dann, wenn ein reformiertes<br />
Personenbeförderungsgesetz jetzt auch die Überwachung von<br />
Sozialstandards einfordere. Hier sei es durchaus sinnvoll,<br />
wenn von höherer Ebene Musterregelungen<br />
definiert werden. Deshalb brauche<br />
man auch die weiter oben angesiedelten<br />
rechtlichen Rahmen- und Impulsgeber.<br />
Anja Kaeller wollte denn auch in ihrem<br />
Schlusssatz das Subsidiaritätsprinzip<br />
durchaus anerkennen: „Die Ebene, die<br />
etwas regeln kann, soll es auch regeln, es<br />
sei denn, es gibt einen Mehrwert, es auf der<br />
nächsthöheren Ebene zu regeln.“ jh<br />
Leitlinien zur<br />
Regulierung von<br />
<strong>Taxi</strong>s und<br />
Mietwagen.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
8 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI
x<br />
taxi-deutschland.net
MESSEN & TREFFEN<br />
NEWSTICKER<br />
WERBUNG FÜR DAS „ÖPNV-TAXI“<br />
Eine Einbindung des <strong>Taxi</strong>s in den Linienverkehr<br />
erspart der öffentlichen Hand Kosten<br />
und nutzt der Branche. Auf diesen einfachen<br />
Nenner brachten Benjamin Schmidt und Dirk<br />
Holl ihre Überzeugungsgespräche mit Vertretern<br />
der Verkehrsgesellschaften. Die beiden<br />
hatten dafür extra einen Messestand auf der<br />
IT-TRANS in Karlsruhe gebucht und dort ein<br />
Wasserstoff-<strong>Taxi</strong> präsentiert.<br />
Auf dem Fahrzeug prangte das Logo „CarlE“.<br />
Mit der gleichnamigen Firma mit Sitz in<br />
Aschaffenburg hat sich Schmidt auf die Planung,<br />
Organisation und Durchführung von<br />
Mobilitätskonzepten für den Personennahverkehr<br />
spezialisiert. Der Schwerpunkt liegt auf<br />
der letzten Meile sowie auf der Verbesserung<br />
und Integration bestehender Insellösungen.<br />
Erfolgreich im Einsatz ist das Konzept<br />
bereits in Aschaffenburg und in Rastatt,<br />
dort bei der Holl AG, dessen Geschäftsführer<br />
Dirk Holl seinen Kollegen Schmidt auf der<br />
Messe tatkräftig zur Seite stand. „Eine intelligente<br />
Vernetzung von Shuttles und punktueller<br />
Zusteuerung von Taxen und<br />
Mietwagen senkt<br />
die Vorhaltekosten<br />
und ist eine Winwin-Situation<br />
für<br />
alle lokalen Akteure:<br />
bezahlbar, effizient<br />
und zukunftsfähig“,<br />
weiß Holl aus eigener<br />
Erfahrung. ar<br />
Infos zum CarlE-<br />
Konzept.<br />
Benjamin Schmidt (r.) und Dirk Holl (l.) auf<br />
der ÖPNV-Fachmesse IT-TRANS.<br />
Im Autohaus Hardenberg konnten die <strong>Taxi</strong>unternehmer unter anderem<br />
den neuen Multivan T7 als brandneues <strong>Taxi</strong> begutachten.<br />
VW-TAXI-ABEND<br />
IN DER ORTENAU<br />
Die Interessengemeinschaft <strong>Taxi</strong> Ortenau hat im Mai nach einer coronabedingten<br />
Pause ihren traditionellen VW-<strong>Taxi</strong>-Abend zum bereits<br />
achten Mal veranstaltet. Markus Schmid, Vorsitzender der IG <strong>Taxi</strong><br />
Ortenau, konnte dazu in den Räumen des Autohauses der Graf-Hardenberg-Gruppe<br />
in Lahr die Inhaber und 45 Besucher begrüßen. Sein<br />
Dank galt der Inhaber-Familie des Autohauses für deren Organisation<br />
und Gastgeberrolle.<br />
Üblicherweise sind bei dieser Veranstaltung auch die konzernseitigen<br />
<strong>Taxi</strong>vertreter von VW anwesend. Joachim Flämig, seit Jahren<br />
bewährter Ansprechpartner für Volkswagen Nutzfahrzeuge in<br />
allen <strong>Taxi</strong>belangen, und sein für den Service verantwortlicher Kollege<br />
Björn-Marc Börner konnten den Besuchern den Multivan T7<br />
als brandneues <strong>Taxi</strong> in Hellelfenbein vorstellen. Ihn gibt es auch<br />
mit einem Plug-in-Hybrid. Den Caddy 5 bietet<br />
Volkswagen zudem mit einem gänzlich neu<br />
entwickelten 1,5-Liter-TGI-Antrieb, der quasi<br />
monovalent mit CNG (Erdgas) fährt.<br />
Wer aktuell eines der Fahrzeuge als <strong>Taxi</strong><br />
bestellt, muss sich darauf einstellen, dass eine<br />
Auslieferung voraussichtlich nicht vor Februar<br />
2023 möglich sein wird. Dass eine frühzeitige<br />
Bestellung dennoch sinnvoll sein kann, Joachim Flämig<br />
dafür ist ein besonders Angebot verantwortlich.<br />
„Wer bis zum 30. Juni <strong>2022</strong> ein <strong>Taxi</strong> von wagen-Konzern<br />
vertrat den Volks-<br />
VW Nutzfahrzeuge bestellt, der bekommt die beim <strong>Taxi</strong>-Abend<br />
<strong>Taxi</strong>Garantie PLUSe als Anschlussgarantie der IG <strong>Taxi</strong> Ortenau.<br />
kostenlos dazu“, betonte Joachim Flämig die<br />
gute Zusammenarbeit mit „Mobile Garantie Deutschland“, deren<br />
Vertreterin Sabine Schunk ebenfalls nach Lahr gekommen war.<br />
Zumindest digital nahm auch Stefan Leitner vom Taxameter-Hersteller<br />
HALE an der Veranstaltung teil. Er war online zugeschaltet<br />
und stellte den rahmenlosen Spiegeltaxameter SPT-03R vor. Dabei<br />
erläuterte er auch, wie die Geräte von HALE dabei helfen können,<br />
den Alltag eines <strong>Taxi</strong>unternehmers zu erleichtern oder Energie zu<br />
sparen. Weiterhin gab Leitner einen Ausblick darauf, wie das Unternehmen<br />
bei der Bereitstellung der statischen Mobilitätsdaten und<br />
später der dynamischen Mobilitätsdaten im Rahmen der neuen Mobilitätsdatenverordnung<br />
über den „Mobilitäts-Daten-Marktplatz“ (MDM)<br />
unterstützen kann.<br />
Für IG-Ortenau-Vorstand Markus Schmid war es ein sehr gelungener<br />
8. VW-<strong>Taxi</strong>-Abend: „Wir sind froh, dass es wieder möglich war,<br />
sich in dieser großen Runde zu treffen.“ <br />
sg<br />
FOTOS: CarlE, IG <strong>Taxi</strong> Ortenau<br />
10 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI
MESSEN & TREFFEN<br />
TAXI TRIFFT AUF<br />
POWER UND PS<br />
Es war allerhöchste Zeit, sich mal wieder<br />
persönlich zu treffen. Die Versicherungs–<br />
agentur 4 U Assekuranz hatte deshalb zu<br />
einem Fest nahe Hannover eingeladen.<br />
Am Veranstaltungsort konnte die ganze <strong>Taxi</strong>-Bandbreite<br />
aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besichtigt<br />
werden.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Die Veranstaltung stand unter dem Motto „<strong>Taxi</strong> trifft auf<br />
Adrenalin, Power und PS“. Zu Gast waren neben<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer*innen aus ganz Deutschland auch<br />
Vertreter*innen verschiedener <strong>Taxi</strong>zentralen, Versicherungen sowie<br />
Funktionäre aus den unterschiedlichsten <strong>Taxi</strong>-Gewerbevertretungen.<br />
Für sie hatte das Mutter-Tochter-Gespann Marion und Kim Sombrutzki,<br />
die beiden Gesichter hinter dem Unternehmen, nicht nur<br />
kulinarisch etwas zu bieten, sondern auch eine Workshop-Reihe<br />
organisiert. Dort sprachen Tobias Freyer und Richard Hollweg von<br />
European Van Service (EVS) über Lösungen für die Beförderung<br />
von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Wie diese Lösungen<br />
im Einzelnen in der Praxis aussahen, davon konnte man sich direkt<br />
vor Ort anhand zwei ausgestellter Fahrzeuge selbst überzeugen.<br />
Matthias Heußner von Auto Fleet Control (AFC) sprach über<br />
die Kooperation zwischen AFC und 4 U Assekuranz, die es ermöglicht,<br />
dass bei einem Glasschaden die Reparatur vor Ort beim Kunden<br />
durchgeführt werden kann. In einem letzten kurzen Segment<br />
informierte Kim Sombrutzki über eine sogenannte<br />
D&O-Versicherung (Directors and Officers), die speziell<br />
auf Geschäftsführer, Prokuristen oder Personen<br />
zugeschnitten ist und dann einspringt, wenn diese<br />
Personen mit ihrem Privatvermögen haften sollen.<br />
Einen Ausblick in die Zukunft gab Stephen Hölzel von<br />
der Hochschule Hannover. Er arbeitet, unter anderem<br />
in Kooperation mit dem Hannoveraner <strong>Taxi</strong>gewerbe,<br />
an der Erprobung einer kabellosen Ladeinfrastruktur<br />
im öffentlichen Raum. Ziel von LaneCharge ist es,<br />
Hier gibt es<br />
noch mehr<br />
Bilder von dieser<br />
Veranstaltung.<br />
Kim und Marion Sombrutzki begrüßten knapp 80 Gäste.<br />
zunächst mit relativ geringen Ladeströmen von 3,7 kWh die Funktion<br />
und Umsetzbarkeit zu erforschen. Den Einwand vonseiten des<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes, dass die Ladeleistung zu gering sei, konterte Hölzel<br />
damit, dass die Ladeleistung letztlich eine Frage der Skalierbarkeit<br />
sei und dass auch ein geringer Ladestrom trotzdem einen Effekt hat.<br />
Vor dem Gebäude wurden zudem verschiedene Fahrzeuge präsentiert,<br />
unter anderem ein Hyundai-Nexo-Brennstoffzellentaxi,<br />
ein vollelektrisches Nissan-Leaf-<strong>Taxi</strong>, ein<br />
restauriertes Mercedes-Benz-/8-<strong>Taxi</strong> oder ein frisch<br />
vom Band gelaufener neuer Multivan mit <strong>Taxi</strong>ausstattung.<br />
Als Kontrastprogramm waren eine BMW Isetta vor<br />
Ort, die mit einem 250-cm³-Einzylindermotor ausgerüstet<br />
ist, und ein Ferrari 550 Maranello mit einem 12-Zylinder-Motor.<br />
Das Event endete mit einem reichhaltigen Abendbuffet<br />
und einem sehr hochwertigen Unterhaltungsprogramm.<br />
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MESSEN & TREFFEN<br />
<strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmer<br />
aus ländlichen<br />
Bereichen<br />
trafen sich<br />
in Straubing.<br />
Die Leiter diverser <strong>Taxi</strong>zentralen trafen sich in Nürnberg.<br />
»WIE IST DAS<br />
<br />
BEI EUCH?«<br />
Die seit vielen Jahren etablierte <strong>Taxi</strong>-Erfagruppe hat mittlerweile zwei<br />
Ableger. Jetzt tauschen sich auch <strong>Taxi</strong>zentralen und <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmer aus dem ländlichen Bereich untereinander aus.<br />
Erfa“ ist die Abkürzung für Erfahrungsaustausch,<br />
und der Name der<br />
mittlerweile drei <strong>Taxi</strong>-Erfagruppen<br />
ist auch gleichzeitig deren Programm: der<br />
Austausch der Gruppenmitglieder untereinander.<br />
Denn auch wenn diese aus verschiedenen<br />
Bundesländern kommen, haben<br />
doch alle ein Ziel: ihren Betrieb bzw. ihre<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale sauber und gewinnbringend<br />
zu führen. Dafür trifft man sich 1- bis 2-mal<br />
pro Jahr, berichtet von eigenen Erfahrungswerten<br />
und gibt sich gegenseitig Tipps. Die<br />
Gruppen sind weder vereinsmäßig organisiert<br />
noch spielt die Verbandszugehörigkeit<br />
der einzelnen Mitglieder eine Rolle, ebenso<br />
wenig wie bei der Erfa-Gruppe <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
das Vermittlungssystem.<br />
TREFFEN IN STRAUBING<br />
Das Konzept hat sich so gut bewährt, dass<br />
man es nun auf zwei weitere Gruppen erweitert<br />
hat. Trafen sich bisher <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
mit mehreren Konzessionen im städtischen<br />
Raum, gibt es nun auch eine „pastorale <strong>Taxi</strong>-<br />
Erfagruppe“, in der sich <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
aus ländlich geprägten<br />
Gebieten zusammengeschlossen haben. Sie<br />
wurde vor etwa einem Jahr gegründet und<br />
hatte kürzlich im niederbayerischen Straubing<br />
ihr zweites Treffen.<br />
Die dritte Erfa-Gruppe wurde dieses<br />
Jahr aus der Taufe gehoben. Sie ist ein<br />
Erfahrungsaustausch zwischen <strong>Taxi</strong>zentralen.<br />
Deren Mitglieder trafen sich im April<br />
in Nürnberg bei der gastgebenden <strong>Taxi</strong><br />
Nürnberg eG. Angereist waren Vertreter<br />
von neun <strong>Taxi</strong>zentralen unterschiedlicher<br />
Größen und Bundesländer, angefangen von<br />
der <strong>Taxi</strong> München eG über die jeweils größten<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen aus Stuttgart, Dresden,<br />
Hannover, Augsburg, Wuppertal, Mannheim,<br />
Bonn und Erlangen. Aus Düsseldorf<br />
war Rhein-<strong>Taxi</strong> vertreten.<br />
Zum umfangreichen Programm zählte<br />
die Besichtigung der Nürnberger <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
inklusive Schulungszentrum, in dessen<br />
Räumen dann auch von den Vorständen<br />
Christian Linz und Reinhold Gast sowie<br />
vom Verwaltungsleiter Herrn Wüseke der<br />
Betrieb der Nürnberger <strong>Taxi</strong>zentrale mit<br />
allerlei Zahlen vorgestellt wurde. Dabei<br />
wurde schnell klar, dass Nürnberg innerhalb<br />
der Zentralenlandschaft in vielen<br />
Bereichen eine Einzelstellung einnimmt.<br />
So ist man beispielsweise die einzige <strong>Taxi</strong>vermittlung<br />
in der Stadt und hat noch dazu<br />
keine ernste Mietwagenkonkurrenz durch<br />
Plattformvermittler wie Uber und Free<br />
Now. Der <strong>Taxi</strong>tarif wird in Nürnberg seit<br />
Jahren jährlich angepasst. Bei der Auftragsvermittlung<br />
setzt man als einzige <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
in Deutschland auf das italienische<br />
System von Microtek, in das man durch<br />
eine entsprechende Schnittstelle auch die<br />
App-Funktion von <strong>Taxi</strong> Deutschland integriert<br />
hat. Einzigartig war auch die<br />
50/50-Vermittlung während des Corona-<br />
Lockdowns (siehe Seite 18).<br />
GÜNSTIGE FUNKGEBÜHREN<br />
Die Nürnberger Funkgebühr liegt mit monatlich<br />
195 bzw. 231 Euro pro <strong>Taxi</strong> weit unter<br />
den Gebühren der meisten anderen anwesenden<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen. Nur München konnte<br />
hier einen noch günstigeren Wert vermelden.<br />
Die Nürnberger <strong>Taxi</strong>zentrale vermittelt<br />
neben der eigenen Stadt auch <strong>Taxi</strong>s in den<br />
drei fränkischen Städten Bamberg, Ansbach<br />
und Schwabach. Mit einer durchschnittlichen<br />
Vermittlung von 500 bis 600 Funkaufträgen<br />
pro Disponent bewegt man sich<br />
oberhalb der sonst üblichen Leistungsfähigkeit,<br />
das wurde anhand der Vergleichszahlen<br />
deutlich, von denen die anderen Teilnehmer<br />
aus ihren Zentralen berichteten.<br />
Generell wurde während des Treffens<br />
viel miteinander verglichen, die Frage „Wie<br />
ist das bei euch?“ führte immer wieder zu<br />
angeregten Diskussionen und erfüllte somit<br />
exakt den Charakter dieser Erfahrungsaustauschgruppe.<br />
Zudem können die Mitglieder<br />
der Erfa-Gruppe <strong>Taxi</strong>-Zentrale auch<br />
über eine intern zugängliche Dropbox viele<br />
weitere Informationen aufrufen – ein weiterer<br />
Mehrwert dieser Gruppe, der somit<br />
auch künftigen Mitgliedern zugutekommt.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
12 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI
MESSEN & TREFFEN<br />
Gut sortiert: der Serverraum<br />
der <strong>Taxi</strong> Nürnberg eG.<br />
Gastgeber:<br />
Katrin und Michael Seidel aus Straubing.<br />
Infos zur<br />
pastoralen<br />
<strong>Taxi</strong>-Erfagruppe.<br />
Beispielsweise eine neunseitige Compliance-Richtlinie<br />
der Nürnberg <strong>Taxi</strong>zentrale.<br />
Das Thema soll beim nächsten Treffen<br />
durch einen Expertenvortrag vertieft werden.<br />
Interessenten für eine Aufnahme in<br />
diese Gruppe können sich an Christian Linz<br />
wenden (clinz@taxi-nuernberg.de).<br />
Bei der pastoralen <strong>Taxi</strong>-Erfagruppe sind<br />
Uwe Wieland und Markus Schmid die<br />
Ansprechpartner (siehe QR-Code). Letzterer<br />
moderierte das Treffen Ende April in<br />
Straubing, zu dem das Ehepaar Seidel in<br />
seine Betriebsräume eingeladen hatte.<br />
Zur pastoralen Gruppe zählen aktuell<br />
19 <strong>Taxi</strong>betriebe, deren Firmensitz quer<br />
über die Bundesrepublik verteilt ist. Sie<br />
haben insgesamt 581 Mitarbeiter und besitzen<br />
zusammen 244 Konzessionen. Wobei<br />
das Handling von <strong>Taxi</strong>konzessionen nicht<br />
unbedingt gleichbedeutend mit dem Mietwagengeschäft<br />
ist, wie Gastgeber Christian<br />
Seidel in seiner Ansprache vor den knapp<br />
19 anwesenden <strong>Taxi</strong>unternehmern erklärte.<br />
Er sprach von „Welten, die seinen etablierten<br />
Fahrdienst, den er mit sechs<br />
Mietwagen und 25 Schulbussen durchführt,<br />
vom <strong>Taxi</strong>betrieb Gäuboden-<strong>Taxi</strong>“<br />
trennen. Letzteren hat er vor einem Jahr<br />
mitten in der Corona-Phase mit neun Konzessionen<br />
übernommen. Die Unterschiede<br />
seien beispielsweise in seinem Fall beim<br />
Personal festzustellen. „Mitarbeiter im <strong>Taxi</strong><br />
sind ,anders‘“, stellte Seidel fest.<br />
SCHWARZFAHRTEN DER FAHRER<br />
Wie immer leben solche persönlichen Treffen<br />
neben den Infos aus der offiziellen<br />
Tagesordnung aber auch von den Diskussionen<br />
dazwischen. Zum Beispiel darüber,<br />
dass manche Fahrer die eine oder andere<br />
Bahnhofsfahrt am Unternehmer vorbei kassieren.<br />
Mehrere Teilnehmer schlugen hierzu<br />
entsprechende Aufzeichnungsboxen und<br />
Sitzerkennungen vor. Deren Kontrolle ist<br />
durchaus aufwendig, aber lohnend. „Bei mir<br />
arbeitet eine 450-Euro-Kraft ausschließlich<br />
an der Auswertung unserer Kontrollmechanismen.<br />
Mit dem Ergebnis finanziert sie ihr<br />
Gehalt selbst“, berichtete ein Teilnehmer<br />
aus der Nähe von Offenburg.<br />
Zweites Nebenthema waren der Umgang<br />
mit den Krankenkassen. „Ich fahre seit<br />
zwei Monaten nicht mehr für die AOK“,<br />
berichtete dazu der Gastgeber. Das schmerze<br />
zwar, weil er dadurch auf rund 30.000<br />
Euro Umsatz verzichte, aber es sei alternativlos,<br />
weil er mit den Fahrten Kosten von<br />
35.000 hätte.<br />
Solch ein Verzicht bleibt oft wirkungslos,<br />
solange die Krankenkassen noch „Unternehmer“<br />
finden, die günstiger fahren.<br />
Markus Schmid appellierte in diesem<br />
Zusammenhang, neben der überregionalen<br />
pastoralen Gruppe auch regional den<br />
Zusammenschluss mit anderen betroffenen<br />
Unternehmen zu organisieren.<br />
Schmid selbst hat seit 2006 mit der Interessengemeinschaft<br />
IG <strong>Taxi</strong> Ortenau gute<br />
Erfahrungen gemacht. <br />
jh<br />
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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />
13
MESSEN & TREFFEN<br />
Drei Ansprechpartner<br />
bei MobiTEC:<br />
Geschäftsführer<br />
Harald Damaschke<br />
und seine beiden<br />
Mitarbeiter Victor<br />
Ermantraut und<br />
Andé Wagner (v. l.).<br />
Zum Umrüstpaket für einen MB Sprinter zählt bei DIE<br />
Transform auch ein Doppelarm-Hub-Lift.<br />
FACHMESSE FÜR<br />
RETTUNG UND ROLLI<br />
Als eine der ersten taxirelevanten Fachmessen kehrte die RETTmobil im Mai von<br />
einer zweijährigen Coronapause zurück. Unter den 467 Ausstellern waren auch<br />
einige Umrüstspezialisten für die Rollstuhlbeförderung.<br />
Die RETTmobil im hessischen Fulda gilt als sogenannte<br />
„Blaulichtmesse“, weil dort zahlreiche Feuerwehr- und<br />
Rettungsfahrzeuge ausgestellt sind. Da die Grenzen zwischen<br />
einem Rettungs- und einem Krankentransportwagen (KTW)<br />
aber fließend sind und Letztere wiederum die Mitnahmen von<br />
Patienten im Rollstuhl ermöglichen müssen, ist die RETTmobil<br />
auch für zahlreiche Umrüst-Spezialisten ein Pflichttermin.<br />
Das wiederum macht die Messe auch für all jene <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmer interessant, bei denen Kranken- oder Freizeitfahrten<br />
mit Inklusionstaxis ein wichtiger Geschäftszweig sind.<br />
Zu den angesprochenen Ausstellern zählte auch die European<br />
Van Service GmbH (EVS) aus Hannover. Das Unternehmen legt<br />
bei seinem in Fulda ausgestellten Mercedes Sprinter mit „Innotrans<br />
KMP“ großen Wert auf einen flexiblen Einsatz für <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen.<br />
Bei diesem Systemboden sind die Sitze dauerhaft<br />
im Fahrzeug und müssen nicht verschoben, ausgebaut und<br />
gelagert werden. Wird einer der vier möglichen Rollstuhlplätze<br />
benötigt, werden die betroffenen Sitze gedreht und umgeklappt.<br />
„Die Retraktoren für die Rollstuhlsicherung<br />
sind fest im Boden eingelassen.<br />
Sie können dadurch nicht<br />
vergessen werden oder kaputtgehen“,<br />
berichtet EVS-Mitarbeiter Tobias Freyer<br />
gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. Damit auch<br />
Fahrgäste in E-Rollis befördert werden<br />
können, wird zudem ein Rollstuhllift<br />
für bis zu 350 Kilogramm optional<br />
eingebaut.<br />
Ebenfalls einen Sprinter mit BTW-<br />
Daumen hoch vom niederländischen Tribus-Team für<br />
ein Fußbodensystem aus modularen Leichtbauelementen,<br />
das auf der RETTmobil erstmals vorgestellt wurde.<br />
Umbau bekamen die Besucher auf dem<br />
Messestand des Unternehmens DIE<br />
Transform aus Nümbrecht im Bergischen<br />
Land zu sehen. Interessant für das <strong>Taxi</strong>gewerbe war die Information,<br />
dass man aktuell über große Stückzahlen fertig umgebauter<br />
Lagerfahrzeuge der Modelle Mercedes Sprinter, Ford Transit und<br />
VW Caddy verfüge, die kurzfristig ausgeliefert werden können.<br />
Gleich drei taxitaugliche Modelle zeigte der Umrüster MobiTEC<br />
aus Berkheim im Allgäu: den Klassiker Caddy Maxi mit Heckausschnitt,<br />
einen Opel Combo Life XL mit Elektroantrieb sowie einen<br />
Mercedes Citan. Letzterer ist als Lang-Variante mit Heckausschnitt<br />
eine Neuheit beim Berkheimer Unternehmen.<br />
ALLER GUTEN DINGE SIND DREI<br />
Zum Opel Combo E konnte MobiTEC-Mitarbeiter Victor Ermantraut<br />
über einige Besonderheiten berichten: „Als erster Aufbauhersteller<br />
haben wir beim Umbau dieses Modells mit Heckausschnitt in<br />
der Breite nichts eingebüßt, sodass wir unsere MobiTEC-typischen<br />
Abmessungen von 865 mm beibehalten können.“ Die Einfahrhöhe<br />
liegt mit 1.450 mm nur 20 mm unter der gesamten Fahrzeuginnenhöhe,<br />
die Bodenausschnittlänge beträgt 1.280 mm und die<br />
Bodenneigung zehn Prozent.<br />
„Aller guten Dinge sind drei“ – das<br />
dachten sich wohl auch die Mitarbeiter<br />
der Firma Activa aus dem münsterländischen<br />
Borken. Zusammen mit der<br />
Firma API stellte man auf der diesjährigen<br />
RETTmobil neben dem Citroën<br />
Berlingo auch den Volkswagen Caddy<br />
Maxi mit XL-Ausschnitt vor, der<br />
dadurch sehr gut für Pflegerollstühle<br />
geeignet ist. Interessant war zudem,<br />
dass die beiden werksseitigen Einzelsitze<br />
in der 3. Sitzreihe trotz Rollstuhlumbau<br />
erhalten bleiben. „Das kommt<br />
FOTOS: Die Transform, Mobitec, Tribus<br />
14 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI
MESSEN & TREFFEN<br />
In diesem Mercedes Sprinter ermöglicht der von EVS eingebaute<br />
Systemboden die flexible Mitnahme von bis zu vier<br />
Rollstuhlfahrer*innen oder von acht Fahrgästen.<br />
Bei diesem von ACTIVA umgerüsteten<br />
E-Vito kann man den<br />
Rollstuhl-Fahrgast in eine waagerechte<br />
Position heben.<br />
So erlebte ein<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
die RETTmobil<br />
vielen <strong>Taxi</strong>unternehmen sehr entgegen, weil das Fahrzeug somit<br />
wieder als 7-Sitzer einsetzbar ist“, berichtet Thorsten Nienhaus<br />
von ACTIVA.<br />
Das dritte von seiner Firma umgerüstete Fahrzeug war ein<br />
Mercedes-Benz e-Vito mit der neuen FlexiRamp PRO, die optional<br />
den Rollstuhlfahrer in eine waagerechte Position heben kann. „Das<br />
war ein echter Publikumsmagnet“, blickt Nienhaus zurück.<br />
Den Blick auf Elektrofahrzeuge hat auch das niederländische<br />
Unternehmen Tribus gerichtet. Bei der RETTmobil feierte das<br />
Fußbodensystem TriflexAIR <strong>2.</strong>0 eine Prototypen-Premiere. Sein<br />
besonderes Merkmal ist das ultraleichte Material, das dabei zum<br />
Einsatz kommt. „Das neue Bodensystem ist bis zu 35 Prozent<br />
leichter als der derzeitige Boden und bietet einen geringeren Kraftstoff-<br />
oder Energieverbrauch, wenn es um Elektrofahrzeuge geht“,<br />
berichtet das Unternehmen.<br />
Dabei steht je nach Kleinbus eine Vielzahl von Sitz- und Rollstuhlkonfigurationen<br />
zur Verfügung. Das Unternehmen berichtet<br />
von zahlreichen deutschen Umrüstern, die sich in letzter Zeit mit<br />
Tribus zusammengetan haben und nun ihre Kleinbusse mit<br />
TriflexAIR ausstatten.<br />
Die neue Variante <strong>2.</strong>0 besteht aus modularen Leichtbauelementen,<br />
was zu schnelleren Umbauzeiten und geringeren Versandkosten<br />
für die Umrüster führt. Aktuell läuft eine Testphase. Ende <strong>2022</strong><br />
soll dann die Produktion anlaufen. <br />
jh<br />
EUROPÄISCHE TAXIMESSE: NEUSTART NACH DER ZWANGSPAUSE<br />
FOTOS: Activa, EVS, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Wie immer in geraden Kalenderjahren<br />
wird es auch <strong>2022</strong> eine Europäische<br />
<strong>Taxi</strong>messe geben (4. und 5.11.). Nach<br />
der coronabedingten Zwangspause ist<br />
es der erste Branchentreff nach vier<br />
Jahren.<br />
Die neuen Verantwortlichen Dr. Michael<br />
Stehr und Markus Gossmann haben<br />
sich auch für einen neuen Standort<br />
entschieden, neuer Veranstaltungsort<br />
ist jetzt das Messegelände in Essen.<br />
Die Halle dort ist kleiner als die bisherige<br />
Kölner Messehalle, sie kompensiert damit, dass die Anzahl<br />
an Ausstellern nicht mehr das Niveau von 2018 erreichen<br />
wird. Zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe haben sich rund<br />
60 Firmen und Unternehmen angemeldet. Auffällig dabei:<br />
Auch die Zahl der Fahrzeughersteller hat abgenommen, aus<br />
dem asiatischen Raum wird beispielsweise bisher nur Toyota<br />
seine <strong>Taxi</strong>modelle ausstellen. Weitere werkseitige Aussteller<br />
sind Volkswagen und Volvo. Ford präsentiert sich indirekt über<br />
zwei Autohäuser (Fiegl und Bayer) und Mercedes lässt sich<br />
ebenfalls nur über seinen im Ruhrgebiet ansässigen Markenhändler<br />
Lueg präsentieren. Die bisher übliche Verlosung einer<br />
Mercedes E-Klasse, Zugpferd für viele Besucher am Samstag,<br />
entfällt damit. Eine Tombola wird trotzdem stattfinden.<br />
Im Bereich der <strong>Taxi</strong>partner werden dagegen alle wichtigen<br />
Firmen und Dienstleister vertreten sein, angefangen von fünf<br />
Taxameter-Herstellern (Albion, Cabman, HALE, Semitron und<br />
<strong>Taxi</strong>tronic) über zahlreiche Software-<br />
Anbieter (unter anderem FMS, GefoS,<br />
MPC, Seibt & Straub, SuE, Talex) bis<br />
hin zu Rolliumrüstern wie AMF oder<br />
MobiTEC etc. Dazu einschlägige Versicherer<br />
(FVO, Klemmer, Signal Iduna,<br />
Württembergische) und Abrechnungsdienstleister<br />
(De-Touro, DMRZ).<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> wird alle Aussteller und<br />
alles, was sonst für einen Besuch der<br />
<strong>Taxi</strong>messe wichtig ist, in einer Spezialausgabe<br />
vorstellen. Erscheinungstag<br />
ist der 26. Oktober, Anzeigenschluss ist am 27. September.<br />
Interessant ist auch das Rahmenprogramm, das genau die<br />
Themen widerspiegelt, welche die <strong>Taxi</strong>branche derzeit<br />
am meisten beschäftigen. So findet am Freitag, 4.11. um<br />
13 Uhr eine Podiumsdiskussion statt („Autos, Antriebe und<br />
Energieversorgung – Welche Technologien treiben<br />
die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbranche<br />
künftig an?“), ehe es dann im<br />
Anschluss daran um die komplexen<br />
Herausforderungen geht, die mit<br />
Digitalisierung, Mobilitäts-Daten<br />
und vernetzten Verkehren auf das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe zukommen. Für den<br />
Messeinfos für<br />
Samstag ist kein Fachprogramm<br />
Besucher und<br />
vorgesehen. Der Eintritt zur Messe Aussteller.<br />
ist wie immer frei.<br />
jh<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />
15
PARTNER NEWS<br />
NEWSTICKER<br />
RENAISSANCE DER TAXIKLINGEL<br />
Die von der Telekom entwickelte <strong>Taxi</strong>klingel<br />
– Pendant zum Produkt <strong>Taxi</strong>butler<br />
– nimmt einen weiteren Anlauf im<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe. Als Vertriebsfirma agiert nun<br />
das Unternehmen best.ways aus Eschborn.<br />
Stammkunden und Vielbesteller können<br />
den <strong>Taxi</strong>ruf über einen einfachen Knopfdruck<br />
auslösen. Dank IoT-Technik ist dabei<br />
weder eine SIM-Karte noch WLAN nötig.<br />
Nach dem Knopfdruck wird anhand<br />
eines Signals ein Auftrag mit allen nötigen<br />
Informationen generiert, der dann<br />
dem <strong>Taxi</strong>unternehmer oder der Zentrale<br />
signalisiert oder direkt in das vorhandene<br />
Vermittlungssystem übertragen wird.<br />
Zudem besteht die Möglichkeit, Aufträge<br />
per E-Mail, SMS, Messenger oder Anruf zu<br />
übermitteln. Ansprechpartner bei best.ways<br />
sind die Brüder Holger und Ralph Brück<br />
oder dessen Neffe Christian Brück. jh<br />
HALES SPIEGELTAXA–<br />
METER WIRD RAHMENLOS<br />
Der Salzburger Taxameterhersteller HALE präsentiert seinen multifunktionellen<br />
und mitnehmbaren Spiegeltaxameter „SPT-03R“ als<br />
Nachfolger des bisher beliebten „SPT-02“. Letzterer ist seit Kurzem<br />
nicht mehr bestellbar.<br />
Beim aktuellen Modell steht das „R“ für rahmenlos, das Design<br />
passt sich dadurch an den Trend aktueller Fahrzeuge an.<br />
Die Innenspiegel mancher neuen Modelle sind mittlerweile<br />
auch rahmenlos, der Polestar verzichtet<br />
sogar schon bei den Außenspiegeln auf eine<br />
Umrandung. Hale verspricht bei dem aktuellen<br />
Modell, das ab 698 Euro netto angeboten wird,<br />
einige Verbesserungen. Welche das sind, kann<br />
über den nebenstehenden QR-Code nachgelesen<br />
werden.<br />
sg<br />
BUSINESS-BERATUNG IN<br />
DEN TELEKOM-SHOPS<br />
E/M/C IN OPTA-DATA-GRUPPE<br />
INTEGRIERT<br />
Bei der Abrechnung von Krankenfahrten<br />
greifen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
auf Dienstleister wie RZH, Spitzlei oder<br />
auch Opta Data zurück. Letztere bieten seit<br />
2011 unter dem Namen E/M/C Organisationsberatung<br />
und Datensysteme GmbH<br />
unter anderem auch Softwarelösungen für<br />
die Erfassung und Verwaltung rund um die<br />
Krankenbeförderung und des Krankentransports<br />
an. Im April hat man E/M/C<br />
auch namentlich in die Opta-Data-Gruppe<br />
integriert. Die E/M/C Organisationsberatung<br />
und Datensysteme GmbH firmiert seitdem<br />
unter opta data motion GmbH. Der<br />
Firmensitz ist in Kassel.<br />
jh<br />
Um das <strong>Taxi</strong>gewerbe als langjährigen Partner auch bei den anstehenden<br />
Digitalisierungsprozessen ausführlich beraten zu können, stehen<br />
jetzt speziell geschulte Businesspartner in über 190 Telekom-Shops<br />
beratend zur Seite. Das hat der <strong>Taxi</strong>-Betreuer Christian Meyer auf<br />
mehreren Veranstaltungen angekündigt, unter anderem auch auf der<br />
<strong>Taxi</strong> Driving Innovation in Köln. Dort trat Meyer gemeinsam mit Alexis<br />
Raftopoulos auf, der den Geschäftskundenvertrieb in den bundesweit<br />
knapp 200 Telekom-Shops verantwortet. In diesen<br />
Kundenfilialen bietet man auch Beratungsmöglichkeiten für<br />
Geschäftskunden an. Dafür stehen dem <strong>Taxi</strong>gewerbe dauerhaft<br />
Geschäftskundenberater als feste Ansprechpartner zur Verfügung.<br />
„Termine können in den Shops vereinbart werden, die Kollegen<br />
kommen aber auch gerne in den Betrieb“, verspricht Raftopoulos.<br />
„Die Berater stehen nicht nur für Auskünfte zu Tarifen und Festnetz<br />
zur Verfügung, sondern unterstützen darüber hinaus bei Themen<br />
wie Digitalisierung, Cloud-Lösungen und mobile Arbeitsplätze. Aus<br />
unserer Sicht ist es für klein- und mittelständische Unternehmen<br />
wichtig, gute Beratung zu<br />
bekommen, um den Einstieg<br />
in die Digitalisierung zu<br />
finden.“<br />
Christian Meyer nannte<br />
noch einen weiteren Aspekt:<br />
„Die Mobilitätsdatenverordnung<br />
wird vielfache Auswirkungen<br />
haben, auch dazu<br />
braucht es eine ausführliche<br />
Christian Meyer und Alexis Raftopoulos Beratung.“ <br />
jh<br />
FOTOS: Hale, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
16 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI
KOLUMNE<br />
85 % ZUWACHS:<br />
KRANKEN–<br />
FAHRTEN SIND<br />
DIE ZUKUNFT<br />
Wer sich die vorliegenden Zahlen über die<br />
Ausgaben der Krankenkassen für Patientenfahrten ansieht, kann eigentlich<br />
nur zu einem Schluss kommen: Krankenfahrten sind und bleiben eines der<br />
wichtigsten Geschäftsfelder des <strong>Taxi</strong>gewerbes.<br />
FOTOS: ARZ, Grafik Axel Rühle<br />
GISELA SPITZLEI<br />
Gisela Spitzlei war von 1974 bis<br />
2005 <strong>Taxi</strong>unternehmerin und<br />
steht seit 1980 dem Abrechnungszentrum<br />
Spitzlei vor. Gewerbepolitisch<br />
engagiert sie sich seit 1974<br />
und ist seit den 1990er-Jahren im<br />
Fachausschuss Krankenfahrten<br />
des Bundesverbands BVTM, seit<br />
1999 als dessen Vorsitzende.<br />
Der Gesamtbetrag der für die Beförderung von Patienten<br />
ausgegebenen Gelder der gesetzlichen Krankenversicherungen<br />
in Deutschland steigt jedes Jahr. Gaben die Kassen<br />
im Jahr 2009 noch knapp 783 Millionen Euro dafür aus, so waren<br />
es im vergangenen Jahr bereits 1,454 Milliarden – ein Plus von<br />
gut 85 Prozent innerhalb von zwölf Jahren.<br />
Künftig werden die Kassen noch mehr Geld für Krankenfahrten<br />
ausgeben müssen und auch können, denn seit Krankenhäuser<br />
endlich auch ambulante Leistungen abrechnen können, sparen<br />
sie viel Geld, indem sie einen Patienten beispielsweise dreimal<br />
zum Verbandswechsel mit dem <strong>Taxi</strong> kommen lassen, statt ihm<br />
sechs Tage länger das Krankenhausbett zu bezahlen.<br />
Ein weiterer Garant für einen Zuwachs an Aufträgen ist der<br />
stetige Anstieg des Bevölkerungsteils mit Gebrechen bis hin zur<br />
Pflegebedürftigkeit. Da aufgrund der hohen Heimkosten immer<br />
mehr Personen zu Hause von Angehörigen gepflegt werden, entsteht<br />
hier weiterer Bedarf an Arztfahrten.<br />
Jeder <strong>Taxi</strong>unternehmer muss das große Potenzial sehen, das<br />
noch im Geschäftsfeld der Krankenfahrten steckt. Nicht nur, dass<br />
heute durchschnittlich jede vierte <strong>Taxi</strong>fahrt eine Krankenfahrt ist:<br />
Im ländlichen Bereich machen Krankenfahrten sogar bis zu 80<br />
Prozent des Umsatzes aus. Gerade dort mit einer überschaubaren<br />
Zahl an Anbietern bestehen ganz andere Möglichkeiten der Kundenbindung.<br />
Wenn die gebrechliche alte Dame mit dem hilfsbereiten<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer, der sie auf telefonische Bestellung hin zur Behandlung<br />
gefahren hat, zufrieden ist, bestellt die ganze Familie ihre <strong>Taxi</strong>fahrten<br />
beim selben Betrieb – die Enkel natürlich nur dann, wenn das<br />
auch per App geht –, was wiederum unser Gewerbe längst kann.<br />
Dieses Prinzip der Mund-zu-Mund-Werbung greift auch bei <strong>Taxi</strong>betrieben<br />
(und -zentralen) in der Stadt. Hier hilft eine gute Dienstleistung<br />
auch aktiv dabei, die unseriöse und nur auf den schnellen<br />
Euro bedachte Konkurrenz kleinzuhalten. Ein Uber-Fahrer, für den<br />
die Krankenfahrt aufgrund der damit verbundenen rechtlichen<br />
Vorschriften uninteressant ist, hat erst recht keine Zeit, sich um<br />
den hilfsbedürftigen Menschen auch noch so rührig zu kümmern,<br />
wie es richtig gute <strong>Taxi</strong>fahrer tun.<br />
Das Personenbeförderungsgewerbe muss zeigen, dass bei aller<br />
Digitalisierung und dem Ziel der Autonomie des Fahrens nach wie<br />
vor der Mensch, der die Beförderung benötigt, im Mittelpunkt<br />
stehen muss. <br />
gs<br />
KRANKENTRANSPORT IST<br />
DER FALSCHE BEGRIFF<br />
Ein <strong>Taxi</strong>unternehmen hatte auf seiner Website den Begriff<br />
„Krankentransporte“ verwendet. Ein Wettbewerber hatte<br />
das angemahnt, da Krankenfahrten und Krankentransporte<br />
zwei verschiedene, genau definierte Dienstleistungen sind.<br />
Unter den Begriff der Krankenfahrten fällt die „Beförderung<br />
von kranken, verletzten oder sonstigen hilfsbedürftigen<br />
Personen, die während der Fahrt nicht der medizinisch<br />
fachlichen Betreuung durch medizinisches Fachpersonal<br />
oder der besonderen Einrichtungen eines Krankenkraftwagens<br />
bedürfen und bei denen solches aufgrund ihres<br />
Zustands nicht zu erwarten ist“ (Art. 3 Nr. 6 BayRDG).<br />
Krankentransporte sind per Definition „der Transport von<br />
kranken, verletzten oder sonstigen hilfsbedürftigen Personen,<br />
die keine Notfallpatienten sind, aber während der<br />
Fahrt einer medizinisch fachlichen Betreuung durch nichtärztliches<br />
medizinisches Fachpersonal oder der besonderen<br />
Einrichtungen des Krankenkraftwagens bedürfen oder<br />
bei denen solches aufgrund ihres Zustands zu erwarten ist.<br />
Er wird vorwiegend mit Krankentransportwagen durchgeführt“.<br />
Für die Durchführung von Krankentransporten in<br />
diesem Sinne ist gemäß Art. 21 Abs. 1 BayRDG eine Genehmigung<br />
erforderlich.<br />
Das Oberlandesgericht Nürnberg hat die mehrmalige Verwendung<br />
des Begriffs Krankenfahrten in einem Urteil vom<br />
24. Mai <strong>2022</strong> als Irreführung nach § 5 Abs. 1 S. 2 Alt. 1 UWG<br />
interpretiert, da sie unwahre Handlungen enthält, und den<br />
<strong>Taxi</strong>betrieb zur Unterlassung verurteilt. (AZ 3 U 4652/21).<br />
Der Streitwert wurde auf 6.000 Euro festgesetzt. sg<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />
17
TAXIZENTRALEN<br />
EINE CORONA-<br />
MASSNAHME,<br />
DIE EINZIGARTIG<br />
BLIEB<br />
Obwohl sich die 50/50-Vermittlung während der<br />
Corona-Pandemie bewährt hat, blieb die <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
Nürnberg mit diesem Modell einzigartig. Warum<br />
eigentlich?<br />
Mit dem Radikal-Lockdown im März 2020 kam der sturzflugartige<br />
Umsatzeinbruch. In den Städten fand nur<br />
noch jede fünfte <strong>Taxi</strong>fahrt statt, der Rest der Fahrgäste<br />
hatte mangels Veranstaltungen, eingestellter Reisetätigkeiten und<br />
geschlossener Restaurants keinen Bedarf mehr an individueller<br />
Personenbeförderung. Entsprechend hoch fiel auch der Auftragsrückgang<br />
bei den <strong>Taxi</strong>zentralen aus, die teilweise nur noch 20 Prozent<br />
des vorherigen Auftragsvolumens erreichten.<br />
Relativ schnell hatte darauf die Nürnberger <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
reagiert, indem man die sogenannte 50/50-Vermittlung eingeführt<br />
hatte. Fortan galt, dass an ungeraden Tagen nur die <strong>Taxi</strong>s<br />
mit ungeraden <strong>Taxi</strong>-Konzessionsnummern von der Zentrale vermittelt<br />
wurden, an geraden Tagen <strong>Taxi</strong>-Konzessionen mit geraden<br />
Zahlen. Am 31. Kalendertag eines Monats durften alle am Funk<br />
teilnehmen.<br />
Natürlich gab es zu Beginn internen Widerstand, doch die beiden<br />
Vorstände Christian Linz und Reinhold Gast konnten die<br />
Unternehmer mit vielen Argumenten überzeugen, die sich in der<br />
Realität dann auch schnell bewahrheiteten.<br />
So waren durch die Funkteilung in der Spitzenzeit nie mehr<br />
als 150 <strong>Taxi</strong>s auf der Straße, was es den Unternehmen ermöglichte,<br />
zumindest jeden <strong>2.</strong> Tag hinreichenden Umsatz zu erwirtschaften,<br />
der in etwa dem Umsatz des Normalbetriebes<br />
Die Nürnberger 50/50-Regelung wurde auch vom Amtsgericht für<br />
rechtens befunden.<br />
entsprach. <strong>Taxi</strong>unternehmen mit Personal waren außerdem in<br />
der Lage, für die Nichteinsatzzeit den Mitarbeiter kurzarbeiten<br />
zu lassen. „Damit besteht die Möglichkeit, dass jedes Geschäftsmodell<br />
die derzeit existenzielle Krise ökonomisch aushalten und<br />
überstehen kann“, hatte die <strong>Taxi</strong>zentrale in einem damaligen<br />
Rundschreiben an die Nürnberger <strong>Taxi</strong>unternehmer mitgeteilt<br />
und diese wohl auch überzeugt, denn im August 2020 hatten bei<br />
einer schriftlichen Mitgliederbefragung über 70 Prozent für eine<br />
Beibehaltung der Regelung gestimmt.<br />
Juristisch gesehen war diese Maßnahme durchaus Neuland.<br />
Das war auch einer der Gründe, warum die <strong>Taxi</strong>zentrale Nürnberg<br />
die einzige Vermittlung geblieben ist, die das bis zur aktuellen<br />
Aufhebung der Corona-Beschränkungen konsequent durchgezogen<br />
hat. „Wir haben uns das damals nicht getraut“, gab Iordanis<br />
Georgiadis, Vorstand der Stuttgarter <strong>Taxi</strong>zentrale, während des<br />
Gründungstreffens der Erfa-Gruppe <strong>Taxi</strong>zentralen zu. Dort hatten<br />
die Nürnberger Vorstände als Gastgeber einen Rückblick auf ihr<br />
Projekt gegeben. Anschließend wurde darüber diskutiert, warum<br />
man damit einzigartig geblieben ist.<br />
MITGLIEDERKLAGE OHNE ERFOLG<br />
Georgiadis war sich nicht sicher, ob diese Maßnahme auch vor<br />
Gericht standhalten würde, wenn die Mitglieder beispielsweise<br />
ihre Beiträge kürzen würden. Reinhold Gast von der<br />
<strong>Taxi</strong> Nürnberg eG konnte dazu berichten, dass man einen<br />
solchen Prozess vor dem Amtsgericht Nürnberg gewonnen<br />
hatte. Dort hatte man gegen zwei <strong>Taxi</strong>unternehmer geklagt,<br />
die eigenmächtig die Funkgebühren um die Hälfte gekürzt<br />
hatten. Deren Argumentation war, wenn sie nur noch zur<br />
Hälfte eines Monats an der Vermittlung teilnehmen dürften,<br />
müssten sie auch nur die Hälfte der Gebühren bezahlen.<br />
Gast hielt dagegen, dass man dann an den Tagen,<br />
an denen sie vermittelt würden, die doppelte Summe<br />
bezahlen müsste, da für sie aufgrund des Ausschlusses<br />
der anderen 50 Prozent auch die doppelte Anzahl an<br />
Fahrten übrigblieb. Das sah dann letztendlich auch das<br />
Gericht so, die beiden Unternehmen mussten die gekürzten<br />
Beträge nachzahlen (AZ 30C 1300/21 + 2410/21).<br />
Sie waren zudem aufgrund ihrer eigenmächtigen Kürzung auch aus<br />
der Genossenschaft ausgeschlossen worden, was vor Gericht ebenfalls<br />
standgehalten hat (AZ 35C 1932/21 + 1933/21). Hinterher<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> Nürnberg eG<br />
18 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI
TAXIZENTRALEN<br />
Die alternierende Auftragsvermittlung<br />
zu Coronazeiten haben<br />
die Mitglieder der Nürnberger<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale in einer Abstimmung<br />
bejaht.<br />
hatte dann auch der Genossenschaftsverband<br />
Bayern bestätigt,<br />
dass eine 50/50-Vermittlung satzungskonform<br />
ist.<br />
Rechtliche Bedenken waren<br />
für andere <strong>Taxi</strong>zentralen dagegen<br />
weniger der Grund für deren<br />
Zögern. Viele haben in ihren<br />
Städten eine ganz andere Konstellation<br />
vorgefunden. Bei der<br />
<strong>Taxi</strong> München eG beispielsweise<br />
machen die vermittelten Funkaufträge<br />
nur ein prozentual geringes<br />
Volumen der Gesamt-Tourenzahl<br />
aus, berichtete deren Vorstand<br />
Thomas Kroker. Das liegt unter<br />
anderem auch daran, dass in der<br />
bayerischen Landeshauptstadt<br />
ein dichtes Netz an Standplatztelefonen vorhanden ist. Diese werden<br />
zwar von der <strong>Taxi</strong>zentrale betrieben, doch die Kunden rufen<br />
an der Säule an und bestellen ihren Wagen direkt beim Fahrer des<br />
vordersten <strong>Taxi</strong>s.<br />
Andere <strong>Taxi</strong>zentralen hatten schlicht und einfach das Problem,<br />
dass sie – anders wie in Nürnberg – nicht die einzigen Vermittler<br />
sind und daher die Angst zu groß war, den eigenen Teilnehmer an<br />
die Wettbewerbszentrale zu verlieren. Vor allen Dingen in den Städten,<br />
in denen Free Now aktiv ist, wollte keine etablierte Zentrale das<br />
Risiko eingehen. „Den Effekt, dass die Unternehmer ihre Fahrzeuge<br />
an jedem zweiten Tag stehen lassen, hätten wir in München wahrscheinlich<br />
nicht gehabt“, vermutet Kroker. „Dann wären die Kollegen<br />
an den vermittlungsfreien Tagen eben bei Free Now tätig gewesen.“<br />
So sieht es auch Georgiadis aus Stuttgart. Er hatte damals in<br />
Gesprächen mit der Aufsichtsbehörde versucht, für alle Konzessionen<br />
eine abwechselnde Betriebserlaubnis zu erreichen, doch<br />
die Behörde hatte sich dazu nicht durchringen können.<br />
Immerhin erlaubten viele Behörden eine zunächst unbefristete<br />
Befreiung von der Betriebspflicht. So auch in Hannover, wie Wolfgang<br />
Pettau, Chef von Hallo <strong>Taxi</strong> 3811 in Hannover, beim Treffen<br />
der Erfa-Gruppe <strong>Taxi</strong>zentralen berichtete. „Daraufhin haben viele<br />
<strong>Taxi</strong>betriebe ihre Fahrzeuge stillgelegt und die Mitarbeiter in Kurzarbeit<br />
Null geschickt. Wir sind Ihnen dann entgegengekommen<br />
und haben für diesen Zeitraum auf die Funkgebühren verzichtet.“<br />
Das hat den Unternehmern letztlich sehr geholfen, der Zentrale<br />
blieben allerdings fest einkalkulierte Einnahmen versagt.<br />
In Nürnberg seien dagegen während der Corona-Pandemie kaum<br />
<strong>Taxi</strong>s stillgelegt worden, berichtete Reinhold Gast – und die Zentrale<br />
musste auch auf keine Gebühren verzichten. Trotzdem bleibt<br />
Nürnberg in Sachen 50/50-Vermittlung ein Einzelfall – hoffentlich<br />
auf immer und ewig, denn wenn Covid-Ausbrüche weiterhin einen<br />
so milden Verlauf nehmen, werden die Vermittlungszahlen in den<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen wahrscheinlich nie mehr so einbrechen, dass man<br />
eine 50/50-Regelung einführen muss. In Nürnberg läuft übrigens<br />
seit Mitte August 2021 auch wieder alles seinen gewohnten Gang.<br />
Die Vermittlungszahlen haben zumindest tagsüber und in den<br />
Wochenendnächten wieder das Niveau von früher. <br />
jh<br />
TAXIGEWERBE WILL AN DIE ÖPNV-FÖRDERTÖPFE<br />
FOTO: BVTM<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe kämpft um finanzielle<br />
Unterstützung durch die öffentliche Hand.<br />
Das neue Personenbeförderungsgesetz<br />
(PBefG) sieht eine solche Hilfe explizit<br />
vor. Dafür müssen jetzt die Landes-Nahverkehrsgesetze<br />
angepasst werden.<br />
Mit dieser Forderung geht der Bundesverband<br />
<strong>Taxi</strong> und Mietwagen (BVTM) in die<br />
Offensive. Hintergrund: Mit der Novelle<br />
des Personenbeförderungsgesetzes im<br />
vergangenen Jahr wurden neue Formen<br />
der Mobilität ermöglicht – der Linienbedarfsverkehr<br />
sowie der gebündelte<br />
Bedarfsverkehr. „Damit unterliegt das <strong>Taxi</strong><br />
auch hier den ÖPNV-Pflichten. Es kann<br />
aber nicht sein, dass nur Pflichten fixiert<br />
werden und bei der Finanzierung macht<br />
sich Vater Staat einen schlanken Fuß“,<br />
Michael Oppermann vom BVTM forderte<br />
beim deutschen Nahverkehrstag<br />
ÖPNV-Subventionen für das <strong>Taxi</strong>.<br />
der Tarifpflicht gesetzlich genau reglementiert,<br />
beschreibt Oppermann den Ist-<br />
Zustand und nennt die Notwendigkeit für<br />
eine künftige Integration des <strong>Taxi</strong>s: „Dort,<br />
wo heute leere Busse übers Land fahren,<br />
kommt ein <strong>Taxi</strong> wie gerufen. Diese Form<br />
der On-Demand-Mobilität ist oft günstiger<br />
für den Staat und komfortabler für die<br />
Menschen.“<br />
Oppermann fordert daher, dass solche<br />
flexiblen Mobilitätskonzepte in die<br />
ÖPNV-Finanzierung aufgenommen<br />
werden sollen, damit sie auch in dünn<br />
besiedelten Regionen funktionieren. „Die<br />
öffentliche Hand muss hier schnellstmöglich<br />
eingreifen, denn sonst geben<br />
noch mehr <strong>Taxi</strong>unternehmen auf – und<br />
dann bleibt vielen Menschen auf<br />
kritisierte Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbands<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagen (BVTM), bei einem Auftritt<br />
während eines dreitägigen ÖPNV-Kongresses in Koblenz.<br />
„Busse und Bahnen werden von Vater Staat großzügig bezuschusst.<br />
Das <strong>Taxi</strong> ist Teil des ÖPNV, aber bei der Finanzierung<br />
außen vor. Das muss sich ändern, wenn es auch künftig individuelle<br />
Mobilität für alle rund um die Uhr geben soll“, lautete<br />
Oppermanns Credo.<br />
Das <strong>Taxi</strong> sei zugleich die personalintensivste Form der Beförderung<br />
dem Lande nur noch der Umstieg<br />
aufs eigene Auto. Das kann nicht<br />
gewollt sein.“<br />
Auf dem Nahverkehrstag in Koblenz<br />
legte der Bundesverband <strong>Taxi</strong> und<br />
Mietwagen daher ein umfangreiches<br />
Konzept vor, wie in den einzelnen<br />
Landesverkehrsgesetzen der Länder<br />
eine entsprechende Finanzierung<br />
<strong>Taxi</strong>-Konzept für<br />
den Nahverkehrsplan.<br />
und werde mit der Beförderungs-, der Betriebs- und umgesetzt werden könnte. <br />
jh<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />
19
E-TAXIS<br />
DOPPELINTERVIEW<br />
MIT DR. ANJES TJARKS<br />
UND DIRK RITTER<br />
»ES GEHT, UND<br />
SEIEN SIE MUTIG!«<br />
Das Hamburger „Projekt Zukunftstaxi“ wurde vor gut einem<br />
Jahr ins Leben gerufen. Seitdem wurden fast 200 Elektro-<br />
<strong>Taxi</strong>s in der Hansestadt zugelassen, davon auch einige mit<br />
Rollstuhlausrüstung. Das finanzielle Förderprogramm wurde<br />
bislang voll ausgeschöpft. Dr. Anjes Tjarks ist Hamburgs<br />
Senator für Verkehr und Mobilitätswende. Er hat das Projekt<br />
politisch angestoßen. Dirk Ritter ist Leiter des Sachgebiets<br />
Aufsicht und Genehmigungen. Er hat das Projekt umgesetzt.<br />
Beide ziehen im großen <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Interview Bilanz.<br />
TAXI TIMES: Herr Tjarks und Herr Ritter, durch den Erfolg<br />
des „Projekts Zukunftstaxi“ gilt Hamburg als Vorbild. Wie<br />
oft haben sich schon andere Städte nach Ihrem Erfolgsrezept<br />
erkundigt?<br />
DR. ANJES TJARKS: Bei mir persönlich an zwei sehr zentralen<br />
Orten: Einmal haben wir über das Projekt im Rahmen des World<br />
Economic Forums geredet, einem Unterforum von Davos. Zum<br />
anderen habe ich an einer von der Deutschen Telekom organisierten<br />
<strong>Taxi</strong>-Veranstaltung teilgenommen und konnte das Projekt<br />
damit an das ganze bundesdeutsche <strong>Taxi</strong>gewerbe adressieren.<br />
Die Rückmeldung ist groß, das Interesse ist groß. Viele Städte<br />
haben auch bilateral nachgefragt.<br />
DIRK RITTER: Wir bekommen Nachfragen von Genehmigungsbehörden<br />
anderer Städte. Wenn wir dann schildern, wie<br />
komplex das Thema ist und wie viel Aufwand betrieben werden<br />
muss, wird erst mal geschluckt. Dann wissen alle, dass<br />
Jedes der mittlerweile 200 Hamburger E-<strong>Taxi</strong>s hat als Erkennungsmerkmal<br />
einen grünen Außenspiegel.<br />
dies kein Selbstgänger<br />
ist. Man muss schon gut<br />
aufgestellt sein, um das zu<br />
machen. Nichtsdestotrotz ist<br />
das Interesse groß, das ist ein gutes<br />
Zeichen.<br />
Welche Tipps geben Sie?<br />
TJARKS: Es geht, und seien Sie mutig. Ich betone dabei auch<br />
immer, dass es die Beteiligten auch selbst wollen. Die <strong>Taxi</strong>fahrerinnen<br />
und -fahrer stehen dem Thema offen gegenüber. Sie<br />
kommen aus der Praxis und merken jeden Tag, dass es funktioniert<br />
– auch, weil die Kunden danach fragen.<br />
RITTER: Das Wesentliche ist die Kommunikation mit den Playern.<br />
Ihnen gegenüber weisen wir stets darauf hin, dass dieses<br />
Projekt keine behördlich verordnete Maßnahme ist, sondern ein<br />
Projekt, das gemeinsam mit dem Gewerbe entwickelt wurde,<br />
um die Zukunftsfähigkeit der <strong>Taxi</strong>branche sicherzustellen. Es<br />
ist sehr wichtig, einen gemeinsamen Konsens zu finden, daraus<br />
eine Zukunftsstrategie zu entwickeln und dann Step by Step die<br />
Sachen einfach abzuarbeiten. Dann bekommt das eine positive<br />
Eigendynamik.<br />
Neben dem Finanztopf braucht es auch eine gut aufgestellte<br />
Behörde, um ein solches Projekt organisatorisch und verwaltungstechnisch<br />
zu stemmen.<br />
TJARKS: Ich habe hier bei meinem Amtsantritt eine Taxenbehörde<br />
vorgefunden, die nicht nur selbst mehr als in Ordnung ist,<br />
sondern die auch den Markt in Ordnung hält. Es geht ja nicht<br />
nur um die Emissionsfrage, es ging schon lange vorher um die<br />
Bekämpfung von Sozial- und Lohndumping. Das ist ein Thema,<br />
das am Anfang Marktrestriktionen hervorgerufen hat, wo im Endeffekt<br />
nun aber alle dankbar sind. Welcher Unternehmer möchte<br />
im Wettbewerb mit Leuten stehen, die eigentlich Sozialdumping<br />
betreiben? In diesem Zusammenhang hat es also auch schon in<br />
der Vergangenheit sehr viel Kommunikation der Behörde mit den<br />
Marktakteuren gegeben. Dabei haben wir gemerkt, dass auch die<br />
Taxenunternehmer, Vermittlungszentralen und Fahrerinnen und<br />
Fahrer sagen, sie müssen sich dem Thema E-Mobilität stellen. Alle<br />
wissen, dass emissionsfreies Fahren am Ende doch besser ist als<br />
Fahren mit Emissionen.<br />
Herr Ritter, wir unterstellen Ihnen mal, dass Sie und Ihre<br />
Abteilung vor dem Projekt auch schon genug zu tun hatten.<br />
Wie haben Sie das also gestemmt?<br />
FOTOS: Reuss, Henning Angerer, Freie und Hansestadt Hamburg<br />
20 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI
E-TAXIS<br />
Wie sieht es herstellerseitig aus?<br />
TJARKS: Zum einen fahren schon einige eVito von<br />
Mercedes und auch das eine oder andere London <strong>Taxi</strong><br />
von LEVC. Beide Firmen haben dieses Projekt auch<br />
begleitet.<br />
Senator Dr. Anjes Tjarks<br />
(links) und Sachgebietsleiter<br />
Dirk Ritter (rechts)<br />
RITTER: Das ist letztendlich eine Frage der Prioritäten und der<br />
Organisation. Im Rahmen der Digitalisierung, die wir im Laufe<br />
der letzten drei bis vier Jahre erlebt haben, haben wir die Abläufe<br />
verbessern können. Zudem haben wir extrem motivierte und<br />
„lustreiche“ Mitarbeiter. Alle arbeiten lieber einen Tag mehr als<br />
einen zu wenig.<br />
Das „Projekt Zukunftstaxi“ hat von Beginn an elektrisch<br />
betriebene Inklusionstaxis eingeschlossen. Wo sehen Sie das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe allgemein und welchen Beitrag kann es speziell<br />
beim Thema Inklusion leisten?<br />
TJARKS: Die Situation war ehrlicherweise für eine moderne<br />
Großstadt nicht trag- und hinnehmbar. Wir hatten vier Taxen<br />
für die vielen Menschen, die in Deutschland auf eine Beförderung<br />
im Rollstuhl angewiesen sind – mit der Folge, dass diese<br />
Menschen in der Punkt-zu-Punkt-Bedienung nicht mobil waren.<br />
Es ist eine Aufgabe der Politik, an diese Menschen zu denken<br />
und ihnen ein Angebot zu schaffen, das eine möglichst reibungslose<br />
Bedienung ermöglicht. Da setzt das „Projekt Zukunftstaxi“<br />
an. Unser Ziel ist es, von den vier Taxen auf etwa 50 Inklusionstaxen<br />
zu kommen.<br />
Die Inklusions-Förderung fällt in die Zuständigkeit des Ressorts<br />
für Gleichstellung. Wie schwierig bzw. einfach war hier<br />
die Abstimmung mit der Senatorin und Zweiten Bürgermeisterin<br />
Katharina Fegebank?<br />
TJARKS: Frau Fegebank und ich haben da eine enge Abstimmung.<br />
Wir kennen uns seit über zwanzig Jahren und vertrauen<br />
uns zu 100 Prozent. Zudem kenne ich die Landesbeauftragte<br />
für die Anliegen von behinderten Menschen persönlich. Ich habe<br />
auch mit den Taxlern, die diese Fahrzeuge betreiben, gesprochen:<br />
Sie sehen es als menschlich erfüllenden Job, Leute zu fahren, die<br />
bisher nicht mobil waren und damit vom öffentlichen Leben in<br />
Teilen ausgeschlossen waren. Das erscheint mir als eine große<br />
Win-win-Situation und man fragt sich, warum das bisher nicht<br />
als solche erkannt worden ist.<br />
Wie ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur im vergangenen<br />
Jahr von politischer Seite aus vorangetrieben<br />
worden?<br />
TJARKS: Für uns ist wichtig, dass wir in allen Bereichen<br />
der Stadt ein Ladeinfrastruktur-Netz schaffen. Neben der<br />
Ladesäule am Flughafen haben wir mittlerweile auch im Stadtgebiet<br />
zwei Schnellladesäulen nur für Taxen eröffnet. Wenn wir<br />
<strong>2.</strong>800 Taxen auf E-Antriebe umstellen wollen, müssen wir klar<br />
in den Markt kommunizieren, dass wir auch weitere exklusive<br />
Schnellladesäulen für Taxen zur Verfügung stellen. Unser Ziel<br />
ist es, 30 Schnellladesäulen aufzustellen, die ausschließlich für<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer sind.<br />
Können Sie uns kurz skizzieren, wie Sie das umsetzen wollen?<br />
RITTER: Wir erarbeiten gemeinsam mit den großen Vermittlern,<br />
wo sich die maßgeblichen Aufstellorte für die Hamburger Taxen<br />
befinden, damit wir bezirksmäßig die Prioritäten setzen können.<br />
Das Wesentliche ist: Wir haben uns vom Konzept verabschiedet,<br />
dass wir auf öffentlichen Plätzen nach weiteren geeigneten Plätzen<br />
suchen. Das würde dann auch in Konkurrenz zum grundsätzlichen<br />
öffentlichen Ausbau der Ladeinfrastruktur stehen,<br />
zumal solche öffentlichen Plätze in einer Stadt rar gesät sind.<br />
Also haben wir den Projektgedanken fortgedacht und gehen nun<br />
auf die Privatwirtschaft zu, indem wir diese mit Ladeinfrastrukturanbietern<br />
zusammenbringen. High Solutions und die Handelskammer<br />
sind dabei unsere Partner.<br />
Spielt die Privatwirtschaft dabei mit?<br />
RITTER: Ja, sie bejahen das, weil sie sowieso Nachhaltigkeit<br />
in ihren Statuten haben. Wenn uns beispielsweise zwei Plätze<br />
zur Verfügung gestellt werden, sorgen wir als Stadt dafür, dass<br />
dies ein <strong>Taxi</strong>stand wird. Das hat am Standort Alsterdorfer Markt<br />
super geklappt, die Fläche dort gehört der Evangelischen Stiftung.<br />
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass wir keine<br />
bisherigen <strong>Taxi</strong>stände wegnehmen, sondern für neue sorgen.<br />
TJARKS: Wir glauben, dass die privaten Institutionen durchaus<br />
ein Interesse haben, das zu machen. Zum einen wegen ihrer<br />
Nachhaltigkeitsstrategie und zum anderen haben Institutionen<br />
wie Krankenhäuser ein vitales Interesse, dass <strong>Taxi</strong>s vor ihrer<br />
Haustüre stehen.<br />
An der Stelle ist es dann ja erst recht wichtig, wenn das <strong>Taxi</strong><br />
dann auch Rollstühle befördern kann.<br />
TJARKS: Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist dafür das Paradebeispiel,<br />
denn die setzen sich federführend für die Betreuung<br />
von Menschen mit Behinderung ein.<br />
Danke für das Interview.<br />
TJARKS: Ich bedanke mich auch bei Ihnen für Ihre Mitwirkung<br />
als Projektpartner.<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />
21
HAMBURG<br />
NEUES GELD –<br />
NEUE FÖRDERUNG<br />
Der Hamburger Senat hat<br />
eine Aufstockung des<br />
»Projekts Zukunftstaxi« beschlossen.<br />
Der Etat war sofort wieder vergriffen.<br />
NOCH<br />
EXKLUSIVER<br />
Mitte Juni wurde in Hamburg-Eidelstedt<br />
ein zweiter exklusiver <strong>Taxi</strong>stand für<br />
E-<strong>Taxi</strong>s eingeweiht. Dort kann mit bis zu<br />
160 kW geladen werden.<br />
Eine weitere Million Euro wird ab sofort in die zweite Förderstufe<br />
des „Projekts Zukunftstaxi“ fließen. Mit diesem<br />
Geld wird man als Ausgleich für die betrieblichen Mehrkosten<br />
100 (!) weitere E-<strong>Taxi</strong>s mit jeweils 5.000 Euro fördern. Darüber<br />
hinaus sind Fördergelder für zehn elektrisch angetriebene<br />
Inklusionstaxis ausgelobt worden. Neu ist hier die Fördersumme:<br />
Anstatt wie bislang 10.000 Euro stehen dann 20.000 Euro<br />
pro Förderantrag zur Verfügung. Im Sinne der Gleichbehandlung<br />
werden die Förderanträge für 30 E-Inklusionstaxi-<br />
Förderungen angepasst. Konkret heißt das, dass sich<br />
die Fördersumme verdoppelt.<br />
NACH EINER WOCHE ALLE WEG<br />
Nur eine Woche nachdem die Bürgerschaft zusätzliche<br />
Mittel für<br />
das „Projekt<br />
Schon jetzt sind die E-<strong>Taxi</strong>s nicht<br />
mehr aus Hamburg wegzudenken.<br />
Zukunftstaxi“<br />
bereitgestellt<br />
hat, sind alle<br />
zusätzlichen<br />
Förderanträge bereits<br />
vergeben. Die Frist für<br />
die Inbetriebnahme der<br />
E-<strong>Taxi</strong>s (bislang 30. Juni<br />
<strong>2022</strong>) wird auf den 31.<br />
Dezember <strong>2022</strong> ausgeweitet.<br />
Das Ersuchen für eine<br />
dritte E-<strong>Taxi</strong>-Förderstufe ist<br />
von der Hamburgischen<br />
Bürgerschaft bereits ausgesprochen<br />
worden. Die<br />
notwendigen Fördermittel<br />
sind schon beantragt. sg<br />
NOCH MEHR<br />
HAMBURGER<br />
TAXITHEMEN<br />
Zur Eröffnung des<br />
HPC-Charger am<br />
neuen <strong>Taxi</strong>stand am<br />
S-Bahnhof Eidelstedt<br />
war auch Hamburgs<br />
Verkehrssenator<br />
Dr. Anjes Tjarks<br />
(Mitte) erschienen.<br />
Der neue <strong>Taxi</strong>stand stellt eine echte Hamburger<br />
Premiere dar, ist er doch der erste <strong>Taxi</strong>stand<br />
im öffentlichen Raum, der über eine Ladesäule<br />
verfügt. Damit die Exklusivität gesichert ist, wurde<br />
der Stellplatz vor der Ladesäule mit entsprechenden<br />
Bodenmarkierungen und Schildern versehen.<br />
Betrieben wird die Ladesäule von Stromnetz Hamburg<br />
im Rahmen des „Projekts Zukunftstaxi“. An dem<br />
HPC-Charger (High Power Charger) kann mit maximal<br />
160 kW geladen werden. Sind beide Ladepunkte (CCS) in Benutzung,<br />
dann stehen maximal 80 kW Ladestrom zur Verfügung.<br />
Alternativ kann auch mit Wechselstrom (max. 22 kW) geladen<br />
werden. Die Besonderheit an diesem <strong>Taxi</strong>posten ist, dass dort<br />
die Fahrzeuge neben Funkaufträgen auch Laufkundschaft anund<br />
aufnehmen dürfen.<br />
Im Umkehrschluss bedeute dies aber, dass die Nutzung der<br />
Ladesäule in Verbindung mit einer Pause nicht zulässig ist, wie<br />
Dirk Ritter von der Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende<br />
betont.<br />
Aktuell sind knapp 180 E-<strong>Taxi</strong>s in Hamburg unterwegs.<br />
Damit die Ladeinfrastruktur für die angepeilten 460 E-<strong>Taxi</strong>s<br />
ausreicht, sind insgesamt 40 DC-Ladesäulen geplant. sg<br />
FOTO: BVM<br />
22 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI
MÜNCHEN<br />
BRENNENDES TAXI<br />
Weil in der Hofeinfahrt der Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>genossenschaft ein <strong>Taxi</strong> in Brand<br />
geriet, mussten die Bürogebäude<br />
inklusive Telefonzentrale evakuiert<br />
werden.<br />
GESTAFFELTE PREISE<br />
In München gelten seit 1. Juni<br />
neue <strong>Taxi</strong>preise. Neben einer Preisanpassung<br />
wurden auch drei<br />
kilometerbezogene Festpreis -<br />
optionen eingeführt.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> München eG, Graphik Raufeld<br />
Beim Versuch, den Brand selbst zu löschen, erlitt der Fahrer<br />
Verbrennungen an seiner Hand sowie eine Rauchgasvergiftung.<br />
Die herbeigerufene Feuerwehr konnte das <strong>Taxi</strong><br />
löschen. Da es allerdings zuvor zu einer starken Rauchentwicklung<br />
gekommen war, war giftiger Brandrauch auch in zwei angrenzende<br />
Bürogebäude gezogen, der dann von der Feuerwehr mit Hochleistungslüftern<br />
aus den Gebäuden geblasen werden musste.<br />
Während dieser Zeit mussten auch die Mitarbeiter*innen<br />
der Telefonzentrale der <strong>Taxi</strong> München eG unbeschadet das<br />
Gebäude verlassen. „Die Fahrtenvermittlung war<br />
dadurch allerdings nicht beeinträchtigt“, bestätigte<br />
<strong>Taxi</strong>-München-eG-Vorstand Thomas Kroker auf Nachfrage<br />
von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. Man habe sofort zusätzliche<br />
Mitarbeiter*innen informiert, die dann von ihren<br />
Homeoffice-Arbeitsplätzen aus die <strong>Taxi</strong>bestellungen<br />
aufgenommen haben.<br />
Weil die <strong>Taxi</strong>branche auch während des Corona-Lockdowns<br />
weiterhin die mobile Daseinsvorsorge aufrechterhalten<br />
hat, hatten <strong>Taxi</strong>zentralen in ganz Deutschland<br />
auf Homeoffice umgestellt und dies auch nach den Lockerungen<br />
noch teilweise aufrechterhalten. „Das kam uns<br />
nun zugute“, berichtet<br />
Kroker.<br />
Laut übereinstimmender<br />
Medienberichte<br />
entstand am <strong>Taxi</strong> Totalschaden<br />
und am Gebäude<br />
ein Sachschaden von<br />
rund 15.000 Euro. jh<br />
Beim Brand dieser<br />
E-Klasse wurde auch die<br />
Decke der Hofeinfahrt<br />
stark beschädigt.<br />
NOCH MEHR<br />
MÜNCHNER<br />
TAXITHEMEN<br />
Bis zu einer Höchstgrenze von 5, 10 oder 45 Kilometern kann ein<br />
Fahrgast auch einen Festpreis bezahlen.<br />
Weitaus schneller als allgemein üblich hat<br />
die Landeshauptstadt München eine vom<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe beantragte Anpassung der<br />
<strong>Taxi</strong>tarife bewilligt. Zwischen Antragstellung und Gültigkeit<br />
zum 1. Juni 2002 waren nur wenige Wochen<br />
vergangen. Neu im Münchner <strong>Taxi</strong>tarif sind seitdem<br />
Festpreisoptionen, die für drei Entfernungsstufen definiert<br />
sind. Zum Festpreis von 20 Euro kann man eine<br />
<strong>Taxi</strong>fahrt bis zu maximal 5 Kilometer buchen, bis maximal<br />
10 Kilometer sind es 34 Euro, bis maximal 45 Kilometer<br />
115 Euro.<br />
BEI STAU PROFITIERT DER KUNDE<br />
Der Tarif kann vom Kunden optional vor Antritt der Fahrt<br />
gewählt werden. Überschreitet eine zum Festpreis vereinbarte<br />
Fahrt die maximale Entfernung, schaltet sich ab dem Moment<br />
automatisch der Taxameter ein. Ohne vorherige Festpreisvereinbarung<br />
wird der Fahrpreis wie bisher auch per Taxameter<br />
ermittelt.<br />
„Interessant sind die Tarife dann, wenn die Verkehrslage<br />
Staus erwarten lässt, die sich negativ auf den Gesamtfahrpreis<br />
auswirken“, wird das Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR)<br />
als zuständige Genehmigungsbehörde in der „Süddeutschen<br />
Zeitung“ zitiert. Sie sollen zudem die Kosten planbarer und<br />
transparenter machen. <br />
jh<br />
<br />
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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />
23
BERLIN<br />
EIGENER<br />
FLUGHAFENTARIF<br />
Seit 1. Juni gilt für <strong>Taxi</strong>fahrten vom<br />
Berliner Flughafen ein eigener Tarif.<br />
Programmieren müssen ihn alle<br />
Berliner <strong>Taxi</strong>s.<br />
ERFOLGREICHE<br />
IHK-WAHL<br />
In der Berliner Industrie- und<br />
Handelskammer (IHK) sind künftig<br />
innerhalb des Fachbereichs Verkehr<br />
zwei <strong>Taxi</strong>unternehmer vertreten.<br />
Eigentlich dürfen sich am Flughafen BER nur 400 der<br />
aktuell zugelassen 5.800 Berliner <strong>Taxi</strong>s aufstellen, den<br />
neuen Tarif müssen jedoch alle Berliner <strong>Taxi</strong>s in ihre<br />
Taxameter einprogrammieren – ebenso wie übrigens auch die<br />
im Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) zugelassenen <strong>Taxi</strong>s, auf<br />
deren Gebiet sich der Hauptstadtflughafen befindet.<br />
Zur Begründung verweist die Berliner Behörde auf die<br />
kürzlich erlassene Verordnung, Absatz 1, Satz 2: „Der Flughafentarif<br />
gilt für Fahrten, die am Flughafen Berlin<br />
Brandenburg beginnen.“<br />
GILT AUCH BEI VORBESTELLUNGEN<br />
Damit ist für die Behörde klar, warum auch <strong>Taxi</strong>s ohne<br />
BER-Ladeberechtigung die neue Tarifstufe brauchen:<br />
„Der BER gehört zum Pflichtfahrgebiet aller Berliner<br />
Taxen. Vorbestellungen betreffen daher nicht nur die<br />
direkt am BER ladeberechtigten Berliner <strong>Taxi</strong>s, sondern<br />
eine Vorbestellung ab BER kann nur abgelehnt<br />
werden, wenn außergewöhnliche Umstände vorliegen<br />
oder kein <strong>Taxi</strong> zu dem gewünschten Zeitpunkt verfügbar<br />
ist. Insofern haben auch Taxen ohne BER-Ladeberechtigung<br />
nicht einfach die Möglichkeit, eine Vorbestellung ab<br />
dem BER abzulehnen,<br />
und müssten für diesen<br />
Fall auch diese<br />
Tarifstufe schalten<br />
können. Eine Ablehnung<br />
aufgrund des<br />
fehlenden Tarifs wäre<br />
nicht zulässig“, so die<br />
Für <strong>Taxi</strong>fahrten vom Berliner Flughafen<br />
nach Berlin gilt ein neu geschaffener<br />
Flughafentarif<br />
Senatsverwaltung auf<br />
Nachfrage von <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong>. <br />
ar<br />
NOCH MEHR<br />
BERLINER<br />
TAXITHEMEN<br />
Boto Töpfer<br />
(links) und<br />
Michael Klewer<br />
vertreten das<br />
Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
in der<br />
IHK.<br />
Dabei ist mit Boto Töpfer ein langjähriger IHK-<br />
Vertreter erneut bestätigt worden, während<br />
mit dem Unternehmer Michael Klewer ein<br />
Neuling für das <strong>Taxi</strong>gewerbe innerhalb der IHK tätig<br />
wird. Beide hatten sich innerhalb der Wahlgruppe „Verkehr,<br />
Mobilität, Logistik“ – Untergruppe „Dienstleistungen“<br />
erfolgreich zur Wahl gestellt. Insgesamt<br />
besteht diese Gruppe aus drei gewählten Vertretern<br />
und sieben Nachrückern, zu Letzteren zählt beispielsweise auch<br />
der Chef der Berliner S-Bahn.<br />
Boto Töpfer ist ein alter Hase, der bereits seit Jahren in der<br />
IHK sitzt und im <strong>Taxi</strong>gewerbe nicht nur als Erster Vorsitzender<br />
des <strong>Taxi</strong>verbandes Berlin, Brandenburg e. V. bekannt ist, sondern<br />
zudem unter anderem durch die effektive Organisation<br />
von Leitstellen (etwa an Impfzentren und Messen) und die Ausarbeitung<br />
von <strong>Taxi</strong>-Verkehrskonzepten (wie z. B. am ZOB).<br />
Michael Klewer ist dagegen erstmalig gewählt worden – und<br />
war nach eigener Aussage selbst etwas überrascht von seiner<br />
Wahl. Er ist jedoch im Gewerbe kein Unbekannter, seit er letztes<br />
Jahr mit einer Strafanzeige gegen die damalige Verkehrssenatorin<br />
Regine Günther für Aufsehen sorgte. <br />
ar<br />
FOTOS: Axel Rühle<br />
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IN EIGENER SACHE<br />
NEUE WEGE<br />
BEIM SPRACHROHR<br />
DER TAXIBRANCHE<br />
Umsatzeinbußen von über 70 Prozent bei den<br />
Werbeeinnahmen erfordern bei der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
eine große Umstellung.<br />
FOTO: Pixabay<br />
Seit es <strong>Taxi</strong>-Fachzeitschriften gibt,<br />
wurde deren Finanzierung zu<br />
einem großen Anteil durch Werbekunden<br />
aus der <strong>Taxi</strong>-Industrie sichergestellt.<br />
Den wichtigsten Anteil trugen dabei<br />
die Fahrzeughersteller, allen voran Mercedes<br />
und Volkswagen. Sie haben mit ihren<br />
Werbebuchungen den <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Lesern<br />
ermöglicht, wichtige Informationen zu ihrer<br />
Branche nahezu kostenlos zu erhalten – in<br />
unserem Fall 4-mal pro Jahr eine <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />
Ausgabe und tagesaktuell wichtige News<br />
über das Online-Portal www.taxi-times.com.<br />
UMSATZEINBRUCH UM<br />
70 PROZENT<br />
Mittlerweile haben aber zahlreiche externe<br />
Faktoren zu einem deutlichen Rückgang<br />
der Werbebuchungen geführt, vor allen<br />
Dingen in diesem Halbjahr. Im Vergleich<br />
zu den Vorjahren ist der Werbeumsatz bei<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> um über 70 Prozent eingebrochen.<br />
Was solche Umsatzeinbußen bedeuten,<br />
weiß die <strong>Taxi</strong>branche seit dem<br />
Ausbruch der Corona-Pandemie (leider)<br />
nur allzu gut.<br />
Die Konsequenz für <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> lautet<br />
daher: Wenn die Finanzierung eines Verlags<br />
nicht auf sicheren Füßen steht, dann<br />
kann ein Verlag seine Arbeit nicht mehr<br />
ausschließlich kostenfrei anbieten. In der<br />
Folge können aufwendig recherchierte<br />
Fachinformationen nicht mehr frei zugänglich<br />
veröffentlicht werden, sondern werden<br />
zukünftig gegen einen kleinen Obolus den<br />
Lesern angeboten. Die spannende Frage der<br />
nächsten Wochen wird für die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />
Redaktion daher sein: Kann und will sich<br />
die <strong>Taxi</strong>branche eine eigene Fachzeitschrift<br />
leisten? Das Team von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> hofft auf<br />
ein deutliches „JA“ seiner Leserschaft! Weitere<br />
Informationen dazu folgen in Kürze.<br />
Parallel zu dieser Umstellung hat der<br />
<strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Verlag allen <strong>Taxi</strong>zentralen und<br />
-verbänden eine Kooperation vorgeschlagen.<br />
Sie bietet unter anderem die Möglichkeit,<br />
für die Funkteilnehmer bzw. für die<br />
Verbandsmitglieder ein Abonnement der<br />
Printausgabe zu einem vergünstigten Preis<br />
zu erhalten.<br />
Die Idee ist, dass jedes Verbandsmitglied<br />
bzw. jede*r Funkteilnehmer*in<br />
4-mal pro Jahr eine Ausgabe der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
und zudem einen kostenfreien Zugang zu<br />
allen Inhalten auf der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Website<br />
erhält.<br />
KOOPERATION MIT ZENTRALEN<br />
Der Effekt dieser Kooperation ist eine echte<br />
Win-win-Situation für alle Beteiligten. Die<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen und -verbände können ihren<br />
Mitgliedern einen weiteren Mitgliedsvorteil<br />
in Form eines vergünstigten Bezugs der<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> bieten, die Fahrer*innen und<br />
Mitglieder sind stets aktuell informiert und<br />
der <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Verlag kann dank einer kalkulierbaren<br />
Einnahme seinen Service weiterhin<br />
anbieten.<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer*innen, die einer Zentrale<br />
angeschlossen sind bzw. einem <strong>Taxi</strong>verband<br />
oder einer Interessengemeinschaft<br />
angehören, sollten sich daher bei ihrer<br />
Zentrale / ihrem Verband erkundigen, ob<br />
eine solche Kooperation besteht. jh<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH<br />
Persiusstr. 7<br />
10245 Berlin, Deutschland<br />
Telefon: +49 (0)30/55 57 92 67-0,<br />
E-Mail: info@taxi-times.com,<br />
Internet: www.taxi-times.com<br />
Geschäftsführung: Jürgen Hartmann<br />
Bankverbindung<br />
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Handelsregister: Amtsgericht München<br />
HRB 209524<br />
Redaktion redaktion@taxi-times.com<br />
Simon Günnewig (sg), Jürgen Hartmann (jh, V.i.S.d.P.),<br />
Axel Rühle (ar)<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Gisela Spitzlei (gs)<br />
Grafik & Produktion<br />
Katja Stellert (Artdirektion),<br />
Ivan Cottrell;<br />
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Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin,<br />
Telefon: +49 (0)30/ 695665936<br />
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Silber Druck oHG, Otto-Hahn-Straße 25,<br />
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<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong> erscheint seit 2016<br />
Erscheinungsweise 4 x pro Jahr<br />
Heftpreis: 4,80 €, Jahres-Abo: 35 € (inkl. MwSt.<br />
und Versand) ISSN-Nr.: 2367-3834<br />
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