29.07.2022 Aufrufe

22-07-08 Kuechenplaner

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Ausgabe 7/8 / 20<strong>22</strong><br />

Küchenverbände –<br />

KüchenTreff sagt<br />

„Danke, Franz“<br />

▶ 16<br />

Eurocucina –<br />

Electrolux kreiert<br />

neues Küchenkonzept<br />

▶ 28<br />

Fachkräfte –<br />

Dramatischer Appell<br />

der Möbelfachschule<br />

▶ 62


Die Verbundgruppe führender Küchenspezialisten in Europa<br />

Wir haben es geschafft!<br />

Mit dem Erfolgs programm für Nachfolger und Existenzgründer<br />

Erfahren Sie mehr:<br />

Mit der starken Marke<br />

von DER KREIS:<br />

DER KREIS Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen mbH & Co. KG · Mollenbachstraße 2 · 71<strong>22</strong>9 Leonberg · www.derkreis.de


Impulse/Ansichten<br />

Im Daueralarm<br />

Die Sache mit der Glaskugel schien geklärt. Sie nutzt nichts<br />

bei der Zukunftsbetrachtung. Endlich Raum für Realismus?<br />

Die Lage ist schlimmer. Kaffeesatzleserei unterschiedlichster<br />

Weltsicht treibt die Stimmung in den grenzroten Alarmbereich.<br />

Und beständig darüber hinaus.<br />

Der Konjunktiv hat Konjunktur und kleidet sich bevorzugt als<br />

„könnte“. Es könnte dieses oder jenes stattfinden. Wenn etwas geschieht<br />

oder nicht oder versäumt wird zu tun. Die nächste Coronawelle<br />

könnte noch viel schlimmer werden, die nächste Virusvariante<br />

noch viel ansteckender. Die nächste Hitzewelle könnte<br />

heißer werden denn je, das nächste Unwetter noch mehr Regen,<br />

Hagel und Tornados bringen. Putin könnte den Gashahn nach<br />

der turnusmäßig anberaumten Technikwartung geschlossen<br />

halten (Stand 19. Juli 20<strong>22</strong>). Die Inflation könnte noch viel höher<br />

ausfallen, der Aufwand für Energie weiter steigen.<br />

Wer gerne zusätzlich Alarmstimmung verbreitet, kommt gerade<br />

auf seine Kosten. Und wer den Konjunktiv für Fortgeschrittene<br />

beherrscht, hat Chancen auf eine großformatige Schlagzeile,<br />

einen tausendfach gelikten Social-Media-Post oder einen Talk<br />

im TV. Diese Experten jedweder Fachrichtung (Alarmismus ist<br />

eine Frage der Mentalität statt des Arbeitsplatzes) kombinieren<br />

„könnte“ mit „wenn“ und modellieren so einen destruktiven Sog<br />

feinster depressiver Güte. Unter Missachtung jeglichen psychologischen<br />

Grundwissens. Oder gerade damit.<br />

Es wird auf Zukunftsoptionen hin gesorgt, beklagt und geängstigt.<br />

Und gewarnt. Deutschland am Boden, wenn . . . , ja wenn . . . !<br />

Ja was, wenn? Ganz bestimmt, wenn die Alarmisten gleich welchen<br />

Lagers die Diskussionen beherrschen und weiter zusätzlich<br />

Angst und Schrecken verbreiten. Die Betonung liegt auf zusätzlich.<br />

Dass sich Minister und Unternehmenslenker mit krisenhaften<br />

Szenarien beschäftigen und Risiken aufzeigen müssen,<br />

bleibt davon unberührt. Was daran so bitter ist: Es gibt wahrlich<br />

genug Gründe für Unsicherheit und Besorgnis. Für selbstkritische<br />

Standortbestimmungen und mutige Verhaltensänderungen.<br />

Auch, aber nicht nur wegen der akuten Energiediskussion,<br />

die an dieser Stelle keineswegs verharmlost werden soll. Diese<br />

Zustände rund um die drängenden Probleme von Corona über<br />

Energie und Klima bis Putin (oder umgekehrt) fordern aber einen<br />

möglichst kühlen Kopf. Und keine zusätzliche und vorauseilende<br />

Hysterie, vor der selbst das schlangenfokussierende<br />

Kaninchen wie ein rosa Optimismus-Schlumpf wirkt. Seriöse<br />

Prognosen sind einfach zu schwierig geworden, als dass damit<br />

leichtfertig umgegangen werden sollte. Szenarien können zutreffen<br />

oder nicht, mal noch viel schlimmer werden als gedacht oder<br />

auch nicht. Fast meint man, es habe sich ein Wettprognostizieren<br />

etabliert. Nach dem Motto: Wer hat die schlimmste aller Mutmaßungen.<br />

Auch in der Küchenbranche mehren sich die Sorgen. Bei der logistik-<br />

und rohstoffgestressten Industrie nachvollziehbar als<br />

Dauerzustand. Und im Handel je nach Vermarktungsidee in unterschiedlicher<br />

Intensität. Auf der Großfläche und im Discount,<br />

so heißt es, sei das Sommerloch nicht nur eine Frage der Temperatur.<br />

In der höherwertigen und hochwertigen Küchen- und<br />

Wohnraumplanung liefe es hingegen ordentlich. Das kann unterschiedlich<br />

betrachtet werden. Je nachdem, welcher Referenzwert<br />

herangezogen wird. Meist ist das der Umsatz. In dieser Hinsicht<br />

war 2011 ein besonderer Jahrgang mit überproportionalen Steigerungen<br />

auf ohnehin hohem Niveau. Schon seit mehr als zehn<br />

Jahren surfen Industrie und Handel auf einer beispiellosen Erfolgswelle.<br />

Corona hat der Nachfrage einen zusätzlichen Booster<br />

verpasst, wie wir inzwischen wissen.<br />

Wer nun mit Blick auf die real abgekühlte Küchenkonjunktur<br />

des laufenden Jahres bereits eine tiefgreifende Krise manifestiert<br />

sieht, verliert sich in voreiliger Schwarzmalerei. Ist es nicht<br />

auch so, dass der überhitzte Küchenmarkt von einer etwas gemäßigteren<br />

Fahrt sogar profitieren könnte? (paradoxer Alarmismus!)<br />

Denn viele Unternehmen in Industrie und Handel hat die<br />

extreme Nachfrage der letzten beiden Jahre bis an die Grenze der<br />

Leistungsfähigkeit gebracht. Dabei geraten oft interne Strukturen<br />

aus dem Blick.<br />

Die Phase der Warenverteilung ist vorbei, die Budgets der Kücheninteressierten<br />

immer öfter beschränkt. Wegen der immensen<br />

Steigerungen bei den Energie- und Lebenshaltungskosten. Es<br />

kommt im Handel mehr denn je auf Kernkompetenzen an: fachkundige<br />

Beratung, tragfähige Strategien und eine vertrauensvolle<br />

Beziehungspflege. Damit rücken die eigenen Einflussfaktoren<br />

nach vorn. Was nicht unbedingt bequem sein muss: Jüngst<br />

wandte sich die Möbelfachschule in Köln mit einem Brandbrief<br />

an die Öffentlichkeit. Mit einer deutlichen Botschaft: Die Branche<br />

muss aufwachen und sich für die Ausbildung von Fachkräften<br />

engagieren. Wörtlich heißt es: „Wenn es so weitergeht, stehen<br />

wir in wenigen Jahren ohne jeden fähigen Nachwuchs da.“ Diese<br />

Einschätzung wiederum hat nichts mit Alarmismus zu tun und<br />

kommt auch nicht aus dem Kaffeesatz.<br />

Dirk Biermann<br />

Chefredakteur KÜCHENPLANER online/offline<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 3


Inhalt<br />

Foto: Biermann<br />

Foto: MöFa<br />

16 62<br />

Die KüchenTreff-Familie traf sich nach zwei Jahren wieder persönlich.<br />

Emotionaler Höhepunkt: Die offizielle Verabschiedung<br />

von Ex-Geschäftsführer Franz Bahlmann (Foto rechts).<br />

Sabine Ganzkow (Foto), Schulleiterin der MöFa in Köln, sagt, wie<br />

es ist: „Wir sind darauf angewiesen, dass die Küchenstudios mitmachen.<br />

Sonst stehen wir bald ohne fähigen Nachwuchs da.“<br />

Ansichten<br />

3 Im Daueralarm<br />

Markt + Menschen<br />

6 Personalien aus der Küchenbranche<br />

10 AMK: Die Ansprüche der Verbraucher steigen stetig<br />

15 TechniStone: Einzug ins IDF34<br />

Küchenverbände<br />

16 KüchenTreff sagt „Danke, Franz“<br />

Hausgeräte<br />

20 Konzept „Gro“: Wenn die Küche für uns sorgt<br />

24 Mein Blick auf Küche: Kochhandwerk schlägt KI<br />

27 V-ZUG: Diskutieren und genießen auf der EuroCucina<br />

28 Miele: Der Algorithmus hilft beim Kochen<br />

Produkte<br />

32 „Lapitec Chef“: Kochen auf dem Pad<br />

34 Smeg: Like Galileo Galilei<br />

39 Haier: Gerätewelt im Wandel<br />

40 Atoll: Alles an einem Tisch<br />

43 berbel: Technologien für gute Luft<br />

47 20 Jahre „Slide&Hide“: Gelungenes Versteckspiel<br />

Hausgeräte/IFA 20<strong>22</strong><br />

48 Schott: „So macht Kochen einfach mehr Spaß“<br />

52 Vorschau: Neuheiten auf der IFA 20<strong>22</strong><br />

Küchenmöbel<br />

54 SieMatic: Zusammenspiel der Gegensätze<br />

56 Schüller/next125: In Mailand unter einem Messe-Dach<br />

57 Blum: Räume flexibel nutzen<br />

58 Nolte Küchen: „nolteneo“ mit vielen Extras<br />

Betriebsmanagement<br />

60 Was jetzt auf den Küchenhandel zukommt<br />

Fachkräfte<br />

62 Ausbildung: Interview mit MöFa-Leiterin Sabine Ganzkow<br />

64 Recruiting: Interview mit Chris Thieme<br />

66 Bindung: Ausgezeichnete Beispiele<br />

Küchenverbände<br />

68 KüchenTreff: Jubilare geehrt<br />

68 MHK: Rund um die Eigenmarken<br />

69 Varia: Marcus Zeeh eröffnet in Ilsfeld<br />

69 DER KREIS: „SieMatic by Krampe“<br />

Foto: Haier<br />

Haier setzt den konsequenten<br />

Weg in die Zukunft fort. Mit der<br />

neuen Serie 6 präsentiert die<br />

weltweite Nummer 1* für große<br />

Hausgeräte eine einzigartige Einbaugeräte-Serie,<br />

mit der Kochen<br />

zum Erlebnis wird. Konsequent<br />

setzt das Unternehmen dabei auf<br />

Vernetzung und den Einsatz von<br />

künstlicher Intelligenz. „From<br />

cooking to amazing“ – nicht weniger<br />

will Haier mit der Serie 6<br />

erreichen, die das Unternehmen<br />

jetzt exklusiv für den Küchenfachhandel<br />

auf den Markt bringt.<br />

Nachhaltigkeit<br />

70 Aus der Praxis: Von Aufforstung bis Wasserstoff<br />

Unternehmen<br />

72 nobilia: Positiv trotz angespannter Lage<br />

73 Schock: Buntes Küchenleben auf der EuroCucina<br />

74 Familie Grohe übernimmt Mehrheit bei TermaCook<br />

75 Siemens gibt sich neue visuelle Identität<br />

76 Blum: Im Wechselbad der Gefühle<br />

Rubriken<br />

77 Impressum<br />

4 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


cooking<br />

CHEF@HOME SERIE 6<br />

Entdecken Sie den Hauptdarsteller der brandneuen, von künstlicher<br />

Intelligenz gesteuerten Backöfen. Dank der exklusiven Preci Taste®, einer<br />

<br />

<br />

Haier-europe.com


Markt + Menschen<br />

Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Foto: Samsung Foto: KWC<br />

CEO-Wechsel<br />

bei KWC<br />

Planmäßig hat Frank Schnatz<br />

zum 1. Juli 20<strong>22</strong> als CEO die Führung<br />

der KWC Group AG übernommen.<br />

Er folgt auf Thorsten<br />

Klapproth, der das Unternehmen<br />

als Präsident des Verwaltungsrats<br />

weiterhin unterstützen<br />

wird. Frank Schnatz<br />

fungierte bereits mehr als ein<br />

Jahr als Co-CEO des Armaturenspezialisten und gestaltete<br />

die Herauslösung von KWC aus dem Verbund der Franke<br />

Holding aktiv mit. Der bisherige Verwaltungsratspräsident<br />

Stefan Maser bleibt weiterhin Mitglied des Gremiums.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/ceo-wechsel-bei-kwc/<br />

BSH regelt CEO-Nachfolge<br />

Dr. Matthias Metz wird zum 1. Oktober 20<strong>22</strong> neuer Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der BSH Hausgeräte GmbH.<br />

Dann übernimmt er die Position des CEO von Dr. Gerhard<br />

Dambach, der nach dem kurzfristigen Abschied von Carla<br />

Kriwet Ende April diese Aufgabe interimistisch übernommen<br />

hat. In seiner neuen Funktion wird Dr. Matthias Metz,<br />

51, das globale Geschäft des Hausgeräteherstellers mit<br />

mehr als 62000 Mitarbeitenden<br />

und einem globalen Produktionsnetzwerk<br />

von 40 Fabriken<br />

weltweit verantworten. Metz leitet<br />

derzeit die Sparte Consumer<br />

Markets der Zeiss Gruppe, einem<br />

der internationalen Technologieführer<br />

im Bereich Halbleiterfertigungs-Equipment.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/<br />

bsh-regelt-ceo-nachfolge/<br />

Foto: BSH<br />

Foto: Miele<br />

Aufstieg in die Geschäftsleitung<br />

Hausgerätehersteller Miele schafft ein neues Ressort in<br />

der Geschäftsleitung. „Human Resources & Corporate<br />

Affairs“ heißt es. Geleitet wird es seit 1. Juli 20<strong>22</strong> von<br />

Rebecca Steinhage. Es ist die erste Frau in der Führungsriege<br />

des Gütersloher Konzerns. Als Senior Vice<br />

President leitet sie den Bereich „Human Resources“<br />

bei Miele schon seit 2019. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />

news-detail/news/ressort-personal-gestaerkt/<br />

Einbauvertrieb<br />

in neuen Händen<br />

Samsung hat die Nachfolge für den Vertrieb von Kücheneinbaugeräten<br />

im Küchen- und Möbelfachhandel<br />

in Deutschland geregelt. Nach dem Ausscheiden<br />

von Martin Alof hat Silke Eckstein zum 1. Juli 20<strong>22</strong> die<br />

Position als „Head of Sales Built-in Home Appliances“<br />

übernommen. Silke Eckstein verfügt über eine mehr als<br />

20 Jahre währende Branchenerfahrung mit Stationen<br />

bei Warendorf, SieMatic und Bauknecht. Bei Samsung<br />

Deutschland ist sie bereits seit vier Jahren im Einbaugerätebereich<br />

tätig. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/einbauvertrieb-von-samsung-in-neuen-haenden/<br />

6 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Beförderung für Frank Platzer<br />

Die Verbundgruppe DER KREIS hat die Position des<br />

kaufmännischen Geschäftsführers intern besetzt:<br />

Rund ein Jahr nach seinem Einstieg als kaufmännischer<br />

Leiter ist Frank Platzer, 52, nun zum Geschäftsführer<br />

der Leonberger Gemeinschaft für Küchenspezialisten<br />

bestellt worden. Auch in der neuen<br />

Funktion wird er die Bereiche Finanzen, Controlling,<br />

Personal sowie Digitalisierung und Prozessoptimierung<br />

der gesamten Unternehmensgruppe verantworten.<br />

Zudem ist der Diplom-Kaufmann neben<br />

Ralph Leimbach zum Geschäftsführer der Holdinggesellschaft<br />

DER KREIS Systemverbund Holding GmbH<br />

& Co. KG bestellt worden. www.kuechenplaner-magazin.de/<br />

themen/detail/news/befoerderung-fuer-frank-platzer-bei-der-kreis/<br />

Foto: DER KREIS<br />

Foto: Privat<br />

Siegfried Widmer ist<br />

im Alter von 77 Jahren<br />

gestorben.<br />

Trauer um Siegfried Widmer<br />

Er war langjähriges Verwaltungsratsmitglied von<br />

DER KREIS und ein leidenschaftlicher Küchenspezialist.<br />

Nun ist Siegfried Widmer am 17. Juni 20<strong>22</strong><br />

im Alter von 77 Jahren in familiärer häuslicher<br />

Umgebung gestorben.<br />

Siegfried Widmer war unter anderem gelernter<br />

Tischler und Ingenieur für Holztechnik mit vielseitiger<br />

Berufserfahrung. 1992 gründete er gemeinsam<br />

mit dem bereits vor drei Jahren verstorbenen<br />

Jugendfreund Werner Grambow in<br />

Schwerin das Unternehmen „Ihre Küche“. Die<br />

„Ihre Küche Grambow & Widmer GmbH“ ist<br />

seit Gründung Mitglied in der Verbundgruppe<br />

DER KREIS. Siegfried Widmer selbst war langjähriges engagiertes Verwaltungsratsmitglied<br />

bei DER KREIS Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen<br />

GmbH & Co. KG. Von 1997 bis 2015 setzte er in fast zwei Jahrzehnten vielfältige<br />

und nachhaltige Akzente für die erfolgreiche Verbundgruppenarbeit.<br />

Das Unternehmen Ihre Küche Grambow & Widmer in Schwerin wird von den<br />

beiden Söhnen der Gründer, Steffen Widmer und Detlef Grambow, geführt.<br />

Ernst-Martin Schaible, Gründer von DER KREIS und geschäftsführender Gesellschafter:<br />

„Mit Siegfried Widmer verlieren die Branche und DER KREIS einen<br />

aktiven und sehr engagierten Küchenspezialisten, der immer auch ein<br />

offenes Ohr für seine Kollegen und die Jugend hatte. Ich selbst verliere einen<br />

guten Freund und Geschäftspartner. Siegfried Widmer war ein Unternehmer<br />

mit Weitblick und Augenmaß. Mit großem Respekt vor Leistung,<br />

engagiert, fair und aufrichtig. Er hatte sich immer im Interesse für seine<br />

Kollegen starkgemacht. Unsere Gedanken sind nun bei seiner lieben Familie<br />

und seinen Mitarbeitern. Wir werden Siegfried Widmer vermissen und ihm<br />

stets ein ehrendes Andenken bewahren.“<br />

Daniel Griehl ist neuer Geschäftsführer<br />

und Gesellschafter bei Warendorf.<br />

Foto: Griehl<br />

Schneller Abschied<br />

bei SieMatic<br />

Geplant war es sicher für länger,<br />

doch am Ende ist es kaum mehr als<br />

ein Gastspiel geworden. Nach nur<br />

neun Monaten kehrte CEO Daniel<br />

Griehl SieMatic den Rücken und<br />

wechselte zum 1. Juli 20<strong>22</strong> nach<br />

Warendorf. Griehl kam zum 1. Oktober<br />

2021 vom Arbeitsplattenspezialisten<br />

Lechner zum Küchenmöbelhersteller<br />

nach Löhne. Nun<br />

verließ er das Unternehmen zum<br />

30. Juni 20<strong>22</strong>. Ziel ist die Warendorf<br />

Küchenfabrik GmbH. Dort wurde er<br />

Foto: SieMatic<br />

Neue Doppelspitze bei SieMatic: Michael Kersting und<br />

Axel Maek lösen CEO Daniel Griehl ab.<br />

zum 1. Juli 20<strong>22</strong> Geschäftsführer und auch geschäftsführender Gesellschafter. Die Gesamtverantwortung<br />

bei SieMatic haben nun die Führungskräfte Michael Kersting und Axel Maek als Doppelspitze.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/ceo-daniel-griehl-verlaesst-siematic-und-geht-zu-warendorf/<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 7


Markt + Menschen<br />

Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Andreas Macelski.<br />

Stabwechsel in der Schweiz<br />

Andreas Macelski hat am 1. Juli 20<strong>22</strong> als Managing<br />

Director die Leitung der Schweizer Zweigniederlassung<br />

des deutschen Herstellers Blanco übernommen.<br />

Er löste Christian Frank ab, der das Vertriebsbüro<br />

in den vergangenen drei Jahren führte.<br />

Frank hat zum 1. Juli eine neue Rolle innerhalb der<br />

Blanco-Organisation zur Weiterentwicklung der<br />

„Blanco Unit“-Strategie übernommen. Zudem<br />

wird er weiterhin die Vertriebsorganisation DACH<br />

unterstützen. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/stabwechsel-in-der-schweiz/<br />

Emotionaler Abschied<br />

33 Jahre standen sie an der Spitze des Softwareanbieters<br />

Carat: Gerhard Essig und Norbert Michael. Anfang Juli wurden<br />

die beiden Mitbegründer von mehr als 130 Mitarbeitenden,<br />

dem MHK-Vorstand sowie Familie, Wegbegleitern und<br />

Freunden in ihren „Unruhestand“ verabschiedet. In seiner<br />

Eröffnungsrede hob Werner Heilos die Bedeutung von<br />

Foto: MHK<br />

Fotos: Blanco<br />

Christian Frank.<br />

Abschied bei Carat (Foto von links): Gerhard Essig, Andreas Günther,<br />

Jutta Strothoff, Andreas Joost, Norbert Michael und Werner Heilos.<br />

Neue Doppelspitze<br />

David Ruetz und Kai Mangelberger haben die Leitung der IFA<br />

20<strong>22</strong> übernommen. Das Team ersetzt die bisherigen Verantwortlichen<br />

Jens Heithecker und Dirk Koslowski. David Ruetz, 53, war<br />

im Unternehmen bislang als „Head of ITB“ für die renommierte<br />

Reisemesse zuständig. Kai Mangelberger, 42, betreute die letzten<br />

zehn Jahre als „Deputy Director“ die Fachmesse InnoTrans (Verkehrstechnik)<br />

sowie seit Herbst vergangenen Jahres die „Fruit<br />

Logistica“ (Fruchthandel). www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/ifa-mit-neuer-doppelspitze/<br />

Neue IFA-Leitung:<br />

David Ruetz (l.)<br />

und Kai Mangelberger<br />

(r.)<br />

Gerhard Essig und Norbert Michael hervor. Sowohl für Carat<br />

als auch für die gesamte Verbundgruppe. Die Herausforderung,<br />

die beide 1989 mit Bravour meisterten, bezeichnete er<br />

als „Innovation“ und „Revolution“: „Damals ging es nämlich<br />

um nicht mehr und nicht weniger als die Entwicklung<br />

einer computergestützten Küchenplanung. Und das in einer<br />

Zeit, in der Küchen sehr aufwendig und vor<br />

allem auf Papier und mit Stift geplant wurden.“<br />

Lobende und emotionale Worte fanden<br />

im Anschluss auch Jutta Strothoff sowie<br />

die beiden aktuellen Carat-Geschäftsführer<br />

Andreas Günther und Andreas Joost.<br />

In allen Reden wurde die herausragende<br />

Leistung des ehemaligen „Geschäftsführer-Tandems“<br />

hervorgehoben. Ebenso der<br />

stets wertschätzende und vertrauensvolle<br />

Umgang mit allen Kolleginnen und Kollegen.<br />

Die zukünftigen Ruheständler rangen<br />

sichtlich um Worte: „Ich bin sehr gerührt<br />

und bin wirklich sprachlos“, gestand<br />

Norbert Michael. Auch Gerhard Essig ging es<br />

so. Zum Abschied gab es für beide die goldene<br />

MHK-Ehrennadel. www.kuechenplaner-<br />

Foto: Messe Berlin<br />

magazin.de/themen/detail/news/emotionaler-abschiedvom-geschaeftsfuehrer-duo/<br />

8 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Viertes Lager<br />

Häfele hat sein viertes Hochregallager am Logistikzentrum in<br />

Nagold eingeweiht. Dazu begrüßte das Unternehmen Gäste<br />

aus Politik und Wirtschaft. Die Investition in den Stammsitz im<br />

Nordschwarzwald stelle einen wichtigen Meilenstein in der Innovations-<br />

und Servicestrategie des Familienunternehmens dar. so<br />

Unternehmensleiterin Sibylle Thierer. Denn mehr Platz für neue<br />

Dienstleistungen und Sortimente sowie hochmoderne Abläufe<br />

ermöglichten eine noch schnellere und zuverlässigere Versorgung<br />

der Kunden in aller Welt. Bereits heute werden täglich bis<br />

zu 6000 Sendungen von Nagold aus in alle Welt verschickt. Platz<br />

für 15 000 zusätzliche Europaletten erweitern die Gesamtkapazität<br />

auf 65 000 Paletten-Plätze. Das Unternehmen investierte rund<br />

20 Mio. in das aktuelle Projekt. Weiter folgen: Allen voran das geplante<br />

Dynamikzentrum. Baubeginn für den futuristischen Neubau<br />

im Süden des bestehenden Versandzentrums am Nagolder<br />

Wolfsberg ist Ende 20<strong>22</strong>. Die geplante Bauzeit beträgt fünf Jahre.<br />

Foto: Häfele<br />

Foto: Senoplast<br />

Standort gestärkt<br />

Am 20. Juni hat Senoplast eine neu errichtete Extrusionsanlage<br />

am Hauptstandort in Piesendorf/Österreich in Betrieb<br />

genommen. Das Unternehmen investierte rund 7,5 Millionen<br />

Euro. Die neue Anlage erhöht die jährlichen Produktionskapazitäten<br />

um rund 4500 Tonnen. Die gesamte Investitionssumme<br />

beträgt 7,5 Millionen Euro. „Die neue Fertigungsanlage ist eine<br />

bedeutende Investition in die Zukunft zur Sicherung der Arbeitsplätze<br />

in der Region und zur Stärkung unserer Position am<br />

Markt“, erklärt Günter Klepsch, Geschäftsführer der Senoplast<br />

Klepsch & Co. GmbH. Am Hauptstandort Piesendorf/Öster reich<br />

beschäftigt Senoplast 530 Mitarbeitende. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/senoplast-staerkt-den-standort-piesendorf/<br />

Neue Produktionshalle<br />

Mehr Platz für die Produktion von Auszugsführungen und Schubkästen.<br />

Den schafft Hettich am Stammsitz in Kirchlengern. Mehr<br />

als 30 Mio. Euro investiert das Unternehmen in eine neue multifunktionale<br />

Produktionshalle mit 23 500 m 2 Nutzfläche. Nachdem<br />

Ende 2021 die ersten vorbereitenden Maßnahmen in Gang gesetzt<br />

wurden, folgte nun mit einer feierlichen Grundsteinlegung der<br />

offizielle Baustart für das Gebäude „C3“. Läuft alles nach Plan,<br />

werden ab dem 2. Quartal 2023 die ersten Produkte in der neuen<br />

Halle vom Band laufen. Das Gebäude wird logistisch mit der benachbarten<br />

Logistikhalle „C2“ verknüpft. Dabei setzt das Unternehmen<br />

wie schon bei allen anderen Projekten der letzten Jahre<br />

auf eine nachhaltig geprägte Bauweise. Die Produktionshalle<br />

werde die Vorgaben der Energieeinsparverordnung deutlich übertreffen<br />

und einen Beitrag zum verantwortungsvollen Industriebau<br />

leisten. Neben zum Teil begrünten Fassaden und Dachflächen<br />

wird zudem eine Photovoltaikanlage installiert. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/hettich-baut-neue-produktionshalle/<br />

Foto: Hettich<br />

Feierliche Grundsteinlegung: Die beiden Auszubildenden Rebecca Buschkamp<br />

und Yannik Gebauer versenken die selbst gebaute Zeitkapsel.<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 9


Markt + Menschen<br />

Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Die Ansprüche steigen stetig<br />

Auch für das Investitionsgut Einbauküche<br />

haben sich die Rahmenbedingungen<br />

zuletzt eingetrübt.<br />

Dennoch sei die Nachfrage nach<br />

individuell geplanten Küchen weiterhin<br />

hoch. Das sagte der neue<br />

AMK-Vorstandssprecher Frank<br />

Jüttner Anfang Juni bei der Wirtschaftspressekonferenz<br />

des Verbandes<br />

in Köln. „Der Trend zu<br />

höherwertigeren Küchen ist ungebrochen“,<br />

stellte Frank Jüttner<br />

fest. So gaben die Verbraucher<br />

laut Marktforschungsinstitut GfK<br />

im vergangenen Jahr im Fachhandel<br />

durchschnittlich 10 337 Euro<br />

für eine neue Küche aus. Dies entspricht<br />

einem Anstieg von 659 Euro<br />

oder knapp 7 % im Vergleich zum<br />

Vorjahr. „Die Ansprüche der Kunden<br />

im Hinblick auf die Ausstattung<br />

der Küche steigen stetig“,<br />

sagte Jüttner. Neben dem Design<br />

und den Materialien betreffe dies<br />

auch die Hausgeräte und Stauraumfunktionen.<br />

Der Vorstandssprecher<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche e.V. (AMK)<br />

räumte aber ein: „Beim Anstieg<br />

des Durchschnittspreises haben<br />

die Preiseffekte aufgrund der Materialverteuerung<br />

eine Rolle gespielt.“<br />

Das dürfte vor allem die aktuellen<br />

Marktzahlen beeinflussen.<br />

Laut amtlicher Statistik steigerten<br />

die deutschen Küchenmöbelproduzenten<br />

ihren Umsatz in den ersten<br />

vier Monaten dieses Jahres um<br />

13 % auf 2,1 Mrd. Euro. Dabei legte<br />

der Export um 13,4 % zu, auf dem<br />

Heimatmarkt gelang ein Plus von<br />

12,6 %. Die Entwicklung sei zwar<br />

besser als gefühlt, aber trotzdem<br />

sehr fragil, so Jüttner.<br />

Chancen und Risiken<br />

Markus Sander, neben Jüttner weiterer<br />

AMK-Vorstandssprecher, beleuchtete<br />

in einem Ausblick für<br />

die zweite Jahreshälfte Chancen<br />

und Risiken. Zwar werde der Stellenwert<br />

des Themas Küche weiter<br />

beträchtlich bleiben und der Wohnungsbau<br />

stabilisiere sich derzeit<br />

auf hohem Niveau, jedoch führten<br />

der Ukraine-Krieg und die Inflation<br />

zu Verunsicherungen bei den Verbrauchern.<br />

Darüber hinaus stellen<br />

laut Sander die massiv steigenden<br />

Rohstoff- und Transportkosten eine<br />

große Herausforderung für Industrie<br />

und Handel dar. Dazu komme<br />

der Containerstau vor den chinesischen<br />

Häfen. Die dadurch verursachten<br />

Störungen in den Lieferketten<br />

entwickelten sich zur großen<br />

Belastung – auch über das laufende<br />

Jahr hinaus. „Die weltweite Vernetzung<br />

in der Produktion von Chip-<br />

Modulen wird zu einer anhaltend<br />

angespannten Chipversorgung<br />

führen“, sagte Markus Sander.<br />

Alle profitierten<br />

Bei der Rückschau auf das vergangene<br />

Jahr bezeichnete Volker<br />

Irle, AMK-Geschäftsführer, den Geschäftsverlauf<br />

der deutschen Küchenindustrie<br />

insgesamt als erfreulich.<br />

Dazu zählen die Hersteller von<br />

Küchenmöbeln, Hausgeräten, Spülen<br />

und Küchenzubehör. Laut den<br />

von Irle zitierten amtlichen Zahlen<br />

legte der Umsatz der deutschen<br />

Küchenmöbelproduzenten im Jahr<br />

Foto: Hilgert<br />

2021 auf 5,7 Mrd. Euro zu. Dies entspricht<br />

nach den Auswertungen des<br />

Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie<br />

(VdDK) einem Zuwachs<br />

von 8,6 % gegenüber dem Vorjahr.<br />

Während im Jahr 2020 noch<br />

der Inlandsmarkt die große Stütze<br />

gewesen war, wurde im Jahr 2021<br />

die Erholung der Exportmärkte zum<br />

Treiber des Umsatzwachstums.<br />

Auch die Hersteller von Hausgeräten<br />

profitierten im vergangenen<br />

Jahr von der gestiegenen Küchennachfrage.<br />

Das Umsatzplus<br />

bei Elektro-Großgeräten, darunter<br />

auch den Modellen für die Küche,<br />

betrug demnach 5 %.<br />

Der heimische Küchenhandel<br />

verzeichnete im vergangenen Jahr<br />

laut GfK bei Küchenmöbeln eine um<br />

3 % gestiegene Verkaufsmenge. Der<br />

Verkaufsumsatz zog um 10 % an.<br />

10 337 Euro im Durchschnitt<br />

Detailliert ging Markus Wagenhäuser<br />

von der GfK während der<br />

AMK-Pressekonferenz auf Zahlen<br />

und Produkt ein. Zwei Angaben<br />

sind besonders interessant: Der<br />

Umsatz von Premiumküchen über<br />

20 000 Euro stieg laut Wagenhäuser<br />

um 28 %. Küchen unter 10 000 Euro<br />

verloren 4,2 % Umsatz.<br />

Stellten in Köln die Zahlen und Fakten der Küchenbranche vor (Foto von<br />

links): AMK Vorstandssprecher Markus Sander, AMK-Geschäftsführer<br />

Volker Irle, der neue AMK-Vorstandssprecher Frank Jüttner und<br />

Markus Wagenhäuser, Direktor MDA Market Intelligence GfK.<br />

10 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Und wie sieht die Küche im Jahr<br />

20<strong>22</strong> aus? Im Moment findet man<br />

in den Küchen Holz in Kombination<br />

mit anderen Materialien, beispielsweise<br />

Naturstein. Beleuchtete<br />

Vitrinen sorgen in diesen<br />

minimalistischen Designküchen<br />

für eine wohnliche Atmosphäre.<br />

Fronten mit matten Anti-Fingerprint-Oberflächen<br />

und dazu farblich<br />

angepasste Arbeitsplatten liegen<br />

weiterhin stark im Trend. Dazu<br />

kommen hocheingebaute Geräte,<br />

die in der Frontenfarbe ein einheitliches<br />

Bild ergeben. Stark nachgefragt<br />

sind noch immer Küchen im<br />

Industrial Look. Beliebt seien zudem<br />

Küchenarmaturen mit einem<br />

Trinkwassersystem für gefiltertes<br />

gekühltes, stilles, medium oder<br />

sprudelndes Wasser. Bei den Farben<br />

bleibt der Trend bei weißer<br />

oder dunkler Optik.<br />

Vom Home-Office profitierte<br />

auch der Bereich Technik. In erster<br />

Linie waren das zwar Informationstechnologien<br />

und Telekommunikation.<br />

Diejenigen, die zu Hause<br />

blieben, kurbelten allerdings auch<br />

den Umsatz von Haushaltsgeräten<br />

um 12 % an. Denn wer ständig daheim<br />

ist, kocht öfter. Die Handelsumsätze<br />

mit Elektro-Großgeräten,<br />

darunter auch denjenigen für die<br />

Küche, stiegen laut GfK um 10,4 %<br />

auf 10 Mrd. Euro (+ 5 %). Besonders<br />

Einbaukochfelder (+ 11,2 %) und Einbaukühlgeräte<br />

(+ 11,6 %) legten zu.<br />

Im Vergleich zum von Corona-Einschränkungen<br />

geprägten Vorjahr<br />

startete der Bereich Hausgeräte mit<br />

einem Umsatzzuwachs von 16,9 %.<br />

Auch bei den Premium-Einbaugeräten<br />

konnten Umsatzzuwächse<br />

verzeichnet werden: Der Umsatz<br />

bei Kochfeldern mit integriertem<br />

Abzug stieg um 31 %, bei Kühl-Gefrierkombinationen<br />

um 16 %. Bei<br />

Einbauherden/Öfen mit Pyrolyse<br />

wuchsen die Umsätze um 18 %.<br />

Trotz aller Unwägbarkeiten<br />

startete der Verkauf von Hausgeräten<br />

im Vergleich zum von Corona-Einschränkungen<br />

geprägten<br />

Vorjahr stark. Der Umsatz von Einbau-Kühlgeräten<br />

stieg um 16,9 %,<br />

Einbauherde und Backöfen legten<br />

18,5 % und Einbau-Geschirrspüler<br />

15,4 % zu. Stärkstes Kriterium für<br />

einen Kauf sei die Energieeffizienz.


Markt + Menschen<br />

Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Foto: berbel<br />

In Feierlaune: berbel-CEO Karl von<br />

Bodelschwingh.<br />

berbel feiert 20+1<br />

Die Zahl der wegen Corona verschobenen<br />

Feiern bereicherte die berbel<br />

Ablufttechnik aktuell mit einem Familienfest.<br />

Der Anlass: 20 Jahre<br />

berbel. Diese Marke war schon 2021<br />

erreicht und wurde nun nachträglich,<br />

aber nicht weniger stimmungsvoll<br />

gewürdigt. Bei warmen Frühlingstemperaturen<br />

und Sonnenschein<br />

konnten die Familien der rund 260<br />

Mitarbeitenden die Dunstabzugsmanufaktur<br />

in Rheine von innen ansehen.<br />

Auf dem festlich hergerichteten<br />

Firmengelände warteten zahlreiche<br />

Spiel-, Spaß- und Sportstationen auf<br />

die Gäste. Der Tag mündete in einen<br />

geselligen Festabend mit Essen, Trinken<br />

und Tanz. „berbel ist eine Familie,<br />

die in den letzten 20 Jahren<br />

gewachsen und zusammengewachsen<br />

ist“, sagte CEO Karl von Bodelschwingh.<br />

„Als Dunstabzugsspezialist<br />

haben wir uns „living excellence“ auf<br />

die Fahne geschrieben. Dazu trägt jeder<br />

seinen Teil bei und damit zum Erfolg.“<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />

news-detail/news/berbel-feiert-20-1/<br />

Aufschlag Haier<br />

Lichtkompetenz zugekauft<br />

Der belgische Hersteller von<br />

Dunstabzügen und Kochfeldern<br />

Novy hat sich weitere<br />

Lichtkompetenz zugekauft.<br />

Dafür wurde der<br />

niederländische Leuchtenhersteller<br />

Jansen & De Bont<br />

übernommen. Künftig will<br />

der Hersteller individuelle<br />

Beleuchtungslösungen<br />

auf hohem Niveau umsetzen. Das Highlight aller Leuchten: Mit der intuitiven<br />

Gesten steuerung lässt sich das Licht ein- und ausschalten, dimmen und die<br />

Farbstimmung ändern. In der Premium-Version kann der beleuchtete Bereich<br />

verkleinert, vergrößert oder verschoben werden – und dies nur mit Handbewegungen.<br />

Zum Novy-Portfolio sollen laut CEO Carlos Wanzeele künftig auch<br />

Beleuchtungslösungen für die Kochfelder mit Dunstabzug gehören. In diese<br />

Muldenlüfter lässt sich eine Beleuchtung bekanntlich nur schwer integrieren.<br />

Die Leuchtenproduktion wird zu Novy nach Kuurne (Belgien) verlegt. Die Markenbezeichnung<br />

wird ebenfalls geändert. Statt „Jansen & De Bont“ werden<br />

die Leuchten „in naher Zukunft“ unter dem Label Novy auf den Markt kommen.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/muldenluefter-mit-beleuchtung/<br />

Bora hautnah<br />

Einblicke in die Welt von Bora<br />

sind auch am Münchner Viktualienmarkt<br />

möglich. Dort eröffnete<br />

das Unternehmen seinen ersten<br />

Flagship Store. Das fand schon im<br />

März 2021 statt. Eine Art öffentliche<br />

Vorstellung folgte jetzt. Auf<br />

160m² bietet der Shop hochwertig<br />

gestaltete Flächen für Präsentation<br />

und Events. Genutzt wird er für<br />

individuelle Beratungen. Zudem<br />

können Kochabende für Endverbraucher, Handelspartner und Multiplikatoren<br />

veranstaltet werden. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/bora-hautnah/<br />

Bei den Hamburg European Open in der zweiten Julihälfte<br />

war Hausgerätehersteller Haier erstmals als Premiumpartner<br />

vor Ort. Das Unternehmen sponserte einen<br />

Waschsalon für die Spielerinnen und Spieler sowie<br />

einen mit Haier-Geräten ausgestatteten Catering-Bereich.<br />

Die auf Smart Home spezialisierte Premiummarke<br />

mit Deutschlandsitz in München präsentierte zudem den „Haier Family Day“ am Finalsonntag (24. Juli) und war in der gesamten<br />

Turnierwoche mit einem eigenen Stand auf dem Turniergelände am Rothenbaum vertreten. Alle Besucherinnen und<br />

Besucher des Tennisturniers konnten an einer Cashback-Aktion teilnehmen. Das Tennis-Engagement soll laut Unternehmen<br />

die Markenbekanntheit in Deutschland weiter steigern. www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/aufschlag-haier/<br />

Foto: Novy<br />

Foto: Bora<br />

Foto: Haier<br />

12 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Küchenstudio und Kochschule in einem –<br />

Wie 1-2-3 Küchen den Rundumservice neu erfindet<br />

Inhaber von 1-2-3 Küchen: Heiko Rinkes<br />

und Heiko Rychlik (Foto von links).<br />

Anzeige<br />

Als ein weiteres Mitglied des Verbands<br />

KüchenTreff ist 1-2-3 Küchen auf die Beratung,<br />

Planung, Modernisierung und Montage<br />

von Küchen und Hauswirtschaftsräumen<br />

spezialisiert. In den drei Standorten<br />

Brandenburg, Potsdam und Geltow bietet<br />

1-2-3 Küchen alles, was das Küchenherz<br />

höherschlagen lässt. Damit hört der<br />

Rundumservice des Küchenstudios jedoch<br />

nicht auf: in der hauseigenen Kochschule<br />

werden auf modernsten Geräten<br />

unter fachgerechter Anleitung exzellente<br />

Gerichte zubereitet.<br />

„Die Küche ist das Herz des Hauses.“ –<br />

so lautet das Motto, welches sich Inhaber<br />

Heiko Rinkes und Heiko Rychlik und das<br />

Team von 1-2-3 Küchen auf die Fahne geschrieben<br />

haben. Die Kund:innen werden<br />

mit organisierten und strukturierten Abläufen<br />

von der Planung bis zur Abwicklung<br />

beraten, sodass individuelle und<br />

innovativ geplante Küchen für jedes Zuhause<br />

entstehen. „Unser Ziel ist es, dass<br />

die Kundinnen und Kunden rundum beraten<br />

werden und ein Gefühl für die neuen<br />

Geräte vor dem Erhalt der neuen Küche<br />

bekommen können“, so Eric Rinkes, Küchenverkäufer<br />

im Standort Brandenburg.<br />

Dieses Ziel erreicht 1-2-3 Küchen mit der<br />

hauseigenen Kochschule am Standort<br />

Potsdam. „Im Juli 2021 eröffneten wir das<br />

dritte Studio unter 1-2-3 Küchen, in dem<br />

auch eine tolle Kochschule enthalten ist“,<br />

erzählt Eric Rinkes. „Das Studio bietet<br />

vielfältige Möglichkeiten, den Kundinnen<br />

und Kunden die Küchen und die Geräte<br />

live vorzuführen. Wir veranstalten beispielsweise<br />

Themenabende, die sich auf<br />

die verschiedenen Hersteller beziehen,<br />

Firmenevents, oder Teamveranstaltungen<br />

mit Kochduellen.“ Unter der Leitung professioneller<br />

Köch:innen können die Gäste<br />

an die verschiedenen Geräte und Einstellungen<br />

herangeführt werden, Inspirationen<br />

zum Kochen und Backen sammeln<br />

und neue Gerichte ausprobieren. Eric<br />

Rinkes fasst zusammen: „Ob zur Kundenbindung<br />

oder zur Neukundenakquise<br />

über Weiterempfehlung – das Studio bietet<br />

vor allem einen Ort, an dem Kochen<br />

Spaß macht!“<br />

Fotos: 1-2-3 Küchen<br />

Blick in die Kochschule von 1-2-3 Küchen in Potsdam.<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 13


Markt + Menschen<br />

Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Für Novy im Süden<br />

Foto: Novy/txn<br />

Wechsel in Österreich<br />

Mag. (FH) Andreas<br />

Kuzmits hat Anfang<br />

Juli die Geschäftsführung<br />

von Gorenje<br />

Österreich übernommen.<br />

Die bisherige<br />

Geschäftsführerin<br />

Irena Pecňik kehrt<br />

wie geplant in die<br />

Unternehmenszentrale<br />

von Gorenje in<br />

Slowenien zurück.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/<br />

geschaeftsfuehrerwechselbei-gorenje-austria/<br />

Von München Richtung Norden<br />

bis hoch nach Nürnberg,<br />

Erlangen und Forchheim:<br />

Das ist das neue Verantwortungsgebiet<br />

von Alban Fazlija<br />

als Gebietsverkaufsleiter für<br />

Novy. Seit Anfang Mai ist er<br />

im Amt. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/<br />

fuer-novy-im-sueden/<br />

Teamgeist beim Firmenlauf<br />

Foto: Gorenje Austria<br />

Mit dem Gesundheitsprojekt „ninka vital“ will Ninkaplast<br />

Arbeitsklima und Gesundheitszustand der Belegschaft<br />

positiv beeinflussen. Dazu werden jährlich Gesundheitstage<br />

veranstaltet und den Mitarbeitenden<br />

die Teilnahme an sportlichen Veranstaltungen ermöglicht.<br />

So wie jetzt beim AOK-<br />

Firmenlauf, bei dem 33 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter an<br />

einem Lauf durch den Kur- und<br />

Landschaftspark Bad Salz uflen<br />

teilnahmen. Das Unternehmen<br />

wertet das Sport-Event als „sehr<br />

erfolgreich“. Und das nicht nur<br />

wegen der guten Zeiten, sondern<br />

besonders aufgrund des<br />

starken Zusammenhalts des<br />

Ninka-Teams. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/teamgeist-beim-firmenlauf/<br />

In die Geschäftsführung befördert<br />

Foto: SHD<br />

Mehr Export<br />

Seit dem 1. Juli 20<strong>22</strong> ist Eric Hölper<br />

Geschäftsführer der SHD Einzelhandelssoftware<br />

GmbH und wird<br />

zukünftig gemeinsam mit Stefan<br />

Hahne die Geschäftsführung verantworten.<br />

Peter Kattrup übernimmt<br />

als Prokurist dessen bisherige<br />

Position als Leiter des<br />

Produktmanagements. www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/in-dieshd-geschaeftsfuehrung-befoerdert/<br />

Die Exportmärkte werden auch für die Conti Sanitärarmaturen<br />

GmbH immer wichtiger. Deshalb baut das Unternehmen<br />

den Vertrieb weiter aus: Alexander Matt zeichnet ab<br />

sofort als „International Sales Director“ für die Exportgeschäfte<br />

des Armaturenherstellers verantwortlich. Der<br />

54-jährige Vertriebsprofi verfügt über fast 30 Jahre Erfahrung<br />

in der Sanitärbranche. Er war unter anderem im Vertrieb<br />

für Schell und Hansa tätig. Zum Produktportfolio<br />

des hessischen Sanitärspezialisten aus Wettenberg (nahe<br />

Gießen) zählt auch die Küchenarmaturen-Serie „H10“.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/fachkraft-fuer-deninternationalen-vertrieb/<br />

Foto: Conti<br />

Foto: Ninka<br />

14 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Fotos: TechniStone<br />

www.sedia-kuechentechnik.de<br />

Carsten Schulz (sitzend) leitet als Verkaufsdirektor die TechniStone Deutschland GmbH.<br />

Zum Vertriebsteam gehören (stehend von links) Nurah Abou Rajab (AD Baden Württemberg),<br />

Christian Müller (AD südl. Hessen / südl. Rheinland Pfalz / Saarland), Florent Smakolli<br />

(AD nördl. Rheinland-Pfalz / nördl. Hessen / südl. NRW), Felix Schmidke (AD nördl.<br />

NRW / Niedersachsen) und Bärbel Zimmermann (Innendienst).<br />

TechniStone zieht ins IDF34 ein<br />

Oberflächen aus Quarzkomposit bietet TechniStone für alle Bereiche des Wohnens und für<br />

Objekteinrichtungen. Nun erweiterte das Unternehmen seine Präsenz in der wichtigsten<br />

Region der Küchen- und Möbelindustrie. Im IDF34 in Löhne wurde ein neuer Showroom<br />

eröffnet. Zusammen mit 75 geladenen Gästen eröffneten Verantwortliche aus der Zentrale<br />

in der Tschechischen Republik die als Dauerausstellung und Vertriebsstützpunkt konzipierten<br />

Räume in Löhne. Vor Ort waren Jir ̌í Tupý (Verkaufsleiter), Lukáš Horák (Exportleiter<br />

für Deutschland), David Ruzicka (Produktmanager) und Nicole Fišerová (Online-Projektleiterin).<br />

Den offiziellen Startschuss gab Carsten Schulz, der als Verkaufsleiter die deutsche<br />

Niederlassung von TechniStone mit Sitz in Mannheim leitet. Das Unternehmen vertreibt<br />

seine Produkte derzeit auf fünf Kontinenten in mehr als 75 Ländern.<br />

Die stimmungsvolle Eröffnungsparty (geplant und umgesetzt von der Agentur ansprechend<br />

mit der Inhaberin Christiane Pauli) stand unter dem Motto „A touch of living<br />

perfection“. In lockerer Atmosphäre machten sich die Gäste aus Industrie, Wirtschaft, Architektur<br />

und Innenarchitektur ein Bild von der Vielseitigkeit der Oberflächen aus Quarzkomposit.<br />

Eingesetzt werden können diese für Wohnen, Küche, Bad und Möbelbau. In<br />

der Küche als Arbeitsplatten und Möbelfronten<br />

oder für komplette Wandverkleidungen.<br />

Selbstredend wurde auch der neue<br />

Showroom im IDF34 mit TechniStone-Platten<br />

gestaltet. Umgesetzt von den Steinverarbeitungsfirmen<br />

Jauer Natursteine, DBW<br />

Natursteine und Bruno Paul. Der Showroom<br />

wird künftig als Vertriebsbüro, Schulungsund<br />

Eventlocation ganzjährig genutzt und<br />

seine Pforten auch zum nächsten wichtigen<br />

Branchenevent weit öffnen: zur Küchenmeile<br />

A30 vom 16. bis 23. September 20<strong>22</strong>.<br />

7/8/20<strong>22</strong><br />

Unsere Küche – unser Zuhause<br />

Kochen · Leben · Lachen


Küchenverbände<br />

Fotos: Biermann<br />

Ex-Geschäftsführer Franz Bahlmann<br />

ist jetzt auch offi ziell verabschiedet.<br />

Ganz zurückgezogen hat er sich aus<br />

dem operativen Geschäft aber nicht.<br />

Danke, Franz!<br />

„Der KüchenTreff wird 25 – und das zum dritten Mal.“<br />

Mit dieser launigen Eröffnung begrüßte Moderatorin<br />

Désirée Duray rund 350 Gäste zur Jahres hauptversammlung<br />

in Bremen. „Endlich!“ lautete der<br />

einheit liche Tenor. Denn zwei mal musste die<br />

Geburtstags feier wegen Corona verschoben werden.<br />

Und damit auch ein ganz besonderer Akt:<br />

Die offizielle Verabschiedung des langjährigen<br />

Geschäfts führers Franz Bahlmann.<br />

Das wurde emotional.<br />

16 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 17


Küchenverbände<br />

„Wer nichts im Boden<br />

hat, muss was in der<br />

Birne haben.“ Wolfgang<br />

Bosbach, CDU-Politiker<br />

und unter haltsamer<br />

Redner.<br />

Fotos: Biermann<br />

Zwei wie wir:<br />

Dr. Oliver Streit (Ex-Vertriebschef nobilia)<br />

und Franz Bahlmann beim „Franz Abend“.<br />

„Habt Mut zu vielen Ideen.“<br />

Autorin und Beraterin<br />

Anja Förster.<br />

Schon am Vorabend des „#KüchenTreff-<br />

DesJahres“ – so nennt die Verbundgruppe<br />

ihre Jahreshauptversammlung – stand<br />

Franz Bahlmann im Mittelpunkt. Beim<br />

„Franz Abend“ in den Eventräumen der<br />

Union Brauerei in Bremen. Etwa 250 persönliche<br />

Freunde, langjährige Wegbegleiter<br />

aus der Branche und das Team<br />

der Geschäftsstelle in Wildeshausen<br />

zollten „ihrem Franz“ Respekt und Anerkennung.<br />

Für den Erfolg der Verbundgruppe,<br />

aber besonders für die Art und<br />

Weise, wie er KüchenTreff über 25 Jahre<br />

beharrlich entwickelt und erfolgreich am<br />

Markt platziert hat. Um es auf einen Nenner<br />

zu bringen: Mit Team-Spirit, Sachverstand,<br />

Verhandlungsgeschick – und einer<br />

Extra portion Herz, Humor und Menschlichkeit.<br />

„Setz Dich auf den Stuhl Deines<br />

Gesprächspartners“ ist sein Leitsatz. Dies<br />

ermöglichte Verhandlungen auf Augenhöhe,<br />

in der niemand als Verlierer den Raum<br />

verlassen musste.<br />

Praktikum gegen Wohnwand<br />

Beim „Franz Abend“ brandeten viele Emotionen<br />

auf. Anekdoten aus den Anfangstagen<br />

der Geschäftsstellentätigkeit in der<br />

Bahlmann’schen Privatwohnung wurden<br />

geteilt und manche kleine und große<br />

Träne verdrückt. Einen Abend voller Gefühle,<br />

Wertschätzung, Unterhaltung und<br />

Überraschungen, die das Geschäftsstellenteam<br />

ihrem ehemaligen Chef bereiteten.<br />

Und der war sichtbar gerührt. Und<br />

NATÜRLICH selbst für die ein oder andere<br />

Anekdote gut. Wie er zum Beispiel in<br />

sehr jungen Jahren den Einstieg in die<br />

Möbelbranche fand: als Praktikant eines<br />

örtlichen Einrichtungsunternehmens. Im<br />

Gegenzug verpflichteten sich seine Eltern,<br />

eine Schrankwand bei diesem Händler zu<br />

kaufen. Der Deal war abgemacht. Von da<br />

an ließ ihn der Geruch von Möbeln nicht<br />

mehr los.<br />

Geschäftsführer der ersten Stunde<br />

Nach Stationen in der Küchenmöbelindustrie<br />

folgte 1995 die Gründung von<br />

KüchenTreff. 27 Gründungsmitglieder aus<br />

dem Händlerkreis des damaligen Meller<br />

Küchenmöbelherstellers Star Beka vertrauten<br />

Franz Bahlmann die Geschäftsführung<br />

an. Unterstützung erhielt er aus<br />

der Industrie. Auch Ferdinand Schöppich,<br />

damals der erste Beiratsvorsitzende der<br />

jungen Verbundgruppe (und seit 2018 Ehrenbeirat),<br />

trat beim „Franz Abend“ ans<br />

Rednerpult. Zusammen mit dem aktuellen<br />

Beiratsvorsitzenden Adrian Junker.<br />

Ebenso Irene Gotas (Flotho Medientechnik<br />

Vlotho) und Markus Frönd (ieQ-Systems).<br />

Andere ebenfalls. Besondere Gute-Laune-Momente<br />

initiierte Dr. Oliver<br />

Streit (ehemaliger nobilia-Vertriebschef)<br />

mit seiner persönlichen, humorigen und<br />

geistreichen Laudatio. Dafür erhielt er wenigstens<br />

ebenso viel Applaus wie der nun<br />

verabschiedete Franz Bahlmann.<br />

Nicht ganz weg<br />

Wobei Verabschiedung relativ betrachtet<br />

werden muss. Die Geschäftsführung<br />

von KüchenTreff hat Franz Bahlmann<br />

wie längst bekannt bereits im März 2020<br />

an Marko Steinmeier und Daniel Borgstedt<br />

übergeben. Dennoch ist er weiter an<br />

Bord. Als Geschäftsführer der Küchen-<br />

Treff International GmbH. In dieser Position<br />

kümmert sich um die internationalen<br />

Aktivitäten der Gruppe, konkret in Holland,<br />

Belgien, Luxemburg (= Benelux) sowie<br />

Öster reich und der Schweiz. „Im Verabschieden<br />

bin ich schlecht“, räumte der<br />

ehemalige Gesamtgeschäftsführer und<br />

heutige „Geschäftsführer BACH“ gegenüber<br />

der KüchenTreff-Familie in Bremen<br />

18 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Wandel und Veränderung: Was das für den Alltag<br />

bedeutet, diskutierte Moderatorin Dé siré e Duray<br />

mit Wolfgang Bosbach (2. von rechts) und Thomas<br />

M. Stein (rechts). I nput aus Sicht der Küchenbranche<br />

steuerte Florian Goos (Foto links) hinzu.<br />

Blau und Gelb: Kein Hinweis auf die Farben der Ukraine-Flagge, sondern auf den einstigen<br />

Küchenmöbelhersteller Star Beka, aus dessen Händlerkreis sich der KüchenTreff-<br />

Verband 1995 bildete. Daran erinnerten Ferdinand Schöppich (erster Beiratsvorsitzender;<br />

Foto rechts) und Adrian Junker (aktueller Beiratsvorsitzender; links).<br />

Haben das Steuerruder von Franz<br />

Bahlmann übernommen und prägen<br />

die Geschicke von KüchenTreff auf<br />

ihre Weise: die Geschäftsführer Daniel<br />

Borgstedt (Foto links) und Marko<br />

Steinmeier.<br />

ein. Dennoch fand er die stimmigen Worte<br />

für das, was bislang war: „Vielen Dank!“<br />

Dafür erhielt er lang anhaltenden Applaus.<br />

Erfolgreicher als erhofft<br />

Das weitere Geschäftsführer-Engagement<br />

von Franz Bahlmann in den genannten<br />

Ländern soll aber nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass Marko Steinmeier und<br />

Daniel Borgstedt längst das Steuerruder<br />

in Wildeshausen übernommen haben. Die<br />

beiden Geschäftsführer in Doppelspitze<br />

berichteten von einem außerordentlich<br />

erfolgreichen Geschäftsjahr 2021. Zum<br />

Stichtag 31. Dezember 2021 zählte Küchen-<br />

Treff in Summe 486 Mitglieder mit 509<br />

Standorten. Davon hatten 245 Unternehmen<br />

mit ca. 280 Standorten ihren Sitz in<br />

Deutschland (+ 21 Mitglieder in 2021), die<br />

übrigen verteilen sich auf die genannten<br />

Länder. Im laufenden Jahr 20<strong>22</strong> seien bereits<br />

weitere neue Mitgliedschaften dokumentiert.<br />

Der Einkaufsumsatz aller<br />

KüchenTreff-Händler stieg im vergangenen<br />

Jahr um 19 %. Der Umsatzzuwachs in<br />

Deutschland betrug 14 %. Absolute Umsatzzahlen<br />

nennt der Verband traditionell<br />

nicht. Es sei denn, sie beziehen sich auf<br />

den gemeinsamen Einkauf in der Kooperation<br />

mit Alliance / DER KÜCHENRING.<br />

Der Küchenumsatz der Kooperationspartner,<br />

die seit März 2020 beim Einkauf gemeinsam<br />

auftreten und inzwischen auch<br />

organisatorisch und personell enger verzahnt<br />

sind, erreichte 2021 rund 1,23 Mrd.<br />

Euro (+ 8,6 %). Damit sei man die Nr. 1<br />

unter den Verbundgruppen im Küchenmarkt,<br />

so Marko Steinmeier.<br />

Veränderung gestalten<br />

„Leinen los!“ lautete das Motto der Jahreshauptversammlung<br />

in Bremen. Damit<br />

wählten die Verantwortlichen ein Bild mit<br />

Doppelbotschaft. Aus interner Sicht gehe<br />

es darum, die Marke KüchenTreff noch<br />

selbstbewusster in den Markt zu tragen.<br />

Dafür steht eine Vielzahl an Instrumenten<br />

zur Verfügung, unter anderem die neue<br />

Webpräsenz „erfolgreich-mit-kuechentreff.<br />

de“. Gleichzeitig zielt die Botschaft auf die<br />

Themen, die derzeit das Tagesgeschäft<br />

bestimmen und Industrie wie Handel zu<br />

konkreter Veränderungsbereitschaft und<br />

Flexibilität aufrufen. Impulse dazu gab<br />

es in Bremen von CDU-Politiker Wolfgang<br />

Bosbach, Musikmanager Thomas M. Stein,<br />

Agentur-Inhaber Florian Goos (Goos<br />

Communication) und Key-Note-Speakerin<br />

Anja Fö rster. Die Autorin und Beraterin<br />

treibt die Frage um, was sich „in unseren<br />

Köpfen verändern muss, wenn wir erfolgreich<br />

sein wollen“. Anregungen dazu gab<br />

sie mehrere, allen voran diese: „Habt Mut<br />

zu vielen Ideen.“ Denn nur wer viele Ideen<br />

hat und diese zulässt, könne damit experimentieren<br />

und sich für ausgewählte Projekte<br />

entscheiden, aus denen sich dann die<br />

tragenden Innovationen entwickeln.<br />

Ausgezeichneter Service<br />

Viele Ideen sind gewiss auch die Basis<br />

für einen überzeugenden Service. Dieser<br />

lässt sich heutzutage über die Zahl und<br />

Qualität der Online-Bewertungen ablesen.<br />

Platz 1 im KüchenTreff-Ranking sicherte<br />

sich 2011 mit den meisten Top-Bewertungen<br />

der KüchenTreff Homberg.<br />

Und das bereits zum siebten Mal in Folge.<br />

Dafür erhielt Studio-Geschäftsführer<br />

Christian Schneider den „KüchenTreff<br />

Service Award 2021“. Die Basis für ausgezeichneten<br />

Service verriet Schneider<br />

auch: „Wir sind sieben Tage die Woche für<br />

die Kunden da. Das war’s schon.“ So hätte<br />

es Franz Bahlmann wohl auch gesagt.<br />

Dirk Biermann<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 19


Hausgeräte<br />

Mit dem Küchenkonzept<br />

„Gro“ bereichert Electrolux<br />

unser Verständnis von Ernährung,<br />

Kochen und die<br />

Einrichtung von Küchen. Gezeigt<br />

wurde es erstmals auf<br />

der Eurocucina in Mailand.<br />

Foto: Electrolux<br />

20 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Wenn die Küche<br />

für uns sorgt<br />

Haben Sie schon von „Nudging“ gehört? Der englische Begriff bedeutet<br />

„Anstupsen“ oder „Schubsen“. Mit „Nudging“ will man Menschen ohne Zwang<br />

und Verbote zu anderem Verhalten bewegen. Das funktioniert bei umweltfreundlichem<br />

Verhalten, aber auch bei der Ernährung und beim Kochen.<br />

Der Mensch ist bequem und ändert seine Gewohnheiten<br />

nur sehr ungern. Auch bei der Ernährung. Er<br />

kauft, was er gewohnt ist. Er isst, was er gewohnt ist.<br />

Und das ist das Problem: Wie wir zurzeit Lebensmittel<br />

für die weltweite Ernährung produzieren, geht<br />

auf Kosten unseres Planeten und trägt einen großen<br />

Teil zur Klimakrise bei.<br />

Mit Verboten ändert man nicht viel. Und hier<br />

setzt das „Nudging“ an. Es wird nichts verboten<br />

und nichts belohnt. Das Prinzip wurde durch die<br />

Verhaltensökonomen Cass Sunstein und Richard<br />

Thaler geprägt und besagt, dass Menschen durch<br />

kleine Anregungen ohne Zwang zu Verhaltensänderungen<br />

gebracht werden können. In ihrem Buch<br />

„Nudge – Wie man kluge Entscheidungen anstößt“<br />

geben sie zahlreiche Tipps für diverse Anstups-<br />

Möglichkeiten.<br />

Ungesund durch den Lockdown<br />

Im Lockdown, so konnte man häufig lesen, hätte<br />

sich das Ernährungsverhalten vieler Menschen zum<br />

Positiven verändert. Es gab es erfreuliche Berichte<br />

von mehr Selberkochen und körperlicher Aktivität.<br />

Kochrezepte und -Videos boomten auf Instagram.<br />

Doch in allen Bevölkerungsschichten gab es Menschen,<br />

bei denen sich die Ernährungssituation während<br />

der Lockdowns und Quarantäne verschlechterte.<br />

Diesen hätten vielleicht ein kleiner Stups<br />

durch die heute schon mögliche Küchentechnik geholfen.<br />

Kochfelder, auf denen nichts mehr überkocht.<br />

Backöfen, die den nächsten Bedienschritt erkennen,<br />

Kompaktgeräte und viele Automatikprogramme sorgen<br />

dafür, dass Kochen auch für absolute Laien heute<br />

so einfach wie nie ist und fast so gelingt wie in<br />

der Profi küche inkl. Rezeptanleitung per App.<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 21


Hausgeräte<br />

Das Küchenkonzept „Gro“ soll Nutzerinnen<br />

und Nutzer zu einem gesünderen Lebensstil<br />

und ressourcenschonenderen Umgang mit<br />

Lebensmitteln anregen.<br />

„Gro“ besteht<br />

aus modularen<br />

und smarten<br />

Aufbewahrungslösungen,<br />

z.B. für<br />

Cerealien.<br />

Fleisch lagert in<br />

der „Jewelry Box“.<br />

Fotos: Electrolux<br />

<strong>22</strong> KÜCHENPLANER


Küche neu gedacht<br />

Das zur Eurocucina neu vorgestellte Küchenkonzept<br />

„Gro“ (schwedisch für „sprießen“) von Electrolux geht<br />

noch einen Schritt weiter. Auf Grundlage wissenschaftlicher<br />

Daten hat das Unternehmen die Küche neu gedacht.<br />

Damit sollen Nutzerinnen und Nutzer zu einem<br />

ressourcenschonenden und gesünderen Umgang mit<br />

Lebensmitteln angeregt werden. Der ehrgeizige Plan:<br />

„Gro“ soll dabei unterstützen, bis 2030 eine nachhaltige<br />

Ernährung in den Köpfen der Menschen zu verankern<br />

und damit die Ziele des 2019 erschienenen EAT-Lancet-<br />

Reports umzusetzen. Grundlage für „Gro“ sind wissenschaftliche<br />

Daten aus der Verhaltensforschung (denn,<br />

siehe oben, der Mensch ist bequem). Mithilfe neuartiger<br />

Funktionen und Geräte sowie digitaler Unterstützung<br />

soll Kochen und Essen künftig ganz einfach sein<br />

und damit Verhaltensänderungen bewirken.<br />

Fleisch ist wertvoll<br />

„Gro“ besteht aus mehreren smarten und modularen<br />

Aufbewahrungslösungen. Zum Beispiel die „Jewelry<br />

Box“ für Fleisch. Die Bezeichnung legt nahe: Tierisches<br />

Protein ist wertvoll und muss auch so behandelt werden,<br />

sprich: Menschen sollen weniger, aber hochwertigeres<br />

Fleisch essen. Der „Nordic Smoker“ macht das<br />

Räuchern auch von pflanzlichen Lebensmitteln in den<br />

eigenen vier Wänden möglich und sorgt für neuartige<br />

Geschmackserlebnisse.<br />

Ökologischen Fußabdruck im Blick<br />

Begleitend dazu visualisiert eine digitale Plattform die<br />

eigenen Ernährungsgewohnheiten und die dadurch<br />

verursachten Auswirkungen auf den Planeten. Und damit<br />

sind wir wieder beim Nudging-Prinzip: Die Plattform<br />

zeigt den Nutzerinnen und Nutzer ihren ökologischen<br />

Fußabdruck und führt idealerweise dazu, sich<br />

persönliche Ziele zu setzen und zu erreichen. Zudem<br />

gibt „Gro“ Tipps zu Rezepten, lokalen Produkten und<br />

nachhaltigen Zutaten, die auf den persönlichen Geschmack<br />

und die individuelle Ernährungsweise abgestimmt<br />

sind und diese kontinuierlich verbessern. Die<br />

digitale Plattform berücksichtigt dabei auch die im<br />

Kühlschrank vorrätigen Lebensmittel. Das wiederum<br />

soll der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenwirken.<br />

Das ist kein Smart Kitchen mehr, sondern – wie die<br />

Entwicklerinnen und Entwickler von Electrolux sagen,<br />

ein „Thoughtful Kitchen“, eine „fürsorgliche“ Küche.<br />

Ein nicht nur schöner, sondern sehr vernünftiger Ansatz:<br />

Wenn wir schon nicht mehr für uns sorgen können,<br />

dann tut es in Zukunft (vielleicht) unsere Küche.<br />

Sybille Hilgert<br />

Schnell auf Höchstleistung.<br />

Schnell kontrolliert.<br />

Das TwoInOne Kochfeld ist unsere leistungsstärkste Kombination aus<br />

Induktionskochfeld und Dunstabzug. Auf den extragroßen Kochbereichen<br />

können Ihre Kunden komfortabel kochen und Genuss erleben.<br />

Das ist Qualität, die ihrer Zeit voraus ist.<br />

Miele. Immer Besser.


Hausgeräte<br />

Foto: Hilgert<br />

24 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Mein Blick auf Küche<br />

Kochhandwerk schlägt KI<br />

„Küche ist meine Berufung!“ Na ja, denkt man vielleicht, wie kann<br />

eine 19jährige das denn schon beurteilen? Aber wer erlebt, mit<br />

wieviel Leidenschaft Kaja Beckmann über ihren Beruf spricht, der<br />

hat keine Zweifel an dieser Aussage. Wir wollten wissen, was die<br />

Küche für die Jungköchin bedeutet. Beruflich und privat.<br />

Kaja Beckmann hat ihre Ausbildung im<br />

Restaurant Schlichte Hof in Bielefeld abgeschlossen.<br />

Sie gehörte zu den besten<br />

Koch-Azubis in Deutschland und hat beim<br />

Rudolf-Achenbach-Pokal in Frankfurt einen<br />

4. Platz errungen. An ihrem Beruf liebt<br />

sie vor allem die Kreativität und Freiheit.<br />

„Ich habe die Möglichkeit etwas mit meinen<br />

Händen zu erschaffen, das die Gäste begeistert<br />

und für das ich viel Lob bekomme.“<br />

Es begeistert sie, alles selbst zu machen<br />

und alle Zutaten in kleinen Schritten bis<br />

hin zum Endprodukt auf den Teller zu bringen.<br />

Dabei gehe es nicht ohne Teamwork.<br />

Die sei, neben guten Produkten und einer<br />

großen Portion Kreativität und Exaktheit,<br />

quasi die wichtigste Zutat bei der Zubereitung<br />

eines Gerichtes. Timing und Absprachen<br />

müssten genau passen, sonst wird die<br />

Bestellung kalt und man kann von vorne<br />

beginnen. „Kochen ist eben ein Teamsport“,<br />

sagt Kaja Beckmann. Zurzeit beschäftigt<br />

sie sich besonders gerne mit den warmen<br />

Beilagen (entre metier). Da müsse man zwischen<br />

viele Töpfe rotieren, um alles zeitnah<br />

und gleichzeitig zu erwärmen. Das sei anstrengend,<br />

aber genau das mache ihr enormen<br />

Spaß. Dementsprechend machen ihr<br />

auch die manchmal langen Arbeitszeiten<br />

nicht so viel aus. Nach der Schule habe sie<br />

sich an den neuen Arbeitsrhythmus gewöhnen<br />

müssen. Aber inzwischen könne sie<br />

gut damit umgehen. Außerdem mag sie ihren<br />

Beruf viel zu sehr, um die Arbeitszeiten<br />

in der Küche problematisch zu finden.<br />

Effektiv mit Induktion<br />

Die Ausstattung in der Küche des Schlichte<br />

Hofs sei perfekt. Zurzeit nutzt sie, den Ausbildungsinhalten<br />

des 3. Lehrjahrs entsprechend,<br />

vor allem Grill, Pfannen und Töpfe<br />

für Saucen.Und sie schwört auf Induktionsplatten.<br />

Die findet sie einfach super, weil<br />

gut handhabbar und effektiv. Kochen mit<br />

Gas mache ihr auch Spaß, es sei aber unberechenbarer<br />

als die Induktion.<br />

Die professionellen Arbeitsabläufe könne<br />

man zwar auf die private Küche übertragen,<br />

aber sie möchte sich zu Hause beim<br />

Kochen einfach entspannen. Ihre zukünftige<br />

Küche soll schön und groß sein. Denn<br />

„Die Küche ist für mich einer der schönsten<br />

Orte im Haus.“ Ideal wäre für sie ein separater<br />

Raum. Aber da sie den Duft von Essen<br />

liebt, hat sie auch nichts gegen eine offene<br />

Küche. Die würde sie dann mit einer Kochinsel<br />

ausstatten.<br />

Auf jeden Fall benötigt sie in ihrer privaten<br />

Küche einen Kombidämpfer, den sie<br />

auch aus der Küche im Schlichte Hof kennt.<br />

Und natürlich dürfen auch im Haushalt Induktionsplatten<br />

nicht fehlen. Dazu noch<br />

eine Mikrowelle und die Einrichtung wäre<br />

perfekt.<br />

Stilistisch bevorzugt sie einen schlichten,<br />

reduzierten Look, gerne in Grau, Weiß<br />

oder Schwarz. Für Töpfe und Pfannen<br />

sollten Auszüge eingeplant werden. Bestecke<br />

und Messer gehören in Schubladen,<br />

damit die Küche aufgeräumt und leicht zu<br />

säubern ist. Ein Doppelbecken bei der Spüle<br />

sei ideal, aber wenn die Küche klein sei,<br />

reiche auch ein Becken aus.<br />

Lebensmittelverschwendung<br />

vermeiden<br />

Das Thema Kochen begleitet sie schon seit<br />

ihrer Kindheit. Ihre Eltern hätten immer<br />

frisch gekocht und vieles ausprobiert. Dazu<br />

hätten sie auch ihre Kinder angehalten,<br />

auch wenn es Exotischeres wie Muscheln<br />

gab. Kaja Beckmann findet, dass es kaum<br />

eine bessere Methode gibt, um Kinder an<br />

gute Ernährung heranzuführen.<br />

Kein Wunder, dass die junge Frau nicht<br />

nur das Kochen liebt, sondern Lebensmittel<br />

enorm wertschätzt. Leider würde heute<br />

viel zu viel Essen grundlos weggeworfen. Es<br />

müsse einen viel bewussteren Umgang mit<br />

Essen geben. Denn Lebensmittel seien ein<br />

teures Gut und es sei nicht selbstverständlich,<br />

dass wir in unbegrenztem Maße darü-<br />

Völlig subjektiv<br />

Mit unserer Serie „Mein Blick auf<br />

Küche“ wollen wir Menschen vorstellen,<br />

für die der Lebensraum<br />

Küche eine besondere Bedeutung<br />

hat. Und dabei unterschiedlichen<br />

Perspektiven folgen. Je subjektiver<br />

desto besser. Was verbindet<br />

eine Sterneköchin mit der<br />

Küche? Was ein Produktentwickler,<br />

ein Mensch mit körperlichen<br />

oder geistigen Beeinträchtigungen,<br />

eine Produktdesignerin, ein<br />

Sportler, eine Künstlerin, ein Politiker?<br />

Wir befragen Menschen aller<br />

Altersstufen und Kulturen. Den<br />

Anfang macht die Jungköchin Kaja<br />

Beckmann aus Bielefeld. Weitere<br />

Portraits folgen in loser Folge.<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 25


Hausgeräte<br />

ber verfügen. Auch ihre eigene Familie würde heute<br />

noch bewusster mit Essen umgehen und zunehmend<br />

auf den Genuss von Fleisch verzichten. Kochen ist<br />

für Kaja Beckmann also nicht nur mit viel Spaß, sondern<br />

auch mit Verantwortung verbunden.<br />

Digital in Maßen<br />

Der zunehmenden Digitalisierung in der Küche<br />

steht sie ein wenig skeptisch gegenüber. Auf der<br />

einen Seite sieht sie die praktischen Vorteile: Ein<br />

Kühlhaus, das ihr mitteilt, was an Vorräten fehlt,<br />

wäre schon nicht schlecht. Auf der anderen Seite<br />

glaubt sie an das Kochhandwerk. Denn wer für viel<br />

Geld essen geh, möchte doch, dass das bestellte Gericht<br />

mit Liebe und Leidenschaft von jemandem gekocht<br />

wird, der sich darüber Gedanken gemacht hat.<br />

So etwas könne durch Künstliche Intelligenz nicht<br />

ersetzt werden. Und ein Roboter könne niemals so<br />

gut abschmecken wie ein „menschlicher“ Koch.<br />

Streetfood oder Sterneküche<br />

Für die Zukunft hat sie noch einiges vor. Sie möchte<br />

ihren Küchenmeister machen und sich dann gerne<br />

an anderen Orten ausprobieren. Die Sterne küche<br />

ist ein Ziel, aber vielleicht geht sie auch nach Japan,<br />

um dort Streeetfood zuzubereiten. „In diesem Beruf<br />

gibt es so viele Möglichkeiten. Ich kann überall<br />

hingehen und mein Leben leben.“<br />

Sybille Hilgert<br />

Foto: Hilgert<br />

26 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Diskutieren und genießen<br />

Im Rahmen des Programms „Closing the Circle“ rückte<br />

Hausgerätehersteller V-ZUG während der Milano Design<br />

Week 20<strong>22</strong> das Thema Kreislaufwirtschaft ins Zentrum.<br />

Bei verschiedenen Aktivitäten in der Stadt<br />

und auf der Messe stellte das Unternehmen seine<br />

Vision einer zirkulären Zukunft vor. Auf dem<br />

Messegelände hatte die Designerin Elisa<br />

Ossino einen anspruchsvollen Stand kreiert.<br />

Mit einer zentralen Installation der<br />

Künstler Stefano Roveda und Stefano<br />

Messina. Weitere Begegnungen fanden in der Mailänder City<br />

statt, in der H+O Apartment Gallery von Elisa Ossino sowie im<br />

Rahmen der „V-ZUG Talks“ im historischen „Teatro Gerolamo“.<br />

Dabei ging es um die Frage, wie wir mit intelligentem Design<br />

und zirkulären Lösungen eine bessere Lebensqualität sicherstellen<br />

können. In der H+O Apartment Gallery (Foto) konnten<br />

die Besucherinnen und Besucher die luxuriöse Welt von V-ZUG<br />

hautnah erleben und kleine Köstlichkeiten genießen. Zubereitet<br />

wurden diese von den Gourmet Academy-Köchen von V-ZUG.<br />

Das Motto lautete: „Inside Looking Out“.<br />

Foto: V-ZUG


Hausgeräte<br />

Der Algorithmus<br />

hilft beim Kochen<br />

Ein perfekt auf den Punkt gebratenes Steak ist hohe Kochkunst. Koch-Assistenz systeme<br />

sollen mit Hilfe von Apps, KI, Sensoren in Kochfeldern auch Koch-Laien dabei helfen,<br />

(nicht nur) ein Steak perfekt zu braten. Wie „CookAssist“, „TempControl“ und<br />

„Smart Food ID“ funktionieren, haben wir uns bei Miele angeschaut.<br />

Fotos: Hilgert<br />

7/8/20<strong>22</strong>


Koch Tobias Wulfmeyer hat in der Miele- Showküche<br />

in Gütersloh neben einem 200 g Rinderfiletsteak einen<br />

Pizza teig vorbereitet. Und dann geht es auch schon<br />

los. Aus drei Bratstufen mit werkseitig hinterlegten<br />

Temperaturen wählt Wulfmeyer die Stufe 3 und stellt<br />

die Induktions-Pfanne auf das Kochfeld. Das smarte<br />

Assistenz sys tem „CookAssist“, eine Anwendung<br />

der „Miele@mobile“-App, unterstützt den Bratvorgang<br />

über das mobile Endgerät. Es ist auf allen aktuellen<br />

„KM 7000“ Induktionskochfeldern mit der Funktion<br />

„TempControl“ nutzbar. Kochfeld und Smartphone korrespondieren<br />

miteinander. So ist bereits das Aufheizen<br />

der Pfanne über eine Grafik gradgenau nachvollziehbar.<br />

Exakt gesteuerter Garprozess<br />

Drei Sensoren im Kochfeld messen die Temperatur<br />

der Pfanne, ein komplexer Algorithmus errechnet die<br />

Temperatur und übermittelt sie an das Smartphone, so<br />

dass sich der Garprozess exakt steuern lässt. Aber der<br />

nächste Arbeitsgang wird nur aktiviert, wenn man<br />

den vorherigen am Kochfeld „abgehakt“ hat. Sobald<br />

die zum Anbraten gewünschte Temperatur erreicht<br />

ist, ertönt ein Signal, das dazu auffordert, das vorher<br />

mit Öl bestrichene Steak in die Pfanne zu legen. Wie<br />

alle vernetzungsfähigen Kochfelder von Miele verfügen<br />

die „TempControl“-Modelle über die Funktion<br />

„Con@ctivity“, bei der das Kochfeld automatisch die<br />

Dunstabzugshaube steuert.<br />

Koch Tobias Wulfmeier zeigt<br />

mit der Zubereitung eines Steaks<br />

und Pizzen, wie das Kochassistenz-<br />

System von Miele funktioniert.<br />

Hier kochen die Sterneköche<br />

Michael Dyllong, Pierre<br />

Beckerling und Sous-Chef<br />

Kevin Wolmerath.<br />

Kreativität braucht Platz<br />

berbel Downline Infinity<br />

DUNSTABZUG<br />

NEU GEDACHT<br />

Dunstabzüge in Perfektion. Made in Germany.<br />

Die neue berbel Downline Infinity mit extra großem Kochfeld, intuitiver Bedienung<br />

und einem Dunstabzug, der Maßstäbe setzt. Viel Platz für alles, was gut werden soll.


Hausgeräte<br />

Foto: Hilgert<br />

Das Steak wird mit Öl be strichen, bevor es in die Pfanne<br />

gelegt wird. Von induktionsgeeignetem Kochgeschirr<br />

abgesehen, ist spezielles Zubehör nicht erforderlich.<br />

Grafik: Miele<br />

Der<br />

TempControl-<br />

Sensor im Kochfeld<br />

erkennt die Temperatur<br />

des Kochgeschirrs und hält<br />

sie automatisch konstant.<br />

Hausgemachte oder TK-Pizza?<br />

Das Steak brät jetzt in der Pfanne. Dank perfekt eingehaltener<br />

Temperatur spritzt nichts und das Kochfeld<br />

bleibt fast sauber. Weil man sich auf die App verlassen<br />

kann, die das Signal zum Wenden des Steaks gibt, widmet<br />

sich Tobias Wulfmeyer der Zubereitung der Pizzen.<br />

Sowohl eine selbstgemachte als auch eine TK-Pizza werden<br />

in die Öfen geschoben. Die Back ofen kamera nimmt<br />

ein Foto auf und kann über die KI-gestützte Bildinterpretation<br />

sogar zwischen frischer und TK-Pizza unter-<br />

scheiden. Das Gerät schlägt das passende Automatikprogramm<br />

vor und Wulfmeyer gibt das „Go“ dazu.<br />

Die Kamera beobachtet Pizza & Co. und erkennt am<br />

Bräunungsgrad, wann das Gericht fertig ist. Für unterschiedliche<br />

Gerichte sind verschiedene Algorithmen<br />

hinterlegt, die erkennen, wie der Garverlauf ist. Der<br />

Prozess endet, wenn die Pizza passend braun ist. Die<br />

Anwendung ist ein lernendes System, d. h., dass neu<br />

aufgenommene Fotos von Kundenrezepten die Erkennung<br />

laufend verbessern. Die Auswertung dieser Fotos<br />

geschieht selbstverständlich pseudonymisiert und<br />

nur, wenn der Kunde in den Nutzungsbedingungen<br />

zustimmt.<br />

Steak bitte wenden!<br />

Inzwischen sind vier Minuten vergangen und die App<br />

gibt das Signal, das Steak zu wenden. Tobias Wulfmeyer<br />

dreht das Steak um. Die gebratene Seite sieht perfekt<br />

gebräunt aus. Nach noch einmal vier Minuten gibt es<br />

wieder ein Signal. Das Steak wird noch einmal gewendet,<br />

um die ideale Temperatur für das perfekte Mundgefühl,<br />

wie Wulfmeyer sagt, zu erreichen.<br />

Die Induktionskochfelder mit „TempControl“ verfügen<br />

auch über eine Köchelstufe für gleichbleibendes<br />

Fortkochen bei geringer Hitze und die Funkti-<br />

30 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


DAS NEUE<br />

BACKOFENUNIVERSUM<br />

VON SMEG.<br />

Foto: Hilgert<br />

Ob hausgemacht oder vorgebacken. Die Kamera im Backofen erkennt das Gericht,<br />

das in den Ofen geschoben wird.<br />

on „Warmhalten Plus“ für schonendes<br />

Erwärmen oder Warmhalten von<br />

Speisen.<br />

Zudem bietet jedes „TempControl“-<br />

Kochfeld einen „PowerFlex“-Kochbereich,<br />

der sich an die individuelle Kochsituation<br />

anpasst. Zwei Einzelzonen lassen<br />

sich wahlweise zu einer eckigen Bräterzone<br />

oder zu einer großen runden Kochzone<br />

zusammenschalten, zum Beispiel<br />

um eine große Portion Nudeln zu kochen.<br />

Den Backofen<br />

aus dem Garten steuern<br />

Dann piept auch der Backofen – und<br />

wir stellen fest, dass beide Pizzen<br />

noch ein wenig Nachbräunen vertragen<br />

können. Das funktioniert übrigens<br />

auch, wenn man draußen im Garten<br />

ist, denn auf dem Handy zeigen gestochen<br />

scharfe Bilder den Bräunungsgrad<br />

der Pizza. So kann auch außerhalb der<br />

Küche der Garzustand kontrolliert und<br />

mobil Einstellungen nachjustiert werden.<br />

Bei Bedarf kann „Smart Browning<br />

Control“ mit „ TasteControl“ kombiniert<br />

werden, das ein Austrocknen der<br />

Speise durch Restwärme verhindert.<br />

Dazu öffnet sich am Programmende<br />

die Backofentür einen Spalt, das Gerät<br />

kühlt auf eine vorgewählte Temperatur<br />

herunter und hält die Speisen dann<br />

warm.<br />

Die Assistenzsysteme „Smart Food<br />

ID“ und „Smart Browning Control“ sind<br />

zukünftig für bereits gekaufte 60er-<br />

Backöfen mit integrierter Kamera nachrüstbar.<br />

Die Funktionserweiterung gelangt<br />

über Fern-Update auf die Geräte<br />

und sorgt dann dafür, dass diese stets<br />

auf dem neuesten Stand sind.<br />

Profikoch Tobias Wulfmeyer ist von<br />

den Assistenzsystemen begeistert. In<br />

seinen Koch-Kursen habe er viele Menschen<br />

kennengelernt, die die sich mangels<br />

Erfahrung an schwierige oder<br />

gänzlich neue Rezepte nicht herantrauen.<br />

„Wenn die KI-Systeme dazu beitragen,<br />

Spaß am Kochen zu finden, dann<br />

wäre sehr viel erreicht.“<br />

Sybille Hilgert<br />

DIE GALILEO-REVOLUTION<br />

Eine neue Backofengeneration,<br />

die dank modernster Technik<br />

die Zubereitung von Speisen<br />

revolutioniert. 5 neue Backofentypen<br />

vereinen bis zu 3 Backund<br />

Garmethoden.<br />

SMEG AUF GUT BÖCKEL<br />

KÜCHENMEILE 17.09-<strong>22</strong>.09.20<strong>22</strong><br />

Ein Familienunternehmen seit 1948<br />

Mehr Informationen erhalten Sie bei<br />

Ihrem SMEG Verkaufsbeauftragten<br />

oder unter:<br />

www.smeg.de<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 31


Produkte<br />

Kochen<br />

auf dem Pad<br />

Fotos: Lapitec<br />

32 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Interessante neue Möglichkeiten für die<br />

multifunktionale Nutzung der Küchenarbeitsfläche<br />

bietet das Koch sys tem „Lapitec<br />

Chef“. Es stammt vom gleichnamigen Anbieter<br />

von Oberflächen aus gesintertem<br />

Stein. Die Flächen eignen sich für innen<br />

und außen. Bei „Lapitec Chef“ verbirgt<br />

sich die Induktionstechnologie unsichtbar<br />

unter der durchgehenden Arbeitsfläche.<br />

Erst durch Auflegen spezieller Silikonpads<br />

wird die Touch-Bedienung aktiviert. Ohne<br />

die Pads sind die Bedienelemente nicht<br />

aktiv. Die Arbeitsfläche selbst bleibt vollkommen<br />

frei, lediglich dezente Gravuren<br />

und ein Display weisen auf die zusätzliche<br />

Funktion hin. Nach dem Kochen kann die<br />

Steinoberfläche einfach gereinigt und anschließend<br />

als Esstisch genutzt werden.<br />

Entwickelt wurde diese Technologie von<br />

Lapitec in Zusammenarbeit mit der Universität<br />

Padua. Es ist patentrechtlich geschützt.<br />

Kompatibel ist die Technik mit<br />

allen Farben und Ausführungen der Produktpalette<br />

des italienischen Herstellers<br />

aus der Region Venetien.<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 33


Produkte<br />

Foto: Smeg<br />

Like<br />

Galileo Galilei<br />

Wenn jemand in der Historie durch unbeirrbaren<br />

Forscher- und Schöpfergeist zu<br />

überzeugen wusste, ist dies gewiss Galileo<br />

Galilei. Davon ließ sich der italienische<br />

Hausgerätehersteller Smeg inspirieren und<br />

nannte seine neue Backofen-Generation<br />

nach dem berühmten Universalgelehrten.<br />

Herzstück der Galileo-Geräte ist ein neu<br />

konzipierter Innenraum im Wellendesign.<br />

Dieses Prinzip verteile die Hitze besonders<br />

gleichmäßig. Eingestuft sind die Geräte in<br />

Energie-Effizienzklasse A++.<br />

Flaggschiff und der „Alleskönner“ der<br />

Familie ist der Kombi-Backofen „Omnichef“.<br />

Dieses Modell vereint die Funktionen von<br />

Ofen, Dampfgarer und Mikrowelle. Die drei<br />

Garmethoden sind auf sieben verschiedene<br />

Arten kombinierbar. Zudem lassen sich mit<br />

der „Multi-Step“-Funktion bis zu drei Garprogramme<br />

hintereinanderschalten. Der<br />

„Omnichef“ bietet 150 Automatikprogramme.<br />

Damit drei parallel zuzubereitende Gerichte<br />

zeitgleich fertig werden, verfügt der Ofen<br />

zudem über eine „Sametime“-Funktion. Sie<br />

signalisiert, wann welches Gericht in den<br />

Ofen muss, um auf den Punkt fertig zu sein.<br />

Die Überlagerung von Gerüchen verhindert<br />

eine ausgeklügelte Luftführung. Es gibt<br />

ihn in den Designlinien „Dolce Stil Novo“,<br />

„Classici“ und „Linea“.<br />

Insgesamt wartet der im „Omnichef“ integrierte<br />

Dampfgarer mit 10 Dampffunktionen<br />

auf, die die Speisen entweder kontinuierlich<br />

oder pulsierend befeuchten. Auch<br />

„Sous-Vide“-Garen ist möglich.<br />

Die Mikrowellenfunktion im „Omnichef“<br />

verzichtet auf einen Drehteller. Zum Einsatz<br />

kommt die neue Inverter-Technologie, die<br />

die Wellen leiser und gleichmäßiger ab gibt<br />

statt herkömmlich in Intervallen. Die Speisen<br />

erhitzen sich dadurch gleichmäßiger.<br />

Zur Galileo-Produktfamilie gehören neben<br />

dem „Omnichef“ eine Reihe verschiedener<br />

Kombi-Mikrowellen und Dampf backöfen<br />

in den verschiedenen Designlinien.<br />

34 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


KWC KIO.<br />

Ein digitales Statement<br />

für die Küche.<br />

Vom Marktführer aus<br />

der Schweiz.<br />

KWC. Aus reiner Überzeugung<br />

www.kwc.ch


KWC KIO.<br />

Intuitiver Bedienkomfort,<br />

digital oder analog,<br />

mit Auszugbrause oder<br />

ohne. In Matt Schwarz,<br />

Chrom oder Edelstahl.


Kompetenz für reine Lebensqualität.<br />

In der Küche, im Bad<br />

und in der Gastronomie.<br />

Mit Sicherheit begeisternd.<br />

KWC. Aus reiner Überzeugung<br />

Weitere Informationen sowie Bezugsquellen<br />

<br />

<br />

Telefon: +41 627686868 | info@kwc.ch | www.kwc.ch


Halbe Zeit,<br />

doppelte<br />

Pflege.<br />

Foto: Haier<br />

Gerätewelt im Wandel<br />

Durch den Einsatz vernetzter Technologien verändern sich unsere Hausgeräte und<br />

deren Nutzung. Das thematisierte Haier mit einer partizipativen Installation im Rahmen<br />

der Tortona Design Week parallel zur EuroCucina in Mailand. Im Superstudio<br />

Più, Via Tortona, 27. Unter dem Titel „Home Switch Home“ stellte Haier Europe das<br />

für die drei Marken Candy, Hoover und Haier entwickelte „Smart Home“ vor. Und<br />

damit das Ergebnis der Ausrichtung auf technologische Innovation, künstliche Intelligenz<br />

und Design. „Die Mailänder Designwoche ist für uns eine der wichtigsten<br />

Gelegenheiten des Jahres, um der breiten Öffentlichkeit und Insidern unseren diversifizierten<br />

Ansatz für Candy, Hoover und Haier, die kontinuierliche Innovationsforschung<br />

und unsere Verbundenheit mit der Welt des Designs zu präsentieren“, erklärt<br />

Gianpiero Morbello, Head of Brands & IOT bei Haier Europe. Mit ‚Home Switch Home‘<br />

sprechen wir über den Wandel der Menschen im Allgemeinen, den ihrer Gewohnheiten<br />

und ihres Zuhauses sowie über die daraus resultierende ständige Weiterentwicklung<br />

unserer drei Marken und Lösungen. In einem vernetzten Ökosystem kommen<br />

Produkte und Dienstleistungen zusammen, die das tägliche Erlebnis der Nutzer<br />

verbessern und erleichtern.“ Im Mittelpunkt aller Umsetzungen steht die „hOn“-App.<br />

50 %<br />

SCHNELLER<br />

50 %<br />

SANFTER<br />

Hält lange, spart viel<br />

Nachhaltigkeit speist sich aus vielen Aspekten. Sie bezieht die Entwicklung und<br />

Herstellung eines Produkts ebenso ein wie die Nutzung. Energieeffizienz sei ein<br />

prägendes Kriterium, betont PlasmaMade und verweist auf die Stärken des Produkts<br />

„E-Filter“ durch Nutzung der Umlufttechnologie. Diese helfe, Heizenergie zu<br />

sparen. Hinzu kommt die Lebensdauer der Filtertechnik. Mit 9000 Betriebsstunden<br />

im „E-Filter“ sei diese im Vergleich zu herkömmlichen Aktivkohlefilter besonders<br />

langlebig. Bei zwei Einsatzstunden am Tag halte der Filter damit zwölf Jahre, bei einer<br />

Betriebsstunde am Tag sind es demnach nahezu 25 Jahre. Neu ist: Die Plasma-<br />

Made-Umluftfilter werden nach der<br />

langen Lebensdauer vom Hersteller<br />

zurückgenommen und teilweise wiederverwendet.<br />

Ein Dauerbrenner der Nachhaltigkeit<br />

sei zudem die fachgerechte Entsorgung<br />

von Verpackungen. Plasma-<br />

Made setzt hier auf FSC zertifiziertes<br />

Verpackungsmaterial. Das Kürzel FSC<br />

steht für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.<br />

Und für die neue Firmenzentrale<br />

in den Niederlanden ist<br />

u. a. die autarke Stromversorgung<br />

durch die Installation einer Photovoltaik-Anlage<br />

vorgesehen. Dieses Projekt<br />

soll bald umgesetzt werden.<br />

Foto: PlasmaMade Deutschland<br />

So kraftvoll wie ein Wasserfall. Und so<br />

sanft wie ein Regenschauer. Die intelligente<br />

Waschtechnologie AquaTech<br />

macht aus weniger Zeit mehr Pflege:<br />

Wasser und Wasch mittel werden vorab<br />

im Waschmittelfach vermischt und fließen<br />

sensorgesteuert von oben gleichmäßig<br />

auf die Wäsche. Die schnellere<br />

Durchnässung der Textilien spart bis zu<br />

50 % der Reinigungszeit. Mit der Kraft<br />

des Wassers und sanfteren Trommelbewegungen<br />

wird eine bis zu 50 %<br />

schonendere Reinigung im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Waschprogrammen<br />

erzielt.* Und das alles besonders energiesparend<br />

in bester Energieeffizienzklasse<br />

A.<br />

* Bestätigt durch ein unabhängiges<br />

Forschungsinstitut.<br />

7/8/20<strong>22</strong><br />

beko.com/de-de


Produkte<br />

Bilder: ???<br />

40 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Alles an einem Tisch<br />

Jüngstes Mitglied der Blanc & Fischer Familienholding, zu<br />

der auch Blanco und E.G.O. gehören, ist das Berliner Startup<br />

„ATOLL Living Spaces GmbH“. Holding-CEO Bernd Eckl<br />

bezeichnete das junge Unternehmen kürzlich als „aufgehenden<br />

Stern“ der Holding. Denn die Produkte aus dem<br />

Wohn-, Möbel- und Outdoorbereich bedienen ein Wachstumssegment.<br />

Dazu zählen neben Outdoorküchen multifunktionale<br />

Tische mit Induktionstechnologie. Diese können<br />

gleichzeitig als Koch-, Ess-, Wohn- oder Arbeitstisch<br />

genutzt werden. Also gerade passend für die Küche als Ort<br />

der Begegnung und des Erlebens gemeinsamer Momente.<br />

Den Anfang macht der Keramiktisch „Mea“. Dabei handelt<br />

es sich um einen kombinierten Koch- und Ess tisch.<br />

Die Induktionsspulen sind unsichtbar in die Keramikober<br />

fläche integriert. Nur ein minimalistisches Bedienfeld<br />

lässt die Funktion erkennen. Die Keramikplatte ist<br />

produkttypisch hitzebeständig und kratzunempfindlich,<br />

sodass die Mahlzeiten direkt am Tisch zubereitet und gekocht<br />

werden können.<br />

Gestalten lässt sich der Tisch nach eigenen Wünschen.<br />

Für diverse Möglichkeiten stehen acht Keramik oberflächen<br />

von „Weiß marmoriert“ bis „Tiefschwarz“ sowie<br />

drei Tischgestelle zur Verfügung. Und das in den drei Längen<br />

200, 240 und 280 cm. Je nach Materialeinsatz bringt<br />

der Tisch 60 bis 140 Kilo auf die Waage. Damit setzt der<br />

Anbieter auf zeitgemäße Individualisierbarkeit. Technisch<br />

ausgestattet ist „Mea“ mit zwei Induktionsfeldern mit 17<br />

und 23 cm Durchmesser. Die Leis tung liegt bei 2,3 bis 3 kW<br />

(mit Boost-Funktion) sowie bei 1,4 kW (ohne Booster). Für<br />

den Betrieb genüge eine Haussteckdose. Die Preise bewegen<br />

sich laut Angaben auf der Webseite (www.atoll.store)<br />

zwischen 10 000 und 16 500 Euro. Je nach Maß und Platten-<br />

Design. Der Dunstabzug und die Tischbeleuchtung sind<br />

separat zu organisieren. Dafür ist Atoll eine Markenpartnerschaft<br />

mit Falmec eingegangen.<br />

Im Vertrieb geht die Blanc & Fischer Familienholdung<br />

mit seinem jüngsten Mitglied neue Wege: Der Fokus liegt<br />

auf einer starken Nutzung digitaler Vertriebskanäle und<br />

der direkten Ansprache der Endkunden. Dafür wurde in<br />

Berlin am Gendarmenmarkt ein Showroom eingerichtet.<br />

Weitere in großen deutschen Städten sollen folgen, berichtet<br />

Simon Kozlik, neben Daniel Czemmel Atoll-Geschäftsführer.<br />

„Damit Interessierte sich inspirieren lassen und<br />

unsere Produkte ausprobieren können.“<br />

Strategie ist zudem die intensive Zusammenarbeit mit<br />

Influencern in den sozialen Medien, die die Produkte in<br />

Aktion zeigen. Parallel dazu sei man aber auch für Vertriebspartnerschaften<br />

offen, heißt es vom Unternehmen<br />

auf telefonische Nachfrage. „Natürlich auch mit dem<br />

Küchenfachhandel.“<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 41


Produkte<br />

Foto: Franke<br />

Foto: TheSubdivision<br />

Fürs frische Grün<br />

Nach dem Einbaugerät „Plantcube Kitchen“ folgt nun<br />

der Solitär „Plantcube Living“. Eine Personal Vertical<br />

Farm für die Aufzucht von Blattsalaten, Kräutern<br />

oder Gemüse, die sich flexibel in jeden Raum integrieren<br />

lässt, meint der Anbieter. Ungewöhnlich ist<br />

die Oberfläche: Sie besteht aus einem dezenten Stoffbezug<br />

aus recycelten PET-Flaschen. Weiter optimiert<br />

wurde das Klima- und Bewässerungssystem. Das<br />

Gerät besteht nun aus zwei separaten Fächern mit<br />

zwei Türen und getrennten Klimazonen. Die neuen<br />

Fächer sollen sich auch für höher wachsende Pflanzen<br />

wie z.B. Tomaten oder Chilis eignen. Eine integrierte<br />

Kamera fördert die präzisere Steuerung der<br />

Versorgung der Pflanzen. Genau wie im Einbaugerät<br />

können im Solitär neun „Seedbars“ pro Fach kultiviert<br />

werden. Das sind in Summe 18 unterschiedliche<br />

Pflanzen. „Plantcube“-Hersteller Agrilution aus<br />

München ist seit Ende 2019 eine Miele-Tochter.<br />

Hörbar leiser<br />

Mit dem neuentwickelten „Sound Pro“-System gelingt es Franke nach<br />

eigenen Angaben, die Lautstärke selbst der leistungsstärksten Dunstabzugshauben<br />

hörbar einzudämmen. Insbesondere für offene Wohnküchen<br />

sei die neue Lösung eine echte Bereicherung. Dank eines speziellen<br />

De signs werden demnach insbesondere hohe und unangenehme<br />

Frequenzen reduziert. Zugleich minimiere das System Turbulenzen und<br />

Verwirbelungen im internen Luftstrom des Gebläses. „In Folge sinkt die<br />

wahrgenommene Lautstärke signifikant, der Klang ist angenehmer“, erläutert<br />

das Unternehmen. Das neue „Sound Pro“-Gebläse wird Franke<br />

schrittweise in seine Hauben integrieren. Basis der technologischen Entwicklung<br />

seien Studien und Forschungsergebnisse zu Geräuschpegeln<br />

und Schallfrequenzen. Welche Modelle bereits damit ausgestattet sind,<br />

steht auf www.franke.de/sound-pro.<br />

Moderne Kochkiste<br />

Mit „EcoStoof“ erlebt das Prinzip der bewährten Kochkiste eine Renaissance.<br />

Einfach die gewünschten Zutaten in einen herkömmlichen<br />

Topf geben, alles kurz zum Kochen bringen und das Essen danach mit<br />

dem Topf in den aus recycelten Fasern bestehenden „Ecostoof“ stellen.<br />

Das Produkt funktioniert wie eine dicke Jacke für den Topf. Das Essen<br />

bleibt so heiß (zwischen 70 und 100 °C), dass es von selbst weiter<br />

gart und seinen Geschmack beibehält. Ohne Energie zu verbrauchen,<br />

zu verkochen oder anzubrennen. „So wird Schmorfleisch in drei<br />

Stunden weich und Gemüse hat in weniger als einer Stunde den perfekten<br />

Biss“, versprechen die Gründerinnen Caro Niestijl und Iris van<br />

de Graaf aus den Niederlanden. Nachhaltiger Effekt: „Bei regelmäßiger<br />

Verwendung des ‚EcoStoofs‘ werden die Energiekosten für das Kochen<br />

um 30 % reduziert.“ Der „EcoStoof“ ist in unterschiedlichen Farbvarianten<br />

von Ockergelb über Ruby bis hin zu Black erhältlich. Neben einem<br />

Kochbuch und einem Gusseisentopf gibt es auch Küchenschürzen, Tragetaschen<br />

sowie Topflappen im Onlineshop. www.ecostoof.com/de/<br />

Foto: Ecostoof<br />

42 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Technologien für gute Luft<br />

Dunstabzug-Spezialist berbel hat sich seit der Gründung vor rund<br />

20 Jahren den Ruf eines innovativen Unternehmens erarbeitet – mit<br />

einigen technologischen Alleinstellungen. Vier davon im Überblick:<br />

berbel Prinzip. Dabei handelt es sich um die filterlose Reinigung<br />

des Kochdunstes mithilfe der Zentrifugalabscheidung. Der von Fettund<br />

Öl partikeln belastete Kochdunst wird stark beschleunigt und<br />

gezielt bogenförmig umgelenkt. Die Zentrifugalkraft trennt nun<br />

die leichteren Luftpartikel von den schwereren Fett- und Ölpartikeln.<br />

Letztere werden dabei in die Auffangschalen aus Edelstahl<br />

abgeschieden, die nach dem Kochen ausgewischt werden können.<br />

Ein modellabhängig integrierter Restabscheider, der so genannte<br />

„Capillar Trap“, entfernt zusätzlich die feinsten Fettpartikel und<br />

fängt diese ein. Den Fettabscheidegrad gibt berbel mit bis zu 97 %<br />

an. Diese Technik ist patentiert.<br />

Back-Flow. Bei schräg angeordneten Glas-Dekorhauben kann es<br />

durch das Zusammentreffen von heißem Wasserdampf auf die kalte<br />

Dekorfläche zu einer Kondensat- bis hin zur Tropfbildung kommen.<br />

Die von berbel patentierte Technologie verhindert dies durch eine<br />

Belüftung der Dekorscheibe von unten nach oben (Foto). Dabei wird<br />

an der Rückseite der Haube ein Teil der Luftmenge zurückgeführt<br />

und über die Glasfront geführt. Durch diese Sekundärbelüftung<br />

bleibt die Dekorfläche frei von Kondensaten. Zudem wird der Dunstwrasen<br />

gezielter in den Ansaugspalt gelenkt.<br />

Center-Flow. Diese runde Anordnung der Zentrifugalabscheidetechnik<br />

arbeitet ähnlich der „Back-Flow“-Technologie mit einer Sekundärluftführung.<br />

Ziel ist es, den außen angeordneten Strömungskegel<br />

für den Wraseneintritt zu verstärken und den Dunst noch<br />

gezielter und effizienter zu erfassen. Dabei wird ein Teil der Luftmenge<br />

in der Haubenmitte zurückgeführt und aus einem zentralen,<br />

mittigen Auslass herausgeblasen und kreisförmig an den Rand<br />

gelenkt. Durch diese Sekundärbelüftung bleibe die Dekorfläche frei<br />

von Kondensaten und der Dunstwrasen werde noch gezielter in den<br />

Ansaugspalt geführt.<br />

permalyt ® -Umluftfilter. Wartungsfrei und selbstregenerierend<br />

– das sind die charakteristischen Merkmale dieses Filtersystems.<br />

Filtermatten aus einem Spezial-Aktivkohleblock binden dabei bis<br />

zu 96 % der Geruchsmoleküle, die beim Kochen entstehen. Sie werden<br />

mithilfe eines Katalysators neutralisiert (thermokatalytisches<br />

Verfahren). Mit der einmaligen Ins tallation des Filters sei die dauerhafte<br />

Funktion sichergestellt – und das ohne Aktivkohle-Tausch.<br />

Foto: berbel


Produkte<br />

Foto: Biermann<br />

Foto: Elica<br />

Erfolgreiche<br />

Kooperation<br />

Die Avitana GmbH (Herford) vertreibt unter<br />

„Galvamet by Avitana“ Abzugshauben des italienischen<br />

Anbieters aus Fontaniva. Ausgewählten<br />

Produkte des Partners werden seit<br />

gut einem Jahr mit Plasmafiltern der Herforder<br />

Spezialisten ausgestattet. „Die Umsätze<br />

entwickeln sich hervorragend, gezielte Ausstellungs-<br />

und Fachhandelsaktionen unterstützen<br />

dabei nachhaltig“, berichtet das Unternehmen<br />

nun von einer erfolgreichen Kooperation.<br />

Das jüngste Marketingprojekt läuft noch bis<br />

August 20<strong>22</strong>. Im Fokus stehen die Umlufthauben<br />

„Mood“, „Blade“ und das Flaggschiff „Globe“<br />

mit einem Haubenkörper aus mundgeblasenem<br />

Murano-Glas in Weiß, Schwarz oder Bronze.<br />

Jeder der 57 cm messenden Kugeln (Foto vom<br />

Avitana-Messestand auf der area30 im vergangenen<br />

Jahr) sei ein Unikat. Die integrierte Technik<br />

reinigt 450 m³ Luft je Stunde durch Plasma-<br />

Technologie. Eingesetzt wird die „Globe“ längst<br />

nicht allein in privaten Küchen, sondern auch<br />

in Bars, Gaststätten, Hotels und Lounges. Zudem<br />

in Büros und Besprechungsräumen.<br />

Mit Knöpfen<br />

Über fünf feststehende Druckknöpfe wird der Kochfeldabzug „ NikolaTesla<br />

Unplugged“ von Elica bedient. Für eine leichte Reinigung lassen sich die<br />

äußere Abdeckung der Knöpfe magnetisch entriegeln. Dank der drei Kochfunktionen<br />

sollen alle Gerichte gelingen: Mit „Schmelzen“ brennen selbst<br />

sensible Gerichte nicht mehr an. Die Funktion „Erwärmen“ nutzt die exakte<br />

Temperatur für langsames Garen. Und „Simmern“ verhindert das Überlaufen<br />

von kochendem Wasser. Zwei Brückenzonen können auch mit größerem<br />

Kochgeschirr umgehen. Der ins Kochfeld integrierte Abzug stellt automatisch<br />

die passende Absaugleistung ein („Autocapture“-Funktion), während<br />

die „ Comfort Silence-Technologie“, die Geräuschentwicklung niedrig hält.<br />

Elica verweist zudem auf den patentierten „Long Life++“-Antigeruchsfilter,<br />

der bis zu fünf Jahre lang regeneriert werden könne. Es gibt das Gerät ganz<br />

in Schwarz oder wie hier abgebildet mit Edelstahl-Applikationen.<br />

Passt zum Leben<br />

#YouMake heißt eine neue Kampagne von Samsung. Damit soll Verbrauchern<br />

Optionen aufgezeigt werden, Geräte individuell und personalisiert in ein vernetztes<br />

Ökosystem einzubinden. Im Mittelpunkt stehen die Möglichkeiten,<br />

das jeweilige Geräte-Umfeld noch genauer auf die individuell geschätzte Lebensweise<br />

anzupassen. Mit dem Start der Kampagne wurde gleichzeitig die<br />

#YouMake-Webseite auf Samsung.com gelauncht. Sie bietet eine Übersicht<br />

aller Produkte des Herstellers, die sich individuell anpassen lassen. Die Auswahl<br />

reicht von Smartphones über Fernseher bis Kühlschränke und weitere<br />

Gerätegruppen. Besucher können auf der Webseite jedes der Produkte nach<br />

ihren persönlichen Vorlieben gestalten, ihre Entwürfe speichern oder direkt<br />

kaufen. Die #YouMake-Plattform steht seit Mai in acht Ländern zur Verfügung<br />

und wird in der zweiten Jahreshälfte auf weitere Länder ausgeweitet.<br />

In diesem Rahmen profitieren Kunden aktuell auch von exklusiven Bundles<br />

und Rabattaktionen.<br />

Foto: Samsung<br />

44 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Foto: Miele<br />

Vier in der Reihe<br />

Dunstabzugsspezialist berbel hat seit Anfang des Jahres ein selbst entwickel<br />

tes Panoramakochfeld mit integrierter Haubensteuerung im Portfolio.<br />

Das „BKF 90 iPP“ bietet auf einer Fläche von 900 x 400 mm vier nebeneinander<br />

angeordnete Zonen: Die beiden linken lassen sich über eine<br />

Bridgefunktion verbinden, rechts befinden sich zwei runde Zonen. Eine spezielle<br />

Schutzbedruckung (von SCHOTT) verspricht weniger Abriebspuren<br />

auf dem Kochfeld. Zudem sollen Töpfe und Pfannen dadurch komfortabel<br />

und „fast wie von selbst“ gleiten. Gesteuert wird das Panoramakochfeld<br />

über eine intuitive Sensor-Touch-Bedienung mit Slider-Funktion. Der Einbau<br />

ist flächenbündig oder auf die Arbeitsplatte aufgesetzt möglich. Kombiniert<br />

werden kann das „BKF 90 iPP“ mit einer berbel Wand-, Kopffrei- oder<br />

Inselhaube. Werden Kochfeld und Dunstabzug gekoppelt, kann der Lüfter<br />

über das elegante weiße Bedienfeld auf der Glaskeramik geregelt werden.<br />

Foto: berbel<br />

Zubehör<br />

für Induktion<br />

Miele-Induktionskochfelder mit „PowerFlex“-<br />

Kochzonen oder ganz ohne vordefinierte Kochbereiche<br />

(„Vollfläche“) bieten schon von Haus<br />

aus viel Flexibilität für kreativen Genuss. Exklusives<br />

Zubehör toppt dieses. So wird aus dem<br />

Kochfeld mit der passenden Edelstahlfläche eine<br />

asiatische Teppan Yaki-Platte (Foto). Und Grillfans,<br />

die sich vom Wetter unabhängig machen<br />

möchten, können mit der passenden Gourmet-<br />

Grillplatte auch Indoor loslegen. Speziell für<br />

Miele hat der finnische Anbieter Fiskars ein „All<br />

Steel“-Topfset gestaltet.<br />

Erleben Sie ausgezeichnetes<br />

Design:<br />

SCHOTT CERAN<br />

Luminoir.<br />

True black. Bright light. Pure joy. Das<br />

ist unsere smarte Glaskeramik Luminoir:<br />

tiefschwarz, lichtdurchlässig wie nie<br />

und bereit für innovative Lichtlösungen<br />

<br />

Kunden. Wir wünschen viel Spaß beim<br />

Entdecken von Neuheiten mit unserer<br />

innovativen Glaskeramik.<br />

www.schott-ceran.com<br />

SCHOTT AG, info.ceran@schott.com<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 45


Produkte<br />

Kompakte Kochstelle<br />

Der Name LHOV für ein Hausgerät klingt etwas kryptisch. Aber das ist der<br />

internationalen Blickrichtung des italienischen Herstellers Elica geschuldet.<br />

Denn das Kürzel steht für die englischen Begriffe Love/Hob/Oven/Ventilation.<br />

Übersetzt: Liebe, Kochfeld,<br />

Ofen, Ventilation.<br />

Damit sind die drei wesentlichen<br />

Funktionselemente<br />

der Kochstelle in<br />

der Küche angesprochen,<br />

ergänzt um die Aspekte<br />

„Liebe und Leidenschaft“.<br />

Das designbetonte 3-in-<br />

1-Produkt macht in allen<br />

Küchen eine gute Figur,<br />

seine Stärken spielt<br />

es aber besonders in kleinen<br />

Küchen aus. Und damit<br />

zugleich im urbanen<br />

Umfeld. Dort ist Platz bekanntlich<br />

knapp und teuer.<br />

Der Dunstabzug zieht<br />

die Wrasen vom Kochfeld ab und parallel aus dem darunterliegenden Backofen.<br />

Unter dem Gerät steht noch Möbelstauraum zur Verfügung. Die EuroCucina-<br />

Neuheit ist breiter als ein normaler Ofen und böte deshalb einen größeren Garraum<br />

auf einer Ebene. Dank der seitlichen Anordnung des Dunstabzugs verfügt<br />

der Kochfeldabzug über fünf Kochzonen. Die Bedienung erfolgt über ein intelligentes<br />

Touch-Display oder über die Sprachsteuerung.<br />

Fotos: Elica<br />

Notizen an der Haube<br />

Dunstabzugshauben kommen bei Miele aus dem Kompetenzzentrum für Lüftungstechnik<br />

im sauerländischen Arnsberg. Hier entwickeln und fertigen<br />

260 Beschäftigte jährlich etwa 140000 Geräte in einer großen Auswahl an Bauformen,<br />

De signs<br />

und Größen. Jetzt<br />

baut der Hersteller<br />

sein Angebot erneut<br />

aus: mit einer<br />

neuen Generation<br />

dezent integrierbarer<br />

Flachpaneelhauben<br />

(mit Mit Glasschirm: integrierbare Flachpaneelhaube.<br />

Edelstahlpaneel<br />

sowie einer Variante mit Glasschirm) sowie dem vertikalen Wand-<br />

Modell „Screen Blackboard“ mit mattschwarzer, beschreibbarer Glasoberfläche.<br />

Eine Edelstahlhaube im klassischen T-Design rundet das<br />

Portfolio im Einstiegsbereich ab. Alle Neuheiten sind bereits erhältlich<br />

und wahlweise für Abluft- oder Umluftbetrieb geeignet. Je nach<br />

Bauart und Modell sind die Geräte mit „CleanCover“ (glatte Edelstahlflächen),<br />

10-lagigem Edelstahl-Metallfettfilter, LED-Beleuchtung und<br />

„Con@ctivity“ (automatische Anpassung des Dunstabzugs am Kochgeschehen)<br />

ausgestattet. Ab Herbst 20<strong>22</strong> gibt es für den Umluftbetrieb<br />

statt des bewährten Aktivkohlefilters wahlweise einen Feinstaubfilter.<br />

Dank eines zusätzlichen Vlieses reduziert dieser laut Miele neben Gerüchen<br />

auch die Feinstaubbelastung in der Küche (ISO ePM2,5 50 %, geprüft<br />

nach ISO Mit Notizfunktion“: Vertikalhaube „Screen Blackboard“.<br />

16890).<br />

Fotos: Miele<br />

46 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Foto: Siemens Hausgeräte<br />

So knusprig<br />

wie möglich<br />

Das jüngste Mitglied der intelligenten Küchenfamilie von<br />

Siemens ist der „iQ700“ Backofen mit Bräunungssensor. Vorgestellt<br />

wurde er auf der EuroCucina. „Home for Progress“<br />

überschrieb der Hersteller die Präsentation in Mailand. Diese<br />

zeigte, wie sich bei Siemens die vernetzte Küche im Laufe<br />

der Zeit entwickelt hat und welchen Nutzen das neue, mit<br />

künstlicher Intelligenz arbeitende Gerät bietet. „Intelligente<br />

Geräte, die KI und Konnektivität miteinander verbinden, ermöglichen<br />

eine entscheidende Verbesserung des privaten<br />

Alltags“, betont das Unternehmen und kündigt „noch viele<br />

weitere Neuheiten“ dazu an. Diese Lösungen sollen Verbraucher<br />

auf ihrer gesamten kulinarischen Reise begleiten: vom<br />

Einkauf über die Lagerung, Zubereitung und Präsentation<br />

von Speisen bis hin zum Abwasch. Im Herbst folgt eine umfangreiche<br />

Neuheitenpräsentation von Siemens Hausgeräte.<br />

Gelungenes Versteckspiel<br />

Hat 20 Jahre „Slide&Hide ® “ miterlebt: Thomas Baumeister,<br />

heutiger Leiter des Neff-Werks in Bretten.<br />

Nur ein Handgriff – und die Tür verschwindet<br />

elegant im Gehäuse des Backofens. Vor<br />

20 Jahren erfand Neff die versenkbare<br />

Backofentür „Slide&Hide“. Heute sorgt diese<br />

Idee laut Hersteller bereits in mehr als<br />

zwei Millionen Küchen für mehr Raum<br />

beim Kochen und Backen. Eine Zahl, die<br />

den Erfindern seinerzeit wohl Ohrensausen<br />

bereitet hätte: Anfang des Jahres 2000<br />

kamen der damalige Chefdesigner und einige<br />

Kollegen aus der Entwicklung auf die<br />

Idee einer versenkbaren Ofentür. Nach<br />

zwei Jahren Entwicklungsarbeit war das<br />

Baby „Slide&Hide“ (Schwenken und Verstecken)<br />

geboren: Die Backofentür lässt<br />

sich schwenken und dann ins Gehäuse des<br />

Backofens schieben, also verstecken. Möglich<br />

wird dies dank des gedämpften Softeinzugs.<br />

Der mitdrehende Türgriff bleibt<br />

immer gleich ausgerichtet und liegt bequem<br />

in der Hand. Vorgestellt wurde die<br />

Innovation 2002 bei der Messe Hometech<br />

in Berlin. Zunächst konnte das Gerät nur in<br />

kleinen Stückzahlen gefertigt werden, wie<br />

Thomas Baumeister, heutiger Leiter des Neff-Werks in Bretten,<br />

berichtet. Denn um in Serienproduktion zu gehen, mussten einerseits<br />

Vibrationsgeräusche im Türmodul behoben werden. Andererseits<br />

konnte das System zunächst nur in 45-cm-Kompaktgeräten<br />

verbaut werden. Die „Slide&Hide“-Backofentür verschwand<br />

also erst einmal in einem 15-cm-Fach unterhalb des Ofens. Damit<br />

hatte der Backofen in Summe das Standardmaß von 60 cm,<br />

der Garraum war aber deutlich kleiner als gewöhnlich, „was der<br />

Verkaufbarkeit nicht gerade förderlich war“, wie Neff einräumt.<br />

2014 war es dann möglich, die Mechanik auch im üblichen Backofen-Standardmaß<br />

von 60 cm zu verwenden. Ab diesem Zeitpunkt<br />

war der Garraum so groß wie bei jedem anderen Backofen.<br />

Damit stiegen auch die Verkäufe rasant. 2017 wurde die Millionenmarke<br />

erreicht, 2020 waren es bereits zwei Millionen. Der<br />

Schlüssel zum Erfolg sei die Einzigartigkeit dieser Entwicklung,<br />

die durch eine Vielzahl von Patentanmeldungen geschützt werde,<br />

betont der Hersteller. Ein identischer Nachbau sei also gar nicht<br />

möglich. „Ich bin unglaublich stolz darauf, dass es den Backofen<br />

mit versenkbarer Ofentür bis heute nur von Neff gibt. Wir haben<br />

an die Idee geglaubt und nun werden bereits seit 20 Jahren<br />

„Slide&Hide“-Backöfen bei uns in Bretten gefertigt – eine einmalige<br />

Geschichte!“, so Thomas Baumeister.<br />

Foto: Neff<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 47


Hausgeräte/IFA 20<strong>22</strong><br />

„So macht<br />

Kochen einfach<br />

mehr Spaß“<br />

Durch das tiefschwarz der CERAN Luminoir Kochflächen<br />

leuchten Farben bis zu fünfmal heller als durch herkömmliche<br />

Glaskeramiken. Auf der IFA 20<strong>22</strong> in Berlin und der Küchenmeile A30 im September wird<br />

das Potenzial für diese Art innovativen Lichtdesigns in der Küche praktisch erlebbar.<br />

Foto: SCHOTT<br />

Im Gespräch mit dem KÜCHENPLANER erläutert Dr. Jörn<br />

Besinger, Head of Product Management und New Business<br />

Development von SCHOTT CERAN ® , Details zum Produkt,<br />

welche Gerätehersteller die Innovation bereits einsetzen<br />

und warum ein breites Publikum von „Ceran Luminoir“<br />

profitieren kann.<br />

KÜCHENPLANER: Schott setzt ein weiteres Mal auf Beleuchtung<br />

als gestalterisches und funktionales Element.<br />

Was bedeutet Licht aus Ihrer Sicht für den Fortschritt der<br />

Küche von morgen?<br />

Dr. Jörn Besinger: Licht berührt uns Menschen seit Anbeginn<br />

der Zeit. Es ist wie pure, flackernde Emotion, schenkt<br />

uns Geborgenheit und Vitalität zugleich. In unserer heutigen<br />

Welt ist Licht ein Symbol für modernen Lebensstil,<br />

es lenkt uns und bietet Orientierung, es strahlt gewissermaßen<br />

in die Zukunft. Sie können seine Faszination auf jedem<br />

Smartphone spüren. Diese Magie wollen viele Menschen<br />

auch in der Küche erleben. Und diesen Wunsch<br />

können wir nun besser erfüllen als je zuvor.<br />

Was kann „Ceran Luminoir“, was andere Glaskeramiken<br />

nicht können?<br />

Wie der Name schon sagt, vereint es die schwarze (Französisch:<br />

noir) Optik traditioneller Glaskeramiken mit einer<br />

bisher unerreichten konstanten Transmission über das<br />

gesamte Spektrum des sichtbaren Lichts (Französisch: lumière)<br />

hinweg. Besonders weißes und blaues Licht scheint<br />

heller und klarer hindurch. Bei weißem Licht ist die Lichtdurchlässigkeit<br />

fünfmal höher als bei herkömmlichen Glaskeramiken.<br />

Eine ähnliche Intensität erreichen aber auch<br />

jegliche anderen Farben oder Farbkombinationen. Die Farben<br />

wirken brillanter und die Konturen schärfer – sogar bei<br />

diffusem Licht oder Farbverläufen. Dabei zeigt die Glaskeramik<br />

einen perfekten Deadfront-Effekt. Das heißt, Lichtanzeigen<br />

verschmelzen mit ihrer Umgebung und werden<br />

erst sichtbar, wenn sie aktiviert sind und leuchten. Sind sie<br />

aus, dann ist die schwarze Optik makellos. Sie kennen sicher<br />

herkömmliche Glaskeramiken, die je nach Lichteinfall<br />

leicht rötlich schimmern. Das ist bei „Ceran Luminoir“ nicht<br />

der Fall, sie setzt ein echtes Design-Statement in der Küche.<br />

48 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Die tiefschwarze Glaskeramik ist aufgrund<br />

neuer Rezeptur gleichmäßig durchlässig<br />

für alle Lichtfarben.<br />

Wie wurde die hohe<br />

Lichtdurchlässigkeit erreicht?<br />

Mit einer völlig neuen Materialrezeptur.<br />

Die Intelligenz wurde sozusagen<br />

ins Glas geschmolzen, der Effekt resultiert<br />

nicht mehr aus aufwendigen Filtern<br />

und Beschichtungen. Bisher gibt es kein<br />

vergleichbares Material auf dem Markt. Schott<br />

hat hier also momentan ein Alleinstellungsmerkmal.<br />

Ist das Material ansonsten vergleichbar mit<br />

bisherigen „Ceran“-Kochflächen und deren Qualität?<br />

Ja, das neue Material bringt auch alle bisher bekannten<br />

Stärken einer „Ceran“-Glaskeramik mit. Es widersteht hohen<br />

Temperaturen wie auch starken Temperaturschwankungen<br />

und garantiert lang anhaltende Stabilität. Da gibt<br />

es keine Qualitätsunterschiede, darauf haben wir natürlich<br />

geachtet.<br />

Welche Art Lichtdesign lässt<br />

sich nun besser realisieren?<br />

Zunächst ist zu sagen: „Ceran<br />

Luminoir“ ist der neuste Zugang<br />

unserer Produktfamilie CERAN<br />

EXCITE ® . Darunter fassen wir ein<br />

umfassendes Beleuchtungsportfolio mit<br />

Produkten und Systemlösungen, die völlig<br />

neue Möglichkeiten in den Nutzungskonzepten eröffnen<br />

wollen. Wie schon angedeutet: Licht schafft Verbindungen<br />

zwischen Mensch und Technik, ist das visuelle Bindeglied<br />

zwischen Mensch und Kochfeld. Es macht den Kochprozess<br />

interaktiver, emotionaler und intelligenter. Dabei ist<br />

Licht ein essenzielles Hilfsmittel für den Transport und<br />

den Austausch von Informationen wie im Cockpit eines<br />

Autos oder auf einem Tablet-Display. Und es stellt das Bedürfnis<br />

nach atmosphärischen Akzenten zufrieden. Solche<br />

Gewohnheiten haben die Menschen inzwischen lieb<br />

gewonnen, die möchten sie verstärkt auch in der Küche<br />

ausleben.<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 49


Hausgeräte/IFA 20<strong>22</strong><br />

Foto: SCHOTT<br />

CERAN Luminoir wurde erstmals<br />

vor gut einem Jahr im Rahmen<br />

eines virtuellen Events präsentiert.<br />

Dr. Jörn Besinger demonstrierte<br />

Moderatorin Stephanie Schmidts in<br />

dieser Szene ein Material muster.<br />

Inzwischen gibt es erste Umsetzungen<br />

der Hausgeräteindustrie.<br />

Und Ihre Kunden aus der Hausgeräteindustrie<br />

wünschen sich dafür kreative und effiziente Ideen?<br />

Genau! Dafür bietet „Ceran Excite“ die bisher größte Vielfalt<br />

an Beleuchtungslösungen im Markt für Kochfelder. Damit<br />

das Licht ungestört durch die Glaskeramik dringen kann,<br />

entwickelten wir eine Vielzahl an Beschichtungen und Filtern.<br />

„Ceran Luminoir“ kommt nun ohne diese Hilfsmittel<br />

aus und ermöglicht ein minimalistisches Design.<br />

Können Sie einige Anwendungsbeispiele und Einsatzvorteile<br />

für „Ceran Luminoir“ nennen?<br />

Die Bandbreite reicht von reinen Designfunktionen und<br />

Ambiente-Beleuchtung bis zu funktionalen Anwendungen.<br />

Kochzonen etwa werden häufig klassisch als Kreis dargestellt.<br />

Durch innovative Lichtlösungen mit „Luminoir“ bieten<br />

sich hier viele Design- und Individualisierungsmöglichkeiten.<br />

Farben werden durch stärkere Kontraste nun<br />

besser erkennbar sein. Dies erhöht zudem die Sicherheit,<br />

wenn Kochflächen angeschaltet sind – ein wichtiger Aspekt<br />

gerade bei Induktionskochfeldern, wo es bisher kaum<br />

visuelle Rückmeldungen gab. Wir können auch das Thema<br />

Smart Guidance besser bedienen, also die Führung<br />

des Users durch Lichtmarkierungen. Nicht zuletzt bietet<br />

„ Ceran Luminoir“ durch seine höhere Transmission auch<br />

den Einsatz effizienterer Leuchtmittel unter der Glaskeramik<br />

an, wodurch sich Strom sparen ließe. Als Resümee<br />

würde ich sagen: Unterm Strich wird das Kochen durch<br />

solche Lösungen intuitiver, intelligenter und sicherer. Es<br />

wird zu einem visuellen Erlebnis und macht einfach mehr<br />

Spaß. Ja, und es gibt noch einen weiteren Vorteil.<br />

Und der wäre?<br />

Die neue Materialformel ermöglicht es unseren Kunden,<br />

Produktionsaufwände und Kosten einzusparen. Denn brillante<br />

und mehrfarbige Lichtfeatures lassen sich auch ohne<br />

zusätzliche Filterschichten erreichen. Das spart nicht nur<br />

Material und Produktionsschritte samt entsprechenden<br />

Vorteilen für die Umwelt, sondern macht innovative Beleuchtungslösungen<br />

in Kochfeldern auch für breitere Käuferschichten<br />

interessant. „Ceran Luminoir“ ist attraktiver<br />

für die Massenproduktion und könnte auch bald Standardkochflächen<br />

außerhalb des Premium-Segments er obern.<br />

Auch wenn unser Standardmaterial sicher weiterhin<br />

attrak tiv bleiben wird: Die Neuheit könnte sich durchaus<br />

zu einem Gamechanger entwickeln.<br />

Schub in diese Richtung verschafft sicherlich auch die<br />

Verleihung des iF Design Awards 20<strong>22</strong> im Mai, oder?<br />

Ja, davon sind wir überzeugt. Der iF Design Award ist weltweit<br />

sehr renommiert und wird einmal im Jahr von der<br />

weltweit ältesten unabhängigen Designinstitution, der iF<br />

International Forum Design GmbH mit Sitz in Hannover,<br />

vergeben. „Ceran Luminoir“ wurde von deren Expertenjury<br />

unter fast 11 000 Einreichungen zum Preisträger im<br />

Jahr 20<strong>22</strong> gekürt und erhielt das begehrte Design- Label<br />

in der Disziplin „Produkt“, Kategorie „Küche“. Dazu ist<br />

zu sagen, dass Schott schon 2019 mit dem iF Gold Award<br />

für „Ceran Excite“ prämiert wurde. Die erneute Auszeichnung<br />

in diesem Jahr zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg<br />

sind und dass Licht aus den Kochflächen der Zukunft nicht<br />

mehr wegzudenken ist. Und wir möchten die Hausgeräteindustrie<br />

immer wieder mit neuen Trends begeistern.<br />

Gibt es denn bereits Interessenten oder Hersteller,<br />

die „Ceran Luminoir“ einsetzen oder dies vorhaben?<br />

Wir haben das Produkt Anfang September 2021 im Rahmen<br />

eines Kundenevents erstmals präsentiert, das hat inzwischen<br />

für positive Marktresonanz gesorgt. Viele bekannte<br />

Marken werden zeitnah Modelle mit „Luminoir“<br />

umsetzen. Firmen wie Siemens und Smeg haben entsprechende<br />

Prototypen schon auf der Eurocucina in Mailand<br />

ausgestellt. Auch Berbel und Benthaus haben Modelle präsentiert.<br />

Und wenn Sie auf die IFA 20<strong>22</strong> gehen, werden Sie<br />

weitere Beispiele finden. Interessenten können sich natürlich<br />

auch jetzt schon über unsere Neuheiten informieren –<br />

zum Beispiel auf unserer Website www.schott-ceran.com.<br />

Vielen Dank für das Gespräch, Dr. Besinger.<br />

50 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Von allem mehr<br />

„Entdecken Sie die Qualität, die ihrer<br />

Zukunft vor aus ist“. Unter diesem<br />

Motto wird Miele auf der Berliner<br />

IFA zahlreiche Neuheiten<br />

vorstellen. Laut Bernhard Hörsch,<br />

Commercial Director Sales Miele<br />

Germany, wird sich das Unternehmen<br />

auf der IFA noch komfortabler,<br />

smarter und nachhaltiger präsentieren.<br />

Und mit Produktneuheiten aus<br />

den Segmenten Dampfgarer und<br />

Kochfelder, Einstiegsback öfen und<br />

Kühlgeräte. Zudem wird sich Miele<br />

dem Kleingerätebereich widmen<br />

und kündigt drei neue Kaffeevollautomaten<br />

an. Eine Weltpremiere<br />

sei zudem der besonders leistungsstarke<br />

Staubsauger „Triflex HX2“.<br />

Live und im Netz<br />

Rund acht Wochen vor Messestart<br />

nimmt die IFA 20<strong>22</strong> Gestalt<br />

an. Laut Veranstalter sind<br />

bereits mehr als 80 Prozent<br />

des Berliner Messegeländes belegt.<br />

Vom 2. bis 6. September<br />

20<strong>22</strong> werden renommierte Marken<br />

der Consumer- und Home<br />

Electronics Branche ihre Neuheiten und Themen präsentieren. „Markenhersteller aus der<br />

ganzen Welt und allen Bereichen der Branche haben ihre Teilnahme mittlerweile verbindlich<br />

bestätigt“, heißt es in einer Mitteilung der Messe Berlin. Kai Mangelberger, Director<br />

IFA 20<strong>22</strong>, sagt: „Dass Unternehmen wieder in dem Umfang wie vor der Pandemie zurückkehren<br />

sowie die nahezu ausgebuchten Flächen im Bereich Household Appliances mit<br />

Herstellern wie Bosch, Haier, Samsung, Miele, Liebherr, Electrolux/AEG, Beko/ Grundig<br />

oder Siemens zeigt, dass die Erwartungen an die IFA 20<strong>22</strong> hoch sind.” Mit der neuen „IFA<br />

Virtual“ kündigt die Messe Berlin zudem eine neue B2B-Plattform an. Ab Juli 20<strong>22</strong> soll<br />

darüber die Vorbereitung des Messebesuchs erleichtert werden. Eine aktuelle Übersicht<br />

der Aussteller und weitere Besucherinformationen gibt es auf www.messe-berlin.de.<br />

Foto: Messe Berlin<br />

Fettfreier genießen<br />

Wie Haushalt und Klima Hand in Hand gehen können,<br />

will Bosch Hausgeräte auf der IFA zeigen. Die<br />

eigene Position als „nachhaltigste Hausgerätemarke<br />

Euro pas“ weiter auszubauen, sei eines der zentralen<br />

Ziele. Angekündigt werden für Berlin gleich mehrere<br />

Entwicklungen der Wäsche- und Bodenpflege.<br />

Hinzu kommt als Küchen-Highlight eine neue Premium-Backofen-Range<br />

der „Serie 8“ mit Dampfgarund<br />

„AirFry Heißluftfrittieren“-Funktion. Gemüse,<br />

Fleisch oder Kartoffeln werden auf einem speziell<br />

geriffelten Backblech gegeben. „Dann nur noch über<br />

den digitalen Bedienring die Heizart „AirFry“ sowie<br />

eine Temperatur auswählen und starten“, so Bosch.<br />

Das Ergebnis: „Viel Genuss, wenig Fett.“ Auf der Berliner<br />

Messe folgen weitere Neuheiten, unter anderem<br />

aus dem Bereich Dampfgaren.<br />

Foto: Bosch Hausgeräte<br />

Wohnlichkeit am Wasserplatz<br />

Mit der neuen Gerätekategorie „Solitaire The Waterbase“ will der BSH-<br />

Konzern einen Wandel am Wasserplatz vollziehen. Die Weltneuheit für<br />

den High-End-Bereich treibt die Transformation dieses klassischen Küchenbereichs<br />

in einen ästhetischen Raum voran und präsentiert sich mit<br />

reduziertem und klarem Design sowie der Integration verschiedener<br />

Funktionen. Annette Hollemann, Global Marketing BSH, erläutert: „Mit<br />

unserer neuen Marke ‚Solitaire The Waterbase‘ stellt die BSH auf der<br />

IFA 20<strong>22</strong> eine Weltneuheit vor, die eine Antwort liefert auf neue Anforderungen<br />

in der Raumgestaltung, an Wohn- und Küchenkonzepte.“ Das<br />

„Infinity Cover“ macht das Spülbecken unsichtbar, ohne dabei die Funktionalität<br />

zu beeinflussen. Denn eine Wasserentnahme ist auch bei abgedecktem<br />

Becken möglich. Überschüssiges Wasser fließt dabei, wie unsichtbar<br />

gelenkt, über eine schmale Rille ab. Die Fläche lässt sich je nach<br />

Bedarf stufenlos absenken. Die Armatur ist mit „Hydronic Select“ ausgestattet<br />

und bietet Wasser in sechs Varianten: von eiskalt bis kochend und<br />

still oder gesprudelt. Und das stets gefiltert. Bedient wird es über ein<br />

flächenbündig integriertes Touchdisplay. Integrierte Aufbewahrungslösungen<br />

im Smart Body lassen Spülutensilien elegant verschwinden. Die<br />

Markteinführung soll im Herbst 20<strong>22</strong> erfolgen.<br />

Foto: BSH<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 51


Hausgeräte/IFA 20<strong>22</strong><br />

Fotos: Samsung<br />

„Bespoke“-Backofen im neuen Farbton beige.<br />

Ebenfalls neu: der edle Ton „Blue“.<br />

Vernetzt und in Farbe<br />

Individualisierung und Konnektivität – das sind charakteristische Aspekte der<br />

Neuheiten, die Samsung für die IFA 20<strong>22</strong> ankündigt. Unter anderem wird das<br />

farbige „Bespoke“-Portfolio um Mikrowellen und Backöfen ergänzt.<br />

KI-gesteuerte Wäschepflege gibt es auch.<br />

Unter dem Motto „#Connected – für jeden Lifestyle“ demonstriert<br />

Samsung die bunte Vielfalt seines Produktportfolios.<br />

Damit realisiert der Hersteller, dass Menschen<br />

Produkte, die sie im Alltag begleiten, an ihre<br />

Lebensweise anpassen können. Sei es, dass die Farbkombination<br />

des Kühlschranks einen harmonischen<br />

Design-Akzent im Interieur setzt. Oder dass smarte<br />

Funktionen auf dem Fernseher auf den Familienalltag<br />

abgestimmt sind. Im Fokus stehen Produktneuheiten,<br />

die personalisierbar sind und im offenen Ökosystem<br />

von Samsung harmonisch zusammenspielen.<br />

Als farbenfrohes Erlebnis stellt Samsung schon vor<br />

Messestart Produkt-Highlights aus den Bereichen<br />

Hausgeräte, TV, Audio, Display und Mobile vor. Zwei<br />

Entwicklungen prägen die Erweiterung des Portfolios:<br />

individuelle Farbauswahl personalisierbare<br />

Funktionen.<br />

So individuell wie Du<br />

„Das Leben, die Menschen, ihre Lebensweisen sind ungemein<br />

facettenreich. Und die Vielfalt hat sich mit den<br />

neuen hybriden Lebensweisen noch einmal erhöht. Mit<br />

der Einführung unserer Bespoke-Kühlschrankserie<br />

haben wir diese Entwicklung adressiert und die Möglichkeit<br />

geschaffen, Farbe und Persönlichkeit in die eigene<br />

Küche zu bringen. Das Konzept kommt an, unsere<br />

Bespoke-Familie wächst und lässt sich jetzt auch<br />

in Wohn- und Arbeitszimmer, Bad und Funktionsraum<br />

blicken“, erläutert Diana Diefenbach, Senior Manager<br />

Technical Product Management & Communication<br />

bei Samsung Electronics. Zur IFA bekommt die<br />

„Bespoke- Familie“ Zuwachs durch eine neue Generation<br />

von Hausgeräten in stilvollen Farben und smarten<br />

Ausstattungsmerkmalen.<br />

Die neuen „Bespoke“-Backöfen bringen mit modernen<br />

Gar-Funktionen wie „Dual Cook Steam“, „Air Sous<br />

Vide“ oder „AirFry“ vielfältige Möglichkeiten in die Küche,<br />

unterschiedliche Gerichte gleichzeitig zuzubereiten<br />

und das Kochen zum Erlebnis werden zu lassen.<br />

„SmartThings Cooking“ erstellt zudem personalisierte<br />

Rezepte und hilft, einen passenden Essensplan zu erstellen.<br />

Per App bleiben die Vorgänge im Ofen jederzeit<br />

im Blick. Die neuen „Bespoke“-Mikrowellen bringen<br />

neben mehr Farbe erweiterte Automatikprogramme in<br />

den häuslichen Kochalltag.<br />

Die „Bespoke“-Strategie hat Samsung auch auf die<br />

Wäschepflege ausgedehnt. Die neuen KI-gesteuerten<br />

„Bespoke“-Waschmaschinen und -Trockner passen<br />

sich „an die individuellen Bedürfnisse der Menschen<br />

an“, verspricht der Hersteller: mit personalisierten Programmvorschlägen,<br />

automatisierten Reinigungsprozessen<br />

sowie zusätzlichen Programmfunktionen. Sie<br />

sind Teil des SmartThings-Ökosystems und können<br />

auch miteinander kommunizieren.<br />

Mehrwert durch Vernetzung<br />

Neben den Produkt- und Content-Neuheiten demonstriert<br />

Samsung vernetzte Szenarien für verschiedene<br />

Lebensstile im offenen Ökosystem von „SmartThings“.<br />

Hier kommt mit „SmartThings Energy“ noch in diesem<br />

Jahr eine weitere Funktion für den deutschen Markt.<br />

Damit könne der Stromverbrauch angeschlossener Geräte<br />

überwacht und gesteuert werden. Die App schlägt<br />

Maßnahmen für mögliche Energieeinsparungen auf<br />

Basis des individuellen Nutzungsverhaltens vor. „So<br />

zeigt ‚SmartThings Energy‘, wie die Konnektivität der<br />

Geräte im individuellen Alltag unterstützen und ein<br />

nachhaltigkeitsbewusstes Verhalten fördern kann“, benennt<br />

Samsung den Nutzen dieser Neuheit.<br />

52 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Foto: Siemens Hausgeräte<br />

Für Premiumansprüche<br />

mit viel<br />

Glas und hochauflösendem<br />

TFT-Touchdisplay:<br />

der neue<br />

„iQ700 studioLine“<br />

mit Bräunungssensor<br />

und vielen weiteren<br />

sensorgesteuerten<br />

Funktionen.<br />

Mit KI zum perfekten Ergebnis<br />

Siemens Hausgeräte wird auf der IFA 20<strong>22</strong> in Berlin einen neuen Backofen mit KI-Technologie<br />

vorstellen: Beim „iQ700 studioLine“ lassen sich Backergebnisse an persönliche Vorlieben anpassen.<br />

Das gelingt mit einer im Innenraum integrierten Kamera mit Bräunungssensor.<br />

Die „studioLine“-Neuheit soll den Nutzerinnen<br />

und Nutzern mehr Unabhängigkeit<br />

schenken. Der gewünschte Bräunungsgrad<br />

eines Gerichts kann auf einer<br />

Skala eingestellt werden. Mithilfe einer<br />

integrierten Kamera und künstlicher Intelligenz<br />

bereitet es der Backofen anschließend<br />

nach Vorgabe zu. Ist der bevorzugte<br />

Bräunungsgrad erreicht, schaltet sich der<br />

„iQ700“ automatisch ab. Köchin oder Koch<br />

erhalten über die Home Connect App eine<br />

Nachricht auf ihrem Mobilgerät – wo auch<br />

immer sie sich gerade aufhalten.<br />

Optisch setzt das Gerät auf zurückhaltendes<br />

Design mit nahezu vollflächigem<br />

dunklem Glas. Ein gläserner Griff unterstreicht<br />

die elegante Anmutung. Auf den<br />

ersten Blick kaum sichtbar, scheint er bei<br />

näherem Hinsehen vor der Front schwerelos<br />

zu schweben – und liegt laut Hersteller<br />

doch solide in der Hand. Kanten,<br />

Rundungen und Abmessungen seien harmonisch<br />

aufeinander abgestimmt und lassen<br />

den iQ700 nahtlos mit der modernen<br />

Küchenumgebung verschmelzen.<br />

Assistenz im Ofen<br />

Die zahlreichen Gerätefunktionen lassen<br />

sich per Sprachbefehl steuern, unter<br />

anderem über Amazon Alexa. Eine<br />

davon ist der neue „Oven Assistant“.<br />

Damit wird über die Sprachsteuerung<br />

das gewünschte Gericht genannt und<br />

der „iQ700“ schlägt die perfekte Programmeinstellung<br />

vor. Ein „Ok“ genüge,<br />

um mit dem Vorheizen, Backen, Braten<br />

oder Grillen zu starten. Zudem betont<br />

Siemens: „Der Shortcut zu den zahlreichen<br />

Spezialfunktionen des Geräts<br />

sorgt für Gelinggarantie und steht auch<br />

per Touch über die Home Connect App<br />

zur Verfügung.“<br />

Neues Bedienerlebnis<br />

Auch an der Blende erwarte die Nutzer ein<br />

neues Bedienerlebnis. Hier ermöglicht ein<br />

hochauflösendes TFT-Touchdisplay Zugang<br />

zu verschiedenste vollautomatische<br />

Brat- oder Backprogramme. Vollflächige<br />

Foodaufnahmen zeigen die Möglichkeiten.<br />

Mithilfe der „ cookControl Pro“-Funktion<br />

können User dabei sogar individuelle<br />

Wünsche äußern – wie etwa einen schnellen<br />

Programmablauf oder ein besonders<br />

saftiges oder knuspriges Ergebnis. Der<br />

Ofen wendet automatisch die richtigen<br />

Einstellungen an und schaltet sich ab, sobald<br />

das Gericht fertig ist.<br />

Jetzt mit Volldampf<br />

Neu ist auch die Funktion „fullSteam<br />

Plus“: Dabei werden Lebensmittel mit<br />

einer ausgewogenen Kombination aus<br />

Dampf und Hitze bei bis zu 120 °C bis zu<br />

20 Prozent schneller zubereitet als mit der<br />

bekannten Vorgängerversion „fullSteam“<br />

bei 100 °C. Eine zusätzliche Weiterentwicklung<br />

ist der „bratSensor Plus“: Um<br />

ein möglichst exaktes Ergebnis zu erhalten,<br />

misst er die Temperatur des Fleisches<br />

an drei verschiedenen Stellen. Der<br />

„baking Sensor Plus“ ermittelt während<br />

des vollautomatischen Backens die Feuchtigkeit<br />

im Ofen und garantiere dadurch<br />

„ausgezeichnetes Gelingen“, so Siemens.<br />

Mithilfe der beiden Sensoren stellt die<br />

Home Connect App sicher, dass Nutzerinnen<br />

und Nutzer die aktuelle Backzeit stets<br />

im Blick behalten.<br />

Neuer Trendreport auf der IFA<br />

Siemens Hausgeräte befasst sich traditionell<br />

intensiv mit den Veränderungen der<br />

Lebensbedingungen. Michael Mehnert,<br />

Geschäftsführer Siemens Hausgeräte,<br />

kündigte dazu einen neuen Trendreport<br />

an, der auf der IFA 20<strong>22</strong> vorgestellt werden<br />

wird.<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 53


Küchenmöbel<br />

Zusammenspiel der Gegensätze<br />

Im Showroom „Monte Santo“ in der Mailänder Innenstadt zeigte SieMatic parallel zur Eurocucina<br />

die neue Stilwelt „Mondial“. Charakteristisch für diese Stilwelt ist die Verbindung von scheinbaren<br />

Gegensätzen: schlichte geometrische Formen treffen auf die Opulenz ausdrucksstarker Materialien.<br />

Das verleiht den Küchen eine besondere Präsenz.<br />

Im Mailänder Showroom konnten die<br />

Messegäste zwei sehr unterschiedliche<br />

Umsetzungen erforschen. Eine davon mit<br />

viel Stein. Ein deutliches Statement setzt<br />

dabei der dunkelmarmorierte Kalkstein<br />

„Grigio Carnico“ in 30 mm Stärke als<br />

vierseitige Umhüllung der zentral platzierten<br />

Insel. Diese wird um einen runden<br />

Bartisch in Sandwichbauweise mit<br />

einer 12 mm starken Quarzit-Platte im<br />

hellmarmorierten Dekor „White Fantasy“<br />

ergänzt. Für die Unterkonstruktion der<br />

Platte verwendet SieMatic die Oberfläche<br />

„Eiche Travertin geflammt“. Auch<br />

die neuen Rahmenfronten tragen diese<br />

Dekorbezeichnung. Einen prägnanten<br />

Kontrast zum dunklen Kalkstein setzen<br />

die 80 mm starke Arbeitsplatte der Spülenzeile,<br />

die Nischenauskleidung und<br />

das neue 140 mm starke Küchenboard<br />

im hellen Quarzit. Auch das frische<br />

54 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


„grau-violett samtmatt“ (Lack) der raumhoch<br />

geplanten Hochschränke links und<br />

rechts der Unterschrankzeile akzentuiert.<br />

Dabei handelt es sich um einem von<br />

1950 Farbtönen des „SieMatic Individual<br />

Colour Systems“. Zentral vor der Kopfwand<br />

platziert betont die neue „SLX Vitrine<br />

mit Reliefglas“ und schwarzmatt<br />

eloxierten Rahmen die Längsachse.<br />

Ihre an der Vitrinen-Rückwand eingehängten<br />

Auszugkuben und die Aufsatzschränke<br />

nehmen den Schwarzton in<br />

Mattlack auf. In Gänze komponiert das<br />

Raumplanungskonzept nicht nur frisch<br />

und zeitgemäß mit edlen Materialien,<br />

Tönen und Kontrasten, es spielt auch mit<br />

den Proportionen und in Form von Tiefenversprüngen<br />

mit dem Verschieben<br />

von Volumina.<br />

Parallel zur Premiere der Stilwelt<br />

„Mondial“ stellte SieMatic ein neues Showroom-Konzept<br />

vor. Dieses basiert auf Bereiche<br />

für Inspiration und Kommunikation<br />

zwischen denen die Kundinnen und<br />

Kunden im Planungsprozess pendeln und<br />

die laut Unternehmen einen multisensorischen<br />

Einblick in die Welt der Premiumund<br />

Luxusküchen von SieMatic geben.<br />

Zeitgemäßer Luxus<br />

Die Auffassung von Luxus hat sich nach<br />

Ansicht von SieMatic in den letzten Jahren<br />

grundlegend geändert. Darauf basiert auch<br />

die Entwicklung der neuen Stilwelt „Mondial“.<br />

Der Hersteller erläutert: „Da die heutigen<br />

Luxuskonsumenten in ihrer Wahl<br />

immer anspruchsvoller werden, erleben<br />

wir ein neues und sich entwickelndes Verständnis<br />

von Luxus. Bei diesem Konzept<br />

von Luxus geht es weniger um oberflächliche<br />

Statussymbole, die die Kunden besitzen<br />

wollen, sondern vielmehr darum, wer<br />

sie sein wollen. Sie wollen von Marken inspiriert<br />

und emotional angesprochen werden.<br />

Marken, die ihnen helfen, ihre eigene<br />

Individualität zum Ausdruck zu bringen.<br />

Aber das ist noch nicht alles: Vor allem Luxuskunden<br />

gleichen ihr eigenes Werteverständnis<br />

mit den Werten von Marken ab,<br />

bevor sie in einen authentischen Dialog<br />

mit einer Marke treten. SieMatic nimmt<br />

die Beweggründe dieser sich wandelnden<br />

Luxus- und Lebenswelt zum Anlass, ein<br />

zeitgemäßes Konzept von Luxusküchen zu<br />

entwickeln, welches den Kunden die Möglichkeit<br />

bietet, sich größtmöglich individuell<br />

zum Ausdruck zu bringen.“<br />

Fotos: SieMatic<br />

7/8/20<strong>22</strong>


Küchenmöbel<br />

Unter einem<br />

Dach<br />

„Eine Küche wie ein Spaziergang<br />

durchs mediterrane Hinterland,<br />

wo Natürlichkeit auf<br />

Weite trifft und kulinarischer<br />

Genuss ein Zuhause hat.“ Mit<br />

diesen blumigen Worten beschreibt<br />

Schüller die Wohnküchen<br />

„Finca“. Basis der<br />

Country-Darstellung ist eine<br />

tiefblaue Satinlack-Front mit<br />

Pore und dezenter Holzmaserung.<br />

Die dazu ausgewählten<br />

Messinggriffe wirken edel und sollen zeitlose Behaglichkeit vermitteln. Zeitgemäß erwünschte Akzente setzen die Quarzstein-Arbeitsplatte<br />

(von Schüller-Tochter Systemo) und die Aufsatzschränke mit Glastüren. Weitere Details: Einsätze und Flex-Boxen aus<br />

„ Eiche natur“, offene Regalelemente, Tellerregal und geschweifte Wangenbordstütze. „Finca“ war Teil der Schüller-Inszenierung auf<br />

der EuroCucina. In Mailand präsentierte sich der Hersteller mit zwei starken Marken unter einem Dach. Im Fokus: die Premiummarke<br />

next125 im neuen Look und neuer Kollektion (siehe KÜCHENPLANER 5/6 20<strong>22</strong>).<br />

Marmoriert<br />

Foto: Schüller<br />

Wer Marmor liebt, wird beim neuen Cosentino- Dekor<br />

„Dekton Onirika“ zweimal hinschauen. Die ultrakompakten<br />

Oberflächen mit ausdrucksstarken Äderungen<br />

lassen ein opulent-luxuriöses Flair entstehen. Erhältlich<br />

sind die Farbtöne „Awake“, „ Lucid“, „Somnia“, „Neural“,<br />

„Trance“, „ Vigil“, „Daze“ und „ Morpheus“. Hersteller<br />

Cosentino präsentierte die Kollektion erstmals auf der<br />

EuroCucina in Mailand. Ebenso „Dekton Kraftizen“. Dabei<br />

ließen sich die Entwickler vom „ Stucco Veneziano“<br />

inspirieren. Diese aufwändige, mehrschichtige Spachteltechnik<br />

ermöglicht farbig marmorierte Oberflächen.<br />

„Kraftizen“ gibt es in seidigen und extra matten Farbtönen.<br />

Die Dekorbezeichnungen lauten „ Albarium“,<br />

„ Argentium“, „Micron“, „Nacre“ und „Umber“.<br />

Fotos: Cosentino<br />

Dekor „Micron“ aus der neuen Kollektion „Kraftizen“.<br />

Dekor „Awake“ aus der neuen Kollektion „Onirika“.<br />

56 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


„Revego“ – die Lösung von Blum zum Verbergen von Küchenzeilen oder ganzen Wohnbereichen.<br />

Fotos: Blum<br />

Räume flexibel nutzen<br />

Küche sowie Ess-, Wohn- und Arbeitsbereiche wachsen in der modernen<br />

Wohnraumnutzung immer mehr zusammen. Große Möbelfronten<br />

verbergen bei Bedarf Küchenzeilen oder ganze Wohnbereiche.<br />

Das braucht eine tragfähige Beschlagtechnik. „Revego“<br />

zählt zu den technischen Lösungen, mit denen sich große Flächen<br />

komfortabel bewegen lassen. Dabei handelt es sich um die neuen<br />

Pocketsysteme vom österreichischen Beschlägehersteller Blum. So<br />

lassen sich funktionale Möbelzeilen verbergen und die Wohnqualität<br />

erhöhen. Zudem eröffnen sich völlig neue Perspektiven, wenn<br />

komplette Wohnbereiche einfach geöffnet oder geschlossen werden<br />

können. Die neuen Gestaltungsmöglichkeiten sind der Küche<br />

ebenso umsetzbar wie im Homeoffice, dem Hauswirtschaftsraum<br />

oder in der Garderobe. Dank der Bewegungstechnologie „Tip-On“<br />

öffnen Möbelnutzerinnen und Möbelnutzer die Türen durch<br />

sanftes Antippen und Schieben sie komplett in das Pocket. Der Arbeitsbereich<br />

ist nun barrierefrei zugänglich. Zum Schließen reicht<br />

ein kurzes Drücken auf die Front, diese wird aus dem Pocket ausgeworfen<br />

und der Anwender oder die Anwenderin kann mit einem<br />

weiteren Druck den kompletten Bereich wieder verbergen.<br />

Pocketsysteme schaffen neue Gestaltungsmöglichkeiten in<br />

der Küche, dem Homeoffice, im Hauswirtschaftsraum oder<br />

der Garderobe.<br />

Für ein und zwei Türen<br />

Mit „Revego“ realisiert der Hersteller Einschiebetürsystem für<br />

Einzel- und Doppeltüranwendungen. Die Technik ist vollständig<br />

integriert. „Deshalb lässt sich eine solche Gestaltungslösung<br />

einfach in die Küchen- oder die Möbelzeile eingliedern“, so das<br />

Unternehmen. Pocketsysteme werden laut Blum mit je einem<br />

eigenen schmalen Korpus mit fixen Breiten, dem sogenannten<br />

Pocket, neben den Möbeln mit freien Gestaltungsmöglichkeiten<br />

eingeplant: die Einzeltür „uno“ mit 100 mm und die Doppeltür<br />

„duo“ mit 150 mm breiten Pockets. Zudem können Pocketsysteme<br />

bereits vorproduziert und vormontiert zum Aufstellort geliefert<br />

werden. Die Endmontage vor Ort ist laut Blum ebenso einfach:<br />

„Pockets aufstellen, ausrichten und befestigen, Türen und Laufträger<br />

installieren, einstellen – fertig.“<br />

Die Ecke<br />

neu erfinden.


Küchenmöbel<br />

Individuelle<br />

Extras<br />

„Modern, vielseitig, kombinierbar“<br />

sind die Attribute von „nolteneo“. Auf<br />

der EuroCucina in Mailand präsentiert<br />

Nolte Küchen das zur Ausstattungslinie<br />

weiterentwickelte Premiumprogramm<br />

erstmals in vollem Umfang.<br />

nolteneo sei die Ausstattungslinie für alle, die aus ihrer<br />

Küche etwas Besonderes machen wollen, betont das<br />

Unternehmen. Wobei Exklusivität und leicht zu realisierende<br />

Vielfalt Hand in Hand gehen sollen. Denn Planer<br />

können die Exklusivelemente von „nolteneo“ mit<br />

dem gesamten Produktspektrum des Kernsortiments<br />

kombinieren. Es gibt keine gesonderte Typenliste,<br />

dafür einen gemeinsamen Softwarekatalog.<br />

Nolte-Geschäftsführer Eckhard Wefing erklärt<br />

das Prinzip so: „Wer sich für ein Element aus der<br />

‚nolteneo‘-Kollektion entscheidet, bekommt automatisch<br />

als Basisausstattung ein modernes Schubkasten-<br />

und Auszugssystem, die ‚neoBOX‘. Sie ist<br />

eines der Elemente, mit denen jede ‚nolteneo‘-Küche<br />

ausgestattet ist. Unsere Partner können also<br />

Auch mit Beleuchtung<br />

Die „neoBOX“, das exklusive Auszugsystem von<br />

„nolteneo“, ist in Anthrazit gehalten und mit einer besonders<br />

schmalen Seitenzarge ausgestattet. Diese ist in<br />

den Auszügen ab 450 mm extra hoch. Die Innenauszüge<br />

verfügen über eine Blende aus satiniertem Glas.<br />

Möglich ist auf Wunsch eine per Akku betriebene LED-<br />

Beleuchtung, die sich beim Betätigen der Schubkästen<br />

automatisch an- und abschaltet und erst nach 450 bis<br />

700 Öffnungszyklen neu geladen werden muss. Lieferant<br />

des Auszugsystems ist Hettich (AvanTech YOU).<br />

58 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Fotos: Nolte Küchen<br />

Auf der EuroCucina: „neoSLATE“ mit Schieferfurnier,<br />

kombiniert mit „SOFT LACK“ in Hennarot<br />

aus dem Kernsortiment von Nolte Küchen.<br />

Das Sockelgestell gehört zu den exklusiven<br />

Gestal tungs elementen von „nolteneo“.<br />

mit minimalem Aufwand Küchen aufwerten, ohne das<br />

Budget zu sprengen. Gleichzeitig haben sie mehr Spielraum<br />

für Kunden mit gehobenen Designansprüchen.“<br />

Spielraum für die Planung<br />

Individueller Gestaltungsmöglichkeiten sind bei<br />

„ nolteneo“ Konzept. Zum Beispiel mit dem Griffmuldenprofil<br />

in der Variante „MatrixArt ONE“. Es liegt unterhalb<br />

der Arbeitsplatte und kann beleuchtet werden. Der<br />

untere Bereich der Schränke ist dann mit „Push-to-open“<br />

ausgestattet. Akzente lassen sich zudem mit einer umlaufenden<br />

Schattenfuge setzen. Sie entsteht durch ein<br />

12 mm breites Profil zwischen Front und Wange.<br />

Ebenfalls prägend sind hochwertige Oberflächen.<br />

Spiegelglas zum Beispiel („neoMIRROR“) oder Steinfurniere<br />

sowie Marmor- oder Metalloptik. Fronten in<br />

Holz gibt es auch. Abgestimmte Seitenverkleidungen,<br />

wie sie im Kernsortiment für „MatrixArt“ erhältlich<br />

sind, sollen bei „nolteneo“ ein durchgängig harmonisches<br />

Bild schaffen. Sie werden durch ein entsprechendes<br />

Angebot an Arbeitsplatten und Thekenelementen<br />

ergänzt. Flexibel ist auch die Ausführung der<br />

Sichtseiten und Korpusfarben, die individuell auf die<br />

Fronten abgestimmt werden können.<br />

Wohnlich mit fließenden Übergängen<br />

Neben den Möglichkeiten von „nolteneo“ zeigte Nolte<br />

Küchen in Mailand ausgewählte wohnliche Planungen<br />

mit Neuheiten aus dem Kernprogramm – und bezog<br />

angrenzende Wohnräume mit ein. Dabei legte der Hersteller<br />

Wert auf fließende Übergänge. Gezeigt wurde<br />

zudem ein Arbeitsplatz für das Homeoffice, eine Ankleide<br />

und einen Hauswirtschaftsraum. Nolte SPA, die<br />

Badezimmerkollektion, rundete die Apartmentplanung<br />

ab. In Summe wurden neun Planungen auf 500 m 2 Fläche<br />

in Szene gesetzt. Geschäftsführer Eckhard Wefing<br />

zieht dieses Fazit: „Wir haben nicht einfach nur Küche<br />

an Küche präsentiert, sondern immer auch den Übergang<br />

in den Wohnbereich aufgezeigt. So wurde schnell<br />

klar: Nolte Küchen kann mehr als Küchen. Spätestens<br />

beim Hauswirtschaftsraum, dem Ankleidezimmer und<br />

dem sich daran anschließenden Bad von Nolte SPA war<br />

unseren Gästen bewusst: Hier bekommt man alles aus<br />

einer Hand. Dieser ganzheitliche Ansatz und die authentische<br />

und zugleich stilvolle Präsentation haben<br />

dafür gesorgt, dass unser Stand während der gesamten<br />

Messe sehr gut besucht war und aus allen Bereichen<br />

positives Feedback kam.“<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 59


Betriebsmanagement<br />

Die fetten Jahre sind vorbei<br />

Was jetzt auf<br />

den Küchenhandel zukommt<br />

Obwohl es anfangs anders befürchtet wurde, hat Corona dem Küchenhandel nichts<br />

anhaben können. Im Gegenteil: Küchenstudios blicken auf zwei Jahre mit vollen<br />

Auftragsbüchern und ordentlichem Wachstum zurück. Damit ist es nun aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach vorbei. Denn gleich drei Faktoren werden für eine Marktbereinigung<br />

sorgen. Ingo Anneken von der SEB Steuerberatung skizziert die<br />

Gefahren situation und gibt Tipps, wie Unternehmer sich vorbereiten können.<br />

„Jede Hochphase ist einmal vorbei – das ist einer der<br />

ehernen Grundsätze der Wirtschaft. Die Frage ist bloß,<br />

zu welchem Zeitpunkt und in welcher Geschwindigkeit<br />

es wieder abwärts geht. Nach den überraschend guten<br />

Corona-Jahren bahnt sich derzeit eine prägnante und<br />

gefährliche Situation an, die dafür sorgen könnte, dass<br />

der Markt sich weiter bereinigt. Warum das so ist?<br />

Weil von mindestens drei Seiten Probleme auf den Küchenhandel<br />

zukommen, die als Langzeitfolgen der Pandemie<br />

und als direkte Auswirkung des Krieges in der<br />

Ukraine entstanden sind. Durch Probleme in den Lieferketten<br />

und deutlich gestiegene Rohstoff- und Energie<br />

prei se wird die Industrie ihre Preise erhöhen, und<br />

zwar mindestens um 15 Prozent. Darüber hinaus wird<br />

sich die Nachfrage auf Verbraucherseite abschwächen,<br />

denn die Kunden werden aufgrund der unsicheren<br />

Zeiten zunehmend zurückhaltender – besonders hinsichtlich<br />

größerer Investitionen wie einer neuen Küche.<br />

Und drittens wird der zeitliche Ablauf dieser beiden<br />

Szenarien Probleme bereiten: Die Rohgewinne werden<br />

niedriger ausfallen. Gleichzeitig wird es weniger Anzahlungen<br />

und niedrigere Deckungsbeiträge aus weniger<br />

Auslieferungen geben. Die Folge: Küchenstudios,<br />

die jetzt nicht aufpassen, laufen Gefahr, in die Insolvenz<br />

zu rutschen.<br />

Vorausschauend mit Preiserhöhungen umgehen<br />

Jedes dieser drei ineinander verschränkten Gefahrenszenarien<br />

sollte nun genau betrachtet und strategisch<br />

angegangen werden. Wie geht man mit den Preiserhöhungen<br />

für Möbel und Zubehör um? Zunächst ist<br />

Schnelligkeit gefragt: Wer heute einen Kaufvertrag<br />

abschließt, zahlt den alten Preis, wird die Ware aber<br />

vor aus sichtlich in der Zeit nach der Preiserhöhung erhalten.<br />

Maßnahme Nr. 1 ist also: Ware frühzeitig bestellen,<br />

um die heutigen Preise zu sichern. Die zweite<br />

Maßnahme greift die zukünftige Preiserhöhung auf:<br />

Sie sollte bereits jetzt in der Kalkulation berücksichtigt<br />

werden. Dazu sollte der prozentuale Unterschied zwischen<br />

Netto-Einkaufspreis und Brutto-Verkaufspreis<br />

auf vorschlagsweise <strong>22</strong>0 Prozent hochgesetzt werden.<br />

Falls auch die übrigen Kostenerhöhungen weitergegeben<br />

werden müssen, beträgt der Kalkulationsaufschlag<br />

entsprechend 230 Prozent. Eine dritte Maßnahme<br />

betrifft den bereits vorhandenen Auftragsbestand.<br />

Für diesen sollte bereits heute die Bestellung ausgelöst<br />

werden. Weicht das Aufmaß später ab, können Bestellung,<br />

bzw. Auftragsbestätigung nachträglich korrigiert<br />

werden.<br />

Trotz Kaufzurückhaltung Kunden gewinnen<br />

Klar, es wird schwieriger werden, Kunden zu gewinnen<br />

als in den letzten zwei Jahren. Doch grundsätzlich<br />

gilt: Es werden auch in Zukunft Küchen benötigt.<br />

Auf absehbare Zeit wird der Markt aber schrumpfen.<br />

Wer sich trotzdem Marktanteile sichern möchte,<br />

sollte auf die klassischen Instrumente setzen: Zunächst<br />

gilt es Kosteneinsparungsmöglichkeiten voll<br />

auszuschöpfen. Das ist eigentlich eine Binsenweisheit,<br />

doch in der jüngeren Vergangenheit sind die Sparmaßnahmen<br />

eventuell nicht ganz so konsequent betrieben<br />

worden, wie es der enger werdende Markt nun<br />

notwendig macht. Diese Anstrengungen können entweder<br />

an die Kunden weitergereicht werden, was zu<br />

Wettbewerbsvorteilen führt. Oder sie werden in Maßnahme<br />

zwei investiert: Gibt es spezielle Werbung, explizite<br />

Werbeaussagen, mit denen jetzt die Kunden angesprochen<br />

werden können? Sicher ist: Mit Aktionen<br />

wie Werksverkäufen oder ähnlichem kann man auch<br />

preisbewusste Kunden ansprechen. Und zuletzt: In<br />

Auslieferung, Planung oder Reklamationsbearbeitung<br />

schneller und effizienter zu werden, sorgt für zufrie-<br />

60 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


dene Kunden und zufriedene Kunden sorgen für neue<br />

Kunden. Dazu sollte auf jeden Fall das Empfehlungsmarketing<br />

verstärkt angegangen werden.<br />

Liquiditätsengpässe vermeiden<br />

In Krisenzeiten ist die Liquidität oft ein großes Problem.<br />

Eigentlich gesunde Unternehmen können, wenn<br />

sie nicht aufpassen, in die Zahlungsunfähigkeit rutschen.<br />

Um das zu vermeiden, haben Küchenstudios<br />

einige Stellschrauben in der Hand, die sie je nach individueller<br />

Situation justieren können: Musterküchen<br />

schneller zu drehen, bedeutet Umsätze aus bereits bezahlter<br />

Ware zu generieren. Bei verkauften Küchen<br />

kann sich eine zweite Anzahlung empfehlen, zum<br />

Beispiel könnten vier Wochen vor dem Aufbautermin<br />

noch einmal 20 Prozent des Kaufpreises gefordert werden.<br />

Auf Kostenseite sollten Küchenstudios die Zahlungsziele<br />

ihrer Lieferanten ausschöpfen und den Forderungsbestand<br />

vermindern. Steuervorauszahlungen<br />

können nach unten angepasst werden. Und um Geld zu<br />

sparen, sollte bei jeder Investition genau hingeschaut<br />

werden: Bringt dieses Invest mehr Kaufverträge? Falls<br />

die Antwort „Ja“ lautet, kann gerne investiert werden.<br />

Ebenso natürlich, wenn eine Investition unbedingt notwendig<br />

ist. In jedem Fall sollte aber geprüft werden, ob<br />

die Aufwendung durch einen Bankkredit gedeckt werden<br />

kann. Apropos Bank: Für den Notfall sollte auch<br />

daran gedacht werden, die Kontokorrentlinien bei der<br />

Bank zu erhöhen.<br />

Die Schnellen und Agilen fressen die Großen<br />

Niemand weiß, wie lange die Krisenstimmung anhalten<br />

wird. Immerhin ist aber sicher: Küchen werden<br />

weiter benötigt und auch verkauft. Die Frage ist also,<br />

wie ein Küchenstudio sich im Markt behaupten kann.<br />

Und es werden nicht unbedingt die Großen sein, die<br />

die Kleinen fressen. Statt Größe sind andere Werte gefragt.<br />

Einer davon ist die Stärke, gemessen im Verhältnis<br />

zur jeweiligen Größe des Küchenstudios. Wer jetzt<br />

gemeinsam mit seinem betriebswirtschaftlichen Berater<br />

eine Unternehmensplanung für die nächsten zwei<br />

Jahre auf die Beine stellt, bekommt Risiken und mögliche<br />

Maßnahmen aufgezeigt – und zwar genauer und<br />

individueller als es oben skizziert ist. Weiterer Vorteil<br />

einer Planung: Handlungsweisen und Änderungen<br />

der Verhältnisse können schnell eingearbeitet werden.<br />

Und daraus wiederum lassen sich schnell Maßnahmen<br />

ableiten. Der andere Wert ist Schnelligkeit. Wer wendig<br />

und agil ist, hat erheblich bessere Chancen durch die<br />

Krise zu kommen als langsame, träge Unternehmen.<br />

Am Ende bleibt die Hoffnung, dass auch diese Krise,<br />

wie schon vor zwei Jahren, schneller vorüber sein wird<br />

als gedacht. Heute Vorsicht walten zu lassen, ist aber<br />

dennoch besser als morgen aus Nachsicht die Türen<br />

schließen zu müssen.<br />

Foto: SEB Steuerberatung<br />

Ingo Anneken und die SEB Steuerberatung<br />

Der dreifache Vater Ingo Anneken (Foto) ist seit 2009 Geschäftsführer<br />

der SEB Steuerberatung. Gemeinsam mit seinen<br />

Kollegen unterstützt er die Kunden über die klassische<br />

Steuerberatung hinaus hinsichtlich einer Vielzahl an betriebswirtschaftlichen<br />

Fragen – von der Rechtsformoptimierung<br />

bis hin zur Existenzgründung. Zudem ist er Fachberater<br />

für Unternehmensnachfolge (DStV e.V.). Die SEB<br />

Steuerberatung beschäftigt 50 Mitarbeiter und ist seit<br />

1990 auf den Kücheneinzelhandel spezialisiert. Derzeit betreut<br />

die Beratungsgesellschaft rund 80 Kücheneinzelhandelsunternehmen<br />

unterschiedlicher Größen mit diversen<br />

Verbandszugehörigkeiten. Die persönliche Betreuung<br />

hinsichtlich betriebswirtschaftlicher, steuerrechtlicher,<br />

buchhalterischer und datenschutzrechtlicher Fragen steht<br />

dabei im Vordergrund.<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 61


Fachkräfte/Ausbildung<br />

Küchenstudios<br />

müssen mitmachen<br />

In der Küchenbranche fehlen Fachkräfte. Und die Lage fordert dringendes Handeln.<br />

Im KÜCHENPLANER-Interview sagt Sabine Gantzkow, Schulleiterin der Möbelfachschule<br />

(MöFa) in Köln: „Küchenstudios müssen viel aktiver bei der Nachwuchssuche<br />

werden.“<br />

KÜCHENPLANER: Wie überall fehlt auch in der Küchenbranche<br />

qualifizierter Nachwuchs. Spüren Sie das<br />

auch in der MöFa?<br />

Sabine Gantzkow: Vor 20 Jahren hatten wir noch zwei<br />

Küchen-Fachberater-Klassen mit 20 bis 25 Teilnehmern,<br />

also 50 Fachkräften. Heute sind es 15 bis 20 Studierende,<br />

die nach dem Abschluss sofort eine Stelle haben.<br />

Früher sind die Studierenden aus Unternehmerfamilien<br />

zu uns gekommen, danach kamen dann deren<br />

Kinder und sogar die Enkelkinder. Es gab Wartelisten.<br />

Heute wollen die Kinder z. T. nicht mehr in den<br />

elterlichen Betrieben arbeiten. Ein Teil der familiengeführten<br />

Unternehmen wurde auch aufgekauft und ist<br />

nicht mehr am Markt. Diese Zielgruppe ist also sehr<br />

viel kleiner geworden.<br />

Dazu kommt, dass die fertigen Studierenden heute<br />

unter den Jobangeboten frei wählen können. Außerdem<br />

jagt sich die Branche gegenseitig die guten Leute ab.<br />

Also kommen wenig Branchenfremde<br />

zum Studieren an die MöFa?<br />

Außerhalb der Branche ist nicht bekannt, welch großartige<br />

Möglichkeiten die Küchen- und Möbelbranche<br />

bietet. Viele kennen nur die Verkäuferinnen und Verkäufer<br />

im normalen Möbelhaus oder Mitnahmemarkt.<br />

Den meisten ist nicht bewusst, wieviel Kreativität und<br />

Fachwissen in diesen Berufen steckt. Das ist viel mehr<br />

als nur Verkaufen.<br />

Was bietet die MöFa für Studiengänge?<br />

Bei uns kann man die unterschiedlichsten staatlich anerkannten<br />

Abschlüsse machen. Der vier Semester dauernde<br />

Bachelor Professionell Wirtschaft mit Schwerpunkt<br />

Einrichtung oder Küche bereitet z. B. auf die<br />

Übernahme von Führungspositionen vor. Aufnahmebedingungen<br />

sind ein mittlerer Schulabschluss und<br />

eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine mindestens<br />

fünfjährigen Berufspraxis.<br />

Der praxisbezogenen Studiengang Interior Designer<br />

Einrichtung und Küche kombiniert warenkundliche,<br />

gestalterische und verkaufsbezogene Studieninhalte<br />

und ist auch für Quereinsteiger gut geeignet.<br />

Das duale Studium vereint Praxis und Theorie. In<br />

nur vier Semestern schließt man eine Ausbildung<br />

zum Einzelhandelskaufmann/-frau sowie das Studium<br />

staatlich geprüfter Betriebswirt ab. Nach zwei Jahren<br />

hat man einen IHK-Abschluss und bekommt nach<br />

einem weiteren Jahr einen Bachelor.<br />

Als Unternehmen kann man beim Arbeitgeberservice<br />

auch einen Bildungsgutschein für Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beantragen, der bei uns<br />

anerkannt wird. Dann wird ein Großteil der Ausbildungs-Kosten<br />

übernommen. (Allerdings nicht für das<br />

Duale Studium; Anm. d. Red.)<br />

In unseren Studiengängen vermitteln wir ein sehr<br />

breites Basiswissen. Mit unseren Abschlüssen haben<br />

die Studierenden die Möglichkeit, auch zu Herstellern<br />

oder zu Verbänden zu gehen.<br />

Wie kann man das denn ändern?<br />

Wir als Schule können es nicht leisten, deutschlandweit<br />

Studierende zu akquirieren. Unserer Meinung nach<br />

müssten die Küchenstudios direkt vor Ort aktiv werden<br />

und bekanntmachen, was für großartige Berufe sie<br />

anbieten. Sie müssten sich direkt an die Schulen wenden<br />

und z. B. bei Berufsbörsen den Beruf des Küchen-<br />

Fachberaters vorstellen. Als Unternehmer kann man<br />

auch immer beim Arbeitsamt anfragen.<br />

Gerade in kleinen Orten muss man heimische Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter finden, die auch gerne<br />

vor Ort bleiben und arbeiten wollen. Für diese ist es<br />

doch durchaus attraktiv, eine Ausbildung oder ein duales<br />

Studium anzubieten, verbunden mit einem Aufenthalt<br />

in der tollen Stadt Köln. Und danach kann man<br />

wieder in die Heimat zurückkehren, wo man Familie<br />

und Freunde hat.<br />

Lernen Ihre Studierenden denn schon<br />

im Studium Küchen-Hersteller kennen?<br />

Wir machen regelmäßig Exkursionen zu unterschiedlichen<br />

Herstellern. Es finden Betriebsbesichtigungen<br />

statt und natürlich werden auch Kontakte<br />

geknüpft. Die Hersteller kommen aber auch zu uns<br />

nach Köln, halten Vorträge und machen Schulungen.<br />

Das ist eine perfekte Ergänzung zur Theorie, die wir<br />

vermitteln.<br />

Die MöFa ist staatlich anerkannt?<br />

Die Möfa ist eine Ersatzschule und wie eine öffentliche<br />

Schule aufgestellt. Wir haben offizielle Lehrpläne, die<br />

vom Schulministerium abgesegnet sind. Alles ist auch<br />

dem Bildungsserver zu finden und einsehbar.<br />

62 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Foto: MöFa<br />

„Vor Ort aktiv werden,<br />

sonst stehen wir<br />

in wenigen Jahren<br />

ohne jeden fähigen<br />

Nachwuchs da.“<br />

Sabine Gantzkow,<br />

Schulleiterin der MöFa.<br />

Gibt es ein solches Schulkonzept<br />

auch an anderen Orten?<br />

Die MöFa ist europaweit einzigartig. Es gibt Schulen,<br />

die sich vornehmlich mit dem Handwerklichen beschäftigen.<br />

Wir zielen ja mehr auf das Kaufmännische.<br />

Außerdem muss bei uns kein Schulgeld bezahlt werden,<br />

denn die MöFa wird zu 94 % durch das Land NRW<br />

refinanziert. Die restlichen 6 % werden vom Förderverein<br />

getragen. Außerdem bieten wir für Unternehmen<br />

ein Sponsoringkonzept.<br />

Wie viele Studierende sind an der MöFa?<br />

Pro Jahrgang gibt es um die 100 Studierende. Im Moment<br />

sind insgesamt inkl. Berufsschule und Fachabiturientinnen<br />

und Fachabiturienten 550 Studierende bei<br />

uns, früher waren es bis zu 700.<br />

Ich glaube, dass bei uns eine sehr familiäre Atmosphäre<br />

herrscht. Wir haben ein großes Vertrauensverhältnis<br />

zu unseren Studierenden und bemühen uns<br />

sehr, jeden individuell zu betreuen und zu begleiten.<br />

Gerade die älteren Studierenden, die z. T. als Quereinsteiger<br />

zu uns kommen, müssen sich nach längerer<br />

Berufstätigkeit erst einmal umstellen. Auch für diese<br />

sind wir immer da. Insgesamt herrscht hier ein nettes<br />

und respektvolles Miteinander.<br />

Wie sieht es mit der Wohnsituation aus?<br />

Wir haben 79 Wohnheim-Plätze. Das kleine Zimmer<br />

kos tet 650 Euro mit Vollverpflegung und Putzfrau. Dafür<br />

muss man sich rechtzeitig anmelden. Wir kümmern<br />

uns aber auch um Wohnungen für diejenigen, die<br />

keinen Wohnheimplatz bekommen haben.<br />

Wie haben Sie den Lockdown überstanden?<br />

Wir haben sehr schnell auf Online-Unterricht mit<br />

Teams umstellen können. Das nutzen wir auch immer<br />

noch, wenn z. B. ein Großteil der Klasse an Corona erkrankt<br />

ist. Wir stellen hier auch alle Unterrichtsmaterialien<br />

und Schulinfos ein.<br />

Wir bieten ein Rundum-Sorglos-Paket, mit dem die<br />

Studierenden optimal versorgt und perfekt auf den<br />

künftigen Beruf in der Küchenbranche vorbereitet werden.<br />

Wir sind allerdings darauf angewiesen, dass auch<br />

die Küchenstudios aktiv werden und vor Ort für diese<br />

schönen Jobs und die Branche Werbung machen. Sonst<br />

stehen wir in wenigen Jahren ohne jeden fähigen Nachwuchs<br />

da.<br />

Frau Gantzkow, herzlichen Dank für das Gespräch.<br />

Sybille Hilgert<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 63


Fachkräfte/Recruiting<br />

Bewerbung per Messenger<br />

Die Social-Media-Kanäle spielen bei der Fachkräftesuche eine immer wichtigere Rolle.<br />

„Gerade kleinere und mittlere Unternehmen sollten diese Plattformen nutzen, um die passenden<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen“, rät der Online-Marketing-Experte Chris Thieme.<br />

Er setzt bei seinen Beratungen auf Personal-Recruiting 4.0.<br />

Fotos: Thieme<br />

32 Millionen Menschen nutzen die Social-<br />

Mediaplattform Facebook. 27,8 Millionen<br />

Menschen sind regelmäßig auf<br />

Instagram unterwegs. Auch wegen dieser<br />

Zahlen bieten sich diese Kanäle als<br />

Recruiting-Plattformen an. Hier können<br />

Unternehmen auf sich aufmerksam<br />

machen und passende Bewerberinnen<br />

und Bewerber auf relativ einfachem Weg<br />

und jederzeit erreichen. Zwar funktioniere<br />

die Suche nach Fachkräften weiterhin<br />

auch über Jobplattformen, das Arbeitsamt<br />

oder Zeitungsanzeigen, so Thieme,<br />

doch die meisten Unternehmen bekämen<br />

auf diesem Weg kaum noch Bewerbungen.<br />

Für sie sei Personal-Recruiting<br />

über Social-Media-Kanäle der einfachste<br />

und effektivste Weg. Das läge u. a. daran,<br />

dass hier die richtigen Zielgruppen erreicht<br />

würden. Gerade mittelständische<br />

oder kleine Unternehmen könnten auf<br />

Facebook oder Instagram durch ständige<br />

Präsenz nicht nur einen hohen Bekanntheitsgrad<br />

aufbauen, sondern auch die<br />

passenden Bewerberinnen und Bewerber<br />

direkt in der Region erreichen.<br />

Online-Marketing-<br />

Experte Chris Thieme,<br />

Gründer und Inhaber der<br />

Chris Thieme Consulting<br />

GmbH, rät dazu, bei der<br />

Suche nach Fach kräften<br />

auch Instagram und<br />

Facebook zu nutzen.<br />

Zielgruppen passend abholen<br />

Damit holen die Unternehmen die Zielgruppen<br />

dort ab, wo sie in ihrer Freizeit<br />

und nach Feierabend „unterwegs“<br />

sind. Zum Beispiel diejenigen, die mit ihrem<br />

Job nicht ganz zufrieden sind, die<br />

aber das passende Unternehmen für einen<br />

Jobwechsel noch nicht gefunden haben.<br />

Oder diejenigen, die wieder in ihre<br />

Heimat zurückziehen wollen und sich<br />

auf herkömmlichen Job-Plattformen und<br />

auf den sozialen Plattformen in lokalen<br />

Gruppen über Neuigkeiten vor Ort informieren.<br />

Das Posten von Jobangeboten in<br />

lokalen Facebook-Gruppen ist als unterstützende<br />

Maßnahme perfekt geeignet.<br />

Denn den meisten von ihnen fehle das<br />

Wissen darüber, was die Unternehmen<br />

in ihrer Region anzubieten haben. Wenn<br />

ein Unternehmen sich und seine Jobangebote<br />

auf diesen Kanälen präsentiert,<br />

besteht eine hohe Chance, die passenden<br />

Bewerberinnen und Bewerber auf sich<br />

aufmerksam zu machen.<br />

64 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Das Sichtbarkeitsproblem lösen<br />

Das grundsätzliche Problem sei nicht<br />

das Recruiting, sondern die Sichtbarkeit<br />

vieler Jobs, meint Chris Thieme. Lagerarbeiter,<br />

Monteure, Backoffice-Tätigkeiten<br />

oder auch Küchenverkäuferinnen und<br />

Küchenverkäufer seien im Alltag der<br />

meisten Menschen nicht direkt sichtbar.<br />

Und je größer das Unternehmen ist, desto<br />

weniger transparent sind die Strukturen<br />

und Jobs für Außenstehende.<br />

Dieses Sichtbarkeitsproblem sei<br />

durch das regelmäßige Posten von Jobanzeigen<br />

sowie aktive Online-Werbemaßnahmen<br />

zu lösen, so der Marketingberater.<br />

Damit erreiche ein<br />

Unternehmen eine große Zielgruppe. Es<br />

zeigt zum einen die Jobs, die es anzubieten<br />

hat, und zum anderen die Benefits<br />

für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

(von Urlaubsgeld über frisches Obst<br />

am Arbeitsplatz bis hin zur Kinderbetreuung).<br />

Über die Story- bzw. Reelfunktionen<br />

kann man das noch mehr fokussieren<br />

und sich als Toparbeitgeber in der<br />

Region präsentieren.<br />

Einfach bewerben<br />

Doch mit einer (bezahlten) Anzeigenschaltung<br />

ist es nicht getan. Da die Aufmerksamkeitsspanne<br />

von Menschen,<br />

die in den sozialen Netzwerken unterwegs<br />

sind, sehr kurz ist, muss der<br />

Recruiting- Prozess so simpel gestaltet<br />

sein, dass sich Interessierte innerhalb<br />

kürzester Zeit beim Unternehmen bewerben<br />

können. Ein Anruf, eine kurze<br />

Nachricht über den Messenger-Dienst<br />

müssen reichen. Individuelle Unterlagen<br />

wie der Lebenslauf können später nachge<br />

reicht werden. Alles, was mehr Zeit in<br />

Anspruch nimmt, hindert Interessierte<br />

daran, sich über Social-Media-Kanäle zu<br />

bewerben.<br />

Auf die Nachricht einer Bewerberin/<br />

eines Bewerbers muss ein Unternehmen<br />

allerdings auch zeitnah reagieren. Chris<br />

Thieme rät dazu, den Hörer in die Hand<br />

zu nehmen. Wird der Bewerber oder die<br />

Bewerberin nicht erreicht, da der Anruf<br />

z. B. während der Arbeitszeit stattfindet,<br />

sollte man eine SMS verschicken. Diese<br />

fällt, da SMS nicht mehr so häufig verschickt<br />

werden, im Alltag auf und weckt<br />

sofort die Aufmerksamkeit des Empfängers.<br />

Beachtet werden muss hier, dass<br />

ein Großteil der Bewerber über diesen<br />

Kanal aktuell noch in Arbeit sind und<br />

somit meist nicht die Möglichkeit haben<br />

auf den Anruf oder die Nachricht direkt<br />

zu reagieren.<br />

Postings als solche seien dabei kein<br />

Muss, so Thieme. Sie könnten unterstützend<br />

für die Wahrnehmung des Unternehmens<br />

sein. Das sogenannte Employer<br />

Branding kann man eben auch mit Jobanzeigen<br />

betreiben.<br />

Langfristig planen und posten<br />

Thieme rät zu gesponserten Anzeigen,<br />

denn diese könne man ohne große<br />

Streuverluste auf die gewünschte Zielgruppe<br />

und Region abstimmen. So fände<br />

man die passenden Mitarbeitenden<br />

direkt vor Ort. Die Anzeige könne dabei<br />

schon mit kleinem Budget ausgestrahlt<br />

werden, es gehe um die Regelmäßigkeit<br />

und ständige Präsenz des<br />

Unternehmens und die Einfachheit des<br />

Bewerbungs prozesses.<br />

Bei der Ausschreibung von Geschäftsführer-Positionen<br />

oder der Suche<br />

nach einer Unternehmensnachfolge<br />

rät Thieme zusätzlich noch zu den<br />

Communities Xing und LinkedIn, diese<br />

können ergänzend funktionieren.<br />

Auch für kleinere Budgets möglich<br />

Der Recruiting Prozess auf Social-Media-Kanälen<br />

ist allerdings kein Sprint.<br />

Wenn man die passenden Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter finden will, sind<br />

längerfristige Anzeigenschaltungen gefragt<br />

– und die gibt es auf Facebook und<br />

Instagram auch für ein kleineres Budget.<br />

Nur so können so viele Bewerbungen<br />

wie möglich gesammelt werden, um am<br />

Ende die perfekt passenden Kolleginnen<br />

und Kollegen zu rekrutieren und man<br />

trifft keine falschen Personalentscheidungen.<br />

Sybille Hilgert<br />

Podcast „B too see“<br />

Themen rund um Business und Marketing<br />

gibt es auf Chris Thiemes noch jungem<br />

Podcast „B TO SEE“. Hier spricht der Marketingberater<br />

aus Cottbus in kurzen Beiträgen<br />

über Themen, die einem im Tagesgeschäft<br />

immer wieder begegnen, führt<br />

Interviews mit spannenden Gästen aus<br />

der Branche und das möglichst praxisnah,<br />

um seinen Hörerinnen und Hörern<br />

den größtmöglichen Mehrwert zu bieten.<br />

Zu hören z. B. auf Apple Podcast oder<br />

Spotify.<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 65


Fachkräfte/Bindung<br />

Wieder einer der Top-Arbeitgeber<br />

Freude bei CFO Rüdiger Böhle (Foto vorne links) und seinem Team:<br />

Blanco wurde zum neunten Mal als „Top Arbeitgeber“ ausgezeichnet.<br />

Foto: Blanco<br />

Zum neunten Mal in Folge wurde<br />

Blanco vom Nachrichtenmagazin „Focus<br />

Business“ als „Top-Arbeitgeber“ ausgezeichnet.<br />

Das Ranking basiert auf Arbeitgeberbewertungen,<br />

die das Me dienunter<br />

neh men in Kooperation mit dem<br />

Bewertungsportal „Kununu“ analysiert<br />

hat. „Wir freuen uns sehr über das so positive<br />

Feedback von unseren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, das ja zu dieser<br />

Top-Platzierung geführt hat“, sagt<br />

Rüdiger Böhle, CFO der Blanco-Gruppe,<br />

und ergänzt: „Wir legen Wert auf<br />

ein hochwertiges Personalmanagement<br />

ebenso wie auf attraktive Rahmenbedingungen<br />

und interessante Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Blanco bietet eigenen Angaben<br />

zufolge zahlreiche Programme<br />

für seine Beschäftigten – von fachlichen<br />

und persönlichen Weiterbildungsangeboten<br />

über flexible Arbeitszeitmodelle<br />

bis hin zu Alters- und Gesundheitsvorsorge.<br />

Ein wichtiger Aspekt sei auch die<br />

Arbeitsatmosphäre. Diese sei geprägt<br />

von gegenseitigem Vertrauen, von Respekt<br />

und Kommunikation auf Augenhöhe.<br />

„Engagierte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sind der wichtigste Erfolgsfaktor,<br />

um als Unternehmen nachhaltig<br />

erfolgreich zu sein. Deshalb genießen<br />

moderne und mitarbeiterorientierte<br />

Personalprozesse sowie eine ausgeprägte<br />

Unternehmenskultur einen hohen<br />

Stellenwert in der Firma.“, ergänzt<br />

Bernd Kratochwille, Managing Director/<br />

Head of Corporate Human Resources<br />

der Blanc & Fischer Corporate Services.<br />

Blanco als Spezialist für den Wasserplatz<br />

ist Teil der Blanc & Fischer Familienholding.<br />

Einen Eindruck davon, was<br />

BLANCO als Arbeitgeber so interessant<br />

macht, vermitteln Rüdiger Böhle (CFO)<br />

und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in einem kurzen Video: https://www.<br />

youtube.com/watch?v=il2rcoSyllM.<br />

Wohlbefinden im Fokus<br />

Foto: Electrolux<br />

Electrolux freut sich über die Auszeichnung<br />

„Most Wanted Employer 20<strong>22</strong>“.<br />

Gemeinsam mit der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu<br />

ermittelte die ZEIT-Verlagsgruppe 20<strong>22</strong> erstmalig die 1000 beliebtesten<br />

Arbeitgeber in Deutschland. Dabei wurde Electrolux<br />

in seiner Kategorie mit dem ersten Platz prämiert. „Wir sind besonders<br />

stolz und glücklich, die Auszeichnung als ,Most Wanted<br />

Employer‘ erhalten zu haben, denn sie spiegelt die Stimmung<br />

und Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden wider“, freut sich<br />

Joy Laumann, Electrolux HR Business Partnerin Deutschland<br />

und Österreich. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden bezeichnet<br />

Electrolux als einen festen Bestandteil des Unternehmensleitbildes.<br />

Um diese sicherzustellen, bietet das Unternehmen ein<br />

breites Spektrum an Initiativen und wartet mit einem eigenen<br />

Team auf, das sich dem Wohlbefinden der Belegschaft verschrieben<br />

hat. Mit im Programm: Gesundheitswochen, sportliche Aktivitäten<br />

wie Pilates, Yoga, Fußball oder der B2Run, aber auch Entlastungsmaßnahmen<br />

zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

durch externe Beratungsdienstleister.<br />

Ein internes digitales Schulungsprogramm ermögliche den<br />

Mitarbeitenden Weiterbildungen, die speziell auf die persönlichen<br />

Bedürfnisse abgestimmt sind, berichtet das Unternehmen.<br />

Mobiles Arbeiten und Flexibilität seien ebenso Teil der Unternehmenskultur<br />

wie ein offener Umgang mit Fehlern, um aus diesen<br />

getreu dem Motto #gemeinsamstärker zu lernen. „Gerade vor<br />

dem Hintergrund des derzeitigen Fachkräftemangels wollen wir<br />

mit unseren vielfältigen Initiativen erreichen, dass sich auch zukünftige<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bewusst für uns<br />

entscheiden und langfristig bei uns bleiben“, betont Laumann.<br />

Das Besondere an dieser Auszeichnung sei: „Die Daten, auf<br />

denen die Umfrage basiert, stammen zu 100 Prozent von aktuellen<br />

beziehungsweise ehemaligen Electrolux Teammitgliedern,<br />

Bewerberinnen sowie Bewerbern und wurden aus der Arbeitgeberbewertungsplattform<br />

kununu bezogen.“ Dabei konnte das Unternehmen<br />

einen Gesamtscore von 4,3 von 5 Sternen sowie eine<br />

Weiterempfehlungsrate von 92 Prozent erzielen und belegt damit<br />

den ersten Platz in der Kategorie „Industrie-Chemie-Papier“.<br />

66 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Fit für die Nachfolge<br />

Für Nachwuchs-Küchenspezialisten und angehende Führungskräfte<br />

bietet die DER KREIS-Akademie einmal jährlich das IHKzertifizierte<br />

Betriebsmanagement-Seminar an. Im feierlichen<br />

Rahmen erhielten neun Absolventen des aktuellen Kurses im<br />

Spiegelsaal des Schloss Solitude bei Stuttgart nun ihre Zertifikate.<br />

Die neun jungen Unternehmer wurden mit diesem Kurs für eine<br />

verantwortungsvolle Position im Betriebsalltag vorbereitet. Die<br />

duale Ausbildung mit IHK-Zertifizierung besteht aus acht Lernmodulen<br />

und dauert 12 Monate. Sie baut auf dem Führungs- und<br />

Personalmanagementseminar von DER KREIS auf, das ursprünglich<br />

von Gründer und Inhaber Ernst-Martin Schaible und dem<br />

Bildungszentrum Baden-Württemberg entwickelt wurde. Vermittelt<br />

wird eine breite unternehmerische Basis für angehende Küchenstudio-Besitzer<br />

und Firmeninhaber. Dazu zählen vielfältige<br />

Themen von Unternehmensstrategie, Rechnungswesen und Verkaufskommunikation<br />

bis Rhetorik und Marketingtools.<br />

Im Beisein der Referenten und Vertretern der IHK „ Region<br />

Stuttgart“ beglückwünschte Ernst-Martin Schaible die Absolventen<br />

zum erfolgreichen Abschluss der anspruchsvollen Seminarreihe.<br />

Gleichzeitig wünschte er den Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern viel Erfolg für ihre Zukunft als Unternehmer. „In<br />

den letzten fünf Jahren haben über 90 Prozent der Absolventen<br />

die Nachfolge in einem mittelständischen Unternehmen angetreten“,<br />

freute sich Schaible. Dies sei ein positiver Trend.<br />

Foto: DER KREIS<br />

Ernst-Martin Schaible (Geschäftsführender Gesellschafter<br />

DER KREIS; Foto 4. von rechts) und Ulf Triebener (Geschäftsführer<br />

DER KREIS Deutschland; 5. von rechts) mit den Absolventen und<br />

Absolventinnen des aktuellen Betriebsmanagement-Seminars<br />

von DER KREIS (Foto von links): Florian Hardt, Sandra Wohlfart,<br />

Bastian Hellmuth, Sebastian Gruber, Tarik Tuna, Sofie Pfleiderer,<br />

Ulf Triebener, Ernst-Martin Schaible, Fabian Claßen, Lisa Böhner<br />

und Carmen Hillebrand<br />

Gleich mit in die Praxis<br />

Kesseböhmer zählt zu den Preisträgern 20<strong>22</strong> des Ausbildungssiegels<br />

„Best place to learn“. Vergeben wird es von der unabhängigen<br />

AUBI-plus GmbH aus Hüllhorst. Es gilt als ein Versprechen<br />

auf eine überdurchschnittlich gute betriebliche Ausbildung<br />

und beruht auf einem wissenschaftlich anerkannten Qualitätsmodell.<br />

Analysiert und bewertet werden alle wichtigen Aspekte<br />

der Ausbildung. Zudem werden Ausbilder, Azubis und Ex-Azubis<br />

Foto: Kesseböhmer<br />

Präsentieren das Gütesiegel „Best place to learn (Foto von links):<br />

Holger Meyer (Leiter gewerblich-technische Ausbildung), Nils<br />

Sieksmeyer (Referent Personalmarketing), Angelina Koppenborg<br />

(HR-Managerin und Leitung kaufmännische Ausbildung), Sarah<br />

Schnittker (Personalreferentin, kaufmännische Ausbilderin) und<br />

Tobias Vinke (Ausbilder gewerblich-technische Berufe).<br />

durch ein 360°-Feedback beteiligt. Die repräsentative und anonyme<br />

Befragung deckt sieben Qualitätsbereiche innerhalb der<br />

betrieblichen Ausbildung ab. Dazu gehören das berufliche Lernen<br />

und auch die Perspektiven nach der Ausbildung.<br />

Das Ergebnis bei Kesseböhmer zeige, dass das Unternehmen<br />

seine Auszubildenden optimal auf das Berufsleben vorbereitet.<br />

„Die Auszeichnung ist eine tolle Bestätigung für unser<br />

vielfältiges Engagement im Bereich der Ausbildung und liefert<br />

zugleich wichtige Erkenntnisse für die zukunftsfähige Weiterentwicklung<br />

unserer Prozesse und Angebote“, freut sich Sarah<br />

Schnittker, Projektverantwortliche für die Zertifizierung und<br />

kaufmännische Ausbilderin bei Kesseböhmer. Besonders gut bewerteten<br />

die Befragten die Qualität des Ausbildungspersonals<br />

sowie das fachliche Know-how der Ausbilderinnen und Ausbilder<br />

in der Prüfungsvorbereitung. Daneben überzeugen die erfolgreiche<br />

Integration der Auszubildenden in die Betriebsgemeinschaft<br />

und ihre intensive Einarbeitung in die betrieblichen<br />

Arbeits- und Geschäftsprozesse. Kesseböhmer bezieht die Auszubildenden<br />

bei der Bearbeitung realer Kundenaufträge mit ein<br />

und überträgt ihnen dabei berufsrelevante Aufgaben. „Hier zeigt<br />

sich, dass es sich lohnt, Auszubildenden verantwortungsvolle<br />

Aufgaben zuzutrauen“, erläutert Nils Pehmöller, Personalleiter<br />

bei Kesseböhmer.<br />

Kesseböhmer gewinnt einen Großteil seines Fachkräftenachwuchses<br />

aus den Reihen der eigenen Auszubildenden. Mit aktuell<br />

über 200 Auszubildenden in 16 Ausbildungsberufen gehört<br />

das Unternehmen zu den größten Ausbildungsbetrieben<br />

im Osnabrücker Land. Im Sommer 20<strong>22</strong> starten rund 40 neue<br />

Azubis.<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 67


Küchenverbände<br />

Lange dabei<br />

Einige Küchenunternehmer sind bereits<br />

seit 10, 15, 20 oder 25 Jahre Mitglied bei<br />

KüchenTreff. Dafür gab es bei der Jahreshauptversammlung<br />

der Verbundgruppe<br />

in Bremen (siehe ausführliche Berichterstattung<br />

ab Seite 16 in dieser Ausgabe)<br />

Urkunden und Blumensträuße.<br />

25 Jahre<br />

KüchenTreff Leue; Mayk und Tanja Leue<br />

Fotos: Biermann<br />

Gewinner des KüchenTreff- Service-<br />

Awards 2021: Christian Schneider<br />

(Mitte). Es gratulieren die KüchenTreff-<br />

Geschäftsführer Marko Steinmeier<br />

(links) und Daniel Borgstedt (rechts).<br />

20 Jahre<br />

Kalus Küchenfachmarkt; Fred Kalus<br />

Lachmann Küchen; Rainer Lachmann<br />

KüchenTreff Dirkwinkel;<br />

Martin Dirkwinkel<br />

15 Jahre<br />

KüchenTreff Rostock; Axel Volke<br />

KüchenTreff Stahnsdorf; Susanne Winter<br />

Möbelagentur Stefan; Roland Stefan<br />

Küchenwelt Ahlen; Sabine Stöcker<br />

10 Jahre<br />

Maus Küchen; Andreas Maus<br />

Küchen Imperium Hermann;<br />

Ludmilla Hermann<br />

Die KüchenTreff-Jubilare.<br />

Rund um die Eigenmarken<br />

Foto: MHK<br />

Auch in Scheffau (Österreich) trafen sich Verband, Handel und<br />

Industrie zu einem Eigenmarkenkonzepttag der MHK.<br />

elementa, designo, neola, selectiv und xeno: So heißen die Eigenmarken<br />

der MHK Group. Um ihre Bedeutung für die Verbundgruppe<br />

zu unterstreichen und sich über die Lage am Markt sowie<br />

neueste Entwicklungen auszutauschen, fanden im Mai und Juni<br />

die Eigenmarkenkonzepttage in Scheffau und Hamburg statt.<br />

Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßten die Verantwortlichen<br />

der MHK bei beiden Veranstaltungen. Vor Ort waren<br />

MHK-Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser, Vertriebschef Frank<br />

Schütz sowie Andreas Knehler, Leiter Eigenmarken. Erstmalig<br />

waren alle fünf Eigenmarken-Lieferantenpartner aus dem Bereich<br />

Küchenmöbel sowie die Konzeptpartner aus dem Bereich<br />

Elektrogeräte vertreten. Die Industrievertreter standen den Handelspartnern<br />

an eigens eingerichteten Industrie-Meeting-Points<br />

für Gespräche zur Verfügung.<br />

In Vorträgen erhielten die Handelspartner Tipps, wie sie mit<br />

den Eigenmarken Mehrwerte generieren können, wie mit der aktuellen<br />

Marktsituation umzugehen sei und welche Maßnahmen<br />

gegen den Fachkräftemangel eingesetzt werden können. „Hier<br />

wird die MHK Group ihre Partner künftig noch stärker mit Schulungsangeboten<br />

unterstützen, unter anderem durch die Weiterbildung<br />

von Küchenmonteuren“, kün dig te Dr. Olaf Hoppelshäuser<br />

an. Der Business Coach und Mentalexperte Stefan Kloppe<br />

griff das Thema in seinem Vortrag auf und erläuterte, wie sich<br />

Unternehmen zu einer erfolgreichen Arbeitgebermarke entwickeln<br />

und Mitarbeiter langfristig an sich binden können.<br />

Ein Highlight der Veranstaltungen war laut MHK die Verleihung<br />

der Eigenmarken-Awards. Europa weit und über alle Eigenmarken<br />

hinweg wurden 48 Auszeichnungen vergeben. Der<br />

Award kürt die erfolgreichsten Handelspartner und sei für diese<br />

ein Marketingbaustein, um sich als Marke vor Ort zu positionieren.<br />

Alle Gewinner erhielten neben dem Award ein individuelles<br />

POS-Paket.<br />

68 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Freude am hochwertigen Verkaufen<br />

In Ilsfeld im Landkreis Heilbronn eröffnete ein weiteres<br />

Varia-Studio. Inhaber Marcus Zeeh setzt auf<br />

das Franchise-System von DER KREIS und zeigt auf<br />

600 m 2 16 Küchen von Artego und LEICHT. Hinzu<br />

kommt die Eigenmarke „Varia Purion“. „Es war schon<br />

immer mein Traum, mich selbstständig zu machen<br />

und ein eigenes Studio zu haben“, sagt Marcus Zeeh.<br />

Das hochwertige Verkaufen liege ihm und er habe<br />

Freude an Architektur und schönen Dingen. Die Unterstützung<br />

des Varia-Teams bei der Neugründung<br />

erlebte er als vorbildlich.<br />

Marcus Zeeh bringt einschlägige Branchenerfahrung<br />

mit. Der 56-jährige gelernte Maschinenbauer<br />

und technische Zeichner startete vor 28 Jahren im<br />

Außendienst bei Quelle ins Berufsleben und wechselte<br />

dann rasch in den Studiobereich. Nach Stationen<br />

bei bulthaup sowie Küchen-Franchiseunternehmen<br />

war er zuletzt sechs Jahre bei Reddy Küchen<br />

in Neckars ulm als Verkaufsleiter aktiv. Als Varia-<br />

Partner nutzt er auch das Vermarktungskonzept<br />

kuechenspezialisten.de von DER KREIS. Varia zählt<br />

mittlerweile rund 130 Küchenstudios in Europa. Weitere<br />

Eröffnungen sollen im Lauf des Jahres folgen.<br />

Foto: Varia<br />

Hat sich mit dem Franchise-Konzept Varia<br />

selbstständig gemacht: Marcus Zeeh.<br />

Ganz und gar SieMatic<br />

Vor den Toren Frankfurts hat sich das<br />

Unternehmen Krampe längst einen Namen<br />

gemacht. Seit mehr als 80 Jahren<br />

werden in Kelkheim individuelle Küchen<br />

geplant und realisiert. Nun eröffnete<br />

das DER KREIS-Mitglied ein zweites<br />

Zur Preview-Eröffnung begrüßten Daniel Krampe und Joachim Krampe (Geschäftsführer)<br />

auch die „VIPs“ Ulf Triebener (DER KREIS, Foto links) und den zu diesem Zeitpunkt noch<br />

für SieMatic aktiven CEO Daniel Griehl (Foto rechts).<br />

Foto: DER KREIS<br />

Studio in Bad Homburg: „SieMatic by<br />

Krampe“. „Unser zweites Küchenstudio<br />

präsentiert an hochwertigen Planungen<br />

Interessierten ausschließlich innovative<br />

Küchenlösungen des deutschen Luxusküchenherstellers<br />

SieMatic“, berichtet Geschäftsführer<br />

Joachim Krampe. 150 m 2<br />

Fläche stehen dafür zur Verfügung. Sie<br />

bieten Platz für drei Planungen. Geladene<br />

Gäste konnten sich schon vor der offiziellen<br />

Eröffnung am 21. Mai ein Bild von<br />

der Umsetzung machen.<br />

Ein vorbildlicher Küchenspezialist<br />

Joachim Krampe ist Küchenspezialist<br />

durch und durch. Er ist MöFa-Absolvent,<br />

langjährig begeisterter DER KREIS-Junior<br />

und aktiver und engagierter Erfa-Teilnehmer.<br />

Das Familien-Unternehmen führt er<br />

bereits in dritter Generation. Und dies mit<br />

großer Passion und innovativen Konzepten<br />

seit 24 Jahren. Er sei zweifellos „Vorbildunternehmer<br />

für die Zukunft der Küchenspezialisten“,<br />

sagt Ulf Triebener, DER<br />

KREIS Geschäftsführer Marketing und<br />

Vertrieb, in seinem Grußwort zur Eröffnung<br />

des neuen Studios.<br />

2014 wurde das erfolgreiche Familienunternehmen<br />

zum „Küchenspezialisten<br />

des Jahres“ ausgezeichnet und gefeiert.<br />

Das Unternehmen hat sich nicht<br />

erst seitdem kontinuierlich weiter positiv<br />

entwickelt. Jüngst wurde das Team<br />

verstärkt. Daniel Krampe, Neffe des Firmeninhabers<br />

und 2019 Gewinner des<br />

„ SieMatic Awards“, unterstützt den Verkauf<br />

tatkräftig.<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 69


Nachhaltigkeit<br />

Initiativen der Industrie<br />

Von Aufforstung bis Wasserstoff<br />

Nachhaltigkeit braucht Willen, Ideen und Tatkraft. Jede Umsetzung zählt.<br />

Wir haben wieder einige Initiativen der Industrie gesammelt.<br />

Foto: E.G.O. Foto: E.G.O.<br />

„Einstieg in das Wasserstoffzeitalter.“<br />

Giulio Cocci, CEO Elica.<br />

„Digitalisierungslösung für Altmaschinen<br />

spart Ressourcen.“ Dirk Schallock,<br />

CEO E.G.O.<br />

Für Wasserstoff zertifiziert<br />

Der italienische Hersteller Elica zählt auch<br />

zu den renommierten Herstellern von Elektromotoren<br />

und Gebläsen. Über eine Tochtergesellschaft<br />

des Spezialisten für den<br />

Dunstabzug erfolgt nun der Eintritt in das<br />

Wasserstoffzeitalter. 1,3 Millionen so ausgestattete<br />

Motoren wurden angekündigt.<br />

Die Tochtergesellschaft heißt EMC FIME<br />

und sei in Europa führend in der Entwicklung<br />

und Herstellung von Elektromotoren<br />

und Gebläsen. Die Geräte sollen bereits im<br />

Jahr 20<strong>22</strong> einsatzbereit sein. „Die ‚Premix‘-<br />

Ventilatoren wurden nach langen Tests<br />

und Prüfungen international für den Einsatz<br />

von Wasserstoff zertifiziert“, teilt das<br />

Unternehmen aus Fabriano (Mittelitalien)<br />

mit. Das eröffne Geschäftsbeziehungen zu<br />

den weltweit größten Herstellern von Heiz-,<br />

Brennwertkesseln und Öfen.<br />

Wasserstoff habe beim Übergang zu einer<br />

grüneren Lieferkette eine Schlüsselrolle,<br />

erläutert das Unternehmen. Giulio<br />

Cocci, CEO von Elica, erklärt dazu: „Die<br />

Übernahme eines Unternehmens wie EMC<br />

ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg<br />

zu einer rentableren und effizienteren Lieferkette,<br />

aber auch zur Entwicklung von<br />

verantwortungsvollem Unternehmenswachstum.<br />

Elektromotoren spielen heute<br />

in vielen Industriesektoren eine Schlüsselrolle.<br />

In diesem Sinne hoffen wir nicht<br />

nur auf eine nachhaltigere Zukunft, wir<br />

bauen sie auch.“ www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/<br />

schluessel-fuer-die-gruene-zukunft/<br />

Nachhaltig digital<br />

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind<br />

zwei zentrale Aspekte der E.G.O.-Strategie.<br />

Bei der Digitalisierung stehen laut CEO<br />

Dirk Schallock vor allem Produktinnovationen<br />

und Services auf digitaler Basis im<br />

Fokus. Aber darüber hinaus nutze die Unternehmensgruppe<br />

die Möglichkeiten der<br />

Digitalisierung auch für kleinere Projekte<br />

in einem breiten Kontext. Als Beispiel<br />

nannte Schallock die Umrüstung älterer<br />

Maschinen mit einer intern entwickelten<br />

digitalen Schnittstellen-Lösung. „Statt diese<br />

Maschinen auszumustern, haben Mitarbeiter<br />

von E.G.O. Italia S.r.l. gemeinsam<br />

mit Spezialisten der Blanc & Fischer<br />

Corporate Services eine skalierbare und<br />

kostengünstig einsetzbare Digitalisierungslösung<br />

für Altmaschinen entwickelt.<br />

Dadurch sparen wir Lizenzkosten, den Anschaffungspreis<br />

für einen neuen Maschinenpark<br />

und schonen massiv Ressourcen,<br />

die nicht für den Bau neuer Maschinen<br />

verbraucht werden“, freut sich Schallock.<br />

So zahle diese kreative Maßnahme in ihrer<br />

nachhaltig digitalen Form auch auf<br />

die ambitionierte Nachhaltigkeitsziele<br />

von E.G.O. ein. „Bis 2026 möchten wir die<br />

CO 2<br />

-Emissionen um 40 % im Vergleich zu<br />

2019 reduzieren, unsere Produkte möglichst<br />

kreislauffähig machen, zu 100 % den<br />

wissenschaftsbasierten Nachhaltigkeitszielen<br />

der Science Based Target Initiative<br />

entsprechen und eine bestmögliche Bewertung<br />

in den Bereichen „Klimawandel“ und<br />

„Schutz von Wasser“ durch die Non-Profit-<br />

Organisation Carbon Disclosure Project erzielen.<br />

Kurz: Wir möchten hier zu den Vorreitern<br />

und Besten der Branche gehören.“<br />

Ein für 2024 anvisiertes Ziel, mindestens<br />

einen Standort klimaneutral zu machen,<br />

hat E.G.O. am Stammsitz in Oberderdingen<br />

bereits 20<strong>22</strong> erreicht. Der Strombedarf<br />

wird zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren<br />

Energien gedeckt.<br />

Ohne Plan B<br />

Die Beko Grundig Deutschland GmbH<br />

hat die Mitmacherklärung der Stiftung<br />

Allianz für Entwicklung und Klima unterzeichnet.<br />

Damit geht das Unternehmen den<br />

nächsten Schritt im Rahmen seiner formulierten<br />

Nachhaltigkeitsstrategie. Bereits<br />

seit Herbst 2018 verfolgt die Allianz das<br />

Ziel, Entwicklungszusammenarbeit und<br />

internationalen Klimaschutz durch freiwillige<br />

Kompensation von Treibhausgasen<br />

zusammenzubringen. Für die Finanzierung<br />

wichtiger Projekte in Entwicklungsund<br />

Schwellenländern mobilisiert die Stiftung<br />

zusätzliche Mittel. Die Beko Grundig<br />

Deutschland GmbH unterstützt die Erreichung<br />

dieser Ziele. Darüber hinaus strebe<br />

das Unternehmen Klimaneutralität an.<br />

Dafür sollen Treibhausgasemissionen vermieden,<br />

reduziert und kompensiert werden.<br />

Neben der stetigen Erweiterung des<br />

70 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Foto: Hailo<br />

Hailo engagiert<br />

sich in der<br />

Region Haiger<br />

mit der<br />

Anpflanzung<br />

neuer Bäume.<br />

nachhaltigen Produktportfolios seien Maßnahmen wie<br />

diese ein wichtiger Baustein, um den CO 2<br />

-Abdruck in<br />

Deutschland weiter zu reduzieren, erläutert das Unternehmen.<br />

Mario Vogl, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Beko Grundig Deutschland GmbH, sagt<br />

dazu: „Als Beko Grundig Deutschland GmbH wollen<br />

wir einen messbaren Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit<br />

leisten und unterstützen unseren Mutterkonzern<br />

Arçelik bei seinem Ziel der Netto-Null-Emissionen<br />

bis 2050. Denn für uns gibt es keinen Plan B.“<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/ohne-plan-b-zur-klimaneutralitaet/<br />

Für zwei Jahre „klimaneutral“<br />

Beckermann Küchen hat seine CO 2<br />

-Emissionen komplett<br />

bilanziert und durch den Kauf von Klimaschutzzertifikate<br />

abgelöst. Dafür erhielt der Küchenmöbelhersteller<br />

das RAL Güteabzeichen für klimaneutrale<br />

Möbelherstellung. Die Deutsche Gütegemeinschaft<br />

Möbel (DGM) verlieh das Zertifikat für zwei Jahre,<br />

denn die Zahl der erworbenen Klimaschutzzertifikate<br />

übersteigt die aktuell bilanzierten CO 2<br />

-Emissionen<br />

um den Faktor 2. Konkret emittiert das Unternehmen<br />

derzeit knapp 2042 Tonnen Kohlendioxid pro<br />

Jahr. Ungeachtet der angestrebten CO 2<br />

-Einsparmaßnahmen<br />

wurden jetzt bereits 4<strong>08</strong>4 Klimaschutzzertifikate<br />

erworben und sich damit bilanziell für zwei Jahre<br />

klimaneutral gestellt. Jedes Zertifikat neutralisiert<br />

eine Tonne CO 2<br />

und kommt einer Klimaschutzinitiative<br />

beispielsweise im Bereich Aufforstung, erneuerbare<br />

Energien oder Trinkwasseraufbereitung an unterschiedlichen<br />

Projektstandorten auf der Welt zugute.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/fuer-zwei-jahre-klimaneutral/<br />

Patenschaft für 11 000 Bäume<br />

Hitze, Stürme, Borkenkäfer: Im Wald wird es immer<br />

lichter. Umfangreiche Bestände vertrocknen oder müssen<br />

gerodet werden. Das Unternehmen Hailo engagiert<br />

sich nun für die Wiederaufforstung im Rahmen einer<br />

Baumpatenschaft. 11 000 Bäume konnten gepflanzt<br />

werden. Die Aufforstung erfolgte in Burbach, nahe dem<br />

Unternehmenssitz in Haiger. Gepflanzt wurden im<br />

März 20<strong>22</strong> auf einer Fläche von etwa 1,5 Hektar rund<br />

9500 Rotbuchen, 1000 Bergahornbäume und 750 Vogelkirschen.“<br />

Koordiniert wurde die Aktion von der W. &<br />

L. Jordan Stiftung. www.kuechenplaner-magazin.de/<br />

themen/detail/news/patenschaft-fuer-11000-baeume/<br />

Mit „Triple P“ in die Offensive<br />

Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil der Unternehmensstrategie<br />

in der Blanc & Fischer Familienholding,<br />

zu der auch Blanco und E.G.O. gehören. Die<br />

Nachhaltigkeitsoffensive „Triple P“ mit den drei Ps<br />

für „Planet“, „People“ und „Performance“ wurde laut<br />

CEO Bernd Eckl auch im Jahr 2021 konsequent verfolgt.<br />

„Nachhaltigkeit ist für uns keine Pflichtübung<br />

oder ein ‚ Nice-to-have‘, sondern Teil unserer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung und zudem ein Wettbewerbsvorteil“,<br />

betonte Eckl. Beispielsweise decken seit<br />

Januar 20<strong>22</strong> alle deutschen Standorte der Unternehmensgruppen<br />

der Familienholding 100 % ihres Strombedarfs<br />

aus erneuerbaren Energien. Für die einzelnen<br />

Unternehmensgruppen gebe es eine ganze Reihe<br />

konkreter Ziele für den weiteren Fortschritt in Sachen<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Im Klimapakt für die Möbelindustrie<br />

Der Möbelhersteller Team 7 hat sich dem „Klimapakt<br />

für die Möbelindustrie“ der Deutschen Gütegemeinschaft<br />

Möbel (DGM) angeschlossen. Der<br />

Klimapakt ist ein Schulterschluss der Möbelindustrie,<br />

mit dem die teilnehmenden Unternehmen<br />

das 1,5-Grad-Ziel der Vereinten Nationen<br />

(UN) unterstützen möchten. Den Grundstein hierfür<br />

legt der Möbelproduzent mit der Bilanzierung<br />

seiner Treibhausgas-Emissionen. Die Emissionen<br />

entstehen beispielsweise beim Verbrennen von<br />

Treibstoffen für unternehmenseigene PKW und<br />

LKW, aber auch indirekt, etwa durch die Bereitstellung<br />

und den Verbrauch von Strom, Fernwärme<br />

oder Wasser. Auf Grundlage der Bilanzierung,<br />

die Team 7 gemeinsam mit einer professionellen<br />

Klimaschutzberatung durchführt, erfährt das Unternehmen<br />

seinen Carbon Footprint (CO 2<br />

-Fußabdruck).<br />

Das RAL Gütezeichen<br />

„Möbelherstellung<br />

Klimaneutral“ von<br />

Beckermann Küchen.<br />

Foto: DGM<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 71


Unternehmen<br />

Foto: nobilia<br />

Mehr als 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen bei nobilia für reibungslosen Ablauf und hohe Qualität.<br />

Positiv trotz<br />

angespannter Lage<br />

Mitte Februar stellte nobilia die Bilanzzahlen vor und<br />

konnte das größte Umsatzwachstum der Unternehmensgeschichte<br />

vermelden, dann kam der Krieg in der<br />

Ukraine. Doch trotz der angespannten Lage bleibt man<br />

positiv, sagte Dr. Lars Bopf, Vorsitzender der nobilia-<br />

Geschäftsführung, im Rahmen einer Presseveranstaltung<br />

des VDM (Verband der Deutschen Möbelindustrie).<br />

Wie berichtet (Ausgabe 3/4 20<strong>22</strong>) ist der nobilia-Gesamtumsatz<br />

2021 auf 1,482 Mrd. Euro gestiegen, was einem<br />

Zuwachs von 8,2 % gegenüber dem Vorjahresumsatz entspricht.<br />

Ein Grund für den Erfolg sei die Komplettvermarktung<br />

von Küchen. Hier sieht sich das Unternehmen<br />

als Vorreiter. Außerdem ist man mit den Programmerweiterungen<br />

in Sachen Wohn-, Ess- und Badezimmer<br />

mittlerweile „viel mehr als Küche“. „Und unsere Kunden<br />

wissen, dass nobilia gut in Produktion und Vermarktung<br />

ist“, so Dr. Bopf. Trotzdem sei es schwierig, derzeit<br />

einen belastbaren Ausblick auf die nächsten Monate zu<br />

machen, denn zum einen verteuern sich die Rohstoffe.<br />

Der Preis für einen Kubikmeter Spanplatten von 125 auf<br />

340 Euro gestiegen (Stand Ende Mai 20<strong>22</strong>). Und obwohl<br />

die Sicherheitsbestände in Sachen Elektrogeräte zurzeit<br />

noch ausreichend seien, müsse man sich in absehbarer<br />

Zeit mit den Verfügbarkeiten beschäftigen.<br />

Einzelanfertigung am Fließband<br />

Einen Einblick in die nobilia-Produktion gab es bei<br />

der VDM-Veranstaltung für Medienschaffende bei einer<br />

Führung durch das hochindustrialisierte Werk 1<br />

in Verl-Sürenheide. Das entstand 1970 zum 25-jährigen<br />

Firmenjubiläum mit einer Produktionsfläche<br />

von zunächst 7000 Quadratmetern. Heute werden hier<br />

auf 110 000 Quadratmetern täglich 1730 Küchen oder<br />

17 300 Schränke produziert. Man produziere nach Bedarf<br />

maßangefertigte Küchen für den Endkunden, sozusagen<br />

„Einzelanfertigung am Fließband“. Überkapazitäten<br />

gäbe es nicht.<br />

In der 800 Meter langen Halle werden im Halbstundentakt<br />

Rohplatten angeliefert. Das reicht für eine<br />

Woche. Vom Wareneingang über die Fertigung bis zur<br />

Auslieferung gibt es ein komplexes Kontrollsystem.<br />

Zum einen kontrolliert eine Hochleistungskamera jede<br />

Platte auf Kratzer oder Fehler, doch ohne die geschulten<br />

Augen der Qualitätsprüfer geht es auch hier nicht.<br />

Zusätzlich zu den Prüfstationen werden täglich bis<br />

zu 21 komplette Einbauküchen im Qualitäts-Audit auf<br />

Herz und Nieren geprüft.<br />

Die Verladung erfolgt nach der Produktion direkt in<br />

die Fahrzeuge des eigenen Fuhrparks. Im Schnitt passen<br />

18 Küchen in einen Anhänger mit einer Kapazität<br />

von 73 Kubikmetern. Hier sieht auch Dr. Bopf noch Optimierungsbedarf,<br />

denn die <strong>22</strong>7 Nobilia-Lkw fahren ca.<br />

20 Mio. Kilometer pro Jahr. Ladungsbedingt mit viel<br />

Freiraum an Bord. Da ist noch Luft nach oben.<br />

Sybille Hilgert<br />

72 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Buntes Küchenleben<br />

Messestände des Spülenherstellers Schock beeindrucken<br />

seit einigen Jahren durch besondere Kreativität.<br />

Auf der EuroCucina übertraf sich das Unternehmen<br />

selbst. Mit viel Farbe und einem prägnanten<br />

Standdesign. Auf beiden Außenseiten zog jeweils ein<br />

überlebensgroßes Konterfei von „Markenbotschafter“<br />

Iggy Pop die Blicke auf sich. Im Innern erzeugten hohe<br />

Bögen in verschiedenen Farben und mehrere Spiegelwände<br />

eine optische Illusion. Damit erwachte das Unternehmensmotto<br />

„Colour Your Life“ zum Leben. In dem<br />

Gang mit Infinity-Effekt waren zwei lange Kochinseln<br />

installiert. Darin und daran präsentierte der Hersteller<br />

neuste Trendfarben und funktionale Zubereitungsstationen.<br />

„Der Stand repräsentiert eine überdimensionale<br />

Küche und steht symbolisch für das Upgrade des<br />

Küchendesigns mit Schock: das Home of Colourful“, erläutert<br />

das Unternehmen. Iggy Pop, auch als Godfather<br />

of Punk bekannt, ist für Schock mehr als ein simpler<br />

Markenbotschafter. Er ist zugleich Gallions figur für<br />

das Nachhaltigkeitskonzept „Sink Green“. In Mailand<br />

wurde dies detailliert thematisiert. Vorgestellt wurden<br />

zudem vier neue Farbtöne, welche ab Januar 2023<br />

erhältlich sein werden und ab dann das Küchenleben<br />

noch bunter machen sollen. Ebenfalls zu erleben waren<br />

zwei „Food-Prep“-Stationen, an denen Schock seine<br />

Gäste bewirtete. Sven-Michael Funck, Geschäftsführer<br />

Vertrieb, zum Auftritt in Mailand: „Die Messe gibt uns<br />

die Möglichkeit, den Markenkern des Unternehmens<br />

Schock einem noch größeren Publikum vorzustellen.“<br />

In Erinnerung wird er gewiss bleiben.<br />

Foto: Schock<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 73


Unternehmen<br />

Foto: TermaCook<br />

Die neue Firmenzentrale in Haiger wurde 2020<br />

bezogen. Dort werden Kochfelder und Muldenlüfter<br />

geplant, konstruiert und produziert.<br />

Mehrheit bei TermaCook<br />

Die Unternehmerfamilie Klaus Grohe (Hansgrohe) steigt<br />

über ihre Beteiligungsgesellschaft Syngroh Capital<br />

GmbH beim Kochfeld-Spezialisten Terma Cook in Haiger<br />

ein. Und das als Mehrheitsgesellschafter. Dirk Urban,<br />

Gründer und CEO von TermaCook, bleibt operativ und<br />

als Mitgesellschafter an Bord. Ebenso weitere Mitglieder<br />

des Managements. Über finanzielle Details wurde Verschwiegenheit<br />

vereinbart.<br />

Die TermaCook GmbH entwickelt und produziert am<br />

Firmensitz in Haiger Glaskeramik-Kochfelder und Muldenlüfter.<br />

Gegründet hat Dirk Urban das Unternehmen<br />

2012. Gemeinsam mit weiteren Führungskräften aus<br />

der Küchenbranche. Das Unternehmen versteht sich<br />

als Manufaktur und setzt auf höchste Qualitätsstandards.<br />

Ent wickelt und produziert wird überwiegend für<br />

OEM-Kunden wie Elektrogroßhändler, Unternehmen der<br />

Küchenindus trie sowie Marken der Gerätebranche. Dabei<br />

setzen die Verantwortlichen auf eine Kombination<br />

aus Individualität und Innovationskraft. In den letzten<br />

Jahren hat das Unternehmen sein Kundenportfolio stetig<br />

internationalisiert.<br />

Exportquote bei 50 %<br />

Mittlerweile vertreibt der Mittelständler mehr als 50<br />

Prozent seiner Produkte im Ausland und erlöst aktuell<br />

einen Jahresumsatz im „zweistelligen Millionenbereich“.<br />

Nähere Angaben zum Umsatz macht TermaCook nicht.<br />

Besonders nachgefragt seien derzeit minimalistisch gestaltete<br />

Highend-Lösungen mit professioneller Anmutung.<br />

Thematisch gegliedert in die Produktgruppen Muldenlüfter,<br />

Geruchsfilter, Konnektivität von Kochplatte<br />

und Lüftung sowie die interaktive Steuerung mit Beleuchtung<br />

des Kochfelds von innen. Im Verbund mit dem<br />

neuen Mehrheitspartner soll das Geschäft nun strategisch<br />

wachsen.<br />

Foto: Syngroh<br />

Richard Grohe: „Gemeinsame Verständnis<br />

für langlebige Produkte<br />

besseres Wohnen.“<br />

Foto: TermaCook<br />

Dirk Urban: Gründer und CEO von<br />

TermaCook und weiterhin Minderheitsgesellschafter.<br />

Ähnliche Philosophie<br />

Richard Grohe, Geschäftsführer von Syngroh Capital,<br />

sagt: „Mit TermaCook haben wir ein Unternehmen gefunden,<br />

das hervorragend zu unserer Expertise bei<br />

hochwertigen Produkten in Bad und Küche passt. Die<br />

Innovations- und Qualitätsphilosophie von Dirk Urban<br />

und seinem Team deckt sich mit der unseres Familienunternehmens<br />

Hansgrohe. Uns einen das gemeinsame<br />

Verständnis für langlebige Produkte für besseres<br />

Wohnen, das unternehmerische Selbstverständnis und<br />

die mittelständische Unternehmenskultur mit flachen<br />

Hierarchien.<br />

Dirk Urban wurde bei der Transaktion von Michael<br />

Keller (K&K Consulting OHG) beraten, der dem Unternehmen<br />

auch zukünftig mit seiner Expertise zur Seite<br />

stehen wird. Die rechtliche Beratung von Dirk Urban erfolgte<br />

durch Jürgen Helmke (ACCEDIS). Syngroh Capital<br />

wurde von Dr. Thomas Gilles (Baker McKenzie) und<br />

Jochen Reis (Rödl & Partner) beraten.<br />

74 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Foto: Siemens Hausgeräte<br />

Die Markenkommunikation von Siemens richtet sich<br />

an eine Zielgruppe, die als neugierig und ehrgeizig,<br />

fortschrittsorientiert und technologieaffin<br />

beschrieben wird.<br />

Mehr Frische, mehr Kraft, mehr Nähe<br />

Getragen von der Idee eines sinnhaften Fortschritts hat<br />

sich Siemens Hausgeräte eine neue visuelle Identität gegeben.<br />

Prägend für das überarbeitete Markendesign<br />

sind eine dynamische Bildsprache und die frische Kombination<br />

von tiefem Blau, Reinweiß und dem bekannten<br />

„Siemens Petrol“. Zusammen mit einer neuen Typografie<br />

wurde ein schwungvolles Erscheinungsbild kreiert. „Es<br />

lädt Konsumenten in eine transformierte Welt ein, die<br />

urban und elegant, aktiv und lebensnah ist, – geprägt<br />

von außergewöhnlichen Menschen und markanten Persönlichkeiten“,<br />

erläutert das Unternehmen.<br />

Premiere feierte das neue Markendesign auf der<br />

Eurocucina in Mailand. Auch auf der IFA in Berlin wird<br />

es zu sehen sein. Konsumenten können es künftig in<br />

über 8500 Brand und Flagship-Stores, Showrooms und<br />

Shop-in-Shops rund um den Globus erleben. Und auf internen<br />

und externen digitalen Kanälen wie Instagram,<br />

YouTube, Facebook und LinkedIn. Durch direkte Einbindung<br />

in die Marken-Themen „Fortschritt“ und „Wissbegier“<br />

soll ein breites Publikum erreicht und mehr Nähe<br />

geschaffen werden. Ziel sei es, nachhaltige Beziehungen<br />

zu potenziellen Verbrauchern, Partnern, Multiplikatoren<br />

und zukünftigen Mitarbeitern aufzubauen.<br />

Neugier und Nähe<br />

Mit seiner modernisierten Markenkommunikation richtet<br />

sich Siemens Hausgeräte an eine Zielgruppe, die als<br />

neugierig und ehrgeizig, fortschrittsorientiert und technologieaffin<br />

beschrieben wird. „Ihr gegenüber zeigen wir<br />

uns künftig zugänglicher und aufgeschlossener, näher an<br />

dem, was ihr in Zeiten des Wandels wichtig ist. Wir wollen<br />

sie wissen lassen, dass wir ihre Überzeugungen teilen.<br />

Auch wir glauben, dass wir uns ehrgeizige Ziele setzen<br />

müssen, die von starken Werten getragen werden. Weil<br />

nur so auch die schwierigen Herausforderungen unserer<br />

Zeit gemeistert werden können“, meint André Corell, Leiter<br />

Global Communication. Es seien die Fortschrittswilligen,<br />

die Verantwortung übernehmen wollen, wenn es um<br />

Wohlergehen, einen geringeren ökologischen Fußabdruck<br />

und enge Beziehungen gehe.<br />

Automatisch posten<br />

Parallel zum neuen Erscheinungsbild hat sich die Hausgerätemarke<br />

der Kommunikation auf den digitalen Kanälen<br />

gewidmet und eine automatisierte Lösung vorgestellt.<br />

Denn Social Media braucht eine Strategie, damit<br />

das Engagement kein zeitraubendes und teures Stückwerk<br />

bleibt. Der Hausgerätehersteller unterstützt seine<br />

Handelspartner jetzt mithilfe der Retail-Marketing-Platform<br />

„socialPALS“. Ziel sei es, professionellen Content<br />

automatisiert auf Facebook- und Instagram-Kanälen zu<br />

veröffentlichen ohne viel Zeit investieren zu müssen.<br />

„Darüber hinaus erhalten die Fachhändler eine eigene<br />

Landingpage mit Logo ihres Geschäftes, Google-Maps<br />

Auszug zur Geschäftsadresse und Verlinkung zu ihrer<br />

Website“, so das Unternehmen.<br />

Den Social-Media-Auftakt machte eine Kampagne zu<br />

den aktuellen Wäschepflege-Neuheiten. Fortgesetzt mit<br />

dem Produktbereich Kühlen sollen das ganze Jahr über<br />

regelmäßige weitere Kampagnen sowie „Always-On“-<br />

Content über alle Produktbereiche hinweg folgen. Händler,<br />

die noch keinen „socialPals“-Account haben, müssen<br />

sich zunächst unter https://app.socialpals.de/invite/iQ-<br />

500WaschenTrocknen neu registrieren. Sie haben dann<br />

sofort Zugriff auf Siemens Content und werden automatisch<br />

informiert, sobald es neue Inhalte gibt. „In einem<br />

weiteren Schritt plant Siemens Hausgeräte seinen Händlern<br />

bei künftigen Aktionen Mediabudget zur Verfügung<br />

zu stellen. Damit soll die organische Reichweite „nochmals<br />

deutlich erhöht“ werden.<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 75


Unternehmen<br />

Im Wechselbad der Gefühle<br />

Selten dürfte eine Bilanzpressekonferenz beim Vorarlberger Beschlägespezialisten<br />

Blum mit einem derart intensiven Wechselbad der Gefühle verbunden gewesen<br />

sein. Auf der einen Seite der Rückblick auf Erfolgszahlen mit einem zweistelligen<br />

Umsatzplus. Auf der anderen Seite ein Gegenwartsbericht, der vor Herausforderungen<br />

und Problemen nur so strotzt. Trotzdem überwieg die Zuversicht.<br />

Als international agierendes Unternehmen, das seine<br />

Waren in 120 Länder liefert, 33 Tochtergesellschaften<br />

unterhält und Produktionsstandorte in Europa, Asien,<br />

Nord- und Südamerika, sind die Alltagsaufgaben gewaltig<br />

geworden. „Wir alle haben uns nach zwei Jahren<br />

Pandemie wieder mehr Stabilität gewünscht und<br />

diese sei auch in Sicht gewesen“, sagte Geschäftsführer<br />

Philipp Blum bei der Bilanzpressekonferenz am<br />

Firmensitz in Hoechst. Doch seit dem 24. Februar ist alles<br />

anders und noch viel komplizierter. Der russische<br />

Angriffskrieg auf die Ukraine habe die fragile Situation<br />

bei Rohstoffen, Logistik, Lieferketten und Energie<br />

zusätzlich verschärft. Angesicht eines erheblichen Warendurchflusses<br />

ist Blum an seinen Produktionsstandorten<br />

von einer reibungslosen Anlieferung abhängig.<br />

Eine umfangreichere Lagerhaltung sei nur eingeschränkt<br />

möglich. Und so können inzwischen zahlreiche<br />

globale Ereignisse massive Auswirkungen auf<br />

die Lieferketten haben. Vor dieser hochkomplexen Gemengelage<br />

sind die aktuellen Kennzahlen besonders<br />

bemerkenswert.<br />

Nicht nur Mengenwachstum<br />

Unter dem Bilanzstrich des Wirtschaftsjahres 2021/<strong>22</strong><br />

der Julius Blum GmbH steht per Stichtag 30. Juni 20<strong>22</strong><br />

ein Umsatz von gerundet 2,644 Mrd. Euro. Das sind<br />

11,2 % oder 266 Mio. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum.<br />

Wobei das Umsatzplus von 11,2 % nicht allein<br />

auf einen Mengenzuwachs zurückzuführen ist, sondern<br />

auch auf Preisanpassungen, die Blum in den vergangenen<br />

12 Monate vornehmen musste. Wie sehr diese<br />

Anpassungen den genannten Umsatz beeinflussen,<br />

differenzierte das Unternehmen nicht. Als Fazit sagte<br />

Geschäftsführer Philipp Blum: „Im vergangenen Jahr<br />

waren Widerstandsfähigkeit ebenso gefragt wie Flexibilität<br />

und kreative Lösungen. Umso erfreulicher sind<br />

die positiven Wirtschaftskennzahlen.“ Einer guten<br />

Tradition folgend, bedankten sich die Geschäftsführer<br />

Philipp und Martin Blum besonders bei den inzwischen<br />

94<strong>22</strong> Mitarbeitenden weltweit. In der Heimatregion<br />

Vorarlberg beschäftigt das Unternehmen 6981<br />

Männer und Frauen. Dem besonderen Einsatz der Belegschaft<br />

sei es geschuldet, dass die Kunden trotz der<br />

vielen Erschwernisse durchgehend beliefert werden<br />

konnten.<br />

Neues Werk in Shanghai<br />

Grundsätzlich versucht Blum, sich mit lokalen Fertigungen<br />

so gut es geht gegen massivere Probleme bei<br />

den Lieferketten zu wappnen. Sprich: Wo es der Bedarf<br />

der jeweiligen Märkte hergibt, produziert der Beschlägespezialist<br />

vollstufig vor Ort. Neben den acht Werken<br />

in Vorarlberg unterhält Blum weitere Standorte<br />

in Amerika (Nord und Süd) und Asien. Neu ans Netz<br />

gegangen ist im Frühjahr 20<strong>22</strong> ein Werk in Shanghai.<br />

„Und das trotz Lockdown und Quarantäne“, zollte<br />

Martin Blum den dortigen Mitarbeitenden ein Sonderlob.<br />

China sei für Blum der Markt mit den größten<br />

Wachstumsquoten. Die neue Fertigung verfügt über<br />

eine Nutzfläche von 60 000 m 2 . Produziert werden in<br />

erster Linie Scharniere für den lokalen Bedarf.<br />

Ein Großteil der Gesamtinvestitionen (339 Mio. Euro)<br />

flossen im vergangenen Wirtschaftsjahr jedoch in die<br />

Stärkung des Hauptstandorts in Vorarlberg (<strong>22</strong>4 Mio.<br />

Euro). Unter anderem in die Werke in Bregenz, Höchst<br />

und Gaißau. „Hier entwickeln wir Produkte und Fertigungsverfahren,<br />

hier entsteht der größte Teil unserer<br />

Wertschöpfung“, erläuterte Martin Blum. Er betonte mit<br />

Blick auf die Inbetriebnahme in Shanghai („ein großer<br />

Meilenstein“) aber auch: „Um die Herausforderungen<br />

in der globalen Lieferkette zu meistern und den ökologischen<br />

Fußabdruck zu reduzieren, bauen wir den<br />

globalen Produktionsverbund weiter aus – in Europa<br />

und international.“ Auch bei seiner Tochtergesellschaft<br />

in Polen stehen dem Beschlägehersteller ab 2023 zusätzliche<br />

Produktionsflächen zur Verfügung. „Erfreulich<br />

ist, dass es uns in den letzten Monaten durch den<br />

Ausbau unserer Fertigungskapazitäten und die zusätzlichen<br />

Mitarbeitenden gelungen ist, die Lieferzeiten bei<br />

vielen Produktgruppen wieder deutlich zu verkürzen“,<br />

sagte Philipp Blum. Eine der wichtigsten Investitionen<br />

ist für indes jene in Fachkräfte. Das Unternehmen beschäftigt<br />

allein 400 Lehrlinge.<br />

Blick in die Märkte<br />

44 % des Umsatzes erwirtschaftet Blum in der EU, 13 %<br />

sind es im größten Einzelmarkt USA und 33 % in allen<br />

anderen Märkten. In Westeuropa sei die Umsatzsteigerung<br />

„neuerlich groß ausgefallen“, so das Unternehmen,<br />

insbesondere in Italien, Deutschland und UK.<br />

In Osteuropa habe die politische Entwicklung indes<br />

dämpfend auf die Märkte gewirkt. „Der Angriffskrieg<br />

Russlands auf die Ukraine bringt den Menschen dort<br />

unsägliches Leid und macht uns seit Februar fassungslos.<br />

Dieser Krieg mitten in Europa erschüttert den inneren<br />

Frieden und die Stabilität in seinen Grundfesten.<br />

Auch wenn es unseren Kolleginnen und Kollegen der<br />

ukrainischen Niederlassung den Umständen entsprechend<br />

gut geht, sind wir dennoch in ständiger Sorge“,<br />

berichtet Philipp Blum.<br />

76 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


Fotos: Blum<br />

Philipp Blum, Geschäftsführer: „Wertschätzung fürs<br />

eigene Heim ist ein langanhaltender Trend.“<br />

Martin Blum, Geschäftsführer: „Die wichtigste<br />

Investition ist jene in die Belegschaft.“<br />

Nicht rund und dennoch erfolgreich lief es in Asien.<br />

Der Lockdown in Shanghai und anderen chinesischen<br />

Städten im Frühjahr 20<strong>22</strong> hat das Wachstum in China<br />

gebremst: „Unsere dortigen Kunden hat das beträchtlich<br />

getroffen. Trotzdem hat sich der Absatzmarkt in<br />

Asien in Summe gut entwickelt“, erklärt Philipp Blum.<br />

Auch in Nord- und Südamerika liefen die Geschäfte<br />

zufriedenstellend. Die internationalen Transportwege<br />

haben das Unternehmen jedoch besonders in diesen<br />

Märkten vor Herausforderungen gestellt. Hervorgerufen<br />

durch Verwerfungen durch den Ukrainekrieg, den<br />

globalen Mangel an Frachtcontainern sowie Fahrerinnen<br />

und Fahrern von Lkw. „Die Lieferkette ist weltweit<br />

immer noch angespannt.“<br />

Indirekt stark von Gas abhängig<br />

Als produzierender Betrieb ist Blum Teil einer langen<br />

und internationalen Lieferkette. Die direkten Abhängigkeiten<br />

von Erdgas sind laut Unternehmen zwar<br />

überschaubar, die indirekten, wie etwa die der Stahlproduktion,<br />

aber von größerer Tragweite. Deshalb sei<br />

ein kurzfristiger Ausstieg aus fossilen Brennstoffen<br />

nicht möglich, so Philipp Blum. „Unsere Nachhaltigkeitsbestrebungen<br />

sind langfristig. Unabhängig von<br />

der derzeitigen Situation rund um Gas, nutzen wir<br />

schon seit Jahren nachhaltige Alternativen wie Strom<br />

aus Wasserkraft, Fernwärme in unseren Werken in<br />

Dornbirn, Wärmerückgewinnung in der Produktion<br />

und Photovoltaik-Anlagen“, ergänzte Martin Blum.<br />

Allein in Vorarlberg seien über 1800 m 2 Sonnenkollektoren<br />

verbaut, an allen Standorten international sind<br />

es sogar rund 10 000 m 2 . Rund die Hälfte der Lkw-Flotte<br />

für den internen Werksverkehr in Vorarlberg ist mit<br />

heimischem Biogas und somit nahezu CO 2<br />

-neutral unterwegs.<br />

Zudem zählt Blum zu den Gründungsmitgliedern<br />

des Klimaneutralitätsbündnis 2025 „turn to zero“.<br />

Damit verbunden ist die Verpflichtung, den Unternehmensfußabdruck<br />

klimaneutral zu stellen.<br />

Homing bleibt starke Basis<br />

Mit der Auftragslage ist das Unternehmen derzeit zufrieden<br />

und bleibt auch für die weiteren Entwicklungen<br />

nach eigener Aussage verhalten optimistisch. Diese Zuversicht<br />

speise sich aus der „langanhaltenden Wertschätzung“<br />

der Konsumentinnen und Konsumenten<br />

fürs eigene Heim und den Wunsch „in bleibende Werte<br />

zu investieren“. Philipp Blum: „Wir glauben, dass dies<br />

ein nachhaltiger Trend ist.“ Mit seinen innovativen<br />

und designorientierten Produkten sieht sich das Unternehmen<br />

gut aufgestellt, um den Wünschen nach immer<br />

besser ausgestatteten Küchen und Möbeln zu entsprechen.<br />

Mit Blick auf die jüngsten EuroCucina-Präsentationen<br />

der Kunden nannte Philipp Blum beispielhaft<br />

das Pocketsystem „Revego“, die „Merivobox“-Plattform,<br />

das „Legrabox“-Zargendesign sowie die „Aventos“-<br />

Klappenfamilie. Passend zu den dunklen Möbelfarben<br />

lasse „Onyxschwarz“ den technischen Belag in den<br />

Hintergrund treten, und die Neuheit „Ampero“ bringe<br />

Strom und Licht in den Schubkasten.<br />

Widerstandskraft und Flexibilität<br />

Mit Sorge betrachtet das Unternehmen hingegen die<br />

hohe Inflation und die laufenden Preissteigerungen im<br />

Alltag. „Die Menschen überlegen sich momentan genau,<br />

wofür sie ihr Geld ausgeben. Auch die fragile Situation<br />

der internationalen Lieferketten und Transportlogistik<br />

sowie die stark schwankenden Rohstoffpreise bleiben<br />

eine Herausforderung“, so Philipp Blum. Mehr denn<br />

je seien die bereits genannten Aspekte Widerstandsfähigkeit<br />

und die Flexibilität des gesamten Unternehmens<br />

gefragt, um auf Krisen reagieren, daraus lernen<br />

und sich weiterentwickeln zu können. „Das ist von entscheidender<br />

Bedeutung, um in volatilen Zeiten zu bestehen<br />

und nur so können wir ein verlässlicher Partner<br />

bleiben – für unsere Kunden und Mitarbeitenden“,<br />

schloss er.<br />

Dirk Biermann<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 77


Unternehmen<br />

Foto: baumann family group<br />

Trotz allem optimistisch<br />

Vielschichtig liest sich der Bilanzbericht 21/<strong>22</strong> der<br />

„baumann group“ mit den Küchenmarken Bauformat<br />

und burger. Neben der Bekanntgabe der Geschäftszahlen<br />

mit steigenden Umsätzen in Höhe von rund 5 %<br />

werden zahlreiche Entwicklungen beleuchtet.<br />

Im Geschäftsjahr 2021/20<strong>22</strong> erzielte die Küchenmarke<br />

Bauformat rund 69 Mio. Euro Umsatz (+ 4,71 %). Bei<br />

burger waren es 209 Mio. Euro (+ 4,8 %) und bei Badea<br />

11 Mio. Euro (+ 12,41 %). Das sind in Summe 289 Mio.<br />

Euro und ein Gruppenplus von 5,06 % gegenüber dem<br />

vorhergehenden Berichtszeitraum. Während Bauformat<br />

im Export mit ca. 25 Mio. Euro Umsatz 0,9 % unter Vorjahresniveau<br />

blieb, legte burger international um 8 %<br />

auf rund 71 Mio. Euro zu. Das 2020 runderneuerte Badsortiment<br />

von Badea führte zu einem Plus von knapp<br />

18 % (rund 4 Mio. Euro Umsatz). Das Unternehmen plant,<br />

die Bad-Kollektion besonders international weiter voranzutreiben.<br />

Geschäftsführer Matthias Berens zieht<br />

eine zufriedene Bilanz: „Schon 2020 war ein starkes<br />

Jahr. Im Zeitraum zwischen dem 1. April 2021 und dem<br />

31. März 20<strong>22</strong> konnten wir uns noch einmal verbessern.<br />

Und was das kommende Geschäftsjahr angeht, so bin<br />

ich trotz aller Widrigkeiten optimistisch.“ Diese Widrigkeiten<br />

sind wohlbekannt: Corona, Lieferengpässe,<br />

hohe Materialkosten, Krieg in der Ukraine. Trotz der<br />

Vielzahl an Krisen konnte das Löhner Unternehmen<br />

die vollständige Versorgung der Kunden gewährleisten.<br />

Mit stabilen Lieferketten. Die Höhe der Investitionen<br />

beziffert das Unternehmen mit einem 2-stelligen Millionenbetrag.<br />

Derzeit wird in Burg eine neue Produktionshalle<br />

gebaut und die Fertigung von Bauformat wird<br />

um eine Produktionsstraße ergänzt, auf der sowohl Unter-,<br />

Hänge- und auch Geräteschränke gefertigt werden<br />

können. Momentan ist die Anlage im Testlauf und soll<br />

im Sommer 2023 installiert werden.<br />

Meilensteine des Geschäftsjahres<br />

Zu den Meilensteinen im Wirtschaftsjahr 2021/20<strong>22</strong> gehörten<br />

diverse Zertifizierungen. So wurde Bauformat<br />

als „Top Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Zudem gab es<br />

das Siegel „Möbel Made in Germany“ und den „Blauen<br />

Engel“ für Bauformat, burger und Badea. Neu angelaufen<br />

ist eine Kooperation mit Haier für die Gerätemarke<br />

Die Geschäftsleitung<br />

der<br />

„baumann<br />

family group“<br />

(Foto von links):<br />

Michael Assner,<br />

Sabine Brockschnieder<br />

und<br />

Matthias Berens.<br />

Candy. Hinzu kamen echte Herzensangelegenheiten:<br />

die Spendenaktionen für die Opfer der Flut und für die<br />

Ukraine.<br />

Durchgehend prägend waren in den vergangenen<br />

Monaten weiterhin die Auswirkungen der Corona-Pandemie.<br />

Ein Kraftakt, der für Geschäftsführer Matthias<br />

Berens nur dank einer guten Teamleistung zu bewältigen<br />

war: „Die große Infektionswelle im Frühjahr hat in<br />

Produktion und Logistik für viele Ausfälle gesorgt. In<br />

den Spitzen fehlten uns bis zu 100 Leute. Wir sind sehr<br />

stolz darauf, dass wir es geschafft haben, den Großteil<br />

unserer Kunden trotzdem und sogar überwiegend<br />

pünktlich zu beliefern.“<br />

Mobiles Arbeiten<br />

Um Mitarbeiter und Kunden bestmöglich zu schützen,<br />

gab es hauseigene Impfaktionen in Zusammenarbeit<br />

mit einem Ärztenetzwerk. Gearbeitet wurde außerdem<br />

wo immer möglich im Homeoffice. Nachdem die<br />

technischen Voraussetzungen hierfür einmal geschaffen<br />

waren, eröffneten sich der „kitchen family“ neue<br />

Möglichkeiten für die Einstellung von Fachkräften<br />

auch jenseits der Produktionsstandorte. Mittlerweile<br />

gibt es für mehr als 50 Prozent der Verwaltung eine<br />

Homeofficeregelung. Für Geschäftsführerin Sabine<br />

Brockschnieder ist dies ein Erfolgsmodell: „Wir möchten<br />

ein Arbeitsumfeld schaffen, das motiviert und<br />

Ener gien freisetzt. Dazu gehört auch eine Portion Flexibilität.<br />

Mitarbeiter sollen frei entscheiden können, wo<br />

und wie sie arbeiten möchten und damit auch, ob sie<br />

umziehen oder lieber am alten Wohnort bleiben, um<br />

dort etablierte soziale Kontakte weiter pflegen zu können.<br />

Für uns als Unternehmen hat diese Freiheit einen<br />

großen Vorteil: Wir können damit den Fachkräftemangel<br />

zumindest ein bisschen abfedern.“<br />

Parallel bezog ein Teil der Mitarbeitenden in Löhne<br />

neu Räume. Den Anfang macht die Produktentwicklung.<br />

Zum 1. Juni 20<strong>22</strong> hat das Unternehmen ein<br />

flexibles Arbeitsplatzbuchungssystem installiert, das<br />

feste Büros ersetzt. Mitarbeiter aus Marketing, Vertrieb<br />

und Produktentwicklung können sich nun auch<br />

tageweise in Teams gruppieren, zum Beispiel für die<br />

Arbeit an Projekten.<br />

78 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>


DER SPEZIALIST<br />

FÜR ABFALLTRENN-<br />

UND ORDNUNGS-<br />

SYSTEME IN DER<br />

KÜCHE<br />

HAILO-WERK · POSTFACH 1262 · 35702 HAIGER · TEL +49 2773 82-0 · FAX +49 2773 82-1261<br />

INFO@HAILO-EINBAUTECHNIK.DE · WWW.HAILO-EINBAUTECHNIK.DE<br />

Eisbereiter<br />

mit<br />

Edelstahlfront<br />

by W&B<br />

Premium Ice Cube I-S<br />

Immer kristallklare, geschmacksneutrale<br />

Eiswürfel (bis zu 20 kg am Tag)<br />

W&B Dr. Becker Appliances<br />

GmbH & Co.KG<br />

Neutorstr. 75/77 · 26721 Emden<br />

Tel.: 04921 9030 - 0 · Fax: 04921 9030 - 99<br />

www.vittoria5sterne.de<br />

KÜPPERSBUSCH HAUSGERÄTE GmbH<br />

Küppersbuschstraße 2 · D-45883 Gelsenkirchen<br />

Telefon 02 09/4 01-0 · Telefax 02 09/4 01-3 03<br />

www.kueppersbusch-home.de · info@kueppersbusch.de<br />

Das VOGT-Verkaufshandbuch<br />

2021/20<strong>22</strong>: Jetzt anfordern!<br />

HORST VOGT GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Str. 23<br />

28876 Oyten<br />

info@vogtwelt.de<br />

www.vogtwelt.de<br />

Telefon: 0 42 <strong>07</strong> / 91 68-0 · Fax: 0 42 <strong>07</strong> / 91 68-50<br />

Naber GmbH<br />

Enschedestraße 24 · 48529 Nordhorn<br />

Tel. +49 5921 704-0<br />

Fax +49 5921 704-140<br />

naber@naber.com · www.naber.com<br />

DER KREIS Systemverbund Holding GmbH & Co. KG<br />

Mollenbachstraße 2 • 71<strong>22</strong>9 Leonberg<br />

Tel.: 0 71 52 / 60 97-00 • Fax: 0 71 52 / 60 97-9999<br />

derkreis@derkreis.de • www.derkreis.com<br />

Deutschland Österreich Schweiz Niederlande Frankreich Belgien /<br />

Luxemburg<br />

Slowenien<br />

Großbritannien<br />

Impressum<br />

Magazin für alle, die Küchen planen und produzieren,<br />

kaufen und verkaufen.<br />

Erscheint im 56. Jahrgang (20<strong>22</strong>)<br />

www.kuechenplaner-magazin.de<br />

www.strobelmediagroup.de<br />

Verlag<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />

Zur Feldmühle 11, 59821 Arnsberg,<br />

Tel.: 02931 8900-0<br />

Herausgeber<br />

Michael Voss<br />

Redaktion<br />

Dirk Biermann, Chefredakteur,<br />

(verantwortlich im Sinne des Presserechts)<br />

Amselweg 10, 32105 Bad Salzuflen<br />

Telefon: 05<strong>22</strong>2 9441188<br />

E-Mail: d.biermann@strobelmediagroup.de<br />

Astrid Plaßhenrich (apl)<br />

Sybille Hilgert (sh)<br />

Redaktionssekretariat<br />

Birgit Brosowski<br />

Telefon: 02931 8900-41<br />

E-Mail: redaktion@strobelmediagroup.de<br />

Anzeigen<br />

Anzeigenleitung: Stefan Hoffmann<br />

Telefon: 02931 8900-<strong>22</strong><br />

E-Mail: s.hoffmann@strobelmediagroup.de<br />

Mediaservice: Linda Schlingmann<br />

Telefon: 02931 8900-21<br />

E-Mail: dispo@strobelmediagroup.de<br />

Zurzeit ist Anzeigenpreisliste 20<strong>22</strong> gültig.<br />

Anzeigenverkauf Inland: Uwe Sommerfeld,<br />

Iserstr. 58, 14513 Teltow,<br />

Telefon: 03328 3090566, Telefax: 03328 3090567,<br />

E-Mail: u.sommerfeld@strobelmediagroup.de<br />

Anzeigen-Vertretung Italien:<br />

Media & Service Internat. Srl,<br />

Piazza Wagner 5, 20145 MILANO / ITALIEN,<br />

Telefon: + 39 248006193, Telefax: + 39 248193274<br />

Vertrieb/Leserservice<br />

Christian Wesselmann<br />

Telefon: 02931 8900-50<br />

E-Mail: c.wesselmann@strobelmediagroup.de<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Bezug als Print- oder Digitalausgabe ist nur in Kombination<br />

mit einer Mitgliedschaft unter KÜCHENPLANER LOGIN<br />

möglich: Anmeldung unter http://www.kuechenplanermagazin.de/login/<br />

Bankverbindungen<br />

Sparkasse Arnsberg-Sundern,<br />

IBAN DE78 466500050001020320,<br />

BIC WELADED1ARN<br />

Postbank Dortmund,<br />

IBAN DE57 440100460001647467,<br />

BIC PBNKDEFFXXX<br />

Druckvorstufenproduktion<br />

STROBEL PrePress & Media,<br />

Zur Feldmühle 11, 59821 Arnsberg,<br />

E-Mail: datenannahme@strobelmediagroup.de<br />

Layout<br />

Catrin Dellmann<br />

Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />

Print Media Group GmbH,<br />

Niederlassung Leimen, Gutenbergstraße 4, 69181 Leimen<br />

Bitte auf dem Lieferschein immer das Trägerobjekt angeben.<br />

Sendungen ohne Lieferschein werden nicht mehr angenommen.<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und<br />

Bilder, einschließlich der Negative, gehen mit Ablieferung in<br />

das Eigen tum des Verlages über. Damit erhält er gleichzeitig<br />

im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen das Veröffentlichungs-<br />

und Verarbeitungsrecht. Der Autor räumt dem<br />

Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine Beiträge<br />

im In- und Ausland und in allen Sprachen, insbesondere<br />

in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations-<br />

und Datennetzen (z. B. Online-Dienste) sowie<br />

auf Datenträgern (z. B. CD-ROM), usw. ungeachtet der Übertragungs-,<br />

Träger- und Speichertechniken sowie öffentlich<br />

wiederzugeben. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte<br />

übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr.<br />

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der<br />

Verfasser wieder und müssen nicht mit der des Verlages und<br />

der der Redaktion übereinstimmen. Die rechtliche Verantwortung<br />

bleibt beim jeweiligen Autoren. Für Werbeaussagen von<br />

Herstellern und Inserenten in abgedruckten Anzeigen haftet<br />

der Verlag nicht.<br />

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,<br />

Waren bezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift<br />

berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne<br />

Weiteres von jedermann benutzt werden dürfen; oft handelt<br />

es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen,<br />

auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />

Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in fremde<br />

Sprachen ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages<br />

gestattet. Dieses gilt auch für die Aufnahme in elektronische<br />

Datenbanken und Vervielfältigungen auf Datenträgern jeder<br />

Art.<br />

Sofern Sie Artikel aus „KÜCHENPLANER“ in Ihren internen<br />

elektronischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten<br />

Sie die erforderlichen Rechte unter www.pressemonitor.de<br />

oder unter Telefon 030 284930, PMG Presse-Monitor GmbH.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

ISSN <strong>07</strong><strong>22</strong>-9917<br />

Mitglied bei:<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche e.V.<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 79


Die BSH Gruppe ist eine Markenlizenznehmerin der Siemens AG.<br />

inductionAir Plus<br />

Leistungsstarker<br />

Testsieger<br />

Stiftung Warentest ist überzeugt und zeichnet unser inductionAir Plus<br />

Kochfeld mit integriertem Dunstabzug EX877LX67E als alleinigen Testsieger*<br />

aus. inductionAir Plus garantiert dir jederzeit frische Luft und<br />

maximale Flexibilität beim Kochen.<br />

Entdecke dieses und weitere Highlights auf der IFA 20<strong>22</strong> in Berlin und<br />

besuche den Siemens Messestand in Halle 1.1.<br />

* Stiftung Warentest Ausgabe 03/<strong>22</strong>, Testergebnis: GUT (2,2).<br />

Siemens Hausgeräte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!