27.07.2022 Aufrufe

My Factory 07-08/2022

My Factory 07-08/2022

My Factory 07-08/2022

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>07</strong>-<strong>08</strong><br />

19186<br />

Juli/August <strong>2022</strong><br />

€ 11,00<br />

TITEL<br />

Wendelschaftfräser optimiert<br />

<strong>08</strong> Inconel-Bearbeitung<br />

Wie man mit Greentech<br />

12 CO 2<br />

-Neutralität erreicht<br />

Industriesauger als Sicherheits-<br />

18 faktor bei Pharma und Food<br />

EXTRA<br />

Supplement: 16 Seiten Innovationen<br />

aus Montage und Handhabung<br />

myfactory-magazin.de


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Profitieren Sie von unserem<br />

einmaligen Mediennetzwerk!<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de


EDITORIAL<br />

DA IST MUSIK DRIN<br />

Derzeit macht die bekannte britische Pop-Rockband Coldplay<br />

nicht nur mit ihrer Musik auf sich aufmerksam, sondern auch<br />

mit der Selbstverpflichtung, ihre aktuell laufende Welttournee<br />

so nachhaltig wie möglich zu gestalten. „Live zu spielen und<br />

eine Verbindung mit den Fans herzustellen, ist letztlich der<br />

Grund, warum wir als Band existieren. Gleichzeitig sind wir<br />

uns natürlich der Klimakrise bewusst“, so die Band um Sänger<br />

Chris Martin. Zusammen mit Umweltexperten wurde daher<br />

ein beeindruckender Maßnahmenkatalog mit Nachhaltigkeitsinitiativen<br />

entwickelt (coldplay.com/sustainability).<br />

Besonderes Augenmerk wird beispielsweise auf eine möglichst<br />

„grüne“ Logistik gelegt. Hierbei unterstützt DHL die Band als<br />

Logistikpartner mit seiner Expertise im Bereich nachhaltiger<br />

Transportlösungen. Zudem wird jede Show mit erneuerbaren<br />

Energien versorgt, und die Fans können über hochmoderne<br />

kinetische Böden und Powerbikes zur Energieerzeugung<br />

beitragen. Außerdem hat sich Coldplay verpflichtet, für jedes<br />

verkaufte Ticket einen Baum zu pflanzen und durch Investitionen<br />

in verschiedene Initiativen zur CO 2<br />

-Kompensation mehr CO 2<br />

abzubauen, als die Tournee verursacht. Ziel dieser und<br />

weiterer Maßnahmen ist, dass die Tour als Vorbild dient und<br />

die Live-Musikindustrie zu einer möglichst emissionsarmen<br />

und nachhaltigen Zukunft inspiriert. Ein guter Ansatz, auf den<br />

es sich lohnt, einen Blick zu werfen, wie ich finde!<br />

Etwas anders gelagert als in der Musikbranche, aber ähnlich<br />

komplex sind die Herausforderungen für nachhaltiges Agieren<br />

in Industriebetrieben. Über einen Vorreiter in diesem Bereich,<br />

der „grüne Technologien“ entwickelt, die er selbst und seine<br />

Kunden erfolgreich einsetzen, um Umwelt und Klima schützen,<br />

berichten wir auf Seite 12. Und ein Best-Practice-Beispiel für<br />

Nachhaltigkeit im Maschinenbau finden Sie auf Seite 16.<br />

Hier geht es um einen Werkzeugmaschinenspezialisten, der<br />

Ressourcenschonung und Energieeffizienz sowohl bei der<br />

Herstellung seiner Produkte als auch dem Betrieb vorantreibt.<br />

Eine inspirierende Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Martina Laun<br />

Redakteurin<br />

m.laun@vfmz.de<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 3


EDITORIAL<br />

03 Da ist Musik drin<br />

12<br />

SMART NEWS<br />

06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />

TITEL<br />

<strong>08</strong> Wendelschaftfräser optimiert<br />

Inconel-Bearbeitung<br />

SMART PRODUCTION<br />

12 PRODUCTION EXCELLENCE:<br />

So funktioniert klimaneutrale Produktion:<br />

Mit Greentech zu Nachhaltigkeit<br />

16 Nachhaltigkeit im Maschinenbau:<br />

Viel Potenzial liegt in Wärme und Luft<br />

20 Prognosen und Entscheidungen steuern und<br />

verstehen: KI nicht nur für Experten<br />

23 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

24 Industriesauger als Sicherheitsfaktor:<br />

Damit Fremdpartikel kein Problem werden<br />

TITEL<br />

<strong>08</strong><br />

27 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

INTRALOGISTIK<br />

28 Präzision per Laserstrahl: Verchromte Kunststoffteile<br />

hochwertig kennzeichnen<br />

31 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

WARTUNG-UND INSTANDHALTUNG<br />

32 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

AUSBLICK<br />

34 KI-gestützte Montageplanung<br />

32 Impressum<br />

Anzeige: ISCAR Germany GmbH, Ettlingen<br />

▲<br />

Schruppen in der Champions League?<br />

Was dahinter steckt, erfahren Sie im Titelbeitrag.<br />

4 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


▲<br />

SUPPLEMENT MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

S 02 Von Einzelarbeitsplätzen zu verketteter Montage:<br />

Fließend zu mehr Produktivität<br />

S 05 Produkte, Technologien, Trends<br />

S 06 Elektrische Hubsäulen: Immer die passende Höhe<br />

S 10 Komplexe Montagearbeiten: Mehr Effizienz<br />

dank Werkerassistenz<br />

S 12 Zahnstangengetriebe machen es möglich:<br />

Hochgenau positionieren<br />

S 14 So gelingt die Implementierung von Cobots<br />

Von A wie Assistenzsysteme bis<br />

Z wie Zahnstangengetriebe: Lesen Sie<br />

mehr dazu im Supplement<br />

EXTRA...<br />

BILD: – stock.adobe.com<br />

NEU<br />

STARK.<br />

MEHR ERFAHREN<br />

IM NEUEN VIDEO<br />

DURCHDACHT.<br />

DIE KRAFTMASCHINE FÜR GROSSE FLÄCHEN<br />

ARA 100 | BM 200<br />

8H<br />

LAUFZEIT<br />

200L<br />

FRISCHWASSER<br />

ALL-<br />

RAD<br />

ANTRIEB<br />

20%<br />

EINSATZ<br />

STEIGFÄHIGKEIT<br />

9.000m²/h<br />

FLÄCHENLEISTUNG<br />

› INDUSTRIE<br />

› LOGISTIK<br />

› PARKHÄUSER<br />

› MESSEHALLEN<br />

› RETAIL / MALLS<br />

www.columbus-clean.com


DR. KURT SCHMALZ ERHÄLT<br />

RUDOLF-DIESEL-MEDAILLE<br />

Dr. Kurt<br />

Schmalz,<br />

geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

der<br />

J. Schmalz<br />

GmbH, ist mit der renommierten Rudolf-<br />

Diesel-Medaille ausgezeichnet worden.<br />

Er überzeugte die Fachjury in der Kategorie<br />

„Nachhaltigste Innovationsleistung“. „Ich<br />

bin unglaublich glücklich und stolz“, sagt<br />

Dr. Kurt Schmalz (Bildmitte). „Dieser Preis<br />

ist eine Bestätigung für unsere Innovationsarbeit<br />

und eine Auszeichnung für das<br />

gesamte Team. Deshalb möchte ich diese<br />

Medaille allen Schmalz Mitarbeitenden<br />

weltweit widmen.“ Bei Schmalz gehört<br />

effizientes und ressourcenschonendes<br />

Wirtschaften von jeher zu den Grundprinzipien<br />

des Unternehmens. Dabei entwickelt<br />

der Weltmarktführer aus Glatten innovative<br />

Produkte, die seine Kunden auf dem Weg<br />

zur Klimaneutralität unterstützen.<br />

www.schmalz.com<br />

GREEN TRANSFORMATION IM MASCHINEN- UND<br />

ANLAGENBAU – NOCH VIEL LUFT NACH OBEN<br />

Neun von zehn Unternehmen<br />

aus Deutschlands zweitgrößtem<br />

Industriezweig verfügen laut<br />

der Studie „Green Transformation<br />

im Maschinen- und Anlagenbau“<br />

(bit.ly/3OtZUxC) noch über<br />

ökologische Potenziale. Für die<br />

Studie hat die Unternehmensberatung<br />

Staufen mehr als<br />

150 deutsche Maschinen- und<br />

Anlagenbauer befragt. „Die<br />

Unternehmen stehen noch<br />

ganz am Anfang ihrer Möglichkeiten.<br />

Aber die Zeit drängt.<br />

Lieferketten-Probleme und<br />

hohe Energiepreise erhöhen<br />

den Druck, nachhaltiger und<br />

ressourceneffizienter zu<br />

arbeiten“, sagt Dr. Björn Falk,<br />

Branchenmanager Maschinenbau<br />

bei der Staufen AG. Gerade das Spannungsfeld Ökologie und<br />

Ökonomie „bietet noch viel Optimierungspotenzial, um grüne Ziele zu<br />

erreichen, die sich auch wirtschaftlich rechnen.“<br />

www.staufen.ag<br />

TRENDINDEX: ROBOTER HELFEN, NACHHALTIG ZU WIRTSCHAFTEN<br />

Für gut 80 % der Industrie-Entscheider in<br />

Deutschland spielen Roboter eine wichtige Rolle,<br />

um in der Produktion Ressourcen zu sparen und<br />

nachhaltig zu wirtschaften: Robotik verbessert die<br />

Material- und Energie-Effizienz in der Fertigung.<br />

Zudem lassen sich Greentech-Produkte wettbewerbsfähig<br />

herstellen. Das sind Ergebnisse aus<br />

dem automatica-Trendindex <strong>2022</strong>. Im Auftrag der<br />

Weltleitmesse automatica wurden in Deutschland<br />

100 Fach- und Führungskräfte aus Industrie-<br />

Unternehmen befragt, die über den Einsatz von<br />

Robotik und Automation entscheiden.<br />

www.automatica-munich.com/de/<br />

DPMA-JAHRESBERICHT 2021: CHINA IN DIGITALTECHNOLOGIEN IMMER INNOVATIVER<br />

China hat seine Stellung als eine der führenden Volkswirtschaften für Digitaltechnologien auf<br />

dem deutschen Markt massiv ausgebaut. In allen wichtigen Technologiefeldern mit Bezug zur<br />

Digitalisierung stieg die Zahl veröffentlichter chinesischer Patentanmeldungen mit Wirkung für<br />

Deutschland 2021 im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Im zukunftsträchtigen Gebiet „Digitale<br />

Kommunikationstechnik“, in dem unter anderem Erfindungen in Zusammenhang mit dem neuen<br />

5G-Mobilfunkstandard erfasst werden, überholte das Land mit 4 3<strong>08</strong> Anmeldungen (+ 6,8 %) sogar<br />

die USA, die auf 4 115 Anmeldungen kamen (- 2,4 %). Deutsche Anmelder stehen auf ihrem<br />

Heimatmarkt insgesamt in vier der fünf betrachteten Technologiefelder unter den Top-5-Ländern,<br />

allerdings nur in zweien unter den Top 3. Das ergab eine Analyse, die das Deutsche Patent- und<br />

Markenamt (DPMA) für seinen Jahresbericht 2021 durchgeführt hat. DPMA-Präsidentin Cornelia<br />

Rudloff-Schäffer: „Die chinesische Innovationsdynamik hingegen war in den vergangenen Jahren immens. Der Plan<br />

Chinas, die Technologieführerschaft in zentralen Zukunftstechnologien zu erringen, schreitet ganz offensichtlich voran.<br />

Wie sich die chinesische Corona-Strategie auf Wirtschaft und Innovation auswirken wird, bleibt abzuwarten.“<br />

www.dpma.de<br />

6 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART NEWS<br />

5G-CAMPUS-NETZ<br />

FÜR ARBURG<br />

In seiner Zentrale in Loßburg<br />

hat Arburg ein 5G-Campus-<br />

Netz der Deutschen Telekom<br />

in Betrieb genommen. Damit<br />

erprobt der Spritzgießmaschinen-Hersteller<br />

zukünftig<br />

innovative Anwendungen für<br />

die eigene Produktion – etwa autonome Transportsysteme, industrielle<br />

Roboter oder automatisierte Produktionsprozesse. In seinem Kundencenter<br />

präsentiert Arburg bereits das Potenzial des Mobilfunkstandards 5G für die<br />

vernetzte Fertigung. Dort können Kunden unterschiedlichster kunststoffverarbeitender<br />

Branchen, wie der Automobil- und Verpackungsindustrie<br />

oder der Medizintechnik, digitale Fertigungskonzepte testen.<br />

www.arburg.com; www.telekom.com<br />

„87 Prozent der Unternehmen<br />

im Maschinenbau sehen ihre<br />

Lieferketten derzeit merklich oder<br />

gravierend beeinträchtigt.“<br />

Dr. Ralph Wiechers,<br />

Chefvolkswirt des VDMA<br />

60 %<br />

der Großunternehmen in<br />

Deutschland sehen in der<br />

Reaktion auf die Klima-Krise<br />

und in der Planung von<br />

Nachhaltigkeitsinitiativen<br />

eine große Herausforderung.<br />

FTI Resilience Barometer<br />

61 %<br />

der deutschen Industrieunternehmen<br />

sehen IIoT als<br />

essenziell für den Erfolg<br />

industrieller Nachhaltigkeitsinitiativen<br />

an.<br />

Studie „Industrial IoT in Deutschland <strong>2022</strong>“<br />

von IDC<br />

NEU<br />

DIE ZEIT<br />

IST REIF<br />

NEXT GENERATION ROBOTICS<br />

Keine Spielerei, sondern echte Antworten auf Fachkräftemangel,<br />

steigende Lohnkosten und ökologische Nachhaltigkeit – das ist<br />

es, was die weltweit führende ECOBOT-Serie auszeichnet. Voll<br />

ausgereifte autonome Reinigung mit maximaler Sicherheit und<br />

breitem Anwendungsspektrum!<br />

Jetzt Vorführtermin vereinbaren und in die Welt der<br />

autonomen Reinigung einsteigen: +49 711 9544 950<br />

WIRTSCHAFTLICH ATTRAKTIV<br />

ÖKOLOGISCH NACHHALTIG<br />

EINFACHES SET-UP<br />

www.columbus-clean.com


SMART PRODUCTION<br />

WENDELSCHAFTFRÄSER OPTIMIERT INCONEL-BEARBEITUNG<br />

SCHRUPPEN IN DER<br />

CHAMPIONS LEAGUE<br />

AWB ist Spezialist für die Schwerzerspanung und hat einen exzellenten Ruf als Hersteller<br />

sicherheitsrelevanter Präzisionsbauteile und Werkzeuge aus sehr schwer bearbeitbaren<br />

Materialien. So fertigt das Unternehmen beispielsweise für einen Kunden aus der<br />

Kraftwerksbranche Komponenten aus Inconel für stationäre Gasturbinen. Dank der<br />

Umstellung auf einen neuen Wendelschaftfräser von Iscar gelang es, beim Schruppen<br />

die Standzeit zu erhöhen und die Prozesssicherheit zu steigern.<br />

8 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

Die ABW Group im hessischen Lampertheim<br />

produziert seit mehr als 25 Jahren<br />

Bauteile und Werkzeuge aus härtesten<br />

und warmfesten Materialien sowie<br />

Sonderwerkzeuge und individuelle Werkstattund<br />

Werkzeugcontainer. Mit der Gründung der<br />

AWB Aviation GmbH ist die ABW Group seit 2015<br />

auch zertifizierter Lieferant für die Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie.<br />

Die AWB Anlagen- und Werkzeugbau GmbH &<br />

Co. KG hat sich seit 1995 einen exzellenten Ruf als<br />

Hersteller sicherheitsrelevanter Präzisionsbauteile<br />

und Werkzeuge aus sehr schwer bearbeitbaren<br />

Materialien wie Inconel, Hastelloy, Stellite,<br />

Nimonic, Eisenaluminit oder Titanlegierungen<br />

erarbeitet. Zum Leistungsportfolio der Hessen<br />

gehören das Fräsen auf 5-Achs-Maschinen, Drehen<br />

und Erodieren, aber auch die Oberflächenveredelung<br />

und Beratung. „Wir verstehen uns als<br />

Technologierpartner für unsere Kunden“, erklärt<br />

AWB-CEO Heiko Utsch. „Sie kaufen bei uns nicht<br />

die Bearbeitung, sondern das fertige Bauteil.“<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 9


SMART PRODUKTION<br />

02<br />

01<br />

03<br />

04<br />

01 Iscar schlug vor, für das Schruppen den XQUAD-Wendelschaftfräser<br />

mit WSP aus der zähen Schneidstoffsorte IC380 einzusetzen.<br />

Damit sind Standzeiten von 110 Minuten möglich; in dieser Zeit kann<br />

AWB vier Komponenten schruppen<br />

02+03 Aus einem massiven drei Kilogramm schweren Stück Inconel<br />

fertigt AWB eine Komponente für eine stationäre Gasturbine. Beim<br />

Schruppen bekommt die Komponente ihre Form; etwa ein Kilogramm<br />

Material wird bei diesem Bearbeitungsschritt abgenommen<br />

04 Iscar und AWB arbeiten seit 20 Jahren zusammen – wichtig ist<br />

dabei der Austausch auf Augenhöhe (v.l.): Erik Eckes und Matthias<br />

Müller, beide Iscar, sowie Michael Appelt und CEO Heiko Utsch,<br />

beide AWB<br />

„Mit unseren 40 Mitarbeitern fertigen wir hauptsächlich<br />

Komponenten für Gas- und Dampfturbinen in Kleinserien für die<br />

Kraftwerksindustrie und umliegende Branchen“, erzählt Michael<br />

Appelt, Technical Operations Manager bei AWB. Diese Branchen<br />

stellen oftmals knifflige Anforderungen an Material, Toleranzen<br />

und Geometrien. Besonders wichtig sind den Kunden eine hohe<br />

Qualität der Komponenten, Zuverlässigkeit, Termintreue und<br />

kurze Lieferzeiten. „Wenn bei uns Teile bestellt werden, steht<br />

im Zweifel irgendwo auf der Welt eine Maschine still, die darauf<br />

wartet“, sagt Appelt.<br />

PASSENDE WERKZEUGE FÜR NEUE<br />

HERAUSFORDERUNGEN<br />

Jeder neue Auftrag bringt neue Herausforderungen und verlangt<br />

das passende Werkzeug, um sie zu meistern. „Kein Kunde hat<br />

Zeit, lang auf seine Teile zu warten. Deshalb ist für uns eine<br />

schnelle und zuverlässige Versorgung mit Werkzeug sowie eine<br />

fundierte Beratung durch unseren Werkzeuglieferanten wichtig“,<br />

erklärt Appelt. „Und mit Iscar haben wir dafür genau den richtigen<br />

Partner an der Seite.“ Das Iscar-Team Matthias Müller, Beratung<br />

und Verkauf, und Anwendungstechniker Erik Eckes hat<br />

nicht nur Iscars komplette Palette an Werkzeugen und Bearbeitungsstrategien<br />

im Blick, sondern kennt auch das Unternehmen<br />

AWB, seine Anlagen und Prozesse. Deshalb sehen die beiden<br />

Werkzeugexperten auch Chancen, bestehende Bearbeitungen zu<br />

optimieren. „Bei einem Besuch bei AWB im Frühjahr stellte ich<br />

Florian Hess einige neue Werkzeuge der Logiq-Kampagne vor.<br />

Dabei kam ich mit dem Meister CNC-Programmierung auf den<br />

DIE WERKZEUGSPEZIALISTEN<br />

FINDEN IMMER WIEDER ANSÄTZE<br />

FÜR OPTIMIERUNGEN BEI<br />

BESTEHENDEN BEARBEITUNGEN<br />

XQUAD-Wendelschaftfräser zu sprechen“, erzählt Matthias<br />

Müller. „Ich hatte schon eine mögliche Bearbeitung im Hinterkopf<br />

und schlug vor, das Werkzeug bei dieser Aufgabe zu testen.“<br />

Der XQUAD-Wendelschaftfräser ist der Spezialist für das wirtschaftliche<br />

und prozesssichere Schruppen exotischer Werkstückstoffe.<br />

Die besondere Einbaulage der Wendeschneidplatten<br />

(WSP) mit vier Schneidkanten ermöglicht hohe Abspanraten. Die<br />

Teilung der Wendeschneidplatten und die unterschiedlichen<br />

10 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

Spiralwinkel führen zu einer ruhigen und vibrationsarmen Bearbeitung.<br />

Die zielgerichtete Kühlmittelzuführung an jede Schneide<br />

sorgt für eine gute Spanevakuierung und effiziente Kühlung.<br />

„Damit erreichen wir Temperaturstabilität an der Schneidkante,<br />

was der Standzeit zugutekommt“, sagt Müller. „Denn die galt es,<br />

weiter zu verlängern.“<br />

MIT NEUEM FRÄSER NOCH MEHR<br />

STANDZEIT HERAUSHOLEN<br />

Konkret ging es bei AWB um das Schruppen eines Inconel-Bauteils<br />

für eine stationäre Gasturbine, das AWB regelmäßig auf der<br />

Maschine hat und das nur geringe Toleranzen zulässt. „Der Block<br />

wiegt vor dem Schruppen rund drei Kilogramm, hinterher nur<br />

noch zwei“, erklärt Appelt. Mit der bisherigen Lösung war AWB<br />

schon recht gut aufgestellt und erzielte mit der Werkzeuglösung<br />

eines anderen Herstellers eine in diesem Material sehr gute<br />

Standzeit von 100 Minuten. „Ich war aber überzeugt, dass AWB<br />

mit dem XQUAD noch mehr rausholen könnte“, sagt Matthias<br />

Müller. „Unser Ziel war es, die Standzeit signifikant zu erhöhen<br />

und gleichzeitig die Prozesssicherheit zu verbessern“, führt Erik<br />

Eckes aus. „Das war gar nicht so leicht umzusetzen. Denn die<br />

Schnittwerte waren fix.“<br />

Eckes und Müller steckten die Köpfe zusammen, knobelten an<br />

einer Lösung und fuhren Tests mit drei potenziell passenden<br />

Wendeschneidplatten aus unterschiedlichen Substraten – mit<br />

einem kuriosen Ergebnis: „Die vermeintlich am wenigsten<br />

erfolgversprechende Platte des Trios hat in diesem Fall am besten<br />

funktioniert“, erzählt Müller. Und so fiel die Wahl auf die<br />

SDHW 1004<strong>08</strong>-TN IC380, eine vierschneidige, quadratische<br />

PVD-beschichtete Sumotec-Wendeschneidplatte, die Iscar für<br />

die Bearbeitung von Titan, hochwarmfesten Legierungen und<br />

rostfreiem Stahl entwickelt hat.<br />

„Wir erzielten damit eine Standzeit von 110 Minuten“, erklärt<br />

Eckes. „Im Maximum waren sogar 124 Minuten drin, aber da<br />

stieg die Gefahr von Schäden deutlich.“ Heiko Utsch ergänzt:<br />

„Das Risiko wollen wir natürlich so gering wie möglich halten,<br />

gerade bei Inconel ist Ausschuss sehr teuer.“ Damit solche Werte<br />

möglich sind, muss das gesamte Paket aus Maschine, Aufspannung,<br />

Werkzeug und Bearbeitungsstrategie optimal zusammenpassen.<br />

„Das ist schon Schruppen in der Champions League“,<br />

scherzt Eckes.<br />

VERTRAUENSVOLLE ZUSAMMENARBEIT<br />

AUF AUGENHÖHE<br />

Mit der neuen Lösung kann AWB jetzt vier Komponenten<br />

bearbeiten, bevor die WSP gewechselt werden müssen. „Nach<br />

110 Minuten in dem Material sind die Platten dann natürlich<br />

ziemlich durch“, sagt Utsch. „Aber das ist mehr als in Ordnung.“<br />

Das Werkzeug erfüllt die Erwartungen von AWB voll. „Der<br />

XQUAD bringt uns nicht nur längere Standzeiten, wir können die<br />

geforderten Oberflächengüten erreichen und alle Toleranzen<br />

einhalten“, fasst Appelt zusammen. „Wir können uns bei Iscar darauf<br />

verlassen, dass wir genau das Werkzeug bekommen, das wir<br />

benötigen, und dazu kommt eben auch noch eine gute Beratung<br />

und vor allem Einsatzbereitschaft“, beschreibt Utsch die zwanzigjährige<br />

Zusammenarbeit mit Iscar. „Dass wir schnell Unterstützung<br />

bekommen, wenn wir sie benötigen, ist schon sehr wichtig.<br />

Aber noch viel wertvoller ist für uns, dass wir uns auf Augenhöhe<br />

austauschen und regelmäßig gute Ideen und Vorschläge von<br />

Iscar unterbreitet bekommen – so wie in diesem Fall.“<br />

Bilder: ISCAR<br />

www.iscar.de<br />

STANDZEITEN, OBERFLÄCHENGÜTE<br />

UND TOLERANZEN IM FOKUS<br />

Der neue Wendelschaftfräser bringt uns<br />

nicht nur längere Standzeiten, wir können<br />

die geforderten Oberflächengüten erzeugen<br />

und alle Toleranzen einhalten.<br />

Michael Appelt, Technical Operations Manager<br />

bei AWB in Lampertheim<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3AGgypN<br />

FRÄSER FÜRS EXOTISCHE<br />

XQUAD-Wendelschaftfräser wurden für die<br />

Bearbeitung von exotischen Werkstoffen<br />

entwickelt. Die spezielle Einbaulage der<br />

Wendeschneidplatten mit vier Schneidkanten<br />

ermöglicht hohe Abspanraten. Die<br />

Teilung der Wendeschneidplatten sowie<br />

unterschiedliche Spiralwinkel führen zu<br />

einer ruhigen und vibrationsarmen<br />

Bearbeitung. Die zielgerichtete Kühlmittelzuführung<br />

zu jeder einzelnen Schneide<br />

resultiert in einer effizienten Kühlung.<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 11


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

PRODUCTION<br />

EXCELLENCE<br />

12 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION<br />

EXCELLENCE<br />

Für diese Serie wählt<br />

das Redaktionsteam<br />

Unternehmen aus, die ihre<br />

Produktionsprozesse im Hinblick<br />

auf Effizienz, Nachhaltigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit konsequent<br />

und vorbildlich optimieren<br />

und damit einen echten<br />

Mehrwert schaffen.<br />

SO FUNKTIONIERT KLIMANEUTRALE PRODUKTION<br />

MIT GREENTECH ZU<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Im Kampf gegen den Klimawandel ebnet Technik den Weg.<br />

Bosch ist hier ein Vorreiter. Das Unternehmen entwickelt<br />

„grüne Technologien“, die Ressourcen schonen, den Energieverbrauch<br />

senken, Umwelt und Klima schützen. Die Lösungen<br />

kommen nicht nur Kunden zugute, Bosch setzt sie auch in<br />

den eigenen Werken ein. Dank seiner Aktivitäten produziert<br />

der globale Industriekonzern seit Februar 2020 CO 2<br />

-neutral.<br />

Doch wie genau wird dies möglich?<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 13


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Zur Steuerung des Verbrauchs von Wärme,<br />

Strom oder Druckluft kommt die selbst entwickelte<br />

Energy Platform zum Einsatz<br />

02 Auf Basis von digitalen Zwillingen lassen<br />

sich Produktionssysteme ressourcenschonender<br />

planen, entwickeln und erproben<br />

03 Der Standort Homburg pilotiert den ersten<br />

Wasserstoffkreislauf, ausgestattet mit firmeneigener<br />

Technik<br />

Den Klimawandel einzudämmen, ist eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe. Rund ein Fünftel der weltweiten<br />

CO 2<br />

-Emissionen entfällt auf den industriellen Sektor.<br />

„Die Industrie muss einen wesentlichen Beitrag zu Umwelt-<br />

und Klimaschutz leisten – und sie kann es“, sagt Rolf Najork,<br />

in der Bosch-Geschäftsführung zuständig für die Industrietechnik.<br />

„Grüne Fabriken sind keine Fantasiegebilde. Grüne Fabriken<br />

sind Realität. Wir brauchen nur mehr davon.“<br />

DIGITALISIERUNG ALS SCHLÜSSEL<br />

ZU ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Ein zentraler Hebel ist die Energieeffizienz – Maschinen und<br />

Anlagen, die weniger Energie verbrauchen. Digitalisierung hilft<br />

und sorgt für Transparenz. Zur Steuerung des Verbrauchs von<br />

Wärme, Strom oder Druckluft setzt Bosch auf die selbst entwickelte<br />

Energy Platform mit der Industrie-4.0-Software Nexeed.<br />

Sie steuert die Fertigung und trägt zu Rohstoff- und Materialeffizienz<br />

bei. Ursachen für Ausschuss können frühzeitig entdeckt<br />

und behoben werden. Ressourcen werden geschont. Maschinen<br />

und Anlagen lassen sich vorausschauend warten, nachrüsten<br />

und optimieren. Sie bleiben länger in Betrieb.<br />

Dank der Industrie-4.0-Software werden Fabriken um bis zu<br />

25 Prozent produktiver, die Maschinenverfügbarkeit wird um<br />

bis zu 15 Prozent erhöht, während sich Wartungskosten um bis<br />

zu 25 Prozent reduzieren. Nexeed ist inzwischen in über der<br />

Hälfte der rund 240 Bosch-Werke und bei mehr als 100 internationalen<br />

Kunden erfolgreich im Einsatz. Im Industrie-4.0-<br />

Leitwerk von Bosch in Homburg ließ sich auch dank der Software<br />

der Energieverbrauch um über 40 Prozent pro hergestelltes<br />

Produkt senken.<br />

Künstliche Intelligenz erweitert die Möglichkeiten. Im Werk<br />

in Eisenach pilotiert Bosch derzeit das Balancing Energy Network.<br />

Basierend auf der Energy Platform steuert und optimiert<br />

die KI-Lösung den Energiebedarf von 1000 Maschinen. Die KI<br />

setzt Informationen aus Fertigung und Logistik, Wetterdaten<br />

und Energiepreise ins Verhältnis und spricht Handlungsempfehlungen<br />

aus. Mit Hilfe der KI sollen die jährlichen Energiekosten<br />

am Standort Eisenach zusätzlich um rund fünf Prozent<br />

sinken.<br />

RESSOURCEN SCHONEN MIT<br />

DIGITALEN ZWILLINGEN<br />

Maschinen und Abläufe intelligent zu vernetzen und mit Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie zu verzahnen, das<br />

schafft die Grundlagen für eine energieeffiziente Produktion.<br />

Dabei werden zunehmend Funktionalitäten von der Hardware in<br />

14 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

die Software verlagert und um digitale Zwillinge ergänzt. „In der<br />

Fabrik der Zukunft lässt sich vieles auf Knopfdruck anpassen“,<br />

sagt Najork.<br />

Bosch wählt dafür einen modularen Ansatz: Nur noch Boden,<br />

Decke und Wände sind statisch und fest, alles andere ist wandelbar.<br />

Maschinen ordnen sich immer wieder neu an, konfigurieren<br />

sich selbst – je nachdem, was gerade gefertigt werden muss. Die<br />

Anlagen werden langlebiger, der Verbrauch von Rohstoffen zur<br />

Herstellung neuer Hardware sinkt. Auf Basis von digitalen Zwillingen<br />

lassen sich Produktionssysteme ressourcenschonender<br />

planen, entwickeln und erproben. „Mit virtuellen Abbildern<br />

physischer ‚Assets‘ in der realen Fabrik können wir Abläufe und<br />

Prozesse simulieren und optimieren – und das parallel zum<br />

laufenden Betrieb“, erläutert Najork.<br />

DEZENTRALE STROMPRODUKTION MIT<br />

STATIONÄREN BRENNSTOFFZELLEN<br />

Besonders auch die Energieversorgung steht vor enormen Herausforderungen<br />

– die Liste der Anforderungen ist lang: Abhängigkeiten<br />

verringern, Versorgung ohne Unterbrechung garantieren,<br />

den Einsatz erneuerbarer Energien erhöhen, Wohlstand und<br />

wirtschaftliche Schlagkraft bewahren. Die Industrie liefert Konzepte<br />

und Ideen für eine klimaneutrale Produktion.<br />

EFFIZIENZPOTENZIALE AUCH<br />

BEI HYDRAULIK<br />

Auch Hydraulik denkt man bei Bosch neu und hebt<br />

Effizienzpotenziale: Bei Werkzeug-, Spritzgussmaschinen<br />

oder Pressen kommen oft intelligente<br />

Hydraulikaggregate wie die CytroBox zum Einsatz.<br />

Die integrierten drehzahlvariablen Pumpenantriebe<br />

reduzieren Energieverbrauch und Stromkosten um bis<br />

zu 80 Prozent gegenüber konventionellen Antrieben.<br />

Das Prinzip: Dank lastabhängiger Regelung arbeitet<br />

die CytroBox stets im optimalen Betriebsmodus.<br />

Wird keine Leistung benötigt, schaltet sie automatisch<br />

auf Standby.<br />

INDUSTRIE WIRD ZUM MOTOR<br />

Beim ökologischen Umbau von Wirtschaft<br />

und Gesellschaft wird die Industrie zum Motor.<br />

Bosch mobilisiert alle Kräfte und bringt sich mit<br />

seiner Technologiekompetenz und langjährigen<br />

Fertigungserfahrung ein.<br />

Rolf Najork, in der Bosch-Geschäftsführung<br />

zuständig für die Industrietechnik<br />

Auch hier entwickelt Bosch Lösungen: Stationäre Festoxidbrennstoffzellen<br />

des Unternehmens werden künftig zur dezentralen<br />

Stromproduktion in Gebäuden, städtischen Quartieren,<br />

Fabriken, im Gewerbe und Handel sowie in Rechenzentren eingesetzt.<br />

Je nach Energiebedarf lassen sich mehrere Anlagen<br />

zusammenschalten und zu einem virtuellen Kraftwerk vernetzen.<br />

Schwankungen im Strom-Mix mit erneuerbaren Energien<br />

werden ausgeglichen – eine ideale Lösung für das Energiesystem<br />

der Zukunft. Mit einem Gesamtwirkungsgrad von mehr als<br />

85 Prozent wird eine bedarfsgerechte Energieversorgung am Ort<br />

des Verbrauchs ermöglicht.<br />

Bosch setzt die Technik bereits in den eigenen Werken ein.<br />

Beispiel Homburg: Der Standort pilotiert den ersten Wasserstoffkreislauf,<br />

ausgestattet mit Bosch-Technik. Eine Brennstoffzelle<br />

produziert Strom für die Fertigung. Zusätzlich entstehende<br />

Wärme heizt zukünftig Werksgebäude. Die stationären Brennstoffzellensysteme<br />

sind H2-ready und lassen sich mit Wasserstoff<br />

betreiben.<br />

Der Markt für die dezentrale Energieproduktion wird nach<br />

Schätzungen des Unternehmens bis 2030 ein Volumen von<br />

20 Milliarden Euro erreichen. Bosch investiert bis zur geplanten<br />

Serienfertigung im Jahr 2024 rund 500 Millionen Euro in die Entwicklung<br />

und Vorindustrialisierung der stationären Brennstoffzellensysteme.<br />

Bilder: Bosch<br />

www.bosch.com<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 15


SMART PRODUCTION<br />

NACHHALTIGKEIT IM MASCHINENBAU<br />

VIEL POTENZIAL LIEGT<br />

IN WÄRME UND LUFT<br />

Werden der Werkzeugmaschinenspezialist Hermle und Effizienz in einem Satz genannt,<br />

geht es in der Regel um Zeitersparnis und Produktivitätssteigerung beim Zerspanen.<br />

Dabei ist der Maschinenbauer ebenso effizient, wenn es um den schonenden Umgang<br />

mit den gegebenen Ressourcen geht. – Und das Potenzial zur Einsparung von Energie<br />

sowie zur besseren Nutzung ist noch lange nicht ausgeschöpft.<br />

16 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

Unsere Ingenieure sind schon lange Vordenker, wenn es<br />

darum geht, energieeffiziente Maschinen zu bauen“,<br />

sagt Tobias Schwörer, Leiter Entwicklung und Konstruktion<br />

bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG.<br />

Denn das Thema ist nicht neu: In den 2000ern waren es die<br />

„Total Cost of Ownership“, hinzugekommen sind in der jüngsten<br />

Zeit der Energieverbrauch und der CO 2<br />

-Fußabdruck.<br />

Nachhaltig bedeutet aber nicht nur sparsam, sondern auch<br />

langlebig. „25 oder 30 Jahre Betriebszeit sind keine Seltenheit<br />

für unsere Bearbeitungszentren. Auch das zeichnet unsere<br />

Produkte aus und macht sie ressourcenschonend“, ergänzt<br />

Schwörer. Dies zu erreichen, ist eines der Ziele bei der Maschinenentwicklung<br />

und -produktion. Dabei ist auch zu erwähnen,<br />

dass die Herstellung der Mineralgussbetten- und -bauteile im<br />

Vergleich zu Grundkörpern in konventioneller Bauweise besonders<br />

ressourcenschonend ist.<br />

01 Lange<br />

Betriebszeiten<br />

zeichnen die<br />

Bearbeitungszentren<br />

von Hermle aus;<br />

das macht sie<br />

ressourcenschonend<br />

LANGE NUTZUNGSDAUER SCHON BEI<br />

DER KONZEPTION BEDENKEN<br />

Die möglichst lange Nutzungsdauer bringt einige Herausforderungen<br />

mit sich – sowohl für Entwickler als auch für Service-<br />

Techniker. „Wir müssen schon bei der Konzeption Reparaturszenarien<br />

im Kopf haben und daran denken, wie die Maschine in<br />

zehn oder zwanzig Jahren instand gesetzt werden kann“, sagt<br />

Schwörer. Die Teileverfügbarkeit ist dabei ein wichtiger Aspekt,<br />

bei dem der Service durchaus erfinderisch sein muss. Besonders<br />

bei elektronischen Komponenten, da die Elektronikentwicklung<br />

– getrieben von der Consumer-Sparte – deutlich kürzeren Produktlebens-<br />

und Innovationszyklen unterliegt als der Maschinenbau.<br />

Hier ist technologisch in den vergangenen zwanzig<br />

Jahren zu viel passiert, als dass beispielsweise Bedienelemente<br />

oder Reglereinheiten langfristig als Original-Ersatzteile zur Verfügung<br />

stehen. Hermle muss vielmehr in der Lage sein, sie durch<br />

Produkte neuerer Generation zu ersetzen. Dafür braucht es eine<br />

vorausschauende Strategie: Systeme, die schneller veralten,<br />

versucht Hermle zu adaptieren, statt sie zu integrieren und<br />

ermöglicht damit später den möglichst problemlosen Austausch.<br />

EINSPARPOTENZIALE IN DER<br />

PERIPHERIE ERSCHLIESSEN<br />

Auf der Suche nach Einsparpotenzialen richten die Entwickler<br />

ihren Fokus mittlerweile auf die Peripherie. Denn hier entscheidet<br />

sich, wie energieeffizient ein Bearbeitungszentrum am Ende<br />

wirklich ist. „Mit der Antriebstechnik sind wir auf dem Stand der<br />

Zeit – und das eigentlich schon seit 20 Jahren. Auch die Rückgewinnung<br />

der Bremsenergie ist bereits lange Usus bei Hermle“,<br />

sagt der Maschinenbauingenieur. So sind bei den Hauptantrieben<br />

schon längst hochwertige Servoantriebe Standard und<br />

Torqueantriebe in den Rundtischen keine Seltenheit mehr. Auch<br />

die Handlingsysteme der Automatisierung laufen überwiegend<br />

vollelektrisch.<br />

Einen großen Teil der Energie benötigen dagegen die Geräte,<br />

die in den vergangenen Jahrzehnten um den Bearbeitungsprozess<br />

herum entstanden sind – wie die Ölnebelabsaugung, die<br />

Späneförderung sowie der ganze Kühlmittelhaushalt inklusive<br />

Innenkühlung der Werkzeuge. Dies ist ein nicht zu vernachlässigender<br />

Energiebedarf, den auch die Energierückgewinnung nicht<br />

ausgleichen kann. Dennoch: „Betrachten wir den Bedarf im<br />

Verhältnis zur Produktivität, schlagen die modernen Anlagen die<br />

alten um Längen“, betont Schwörer.<br />

Die Entwickler fokussieren sich daher darauf, die Nebenverbraucher<br />

zu optimieren. Wenn sie beispielsweise mit einer<br />

Frequenzregelung den Kühlmitteldruck für die Innenkühlung<br />

von Werkzeugen variabel gestalten, kann der Anwender in seiner<br />

Fertigung Energie sparen. Dazu muss er allerdings seinen Prozess<br />

genau kennen und die Drücke den Werkzeugen und der<br />

jeweiligen Bearbeitungssituation eindeutig zuordnen. „Ohne<br />

Aufwand – also einfach auf Knopfdruck – geht das nicht“, kommentiert<br />

der Entwicklungsleiter.<br />

VIEL ENERGIE LIEGT IN DER LUFT<br />

Neben dem Stromverbrauch haben die Gosheimer auch den<br />

Druckluftbedarf der Maschinen im Blick. Einen besonders hohen<br />

Einfluss haben die Reinigungs- und Sperrluft, zum Beispiel für<br />

den sauberen Werkzeugwechsel oder die Labyrinth-Dichtungen<br />

der hochdrehenden Motorspindeln. Hier sparen die Entwickler<br />

Druckluft ein, indem sie die Abdichtungen und Strömungsverhältnisse<br />

optimieren. Darüber hinaus versuchen sie, wo immer<br />

es geht, auf Komponenten zu setzen, die möglichst gar keine<br />

Reinigungs- oder Sperrluft mehr brauchen. Hermle vermeidet<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 17


SMART PRODUCTION<br />

TREND: MASCHINEN MIT DER<br />

GEBÄUDETECHNIK VERNETZEN<br />

Ein künftig an Relevanz gewinnender Trend wird die Vernetzung der<br />

Maschinen mit der Gebäudetechnik sein. Dieser Ansatz bietet enormes<br />

Potenzial, die Energieeffizienz in Fertigungsbetrieben weiter zu steigern.<br />

Tobias Schwörer, Leiter Entwicklung und Konstruktion<br />

bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG<br />

zudem pneumatische Antriebe in seinen Automationssystemen<br />

und setzt stattdessen konsequent auf elektrische Antriebe, wo<br />

immer dies sinnvoll umzusetzen ist.<br />

„Ein künftig an Relevanz gewinnender Trend wird auch die Vernetzung<br />

der Maschinen mit der Gebäudetechnik sein“, greift<br />

Schwörer ein Thema auf, das erstmals über die Grenzen der Fräszentren<br />

hinausblickt. Denn eine Energieform, die heute in größeren<br />

Mengen an den Maschinen anfällt, ist bis dato fast ungenutzt:<br />

die Abwärme. Kälteaggregate kühlen unter anderem die Motorspindel<br />

oder den NC-Tisch und geben die Wärme einfach an die<br />

Hallenumgebung ab. Diese muss wiederum über Klimaanlagen<br />

temperiert werden. „Sinnvoller wäre es, diese Form der Energie<br />

über Wärmetauscher in den Wärmekreislauf der Gebäudetechnik<br />

zu leiten. Auch wenn alle Beteiligten hier noch am Anfang stehen,<br />

birgt dieser Ansatz ein enormes Potenzial, die Energieeffizienz in<br />

Fertigungsbetrieben weiter zu steigern“, ist sich Schwörer sicher.<br />

Nicht zu vergessen ist auch das softwareseitige Energiemanagement<br />

einer Fertigungsanlage. „Aufgrund des hohen Energiebedarfs<br />

der Peripheriegeräte sind Programme wie die Feierabendabschaltung<br />

– also ein gestufter Stand-by-Betrieb eines Bearbeitungszentrums<br />

– mehr als sinnvoll“, ergänzt der Entwicklungsleiter.<br />

02 Nicht nur bei seinen Produkten, sondern auch in der<br />

eigenen Fertigung setzt Hermle bereits seit Jahrzehnten auf<br />

integrierte Ressourcenschonung und Energieeffizienz<br />

03 Die Herstellung der Mineralgussbetten- und -bauteile<br />

ist im Vergleich zu Grundkörpern in konventioneller Bauweise<br />

besonders ressourcenschonend<br />

Die Auswirkungen der hard- und softwareseitigen Eingriffe<br />

bemerkt der Anwender zunächst beim Blick auf seine Stromrechnung.<br />

Darüber hinaus sind öffentliche Investitionsförderungen für<br />

Bearbeitungsmaschinen zunehmend an deren Energieeffizienz<br />

gekoppelt. Hierbei spielt auch die CO 2<br />

-Last eine Rolle, mit der die<br />

Bearbeitungszentren beim Anwender eintreffen. Um diese möglichst<br />

gering zu halten, setzt Hermle auf eine moderne Gebäudetechnik<br />

und möglichst kurze Lieferketten. So kommen die Mineralgussbetten<br />

sowie die Blechumhausungen aus dem eigenen<br />

Werk in Zimmern ob Rottweil, das keine 20 Kilometer von<br />

Gosheim entfernt ist. Für Materialien und Kaufteile sucht sich der<br />

Maschinenbauer bewusst lokale Bezugsquellen im deutschsprachigen<br />

Raum und im nahen Europa. Ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk<br />

versorgt die Fertigung mit Strom und Wärme, während<br />

das integrierte Melde- und Leitsystem der Klimaregelung<br />

und Lichtsteuerung mit Pausen- und Nachtabschaltung für ein<br />

effizientes und zugleich angenehmes Arbeitsklima sorgt.<br />

EFFIZIENZ VOR DEM ERSTEN SPAN<br />

Bei der Zerspanung geht es nicht mehr nur um die Produktivität,<br />

sondern eben auch um die Ressourceneffizienz. Dies bedeutet<br />

wiederum zuverlässige Fertigungsabläufe über lange Zeiträume.<br />

Hier sorgen das softwareseitige Management des Fertigungsprozesses<br />

wie die interne Kollisionsüberprüfung und moderne<br />

CAD/CAM-Programme mit aussagekräftiger Simulation dafür,<br />

dass am Ende der Anwender ein perfektes Werkstück in seinem<br />

Bearbeitungszentrum vorfindet – möglichst ohne Einfahren,<br />

Testläufe und Ausschuss. Denn auch das spart Energie. Wie nachhaltig<br />

eine Maschine arbeitet, hängt also nicht mehr allein von<br />

der Mechanik ab, sondern auch vom Einsatz intelligenter Softwaretools,<br />

dem Know-how des Bedieners und – in naher Zukunft<br />

– von der Vernetzung mit der Gebäudetechnik.<br />

Bilder: Hermle AG<br />

02<br />

www.hermle.de<br />

03<br />

RESSOURCENSCHONUNG<br />

UND ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Ein effizienter Produktionsprozess hat für den<br />

Hersteller wie für den Kunden nur Vorteile.<br />

Deshalb setzt Hermle bereits seit Jahrzehnten auf<br />

integrierte Ressourcenschonung und Energieeffizienz.<br />

Von der Entwicklung und energiearmen<br />

Herstellung (mit hohem Eigenfertigungs-Anteil)<br />

bis zum Betrieb von Bearbeitungszentren steht<br />

Hermle seit Jahren aus Überzeugung und im<br />

Einklang mit betriebswirtschaftlichen Aspekten<br />

für einen nachhaltigen Umweltschutz.<br />

18 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

NACH DEM ZERSPANEN RICHTIG REINIGEN<br />

Wer Bauteile zerspant und/oder umformt, muss sie<br />

oftmals zwischen den einzelnen Bearbeitungsschritten<br />

und vor der Montage von Spänen, Fett etc. befreien. Dafür<br />

sind hochwertige Reinigungsanlagen gefragt, wie sie die<br />

Pero AG herstellt. Dabei spielt es für die Anlagen des<br />

Unternehmens keine Rolle, welche Späne, Fette, Öle oder<br />

Stäube zu entfernen sind, aus welchem Werkstoff die<br />

Bauteile bestehen oder welche Geometrie sie haben. Pero<br />

hat für jede Reinigungsaufgabe im industriellen Einsatz<br />

eine passende Lösung. Entscheidend dafür ist der<br />

modulare Aufbau der Anlagen, die auf Basis von Lösemitteln<br />

oder wässriger Medien arbeiten und individuell an<br />

die Bedürfnisse der Anwendung angepasst werden<br />

können. Wichtig ist dabei die hohe Fachkompetenz der<br />

Mitarbeiter und das Pero Kompetenz-Zentrum. Hier wird<br />

auf Wunsch die Reinigung von Originalteilen des potenziellen<br />

Auftraggebers getestet und die Vor- und Nachteile<br />

der einzelnen Verfahren und Technologien<br />

sichtbar gemacht. Zudem<br />

beweist Pero, dass der Einstieg in die<br />

hochwertige Lösemittelreinigung<br />

nicht unbedingt teuer sein muss. Die<br />

Pero S1A ist bereits ab einem oberen<br />

fünfstelligen Eurobetrag zu haben<br />

und eignet sich für kleine bis<br />

mittlere Serien.<br />

www.pero.ag<br />

AUTOMATISIERTES BE- UND ENTLADEN<br />

VON WERKZEUGMASCHINEN<br />

Die Hoffmann Group hat die Software ihres Beladesystems<br />

für das automatisierte Be- und Entladen von<br />

Werkzeugmaschinen aktualisiert. Damit wird die<br />

mannlose Bedienung von Dreh- und Fräsmaschinen<br />

sowie Bearbeitungszentren noch flexibler und wirtschaftlicher.<br />

Die<br />

Anlage Garant<br />

Automation Beladesystem<br />

Basic Plus<br />

kann nun auch Teile<br />

gestapelt handhaben,<br />

neben der Maschine<br />

ablegen und sogar<br />

wenden. Außerdem<br />

übernimmt sie<br />

zuverlässig das Handling von Garant Xtric Zentrischspannern.<br />

Daraus ergeben sich vielfältige Möglichkeiten<br />

für die automatisierte Bestückung von Werkzeugmaschinen<br />

ohne Automatisierungsschnittstelle. Für die<br />

Kommunikation mit der Werkzeugmaschine simuliert<br />

Basic Plus den Maschinenbediener; das Öffnen und<br />

Schließen der Tür übernimmt das Steuerungssystem<br />

Garant AutoDoor. Das CE-konforme Sicherheitskonzepts<br />

erfordert weder eine CE-Einzelabnahme vor Ort noch<br />

eine Schutzeinhausung.<br />

www.hoffmann-group.com<br />

NEUE KATALOGE: BOHRUNGSBEARBEITUNG, FRÄSEN, SPANNEN<br />

Der Spezialist für Präzisionswerkzeuge Mapal hat ein neues Katalogprogramm für die<br />

Bereiche Bohrungsbearbeitung, Fräsen und Spannen veröffentlicht. Die Sortimente dieser<br />

Produktreihen wurden umfangreich überarbeitet<br />

und noch stärker an die Bedürfnisse der Anwender<br />

angepasst. Neben bewährten Produkten enthalten<br />

die aktuellen Kataloge eine Reihe von Neuheiten.<br />

Auf insgesamt 1 500 Seiten finden Nutzer<br />

rund 13 500 Produkte, um das richtige Bohr- oder<br />

Fräswerkzeug und passende Spannmittel für<br />

nahezu jede Bearbeitungsaufgabe auszuwählen. Rund 80 % aller gelisteten Artikel stehen ab<br />

Lager in Deutschland bereit. Sie können direkt nach Eingang der Bestellung ausgeliefert<br />

werden. Das Katalogprogramm steht als navigierbares PDF auf der Webseite zur Verfügung.<br />

www.mapal.com<br />

Druck, Temperatur, Füllstand<br />

74-03<br />

www.afriso.de/prozesse<br />

Alles aus einer Hand?<br />

Präzise MSR-Technik<br />

von AFRISO!<br />

SICHER SPANNEN GANZ OHNE SCHLÄUCHE<br />

Ein Nullpunktspannsystem, mit dem sich Rüstzeiten<br />

minimieren lassen – manuell und ohne störende<br />

Kabel und Pneumatikschläuche – so beschreibt<br />

Tschorn das Modell EasyZero. Das System ist<br />

langlebig gebaut, einfach in der Handhabung und<br />

mit den handelsüblichen Spannmitteln verwendbar.<br />

Dank einer Wiederholgenauigkeit von < 0,005 mm<br />

erzielt es präzise Ergebnisse. Zudem hält es mit bis zu 50 t Spannkraft. Breite und massive<br />

Auflage- bzw. Spannflächen bringen Stabilität und mindern Vibrationen. Der Anwender<br />

ermittelt mithilfe einer Antastbohrung den Mittelpunkt des Nullpunktspannsystems schnell<br />

und einfach. Eine spezielle Verriegelung garantiert Prozesssicherheit und sicheres Arbeiten.<br />

www.tschorn-gmbh.de<br />

22.–26. August <strong>2022</strong><br />

Frankfurt am Main<br />

Besuchen Sie<br />

uns in Halle 11.1,<br />

Stand F45


SMART PRODUCTION<br />

PROGNOSEN UND ENTSCHEIDUNGEN STEUERN UND VERSTEHEN<br />

KI NICHT NUR FÜR EXPERTEN<br />

Künstliche Intelligenz gilt als Schlüsseltechnologie der Industrie. Doch den meisten Unternehmen<br />

fehlt Know-how, um passende Lösungen bedienen zu können und ihren Ergebnissen zu vertrauen.<br />

Ein KI-Framework, das mit einer zusätzlichen, kennzahlenbasierten Interpretationsebene arbeitet<br />

und zwischen drei Anwendergruppen unterscheidet, löst diese Crux und bietet Betrieben in<br />

Abhängigkeit ihrer KI-Vorkenntnisse den jeweils passenden Einstieg.<br />

Der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) für Prognosen und<br />

Prognoseentscheidungen birgt enorme Effizienz- und<br />

Produktivitätspotenziale, etwa in der Wartung und<br />

Instandhaltung von großen Anlagenverbünden oder in<br />

der Verwaltung und Visualisierung von verketteten Arbeitsabläufen<br />

in der Produktion. Weil dabei wettbewerbsentscheidende<br />

Vorteile entstehen, nimmt der Handlungsdruck auf Unternehmen<br />

kontinuierlich zu. Gleichzeitig kann von einer flächendeckenden<br />

Nutzung von KI-Anwendungen in der Industrie noch<br />

lange nicht die Rede sein. Ihr steht u.a. im Weg, dass entsprechende<br />

Lösungen ausschließlich Datenanalysten verstehen,<br />

anpassen und steuern können. Doch nur wenige Unternehmen<br />

beschäftigen Datenwissenschaftler oder finden passende Nachwuchstalente.<br />

Blind wollen viele Verantwortliche den Prognosen<br />

oder automatisierten Entscheidungen einer vermeintlichen<br />

Blackbox aber nicht vertrauen und zögern daher mit der Integration<br />

entsprechender Anwendungen. Da der selbstständige Aufbau<br />

von KI-Wissen wiederum viel Zeit in Anspruch nimmt bzw.<br />

für viele Betriebe gar nicht zu stemmen ist, werden KI-Lösungen<br />

gebraucht, die auch ohne Spezialwissen nachvollziehbar und<br />

intuitiv bedienbar sind und als solche dem Wissensstand unterschiedlicher<br />

Anwendergruppen Rechnung tragen.<br />

KENNZAHLEN-BASIERTE<br />

INTERPRETATIONSEBENE<br />

Ein etablierter Softwarehersteller löst dieses Manko über eine zusätzliche,<br />

kennzahlenbasierte (KPI) Interpretationsebene mit<br />

20 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

seinem KI-Framework. Diese KPI-Interpretationsebene<br />

ermöglicht es auch Anwendern, die über Prozess-Know-how<br />

verfügen, aber keine Datenanalysten<br />

sind, mit dem Framework erstellte KI-Systeme zu verstehen<br />

und zu bedienen. So können Unternehmen<br />

mit einem vorkonfigurierten System starten und<br />

müssen neben der Bereitstellung von relevanten<br />

Daten lediglich festlegen, nach welchen Kennzahlen<br />

und Kriterien (KPIs) die Qualität der Ergebnisse<br />

bewertet und gegebenenfalls optimiert werden soll.<br />

Kern dieses Systems ist ein maschinelles Lern- und<br />

Entscheidungsverfahren, das auf der automatischen<br />

Erkennung von Zielkonflikten zwischen Kennzahlen<br />

beruht – und zwar sowohl in Eingabedaten als auch<br />

auf Daten, die durch maschinelles Lernen entstanden<br />

sind. Dabei kann das KI-Framework Daten aller<br />

Prozessebenen verarbeiten. Auf Basis der Zielkonfliktanalyse<br />

der Entscheidungsmaschine ordnet und<br />

labelt das System die Daten automatisch derart, dass<br />

ein generischer Prognose-Algorithmus selbstständig<br />

erkennen kann, in welchen Situationen wie vorzugehen<br />

ist. Das Ziel: die bestmögliche und konsistente<br />

Entsprechung der Entscheidungen und Prognosen<br />

mit den ermittelten Datenmustern. Die Daten werden<br />

wiederum systematisch in sogenannten<br />

Wirkungs- und Beziehungsmatrizen übersetzt und<br />

visualisiert – und zwar aus der Perspektive der jeweiligen<br />

(Prozess-)Datenpunkte und damit aus einer<br />

neuen Perspektive für die Erklärbarkeit von KI-Analysen<br />

und -Ergebnissen.<br />

01 Wirkungs- und<br />

Beziehungsmatrix im<br />

KI-Framework<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 21


SMART PRODUCTION<br />

02 Prinzipieller Aufbau der<br />

GUI-Elemente und Bestandteile der<br />

korrespondierenden Anwenderrollen<br />

DREI ANWENDERGRUPPEN<br />

Die Prognoseergebnisse entsprechen prinzipiell denen gängiger<br />

Verfahren. Der Vorteil liegt jedoch in der hohen Praxistauglichkeit<br />

des Systems: Neben seiner Branchen- und Plattformunabhängigkeit<br />

sowie der freien Kombinierbarkeit mit unterschiedlichsten<br />

KI-Standardanwendungen unterscheidet das Framework<br />

drei Anwendergruppen mit unterschiedlichen Vorkenntnissen<br />

und stellt jeweils geeignete Elemente in der Bedienoberfläche<br />

zur Verfügung.<br />

■ Operators: Anwender dieser Zielgruppe verfügen über Prozesswissen<br />

und agieren wie Systembetreiber. Das heißt, sie arbeiten<br />

mit einem vorkonfigurierten System und erhalten KPI-orientiert,<br />

verständlich aufbereitete Handlungsempfehlungen. Die<br />

Ergebnisse nehmen sie in Geschäftsprozesse auf und nutzen sie<br />

dort weiter. Zudem können sie die Empfehlungen bestätigen, verneinen<br />

oder via Präferenzeinstellungen anpassen. Auf Basis der<br />

Rückmeldungen erfolgt ein rollierendes Training des Systems,<br />

d.h., die KI-Anwendung kann sich selbstlernend verbessern.<br />

■ Key-User: Die Gruppe der Key-User konfiguriert und parametriert<br />

die KI-Anwendung zusätzlich aktiv auf der Ebene der<br />

Prozesskennzahlen. Hierfür stehen den Anwendern die Erklärungsmechanismen<br />

der KPI-Wirkungsanalysen sowie Visualisierungen<br />

der KPI-Beziehungen zur Verfügung, aus denen das<br />

System automatisch Präferenzrelationen ableitet und erlernt.<br />

Auf dieser Basis können Key-User die Anwendungen über einfache<br />

Bedienelemente modellieren sowie die Sensitivität der<br />

Verfahren anpassen, ohne auf Code-Ebene als Programmierer<br />

zu arbeiten.<br />

■ Datenanalysten: Die dritte Gruppe richtet sich an Datenanalysten<br />

mit ausgeprägten KI-Programmier-Kenntnissen. Sie erhalten<br />

im Framework den Zugriff auf alle Funktionalitäten der<br />

Entscheidungsmaschine sowie einen vollen KI-Stack, der die<br />

Kombination verschiedener Methoden der künstlichen Intelligenz<br />

je nach Geschäftsprozess bereitstellt. Diese Anwender können<br />

zudem auf alle Nutzerrollen zurückgreifen und eigenständig<br />

Anwendungen umsetzen. Hierbei unterstützen die Erklärungsmechanismen<br />

erneut entscheidend, da sie auch für Spezialisten<br />

den Einblick in die Art und Weise des Zustandekommens der<br />

Ergebnisse vereinfachen.<br />

LEICHTER EINSTIEG IN KI-ANWENDUNGEN<br />

KI-Lösungen werden nur dann mit dem erforderlichen Tempo<br />

erfolgreich in der Industrie ankommen, wenn sie unterschiedlichen<br />

Vorkenntnissen ihrer Anwender Rechnung tragen und<br />

sich nicht nur an Datenanalysten richten. Das schafft ein KI-<br />

Framework, das zusätzlich über eine kennzahlen-basierte Interpretationsebene<br />

verfügt und zwischen drei zentralen Anwendergruppen<br />

unterscheidet. Diese Herangehensweise ermöglicht<br />

Unternehmen die Nutzung unterschiedlichster KI-Anwendungen<br />

– und zwar sowohl Datenanalysten als auch Anwendern mit<br />

Prozess-Know-how.<br />

Bilder: Aufmacher stock.adobe.com – greenbutterfly; weitere Bilder PSI FLS<br />

www.fuzzy.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

PSI FLS Fuzzy Logik & Neuro Systeme GmbH<br />

Joseph-von-Fraunhofer-Str. 20<br />

44227 Dortmund<br />

Telefon: +49 231 9700921<br />

E-Mail: info@fuzzy.de<br />

AUTOR<br />

Dr. Rudolf Felix, Geschäftsführer,<br />

PSI FLS Fuzzy Logik & Neuro Systeme GmbH<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3vylqea<br />

22 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

XXL-BLECHE BESONDERS MATERIALSPAREND SCHNEIDEN<br />

Die Laserschneidmaschine TruLaser 3<strong>08</strong>0 fiber schneidet Bauteile mühelos aus<br />

bis zu 8 m langen Blechtafeln heraus. Die Maschine eignet sich besonders für<br />

schwere und große Bauteile bis zu 7 850 kg. Die Anlage bearbeitet verschiedene<br />

Materialien von Aluminium bis Baustahl und Blechdicken bis 50 mm und<br />

lässt sich auch ohne zusätzliche Automatisierung im Mehrschichtbetrieb<br />

einsetzen. Sie verfügt über einen automatischen Palettenwechsler, der nach<br />

dem ersten Schneidedurchgang selbstständig eine zweite Blechtafel einlegt.<br />

So entsteht eine Gesamtbearbeitungsfläche von 40 m² Blech. Die Maschine<br />

kann damit mehrere Stunden Bauteile schneiden, ohne dass ein Mitarbeiter<br />

Rohmaterial nachlegen muss. Aufgrund der Tafelgröße lassen sich unterschiedliche<br />

Bauteilgrößen im Schneidprogramm materialsparend verschachteln.<br />

So können Anwender nahezu das gesamte Rohmaterial ausnutzen. Die Maschine ist zudem mit einer Universalschneideinheit<br />

mit volladaptivem Linsensystem ausgestattet und verfügt über die neue Technologie „Nanojoints“.<br />

www.trumpf.com<br />

IO-LINK-GERÄTEDATEN EINFACH IN<br />

SPS-PROGRAMME INTEGRIEREN<br />

Leuze stellt mit seinen<br />

IO-Link-Funktionsbausteinen<br />

ein nützliches<br />

Hilfsmittel für Hersteller<br />

und Betreiber von<br />

Anlagen bereit: Sie<br />

vereinfachen die<br />

Integration von IO-Link-<br />

Gerätedaten in SPS-<br />

Programme immens. Anwender übertragen die Funktionsbausteine<br />

einfach und schnell ins Steuerungsprogramm.<br />

Unterstützt werden die gängigen Steuerungssysteme von<br />

Herstellern wie Siemens, Beckhoff oder Rockwell Automation.<br />

Das innovative Bausteinprinzip erleichtert das Lesen und<br />

Schreiben von Geräteparametern deutlich. Jeder Funktionsbaustein<br />

ist maßgeschneidert für einen IO-Link-Sensor von<br />

Leuze. Anwender sparen mit den software-basierten Bausteinen<br />

Zeit. Aufwändiges Suchen nach Datentypen, Parameter-<br />

Indizes und Prozessdatenstrukturen entfällt damit. Zudem<br />

werden mögliche Fehler bei der Integration von IO-Link-Gerätedaten<br />

vermieden. Die IO-Link-Funktionsbausteine gibt es<br />

als kostenlose Downloads unter www.leuze.com/io-link-fb.<br />

www.leuze.com<br />

COBOT-SCHWEISSZELLE – AUTOMATION<br />

AUCH FÜR KMU<br />

Obwohl automatisierte Schweißprozesse deutlich konstantere<br />

Schweißergebnisse erzielen, tun sich KMU häufig noch schwer<br />

mit Automation. Hohe Anschaffungskosten für Schweißroboter<br />

und professionelle Programmierkenntnisse stehen kleinen<br />

Losgrößen gegenüber. Die Cobot-Schweißzelle CWC-S von<br />

Fronius soll hier Abhilfe schaffen. Präzise Brennerbewegungen<br />

mit einer Wiederholgenauigkeit von ± 0,04 mm sorgen für<br />

jederzeit reproduzierbare<br />

Schweißnähte, wenn nötig auch<br />

in Serie. Die Programmierung<br />

erfolgt intuitiv und kann von<br />

jeder Schweißfachkraft rasch<br />

erlernt werden. Programmier-<br />

Know-how bedarf es nicht. Das<br />

Bestücken mit Bauteilen und<br />

das Starten der Schweißprogramme<br />

kann auch von<br />

Anlernkräften erfolgen. Bevor der Schweißprozess startet, kann<br />

der Bediener den Ablauf noch einmal simulieren, um mögliche<br />

Störkonturen zu erkennen und zu korrigieren. Ist die CWC-S<br />

schließlich fertig programmiert, schweißt sie Bauteil für Bauteil<br />

in gleicher Qualität und Geschwindigkeit.<br />

www.fronius.com/de/<br />

Logistischer<br />

Mehrwert.<br />

Verbessern Sie Ihre<br />

Entsorgungslogistik!<br />

Strautmann Umwelttechnik GmbH | +49 (0) 5426 8<strong>07</strong>77-0 | www.strautmann-umwelt.de<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 23


BETRIEBSTECHNIK<br />

INDUSTRIESAUGER ALS SICHERHEITSFAKTOR IN LEBENSMITTEL- UND CHEMIEINDUSTRIE<br />

DAMIT FREMDPARTIKEL KEIN<br />

PROBLEM WERDEN<br />

Die Reinhaltung von Produktionsanlagen spielt in der Lebensmittel- und<br />

Chemieindustrie eine besonders große Rolle. Zwar sind vielerorts automatische<br />

Absauganlagen in den Prozess integriert, doch die manuelle Reinigung mit Industriesaugern<br />

ist in vielen Fällen zusätzlich erforderlich. Wer die Qualität seiner Produkte sichern,<br />

Probleme vermeiden und imageschädigende Rückrufaktionen verhindern möchte, muss<br />

notwendige Reinigungsmaßnahmen ständig im Blick haben.<br />

24 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Auch in der Chemieindustrie ist die Reinhaltung der Produktion<br />

und angrenzender Bereiche ein Schlüsselfaktor für den Unternehmenserfolg.<br />

Eine manuelle Reinigung muss nach einem<br />

Chargenwechsel erfolgen, um die Vermischung der einzelnen<br />

hergestellten Produkte oder unterschiedlicher Chargen (Kreuzkontamination)<br />

zu verhindern. In extremen Fällen kann die Reinigung<br />

der Anlage sogar länger dauern als die Produktion selbst.<br />

Aber auch, wenn bei einem Störfall ungewollt Flüssigkeiten oder<br />

andere Medien austreten, ist der Einsatz von Industriesaugern<br />

hilfreich, um den Produktionsstandard wieder herzustellen.<br />

Besonders bei Gefahrstoffen spielen die Sicherheit der Anlage<br />

und der Schutz der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle.<br />

01 Für die Reinigung zwischen verschiedenen<br />

Chargen oder nach einer Leckage<br />

sind Industriesauger zum Abnehmen von<br />

Störstoffen unerlässlich<br />

Jeder Bereich hat eigene Anforderungen an Absaugungslösungen,<br />

da branchentypische Besonderheiten berücksichtigt<br />

werden müssen. Blickt man beispielsweise in eine<br />

Großbäckerei oder in die Milchpulverproduktion, so ist die<br />

Eindämmung von leicht flüchtigen Stäuben (Schwebstaub) die<br />

größte Herausforderung. Bei entsprechender Konzentration stellt<br />

Feinstaub eine nicht unerhebliche Explosionsgefahr dar. Außerdem<br />

setzt er sich auf den Maschinen ab und kann so für weitere<br />

Probleme sorgen. Hinzu kommt in der Lebensmittelfertigung<br />

generell das Risiko, dass Fremdpartikel in das Produkt gelangen<br />

und dieses verunreinigen. Schlimmstenfalls ist eine komplette<br />

Charge betroffen und muss verworfen werden.<br />

Um all dies zu vermeiden, ist neben einer eventuell vorhandenen<br />

kontinuierlichen Absaugung im Prozess eine zyklische<br />

manuelle Reinigung mit einem Industriesauger erforderlich.<br />

Dabei muss das Produktionsequipment ebenso gereinigt werden<br />

wie vorhandene Peripherie, also Versorgungs-/Entsorgungsleitungen,<br />

Kabelkanäle oder Böden und Wände. Besondere Aufmerksamkeit<br />

ist dem Fußboden zu widmen, weil durch eine<br />

gewissenhafte Reinigung Rutschgefahr vermieden wird.<br />

WORAUF ES BEI INDUSTRIESAUGERN<br />

ZU ACHTEN GILT<br />

Das Fertigungsumfeld ist eine raue Umgebung, weshalb<br />

Industriesauger robust und zuverlässig sein müssen. Auch die<br />

einfache Entleerung und Reinigung des Saugers ist wichtig,<br />

damit er selbst keine Schmutz- und Übertragungsquelle darstellt.<br />

Glatte Oberflächen aus Edelstahl sind Voraussetzung, da sie kein<br />

Hygienerisiko darstellen und verhindern, dass in das Produktionsumfeld<br />

störende Partikel eingetragen werden. Lackierte<br />

Geräte eignen sich eher weniger, da abplatzende Lackpartikel das<br />

Produkt verunreinigen können.<br />

Je nach Saugmedium und Menge sollte ein Sauger mit entsprechender<br />

Leistung ausgewählt werden. Bei großen Partikeln<br />

und/oder großen Mengen kommen Sauger mit eher großem<br />

Schlauchdurchmesser zum Einsatz. Um eine ausreichende Saugleistung<br />

sicherzustellen, muss die Antriebsleistung passend<br />

gewählt werden. Bei beengten Verhältnissen punkten Geräte mit<br />

kompakten Abmessungen und eher kleinem Schlauchdurchmesser.<br />

Ein anderer Aspekt ist die durchschnittliche Laufzeit im<br />

Betrieb. Grundsätzlich sind Wechselstrom- und Drehstromsauger<br />

verfügbar, wobei für Einsätze von mehr als zwei bis drei<br />

Stunden pro Tag oder bei Mehrschichtbetrieb die Drehstromvariante<br />

zu empfehlen ist.<br />

Der Filter stellt neben dem Antrieb die zweitwichtigste Baugruppe<br />

eines Industriesaugers dar. Je nach Partikelgröße und<br />

Staubart ist ein geeigneter Filter zu wählen. Um maximale<br />

Lebensdauer und hohe Arbeitssicherheit zu gewährleisten, gilt<br />

DIE REINHALTUNG DER PRODUKTION<br />

UND ANGRENZENDER BEREICHE<br />

IST EIN SCHLÜSSELFAKTOR FÜR DEN<br />

UNTERNEHMENSERFOLG<br />

der Grundsatz „so grob wie möglich, so fein wie nötig“. Die<br />

Spanne reicht von Staubklasse L, also leicht gefährliche Stäube,<br />

über M für mittelgefährliche Stäube bis hin zur Staubklasse H.<br />

Im Bereich Staubklasse H liegen Partikel vor, die über eine einfache<br />

Gesundheitsgefahr hinausgehen und im Bereich toxisch,<br />

kanzerogen oder mutagen angesiedelt sind. Für die Staubklassen<br />

M und H gelten besondere Anforderungen an Filter, Entleerung<br />

und Entsorgung. Ein weiteres Kriterium ist der Explosionsschutz<br />

nach aktuellen ATEX-Richtlinien, der europäischen Richtlinie<br />

zum Explosionsschutz (Atmosphères Explosibles). Damit wird<br />

sichergestellt, dass die Sauger keine Gefahr im Umgang mit<br />

brennbaren Stoffen – die geforderten Schutzmaßnahmen variieren<br />

je nach ATEX-Zone (20, 21 oder 22).<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 25


BETRIEBSTECHNIK<br />

02<br />

04<br />

03<br />

02 Neben in die Produktion integrierten<br />

Absauganlagen sorgen Industriesauger<br />

für Sauberkeit, beispielsweise werden<br />

überschüssige Flüssigkeiten rückstandslos<br />

aufgenommen<br />

03 Auch feine Partikel wie Mehlstaub oder Teigreste<br />

können problemlos abgesaugt werden – etwa in Großbäckereien<br />

mit entsprechendem Zubehör, das hitzebeständig ist<br />

04 Die kürzlich vorgestellten neuen Modelle der IVM-Produktlinie<br />

sind in Kombination mit über 100 Zubehören ganz auf die<br />

Bedürfnisse der Lebensmittelindustrie zugeschnitten<br />

ALLE DETAILS FÜR BRANCHENSPEZIFISCHE<br />

ANFORDERUNGEN BEDENKEN<br />

Bei der Wahl eines Herstellers ist es also wichtig, neben einem<br />

breit gefächerten Portfolio an Standardprodukten darauf zu<br />

achten, dass alle Details für branchenspezifische Anforderungen<br />

bedacht werden. Dies zeigt sich an Zubehör wie z. B. bis zu<br />

200 °C hitzebeständigen Saugschläuchen und Backofendüsen,<br />

die zur Zwischenreinigung von Öfen in Bäckereien eingesetzt<br />

werden. Ein anderes Beispiel sind Absaugbürsten für die<br />

Lebensmittelindustrie, die blau eingefärbte Borsten haben. Der<br />

Hintergrund: Es gibt kaum blaue Lebensmittel, so dass eine<br />

Borste, die sich gelöst hat, bei einer Sichtkontrolle leicht erkannt<br />

und entfernt werden kann.<br />

KEINE ÜBERFLÜSSIGE ARBEITSZEIT,<br />

SONDERN TEIL DES ERFOLGS<br />

Egal, wie man Fremdstoffe aus dem Fertigungsumfeld entfernt,<br />

es stecken immer zusätzliche, zunächst unproduktiv wirkende<br />

Arbeitsschritte dahinter. Je nach Organisation der Abläufe muss<br />

ein Mitarbeiter den Sauger holen, die Partikel oder Flüssigkeiten<br />

absaugen und von Zeit zu Zeit den gefüllten Behälter entleeren.<br />

Der Unterschied zwischen herkömmlichen Methoden und dem<br />

Einsatz professioneller Saugeinheiten besteht allerdings darin,<br />

dass die Störstoffe wirksam und vollständig entfernt werden.<br />

Werden die Arbeitsschritte intelligent in die Prozesse integriert,<br />

lässt sich die Produktqualität konstant auf hohem Niveau<br />

halten – in Lebensmittel- und Chemieindustrie ein besonders<br />

wichtiges Thema.<br />

Bilder: Kärcher<br />

www.kaercher.com<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3tUp9Rr<br />

CHECKLISTE: WELCHER SAUGER<br />

IST DER PASSENDE?<br />

Wer folgende Aspekte berücksichtigt,<br />

erhält bei einem Hersteller mit entsprechendem<br />

Reinigungs-Know-how das<br />

passende Gerät für seine Anwendung:<br />

n Wechselstrom- oder Drehstromsauger,<br />

je nach Einsatzdauer<br />

n Behältergröße passend zum<br />

Schmutzvolumen<br />

n Art des Schmutzes (trocken, feucht<br />

oder nass)<br />

n Trennung von Flüssigkeiten und Feststoffen<br />

durch Siebeinsatz, falls nötig<br />

n Filtersystem und Abreinigungsverfahren<br />

(manuell oder automatisch)<br />

n Staubklassen und etwaige Beachtung<br />

der ATEX-Richtlinie<br />

n Auswahl des passenden Schlauchmaterials,<br />

der richtigen Schlauchlänge sowie des auf<br />

die Anwendung abgestimmten Zubehörs<br />

26 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

GEBLÄSE INTELLIGENT UND<br />

EINFACH STEUERN<br />

Der Sigma Air Manager 4.0 ist eine Lösung für die<br />

Automatisierung von Gebläsestationen. Als zentrale<br />

Intelligenz steuert er höchst effizient die einzelnen<br />

Maschinen und passt die Förderleistung perfekt an das<br />

Volumenstrombedarfsprofil an. Er braucht nur vom<br />

Prozessleitsystem den Sollwert des gewünschten<br />

Volumenstroms oder Differenzdrucks und regelt dann<br />

alle Gebläse darauf ein. Mehrere Gebläse im Teillastbetrieb<br />

und eine ungleiche Betriebsstunden-Auslastung<br />

baugleicher Gebläse werden gezielt vermieden. In<br />

Sekundenschnelle analysiert er Betriebsdaten, simuliert<br />

mögliche Maschinenkombinationen und wählt dann<br />

diejenige aus, die im Rahmen des möglichen Schaltverhaltens<br />

der Gebläse am effizientesten ist. Das Ergebnis:<br />

Energieeffizienz in bislang<br />

nicht gekanntem Umfang<br />

bei möglichst stabilem<br />

Betrieb der Gebläse.<br />

Aus dem Prozess werden<br />

Betriebsdaten in Echtzeit<br />

gewonnen, ausgewertet<br />

und übertragen. Diese<br />

können sowohl für ein<br />

Energiemanagement nach ISO 50001 und DWA-A 216<br />

genutzt werden als auch für Predictive Maintenance.<br />

www.kaeser.com<br />

DIE DUNKELSTRAHLER-<br />

HALLENHEIZUNG<br />

A MILDE STRAHLUNG STATT TEURE<br />

ZUGLUFT<br />

A WÄRMT DEN BODEN, NICHT DAS DACH<br />

A KEINE STAUBAUFWIRBELUNG<br />

A RASCHE MONTAGE DURCH<br />

MODULTECHNIK<br />

A ENERGIESPARENDER BRENNWERT-<br />

EFFEKT<br />

A MODULIERENDER BETRIEB<br />

A GEG-KONFORM<br />

Tel 05252 9821-0 www.vacurant.de<br />

STEIGTECHNIK-RATGEBER <strong>2022</strong><br />

MIT DIGITALEM MEHRWERT<br />

Off- und Online besonders schnell zum idealen Steigtechnik-<br />

Produkt: Wie das geht, zeigt der neue Steigtechnik-Ratgeber<br />

<strong>2022</strong> der Munk Günzburger Steigtechnik. Er präsentiert auf<br />

372 Seiten nicht nur das über 2 500 Produkte umfassende<br />

Standardsortiment mit allen Neuheiten, sondern er zeigt sich<br />

auch so digital wie nie zuvor. Denn neben der Printversion<br />

des Steigtechnik-Ratgebers<br />

<strong>2022</strong> ist auch<br />

eine neue hochfunktionale<br />

Digitalvariante<br />

verfügbar: Auf www.<br />

steigtechnik.de/<br />

katalog können<br />

Anwender direkt<br />

online im digitalen<br />

Ratgeber blättern und<br />

navigieren. „Die neue<br />

Digitalvariante unseres Ratgebers lässt sich perfekt über den<br />

PC, das Tablet oder auch das Handy nutzen – mit dem großen<br />

Vorteil, dass wir die Onlineversion bei Bedarf das ganze Jahr<br />

über mit Updates aktualisieren können, so dass alle Infos<br />

stets überall verfügbar sind. Wer den Ratgeber lieber<br />

klassisch durchblättern will, der findet in der gedruckten<br />

Version ein Kompendium vor, das mit 372 Seiten so stark und<br />

aussagekräftig ist wie nie zuvor“, sagt Ferdinand Munk,<br />

Inhaber und Geschäftsführer der Munk Group.<br />

www.steigtechnik.de<br />

www.ruwac.de<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 27


INTRALOGISTIK<br />

VERCHROMTE KUNSTSTOFFTEILE HOCHWERTIG KENNZEICHNEN<br />

PRÄZISION PER LASERSTRAHL<br />

28 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

Heinze Kunststofftechnik verfügt über eine erhebliche Expertise<br />

in der Entwicklung, Herstellung und Galvanisierung<br />

von Kunststoffbauteilen für die Sparten Automotive,<br />

Telekommunikation, Sanitär-, Medizin- und Lebensmitteltechnik.<br />

Ein Lasermarkierer des Kennzeichnungsexperten<br />

Bluhm Systeme unterstützt bei der Veredelung der Produkte.<br />

Die in Herford ansässige Heinze Kunststofftechnik GmbH<br />

ist Teil der internationalen Heinze-Gruppe, einem<br />

Spezialisten für die Serienfertigung oberflächenveredelter<br />

Kunststoffkomponenten. Das Unternehmen beschäftigt<br />

weltweit mehr als 1 300 Mitarbeiter, allein 350 davon am<br />

Standort Herford. In großen Spritzgießmaschinen entstehen hier<br />

Werkstücke und Bauteile aus unterschiedlichsten Kunststoffen.<br />

Da die Heinze-Gruppe circa 70 Prozent ihres Umsatzes im Automotive-Bereich<br />

erzielt, werden die spritzgegossenen Kunststoffteile<br />

zu einem großen Teil verchromt. Die aufwändige Galvanisierung<br />

erfolgt in verschiedenen chemischen Bädern. Anschließend<br />

werden die verchromten Produkte manuell geprüft und schließlich<br />

weiter veredelt.<br />

VEREDELUNG MITTELS LASERMARKIERER<br />

„Viele unserer Kunden wünschen sich ein Firmenlogo auf den verchromten<br />

Produkten“, erklärt Benedict Tilmes, Mitgesellschafter<br />

der Heinze Gruppe. „Da aber in Folge der Galvanisierung eine<br />

absolut glatte Oberfläche entstanden ist, kommen wir mit unserem<br />

Tampondruck alleine nicht weiter.“ Damit die Farbschicht<br />

überhaupt haftet, muss der Untergrund aufgeraut werden. Dazu<br />

setzt Heinze einen Lasermarkierer von Bluhm Systeme ein: Der<br />

Faserlaser eSolarMark FL lasert eine Gravur in die Oberfläche,<br />

die nur wenige Mikrometer tief ist. Durch diese Vertiefung hat die<br />

anschließend aufgetragene Farbschicht die Möglichkeit, abriebfest<br />

zu haften. „Zudem entsteht durch die Gravur nicht nur eine<br />

besondere Haptik, sondern auch eine höhere Wertigkeit der<br />

Kennzeichnung“, berichtet Benedict Tilmes.<br />

Pro Jahr werden bei Heinze in Herford mehr als 50 000 Produkte<br />

lasermarkiert: Zu diesem Zweck setzt eine Mitarbeiterin die<br />

Bauteile in die entsprechenden Vertiefungen eines Drehtellers.<br />

Die Produkte fahren in die geschlossene Druckstation, wo sich<br />

der Teller dreht und Lichtschranken sowie Sensoren ermitteln,<br />

ob die Teile jeweils korrekt positioniert sind. Pro Produkt benötigt<br />

der Laser lediglich 1,5 Sekunden zur Gravur. Je nach Markierinhalt<br />

sind Lasermarkierer in der Lage, stehende und bewegte<br />

Produkte mit einer Geschwindigkeit von 30 Codierungen pro<br />

Sekunde zu kennzeichnen.<br />

SEHR KLEINE MARKIERUNGEN MIT<br />

ÄUSSERST FEINEN STRUKTUREN<br />

„Wir reden hier von sehr kleinen Markierungen mit äußerst feinen<br />

Strukturen“, erläutert Benedict Tilmes. Diese graviert der Lasermarkierer<br />

nicht nur blitzschnell, sondern auch höchst präzise in<br />

die Oberfläche. Neben Logos könnten das auch weitere Informationen<br />

wie Klarschrift, ein- und zweidimensionale Codes oder<br />

Grafiken sein. Die Kennzeichnung ist sehr gut lesbar, dauerhaft,<br />

abriebfest und steril. Anschließend erfolgt der Druck, bei dem<br />

Farbe in die Gravur eingefüllt wird. Wenige Sekunden später ist<br />

die Farbschicht getrocknet. Das Produkt wird entnommen und<br />

nach strenger Endkontrolle verpackt.<br />

Faserlaser nutzen dotierte Glasfasern als laseraktive Medien.<br />

Ihnen wird Energie in Form von Lichtwellen zugeführt. Der<br />

eSolarMark FL arbeitet mit einer Leistung von 20 Watt. In Folge<br />

MIT BIS ZU 100 000 BETRIEBS-<br />

STUNDEN SIND LASERMARKIERER<br />

SEHR LANGLEBIG<br />

der energetischen Aufladung der Faser entsteht eine Laserstrahlung<br />

mit einer Wellenlänge von 1 064 nm. Da das menschliche<br />

Auge nur Lichtstrahlen zwischen 400 und 700 nm erkennen kann,<br />

hilft ein Pilotlaser mit rotem und somit sichtbarem Laserstrahl<br />

bei der Einrichtung der Markierfläche. Die maximale Markierfläche<br />

beträgt 100 x 100 Millimeter.<br />

FUNKTIONSPRINZIP DES FASERLASERS<br />

Der Faserlaser ist<br />

eine spezielle<br />

Form des Festkörperlasers.<br />

Der<br />

dotierte Kern<br />

einer Glasfaser<br />

bildet das aktive<br />

Medium. Für die<br />

sog. Faser-Optik<br />

werden lange,<br />

dünne Stränge<br />

aus purem Glas verwendet, durch die Lichtsignale<br />

übertragen werden. Ihr Durchmesser entspricht dem<br />

eines menschlichen Haares. Das Laserlicht, das durch die<br />

Faser geleitet wird, erfährt aufgrund der großen Faserlänge<br />

eine sehr hohe Verstärkung. Faserlaser haben zwei<br />

Spiegel an ihren Endflächen. Sie bilden einen Resonator;<br />

damit wird ein kontrollierter Laserbetrieb ermöglicht.<br />

Wesentliche Vorteile der Faserlaser-Systeme sind die<br />

hohe Strahlqualität des erzeugten Lichts, die hohe<br />

Effizienz des Konversionsprozesses, die gute Kühlung<br />

durch die große Oberfläche der Faser, der robuste<br />

Aufbau sowie die effektive Fertigungstechnologie durch<br />

Verwendung faserintegrierter Komponenten.<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 29


INTRALOGISTIK<br />

01<br />

01 Die spritzgegossenen Kunststoffteile<br />

werden zu einem großen Teil verchromt<br />

02 Um die Teile z.B. mit einem Firmenlogo<br />

zu veredeln, nutzt Heinze Kunststofftechnik<br />

einen Faserlaser vom Typ eSolarMark FL<br />

03 Die Laserkennzeichnung ist dauerhaft,<br />

abriebfest, präzise, kontrastreich, berührungslos,<br />

steril und variabel<br />

02<br />

UNTERNEHMEN<br />

Bluhm Systeme GmbH<br />

Maarweg 33, 53619 Rheinbreitbach<br />

Telefon: +49 2224 77<strong>08</strong>-0<br />

E-Mail: info@bluhmsysteme.com<br />

03<br />

AUTORIN<br />

Antoinette Aufdermauer, Redakteurin,<br />

Bluhm Systeme GmbH<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3NGPScl<br />

Beim Gravieren entstehen innerhalb von Millisekunden keilförmige<br />

Vertiefungen, die je nach Oberfläche mehr oder weniger<br />

kontrastreiche Codierungen erzeugen. Faserlaser kennzeichnen<br />

nicht nur Metalle, sondern auch Kunststoffe. Wird Metall graviert,<br />

verändern sich Farbe und Struktur der Oberfläche, sodass ein<br />

fälschungssicherer, verschleißbeständiger und gut sichtbarer<br />

Kontrast entsteht. Mit bis zu 100 000 Betriebsstunden sind Lasermarkierer<br />

sehr langlebig.<br />

Bilder: Bluhm Systeme<br />

HÖCHSTE STRAHLQUALITÄT<br />

UND ENERGIEDICHTE<br />

Faserlaser erzielen höchste Strahlqualität<br />

und Energiedichte. Dadurch eignen sie sich<br />

besonders gut zur Kennzeichnung von<br />

härteren Materialien wie Metall und<br />

Kunststoff. Aber auch dünne und empfindliche<br />

Folien lassen sich mit ihnen filigran,<br />

dauerhaft und ohne Beschädigung<br />

beschriften. Durch ihre rasanten Markiergeschwindigkeiten<br />

sowie präzise und<br />

äußerst dauerhafte Beschriftungen sind<br />

sie prädestiniert für industrielle<br />

Kennzeichnungen.<br />

www.bluhmsysteme.com<br />

30 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

JUNGHEINRICH AUTOMATISIERT PRODUKTIONSLAGER FÜR ZF IN SCHWEINFURT<br />

Jungheinrich hat für ZF am Standort Schweinfurt das bestehende Hochregallager<br />

optimiert. 985 Stellplätze für Gitterboxen, Kunststoffgroßladungsträger und<br />

Europaletten, verteilt auf fünf Gassen à 17,7 m Länge bei einer Absetzhöhe von<br />

6,25 m – das war die Ausgangslage. Die Produktionsteile gelangten bislang über<br />

eine Schleuse ins Lager und wurden dort manuell eingelagert. Um diesen Prozess<br />

vollständig zu automatisieren, lieferte Jungheinrich sowohl die Regalanlage mit<br />

Bereichszugangssteuerung als auch die Fördertechnik. Die Paletten und Boxen<br />

durchlaufen künftig entlang der Fördertechnik eine Brettfreiraum-, Gewichts- und<br />

Konturenkontrolle. Nachdem ihre Barcodes automatisiert gelesen werden, transportieren<br />

Rollenförderer sie von zwei Seiten ins Hochregallager. Dort übernimmt<br />

ein fahrerloser Schmalgangstapler. Er transportiert die Ladeeinheiten an den<br />

jeweiligen Platz im ZF-Lager. Eine Benachrichtigung über die Ein- und Auslagerung erfolgt direkt und ohne manuelles<br />

Scannen vom Flurförderzeug zum Lagerverwaltungssystem. Auch ein Warehouse Control System wurde implementiert.<br />

www.jungheinrich.de<br />

MINI-FÖRDERBAND<br />

FÜR DEN TRANSPORT<br />

VON KLEINTEILEN<br />

MiniTec hat sein Spektrum im<br />

Bereich Fördersysteme mit<br />

einem Mini-Förderband erweitert.<br />

Dieses zeichnet sich durch<br />

sehr geringen Raumbedarf aus<br />

und dient dem Transport von<br />

Kleinteilen. Kernkomponente<br />

ist ein spezielles 45er Aluminiumprofil<br />

(Profil 45 FRS), das<br />

SEW-EURODRIVE—Driving the world<br />

Vorher<br />

sich nahtlos in jede MiniTec-<br />

Konstruktion einbauen lässt.<br />

Es fungiert als Basis und<br />

Trägerprofil für einen 25 mm<br />

breiten Fördergurt. Die Länge<br />

des Förderbandes kann<br />

zwischen 250 und 2 000 mm<br />

betragen. Als Antrieb kommt<br />

entweder ein Kopf- oder ein<br />

Mittenantrieb zum Einsatz, das<br />

bedeutet er kann entweder am<br />

Ende der Förderstrecke oder<br />

innerhalb dieser platziert<br />

werden. Das Einsatzspektrum<br />

für das Mini-Förderband ist<br />

riesig. Überall da, wo es um den<br />

Transport von Kleinteilen geht,<br />

lässt sich die Lösung schnell<br />

und einfach integrieren – aufgrund<br />

des simplen Aufbaus<br />

auch vom Anwender selbst.<br />

www.minitec.de<br />

Nachher<br />

Betriebssicherheit maximieren – mit einem<br />

Austausch der Schneckenpumpen-Antriebe<br />

Mit dem Service Retrofit von SEW-EURODRIVE bringen Sie Ihre in die Jahre gekommenen Schneckenpumpen-<br />

Antriebe wieder auf Vordermann. Ob Getriebe, Motor, Riemen, Kupplung oder Frequenzumrichter –<br />

alles aufeinander abgestimmt und aus einer Hand.<br />

Vereinbaren Sie Ihren kostenlosen und unverbindlichen<br />

Beratungstermin vor Ort oder als Videokonferenz.<br />

schneckenpumpe@sew-eurodrive.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

WÄRMEBILDKAMERA MIT SPOTFINDER<br />

FÜR INDUSTRIELLE SERIENAPPLIKATIONEN<br />

Die Wärmebildkamera thermoIMAGER TIM41 ist für die<br />

hohen Ansprüche industrieller Serienapplikationen<br />

konzipiert. Die kompakte Kamera ist robust und für<br />

industrielle Einsatzzwecke optimiert. Für die Überwachung<br />

von Maschinen und Anlagen bietet sie eine hohe<br />

Auflösung und einen großen Temperaturbereich von<br />

-20 bis +900 °C. Über die integrierte Spotfinderfunktion<br />

sind automatisierte Prüfvorgänge von Hot- und Cold-<br />

Spots möglich. Bis zu drei Messfelder können gleichzeitig<br />

fokussiert und kontinuierlich überwacht werden.<br />

Über den integrierten Motorfokus ist eine Scharfstellung<br />

aus der Ferne möglich. Die Messwerte können<br />

an eine Steuerung ausgegeben werden, dadurch lassen<br />

sich bei Grenzwertüberschreitung weitere Schritte<br />

wie Alarmierung, Türöffnung, Kühlung oder Abschaltung<br />

ausführen. Die Inbetriebnahme erfolgt auf<br />

einfache Weise<br />

über die im<br />

Lieferumfang<br />

enthaltene<br />

Software TIM<br />

Connect. Eine<br />

Messwertausgabe<br />

ist per<br />

Ethernet oder<br />

Prozessinterface<br />

(4-20mA) möglich. Für den Betrieb ist im autonomen<br />

Modus kein zusätzlicher PC notwendig.<br />

www.micro-epsilon.de<br />

SERVICE FÜR STRAHLANLAGEN PER APP<br />

Dass Service für<br />

Strahlanlagen<br />

günstig und<br />

schnell sein<br />

kann, zeigt<br />

Agtos. Möglich<br />

wird dies durch<br />

eine neue<br />

Service App.<br />

Diese steht im<br />

Apple App Store und im Google Play Store kostenlos zum<br />

Download zur Verfügung. Meist werden Smartphones<br />

oder Tablets als Endgeräte verwendet, die Anwendung<br />

funktioniert aber auch mit einer AR-Brille. Die Terminfindung<br />

ist einfach, da stets ein Agtos-Servicetechniker<br />

im Hause ist. Mit wenigen Klicks wird eine Session-ID-<br />

Nummer generiert. Diese wird dem Agtos-Mitarbeiter<br />

telefonisch übermittelt. Danach sieht er die Situation vor<br />

Ort und kann in Echtzeit alle Aktivitäten an der Maschine<br />

unterstützen. Während der Session können Fotos und<br />

Zeichnungen ebenso wie Videos in Echtzeit ausgetauscht<br />

werden. Auf Wunsch ist auch eine Simultanübersetzung<br />

in viele Sprachen möglich. Viele Kunden nutzen die Agtos<br />

Service App für die Begleitung bei Wartungsarbeiten,<br />

Reparaturen, Maschinenversetzungen, etc. Die Nutzung<br />

der App wird automatisch dokumentiert. So stehen die<br />

Inhalte der Session auch später noch zur Verfügung.<br />

Das erhöht die Nachvollzierbarkeit und vereinfacht die<br />

Rechnungsprüfung.<br />

www.agtos.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2022</strong> im 63. Jahrgang,<br />

ISSN 2747-7<strong>08</strong>8 / ISSN E-Paper: 2747-7096<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 58: gültig ab 1. Oktober 2021<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 11,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 84,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 100,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de, www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Gesellschafter: P.P. Cahensly GmbH & Co. KG,<br />

Karl-Härle-Straße 2, 56<strong>07</strong>5 Koblenz<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

32 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

CONDITION-MONITORE JETZT MIT PROFINET-SCHNITTSTELLE<br />

Die Geräte der Comtraxx-Familie des Spezialisten für elektrische Sicherheitsprodukte und<br />

-lösungen Bender GmbH & Co. KG sind jetzt noch flexibler einsetzbar. Mit dem neuesten<br />

Softwareupdate wurde die Profinet-Schnittstelle integriert. Zu den Geräten, die Bender mit der<br />

neuen Schnittstelle ausrüstet, gehört der Condition-Monitor CP9…-I. Mit diesem Gerät lässt<br />

sich der Zustand industrieller elektrischer Anlagen überwachen und auf einem Display oder in<br />

einem Web-Browser übersichtlich anzeigen und auswerten. Außerdem bekommen die<br />

Condition Monitore COM465IP und COM465DP die neue Schnittstelle als Teil der Comtraxx-Software. Diese Geräte verfügen über<br />

die gleichen Funktionen wie die CP9…-I, besitzen jedoch kein Display und stellen die Daten nur über den Web-Browser und die<br />

vielfältigen Schnittstellen zur Verfügung. Bei den COM465IP und COM465DP ist die Profinet-Schnittstelle Bestandteil des Funktionsmoduls<br />

B und kann auch im Nachhinein noch aktiviert werden. Die neue Funktionalität der Geräte steht ab Software-Version<br />

V4.5.1 zur Verfügung. Das kostenlose Update für die jeweiligen Geräte steht im Downloadbereich der Bender-Webseite bereit.<br />

www.bender.de<br />

VERFÜGBARKEIT VON<br />

ANTRIEBEN ERHÖHEN<br />

Im Rahmen der Predictive<br />

Services for Drive Systems<br />

erweitert Siemens das<br />

Angebot mit einer<br />

Edge-Applikation. Der<br />

Predictive Service Analyzer<br />

zeigt laut Anbieter<br />

frühzeitig Defekte im<br />

Antriebssystem an, bevor<br />

diese die gesamte Produktion beeinflussen. Somit sollen<br />

ungeplante Produktionsausfälle vermieden und Wartungszeiten<br />

rechtzeitig eingeplant werden können, was die Verfügbarkeit<br />

von Anlagen um bis zu 30 % erhöhen soll. Indem die Wartungsund<br />

Instandhaltungsaktivitäten auf Basis des tatsächlichen<br />

Bedarfs stattfinden, erhöhe das die Produktivität um bis zu<br />

10 %. Die KI-basierte Lösung des Predictive Service Analyzers<br />

soll bereits erste Anzeichen von Anomalien erkennen, die<br />

beispielsweise auf mechanische Schäden im Motor hindeuten.<br />

Die App bewertet den Schweregrad des Defekts<br />

und die zu erwartende Restlaufzeit und kann somit etwaige<br />

zukünftige Ausfälle vorhersagen. Der Predictive Service<br />

Analyzer eignet sich für Anwendungen mit konstanten<br />

Bewegungen, wie bei Pumpen, Lüftern und Kompressoren. Im<br />

Gegensatz zur MindSphere App Predicitve Service Assistant<br />

beruht bei der Edge App die Analyse auf der Auswertung<br />

von sehr hohen Datenmengen in nahezu Echtzeit. Die Edgebasierte<br />

Lösung diene zudem der sicheren Datenhandhabung<br />

in der Anlage und reduziere Kosten für Cloud-Datentransfers.<br />

www.siemens.com<br />

ÜBERWACHUNGSSYSTEM FÜR<br />

ROBOTER-ENERGIEKETTEN<br />

Mit der triflex R<br />

hat igus eine runde<br />

Energiekette mit<br />

definiertem<br />

Biegeradius speziell<br />

für Industrieroboter<br />

entwickelt, um so<br />

die Leitungen auch<br />

bei dynamischen<br />

Dreh- und Schwenkbewegungen zu schützen. Denn ein<br />

Kettenbruch kann verheerend sein: Anlagenstillstand,<br />

Fertigungsstopp und Lieferverzögerungen kosten Zeit und<br />

Geld. Um einen Kettenbruch blitzschnell zu ermitteln und<br />

teure Folgeschäden zu verhindern, hat igus nun eine neue,<br />

kosteneffiziente Lösung konzipiert: i.Sense TR.B – ein<br />

Echtzeit-Bruchüberwachungssystem für die dreidimensionale<br />

triflex R Energiekette. Mit i.Sense TR.B wird die<br />

bewährte i.Sense Bruchüberwachung der igus smart<br />

plastics nun auch für dynamische, dreidimensionale<br />

Anwendungen möglich. Der i.Sense TR.B Sensor wird<br />

direkt an die SPS-Kundensteuerung angeschlossen. Bricht<br />

ein Kettenglied, detektiert das System die Längenänderung<br />

des in der Kette verbauten Seils und kann entsprechend<br />

ein digitales Signal an die Anlagensteuerung<br />

ausgegeben. Die blitzschnelle Brucherkennung ermöglicht<br />

unmittelbare Wartungsmaßnahmen und kann so ungeplante<br />

Stillstandzeiten sowie Totalausfälle bei einzelnen<br />

Kettengliederbrüchen vermeiden.<br />

www.igus.de<br />

INDIVIDUELL KONFIGURIERBARES SCHMIERSYSTEM<br />

Perma hat sein Produktportfolio mit dem Star Vario Bluetooth vervollständigt. Die Bluetooth-Funktion<br />

soll die Konfiguration, Wartung und Steuerung der Schmiersysteme aus der Ferne ermöglichen.<br />

Durch die Connect App lassen sich die Präzisionsschmiersysteme in Echtzeit steuern und überwachen.<br />

Die dadurch ermöglichte entfernte Montage der Schmiersysteme außerhalb von Gefahrenbereichen<br />

soll die Arbeitssicherheit erhöhen. Der Druckaufbau des Star Vario von 7,5 bar versorgt die<br />

Schmierstellen über eine Schlauchzuleitung bis 5 m. Das Schmiersystem spendet temperatur- und<br />

druckunabhängig im laufenden Produktionsprozess in einem Temperaturbereich von -40 bis +60 °C.<br />

Mit mehreren Spendezeiteinstellungen sowie vier unterschiedlich großen LC-Einheiten kann auf individuelle Anforderungen an<br />

der Schmierstelle reagiert werden. Die Bedienung des LCD-Displays erfolgt über einen Einstelltaster.<br />

www.perma-tec.com<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 33


KI-GESTÜTZTE<br />

MONTAGEPLANUNG<br />

Die Montageplanung und die Montage selbst sind häufig<br />

zeitintensiv und kostspielig. Sie umfassen etwa 20 Prozent<br />

der Gesamtkosten für die Herstellung eines Produkts.<br />

Mitunter fließt die Hälfte der Produktionszeit in<br />

diese Aufgaben. Gründe hierfür sind zum einen ein ineffizientes<br />

Vorgehen bei der Planung oder fehlende Automatisierung des<br />

Prozessablaufs. Doch es geht auch anders. Experten des Fraunhofer<br />

IPA haben eine Software entwickelt, die Montageplanung<br />

und tatsächliche Montage mit sämtlichen Informationen wie 2D-<br />

Bilder, Stücklisten und Modellbeschreibungen miteinander<br />

verknüpft und daraus einen automatisierten Prozess generiert.<br />

DATENAUSWERTUNG ALS GRUNDLAGE<br />

Grundlegende Technologie für alle Leistungen der neuen Software<br />

»ARCaide Assembly Suite« ist eine künstliche Intelligenz<br />

(KI), die sogenannte Step-Dateien analysiert und auswertet. Diese<br />

informationsreichen Dateien kann jedes CAD-System generieren.<br />

Sie liefern der »3D-Analyse-KI«, einer von drei Komponenten der<br />

Software, alle notwendigen Informationen, um strukturierte<br />

Montageinformationen präzise abzuleiten und einen bisher<br />

mühe vollen Prozess zu automatisieren. Die Software reduziert<br />

somit Vorbereitungszeit und Personalkosten und vermeidet, dass<br />

bei der Datenerhebung aus verschiedenen Informationsquellen<br />

Verständnisfehler oder Inkonsistenzen vorkommen.<br />

MONTAGE SPIELERISCH PLANEN<br />

Die zweite Softwarekomponente ist der »Assembly Composer«.<br />

Dieser liest die extrahierten Montageinformationen aus der Step-<br />

Datei aus und speist sie in ein grafisches Tool für die Montageplanung<br />

ein. Die Fachkräfte sehen damit die visualisierten Montageinformationen,<br />

sodass sie die Montage dreidimensional und<br />

spielerisch planen können. Auch dies war bisher ein manueller<br />

und oft unstrukturierter Prozess, der mit der Software schneller,<br />

günstiger und fehlerfrei wird. Durch die intuitive grafische Bedienung<br />

eröffnet sich damit auch für weniger erfahrene Anwender<br />

die Möglichkeit, korrekte und konsistente Montageanleitungen<br />

und -videos in kürzester Zeit zu generieren. Erste interne Studien<br />

zur Nutzung ergaben eine Zeitersparnis von 92 Prozent bei der<br />

Erstellung von Montageanleitungen.<br />

Wir nehmen Sie<br />

mit in die Zukunft!<br />

Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />

ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />

Gestalten Sie den Wandel mit.<br />

ANWENDERSPEZIFISCHE ASSISTENZ IN 3D<br />

Komplett wird das Trio an Softwarekomponenten durch die<br />

KI-Montageassistenz »KIM«. Nach Abschluss der Montageplanung<br />

können die Daten aus dem Büro direkt am Montagearbeitsplatz<br />

eingesetzt werden. Diese Assistenz unterstützt die<br />

Fachkräfte insbesondere bei komplexen Produkten interaktiv.<br />

Dabei ist es möglich, eine 2D- oder 3D-basierte Assistenz ausgeben<br />

zu lassen oder auch eine, die Augmented Reality nutzt und<br />

zum Beispiel über eine smarte Brille nutzbar ist. Alles in allem<br />

hebt ARCaide die manuelle Montage auf ein neues Niveau – und<br />

das bereits ab Losgröße 1. Die Software bündelt Fachwissen,<br />

nutzt verfügbare Daten mithilfe von KI und ermöglicht so, Personal<br />

in seinen Planungs- und Ausführungstätigkeiten optimal zu<br />

unterstützen. Das Interesse aus der Industrie ist bereits groß.<br />

Bild: Fraunhofer IPA<br />

www.ipa.fraunhofer.de<br />

34 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


MY<br />

DIE PRODUKTION DER ZUKUNFT<br />

19186<br />

Sie wollen auch für Ihr<br />

Unternehmen die Production<br />

Excellence erreichen? Dann<br />

sichern Sie sich das Knowhow<br />

dazu im Abonnement.<br />

MY FACTORY macht Ihre<br />

Produktion smart!<br />

TITEL<br />

<strong>08</strong><br />

18 Sensorproduktion<br />

32<br />

So meistert ein Cobot ein<br />

komplexes Bin-Picking<br />

intelligent automatisiert<br />

Das kann professionelle<br />

Reinigungstechnik 4.0<br />

EXTRA<br />

Sichern Sie sich den<br />

lückenlosen Bezug<br />

wertvoller Informationen!<br />

Supplement Umwelttechnik –<br />

heute schon an morgen denken<br />

myfactory-magazin.de<br />

Internet: shop.vereinigte-fachverlage.de<br />

MFA_SO_Titel_2021_10 1 04.01.<strong>2022</strong> 10:17:16<br />

@ E-Mail: vertrieb@vfmz.de & Telefon: 06131/992-148<br />

Jahresabo nur 86 €:<br />

9 Print-Ausgaben im Jahr<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />

Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />

Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

+


MONTAGE UND<br />

HANDHABUNG<br />

SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN DER KONSTRUKTEUR UND MY FACTORY.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG


FLIESSEND<br />

ZU MEHR<br />

PRODUKTIVITÄT<br />

Lean Production ist ein weit verbreiteter Ansatz für effiziente Fertigungsprozesse.<br />

Damit fest verbunden ist das Fließprinzip. Dieses hat einen schnellen und<br />

unterbrechungsfreien Material- und Informationsfluss zum Ziel, um damit eine<br />

möglichst geringe Durchlaufzeit über die gesamte Wertschöpfungskette zu<br />

erreichen. Diese Philosophie verfolgt auch Hager Electro. In der Praxis hieß dies:<br />

Umstellung von Einzelarbeitsplätzen auf verkettete Montage. – Positive Effekte?<br />

Viele, wie Sie nachfolgend erfahren.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Hager Electro GmbH & Co. KG mit Sitz im saarländischen<br />

Blieskastel ist ein führender Anbieter im Bereich der<br />

Stromversorgung von Häusern. Hauptprodukte sind<br />

Zählerschränke und Kleinverteiler. Zählerschränke<br />

bestehen aus dem Gehäuse und der eigentlichen Technik, die in<br />

einem sogenannten Komplettfeld untergebracht ist. Dieses beinhaltet<br />

später im Haus alle elektrischen Bauteile von den Schaltern<br />

über die Kabel bis hin zur Sicherheitstechnik.<br />

Hager bietet die Komplettfelder in nahezu 500 Varianten an,<br />

um optimal auf die Anforderungen der Kunden eingehen zu können.<br />

Dabei ist es sowohl möglich, die Komplettfelder separat zu<br />

bestellen oder aber fertig eingebaut in die zugehörigen Zählerschränke.<br />

Trotz der vielen Varianten werden die Komplettfelder<br />

zumeist in größeren Stückzahlen geordert, weil die Kunden von<br />

Hager hauptsächlich Großhändler sind.<br />

VOM EINZELARBEITSPLATZ ZUR<br />

VERKETTETEN MONTAGE<br />

Die Montage durch versierte Fachkräfte erfolgte bislang an Einzelplätzen:<br />

Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter montierte ein<br />

Komplettfeld vollständig allein, bis es schließlich entweder in<br />

den Versand oder zur Schrank-Endmontage ging. „Hier kam die<br />

Stefan Wache, MiniTec<br />

Idee auf, diesen Ablauf künftig als Serienprozess zu gestalten, bei<br />

dem die Montage arbeitsteilig über mehrere Stationen erfolgt“, so<br />

Alexander Markovic vom Lean Management bei Hager. „Die<br />

Montage der Komplettfelder sollte über eine Linie laufen, ähnlich<br />

der Fließbandfertigung im Automobilbau. Eine Montagelinie mit<br />

geregeltem Materialfluss ist einfach deutlich effektiver als die<br />

Einzelplatzfertigung. Unsere Ziele waren eine höhere Produktivität<br />

und gleichzeitig auch eine Verbesserung der Qualität.“<br />

Entsprechend galt es, eine verkettete Arbeitsplatz-Anlage zu<br />

konzipieren und umzusetzen. Dass bei der Suche nach einem<br />

passenden Engineering-Partner die Wahl auf MiniTec fiel, hatte<br />

laut Markovic gute Gründe: „Das war einfach die beste Lösung.<br />

Das beste Konzept. Das Engineering von MiniTec hat uns super<br />

unterstützt. Und die Flexibilität des MiniTec Profilbaukastens war<br />

ein weiteres wichtiges Argument. Zudem hatten wir schon in<br />

anderen Projekten gute Erfahrungen mit MiniTec gemacht.“<br />

Nach intensiven Projektgesprächen wurde schließlich eine<br />

maßgeschneiderte Linie aus drei untereinander über Förderbänder<br />

verbundenen Montageplätzen und einer Packstation<br />

konzipiert.<br />

ERGONOMIE AUCH ALS ZEITFAKTOR<br />

Hager legte bei den Arbeitsplätzen großen Wert auf Ergonomie.<br />

Das zeigt sich zum Beispiel bei der Eingriffsweite, die nicht größer<br />

als 80 cm sein sollte, damit die Mitarbeiter alle wichtigen<br />

Werkzeuge und Materialien problemlos erreichen können. Dazu<br />

Alexander Markovic: „Ergonomie ist für die Gesundheit der Mit-<br />

S 2 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


arbeiter wichtig, aber auch für die Produktivität. Denn je weiter<br />

die Greifwege sind, desto länger dauert auch mein Produktionsprozess.<br />

Also ein klarer Zeitfaktor! Hier haben wir lange mit den<br />

MiniTec-Ingenieuren daran getüftelt, wie man das optimal<br />

umsetzen kann.“<br />

Ergebnis der Überlegungen war schließlich, das Material<br />

innerhalb eines Halbkreises anzuordnen. Das Nachfüllen mit den<br />

am häufigsten benötigten Teilen erfolgt von der Rückseite der<br />

Arbeitsplätze. Dadurch wird der Monteur nicht in seiner Arbeit<br />

gestört und der Montageprozess kann während des Materialnachschubs<br />

unterbrechungsfrei weiterlaufen. Für die Bereitstellung<br />

der besonders schweren Kupferkabel kommen MiniTec-<br />

Rollcontainer zum Einsatz, die sich bereits vielfach im Feuerwehrbereich<br />

bewährt haben.<br />

Der Packplatz ist direkt an die Montagearbeitsplätze angedockt,<br />

so dass der Packvorgang nahtlos in den Materialfluss integriert<br />

ist. Auch hier kommt der Nachschub über die Rückseite.<br />

Wenn Kartons aufgefüllt werden müssen, holt sie der Mitarbeiter<br />

von der Palette auf der Rückseite herunter und setzt sie mit dem<br />

verschiebbaren Tisch auf die Arbeitsfläche des Packplatzes.<br />

Alle Montageplätze sind elektrisch höhenverstellbar, um sie<br />

optimal an die Körpergröße der Mitarbeiter anzupassen und ein<br />

ermüdungsfreies Arbeiten zu ermöglichen. Der Tisch des Packplatzes<br />

ist nicht nur insgesamt in der Höhe verstellbar, sondern<br />

zusätzlich auch noch die Arbeitsfläche selbst. So kann der Mitarbeiter<br />

das Komplettfeld auf dem Karton ohne große Kraftanstrengung<br />

positionieren. Darüber hinaus sind der letzte Montagetisch<br />

und der Packplatz miteinander verbunden, so dass man sie<br />

gleichzeitig in der Höhe verstellen kann, mit einem leichten Versatz.<br />

Dieser Höhenversatz zum Packplatz wird durch die zusätzliche<br />

Höhenverstellung mittig vom Packtisch ausgeglichen.<br />

BESONDERE FEATURES FÜR<br />

OPTIMALEN MONTAGEPROZESS<br />

Auch sonst ist die MiniTec-Anlage bis ins Detail durchdacht. So<br />

werden etwa zur Verkettung der Arbeitsplätze bewusst Förderbänder<br />

statt Rollenbahnen eingesetzt, um die Produkte beim<br />

Weitertransport zu schonen. Wie an einer Supermarkt-Kasse sind<br />

die Bänder sensorgesteuert: Legt ein Mitarbeiter das Produkt<br />

darauf, fährt das Förderband automatisch weiter. Der eigene<br />

Antrieb des Förderbandes ist zudem wichtig, um die erwähnten<br />

Höhenunterschiede auszugleichen. Geht es berghoch, ist dies<br />

somit kein Problem. Dabei ist die Konstruktion so gestaltet, dass<br />

das Förderband die Höhenverstellung des Arbeitstisches automatisch<br />

adaptiert.<br />

SCHRITTWEISE EINFÜHRUNG<br />

Die Umstellung vom Einzelplatz auf eine arbeitsteilige Fließfertigung<br />

war für die Mitarbeiter, die die bisherige Arbeitsweise mitunter<br />

bereits 20 bis 30 Jahre gewohnt waren, ein Paradigmenwechsel.<br />

Entsprechend behutsam geht Alexander Markovic bei<br />

der Einführung vor – mit vielen Feedback-Runden und Abstimmungen.<br />

In dieser Phase werden auch immer wieder Details<br />

optimiert, also das „Feintuning“ vorgenommen.<br />

Dazu der Experte: „Bei der Einführung geht es auch darum, die<br />

richtige Taktung zu finden. Wieviel macht ein Mitarbeiter, so dass<br />

das Material immer schön fließt. Deshalb haben wir auch zwei<br />

Förderbänder zwischen den beiden Stationen, die wir als Puffer<br />

MEHR EFFIZIENZ BEI MONTAGE<br />

UND MATERIALFLUSS<br />

Montagesysteme von MiniTec vereinen unterschiedliche<br />

Bausteine zu einer effizienten Gesamtlösung. Durch<br />

den modularen Aufbau und die Kompatibilität der<br />

Komponenten lassen sich hoch flexible Arbeitsplätze<br />

inklusive Materialbereitstellung realisieren. MiniTec-<br />

Fördertechnik sowie mehrachsige Positioniersysteme auf<br />

Basis von Linearkomponenten stellen innerhalb der<br />

Montageanlagen ein zuverlässiges und präzises Materialhandling<br />

sicher. Für durchgängige Montagelinien bis hin<br />

zur One-Piece-Flow-Fertigung steht eine Vielzahl von<br />

Verkettungssystemen bereit, von einfachen manuell<br />

verfahrenden Umlaufsystemen bis zu komplexen<br />

automatischen Transportlösungen.<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 3


01 Lean-Management-Spezialist Alexander<br />

Markovic ist zuversichtlich, die Produktivität<br />

von Hager mit der neuen Montagelinie erheblich<br />

zu verbessern<br />

02 Alles in Griffweite: Ergonomie spielt bei<br />

den Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle<br />

01<br />

03 Der Nachschub mit Material erfolgt von der<br />

Rückseite, der Weitertransport der Komplettfelder<br />

über sensorgesteuerte Förderbänder<br />

04 MiniTec-Transportwagen wurden für die<br />

Anforderungen von Hager individuell angepasst<br />

05 Die Verpackungsstation ist nahtlos an<br />

die Montageanlage angedockt<br />

02<br />

nutzen können. Ist ein Mitarbeiter mal zu schnell für seinen<br />

Folge-Kollegen, fungieren die Förderbänder als Zwischenlager –<br />

und Stillstände werden vermieden!“<br />

ERSTE EFFEKTE SPÜRBAR<br />

Auch wenn man sich bei Hager noch in der Einführung der<br />

Anlage befindet, spürt man bereits erste Effekte Richtung Produktivität.<br />

Dazu Alexander Markovic: „Durch die Umstellung auf<br />

Linie haben wir in der Vergangenheit immer 20 bis 30 % an Produktivität<br />

gewonnen, und das wird auch hier passieren. Wir sind<br />

zuversichtlich, dass wir innerhalb des nächsten halben Jahres<br />

unsere Produktivität erheblich verbessern werden.“<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

03<br />

04<br />

05<br />

AUSBLICK<br />

Die papierlose Fertigung ist bei Hager bereits gelebte Realität.<br />

Über Monitore an den Arbeitsplätzen können sich die Mitarbeiter<br />

neben dem Auftrag auch die Zeichnung oder die Verpackungsvorschrift<br />

zu einem Komplettfeld anzeigen lassen. Dazu<br />

kommen weitere Informationen wie etwa Wartungs- und Reinigungspläne<br />

oder das Stationsblatt, auf dem steht, was an welcher<br />

Station gefertigt wird.<br />

Die Digitalisierung in dem Bereich soll künftig noch weiter ausgebaut<br />

werden, so Markovic: „Das wird unsere erste Fertigungslinie,<br />

die wir voll digital integrieren werden. Das bedeutet, wir<br />

werden die Linie in naher Zukunft an unser ERP sowie an unser<br />

MES anschließen. Wir werden dann in der Lage sein, die Produktion<br />

digital mitzuverfolgen. Die Aufträge werden künftig über das<br />

ERP-System auf den Monitoren der Anlage angezeigt, und auch<br />

die anschließende Rückmeldung erfolgt wieder ans System. Auch<br />

Informationen zum Produktionsverlauf, also zu Rüstvorgängen,<br />

Störungen oder Qualitätsproblemen werden als Meldungen über<br />

das System abgesetzt, so dass der Schichtleiter kommen und<br />

unterstützen kann.“<br />

Aber auch die Zusammenarbeit mit MiniTec soll weitergehen:<br />

„Wenn wir mit der jetzigen Montagelinie für 1-feldrige Komplettfelder<br />

fertig sind, wollen wir auf jeden Fall auch eine Linie für die<br />

2-feldrigen Produkte realisieren, anschließend eventuell sogar<br />

noch eine für die 3-feldrigen. Die Verkürzung der Durchlaufzeit<br />

und der Zuwachs an Produktivität durch die Fließfertigung sind<br />

schon enorm, und MiniTec hat sich als idealer Partner bei der<br />

Umsetzung entsprechender Montageanlagen erwiesen.“<br />

Bilder: MiniTec<br />

www.minitec.de<br />

S 4 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


STATIONÄRE SCHRAUBSPINDEL MIT ELEKTRISCHEM VORSCHUB<br />

Die neue stationäre Schraubspindel SEV-E mit<br />

elektrischem Vorschub eignet sich für die automatische<br />

Zuführung von Verbindungselementen. Sie<br />

wartet mit kompakten Abmessungen auf und ist in<br />

einer linken und rechten Ausführung mit jeweils<br />

geringer Spindellänge lieferbar. Die neue Spindel wird<br />

in drei Ausführungen auf den Markt kommen und<br />

zwischen 0,3 und 30 Nm Drehmoment bereitstellen.<br />

Die maximal möglichen Drehzahlen liegen zwischen<br />

1 500 und 2 500 Umdrehungen pro Minute. Das<br />

Gewicht der Spindel variiert zwischen 14 und 29 kg.<br />

Weber komplettiert mit der neuen Schraubspindel<br />

sein Programm weiter und bietet nun für alle Schraubfälle und Schrauborte integrierte<br />

Lösungen an, die jeweils an die Kundenwünsche angepasst werden können.<br />

www.weber-online.com<br />

NOCH MEHR FREIHEIT IN DER MANUELLEN HANDHABUNG<br />

Wem bisher eine individuelle Greiferlösung für<br />

den manuellen Vakuum-Schlauchheber Jumbo<br />

fehlte, wird nun fündig: Schmalz kombiniert die<br />

bewährten Elemente seines Tooling-Systems SXT<br />

mit einer neuen Anbindung und führt damit den<br />

flexiblen Komponentenbaukasten im Geschäftsbereich<br />

Handhabungssysteme ein. Komplex<br />

geformte Bauteile kommen nicht nur in der automatisierten<br />

Fertigung vor. Musste beispielsweise<br />

der Werker stark gekrümmte Werkstücke manuell<br />

handhaben, fehlte ihm trotz der vielseitigen<br />

Greiferauswahl für die Jumbo-Schlauchheber<br />

dafür eine Standardoption. Solche Greifer mussten als Sonderlösung bisher individuell<br />

konstruiert werden. Schmalz ändert das jetzt mit dem Tooling-System SXT. Erprobt als Komponente<br />

für die Vakuum-Automation, ermöglicht der Baukasten nun auch die Umsetzung<br />

komplexer Greiferlösungen für Standardkomponenten an Jumbo-Schlauchhebern. Durch die<br />

Verwendung von besonders leichten und standardisierten SXT Einzelkomponenten, wird bei<br />

der Arbeit mit dem Schlauchheber ein ergonomisches und komfortables Bewegen von Lasten<br />

mit individuellen Greifern ermöglicht. Um den Greifer perfekt an die Anwendung anzupassen,<br />

wird er vor Ort bei Schmalz in Glatten direkt am Kunden-Werkstück aufgebaut.<br />

www.schmalz.com<br />

MEHRFACH-SPANNSYSTEM DER SYSTEMBREITE 50<br />

Das Heinrich Kipp Werk bringt ein neues Mehrfach-Spannsystem<br />

auf den Markt, mit dem das<br />

Spannen von unterschiedlichen Werkstücken<br />

möglich sein soll. Es eigne sich für alle Losgrößen<br />

und erlaube sehr hohe Spannkräfte. Die Präzisionsverzahnung<br />

des Systems gewährleiste eine<br />

exakte Wiederholgenauigkeit, so der Hersteller.<br />

Nicht zuletzt sei der Umbau von Einfach- zu<br />

Mehrfachaufspannungen schnell und einfach zu<br />

bewerkstelligen. Das Mehrfach-Spannsystem<br />

besteht aus variablen Elementen: Spannschienen, Anschläge und Keilspanner (mit oder ohne<br />

Festbacke) sind miteinander kombinierbar. Spannschienen sind in den Längen 130, 300, 400,<br />

500, 600 und 700 mm erhältlich. Durch mehrere Spannschienen hintereinander können<br />

Spannbereiche flexibel in der Länge erweitert werden. Bei einer Montage nebeneinander<br />

lassen sich die Spannbereiche verbreitern, sodass große Bauteile gespannt werden können.<br />

Festbacken sind in glatten, geriffelten und abgesetzten Ausführungen verfügbar. Der Typ ES<br />

zeichnet sich durch eine schmale Bauweise aus und ist somit für Aufspannungen mit<br />

kleineren Werkstücken und größeren Stückzahlen geeignet. Festbacken des Typs DS mit zwei<br />

Befestigungsschrauben werden bei größeren Bearbeitungskräften eingesetzt.<br />

www.kippwerk.de<br />

Damit<br />

Ihre Ideen<br />

funktionieren!<br />

Systemlösungen,<br />

Sondermaschinen<br />

und<br />

Werkzeuge<br />

für Ihre Blechbearbeitung.<br />

Ottemeier Werkzeug- und<br />

Maschinentechnik GmbH<br />

Kapellenweg 45<br />

33415 Verl-Kaunitz<br />

Fon 05246 9214-0<br />

Fax 05246 9214-99<br />

m.esken@ottemeier.com<br />

www.ottemeier.com<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 5<br />

Ottemeier.indd 1 11.01.2018 13:54:10


01 Der neue Multilift II<br />

mit innenliegendem Schlitten<br />

ist für Anwendungen<br />

konzipiert, bei denen eine<br />

vertikale Verstellbewegung<br />

auf ein festgelegtes<br />

Einbaumaß trifft<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

IMMER DIE PASSENDE HÖHE<br />

Stufenlose Höhenverstellung von Arbeitstischen, Vorrichtungen,<br />

Montagearbeitsplätzen und vergleichbaren Applikationen – hier spielen<br />

elektrische Hubsäulen ihre Stärken aus. RK Rose+Krieger bietet ein<br />

umfangreiches Portfolio an, das aktuell weiteren Zuwachs bekommen hat.<br />

Bernd Klöpper, Leiter Marketing, RK Rose+Krieger GmbH, Minden<br />

S 6 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


02 Mit der neuen Multilift-Version mit innenliegendem Schlitten<br />

lassen sich z.B. Materialhebevorrichtungen realisieren<br />

02<br />

03 Mithilfe der Antriebssteuerung MultiControl II quadro lassen sich<br />

die Hubsäulen einzeln, parallel oder synchron verfahren<br />

04 Die Hubsäule Multilift II impact verfügt über ein integriertes<br />

Dämpfungssystem, so sind auch hohe Aufprallkräfte kein Problem<br />

D<br />

ie elektrischen Hubsäulen der Multilift II Baureihe von<br />

RK Rose+Krieger sind ideale Antriebselemente, wenn<br />

neben der motorischen Verstellung auch eine stabile<br />

Führung und ein ansprechendes Design gefragt sind.<br />

Jetzt ergänzt eine achte Hubsäulen-Variante die Produktfamilie:<br />

der neue Multilift II mit innenliegendem Schlitten für alle<br />

Anwendungen, bei denen eine vertikale Verstellbewegung auf ein<br />

festgelegtes Einbaumaß trifft.<br />

„Das neue Mitglied der Multilift II Hubsäulen-Familie unterscheidet<br />

sich von den anderen Ausführungen der Baureihe<br />

durch seinen spezifischen Aufbau“, erläutert Lukas Göking,<br />

Produktmanager für Hubsäulen und Elektrozylinder bei RK<br />

Rose+Krieger. „Die Höhe der Säule bleibt konstant, während<br />

der integrierte Schlitten in ihr verfährt und die Last seitlich am<br />

Außenprofil entlangführt.“ Der Standardhub beträgt 498 mm,<br />

Sonderhübe bis 1 000 mm sind auf Wunsch realisierbar.<br />

Eingesetzt als Zweisäulensystem und ausgestattet mit Befestigungsnuten<br />

im Außenprofil ist der neue Multilift II mit innenliegendem<br />

Schlitten ideal geeignet für die Realisierung von<br />

Materialhebevorrichtungen, beispielsweise neben einem höhenverstellbaren<br />

Montagearbeitsplatz. Kombiniert mit der Premiumausführung<br />

der Antriebssteuerung MultiControl II quadro<br />

lassen sich sämtliche Hubsäulen von Arbeitstisch und Materialebene<br />

mithilfe des Antriebsgruppenmanagements der Steuerung<br />

einzeln, parallel oder synchron verfahren.<br />

Wie für alle Multilift II Hubsäulen gilt auch für die Ausführung<br />

mit innenliegendem Schlitten: Spezielle Hublängen und Einbauhöhen<br />

sowie kundenspezifische Lösungen sind auf Anfrage realisierbar.<br />

Ebenfalls auf Wunsch erhältlich ist ein BUS-System mit<br />

Synchronsteuerung zum Verfahren der Säulen.<br />

03<br />

04<br />

ERGONOMIE DANK<br />

AUSGEKLÜGELTER TECHNIK<br />

Sämtliche Multilift II Hubsäulen gestatten eine einfache Höhenverstellung<br />

von Montagearbeitstischen, Medientechnik, Förderbändern<br />

oder Arbeitstischen in Schaltwarten. Sie gleichen<br />

Größenunterschiede der Mitarbeiter problemlos aus. Damit tragen<br />

die Hubelemente maßgeblich zu optimalen ergonomischen<br />

Bedingungen am Arbeitsplatz bei. „Da sich die gesamte Technik<br />

im Inneren des Hubelements versteckt, ist nicht einmal eine Verkleidung<br />

erforderlich“, betont Lukas Göking. „Im Gegenteil, der<br />

Multilift II ist in jeder seiner Ausführungen ein Eyecatcher.“<br />

Besonders hervorzuheben ist die durchdachte Konstruktion:<br />

Bei allen Hubsäulen der Multilift II Produktfamilie minimieren<br />

abgeschrägte Abdeckkappen die Quetschgefahr durch aufgesetzte<br />

Tischplatten und Aufbauten beim Einfahren der Hubsäule.<br />

Zudem sind die elektrischen Höhenverstellungen serienmäßig<br />

mit einer Grundplatte für Zug- und Druckbelastung ausgeführt.<br />

Seitliche Laschen mit entsprechenden Bohrungen erleichtern<br />

die Befestigung bzw. Anbindung der Hubsäulen. Ihr<br />

störungsfreier Betrieb wird durch ein festes, drei Meter langes<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 7


05 Die Hubsäulen-<br />

Variante Multilift II ESD<br />

kann elektrische<br />

Spannungen ableiten<br />

maximalen Last. Die Profilenden sind entweder mit stabilen<br />

Montageplatten mit M8-Bohrungen versehen und dienen als<br />

Befestigungsmöglichkeit oder man nutzt die direkte Anbindung<br />

mit den vorhandenen M8-Schraubkanälen im Innenprofil.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Motorkabel mit verliersicherem Stecker gewährleistet. Es dient<br />

gleichzeitig als Steuerungsanbindung. Die Antriebseinheit aller<br />

Multilift II Hubsäulen wird durch ein stabiles Motorgehäuse<br />

aus GFK geschützt. Besonders praktisch: Über seitliche Befestigungsnuten<br />

im Außenprofil lassen sich auf einfache Weise<br />

Zubehörteile wie ein Sichtschutz, CPU-Halter oder Systemversteifungen<br />

anbringen.<br />

Darüber hinaus sind die Hubsäulen mit integrierten Endschaltern<br />

ausgerüstet und können gleichermaßen auf Druck und auf<br />

Zug belastet werden, auch bei einer Selbsthemmung bis zur<br />

UNTERNEHMEN<br />

RK Rose+Krieger GmbH<br />

Potsdamer Str. 9 32423 Minden<br />

Tel +49 571 9335-0<br />

info@rk-rose-krieger.com.<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3KIjbJk<br />

WENIG AUFWAND – HOHER NUTZWERT<br />

Die Hürden für den Einsatz der Hubsäulen sind gering:<br />

Alle Module sind mechanisch wie elektrotechnisch ohne<br />

spezielle Kenntnisse einsetzbar. Die Schraubkanäle zur<br />

Befestigung sind schon enthalten. Die Verkabelung des<br />

Systems ist grundsätzlich steckbar und verpolungssicher.<br />

Projektbezogene Sonderwünsche sind für die Experten<br />

von Rose+Krieger die Regel. Häufig sind Aufwand und die<br />

damit verbundenen Kosten gering und der Nutzwert für<br />

den Anwender ist hoch.<br />

PRODUKTFAMILIE WÄCHST STETIG<br />

Die Multilift-II-Produktfamilie umfasst derzeit acht unterschiedliche<br />

Versionen. „Angefangen hat alles mit der schmalen<br />

Hubsäule Multilift“, schildert Lukas Göking. „Durch Anpassungen<br />

an stetig steigende Kundenforderungen entwickelte sich<br />

aus dem Ursprungsmodell dann zunächst der Multilift II – eine<br />

optimierte Version der ursprünglichen Hubsäule.“<br />

Weitere Varianten folgten. Darunter die teleskopierende<br />

Variante Multilift II telescope, mit der RK Rose+Krieger auf die<br />

gestiegenen Anwenderforderungen an zweibeinige Tischsysteme<br />

reagierte. Es folgte die Entwicklung des Multilift II ESD mit patentierter<br />

elektrischer Höhenverstellung, der elektrische Spannungen<br />

ableiten kann, passend für ESD-Montagearbeitsplätze. „Der<br />

Hintergrund ist, dass Hubsäulen für die Höhenverstellung bislang<br />

die sichere Ableitung elektrostatischer Aufladungen verhinderten,<br />

weil sie die elektrische Verbindung zwischen Tisch- und<br />

Fußrahmen unterbrachen“, erklärt Lukas Göking. „Der Multilift II<br />

ESD schafft hier Abhilfe.“<br />

Den Multilift II safety konzipierte RK Rose+Krieger speziell für<br />

Überkopfanwendungen. Die Hubsäule wird in diesem Fall kopfüber<br />

an die Decke montiert und dient z.B. für die korrekte Positionierung<br />

von Monitoren. Ein eigens entwickeltes internes<br />

Sicherheitssystem unterbindet ein unkontrolliertes Herausfahren.<br />

Hart im Nehmen ist der Multilift II impact. Diese schmale elektrische<br />

Höhenverstellung verfügt über ein integriertes Dämpfungssystem,<br />

das hohe Aufprallkräfte absorbiert, die beispielsweise<br />

beim Abladen eines schweren Werkstücks entstehen können.<br />

Damit verhindert das Dämpfungssystem eine Überlastung der<br />

Hubsäule durch starke dynamische Beanspruchung. Zuletzt ergänzte<br />

der Multilift II clean das Portfolio. Diese Variante wurde<br />

gezielt für den Einsatz im Reinraum konzipiert.<br />

FAZIT<br />

„Die Entwicklungsgeschichte der Multilift II Hubsäulen zeigt, dass<br />

wir bei RK Rose+Krieger stets flexibel auf Kundenanforderungen<br />

reagieren“, so Lukas Göking abschließend. „Deshalb ist es durchaus<br />

denkbar, dass wir in Zukunft weitere Varianten auf den Markt<br />

bringen werden.“<br />

Bilder: RK Rose+Krieger<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

S 8 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


ROBOTER MIT HOHER WIEDERHOLGENAUIGKEIT<br />

Epson stellt mit den GX4 und GX8 zwei neue Reihen seiner Scara-Roboter vor. Auch diese<br />

Modelle sind laut Hersteller für eine Vielzahl verschiedener Einsatzbereiche geeignet.<br />

Angefangen bei den klassischen Pick-and-Place-Applikationen bis hin zu Montage- und<br />

Dosierungsaufgaben sowie Teilezuführung. Eine Besonderheit beider Familien sind die in<br />

ihre Arme eingebauten Gyro-Sensoren (Epson-Mems-Technologie), die besonders rasche<br />

Fahrten ohne Vibrationen durch hohe Beschleunigungen oder Massen ermöglichen sollen.<br />

Weil viele von Scara-Robotern bediente Verrichtungen mit einer Vorzugsrichtung des<br />

ersten und zweiten Arms bedient werden, sind die GX4-Varianten mit einer Reichweite<br />

von 300 und 350 mm wahlweise mit geradem, links- oder rechtsseitig gebogenem<br />

primären Armabschnitt verfügbar. Mit einer maximalen Nutzlast von 4 kg erreicht der<br />

GX4 mit einer Stellfläche von 140 × 185,5 cm einen großen Arbeitsbereich. Die Maschine<br />

eignet sich für lange Laufzeiten und schafft eine Zykluszeit von 0,33 s.<br />

www.epson.de<br />

SMARTES ROTATIONSMODUL<br />

Mit dem Smartrotationsmodul SREH-50-IOL präsentiert der Automatisierungstechnik-Spezialist<br />

Afag den ersten Vertreter einer ganz neuen Produktgeneration, die auf Embedded-Technologie setzt.<br />

Die Komponente ist mit einem integrierten Regler und einer IO-Link-Schnittstelle (Portklasse B)<br />

mit einer maximalen Kommunikationsgeschwindigkeit von 230,4 Kilobaud ausgestattet. Der Clou:<br />

Weil kein externer Regler erforderlich ist, spart der Anwender Platz im Schaltschrank, reduziert<br />

den Aufwand bei Elektroplanung und Verdrahtung und benötigt nur ein Verbindungskabel, das<br />

sowohl die Spannungsversorgung als auch den Signalaustausch übernimmt. Über einen externen<br />

IO-Link-Master sind alle Busprotokolle verfügbar. Dank seines spielfreien Getriebes besitzt das<br />

Smartrotationsmodul SREH-50-IOL ein kontinuierliches Haltemoment bei kompakter Baugröße<br />

von 50 × 50 × 75 mm und erlaubt eine hohe Wiederholgenauigkeit von ± 0,015 Grad. Das Rotationsmodul<br />

arbeitet schnell, ist frei programmierbar und ermöglicht auch unendliches Drehen.<br />

www.afag.com<br />

MAGNETGREIFER: FLEXIBILITÄT<br />

BEI COBOT-ANWENDUNGEN<br />

Für Pick-and-Place-Anwendungen hat SMC sein Magnetgreifer-Portfolio<br />

mit einer neuen Serie speziell für Cobots<br />

erweitert. Der Magnetgreifer MHM X7400A-TM erreicht<br />

eine Haltekraft von 200 N (Ø 25, Werkzeugdicke 6 mm) und<br />

eignet sich für den Einsatz bei Anwendungen, in denen<br />

Vakuumsauger-Einheiten nicht<br />

verwendbar sind. Der Magnetgreifer<br />

kann Werkstücke mit verschiedenen<br />

Geometrien und mit ferromagnetischen<br />

Eigenschaften aufnehmen.<br />

Dank Magnetkraft wird der Schutz<br />

vor Herabfallen auch bei unterbrochener<br />

Druckluft- oder Stromversorgung<br />

gewährleistet und ein energiesparender<br />

Betrieb ermöglicht. Die<br />

Haltekraft kann stufenlos eingestellt<br />

werden, indem der Abstand<br />

zwischen Magnet und Werkstück<br />

über die Einstellschraube verändert wird. Durch Gewindebohrungen<br />

am Zylinderkopf und an der Seite kann der<br />

Magnetgreifer axial oder seitlich montiert werden. Montageoptionen<br />

über Kugelkopfhalterungen sind als Sonderlösung<br />

ebenfalls verfügbar. Die axiale Installation ist mittels<br />

Adapter auch zentriert möglich. Die magnetfeldresistenten<br />

elektronischen Signalgeber lassen sich dabei gleich von<br />

zwei Seiten anbringen. Ein werkzeuglos austauschbarer<br />

Dämpfungsring aus Fluorkautschuk am Zylinderkopf sorgt<br />

für die schonende Aufnahme der Werkstückoberfläche und<br />

verhindert einen direkten metallischen Kontakt.<br />

www.smc.de<br />

Alles im Griff.<br />

Endeffektoren von Schmalz wie der SLG-Greifer werden<br />

individuell für die Handlingaufgabe konfiguriert. Egal,<br />

welches Werkstück: Sie haben es optimal im Griff.<br />

WWW.SCHMALZ.COM/GREIFSYSTEME<br />

J. Schmalz GmbH · +49 7443-2403-199 · systeme@schmalz.de<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 9


01<br />

MEHR EFFIZIENZ DANK<br />

WERKERASSISTENZ<br />

Die Fertigung komplexer Produkte wie Pkw, Hochdruckreiniger oder<br />

Waschmaschinen ist fehleranfällig. Immer mehr Unternehmen setzen deshalb<br />

zur Unterstützung ihrer Werker digitale Assistenzsysteme ein: Mit deren Hilfe<br />

können Ausschussraten gesenkt und Produktionsprozesse optimiert werden.<br />

Panel-PCs und Industrie-Tablets als ideale Basis dafür liefert Rose Systemtechnik.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Wir befinden uns in der Fertigung eines Pkw-Herstellers.<br />

Ein Werker nimmt gerade ein Bauteil aus dem<br />

Materiallager und will es mit der Karosserie verschrauben.<br />

Der Arbeiter hält das Teil vor einen<br />

Scanner, greift sich einen Akkuschrauber und betätigt den Abzug<br />

– aber es tut sich nichts. Was ist passiert? Ganz einfach: Der<br />

Werker hat die falsche Komponente für diesen Montageschritt in<br />

der Hand. Ein digitales Assistenzsystem erkennt den Fehler und<br />

blockiert den Akkuschrauber, sodass das Bauteil nicht eingebaut<br />

werden kann.<br />

Das Beispiel beschreibt den Alltag an den Montagelinien der<br />

großen Automobil-Produzenten. Sie alle setzen Werkerführungsprogramme<br />

ein, um ihre Mitarbeiter zu unterstützen und<br />

die Effizienz in der Fertigung zu erhöhen. Die digitalen Assistenzsysteme<br />

sorgen dafür, dass alle Bauteile an der richtigen<br />

Stelle montiert werden. Früher bekam der Werker eine sogenannte<br />

Wagenbegleitkarte an die Hand, auf der genau ausgeführt<br />

war, was wo einzubauen war. Manche Schritte musste er<br />

anschließend mit einem persönlichen Stempel auf der Karte<br />

dokumentieren. Heute sind solche Papierkarten nicht mehr zeitgemäß,<br />

denn ein Pkw besteht mittlerweile aus etwa 10 000 unterschiedlichen<br />

Bauteilen. Hinzu kommt die immer individuellere<br />

Ausstattung der Fahrzeuge, durch die sich die Anzahl der<br />

Montagevarianten nochmals erhöht.<br />

SMARTE UNTERSTÜTZUNG FÜR<br />

KOMPLEXE MONTAGEARBEITEN<br />

Der Einsatz digitaler Assistenzsysteme lohnt sich aber nicht nur<br />

für die Automobil-Industrie. Alle Unternehmen mit einer Fließfertigung<br />

und einer großen Zahl an Produktvarianten profitieren<br />

davon. Forscher der TU Darmstadt haben herausgefunden, dass<br />

die smarten Unterstützer die Arbeitsproduktivität umso mehr<br />

steigern, je komplexer die Montagetätigkeiten sind [1].<br />

Immer mehr Unternehmen haben das erkannt und nutzen<br />

Werkerführungsprogramme in ihrer Fertigung. In vielen Fällen<br />

laufen die Programme auf Panel-PCs von Rose Systemtechnik aus<br />

Porta Westfalica. Das Unternehmen fertigt hochwertige HMI-<br />

Komplettsysteme aus Bedieneinheit, Tragarm und Peripheriegeräten<br />

für Anwendungen in verschiedensten Branchen. Unter<br />

den Kunden sind auch viele namhafte Automobil-Hersteller, in<br />

deren Fertigungslinien Tausende Panel-PCs den Werkern die<br />

richtigen Arbeitsschritte anzeigen. Die Bedieneinheiten von Rose<br />

zeichnen sich durch ein edles Design aus, sind sehr robust und<br />

S 10 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


02<br />

01 Namhafte Pkw-Hersteller setzen Panel-PCs<br />

und Industrie-Tablets von Rose als Basis ihrer<br />

Werkerführungsysteme ein<br />

02 Die Bedieneinheiten von Rose zeichnen<br />

sich durch ein edles Design aus, sind sehr robust<br />

und werden exakt an die Anforderungen der<br />

jeweiligen Anwendung angepasst<br />

03 Die HMI-Bedieneinheiten können mit<br />

zahlreichen Peripheriegeräten wie z. B.<br />

RFID-Readern ausgestattet werden<br />

04 Das Digital-Label-System von Rose ermöglicht<br />

eine flexible Beschriftung der Funktionstasten<br />

werden exakt an die Anforderungen der jeweiligen Anwendung<br />

angepasst. Der Anwender kann aus einer Vielzahl von Displayvarianten<br />

und einer großen Bandbreite an Zubehör wählen. So<br />

stattet der HMI-Spezialist seine Panel-PCs auf Wunsch z. B. mit<br />

2D-Barcode-Scannern, RFID- bzw. Euchner-Lesegeräten oder<br />

mit WLAN/Bluetooth aus. Auch der Einbau eines resistiven<br />

Touchscreens, einer akustischen Touch-Rückmeldung oder flexibel<br />

beschriftbarer Funktionstasten ist möglich. Rose hat speziell<br />

für diese Zwecke ein Digital-Label-System (DLS) entwickelt, das<br />

BESONDERS UNTERNEHMEN MIT<br />

FLIESSFERTIGUNG UND HOHER<br />

PRODUKTVARIANZ PROFITIEREN<br />

auf der E-Paper-Technologie basiert. Die innovative Lösung erlaubt<br />

die schnelle Anpassung der Taster-Belegung an veränderte<br />

Fertigungsabläufe ebenso wie länderspezifische Beschriftungen<br />

durch den Anwender selbst.<br />

Auch im Notfall bieten die Panel-PCs mit DLS maximale Flexibilität:<br />

Der Anwender kann sich einige der Geräte auf Lager legen<br />

und defekte Bedieneinheiten bei Bedarf schnell und einfach auswechseln.<br />

Der Austausch lässt sich mit dem patentierten Schnellwechseladapter<br />

QuickLock auch von ungelernten Werkern innerhalb<br />

weniger Sekunden durchführen.<br />

03<br />

04<br />

KOMPLETTSYSTEME INDIVIDUELL ANGEPASST<br />

HMI-Komplettsysteme von Rose beinhalten alle mechanischen<br />

und elektronischen Komponenten: Neben den Panel-PCs zählen<br />

dazu auch Tragarme, Höhenverstellungen, Bodenständerungen<br />

und Abhängungen. Zudem wird großer Wert auf anwenderspezifisches<br />

Consulting gelegt: „Wir gucken uns beim Kunden vor Ort<br />

alles genau an, nehmen das Aufmaß und suchen sogar die richtigen<br />

Dübel raus oder spielen die passende Firmware für den<br />

RFID-Reader auf“, berichtet Peter Schiller, Vertriebsleiter HMI<br />

Solutions bei Rose. Wenn nötig, finden er und seine Kollegen<br />

auch unkonventionelle Lösungen für die Installation: „In einem<br />

Fall mussten wir an einem Doppel-T-Träger mehrere Metallplatten<br />

montieren, damit wir unsere Panel-PCs und Tragarmsysteme<br />

sicher anbringen konnten.“<br />

[1] Digitale Assistenzsysteme in der Produktion. C. Bayer, R. Makhlouf, J.<br />

Metternich – Institut für Produktionsmanagement, Technologie und<br />

Werkzeugmaschinen (PTW), Technische Universität Darmstadt, in:<br />

WerkstattsTechnik 3/2020<br />

Bilder: 01 Golf_MHNK/stock.adobe.com/ROSE Systemtechnik,<br />

02-04 Rose Systemtechnik<br />

www.rose-systemtechnik.com<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 11


01<br />

HOCHGENAU POSITIONIEREN<br />

Speziell für hochgenaue Positionieraufgaben hat Leantechnik die<br />

lifgo-Zahnstangengetriebe entwickelt. Anwender aus unterschiedlichen<br />

Bereichen setzen auf die innovativen Komponenten: So spielen sie<br />

beispielsweise in einer neu entwickelten Digitaldruckmaschine ihre<br />

Stärken ebenso aus, wie in einem Spritzgusswerkzeug.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Eine Besonderheit der lifgo-Getriebe ist die linear geführte<br />

Zahnstange, die eine präzise Bewegung von Objekten mit<br />

einer Geschwindigkeit von bis zu 3 m/s ermöglicht. Dank<br />

der 4-fach-Rollenführung können die Zahnstangengetriebe<br />

zudem problemlos hohe Traglasten von bis zu 2,5 t aufnehmen.<br />

Und nicht zuletzt werden die Getriebe in Modulbauweise gefertigt<br />

und sind deshalb beliebig miteinander kombinierbar. Viele<br />

Maschinenbauer schätzen diese Eigenschaften und verbauen<br />

diese Getriebe in ihren Positioniersystemen.<br />

ZAHNSTANGENGETRIEBE SORGEN<br />

FÜR SAUBERES DRUCKBILD<br />

So auch der Druckmaschinen-Hersteller Isimat: Für eine Positioniereinheit<br />

in seiner neuen indirekten Digitaldruckmaschine<br />

suchte das Unternehmen eine exakte Führung. Die innovative<br />

Anlage ermöglicht die vom Markt gewünschte lückenlose<br />

360°-Bedruckung von Tuben. Die Dekore können im Siebdruck,<br />

Flexodruck sowie – durch die neue Maschine – auch im indirekten<br />

Digitaldruck auf den Artikel selbst oder auf eine metallisierte<br />

Schicht aufgebracht werden.<br />

Der indirekte Digitaldruck erfolgt mit einer Übertragungseinheit,<br />

die das Druckbild sauber und präzise auf die Tuben aufbringt.<br />

Um ein perfektes Druckergebnis zu erzielen, wählten die<br />

Ingenieure für die hochgenaue Führung der Einheit die lifgo-<br />

Zahnstangengetriebe von Leantechnik. Die Entscheidung fiel<br />

nach intensiver Recherche: Eine Kombination aus Antrieb und<br />

Führung, bei der man auch mehrere Getriebe hintereinander<br />

schalten kann, hatte man in dieser Kompaktheit nirgendwo sonst<br />

auf dem Markt gefunden.<br />

Andere Lösungen hatten die Isimat-Ingenieure zwar in Erwägung<br />

gezogen, dann aber wieder verworfen: Ein Spindeltrieb kam<br />

auf Grund der Platzverhältnisse nicht in Frage und eine Eigenkonstruktion<br />

aus Führungsschiene, Ritzel und Zahnstange hätte<br />

mehr Bauraum beansprucht, als die lifgo-Getriebe benötigen.<br />

VERSCHIEDENE PRODUKTGRÖSSEN<br />

SIND KEIN PROBLEM<br />

Die Leantechnik-Konstrukteure empfahlen dem Druckmaschinen-Hersteller<br />

den Einsatz von lifgo-5.0-Getrieben in Excenter-<br />

Bauweise. Deren Zahnflankenspiel lässt sich individuell an jede<br />

Anwendung anpassen, sodass die exakte Dekoration oder Folierung<br />

von Tuben unterschiedlicher Größen möglich ist. Leantechnik<br />

riet dem Kunden darüber hinaus zum Einsatz gehärteter<br />

Zahnstangen, um einen übermäßigen Verschleiß zu vermeiden.<br />

Der wäre andernfalls unvermeidlich, da die Übertragungswalzen<br />

teilweise nur geringe Hübe ausführen und sich deshalb meist<br />

dieselben Getriebezähne im Eingriff befinden.<br />

AUF DIE RICHTIGE FÜHRUNG KOMMT ES AN<br />

Eine Positionierlösung mit hoher Genauigkeit benötigte auch die<br />

fischer Werkzeug- und Formenbau GmbH. Das Unternehmen<br />

S 12 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


02 03<br />

fertigt Spritzguss-, Stanz- und Biegewerkzeuge für Kunden<br />

unterschiedlichster Branchen. Zum Portfolio gehören zudem<br />

Werkzeuge, die vom Unternehmensbereich fischer Befestigungssysteme<br />

zur Produktion von Kunststoff-Kartuschen für<br />

den hauseigenen 2K-Hochleistungsmörtel verwendet werden.<br />

Die Spritzgusswerkzeuge für die Fertigung der Kartuschen<br />

verfügen über eine Abstreiferplatte, die das ausgehärtete Kunststoffteil<br />

über den Formkern des Werkzeugs schiebt. Dieses fällt<br />

dann vom Formkern auf ein Förderband und wird abtransportiert.<br />

Da am hydraulischen Antrieb der Abstreiferplatte allerdings<br />

immer wieder Leckagen auftraten, wollte man ihn durch eine<br />

elektrische Ausführung ersetzen. In diesem Zusammenhang<br />

musste auch ein Ersatz für die bisherige hydraulische Führung<br />

der Platte gefunden werden. Die neue Lösung sollte dafür sorgen,<br />

dass die Abstreiferplatte die Kartuschen-Rohlinge gleichmäßig<br />

über den Formkern des Spritzgusswerkzeugs schiebt. Eine unregelmäßige<br />

Bewegung hätte nämlich zur Folge, dass die Bauteile<br />

der Kartusche aneinander schaben und dadurch beschädigt<br />

werden.<br />

HOHE HUBKRAFT GARANTIERT<br />

OPTIMALE ENTFORMUNG<br />

Nach gründlicher Suche stießen die Ingenieure von fischer auf<br />

die robusten lifgo-Zahnstangengetriebe. Für die Führung der<br />

AUF WUNSCH AUCH KOMPLETTSYSTEME<br />

Auf Basis seiner bewährten Zahnstangengetriebe liefert<br />

Leantechnik unter dem Namen leanSYSTEMS auch<br />

komplette, individuell konstruierte Positioniersysteme.<br />

Die Anlagen werden exakt nach den Vorgaben der<br />

Kunden gefertigt und lassen sich leicht in bestehende<br />

Anlagen integrieren. Je nach Anwendungsgebiet sind<br />

sie u.a. in Hubsysteme (leanLIFT), Shuttle-Systeme<br />

(leanSHUTTLE), Pick-and-Place-Anlagen (leanP&P),<br />

Portalanlagen (leanGANTRY) oder Positioniersysteme<br />

(leanPOSITIONING) unterteilt.<br />

01 Die lifgo-Zahnstangengetriebe können Traglasten von<br />

bis zu 2,5 t mit einer Geschwindigkeit von 3 m/s bewegen<br />

02 Die Zahnstangengetriebe werden u.a. in<br />

Siebdruckmaschinen von Isimat verbaut<br />

03 Auch in den Kunststoffspritzwerkzeugen von<br />

fischer Werkzeug- und Formenbau kommt dieser<br />

Getriebetyp zum Einsatz<br />

Abstreiferplatte wählten sie zwei Getriebe in der Größe lifgo 5.3<br />

mit einer Hubkraft von 15 900 N und einem Drehmoment von<br />

477 Nm. Um die Abstreiferplatte zu bewegen, sind diese großen<br />

Kräfte zwar nicht erforderlich, denn sie wiegt lediglich einige<br />

Hundert Gramm. Sie werden aber benötigt, um die ausgehärteten<br />

Kartuschen-Teile vom Spritzgusswerkzeug zu entformen.<br />

Der Grund: Durch das Schrumpfen im Fertigungsprozess haften<br />

die Kunststoffteile sehr gut an den Formkernen und müssen<br />

daher mit entsprechend hohem Druck von diesen abgestreift<br />

werden.<br />

Die lifgo-Zahnstangengetriebe sind dafür ideal, da sie nicht<br />

nur eine große Hubkraft haben, sondern auch hohe Querkräfte<br />

aufnehmen. Ein weiteres Plus der Getriebe ist ihre gute Hitzebeständigkeit:<br />

Sie halten selbst Umgebungstemperaturen von bis<br />

zu +80 °C im Inneren des Werkzeugs problemlos stand.<br />

KLEINE KOMPONENTEN GROSSE WIRKUNG<br />

Von den besonderen Eigenschaften der Leantechnik-Zahnstangengetriebe<br />

haben Isimat und fischer also auf ganz unterschiedliche<br />

Art und Weise profitiert. Der Siebdruck-Spezialist konnte<br />

seine innovative indirekte Digitaldrucktechnologie realisieren<br />

und der Werkzeugbauer seine hydraulischen Formen durch<br />

wesentlich effizientere elektrisch angetriebene ersetzen. Die<br />

Zahnstangengetriebe haben damit den Beweis erbracht, dass<br />

sich auch mit kleinen Komponenten große Wirkungen erzielen<br />

lassen.<br />

Bilder: Leantechnik, Isimat, Fischer<br />

www.leantechnik.com<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 13


SO GELINGT DIE<br />

IMPLEMENTIERUNG<br />

VON COBOTS<br />

Kollaborative Roboter arbeiten präzise und<br />

wiederholgenau, sie können monotone, kräftezehrende<br />

und auch gefährliche Arbeiten in der<br />

Produktion übernehmen. Doch die Einführung<br />

von Cobots verläuft oft nicht reibungslos, und<br />

es gibt immer noch viele Vorbehalte gegenüber<br />

dem Mensch-Cobot-System. Wie eine solche<br />

Implementierung gut funktionieren kann,<br />

zeigt folgendes Beispiel.<br />

MITARBEITER EINBINDEN<br />

Für Przemyslaw Krzysztyniak, Projektleiter und Innovationsmanager<br />

bei item, ist die frühe und abteilungsübergreifende Einbindung<br />

der Mitarbeiter essenziell. Wünsche und Ideen wurden<br />

berücksichtigt, Ergebnisse offen dokumentiert und alle Beteiligten<br />

über die laufenden Schritte informiert. Damit schaffte item<br />

Akzeptanz anstelle von Ablehnung. Die Mitarbeiter sind nach wie<br />

EINE FRÜHE EINBINDUNG<br />

DER MITARBEITER SCHAFFT<br />

AKZEPTANZ STATT ABLEHNUNG<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Cobots sind vielfältig einsetzbar. Ihre Aufgabe ist es, dem<br />

Menschen zu assistieren und ihn zu entlasten. Die item<br />

Industrietechnik GmbH setzt in ihrem modernen Fertigungs-<br />

und Vertriebszentrum Piepersberg in Solingen<br />

beispielsweise einen Cobot für industrielle Montageprozesse ein.<br />

Durch frühzeitiges Einbinden der Mitarbeiter schuf das Unternehmen<br />

eine hohe Akzeptanz, was zur erfolgreichen Umsetzung<br />

des Projektes beitrug.<br />

EINE GEEIGNETE AUFGABE DEFINIEREN<br />

Um mit dem Cobot im Sinne der Lean Production Prozesse zu<br />

optimieren, legte item den Fokus auf die manuellen Tätigkeiten<br />

innerhalb der Montage. Geplant war, diese teilweise zu automatisieren<br />

– und das mit möglichst geringem Aufwand. Ein eigens gebildetes<br />

Team prüfte sämtliche Abläufe im Bereich Bearbeitung,<br />

Montage und Konfektionierung. Betrachtet wurden die komplette<br />

Prozesskette, einzelne Produkte und die genutzten Systeme.<br />

Schließlich entschied sich das Team, den Cobot für die Montage<br />

einer Laufrolle einzusetzen und ihm damit eine für Mitarbeiter<br />

sehr kräftezehrende und monotone Aufgabe zu übertragen.<br />

Der Roboter entnimmt die einzelnen Komponenten, legt sie in<br />

die Fügevorrichtung und sortiert das fertige Produkt in einen<br />

Werkstückträger ein. Der Fügevorgang läuft dabei automatisiert<br />

ab. Die Beschäftigten füllen jetzt nur noch die Magazine auf,<br />

sorgen für Nachschub und kontrollieren den Prozess. Mehrere<br />

Arbeitsschritte wurden eingespart und die Belastung der Mitarbeiter<br />

um 90 % reduziert.<br />

vor ein wichtiger Bestandteil des Montageprozesses. Sie nutzen<br />

den Cobot wie ein Werkzeug und legen ihre Arbeitsgeschwindigkeit<br />

individuell fest. Der Roboter wird mittlerweile sogar als Teil<br />

der Mannschaft angesehen. Daher sollte er auch nicht anonym<br />

bleiben, sondern bekam den Namen „Cobra20“ – aufgrund seiner<br />

schlangenähnlichen Bewegung und in Anlehnung an das Jahr der<br />

Inbetriebnahme.<br />

SICHERHEITSASPEKTE BEACHTEN<br />

Zusätzlich zu den menschlichen Faktoren sind bei der Implementierung<br />

von Robotern auch sicherheitstechnische Aspekte zu<br />

beachten, wie die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG sowie diverse<br />

Normen und technische Spezifikationen. Durch die Kollaboration<br />

von Mensch und Maschine lässt sich eine hohe Kosteneffizienz<br />

erreichen und selbst Losgröße 1 wirtschaftlich darstellen.<br />

Um „Cobra20“ auch künftig gewinnbringned einsetzen zu können,<br />

plant item bereits weiter. So soll der Cobot demnächst<br />

Schraubapplikationen realisieren und damit Bauteile aus drei<br />

verschiedenen Produktgruppen fertigen. Nicht zuletzt ist die<br />

Zusammenarbeit mit verlässlichen Partnern entscheidend für die<br />

erfolgreiche Umsetzung eines solchen Projektes, um die Verfügbarkeit<br />

perfekt passender Komponenten für die Roboterperipherie<br />

sicherzustellen.<br />

Bild: item<br />

www.item24.com<br />

S 14 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


COBOT-SCHWEISSZELLE FÜR EINSTEIGER<br />

Mit der<br />

exklusiv in<br />

Deutschland<br />

erhältlichen<br />

Fronius<br />

SmartCell soll<br />

auch kleinen<br />

und mittelständischen<br />

Unternehmen<br />

der einfache<br />

Einstieg ins Cobot Welding gelingen. Die Schweißzelle ist<br />

dank der SmartArc-Benutzeroberfläche leicht und intuitiv<br />

bedienbar. Für besonders kurze Taktzeiten sorgt der integrierte<br />

Wendepositionierer, durch den das Bauteil, ohne es<br />

umzuspannen, in verschiedenen Positionen geschweißt<br />

werden kann. Auch das Assistenzsystem WireSense spart<br />

Zeit und Kosten: Es liefert durch punktgenaues Abtasten des<br />

Bauteils vor dem Schweißen ein Signal an den Roboter,<br />

womit dieser sein Programm an die aktuelle Bauteilposition<br />

anpassen kann. Der SmartArc Extension Pack-Handgriff am<br />

Roboterarm ist das zentrale Steuerungs- und Bedienelement<br />

des Cobots. Die SmartCell verfügt über eine Linearachse. Die<br />

Zelle besteht aus einer Sicherheitseinhausung mit Schnelllauftor,<br />

einem Schweißtisch sowie einer Schweißrauchabsaugung<br />

und lässt sich mit einem Universal Robot der<br />

e-Serie bestücken. Für zusätzliche Sicherheit sorgt ein<br />

dreistufiger Sicherheitsschalter.<br />

www.fronius.com<br />

VORMONTIERTE EINHEITEN BEWEGEN<br />

Für den sicheren<br />

Transport schwerer und<br />

werthaltiger Bauteile<br />

und Komponenten hat<br />

LK Mechanik ein<br />

flexibel einsetzbares<br />

Werkstück-Trägersystem<br />

aus Stahl und<br />

Edelstahl konstruiert. In<br />

seinen serienmäßigen<br />

Abmessungen an die<br />

Europaletten F11/F76<br />

angelehnt, soll es als nachhaltige Mehrweglösung den Material-<br />

und Warenfluss in den Pendelverkehren zwischen mehreren<br />

Partnern der Wertschöpfungskette optimieren. Die neuen<br />

Systemträger sind gabelstaplerfähig und dank einer cleveren<br />

Konstruktion an verschiedene Produktgeometrien anpassbar.<br />

Der entscheidende Faktor hierbei ist eine austauschbare<br />

Stellfläche, die stets über produktspezifische und gekennzeichnete<br />

Befestigungspunkte verfügt. Zusammen mit der robusten<br />

Statik des stählernen Systemträgers soll sie eine präzise und<br />

sichere Fixierung der vormontierten, halbfertigen oder auch<br />

fertigen Baugruppen ermöglichen. Taschen für die Begleitpapiere<br />

und Typenschilder für elektronisch lesbare QR-, DMC- und<br />

Barcodes sind ebenfalls vorhanden. Und für die Lagerung oder<br />

den Leertransport lässt sich das Werkstück-Trägersystem von<br />

LK Mechanik auf ein platzsparendes, kompaktes Format<br />

zusammenklappen.<br />

www.lk-mechanik.de<br />

LINEARSYSTEM FLEXIBEL KONFIGURIEREN<br />

Speziell für größere Handling-Anwendungen hat Rollon das<br />

Linearsystem O-Rail entwickelt. Das System soll vielseitig<br />

einsetzbar sein und verfügt über eine robuste Führung mit<br />

drei Laufbahnen. Der gehärtete, hochfeste und stark belastbare<br />

Stahl der Schiene wurde im Rollon-Nox-Verfahren<br />

schwarz oxidiert, was ihn verschleißfest machen und vor<br />

Korrosion schützen soll. Die FXRG-Führung der Schiene hat<br />

drei Laufbahnen, die im Winkel von 90 ° angeordnet sind. Für<br />

eine hohe Tragfähigkeit und einen leisen Betrieb auch bei<br />

hohen Geschwindigkeiten sorgen Rollen mit einem massiven<br />

Außenring und zweireihigen Lagern. Diese sind mit einem<br />

Spezialfett lebensdauergeschmiert und damit dauerhaft in<br />

einem Temperaturbereich von –40 bis +130 °C einsatzfähig.<br />

Die feinpolierten Laufbahnen weisen ein gotisches Profil auf,<br />

wodurch laut Hersteller eine hohe Abrollpräzision mit sehr<br />

geringer Reibung und eine lange Lebensdauer ermöglicht<br />

wird. Durch die Verwendung mehrerer paralleler und beliebig<br />

verlängerbarer O-Rail-Schienensegmente in Verbindung mit<br />

einstellbaren Fest- und Loslager-Rollen kann der Anwender<br />

eine Vielzahl von Kombinationen in der linearen Bewegung<br />

schaffen. Dabei kommt ein großer Vorteil des Linearsystems<br />

zum Tragen: Zwei parallele Schienen bilden zusammen ein<br />

selbstausrichtendes System, das Montageungenauigkeiten<br />

von ± 1 mm axial und ± 5 ° in der Rotation kompensiert.<br />

www.rollon.de<br />

Eine Tüte aus dem linken<br />

Fach nehmen.<br />

Die Tüte auf den Tisch legen.<br />

Weiter<br />

Weiter<br />

Die vier Schrauben in die<br />

Tüte stecken.<br />

Dann den Knopf weiter<br />

„Weiter“ drücken.<br />

Automatisch durchdachter:<br />

MiniTec-Handlingsysteme<br />

Schnelleres Einlernen, höhere Produktivität,<br />

weniger Fehler – nur einige Effekte von MiniTec-<br />

Montagearbeitsplätzen mit dem Assistenzsystem<br />

MiniTec SmartAssist. Besonders zu empfehlen für<br />

Variantenfertiger. Wann entdecken Sie die Kunst der<br />

Einfachheit?<br />

Messe Stuמּgart<br />

04. - <strong>07</strong>. Oktober <strong>2022</strong><br />

Besuchen Sie uns in Halle 3, Stand 3115<br />

Zurück<br />

Weiter<br />

www.minitec.de<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 15


BERÜHRUNGSLOSE ERFASSUNG VON<br />

GROSSLADUNGSTRÄGERN<br />

In der Produktionslogistik werden Großladungsträger (GLT) als<br />

Transportmöglichkeit für große und schwere Güter benötigt.<br />

Durch die Montage von Funk-Lasersensoren oberhalb der Feldebene<br />

wird eine berührungslose Überwachung der Stellplätze realisiert.<br />

Der Sensor überwacht aus der Vogelperspektive, ob der Platz am<br />

Zwischenlager frei oder belegt ist und gibt diese Information an das<br />

Gesamtsystem weiter. Hierdurch wird die gesamte Koordination von<br />

Umlagerungsprozessen erheblich vereinfacht und der Transport der<br />

Großladungsträger kann vorausschauend geleitet werden.<br />

Bild: Tramino – www.istock.com<br />

www.steute.com<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

TAKTILES HANDLING: ANTASTEN,<br />

GREIFEN UND PLATZIEREN<br />

Der Smart Flex<br />

Effector, ein neues<br />

sensorgestütztes<br />

Ausgleichsmodul<br />

von Bosch Rexroth,<br />

soll Robotern und<br />

kartesischen Linearsystemen<br />

ein<br />

menschenähnliches<br />

Feingefühl verleihen.<br />

Schwer beherrschbare<br />

Prozesse lassen<br />

sich damit laut Hersteller durch Nachrüsten automatisieren,<br />

optimieren und überwachen. Mittels einer unabhängig in<br />

sechs Freiheitsgraden arbeitenden Kinematik erfasst das<br />

Modul mit Sensitive Touch mögliche Positionsabweichungen<br />

zum Werkstück und übermittelt diese zum aktiven Ausgleichen<br />

an die Robotersteuerung. Der für Handhabungslasten bis<br />

6 kg ausgelegte Smart Flex Effector soll Maschinenherstellern<br />

und -nutzern neue Anwendungen eröffnen, die sich mit bisherigen<br />

Mitteln wie passiven Ausgleichseinheiten, Kraftdrehmomentsensoren<br />

und visuellen Systemen nur teilweise oder gar<br />

nicht realisieren lassen. Das Spektrum reiche von der Prozessautomatisierung<br />

über die Qualitätsüberwachung bis zum<br />

Teaching und kontrollierten Handling von Objekten. In einem<br />

weiteren Anwendungsfeld reduziert der Effector den bisherigen<br />

Zeitaufwand für Teaching-Vorgänge. Durch die 6D-Positionserfassung<br />

liest die jeweilige Roboter-Steuerung die exakten<br />

Koordinaten von Abgriff- und Ablagepunkten direkt aus.<br />

Ein wiederholtes Anlernen ist damit automatisiert möglich.<br />

www.boschrexroth.com<br />

ERGONOMISCHE VAKUUM-SCHLAUCHHEBER<br />

ECHTZEITÜBERWACHUNG VON ROBOTERN MIT<br />

EXEMPLARSPEZIFISCHEN GETRIEBEDATEN<br />

Für Robotergetriebe<br />

gibt es üblicherweise<br />

feste Wartungsintervalle.<br />

Nach einer gewissen<br />

Zeit oder einer<br />

bestimmten<br />

Betriebsdauer<br />

werden sie ausgetauscht<br />

– und zwar<br />

unabhängig vom<br />

tatsächlichen<br />

Verschleiß. Je nach Applikationsanforderungen, Einsatzdauer<br />

und Aufgabenfeld sind die Getriebe in der Praxis jedoch<br />

unterschiedlich großen Belastungen ausgesetzt. Auch ist die<br />

Beanspruchung der einzelnen Achsen nicht gleich stark. Hier<br />

setzt Nabtesco mit seinem Projekt zur Erarbeitung vorausschauender<br />

Wartungskonzepte an. Nabtesco öffnet die<br />

Blackbox Getriebe und stellt Roboterherstellern mit einem<br />

Nabtesco-Add-on für die Robotersteuerung getriebespezifische<br />

Daten und Charakteristiken zur Verfügung. Das Ziel: eine<br />

digitale Nachbildung des haptischen Getriebes mit seinen<br />

relevanten Eigenschaften. Für eine künftige Echtzeitüberwachung<br />

von Robotern sind die realen seriennummernbezogenen<br />

digitalen Getriebeeigenschaften von zentraler Bedeutung,<br />

denn sie ermöglichen eine individuelle Momentaufnahme der<br />

Roboterauslastung und damit eine Betrachtung der Restlebensdauer<br />

der einzelnen Getriebe. Mit den geplanten<br />

digitalen Services eröffnet Nabtesco innovative Perspektiven<br />

für moderne Wartungskonzepte im Sinne von Industrie 4.0.<br />

www.nabtesco.de<br />

Die Timmer GmbH stellt ihre neuen ergonomischen Vakuum-Schlauchheber vor. Die<br />

Produkte sind für unterschiedliche Lasten bis 300 kg ausgelegt – beispielsweise Kartonagen,<br />

Sackwaren oder Platten. Die Vakuum-Schlauchheber der Tim-Lift-Serie bieten laut<br />

Hersteller für fast alle Handling-Aufgaben eine flexible und ergonomische Lösung. Durch<br />

Verwendung des gleichen Bedienhebels zum Ansaugen, Heben sowie zum Lösen der Last<br />

werde ein schnelles Lastenhandling für die Mitarbeiter in den verschiedensten Branchenund<br />

Industriebereichen ermöglicht. Mit dem Quicklift-Schlauchheber können unterschiedliche<br />

Güter mit einem Gewicht bis 50 kg bewegt werden. Angeboten wird dieser Vakuum-<br />

Schlauchheber in verschiedenen Ausführungen im Hinblick auf die Tragkraft und Handhabung.<br />

Zur Verfügung stehen hierbei unterschiedliche Einhandbedienungssysteme:<br />

entweder mit starrer Ausrichtung oder mit einem 90 °-Schwenkkopf und 360 °-Drehteller.<br />

www.timmer.de<br />

S 16 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!