22-07-08 Kuechenplaner
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Ausgabe 7/8 / 20<strong>22</strong><br />
Küchenverbände –<br />
KüchenTreff sagt<br />
„Danke, Franz“<br />
▶ 16<br />
Eurocucina –<br />
Electrolux kreiert<br />
neues Küchenkonzept<br />
▶ 28<br />
Fachkräfte –<br />
Dramatischer Appell<br />
der Möbelfachschule<br />
▶ 62
Die Verbundgruppe führender Küchenspezialisten in Europa<br />
Wir haben es geschafft!<br />
Mit dem Erfolgs programm für Nachfolger und Existenzgründer<br />
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Mit der starken Marke<br />
von DER KREIS:<br />
DER KREIS Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen mbH & Co. KG · Mollenbachstraße 2 · 71<strong>22</strong>9 Leonberg · www.derkreis.de
Impulse/Ansichten<br />
Im Daueralarm<br />
Die Sache mit der Glaskugel schien geklärt. Sie nutzt nichts<br />
bei der Zukunftsbetrachtung. Endlich Raum für Realismus?<br />
Die Lage ist schlimmer. Kaffeesatzleserei unterschiedlichster<br />
Weltsicht treibt die Stimmung in den grenzroten Alarmbereich.<br />
Und beständig darüber hinaus.<br />
Der Konjunktiv hat Konjunktur und kleidet sich bevorzugt als<br />
„könnte“. Es könnte dieses oder jenes stattfinden. Wenn etwas geschieht<br />
oder nicht oder versäumt wird zu tun. Die nächste Coronawelle<br />
könnte noch viel schlimmer werden, die nächste Virusvariante<br />
noch viel ansteckender. Die nächste Hitzewelle könnte<br />
heißer werden denn je, das nächste Unwetter noch mehr Regen,<br />
Hagel und Tornados bringen. Putin könnte den Gashahn nach<br />
der turnusmäßig anberaumten Technikwartung geschlossen<br />
halten (Stand 19. Juli 20<strong>22</strong>). Die Inflation könnte noch viel höher<br />
ausfallen, der Aufwand für Energie weiter steigen.<br />
Wer gerne zusätzlich Alarmstimmung verbreitet, kommt gerade<br />
auf seine Kosten. Und wer den Konjunktiv für Fortgeschrittene<br />
beherrscht, hat Chancen auf eine großformatige Schlagzeile,<br />
einen tausendfach gelikten Social-Media-Post oder einen Talk<br />
im TV. Diese Experten jedweder Fachrichtung (Alarmismus ist<br />
eine Frage der Mentalität statt des Arbeitsplatzes) kombinieren<br />
„könnte“ mit „wenn“ und modellieren so einen destruktiven Sog<br />
feinster depressiver Güte. Unter Missachtung jeglichen psychologischen<br />
Grundwissens. Oder gerade damit.<br />
Es wird auf Zukunftsoptionen hin gesorgt, beklagt und geängstigt.<br />
Und gewarnt. Deutschland am Boden, wenn . . . , ja wenn . . . !<br />
Ja was, wenn? Ganz bestimmt, wenn die Alarmisten gleich welchen<br />
Lagers die Diskussionen beherrschen und weiter zusätzlich<br />
Angst und Schrecken verbreiten. Die Betonung liegt auf zusätzlich.<br />
Dass sich Minister und Unternehmenslenker mit krisenhaften<br />
Szenarien beschäftigen und Risiken aufzeigen müssen,<br />
bleibt davon unberührt. Was daran so bitter ist: Es gibt wahrlich<br />
genug Gründe für Unsicherheit und Besorgnis. Für selbstkritische<br />
Standortbestimmungen und mutige Verhaltensänderungen.<br />
Auch, aber nicht nur wegen der akuten Energiediskussion,<br />
die an dieser Stelle keineswegs verharmlost werden soll. Diese<br />
Zustände rund um die drängenden Probleme von Corona über<br />
Energie und Klima bis Putin (oder umgekehrt) fordern aber einen<br />
möglichst kühlen Kopf. Und keine zusätzliche und vorauseilende<br />
Hysterie, vor der selbst das schlangenfokussierende<br />
Kaninchen wie ein rosa Optimismus-Schlumpf wirkt. Seriöse<br />
Prognosen sind einfach zu schwierig geworden, als dass damit<br />
leichtfertig umgegangen werden sollte. Szenarien können zutreffen<br />
oder nicht, mal noch viel schlimmer werden als gedacht oder<br />
auch nicht. Fast meint man, es habe sich ein Wettprognostizieren<br />
etabliert. Nach dem Motto: Wer hat die schlimmste aller Mutmaßungen.<br />
Auch in der Küchenbranche mehren sich die Sorgen. Bei der logistik-<br />
und rohstoffgestressten Industrie nachvollziehbar als<br />
Dauerzustand. Und im Handel je nach Vermarktungsidee in unterschiedlicher<br />
Intensität. Auf der Großfläche und im Discount,<br />
so heißt es, sei das Sommerloch nicht nur eine Frage der Temperatur.<br />
In der höherwertigen und hochwertigen Küchen- und<br />
Wohnraumplanung liefe es hingegen ordentlich. Das kann unterschiedlich<br />
betrachtet werden. Je nachdem, welcher Referenzwert<br />
herangezogen wird. Meist ist das der Umsatz. In dieser Hinsicht<br />
war 2011 ein besonderer Jahrgang mit überproportionalen Steigerungen<br />
auf ohnehin hohem Niveau. Schon seit mehr als zehn<br />
Jahren surfen Industrie und Handel auf einer beispiellosen Erfolgswelle.<br />
Corona hat der Nachfrage einen zusätzlichen Booster<br />
verpasst, wie wir inzwischen wissen.<br />
Wer nun mit Blick auf die real abgekühlte Küchenkonjunktur<br />
des laufenden Jahres bereits eine tiefgreifende Krise manifestiert<br />
sieht, verliert sich in voreiliger Schwarzmalerei. Ist es nicht<br />
auch so, dass der überhitzte Küchenmarkt von einer etwas gemäßigteren<br />
Fahrt sogar profitieren könnte? (paradoxer Alarmismus!)<br />
Denn viele Unternehmen in Industrie und Handel hat die<br />
extreme Nachfrage der letzten beiden Jahre bis an die Grenze der<br />
Leistungsfähigkeit gebracht. Dabei geraten oft interne Strukturen<br />
aus dem Blick.<br />
Die Phase der Warenverteilung ist vorbei, die Budgets der Kücheninteressierten<br />
immer öfter beschränkt. Wegen der immensen<br />
Steigerungen bei den Energie- und Lebenshaltungskosten. Es<br />
kommt im Handel mehr denn je auf Kernkompetenzen an: fachkundige<br />
Beratung, tragfähige Strategien und eine vertrauensvolle<br />
Beziehungspflege. Damit rücken die eigenen Einflussfaktoren<br />
nach vorn. Was nicht unbedingt bequem sein muss: Jüngst<br />
wandte sich die Möbelfachschule in Köln mit einem Brandbrief<br />
an die Öffentlichkeit. Mit einer deutlichen Botschaft: Die Branche<br />
muss aufwachen und sich für die Ausbildung von Fachkräften<br />
engagieren. Wörtlich heißt es: „Wenn es so weitergeht, stehen<br />
wir in wenigen Jahren ohne jeden fähigen Nachwuchs da.“ Diese<br />
Einschätzung wiederum hat nichts mit Alarmismus zu tun und<br />
kommt auch nicht aus dem Kaffeesatz.<br />
Dirk Biermann<br />
Chefredakteur KÜCHENPLANER online/offline<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 3
Inhalt<br />
Foto: Biermann<br />
Foto: MöFa<br />
16 62<br />
Die KüchenTreff-Familie traf sich nach zwei Jahren wieder persönlich.<br />
Emotionaler Höhepunkt: Die offizielle Verabschiedung<br />
von Ex-Geschäftsführer Franz Bahlmann (Foto rechts).<br />
Sabine Ganzkow (Foto), Schulleiterin der MöFa in Köln, sagt, wie<br />
es ist: „Wir sind darauf angewiesen, dass die Küchenstudios mitmachen.<br />
Sonst stehen wir bald ohne fähigen Nachwuchs da.“<br />
Ansichten<br />
3 Im Daueralarm<br />
Markt + Menschen<br />
6 Personalien aus der Küchenbranche<br />
10 AMK: Die Ansprüche der Verbraucher steigen stetig<br />
15 TechniStone: Einzug ins IDF34<br />
Küchenverbände<br />
16 KüchenTreff sagt „Danke, Franz“<br />
Hausgeräte<br />
20 Konzept „Gro“: Wenn die Küche für uns sorgt<br />
24 Mein Blick auf Küche: Kochhandwerk schlägt KI<br />
27 V-ZUG: Diskutieren und genießen auf der EuroCucina<br />
28 Miele: Der Algorithmus hilft beim Kochen<br />
Produkte<br />
32 „Lapitec Chef“: Kochen auf dem Pad<br />
34 Smeg: Like Galileo Galilei<br />
39 Haier: Gerätewelt im Wandel<br />
40 Atoll: Alles an einem Tisch<br />
43 berbel: Technologien für gute Luft<br />
47 20 Jahre „Slide&Hide“: Gelungenes Versteckspiel<br />
Hausgeräte/IFA 20<strong>22</strong><br />
48 Schott: „So macht Kochen einfach mehr Spaß“<br />
52 Vorschau: Neuheiten auf der IFA 20<strong>22</strong><br />
Küchenmöbel<br />
54 SieMatic: Zusammenspiel der Gegensätze<br />
56 Schüller/next125: In Mailand unter einem Messe-Dach<br />
57 Blum: Räume flexibel nutzen<br />
58 Nolte Küchen: „nolteneo“ mit vielen Extras<br />
Betriebsmanagement<br />
60 Was jetzt auf den Küchenhandel zukommt<br />
Fachkräfte<br />
62 Ausbildung: Interview mit MöFa-Leiterin Sabine Ganzkow<br />
64 Recruiting: Interview mit Chris Thieme<br />
66 Bindung: Ausgezeichnete Beispiele<br />
Küchenverbände<br />
68 KüchenTreff: Jubilare geehrt<br />
68 MHK: Rund um die Eigenmarken<br />
69 Varia: Marcus Zeeh eröffnet in Ilsfeld<br />
69 DER KREIS: „SieMatic by Krampe“<br />
Foto: Haier<br />
Haier setzt den konsequenten<br />
Weg in die Zukunft fort. Mit der<br />
neuen Serie 6 präsentiert die<br />
weltweite Nummer 1* für große<br />
Hausgeräte eine einzigartige Einbaugeräte-Serie,<br />
mit der Kochen<br />
zum Erlebnis wird. Konsequent<br />
setzt das Unternehmen dabei auf<br />
Vernetzung und den Einsatz von<br />
künstlicher Intelligenz. „From<br />
cooking to amazing“ – nicht weniger<br />
will Haier mit der Serie 6<br />
erreichen, die das Unternehmen<br />
jetzt exklusiv für den Küchenfachhandel<br />
auf den Markt bringt.<br />
Nachhaltigkeit<br />
70 Aus der Praxis: Von Aufforstung bis Wasserstoff<br />
Unternehmen<br />
72 nobilia: Positiv trotz angespannter Lage<br />
73 Schock: Buntes Küchenleben auf der EuroCucina<br />
74 Familie Grohe übernimmt Mehrheit bei TermaCook<br />
75 Siemens gibt sich neue visuelle Identität<br />
76 Blum: Im Wechselbad der Gefühle<br />
Rubriken<br />
77 Impressum<br />
4 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
cooking<br />
CHEF@HOME SERIE 6<br />
Entdecken Sie den Hauptdarsteller der brandneuen, von künstlicher<br />
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Foto: Samsung Foto: KWC<br />
CEO-Wechsel<br />
bei KWC<br />
Planmäßig hat Frank Schnatz<br />
zum 1. Juli 20<strong>22</strong> als CEO die Führung<br />
der KWC Group AG übernommen.<br />
Er folgt auf Thorsten<br />
Klapproth, der das Unternehmen<br />
als Präsident des Verwaltungsrats<br />
weiterhin unterstützen<br />
wird. Frank Schnatz<br />
fungierte bereits mehr als ein<br />
Jahr als Co-CEO des Armaturenspezialisten und gestaltete<br />
die Herauslösung von KWC aus dem Verbund der Franke<br />
Holding aktiv mit. Der bisherige Verwaltungsratspräsident<br />
Stefan Maser bleibt weiterhin Mitglied des Gremiums.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/ceo-wechsel-bei-kwc/<br />
BSH regelt CEO-Nachfolge<br />
Dr. Matthias Metz wird zum 1. Oktober 20<strong>22</strong> neuer Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der BSH Hausgeräte GmbH.<br />
Dann übernimmt er die Position des CEO von Dr. Gerhard<br />
Dambach, der nach dem kurzfristigen Abschied von Carla<br />
Kriwet Ende April diese Aufgabe interimistisch übernommen<br />
hat. In seiner neuen Funktion wird Dr. Matthias Metz,<br />
51, das globale Geschäft des Hausgeräteherstellers mit<br />
mehr als 62000 Mitarbeitenden<br />
und einem globalen Produktionsnetzwerk<br />
von 40 Fabriken<br />
weltweit verantworten. Metz leitet<br />
derzeit die Sparte Consumer<br />
Markets der Zeiss Gruppe, einem<br />
der internationalen Technologieführer<br />
im Bereich Halbleiterfertigungs-Equipment.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/<br />
bsh-regelt-ceo-nachfolge/<br />
Foto: BSH<br />
Foto: Miele<br />
Aufstieg in die Geschäftsleitung<br />
Hausgerätehersteller Miele schafft ein neues Ressort in<br />
der Geschäftsleitung. „Human Resources & Corporate<br />
Affairs“ heißt es. Geleitet wird es seit 1. Juli 20<strong>22</strong> von<br />
Rebecca Steinhage. Es ist die erste Frau in der Führungsriege<br />
des Gütersloher Konzerns. Als Senior Vice<br />
President leitet sie den Bereich „Human Resources“<br />
bei Miele schon seit 2019. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />
news-detail/news/ressort-personal-gestaerkt/<br />
Einbauvertrieb<br />
in neuen Händen<br />
Samsung hat die Nachfolge für den Vertrieb von Kücheneinbaugeräten<br />
im Küchen- und Möbelfachhandel<br />
in Deutschland geregelt. Nach dem Ausscheiden<br />
von Martin Alof hat Silke Eckstein zum 1. Juli 20<strong>22</strong> die<br />
Position als „Head of Sales Built-in Home Appliances“<br />
übernommen. Silke Eckstein verfügt über eine mehr als<br />
20 Jahre währende Branchenerfahrung mit Stationen<br />
bei Warendorf, SieMatic und Bauknecht. Bei Samsung<br />
Deutschland ist sie bereits seit vier Jahren im Einbaugerätebereich<br />
tätig. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/einbauvertrieb-von-samsung-in-neuen-haenden/<br />
6 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Beförderung für Frank Platzer<br />
Die Verbundgruppe DER KREIS hat die Position des<br />
kaufmännischen Geschäftsführers intern besetzt:<br />
Rund ein Jahr nach seinem Einstieg als kaufmännischer<br />
Leiter ist Frank Platzer, 52, nun zum Geschäftsführer<br />
der Leonberger Gemeinschaft für Küchenspezialisten<br />
bestellt worden. Auch in der neuen<br />
Funktion wird er die Bereiche Finanzen, Controlling,<br />
Personal sowie Digitalisierung und Prozessoptimierung<br />
der gesamten Unternehmensgruppe verantworten.<br />
Zudem ist der Diplom-Kaufmann neben<br />
Ralph Leimbach zum Geschäftsführer der Holdinggesellschaft<br />
DER KREIS Systemverbund Holding GmbH<br />
& Co. KG bestellt worden. www.kuechenplaner-magazin.de/<br />
themen/detail/news/befoerderung-fuer-frank-platzer-bei-der-kreis/<br />
Foto: DER KREIS<br />
Foto: Privat<br />
Siegfried Widmer ist<br />
im Alter von 77 Jahren<br />
gestorben.<br />
Trauer um Siegfried Widmer<br />
Er war langjähriges Verwaltungsratsmitglied von<br />
DER KREIS und ein leidenschaftlicher Küchenspezialist.<br />
Nun ist Siegfried Widmer am 17. Juni 20<strong>22</strong><br />
im Alter von 77 Jahren in familiärer häuslicher<br />
Umgebung gestorben.<br />
Siegfried Widmer war unter anderem gelernter<br />
Tischler und Ingenieur für Holztechnik mit vielseitiger<br />
Berufserfahrung. 1992 gründete er gemeinsam<br />
mit dem bereits vor drei Jahren verstorbenen<br />
Jugendfreund Werner Grambow in<br />
Schwerin das Unternehmen „Ihre Küche“. Die<br />
„Ihre Küche Grambow & Widmer GmbH“ ist<br />
seit Gründung Mitglied in der Verbundgruppe<br />
DER KREIS. Siegfried Widmer selbst war langjähriges engagiertes Verwaltungsratsmitglied<br />
bei DER KREIS Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen<br />
GmbH & Co. KG. Von 1997 bis 2015 setzte er in fast zwei Jahrzehnten vielfältige<br />
und nachhaltige Akzente für die erfolgreiche Verbundgruppenarbeit.<br />
Das Unternehmen Ihre Küche Grambow & Widmer in Schwerin wird von den<br />
beiden Söhnen der Gründer, Steffen Widmer und Detlef Grambow, geführt.<br />
Ernst-Martin Schaible, Gründer von DER KREIS und geschäftsführender Gesellschafter:<br />
„Mit Siegfried Widmer verlieren die Branche und DER KREIS einen<br />
aktiven und sehr engagierten Küchenspezialisten, der immer auch ein<br />
offenes Ohr für seine Kollegen und die Jugend hatte. Ich selbst verliere einen<br />
guten Freund und Geschäftspartner. Siegfried Widmer war ein Unternehmer<br />
mit Weitblick und Augenmaß. Mit großem Respekt vor Leistung,<br />
engagiert, fair und aufrichtig. Er hatte sich immer im Interesse für seine<br />
Kollegen starkgemacht. Unsere Gedanken sind nun bei seiner lieben Familie<br />
und seinen Mitarbeitern. Wir werden Siegfried Widmer vermissen und ihm<br />
stets ein ehrendes Andenken bewahren.“<br />
Daniel Griehl ist neuer Geschäftsführer<br />
und Gesellschafter bei Warendorf.<br />
Foto: Griehl<br />
Schneller Abschied<br />
bei SieMatic<br />
Geplant war es sicher für länger,<br />
doch am Ende ist es kaum mehr als<br />
ein Gastspiel geworden. Nach nur<br />
neun Monaten kehrte CEO Daniel<br />
Griehl SieMatic den Rücken und<br />
wechselte zum 1. Juli 20<strong>22</strong> nach<br />
Warendorf. Griehl kam zum 1. Oktober<br />
2021 vom Arbeitsplattenspezialisten<br />
Lechner zum Küchenmöbelhersteller<br />
nach Löhne. Nun<br />
verließ er das Unternehmen zum<br />
30. Juni 20<strong>22</strong>. Ziel ist die Warendorf<br />
Küchenfabrik GmbH. Dort wurde er<br />
Foto: SieMatic<br />
Neue Doppelspitze bei SieMatic: Michael Kersting und<br />
Axel Maek lösen CEO Daniel Griehl ab.<br />
zum 1. Juli 20<strong>22</strong> Geschäftsführer und auch geschäftsführender Gesellschafter. Die Gesamtverantwortung<br />
bei SieMatic haben nun die Führungskräfte Michael Kersting und Axel Maek als Doppelspitze.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/ceo-daniel-griehl-verlaesst-siematic-und-geht-zu-warendorf/<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 7
Markt + Menschen<br />
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Andreas Macelski.<br />
Stabwechsel in der Schweiz<br />
Andreas Macelski hat am 1. Juli 20<strong>22</strong> als Managing<br />
Director die Leitung der Schweizer Zweigniederlassung<br />
des deutschen Herstellers Blanco übernommen.<br />
Er löste Christian Frank ab, der das Vertriebsbüro<br />
in den vergangenen drei Jahren führte.<br />
Frank hat zum 1. Juli eine neue Rolle innerhalb der<br />
Blanco-Organisation zur Weiterentwicklung der<br />
„Blanco Unit“-Strategie übernommen. Zudem<br />
wird er weiterhin die Vertriebsorganisation DACH<br />
unterstützen. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/stabwechsel-in-der-schweiz/<br />
Emotionaler Abschied<br />
33 Jahre standen sie an der Spitze des Softwareanbieters<br />
Carat: Gerhard Essig und Norbert Michael. Anfang Juli wurden<br />
die beiden Mitbegründer von mehr als 130 Mitarbeitenden,<br />
dem MHK-Vorstand sowie Familie, Wegbegleitern und<br />
Freunden in ihren „Unruhestand“ verabschiedet. In seiner<br />
Eröffnungsrede hob Werner Heilos die Bedeutung von<br />
Foto: MHK<br />
Fotos: Blanco<br />
Christian Frank.<br />
Abschied bei Carat (Foto von links): Gerhard Essig, Andreas Günther,<br />
Jutta Strothoff, Andreas Joost, Norbert Michael und Werner Heilos.<br />
Neue Doppelspitze<br />
David Ruetz und Kai Mangelberger haben die Leitung der IFA<br />
20<strong>22</strong> übernommen. Das Team ersetzt die bisherigen Verantwortlichen<br />
Jens Heithecker und Dirk Koslowski. David Ruetz, 53, war<br />
im Unternehmen bislang als „Head of ITB“ für die renommierte<br />
Reisemesse zuständig. Kai Mangelberger, 42, betreute die letzten<br />
zehn Jahre als „Deputy Director“ die Fachmesse InnoTrans (Verkehrstechnik)<br />
sowie seit Herbst vergangenen Jahres die „Fruit<br />
Logistica“ (Fruchthandel). www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/ifa-mit-neuer-doppelspitze/<br />
Neue IFA-Leitung:<br />
David Ruetz (l.)<br />
und Kai Mangelberger<br />
(r.)<br />
Gerhard Essig und Norbert Michael hervor. Sowohl für Carat<br />
als auch für die gesamte Verbundgruppe. Die Herausforderung,<br />
die beide 1989 mit Bravour meisterten, bezeichnete er<br />
als „Innovation“ und „Revolution“: „Damals ging es nämlich<br />
um nicht mehr und nicht weniger als die Entwicklung<br />
einer computergestützten Küchenplanung. Und das in einer<br />
Zeit, in der Küchen sehr aufwendig und vor<br />
allem auf Papier und mit Stift geplant wurden.“<br />
Lobende und emotionale Worte fanden<br />
im Anschluss auch Jutta Strothoff sowie<br />
die beiden aktuellen Carat-Geschäftsführer<br />
Andreas Günther und Andreas Joost.<br />
In allen Reden wurde die herausragende<br />
Leistung des ehemaligen „Geschäftsführer-Tandems“<br />
hervorgehoben. Ebenso der<br />
stets wertschätzende und vertrauensvolle<br />
Umgang mit allen Kolleginnen und Kollegen.<br />
Die zukünftigen Ruheständler rangen<br />
sichtlich um Worte: „Ich bin sehr gerührt<br />
und bin wirklich sprachlos“, gestand<br />
Norbert Michael. Auch Gerhard Essig ging es<br />
so. Zum Abschied gab es für beide die goldene<br />
MHK-Ehrennadel. www.kuechenplaner-<br />
Foto: Messe Berlin<br />
magazin.de/themen/detail/news/emotionaler-abschiedvom-geschaeftsfuehrer-duo/<br />
8 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Viertes Lager<br />
Häfele hat sein viertes Hochregallager am Logistikzentrum in<br />
Nagold eingeweiht. Dazu begrüßte das Unternehmen Gäste<br />
aus Politik und Wirtschaft. Die Investition in den Stammsitz im<br />
Nordschwarzwald stelle einen wichtigen Meilenstein in der Innovations-<br />
und Servicestrategie des Familienunternehmens dar. so<br />
Unternehmensleiterin Sibylle Thierer. Denn mehr Platz für neue<br />
Dienstleistungen und Sortimente sowie hochmoderne Abläufe<br />
ermöglichten eine noch schnellere und zuverlässigere Versorgung<br />
der Kunden in aller Welt. Bereits heute werden täglich bis<br />
zu 6000 Sendungen von Nagold aus in alle Welt verschickt. Platz<br />
für 15 000 zusätzliche Europaletten erweitern die Gesamtkapazität<br />
auf 65 000 Paletten-Plätze. Das Unternehmen investierte rund<br />
20 Mio. in das aktuelle Projekt. Weiter folgen: Allen voran das geplante<br />
Dynamikzentrum. Baubeginn für den futuristischen Neubau<br />
im Süden des bestehenden Versandzentrums am Nagolder<br />
Wolfsberg ist Ende 20<strong>22</strong>. Die geplante Bauzeit beträgt fünf Jahre.<br />
Foto: Häfele<br />
Foto: Senoplast<br />
Standort gestärkt<br />
Am 20. Juni hat Senoplast eine neu errichtete Extrusionsanlage<br />
am Hauptstandort in Piesendorf/Österreich in Betrieb<br />
genommen. Das Unternehmen investierte rund 7,5 Millionen<br />
Euro. Die neue Anlage erhöht die jährlichen Produktionskapazitäten<br />
um rund 4500 Tonnen. Die gesamte Investitionssumme<br />
beträgt 7,5 Millionen Euro. „Die neue Fertigungsanlage ist eine<br />
bedeutende Investition in die Zukunft zur Sicherung der Arbeitsplätze<br />
in der Region und zur Stärkung unserer Position am<br />
Markt“, erklärt Günter Klepsch, Geschäftsführer der Senoplast<br />
Klepsch & Co. GmbH. Am Hauptstandort Piesendorf/Öster reich<br />
beschäftigt Senoplast 530 Mitarbeitende. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/senoplast-staerkt-den-standort-piesendorf/<br />
Neue Produktionshalle<br />
Mehr Platz für die Produktion von Auszugsführungen und Schubkästen.<br />
Den schafft Hettich am Stammsitz in Kirchlengern. Mehr<br />
als 30 Mio. Euro investiert das Unternehmen in eine neue multifunktionale<br />
Produktionshalle mit 23 500 m 2 Nutzfläche. Nachdem<br />
Ende 2021 die ersten vorbereitenden Maßnahmen in Gang gesetzt<br />
wurden, folgte nun mit einer feierlichen Grundsteinlegung der<br />
offizielle Baustart für das Gebäude „C3“. Läuft alles nach Plan,<br />
werden ab dem 2. Quartal 2023 die ersten Produkte in der neuen<br />
Halle vom Band laufen. Das Gebäude wird logistisch mit der benachbarten<br />
Logistikhalle „C2“ verknüpft. Dabei setzt das Unternehmen<br />
wie schon bei allen anderen Projekten der letzten Jahre<br />
auf eine nachhaltig geprägte Bauweise. Die Produktionshalle<br />
werde die Vorgaben der Energieeinsparverordnung deutlich übertreffen<br />
und einen Beitrag zum verantwortungsvollen Industriebau<br />
leisten. Neben zum Teil begrünten Fassaden und Dachflächen<br />
wird zudem eine Photovoltaikanlage installiert. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/hettich-baut-neue-produktionshalle/<br />
Foto: Hettich<br />
Feierliche Grundsteinlegung: Die beiden Auszubildenden Rebecca Buschkamp<br />
und Yannik Gebauer versenken die selbst gebaute Zeitkapsel.<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 9
Markt + Menschen<br />
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Die Ansprüche steigen stetig<br />
Auch für das Investitionsgut Einbauküche<br />
haben sich die Rahmenbedingungen<br />
zuletzt eingetrübt.<br />
Dennoch sei die Nachfrage nach<br />
individuell geplanten Küchen weiterhin<br />
hoch. Das sagte der neue<br />
AMK-Vorstandssprecher Frank<br />
Jüttner Anfang Juni bei der Wirtschaftspressekonferenz<br />
des Verbandes<br />
in Köln. „Der Trend zu<br />
höherwertigeren Küchen ist ungebrochen“,<br />
stellte Frank Jüttner<br />
fest. So gaben die Verbraucher<br />
laut Marktforschungsinstitut GfK<br />
im vergangenen Jahr im Fachhandel<br />
durchschnittlich 10 337 Euro<br />
für eine neue Küche aus. Dies entspricht<br />
einem Anstieg von 659 Euro<br />
oder knapp 7 % im Vergleich zum<br />
Vorjahr. „Die Ansprüche der Kunden<br />
im Hinblick auf die Ausstattung<br />
der Küche steigen stetig“,<br />
sagte Jüttner. Neben dem Design<br />
und den Materialien betreffe dies<br />
auch die Hausgeräte und Stauraumfunktionen.<br />
Der Vorstandssprecher<br />
der Arbeitsgemeinschaft<br />
Die Moderne Küche e.V. (AMK)<br />
räumte aber ein: „Beim Anstieg<br />
des Durchschnittspreises haben<br />
die Preiseffekte aufgrund der Materialverteuerung<br />
eine Rolle gespielt.“<br />
Das dürfte vor allem die aktuellen<br />
Marktzahlen beeinflussen.<br />
Laut amtlicher Statistik steigerten<br />
die deutschen Küchenmöbelproduzenten<br />
ihren Umsatz in den ersten<br />
vier Monaten dieses Jahres um<br />
13 % auf 2,1 Mrd. Euro. Dabei legte<br />
der Export um 13,4 % zu, auf dem<br />
Heimatmarkt gelang ein Plus von<br />
12,6 %. Die Entwicklung sei zwar<br />
besser als gefühlt, aber trotzdem<br />
sehr fragil, so Jüttner.<br />
Chancen und Risiken<br />
Markus Sander, neben Jüttner weiterer<br />
AMK-Vorstandssprecher, beleuchtete<br />
in einem Ausblick für<br />
die zweite Jahreshälfte Chancen<br />
und Risiken. Zwar werde der Stellenwert<br />
des Themas Küche weiter<br />
beträchtlich bleiben und der Wohnungsbau<br />
stabilisiere sich derzeit<br />
auf hohem Niveau, jedoch führten<br />
der Ukraine-Krieg und die Inflation<br />
zu Verunsicherungen bei den Verbrauchern.<br />
Darüber hinaus stellen<br />
laut Sander die massiv steigenden<br />
Rohstoff- und Transportkosten eine<br />
große Herausforderung für Industrie<br />
und Handel dar. Dazu komme<br />
der Containerstau vor den chinesischen<br />
Häfen. Die dadurch verursachten<br />
Störungen in den Lieferketten<br />
entwickelten sich zur großen<br />
Belastung – auch über das laufende<br />
Jahr hinaus. „Die weltweite Vernetzung<br />
in der Produktion von Chip-<br />
Modulen wird zu einer anhaltend<br />
angespannten Chipversorgung<br />
führen“, sagte Markus Sander.<br />
Alle profitierten<br />
Bei der Rückschau auf das vergangene<br />
Jahr bezeichnete Volker<br />
Irle, AMK-Geschäftsführer, den Geschäftsverlauf<br />
der deutschen Küchenindustrie<br />
insgesamt als erfreulich.<br />
Dazu zählen die Hersteller von<br />
Küchenmöbeln, Hausgeräten, Spülen<br />
und Küchenzubehör. Laut den<br />
von Irle zitierten amtlichen Zahlen<br />
legte der Umsatz der deutschen<br />
Küchenmöbelproduzenten im Jahr<br />
Foto: Hilgert<br />
2021 auf 5,7 Mrd. Euro zu. Dies entspricht<br />
nach den Auswertungen des<br />
Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie<br />
(VdDK) einem Zuwachs<br />
von 8,6 % gegenüber dem Vorjahr.<br />
Während im Jahr 2020 noch<br />
der Inlandsmarkt die große Stütze<br />
gewesen war, wurde im Jahr 2021<br />
die Erholung der Exportmärkte zum<br />
Treiber des Umsatzwachstums.<br />
Auch die Hersteller von Hausgeräten<br />
profitierten im vergangenen<br />
Jahr von der gestiegenen Küchennachfrage.<br />
Das Umsatzplus<br />
bei Elektro-Großgeräten, darunter<br />
auch den Modellen für die Küche,<br />
betrug demnach 5 %.<br />
Der heimische Küchenhandel<br />
verzeichnete im vergangenen Jahr<br />
laut GfK bei Küchenmöbeln eine um<br />
3 % gestiegene Verkaufsmenge. Der<br />
Verkaufsumsatz zog um 10 % an.<br />
10 337 Euro im Durchschnitt<br />
Detailliert ging Markus Wagenhäuser<br />
von der GfK während der<br />
AMK-Pressekonferenz auf Zahlen<br />
und Produkt ein. Zwei Angaben<br />
sind besonders interessant: Der<br />
Umsatz von Premiumküchen über<br />
20 000 Euro stieg laut Wagenhäuser<br />
um 28 %. Küchen unter 10 000 Euro<br />
verloren 4,2 % Umsatz.<br />
Stellten in Köln die Zahlen und Fakten der Küchenbranche vor (Foto von<br />
links): AMK Vorstandssprecher Markus Sander, AMK-Geschäftsführer<br />
Volker Irle, der neue AMK-Vorstandssprecher Frank Jüttner und<br />
Markus Wagenhäuser, Direktor MDA Market Intelligence GfK.<br />
10 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Und wie sieht die Küche im Jahr<br />
20<strong>22</strong> aus? Im Moment findet man<br />
in den Küchen Holz in Kombination<br />
mit anderen Materialien, beispielsweise<br />
Naturstein. Beleuchtete<br />
Vitrinen sorgen in diesen<br />
minimalistischen Designküchen<br />
für eine wohnliche Atmosphäre.<br />
Fronten mit matten Anti-Fingerprint-Oberflächen<br />
und dazu farblich<br />
angepasste Arbeitsplatten liegen<br />
weiterhin stark im Trend. Dazu<br />
kommen hocheingebaute Geräte,<br />
die in der Frontenfarbe ein einheitliches<br />
Bild ergeben. Stark nachgefragt<br />
sind noch immer Küchen im<br />
Industrial Look. Beliebt seien zudem<br />
Küchenarmaturen mit einem<br />
Trinkwassersystem für gefiltertes<br />
gekühltes, stilles, medium oder<br />
sprudelndes Wasser. Bei den Farben<br />
bleibt der Trend bei weißer<br />
oder dunkler Optik.<br />
Vom Home-Office profitierte<br />
auch der Bereich Technik. In erster<br />
Linie waren das zwar Informationstechnologien<br />
und Telekommunikation.<br />
Diejenigen, die zu Hause<br />
blieben, kurbelten allerdings auch<br />
den Umsatz von Haushaltsgeräten<br />
um 12 % an. Denn wer ständig daheim<br />
ist, kocht öfter. Die Handelsumsätze<br />
mit Elektro-Großgeräten,<br />
darunter auch denjenigen für die<br />
Küche, stiegen laut GfK um 10,4 %<br />
auf 10 Mrd. Euro (+ 5 %). Besonders<br />
Einbaukochfelder (+ 11,2 %) und Einbaukühlgeräte<br />
(+ 11,6 %) legten zu.<br />
Im Vergleich zum von Corona-Einschränkungen<br />
geprägten Vorjahr<br />
startete der Bereich Hausgeräte mit<br />
einem Umsatzzuwachs von 16,9 %.<br />
Auch bei den Premium-Einbaugeräten<br />
konnten Umsatzzuwächse<br />
verzeichnet werden: Der Umsatz<br />
bei Kochfeldern mit integriertem<br />
Abzug stieg um 31 %, bei Kühl-Gefrierkombinationen<br />
um 16 %. Bei<br />
Einbauherden/Öfen mit Pyrolyse<br />
wuchsen die Umsätze um 18 %.<br />
Trotz aller Unwägbarkeiten<br />
startete der Verkauf von Hausgeräten<br />
im Vergleich zum von Corona-Einschränkungen<br />
geprägten<br />
Vorjahr stark. Der Umsatz von Einbau-Kühlgeräten<br />
stieg um 16,9 %,<br />
Einbauherde und Backöfen legten<br />
18,5 % und Einbau-Geschirrspüler<br />
15,4 % zu. Stärkstes Kriterium für<br />
einen Kauf sei die Energieeffizienz.
Markt + Menschen<br />
Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />
Foto: berbel<br />
In Feierlaune: berbel-CEO Karl von<br />
Bodelschwingh.<br />
berbel feiert 20+1<br />
Die Zahl der wegen Corona verschobenen<br />
Feiern bereicherte die berbel<br />
Ablufttechnik aktuell mit einem Familienfest.<br />
Der Anlass: 20 Jahre<br />
berbel. Diese Marke war schon 2021<br />
erreicht und wurde nun nachträglich,<br />
aber nicht weniger stimmungsvoll<br />
gewürdigt. Bei warmen Frühlingstemperaturen<br />
und Sonnenschein<br />
konnten die Familien der rund 260<br />
Mitarbeitenden die Dunstabzugsmanufaktur<br />
in Rheine von innen ansehen.<br />
Auf dem festlich hergerichteten<br />
Firmengelände warteten zahlreiche<br />
Spiel-, Spaß- und Sportstationen auf<br />
die Gäste. Der Tag mündete in einen<br />
geselligen Festabend mit Essen, Trinken<br />
und Tanz. „berbel ist eine Familie,<br />
die in den letzten 20 Jahren<br />
gewachsen und zusammengewachsen<br />
ist“, sagte CEO Karl von Bodelschwingh.<br />
„Als Dunstabzugsspezialist<br />
haben wir uns „living excellence“ auf<br />
die Fahne geschrieben. Dazu trägt jeder<br />
seinen Teil bei und damit zum Erfolg.“<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />
news-detail/news/berbel-feiert-20-1/<br />
Aufschlag Haier<br />
Lichtkompetenz zugekauft<br />
Der belgische Hersteller von<br />
Dunstabzügen und Kochfeldern<br />
Novy hat sich weitere<br />
Lichtkompetenz zugekauft.<br />
Dafür wurde der<br />
niederländische Leuchtenhersteller<br />
Jansen & De Bont<br />
übernommen. Künftig will<br />
der Hersteller individuelle<br />
Beleuchtungslösungen<br />
auf hohem Niveau umsetzen. Das Highlight aller Leuchten: Mit der intuitiven<br />
Gesten steuerung lässt sich das Licht ein- und ausschalten, dimmen und die<br />
Farbstimmung ändern. In der Premium-Version kann der beleuchtete Bereich<br />
verkleinert, vergrößert oder verschoben werden – und dies nur mit Handbewegungen.<br />
Zum Novy-Portfolio sollen laut CEO Carlos Wanzeele künftig auch<br />
Beleuchtungslösungen für die Kochfelder mit Dunstabzug gehören. In diese<br />
Muldenlüfter lässt sich eine Beleuchtung bekanntlich nur schwer integrieren.<br />
Die Leuchtenproduktion wird zu Novy nach Kuurne (Belgien) verlegt. Die Markenbezeichnung<br />
wird ebenfalls geändert. Statt „Jansen & De Bont“ werden<br />
die Leuchten „in naher Zukunft“ unter dem Label Novy auf den Markt kommen.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/muldenluefter-mit-beleuchtung/<br />
Bora hautnah<br />
Einblicke in die Welt von Bora<br />
sind auch am Münchner Viktualienmarkt<br />
möglich. Dort eröffnete<br />
das Unternehmen seinen ersten<br />
Flagship Store. Das fand schon im<br />
März 2021 statt. Eine Art öffentliche<br />
Vorstellung folgte jetzt. Auf<br />
160m² bietet der Shop hochwertig<br />
gestaltete Flächen für Präsentation<br />
und Events. Genutzt wird er für<br />
individuelle Beratungen. Zudem<br />
können Kochabende für Endverbraucher, Handelspartner und Multiplikatoren<br />
veranstaltet werden. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/bora-hautnah/<br />
Bei den Hamburg European Open in der zweiten Julihälfte<br />
war Hausgerätehersteller Haier erstmals als Premiumpartner<br />
vor Ort. Das Unternehmen sponserte einen<br />
Waschsalon für die Spielerinnen und Spieler sowie<br />
einen mit Haier-Geräten ausgestatteten Catering-Bereich.<br />
Die auf Smart Home spezialisierte Premiummarke<br />
mit Deutschlandsitz in München präsentierte zudem den „Haier Family Day“ am Finalsonntag (24. Juli) und war in der gesamten<br />
Turnierwoche mit einem eigenen Stand auf dem Turniergelände am Rothenbaum vertreten. Alle Besucherinnen und<br />
Besucher des Tennisturniers konnten an einer Cashback-Aktion teilnehmen. Das Tennis-Engagement soll laut Unternehmen<br />
die Markenbekanntheit in Deutschland weiter steigern. www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/aufschlag-haier/<br />
Foto: Novy<br />
Foto: Bora<br />
Foto: Haier<br />
12 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Küchenstudio und Kochschule in einem –<br />
Wie 1-2-3 Küchen den Rundumservice neu erfindet<br />
Inhaber von 1-2-3 Küchen: Heiko Rinkes<br />
und Heiko Rychlik (Foto von links).<br />
Anzeige<br />
Als ein weiteres Mitglied des Verbands<br />
KüchenTreff ist 1-2-3 Küchen auf die Beratung,<br />
Planung, Modernisierung und Montage<br />
von Küchen und Hauswirtschaftsräumen<br />
spezialisiert. In den drei Standorten<br />
Brandenburg, Potsdam und Geltow bietet<br />
1-2-3 Küchen alles, was das Küchenherz<br />
höherschlagen lässt. Damit hört der<br />
Rundumservice des Küchenstudios jedoch<br />
nicht auf: in der hauseigenen Kochschule<br />
werden auf modernsten Geräten<br />
unter fachgerechter Anleitung exzellente<br />
Gerichte zubereitet.<br />
„Die Küche ist das Herz des Hauses.“ –<br />
so lautet das Motto, welches sich Inhaber<br />
Heiko Rinkes und Heiko Rychlik und das<br />
Team von 1-2-3 Küchen auf die Fahne geschrieben<br />
haben. Die Kund:innen werden<br />
mit organisierten und strukturierten Abläufen<br />
von der Planung bis zur Abwicklung<br />
beraten, sodass individuelle und<br />
innovativ geplante Küchen für jedes Zuhause<br />
entstehen. „Unser Ziel ist es, dass<br />
die Kundinnen und Kunden rundum beraten<br />
werden und ein Gefühl für die neuen<br />
Geräte vor dem Erhalt der neuen Küche<br />
bekommen können“, so Eric Rinkes, Küchenverkäufer<br />
im Standort Brandenburg.<br />
Dieses Ziel erreicht 1-2-3 Küchen mit der<br />
hauseigenen Kochschule am Standort<br />
Potsdam. „Im Juli 2021 eröffneten wir das<br />
dritte Studio unter 1-2-3 Küchen, in dem<br />
auch eine tolle Kochschule enthalten ist“,<br />
erzählt Eric Rinkes. „Das Studio bietet<br />
vielfältige Möglichkeiten, den Kundinnen<br />
und Kunden die Küchen und die Geräte<br />
live vorzuführen. Wir veranstalten beispielsweise<br />
Themenabende, die sich auf<br />
die verschiedenen Hersteller beziehen,<br />
Firmenevents, oder Teamveranstaltungen<br />
mit Kochduellen.“ Unter der Leitung professioneller<br />
Köch:innen können die Gäste<br />
an die verschiedenen Geräte und Einstellungen<br />
herangeführt werden, Inspirationen<br />
zum Kochen und Backen sammeln<br />
und neue Gerichte ausprobieren. Eric<br />
Rinkes fasst zusammen: „Ob zur Kundenbindung<br />
oder zur Neukundenakquise<br />
über Weiterempfehlung – das Studio bietet<br />
vor allem einen Ort, an dem Kochen<br />
Spaß macht!“<br />
Fotos: 1-2-3 Küchen<br />
Blick in die Kochschule von 1-2-3 Küchen in Potsdam.<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 13
Markt + Menschen<br />
Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />
Für Novy im Süden<br />
Foto: Novy/txn<br />
Wechsel in Österreich<br />
Mag. (FH) Andreas<br />
Kuzmits hat Anfang<br />
Juli die Geschäftsführung<br />
von Gorenje<br />
Österreich übernommen.<br />
Die bisherige<br />
Geschäftsführerin<br />
Irena Pecňik kehrt<br />
wie geplant in die<br />
Unternehmenszentrale<br />
von Gorenje in<br />
Slowenien zurück.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/<br />
geschaeftsfuehrerwechselbei-gorenje-austria/<br />
Von München Richtung Norden<br />
bis hoch nach Nürnberg,<br />
Erlangen und Forchheim:<br />
Das ist das neue Verantwortungsgebiet<br />
von Alban Fazlija<br />
als Gebietsverkaufsleiter für<br />
Novy. Seit Anfang Mai ist er<br />
im Amt. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/<br />
fuer-novy-im-sueden/<br />
Teamgeist beim Firmenlauf<br />
Foto: Gorenje Austria<br />
Mit dem Gesundheitsprojekt „ninka vital“ will Ninkaplast<br />
Arbeitsklima und Gesundheitszustand der Belegschaft<br />
positiv beeinflussen. Dazu werden jährlich Gesundheitstage<br />
veranstaltet und den Mitarbeitenden<br />
die Teilnahme an sportlichen Veranstaltungen ermöglicht.<br />
So wie jetzt beim AOK-<br />
Firmenlauf, bei dem 33 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter an<br />
einem Lauf durch den Kur- und<br />
Landschaftspark Bad Salz uflen<br />
teilnahmen. Das Unternehmen<br />
wertet das Sport-Event als „sehr<br />
erfolgreich“. Und das nicht nur<br />
wegen der guten Zeiten, sondern<br />
besonders aufgrund des<br />
starken Zusammenhalts des<br />
Ninka-Teams. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/teamgeist-beim-firmenlauf/<br />
In die Geschäftsführung befördert<br />
Foto: SHD<br />
Mehr Export<br />
Seit dem 1. Juli 20<strong>22</strong> ist Eric Hölper<br />
Geschäftsführer der SHD Einzelhandelssoftware<br />
GmbH und wird<br />
zukünftig gemeinsam mit Stefan<br />
Hahne die Geschäftsführung verantworten.<br />
Peter Kattrup übernimmt<br />
als Prokurist dessen bisherige<br />
Position als Leiter des<br />
Produktmanagements. www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/in-dieshd-geschaeftsfuehrung-befoerdert/<br />
Die Exportmärkte werden auch für die Conti Sanitärarmaturen<br />
GmbH immer wichtiger. Deshalb baut das Unternehmen<br />
den Vertrieb weiter aus: Alexander Matt zeichnet ab<br />
sofort als „International Sales Director“ für die Exportgeschäfte<br />
des Armaturenherstellers verantwortlich. Der<br />
54-jährige Vertriebsprofi verfügt über fast 30 Jahre Erfahrung<br />
in der Sanitärbranche. Er war unter anderem im Vertrieb<br />
für Schell und Hansa tätig. Zum Produktportfolio<br />
des hessischen Sanitärspezialisten aus Wettenberg (nahe<br />
Gießen) zählt auch die Küchenarmaturen-Serie „H10“.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/fachkraft-fuer-deninternationalen-vertrieb/<br />
Foto: Conti<br />
Foto: Ninka<br />
14 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Fotos: TechniStone<br />
www.sedia-kuechentechnik.de<br />
Carsten Schulz (sitzend) leitet als Verkaufsdirektor die TechniStone Deutschland GmbH.<br />
Zum Vertriebsteam gehören (stehend von links) Nurah Abou Rajab (AD Baden Württemberg),<br />
Christian Müller (AD südl. Hessen / südl. Rheinland Pfalz / Saarland), Florent Smakolli<br />
(AD nördl. Rheinland-Pfalz / nördl. Hessen / südl. NRW), Felix Schmidke (AD nördl.<br />
NRW / Niedersachsen) und Bärbel Zimmermann (Innendienst).<br />
TechniStone zieht ins IDF34 ein<br />
Oberflächen aus Quarzkomposit bietet TechniStone für alle Bereiche des Wohnens und für<br />
Objekteinrichtungen. Nun erweiterte das Unternehmen seine Präsenz in der wichtigsten<br />
Region der Küchen- und Möbelindustrie. Im IDF34 in Löhne wurde ein neuer Showroom<br />
eröffnet. Zusammen mit 75 geladenen Gästen eröffneten Verantwortliche aus der Zentrale<br />
in der Tschechischen Republik die als Dauerausstellung und Vertriebsstützpunkt konzipierten<br />
Räume in Löhne. Vor Ort waren Jir ̌í Tupý (Verkaufsleiter), Lukáš Horák (Exportleiter<br />
für Deutschland), David Ruzicka (Produktmanager) und Nicole Fišerová (Online-Projektleiterin).<br />
Den offiziellen Startschuss gab Carsten Schulz, der als Verkaufsleiter die deutsche<br />
Niederlassung von TechniStone mit Sitz in Mannheim leitet. Das Unternehmen vertreibt<br />
seine Produkte derzeit auf fünf Kontinenten in mehr als 75 Ländern.<br />
Die stimmungsvolle Eröffnungsparty (geplant und umgesetzt von der Agentur ansprechend<br />
mit der Inhaberin Christiane Pauli) stand unter dem Motto „A touch of living<br />
perfection“. In lockerer Atmosphäre machten sich die Gäste aus Industrie, Wirtschaft, Architektur<br />
und Innenarchitektur ein Bild von der Vielseitigkeit der Oberflächen aus Quarzkomposit.<br />
Eingesetzt werden können diese für Wohnen, Küche, Bad und Möbelbau. In<br />
der Küche als Arbeitsplatten und Möbelfronten<br />
oder für komplette Wandverkleidungen.<br />
Selbstredend wurde auch der neue<br />
Showroom im IDF34 mit TechniStone-Platten<br />
gestaltet. Umgesetzt von den Steinverarbeitungsfirmen<br />
Jauer Natursteine, DBW<br />
Natursteine und Bruno Paul. Der Showroom<br />
wird künftig als Vertriebsbüro, Schulungsund<br />
Eventlocation ganzjährig genutzt und<br />
seine Pforten auch zum nächsten wichtigen<br />
Branchenevent weit öffnen: zur Küchenmeile<br />
A30 vom 16. bis 23. September 20<strong>22</strong>.<br />
7/8/20<strong>22</strong><br />
Unsere Küche – unser Zuhause<br />
Kochen · Leben · Lachen
Küchenverbände<br />
Fotos: Biermann<br />
Ex-Geschäftsführer Franz Bahlmann<br />
ist jetzt auch offi ziell verabschiedet.<br />
Ganz zurückgezogen hat er sich aus<br />
dem operativen Geschäft aber nicht.<br />
Danke, Franz!<br />
„Der KüchenTreff wird 25 – und das zum dritten Mal.“<br />
Mit dieser launigen Eröffnung begrüßte Moderatorin<br />
Désirée Duray rund 350 Gäste zur Jahres hauptversammlung<br />
in Bremen. „Endlich!“ lautete der<br />
einheit liche Tenor. Denn zwei mal musste die<br />
Geburtstags feier wegen Corona verschoben werden.<br />
Und damit auch ein ganz besonderer Akt:<br />
Die offizielle Verabschiedung des langjährigen<br />
Geschäfts führers Franz Bahlmann.<br />
Das wurde emotional.<br />
16 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 17
Küchenverbände<br />
„Wer nichts im Boden<br />
hat, muss was in der<br />
Birne haben.“ Wolfgang<br />
Bosbach, CDU-Politiker<br />
und unter haltsamer<br />
Redner.<br />
Fotos: Biermann<br />
Zwei wie wir:<br />
Dr. Oliver Streit (Ex-Vertriebschef nobilia)<br />
und Franz Bahlmann beim „Franz Abend“.<br />
„Habt Mut zu vielen Ideen.“<br />
Autorin und Beraterin<br />
Anja Förster.<br />
Schon am Vorabend des „#KüchenTreff-<br />
DesJahres“ – so nennt die Verbundgruppe<br />
ihre Jahreshauptversammlung – stand<br />
Franz Bahlmann im Mittelpunkt. Beim<br />
„Franz Abend“ in den Eventräumen der<br />
Union Brauerei in Bremen. Etwa 250 persönliche<br />
Freunde, langjährige Wegbegleiter<br />
aus der Branche und das Team<br />
der Geschäftsstelle in Wildeshausen<br />
zollten „ihrem Franz“ Respekt und Anerkennung.<br />
Für den Erfolg der Verbundgruppe,<br />
aber besonders für die Art und<br />
Weise, wie er KüchenTreff über 25 Jahre<br />
beharrlich entwickelt und erfolgreich am<br />
Markt platziert hat. Um es auf einen Nenner<br />
zu bringen: Mit Team-Spirit, Sachverstand,<br />
Verhandlungsgeschick – und einer<br />
Extra portion Herz, Humor und Menschlichkeit.<br />
„Setz Dich auf den Stuhl Deines<br />
Gesprächspartners“ ist sein Leitsatz. Dies<br />
ermöglichte Verhandlungen auf Augenhöhe,<br />
in der niemand als Verlierer den Raum<br />
verlassen musste.<br />
Praktikum gegen Wohnwand<br />
Beim „Franz Abend“ brandeten viele Emotionen<br />
auf. Anekdoten aus den Anfangstagen<br />
der Geschäftsstellentätigkeit in der<br />
Bahlmann’schen Privatwohnung wurden<br />
geteilt und manche kleine und große<br />
Träne verdrückt. Einen Abend voller Gefühle,<br />
Wertschätzung, Unterhaltung und<br />
Überraschungen, die das Geschäftsstellenteam<br />
ihrem ehemaligen Chef bereiteten.<br />
Und der war sichtbar gerührt. Und<br />
NATÜRLICH selbst für die ein oder andere<br />
Anekdote gut. Wie er zum Beispiel in<br />
sehr jungen Jahren den Einstieg in die<br />
Möbelbranche fand: als Praktikant eines<br />
örtlichen Einrichtungsunternehmens. Im<br />
Gegenzug verpflichteten sich seine Eltern,<br />
eine Schrankwand bei diesem Händler zu<br />
kaufen. Der Deal war abgemacht. Von da<br />
an ließ ihn der Geruch von Möbeln nicht<br />
mehr los.<br />
Geschäftsführer der ersten Stunde<br />
Nach Stationen in der Küchenmöbelindustrie<br />
folgte 1995 die Gründung von<br />
KüchenTreff. 27 Gründungsmitglieder aus<br />
dem Händlerkreis des damaligen Meller<br />
Küchenmöbelherstellers Star Beka vertrauten<br />
Franz Bahlmann die Geschäftsführung<br />
an. Unterstützung erhielt er aus<br />
der Industrie. Auch Ferdinand Schöppich,<br />
damals der erste Beiratsvorsitzende der<br />
jungen Verbundgruppe (und seit 2018 Ehrenbeirat),<br />
trat beim „Franz Abend“ ans<br />
Rednerpult. Zusammen mit dem aktuellen<br />
Beiratsvorsitzenden Adrian Junker.<br />
Ebenso Irene Gotas (Flotho Medientechnik<br />
Vlotho) und Markus Frönd (ieQ-Systems).<br />
Andere ebenfalls. Besondere Gute-Laune-Momente<br />
initiierte Dr. Oliver<br />
Streit (ehemaliger nobilia-Vertriebschef)<br />
mit seiner persönlichen, humorigen und<br />
geistreichen Laudatio. Dafür erhielt er wenigstens<br />
ebenso viel Applaus wie der nun<br />
verabschiedete Franz Bahlmann.<br />
Nicht ganz weg<br />
Wobei Verabschiedung relativ betrachtet<br />
werden muss. Die Geschäftsführung<br />
von KüchenTreff hat Franz Bahlmann<br />
wie längst bekannt bereits im März 2020<br />
an Marko Steinmeier und Daniel Borgstedt<br />
übergeben. Dennoch ist er weiter an<br />
Bord. Als Geschäftsführer der Küchen-<br />
Treff International GmbH. In dieser Position<br />
kümmert sich um die internationalen<br />
Aktivitäten der Gruppe, konkret in Holland,<br />
Belgien, Luxemburg (= Benelux) sowie<br />
Öster reich und der Schweiz. „Im Verabschieden<br />
bin ich schlecht“, räumte der<br />
ehemalige Gesamtgeschäftsführer und<br />
heutige „Geschäftsführer BACH“ gegenüber<br />
der KüchenTreff-Familie in Bremen<br />
18 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Wandel und Veränderung: Was das für den Alltag<br />
bedeutet, diskutierte Moderatorin Dé siré e Duray<br />
mit Wolfgang Bosbach (2. von rechts) und Thomas<br />
M. Stein (rechts). I nput aus Sicht der Küchenbranche<br />
steuerte Florian Goos (Foto links) hinzu.<br />
Blau und Gelb: Kein Hinweis auf die Farben der Ukraine-Flagge, sondern auf den einstigen<br />
Küchenmöbelhersteller Star Beka, aus dessen Händlerkreis sich der KüchenTreff-<br />
Verband 1995 bildete. Daran erinnerten Ferdinand Schöppich (erster Beiratsvorsitzender;<br />
Foto rechts) und Adrian Junker (aktueller Beiratsvorsitzender; links).<br />
Haben das Steuerruder von Franz<br />
Bahlmann übernommen und prägen<br />
die Geschicke von KüchenTreff auf<br />
ihre Weise: die Geschäftsführer Daniel<br />
Borgstedt (Foto links) und Marko<br />
Steinmeier.<br />
ein. Dennoch fand er die stimmigen Worte<br />
für das, was bislang war: „Vielen Dank!“<br />
Dafür erhielt er lang anhaltenden Applaus.<br />
Erfolgreicher als erhofft<br />
Das weitere Geschäftsführer-Engagement<br />
von Franz Bahlmann in den genannten<br />
Ländern soll aber nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass Marko Steinmeier und<br />
Daniel Borgstedt längst das Steuerruder<br />
in Wildeshausen übernommen haben. Die<br />
beiden Geschäftsführer in Doppelspitze<br />
berichteten von einem außerordentlich<br />
erfolgreichen Geschäftsjahr 2021. Zum<br />
Stichtag 31. Dezember 2021 zählte Küchen-<br />
Treff in Summe 486 Mitglieder mit 509<br />
Standorten. Davon hatten 245 Unternehmen<br />
mit ca. 280 Standorten ihren Sitz in<br />
Deutschland (+ 21 Mitglieder in 2021), die<br />
übrigen verteilen sich auf die genannten<br />
Länder. Im laufenden Jahr 20<strong>22</strong> seien bereits<br />
weitere neue Mitgliedschaften dokumentiert.<br />
Der Einkaufsumsatz aller<br />
KüchenTreff-Händler stieg im vergangenen<br />
Jahr um 19 %. Der Umsatzzuwachs in<br />
Deutschland betrug 14 %. Absolute Umsatzzahlen<br />
nennt der Verband traditionell<br />
nicht. Es sei denn, sie beziehen sich auf<br />
den gemeinsamen Einkauf in der Kooperation<br />
mit Alliance / DER KÜCHENRING.<br />
Der Küchenumsatz der Kooperationspartner,<br />
die seit März 2020 beim Einkauf gemeinsam<br />
auftreten und inzwischen auch<br />
organisatorisch und personell enger verzahnt<br />
sind, erreichte 2021 rund 1,23 Mrd.<br />
Euro (+ 8,6 %). Damit sei man die Nr. 1<br />
unter den Verbundgruppen im Küchenmarkt,<br />
so Marko Steinmeier.<br />
Veränderung gestalten<br />
„Leinen los!“ lautete das Motto der Jahreshauptversammlung<br />
in Bremen. Damit<br />
wählten die Verantwortlichen ein Bild mit<br />
Doppelbotschaft. Aus interner Sicht gehe<br />
es darum, die Marke KüchenTreff noch<br />
selbstbewusster in den Markt zu tragen.<br />
Dafür steht eine Vielzahl an Instrumenten<br />
zur Verfügung, unter anderem die neue<br />
Webpräsenz „erfolgreich-mit-kuechentreff.<br />
de“. Gleichzeitig zielt die Botschaft auf die<br />
Themen, die derzeit das Tagesgeschäft<br />
bestimmen und Industrie wie Handel zu<br />
konkreter Veränderungsbereitschaft und<br />
Flexibilität aufrufen. Impulse dazu gab<br />
es in Bremen von CDU-Politiker Wolfgang<br />
Bosbach, Musikmanager Thomas M. Stein,<br />
Agentur-Inhaber Florian Goos (Goos<br />
Communication) und Key-Note-Speakerin<br />
Anja Fö rster. Die Autorin und Beraterin<br />
treibt die Frage um, was sich „in unseren<br />
Köpfen verändern muss, wenn wir erfolgreich<br />
sein wollen“. Anregungen dazu gab<br />
sie mehrere, allen voran diese: „Habt Mut<br />
zu vielen Ideen.“ Denn nur wer viele Ideen<br />
hat und diese zulässt, könne damit experimentieren<br />
und sich für ausgewählte Projekte<br />
entscheiden, aus denen sich dann die<br />
tragenden Innovationen entwickeln.<br />
Ausgezeichneter Service<br />
Viele Ideen sind gewiss auch die Basis<br />
für einen überzeugenden Service. Dieser<br />
lässt sich heutzutage über die Zahl und<br />
Qualität der Online-Bewertungen ablesen.<br />
Platz 1 im KüchenTreff-Ranking sicherte<br />
sich 2011 mit den meisten Top-Bewertungen<br />
der KüchenTreff Homberg.<br />
Und das bereits zum siebten Mal in Folge.<br />
Dafür erhielt Studio-Geschäftsführer<br />
Christian Schneider den „KüchenTreff<br />
Service Award 2021“. Die Basis für ausgezeichneten<br />
Service verriet Schneider<br />
auch: „Wir sind sieben Tage die Woche für<br />
die Kunden da. Das war’s schon.“ So hätte<br />
es Franz Bahlmann wohl auch gesagt.<br />
Dirk Biermann<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 19
Hausgeräte<br />
Mit dem Küchenkonzept<br />
„Gro“ bereichert Electrolux<br />
unser Verständnis von Ernährung,<br />
Kochen und die<br />
Einrichtung von Küchen. Gezeigt<br />
wurde es erstmals auf<br />
der Eurocucina in Mailand.<br />
Foto: Electrolux<br />
20 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Wenn die Küche<br />
für uns sorgt<br />
Haben Sie schon von „Nudging“ gehört? Der englische Begriff bedeutet<br />
„Anstupsen“ oder „Schubsen“. Mit „Nudging“ will man Menschen ohne Zwang<br />
und Verbote zu anderem Verhalten bewegen. Das funktioniert bei umweltfreundlichem<br />
Verhalten, aber auch bei der Ernährung und beim Kochen.<br />
Der Mensch ist bequem und ändert seine Gewohnheiten<br />
nur sehr ungern. Auch bei der Ernährung. Er<br />
kauft, was er gewohnt ist. Er isst, was er gewohnt ist.<br />
Und das ist das Problem: Wie wir zurzeit Lebensmittel<br />
für die weltweite Ernährung produzieren, geht<br />
auf Kosten unseres Planeten und trägt einen großen<br />
Teil zur Klimakrise bei.<br />
Mit Verboten ändert man nicht viel. Und hier<br />
setzt das „Nudging“ an. Es wird nichts verboten<br />
und nichts belohnt. Das Prinzip wurde durch die<br />
Verhaltensökonomen Cass Sunstein und Richard<br />
Thaler geprägt und besagt, dass Menschen durch<br />
kleine Anregungen ohne Zwang zu Verhaltensänderungen<br />
gebracht werden können. In ihrem Buch<br />
„Nudge – Wie man kluge Entscheidungen anstößt“<br />
geben sie zahlreiche Tipps für diverse Anstups-<br />
Möglichkeiten.<br />
Ungesund durch den Lockdown<br />
Im Lockdown, so konnte man häufig lesen, hätte<br />
sich das Ernährungsverhalten vieler Menschen zum<br />
Positiven verändert. Es gab es erfreuliche Berichte<br />
von mehr Selberkochen und körperlicher Aktivität.<br />
Kochrezepte und -Videos boomten auf Instagram.<br />
Doch in allen Bevölkerungsschichten gab es Menschen,<br />
bei denen sich die Ernährungssituation während<br />
der Lockdowns und Quarantäne verschlechterte.<br />
Diesen hätten vielleicht ein kleiner Stups<br />
durch die heute schon mögliche Küchentechnik geholfen.<br />
Kochfelder, auf denen nichts mehr überkocht.<br />
Backöfen, die den nächsten Bedienschritt erkennen,<br />
Kompaktgeräte und viele Automatikprogramme sorgen<br />
dafür, dass Kochen auch für absolute Laien heute<br />
so einfach wie nie ist und fast so gelingt wie in<br />
der Profi küche inkl. Rezeptanleitung per App.<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 21
Hausgeräte<br />
Das Küchenkonzept „Gro“ soll Nutzerinnen<br />
und Nutzer zu einem gesünderen Lebensstil<br />
und ressourcenschonenderen Umgang mit<br />
Lebensmitteln anregen.<br />
„Gro“ besteht<br />
aus modularen<br />
und smarten<br />
Aufbewahrungslösungen,<br />
z.B. für<br />
Cerealien.<br />
Fleisch lagert in<br />
der „Jewelry Box“.<br />
Fotos: Electrolux<br />
<strong>22</strong> KÜCHENPLANER
Küche neu gedacht<br />
Das zur Eurocucina neu vorgestellte Küchenkonzept<br />
„Gro“ (schwedisch für „sprießen“) von Electrolux geht<br />
noch einen Schritt weiter. Auf Grundlage wissenschaftlicher<br />
Daten hat das Unternehmen die Küche neu gedacht.<br />
Damit sollen Nutzerinnen und Nutzer zu einem<br />
ressourcenschonenden und gesünderen Umgang mit<br />
Lebensmitteln angeregt werden. Der ehrgeizige Plan:<br />
„Gro“ soll dabei unterstützen, bis 2030 eine nachhaltige<br />
Ernährung in den Köpfen der Menschen zu verankern<br />
und damit die Ziele des 2019 erschienenen EAT-Lancet-<br />
Reports umzusetzen. Grundlage für „Gro“ sind wissenschaftliche<br />
Daten aus der Verhaltensforschung (denn,<br />
siehe oben, der Mensch ist bequem). Mithilfe neuartiger<br />
Funktionen und Geräte sowie digitaler Unterstützung<br />
soll Kochen und Essen künftig ganz einfach sein<br />
und damit Verhaltensänderungen bewirken.<br />
Fleisch ist wertvoll<br />
„Gro“ besteht aus mehreren smarten und modularen<br />
Aufbewahrungslösungen. Zum Beispiel die „Jewelry<br />
Box“ für Fleisch. Die Bezeichnung legt nahe: Tierisches<br />
Protein ist wertvoll und muss auch so behandelt werden,<br />
sprich: Menschen sollen weniger, aber hochwertigeres<br />
Fleisch essen. Der „Nordic Smoker“ macht das<br />
Räuchern auch von pflanzlichen Lebensmitteln in den<br />
eigenen vier Wänden möglich und sorgt für neuartige<br />
Geschmackserlebnisse.<br />
Ökologischen Fußabdruck im Blick<br />
Begleitend dazu visualisiert eine digitale Plattform die<br />
eigenen Ernährungsgewohnheiten und die dadurch<br />
verursachten Auswirkungen auf den Planeten. Und damit<br />
sind wir wieder beim Nudging-Prinzip: Die Plattform<br />
zeigt den Nutzerinnen und Nutzer ihren ökologischen<br />
Fußabdruck und führt idealerweise dazu, sich<br />
persönliche Ziele zu setzen und zu erreichen. Zudem<br />
gibt „Gro“ Tipps zu Rezepten, lokalen Produkten und<br />
nachhaltigen Zutaten, die auf den persönlichen Geschmack<br />
und die individuelle Ernährungsweise abgestimmt<br />
sind und diese kontinuierlich verbessern. Die<br />
digitale Plattform berücksichtigt dabei auch die im<br />
Kühlschrank vorrätigen Lebensmittel. Das wiederum<br />
soll der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenwirken.<br />
Das ist kein Smart Kitchen mehr, sondern – wie die<br />
Entwicklerinnen und Entwickler von Electrolux sagen,<br />
ein „Thoughtful Kitchen“, eine „fürsorgliche“ Küche.<br />
Ein nicht nur schöner, sondern sehr vernünftiger Ansatz:<br />
Wenn wir schon nicht mehr für uns sorgen können,<br />
dann tut es in Zukunft (vielleicht) unsere Küche.<br />
Sybille Hilgert<br />
Schnell auf Höchstleistung.<br />
Schnell kontrolliert.<br />
Das TwoInOne Kochfeld ist unsere leistungsstärkste Kombination aus<br />
Induktionskochfeld und Dunstabzug. Auf den extragroßen Kochbereichen<br />
können Ihre Kunden komfortabel kochen und Genuss erleben.<br />
Das ist Qualität, die ihrer Zeit voraus ist.<br />
Miele. Immer Besser.
Hausgeräte<br />
Foto: Hilgert<br />
24 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Mein Blick auf Küche<br />
Kochhandwerk schlägt KI<br />
„Küche ist meine Berufung!“ Na ja, denkt man vielleicht, wie kann<br />
eine 19jährige das denn schon beurteilen? Aber wer erlebt, mit<br />
wieviel Leidenschaft Kaja Beckmann über ihren Beruf spricht, der<br />
hat keine Zweifel an dieser Aussage. Wir wollten wissen, was die<br />
Küche für die Jungköchin bedeutet. Beruflich und privat.<br />
Kaja Beckmann hat ihre Ausbildung im<br />
Restaurant Schlichte Hof in Bielefeld abgeschlossen.<br />
Sie gehörte zu den besten<br />
Koch-Azubis in Deutschland und hat beim<br />
Rudolf-Achenbach-Pokal in Frankfurt einen<br />
4. Platz errungen. An ihrem Beruf liebt<br />
sie vor allem die Kreativität und Freiheit.<br />
„Ich habe die Möglichkeit etwas mit meinen<br />
Händen zu erschaffen, das die Gäste begeistert<br />
und für das ich viel Lob bekomme.“<br />
Es begeistert sie, alles selbst zu machen<br />
und alle Zutaten in kleinen Schritten bis<br />
hin zum Endprodukt auf den Teller zu bringen.<br />
Dabei gehe es nicht ohne Teamwork.<br />
Die sei, neben guten Produkten und einer<br />
großen Portion Kreativität und Exaktheit,<br />
quasi die wichtigste Zutat bei der Zubereitung<br />
eines Gerichtes. Timing und Absprachen<br />
müssten genau passen, sonst wird die<br />
Bestellung kalt und man kann von vorne<br />
beginnen. „Kochen ist eben ein Teamsport“,<br />
sagt Kaja Beckmann. Zurzeit beschäftigt<br />
sie sich besonders gerne mit den warmen<br />
Beilagen (entre metier). Da müsse man zwischen<br />
viele Töpfe rotieren, um alles zeitnah<br />
und gleichzeitig zu erwärmen. Das sei anstrengend,<br />
aber genau das mache ihr enormen<br />
Spaß. Dementsprechend machen ihr<br />
auch die manchmal langen Arbeitszeiten<br />
nicht so viel aus. Nach der Schule habe sie<br />
sich an den neuen Arbeitsrhythmus gewöhnen<br />
müssen. Aber inzwischen könne sie<br />
gut damit umgehen. Außerdem mag sie ihren<br />
Beruf viel zu sehr, um die Arbeitszeiten<br />
in der Küche problematisch zu finden.<br />
Effektiv mit Induktion<br />
Die Ausstattung in der Küche des Schlichte<br />
Hofs sei perfekt. Zurzeit nutzt sie, den Ausbildungsinhalten<br />
des 3. Lehrjahrs entsprechend,<br />
vor allem Grill, Pfannen und Töpfe<br />
für Saucen.Und sie schwört auf Induktionsplatten.<br />
Die findet sie einfach super, weil<br />
gut handhabbar und effektiv. Kochen mit<br />
Gas mache ihr auch Spaß, es sei aber unberechenbarer<br />
als die Induktion.<br />
Die professionellen Arbeitsabläufe könne<br />
man zwar auf die private Küche übertragen,<br />
aber sie möchte sich zu Hause beim<br />
Kochen einfach entspannen. Ihre zukünftige<br />
Küche soll schön und groß sein. Denn<br />
„Die Küche ist für mich einer der schönsten<br />
Orte im Haus.“ Ideal wäre für sie ein separater<br />
Raum. Aber da sie den Duft von Essen<br />
liebt, hat sie auch nichts gegen eine offene<br />
Küche. Die würde sie dann mit einer Kochinsel<br />
ausstatten.<br />
Auf jeden Fall benötigt sie in ihrer privaten<br />
Küche einen Kombidämpfer, den sie<br />
auch aus der Küche im Schlichte Hof kennt.<br />
Und natürlich dürfen auch im Haushalt Induktionsplatten<br />
nicht fehlen. Dazu noch<br />
eine Mikrowelle und die Einrichtung wäre<br />
perfekt.<br />
Stilistisch bevorzugt sie einen schlichten,<br />
reduzierten Look, gerne in Grau, Weiß<br />
oder Schwarz. Für Töpfe und Pfannen<br />
sollten Auszüge eingeplant werden. Bestecke<br />
und Messer gehören in Schubladen,<br />
damit die Küche aufgeräumt und leicht zu<br />
säubern ist. Ein Doppelbecken bei der Spüle<br />
sei ideal, aber wenn die Küche klein sei,<br />
reiche auch ein Becken aus.<br />
Lebensmittelverschwendung<br />
vermeiden<br />
Das Thema Kochen begleitet sie schon seit<br />
ihrer Kindheit. Ihre Eltern hätten immer<br />
frisch gekocht und vieles ausprobiert. Dazu<br />
hätten sie auch ihre Kinder angehalten,<br />
auch wenn es Exotischeres wie Muscheln<br />
gab. Kaja Beckmann findet, dass es kaum<br />
eine bessere Methode gibt, um Kinder an<br />
gute Ernährung heranzuführen.<br />
Kein Wunder, dass die junge Frau nicht<br />
nur das Kochen liebt, sondern Lebensmittel<br />
enorm wertschätzt. Leider würde heute<br />
viel zu viel Essen grundlos weggeworfen. Es<br />
müsse einen viel bewussteren Umgang mit<br />
Essen geben. Denn Lebensmittel seien ein<br />
teures Gut und es sei nicht selbstverständlich,<br />
dass wir in unbegrenztem Maße darü-<br />
Völlig subjektiv<br />
Mit unserer Serie „Mein Blick auf<br />
Küche“ wollen wir Menschen vorstellen,<br />
für die der Lebensraum<br />
Küche eine besondere Bedeutung<br />
hat. Und dabei unterschiedlichen<br />
Perspektiven folgen. Je subjektiver<br />
desto besser. Was verbindet<br />
eine Sterneköchin mit der<br />
Küche? Was ein Produktentwickler,<br />
ein Mensch mit körperlichen<br />
oder geistigen Beeinträchtigungen,<br />
eine Produktdesignerin, ein<br />
Sportler, eine Künstlerin, ein Politiker?<br />
Wir befragen Menschen aller<br />
Altersstufen und Kulturen. Den<br />
Anfang macht die Jungköchin Kaja<br />
Beckmann aus Bielefeld. Weitere<br />
Portraits folgen in loser Folge.<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 25
Hausgeräte<br />
ber verfügen. Auch ihre eigene Familie würde heute<br />
noch bewusster mit Essen umgehen und zunehmend<br />
auf den Genuss von Fleisch verzichten. Kochen ist<br />
für Kaja Beckmann also nicht nur mit viel Spaß, sondern<br />
auch mit Verantwortung verbunden.<br />
Digital in Maßen<br />
Der zunehmenden Digitalisierung in der Küche<br />
steht sie ein wenig skeptisch gegenüber. Auf der<br />
einen Seite sieht sie die praktischen Vorteile: Ein<br />
Kühlhaus, das ihr mitteilt, was an Vorräten fehlt,<br />
wäre schon nicht schlecht. Auf der anderen Seite<br />
glaubt sie an das Kochhandwerk. Denn wer für viel<br />
Geld essen geh, möchte doch, dass das bestellte Gericht<br />
mit Liebe und Leidenschaft von jemandem gekocht<br />
wird, der sich darüber Gedanken gemacht hat.<br />
So etwas könne durch Künstliche Intelligenz nicht<br />
ersetzt werden. Und ein Roboter könne niemals so<br />
gut abschmecken wie ein „menschlicher“ Koch.<br />
Streetfood oder Sterneküche<br />
Für die Zukunft hat sie noch einiges vor. Sie möchte<br />
ihren Küchenmeister machen und sich dann gerne<br />
an anderen Orten ausprobieren. Die Sterne küche<br />
ist ein Ziel, aber vielleicht geht sie auch nach Japan,<br />
um dort Streeetfood zuzubereiten. „In diesem Beruf<br />
gibt es so viele Möglichkeiten. Ich kann überall<br />
hingehen und mein Leben leben.“<br />
Sybille Hilgert<br />
Foto: Hilgert<br />
26 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Diskutieren und genießen<br />
Im Rahmen des Programms „Closing the Circle“ rückte<br />
Hausgerätehersteller V-ZUG während der Milano Design<br />
Week 20<strong>22</strong> das Thema Kreislaufwirtschaft ins Zentrum.<br />
Bei verschiedenen Aktivitäten in der Stadt<br />
und auf der Messe stellte das Unternehmen seine<br />
Vision einer zirkulären Zukunft vor. Auf dem<br />
Messegelände hatte die Designerin Elisa<br />
Ossino einen anspruchsvollen Stand kreiert.<br />
Mit einer zentralen Installation der<br />
Künstler Stefano Roveda und Stefano<br />
Messina. Weitere Begegnungen fanden in der Mailänder City<br />
statt, in der H+O Apartment Gallery von Elisa Ossino sowie im<br />
Rahmen der „V-ZUG Talks“ im historischen „Teatro Gerolamo“.<br />
Dabei ging es um die Frage, wie wir mit intelligentem Design<br />
und zirkulären Lösungen eine bessere Lebensqualität sicherstellen<br />
können. In der H+O Apartment Gallery (Foto) konnten<br />
die Besucherinnen und Besucher die luxuriöse Welt von V-ZUG<br />
hautnah erleben und kleine Köstlichkeiten genießen. Zubereitet<br />
wurden diese von den Gourmet Academy-Köchen von V-ZUG.<br />
Das Motto lautete: „Inside Looking Out“.<br />
Foto: V-ZUG
Hausgeräte<br />
Der Algorithmus<br />
hilft beim Kochen<br />
Ein perfekt auf den Punkt gebratenes Steak ist hohe Kochkunst. Koch-Assistenz systeme<br />
sollen mit Hilfe von Apps, KI, Sensoren in Kochfeldern auch Koch-Laien dabei helfen,<br />
(nicht nur) ein Steak perfekt zu braten. Wie „CookAssist“, „TempControl“ und<br />
„Smart Food ID“ funktionieren, haben wir uns bei Miele angeschaut.<br />
Fotos: Hilgert<br />
7/8/20<strong>22</strong>
Koch Tobias Wulfmeyer hat in der Miele- Showküche<br />
in Gütersloh neben einem 200 g Rinderfiletsteak einen<br />
Pizza teig vorbereitet. Und dann geht es auch schon<br />
los. Aus drei Bratstufen mit werkseitig hinterlegten<br />
Temperaturen wählt Wulfmeyer die Stufe 3 und stellt<br />
die Induktions-Pfanne auf das Kochfeld. Das smarte<br />
Assistenz sys tem „CookAssist“, eine Anwendung<br />
der „Miele@mobile“-App, unterstützt den Bratvorgang<br />
über das mobile Endgerät. Es ist auf allen aktuellen<br />
„KM 7000“ Induktionskochfeldern mit der Funktion<br />
„TempControl“ nutzbar. Kochfeld und Smartphone korrespondieren<br />
miteinander. So ist bereits das Aufheizen<br />
der Pfanne über eine Grafik gradgenau nachvollziehbar.<br />
Exakt gesteuerter Garprozess<br />
Drei Sensoren im Kochfeld messen die Temperatur<br />
der Pfanne, ein komplexer Algorithmus errechnet die<br />
Temperatur und übermittelt sie an das Smartphone, so<br />
dass sich der Garprozess exakt steuern lässt. Aber der<br />
nächste Arbeitsgang wird nur aktiviert, wenn man<br />
den vorherigen am Kochfeld „abgehakt“ hat. Sobald<br />
die zum Anbraten gewünschte Temperatur erreicht<br />
ist, ertönt ein Signal, das dazu auffordert, das vorher<br />
mit Öl bestrichene Steak in die Pfanne zu legen. Wie<br />
alle vernetzungsfähigen Kochfelder von Miele verfügen<br />
die „TempControl“-Modelle über die Funktion<br />
„Con@ctivity“, bei der das Kochfeld automatisch die<br />
Dunstabzugshaube steuert.<br />
Koch Tobias Wulfmeier zeigt<br />
mit der Zubereitung eines Steaks<br />
und Pizzen, wie das Kochassistenz-<br />
System von Miele funktioniert.<br />
Hier kochen die Sterneköche<br />
Michael Dyllong, Pierre<br />
Beckerling und Sous-Chef<br />
Kevin Wolmerath.<br />
Kreativität braucht Platz<br />
berbel Downline Infinity<br />
DUNSTABZUG<br />
NEU GEDACHT<br />
Dunstabzüge in Perfektion. Made in Germany.<br />
Die neue berbel Downline Infinity mit extra großem Kochfeld, intuitiver Bedienung<br />
und einem Dunstabzug, der Maßstäbe setzt. Viel Platz für alles, was gut werden soll.
Hausgeräte<br />
Foto: Hilgert<br />
Das Steak wird mit Öl be strichen, bevor es in die Pfanne<br />
gelegt wird. Von induktionsgeeignetem Kochgeschirr<br />
abgesehen, ist spezielles Zubehör nicht erforderlich.<br />
Grafik: Miele<br />
Der<br />
TempControl-<br />
Sensor im Kochfeld<br />
erkennt die Temperatur<br />
des Kochgeschirrs und hält<br />
sie automatisch konstant.<br />
Hausgemachte oder TK-Pizza?<br />
Das Steak brät jetzt in der Pfanne. Dank perfekt eingehaltener<br />
Temperatur spritzt nichts und das Kochfeld<br />
bleibt fast sauber. Weil man sich auf die App verlassen<br />
kann, die das Signal zum Wenden des Steaks gibt, widmet<br />
sich Tobias Wulfmeyer der Zubereitung der Pizzen.<br />
Sowohl eine selbstgemachte als auch eine TK-Pizza werden<br />
in die Öfen geschoben. Die Back ofen kamera nimmt<br />
ein Foto auf und kann über die KI-gestützte Bildinterpretation<br />
sogar zwischen frischer und TK-Pizza unter-<br />
scheiden. Das Gerät schlägt das passende Automatikprogramm<br />
vor und Wulfmeyer gibt das „Go“ dazu.<br />
Die Kamera beobachtet Pizza & Co. und erkennt am<br />
Bräunungsgrad, wann das Gericht fertig ist. Für unterschiedliche<br />
Gerichte sind verschiedene Algorithmen<br />
hinterlegt, die erkennen, wie der Garverlauf ist. Der<br />
Prozess endet, wenn die Pizza passend braun ist. Die<br />
Anwendung ist ein lernendes System, d. h., dass neu<br />
aufgenommene Fotos von Kundenrezepten die Erkennung<br />
laufend verbessern. Die Auswertung dieser Fotos<br />
geschieht selbstverständlich pseudonymisiert und<br />
nur, wenn der Kunde in den Nutzungsbedingungen<br />
zustimmt.<br />
Steak bitte wenden!<br />
Inzwischen sind vier Minuten vergangen und die App<br />
gibt das Signal, das Steak zu wenden. Tobias Wulfmeyer<br />
dreht das Steak um. Die gebratene Seite sieht perfekt<br />
gebräunt aus. Nach noch einmal vier Minuten gibt es<br />
wieder ein Signal. Das Steak wird noch einmal gewendet,<br />
um die ideale Temperatur für das perfekte Mundgefühl,<br />
wie Wulfmeyer sagt, zu erreichen.<br />
Die Induktionskochfelder mit „TempControl“ verfügen<br />
auch über eine Köchelstufe für gleichbleibendes<br />
Fortkochen bei geringer Hitze und die Funkti-<br />
30 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
DAS NEUE<br />
BACKOFENUNIVERSUM<br />
VON SMEG.<br />
Foto: Hilgert<br />
Ob hausgemacht oder vorgebacken. Die Kamera im Backofen erkennt das Gericht,<br />
das in den Ofen geschoben wird.<br />
on „Warmhalten Plus“ für schonendes<br />
Erwärmen oder Warmhalten von<br />
Speisen.<br />
Zudem bietet jedes „TempControl“-<br />
Kochfeld einen „PowerFlex“-Kochbereich,<br />
der sich an die individuelle Kochsituation<br />
anpasst. Zwei Einzelzonen lassen<br />
sich wahlweise zu einer eckigen Bräterzone<br />
oder zu einer großen runden Kochzone<br />
zusammenschalten, zum Beispiel<br />
um eine große Portion Nudeln zu kochen.<br />
Den Backofen<br />
aus dem Garten steuern<br />
Dann piept auch der Backofen – und<br />
wir stellen fest, dass beide Pizzen<br />
noch ein wenig Nachbräunen vertragen<br />
können. Das funktioniert übrigens<br />
auch, wenn man draußen im Garten<br />
ist, denn auf dem Handy zeigen gestochen<br />
scharfe Bilder den Bräunungsgrad<br />
der Pizza. So kann auch außerhalb der<br />
Küche der Garzustand kontrolliert und<br />
mobil Einstellungen nachjustiert werden.<br />
Bei Bedarf kann „Smart Browning<br />
Control“ mit „ TasteControl“ kombiniert<br />
werden, das ein Austrocknen der<br />
Speise durch Restwärme verhindert.<br />
Dazu öffnet sich am Programmende<br />
die Backofentür einen Spalt, das Gerät<br />
kühlt auf eine vorgewählte Temperatur<br />
herunter und hält die Speisen dann<br />
warm.<br />
Die Assistenzsysteme „Smart Food<br />
ID“ und „Smart Browning Control“ sind<br />
zukünftig für bereits gekaufte 60er-<br />
Backöfen mit integrierter Kamera nachrüstbar.<br />
Die Funktionserweiterung gelangt<br />
über Fern-Update auf die Geräte<br />
und sorgt dann dafür, dass diese stets<br />
auf dem neuesten Stand sind.<br />
Profikoch Tobias Wulfmeyer ist von<br />
den Assistenzsystemen begeistert. In<br />
seinen Koch-Kursen habe er viele Menschen<br />
kennengelernt, die die sich mangels<br />
Erfahrung an schwierige oder<br />
gänzlich neue Rezepte nicht herantrauen.<br />
„Wenn die KI-Systeme dazu beitragen,<br />
Spaß am Kochen zu finden, dann<br />
wäre sehr viel erreicht.“<br />
Sybille Hilgert<br />
DIE GALILEO-REVOLUTION<br />
Eine neue Backofengeneration,<br />
die dank modernster Technik<br />
die Zubereitung von Speisen<br />
revolutioniert. 5 neue Backofentypen<br />
vereinen bis zu 3 Backund<br />
Garmethoden.<br />
SMEG AUF GUT BÖCKEL<br />
KÜCHENMEILE 17.09-<strong>22</strong>.09.20<strong>22</strong><br />
Ein Familienunternehmen seit 1948<br />
Mehr Informationen erhalten Sie bei<br />
Ihrem SMEG Verkaufsbeauftragten<br />
oder unter:<br />
www.smeg.de<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 31
Produkte<br />
Kochen<br />
auf dem Pad<br />
Fotos: Lapitec<br />
32 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Interessante neue Möglichkeiten für die<br />
multifunktionale Nutzung der Küchenarbeitsfläche<br />
bietet das Koch sys tem „Lapitec<br />
Chef“. Es stammt vom gleichnamigen Anbieter<br />
von Oberflächen aus gesintertem<br />
Stein. Die Flächen eignen sich für innen<br />
und außen. Bei „Lapitec Chef“ verbirgt<br />
sich die Induktionstechnologie unsichtbar<br />
unter der durchgehenden Arbeitsfläche.<br />
Erst durch Auflegen spezieller Silikonpads<br />
wird die Touch-Bedienung aktiviert. Ohne<br />
die Pads sind die Bedienelemente nicht<br />
aktiv. Die Arbeitsfläche selbst bleibt vollkommen<br />
frei, lediglich dezente Gravuren<br />
und ein Display weisen auf die zusätzliche<br />
Funktion hin. Nach dem Kochen kann die<br />
Steinoberfläche einfach gereinigt und anschließend<br />
als Esstisch genutzt werden.<br />
Entwickelt wurde diese Technologie von<br />
Lapitec in Zusammenarbeit mit der Universität<br />
Padua. Es ist patentrechtlich geschützt.<br />
Kompatibel ist die Technik mit<br />
allen Farben und Ausführungen der Produktpalette<br />
des italienischen Herstellers<br />
aus der Region Venetien.<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 33
Produkte<br />
Foto: Smeg<br />
Like<br />
Galileo Galilei<br />
Wenn jemand in der Historie durch unbeirrbaren<br />
Forscher- und Schöpfergeist zu<br />
überzeugen wusste, ist dies gewiss Galileo<br />
Galilei. Davon ließ sich der italienische<br />
Hausgerätehersteller Smeg inspirieren und<br />
nannte seine neue Backofen-Generation<br />
nach dem berühmten Universalgelehrten.<br />
Herzstück der Galileo-Geräte ist ein neu<br />
konzipierter Innenraum im Wellendesign.<br />
Dieses Prinzip verteile die Hitze besonders<br />
gleichmäßig. Eingestuft sind die Geräte in<br />
Energie-Effizienzklasse A++.<br />
Flaggschiff und der „Alleskönner“ der<br />
Familie ist der Kombi-Backofen „Omnichef“.<br />
Dieses Modell vereint die Funktionen von<br />
Ofen, Dampfgarer und Mikrowelle. Die drei<br />
Garmethoden sind auf sieben verschiedene<br />
Arten kombinierbar. Zudem lassen sich mit<br />
der „Multi-Step“-Funktion bis zu drei Garprogramme<br />
hintereinanderschalten. Der<br />
„Omnichef“ bietet 150 Automatikprogramme.<br />
Damit drei parallel zuzubereitende Gerichte<br />
zeitgleich fertig werden, verfügt der Ofen<br />
zudem über eine „Sametime“-Funktion. Sie<br />
signalisiert, wann welches Gericht in den<br />
Ofen muss, um auf den Punkt fertig zu sein.<br />
Die Überlagerung von Gerüchen verhindert<br />
eine ausgeklügelte Luftführung. Es gibt<br />
ihn in den Designlinien „Dolce Stil Novo“,<br />
„Classici“ und „Linea“.<br />
Insgesamt wartet der im „Omnichef“ integrierte<br />
Dampfgarer mit 10 Dampffunktionen<br />
auf, die die Speisen entweder kontinuierlich<br />
oder pulsierend befeuchten. Auch<br />
„Sous-Vide“-Garen ist möglich.<br />
Die Mikrowellenfunktion im „Omnichef“<br />
verzichtet auf einen Drehteller. Zum Einsatz<br />
kommt die neue Inverter-Technologie, die<br />
die Wellen leiser und gleichmäßiger ab gibt<br />
statt herkömmlich in Intervallen. Die Speisen<br />
erhitzen sich dadurch gleichmäßiger.<br />
Zur Galileo-Produktfamilie gehören neben<br />
dem „Omnichef“ eine Reihe verschiedener<br />
Kombi-Mikrowellen und Dampf backöfen<br />
in den verschiedenen Designlinien.<br />
34 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
KWC KIO.<br />
Ein digitales Statement<br />
für die Küche.<br />
Vom Marktführer aus<br />
der Schweiz.<br />
KWC. Aus reiner Überzeugung<br />
www.kwc.ch
KWC KIO.<br />
Intuitiver Bedienkomfort,<br />
digital oder analog,<br />
mit Auszugbrause oder<br />
ohne. In Matt Schwarz,<br />
Chrom oder Edelstahl.
Kompetenz für reine Lebensqualität.<br />
In der Küche, im Bad<br />
und in der Gastronomie.<br />
Mit Sicherheit begeisternd.<br />
KWC. Aus reiner Überzeugung<br />
Weitere Informationen sowie Bezugsquellen<br />
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Telefon: +41 627686868 | info@kwc.ch | www.kwc.ch
Halbe Zeit,<br />
doppelte<br />
Pflege.<br />
Foto: Haier<br />
Gerätewelt im Wandel<br />
Durch den Einsatz vernetzter Technologien verändern sich unsere Hausgeräte und<br />
deren Nutzung. Das thematisierte Haier mit einer partizipativen Installation im Rahmen<br />
der Tortona Design Week parallel zur EuroCucina in Mailand. Im Superstudio<br />
Più, Via Tortona, 27. Unter dem Titel „Home Switch Home“ stellte Haier Europe das<br />
für die drei Marken Candy, Hoover und Haier entwickelte „Smart Home“ vor. Und<br />
damit das Ergebnis der Ausrichtung auf technologische Innovation, künstliche Intelligenz<br />
und Design. „Die Mailänder Designwoche ist für uns eine der wichtigsten<br />
Gelegenheiten des Jahres, um der breiten Öffentlichkeit und Insidern unseren diversifizierten<br />
Ansatz für Candy, Hoover und Haier, die kontinuierliche Innovationsforschung<br />
und unsere Verbundenheit mit der Welt des Designs zu präsentieren“, erklärt<br />
Gianpiero Morbello, Head of Brands & IOT bei Haier Europe. Mit ‚Home Switch Home‘<br />
sprechen wir über den Wandel der Menschen im Allgemeinen, den ihrer Gewohnheiten<br />
und ihres Zuhauses sowie über die daraus resultierende ständige Weiterentwicklung<br />
unserer drei Marken und Lösungen. In einem vernetzten Ökosystem kommen<br />
Produkte und Dienstleistungen zusammen, die das tägliche Erlebnis der Nutzer<br />
verbessern und erleichtern.“ Im Mittelpunkt aller Umsetzungen steht die „hOn“-App.<br />
50 %<br />
SCHNELLER<br />
50 %<br />
SANFTER<br />
Hält lange, spart viel<br />
Nachhaltigkeit speist sich aus vielen Aspekten. Sie bezieht die Entwicklung und<br />
Herstellung eines Produkts ebenso ein wie die Nutzung. Energieeffizienz sei ein<br />
prägendes Kriterium, betont PlasmaMade und verweist auf die Stärken des Produkts<br />
„E-Filter“ durch Nutzung der Umlufttechnologie. Diese helfe, Heizenergie zu<br />
sparen. Hinzu kommt die Lebensdauer der Filtertechnik. Mit 9000 Betriebsstunden<br />
im „E-Filter“ sei diese im Vergleich zu herkömmlichen Aktivkohlefilter besonders<br />
langlebig. Bei zwei Einsatzstunden am Tag halte der Filter damit zwölf Jahre, bei einer<br />
Betriebsstunde am Tag sind es demnach nahezu 25 Jahre. Neu ist: Die Plasma-<br />
Made-Umluftfilter werden nach der<br />
langen Lebensdauer vom Hersteller<br />
zurückgenommen und teilweise wiederverwendet.<br />
Ein Dauerbrenner der Nachhaltigkeit<br />
sei zudem die fachgerechte Entsorgung<br />
von Verpackungen. Plasma-<br />
Made setzt hier auf FSC zertifiziertes<br />
Verpackungsmaterial. Das Kürzel FSC<br />
steht für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.<br />
Und für die neue Firmenzentrale<br />
in den Niederlanden ist<br />
u. a. die autarke Stromversorgung<br />
durch die Installation einer Photovoltaik-Anlage<br />
vorgesehen. Dieses Projekt<br />
soll bald umgesetzt werden.<br />
Foto: PlasmaMade Deutschland<br />
So kraftvoll wie ein Wasserfall. Und so<br />
sanft wie ein Regenschauer. Die intelligente<br />
Waschtechnologie AquaTech<br />
macht aus weniger Zeit mehr Pflege:<br />
Wasser und Wasch mittel werden vorab<br />
im Waschmittelfach vermischt und fließen<br />
sensorgesteuert von oben gleichmäßig<br />
auf die Wäsche. Die schnellere<br />
Durchnässung der Textilien spart bis zu<br />
50 % der Reinigungszeit. Mit der Kraft<br />
des Wassers und sanfteren Trommelbewegungen<br />
wird eine bis zu 50 %<br />
schonendere Reinigung im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Waschprogrammen<br />
erzielt.* Und das alles besonders energiesparend<br />
in bester Energieeffizienzklasse<br />
A.<br />
* Bestätigt durch ein unabhängiges<br />
Forschungsinstitut.<br />
7/8/20<strong>22</strong><br />
beko.com/de-de
Produkte<br />
Bilder: ???<br />
40 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Alles an einem Tisch<br />
Jüngstes Mitglied der Blanc & Fischer Familienholding, zu<br />
der auch Blanco und E.G.O. gehören, ist das Berliner Startup<br />
„ATOLL Living Spaces GmbH“. Holding-CEO Bernd Eckl<br />
bezeichnete das junge Unternehmen kürzlich als „aufgehenden<br />
Stern“ der Holding. Denn die Produkte aus dem<br />
Wohn-, Möbel- und Outdoorbereich bedienen ein Wachstumssegment.<br />
Dazu zählen neben Outdoorküchen multifunktionale<br />
Tische mit Induktionstechnologie. Diese können<br />
gleichzeitig als Koch-, Ess-, Wohn- oder Arbeitstisch<br />
genutzt werden. Also gerade passend für die Küche als Ort<br />
der Begegnung und des Erlebens gemeinsamer Momente.<br />
Den Anfang macht der Keramiktisch „Mea“. Dabei handelt<br />
es sich um einen kombinierten Koch- und Ess tisch.<br />
Die Induktionsspulen sind unsichtbar in die Keramikober<br />
fläche integriert. Nur ein minimalistisches Bedienfeld<br />
lässt die Funktion erkennen. Die Keramikplatte ist<br />
produkttypisch hitzebeständig und kratzunempfindlich,<br />
sodass die Mahlzeiten direkt am Tisch zubereitet und gekocht<br />
werden können.<br />
Gestalten lässt sich der Tisch nach eigenen Wünschen.<br />
Für diverse Möglichkeiten stehen acht Keramik oberflächen<br />
von „Weiß marmoriert“ bis „Tiefschwarz“ sowie<br />
drei Tischgestelle zur Verfügung. Und das in den drei Längen<br />
200, 240 und 280 cm. Je nach Materialeinsatz bringt<br />
der Tisch 60 bis 140 Kilo auf die Waage. Damit setzt der<br />
Anbieter auf zeitgemäße Individualisierbarkeit. Technisch<br />
ausgestattet ist „Mea“ mit zwei Induktionsfeldern mit 17<br />
und 23 cm Durchmesser. Die Leis tung liegt bei 2,3 bis 3 kW<br />
(mit Boost-Funktion) sowie bei 1,4 kW (ohne Booster). Für<br />
den Betrieb genüge eine Haussteckdose. Die Preise bewegen<br />
sich laut Angaben auf der Webseite (www.atoll.store)<br />
zwischen 10 000 und 16 500 Euro. Je nach Maß und Platten-<br />
Design. Der Dunstabzug und die Tischbeleuchtung sind<br />
separat zu organisieren. Dafür ist Atoll eine Markenpartnerschaft<br />
mit Falmec eingegangen.<br />
Im Vertrieb geht die Blanc & Fischer Familienholdung<br />
mit seinem jüngsten Mitglied neue Wege: Der Fokus liegt<br />
auf einer starken Nutzung digitaler Vertriebskanäle und<br />
der direkten Ansprache der Endkunden. Dafür wurde in<br />
Berlin am Gendarmenmarkt ein Showroom eingerichtet.<br />
Weitere in großen deutschen Städten sollen folgen, berichtet<br />
Simon Kozlik, neben Daniel Czemmel Atoll-Geschäftsführer.<br />
„Damit Interessierte sich inspirieren lassen und<br />
unsere Produkte ausprobieren können.“<br />
Strategie ist zudem die intensive Zusammenarbeit mit<br />
Influencern in den sozialen Medien, die die Produkte in<br />
Aktion zeigen. Parallel dazu sei man aber auch für Vertriebspartnerschaften<br />
offen, heißt es vom Unternehmen<br />
auf telefonische Nachfrage. „Natürlich auch mit dem<br />
Küchenfachhandel.“<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 41
Produkte<br />
Foto: Franke<br />
Foto: TheSubdivision<br />
Fürs frische Grün<br />
Nach dem Einbaugerät „Plantcube Kitchen“ folgt nun<br />
der Solitär „Plantcube Living“. Eine Personal Vertical<br />
Farm für die Aufzucht von Blattsalaten, Kräutern<br />
oder Gemüse, die sich flexibel in jeden Raum integrieren<br />
lässt, meint der Anbieter. Ungewöhnlich ist<br />
die Oberfläche: Sie besteht aus einem dezenten Stoffbezug<br />
aus recycelten PET-Flaschen. Weiter optimiert<br />
wurde das Klima- und Bewässerungssystem. Das<br />
Gerät besteht nun aus zwei separaten Fächern mit<br />
zwei Türen und getrennten Klimazonen. Die neuen<br />
Fächer sollen sich auch für höher wachsende Pflanzen<br />
wie z.B. Tomaten oder Chilis eignen. Eine integrierte<br />
Kamera fördert die präzisere Steuerung der<br />
Versorgung der Pflanzen. Genau wie im Einbaugerät<br />
können im Solitär neun „Seedbars“ pro Fach kultiviert<br />
werden. Das sind in Summe 18 unterschiedliche<br />
Pflanzen. „Plantcube“-Hersteller Agrilution aus<br />
München ist seit Ende 2019 eine Miele-Tochter.<br />
Hörbar leiser<br />
Mit dem neuentwickelten „Sound Pro“-System gelingt es Franke nach<br />
eigenen Angaben, die Lautstärke selbst der leistungsstärksten Dunstabzugshauben<br />
hörbar einzudämmen. Insbesondere für offene Wohnküchen<br />
sei die neue Lösung eine echte Bereicherung. Dank eines speziellen<br />
De signs werden demnach insbesondere hohe und unangenehme<br />
Frequenzen reduziert. Zugleich minimiere das System Turbulenzen und<br />
Verwirbelungen im internen Luftstrom des Gebläses. „In Folge sinkt die<br />
wahrgenommene Lautstärke signifikant, der Klang ist angenehmer“, erläutert<br />
das Unternehmen. Das neue „Sound Pro“-Gebläse wird Franke<br />
schrittweise in seine Hauben integrieren. Basis der technologischen Entwicklung<br />
seien Studien und Forschungsergebnisse zu Geräuschpegeln<br />
und Schallfrequenzen. Welche Modelle bereits damit ausgestattet sind,<br />
steht auf www.franke.de/sound-pro.<br />
Moderne Kochkiste<br />
Mit „EcoStoof“ erlebt das Prinzip der bewährten Kochkiste eine Renaissance.<br />
Einfach die gewünschten Zutaten in einen herkömmlichen<br />
Topf geben, alles kurz zum Kochen bringen und das Essen danach mit<br />
dem Topf in den aus recycelten Fasern bestehenden „Ecostoof“ stellen.<br />
Das Produkt funktioniert wie eine dicke Jacke für den Topf. Das Essen<br />
bleibt so heiß (zwischen 70 und 100 °C), dass es von selbst weiter<br />
gart und seinen Geschmack beibehält. Ohne Energie zu verbrauchen,<br />
zu verkochen oder anzubrennen. „So wird Schmorfleisch in drei<br />
Stunden weich und Gemüse hat in weniger als einer Stunde den perfekten<br />
Biss“, versprechen die Gründerinnen Caro Niestijl und Iris van<br />
de Graaf aus den Niederlanden. Nachhaltiger Effekt: „Bei regelmäßiger<br />
Verwendung des ‚EcoStoofs‘ werden die Energiekosten für das Kochen<br />
um 30 % reduziert.“ Der „EcoStoof“ ist in unterschiedlichen Farbvarianten<br />
von Ockergelb über Ruby bis hin zu Black erhältlich. Neben einem<br />
Kochbuch und einem Gusseisentopf gibt es auch Küchenschürzen, Tragetaschen<br />
sowie Topflappen im Onlineshop. www.ecostoof.com/de/<br />
Foto: Ecostoof<br />
42 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Technologien für gute Luft<br />
Dunstabzug-Spezialist berbel hat sich seit der Gründung vor rund<br />
20 Jahren den Ruf eines innovativen Unternehmens erarbeitet – mit<br />
einigen technologischen Alleinstellungen. Vier davon im Überblick:<br />
berbel Prinzip. Dabei handelt es sich um die filterlose Reinigung<br />
des Kochdunstes mithilfe der Zentrifugalabscheidung. Der von Fettund<br />
Öl partikeln belastete Kochdunst wird stark beschleunigt und<br />
gezielt bogenförmig umgelenkt. Die Zentrifugalkraft trennt nun<br />
die leichteren Luftpartikel von den schwereren Fett- und Ölpartikeln.<br />
Letztere werden dabei in die Auffangschalen aus Edelstahl<br />
abgeschieden, die nach dem Kochen ausgewischt werden können.<br />
Ein modellabhängig integrierter Restabscheider, der so genannte<br />
„Capillar Trap“, entfernt zusätzlich die feinsten Fettpartikel und<br />
fängt diese ein. Den Fettabscheidegrad gibt berbel mit bis zu 97 %<br />
an. Diese Technik ist patentiert.<br />
Back-Flow. Bei schräg angeordneten Glas-Dekorhauben kann es<br />
durch das Zusammentreffen von heißem Wasserdampf auf die kalte<br />
Dekorfläche zu einer Kondensat- bis hin zur Tropfbildung kommen.<br />
Die von berbel patentierte Technologie verhindert dies durch eine<br />
Belüftung der Dekorscheibe von unten nach oben (Foto). Dabei wird<br />
an der Rückseite der Haube ein Teil der Luftmenge zurückgeführt<br />
und über die Glasfront geführt. Durch diese Sekundärbelüftung<br />
bleibt die Dekorfläche frei von Kondensaten. Zudem wird der Dunstwrasen<br />
gezielter in den Ansaugspalt gelenkt.<br />
Center-Flow. Diese runde Anordnung der Zentrifugalabscheidetechnik<br />
arbeitet ähnlich der „Back-Flow“-Technologie mit einer Sekundärluftführung.<br />
Ziel ist es, den außen angeordneten Strömungskegel<br />
für den Wraseneintritt zu verstärken und den Dunst noch<br />
gezielter und effizienter zu erfassen. Dabei wird ein Teil der Luftmenge<br />
in der Haubenmitte zurückgeführt und aus einem zentralen,<br />
mittigen Auslass herausgeblasen und kreisförmig an den Rand<br />
gelenkt. Durch diese Sekundärbelüftung bleibe die Dekorfläche frei<br />
von Kondensaten und der Dunstwrasen werde noch gezielter in den<br />
Ansaugspalt geführt.<br />
permalyt ® -Umluftfilter. Wartungsfrei und selbstregenerierend<br />
– das sind die charakteristischen Merkmale dieses Filtersystems.<br />
Filtermatten aus einem Spezial-Aktivkohleblock binden dabei bis<br />
zu 96 % der Geruchsmoleküle, die beim Kochen entstehen. Sie werden<br />
mithilfe eines Katalysators neutralisiert (thermokatalytisches<br />
Verfahren). Mit der einmaligen Ins tallation des Filters sei die dauerhafte<br />
Funktion sichergestellt – und das ohne Aktivkohle-Tausch.<br />
Foto: berbel
Produkte<br />
Foto: Biermann<br />
Foto: Elica<br />
Erfolgreiche<br />
Kooperation<br />
Die Avitana GmbH (Herford) vertreibt unter<br />
„Galvamet by Avitana“ Abzugshauben des italienischen<br />
Anbieters aus Fontaniva. Ausgewählten<br />
Produkte des Partners werden seit<br />
gut einem Jahr mit Plasmafiltern der Herforder<br />
Spezialisten ausgestattet. „Die Umsätze<br />
entwickeln sich hervorragend, gezielte Ausstellungs-<br />
und Fachhandelsaktionen unterstützen<br />
dabei nachhaltig“, berichtet das Unternehmen<br />
nun von einer erfolgreichen Kooperation.<br />
Das jüngste Marketingprojekt läuft noch bis<br />
August 20<strong>22</strong>. Im Fokus stehen die Umlufthauben<br />
„Mood“, „Blade“ und das Flaggschiff „Globe“<br />
mit einem Haubenkörper aus mundgeblasenem<br />
Murano-Glas in Weiß, Schwarz oder Bronze.<br />
Jeder der 57 cm messenden Kugeln (Foto vom<br />
Avitana-Messestand auf der area30 im vergangenen<br />
Jahr) sei ein Unikat. Die integrierte Technik<br />
reinigt 450 m³ Luft je Stunde durch Plasma-<br />
Technologie. Eingesetzt wird die „Globe“ längst<br />
nicht allein in privaten Küchen, sondern auch<br />
in Bars, Gaststätten, Hotels und Lounges. Zudem<br />
in Büros und Besprechungsräumen.<br />
Mit Knöpfen<br />
Über fünf feststehende Druckknöpfe wird der Kochfeldabzug „ NikolaTesla<br />
Unplugged“ von Elica bedient. Für eine leichte Reinigung lassen sich die<br />
äußere Abdeckung der Knöpfe magnetisch entriegeln. Dank der drei Kochfunktionen<br />
sollen alle Gerichte gelingen: Mit „Schmelzen“ brennen selbst<br />
sensible Gerichte nicht mehr an. Die Funktion „Erwärmen“ nutzt die exakte<br />
Temperatur für langsames Garen. Und „Simmern“ verhindert das Überlaufen<br />
von kochendem Wasser. Zwei Brückenzonen können auch mit größerem<br />
Kochgeschirr umgehen. Der ins Kochfeld integrierte Abzug stellt automatisch<br />
die passende Absaugleistung ein („Autocapture“-Funktion), während<br />
die „ Comfort Silence-Technologie“, die Geräuschentwicklung niedrig hält.<br />
Elica verweist zudem auf den patentierten „Long Life++“-Antigeruchsfilter,<br />
der bis zu fünf Jahre lang regeneriert werden könne. Es gibt das Gerät ganz<br />
in Schwarz oder wie hier abgebildet mit Edelstahl-Applikationen.<br />
Passt zum Leben<br />
#YouMake heißt eine neue Kampagne von Samsung. Damit soll Verbrauchern<br />
Optionen aufgezeigt werden, Geräte individuell und personalisiert in ein vernetztes<br />
Ökosystem einzubinden. Im Mittelpunkt stehen die Möglichkeiten,<br />
das jeweilige Geräte-Umfeld noch genauer auf die individuell geschätzte Lebensweise<br />
anzupassen. Mit dem Start der Kampagne wurde gleichzeitig die<br />
#YouMake-Webseite auf Samsung.com gelauncht. Sie bietet eine Übersicht<br />
aller Produkte des Herstellers, die sich individuell anpassen lassen. Die Auswahl<br />
reicht von Smartphones über Fernseher bis Kühlschränke und weitere<br />
Gerätegruppen. Besucher können auf der Webseite jedes der Produkte nach<br />
ihren persönlichen Vorlieben gestalten, ihre Entwürfe speichern oder direkt<br />
kaufen. Die #YouMake-Plattform steht seit Mai in acht Ländern zur Verfügung<br />
und wird in der zweiten Jahreshälfte auf weitere Länder ausgeweitet.<br />
In diesem Rahmen profitieren Kunden aktuell auch von exklusiven Bundles<br />
und Rabattaktionen.<br />
Foto: Samsung<br />
44 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Foto: Miele<br />
Vier in der Reihe<br />
Dunstabzugsspezialist berbel hat seit Anfang des Jahres ein selbst entwickel<br />
tes Panoramakochfeld mit integrierter Haubensteuerung im Portfolio.<br />
Das „BKF 90 iPP“ bietet auf einer Fläche von 900 x 400 mm vier nebeneinander<br />
angeordnete Zonen: Die beiden linken lassen sich über eine<br />
Bridgefunktion verbinden, rechts befinden sich zwei runde Zonen. Eine spezielle<br />
Schutzbedruckung (von SCHOTT) verspricht weniger Abriebspuren<br />
auf dem Kochfeld. Zudem sollen Töpfe und Pfannen dadurch komfortabel<br />
und „fast wie von selbst“ gleiten. Gesteuert wird das Panoramakochfeld<br />
über eine intuitive Sensor-Touch-Bedienung mit Slider-Funktion. Der Einbau<br />
ist flächenbündig oder auf die Arbeitsplatte aufgesetzt möglich. Kombiniert<br />
werden kann das „BKF 90 iPP“ mit einer berbel Wand-, Kopffrei- oder<br />
Inselhaube. Werden Kochfeld und Dunstabzug gekoppelt, kann der Lüfter<br />
über das elegante weiße Bedienfeld auf der Glaskeramik geregelt werden.<br />
Foto: berbel<br />
Zubehör<br />
für Induktion<br />
Miele-Induktionskochfelder mit „PowerFlex“-<br />
Kochzonen oder ganz ohne vordefinierte Kochbereiche<br />
(„Vollfläche“) bieten schon von Haus<br />
aus viel Flexibilität für kreativen Genuss. Exklusives<br />
Zubehör toppt dieses. So wird aus dem<br />
Kochfeld mit der passenden Edelstahlfläche eine<br />
asiatische Teppan Yaki-Platte (Foto). Und Grillfans,<br />
die sich vom Wetter unabhängig machen<br />
möchten, können mit der passenden Gourmet-<br />
Grillplatte auch Indoor loslegen. Speziell für<br />
Miele hat der finnische Anbieter Fiskars ein „All<br />
Steel“-Topfset gestaltet.<br />
Erleben Sie ausgezeichnetes<br />
Design:<br />
SCHOTT CERAN<br />
Luminoir.<br />
True black. Bright light. Pure joy. Das<br />
ist unsere smarte Glaskeramik Luminoir:<br />
tiefschwarz, lichtdurchlässig wie nie<br />
und bereit für innovative Lichtlösungen<br />
<br />
Kunden. Wir wünschen viel Spaß beim<br />
Entdecken von Neuheiten mit unserer<br />
innovativen Glaskeramik.<br />
www.schott-ceran.com<br />
SCHOTT AG, info.ceran@schott.com<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 45
Produkte<br />
Kompakte Kochstelle<br />
Der Name LHOV für ein Hausgerät klingt etwas kryptisch. Aber das ist der<br />
internationalen Blickrichtung des italienischen Herstellers Elica geschuldet.<br />
Denn das Kürzel steht für die englischen Begriffe Love/Hob/Oven/Ventilation.<br />
Übersetzt: Liebe, Kochfeld,<br />
Ofen, Ventilation.<br />
Damit sind die drei wesentlichen<br />
Funktionselemente<br />
der Kochstelle in<br />
der Küche angesprochen,<br />
ergänzt um die Aspekte<br />
„Liebe und Leidenschaft“.<br />
Das designbetonte 3-in-<br />
1-Produkt macht in allen<br />
Küchen eine gute Figur,<br />
seine Stärken spielt<br />
es aber besonders in kleinen<br />
Küchen aus. Und damit<br />
zugleich im urbanen<br />
Umfeld. Dort ist Platz bekanntlich<br />
knapp und teuer.<br />
Der Dunstabzug zieht<br />
die Wrasen vom Kochfeld ab und parallel aus dem darunterliegenden Backofen.<br />
Unter dem Gerät steht noch Möbelstauraum zur Verfügung. Die EuroCucina-<br />
Neuheit ist breiter als ein normaler Ofen und böte deshalb einen größeren Garraum<br />
auf einer Ebene. Dank der seitlichen Anordnung des Dunstabzugs verfügt<br />
der Kochfeldabzug über fünf Kochzonen. Die Bedienung erfolgt über ein intelligentes<br />
Touch-Display oder über die Sprachsteuerung.<br />
Fotos: Elica<br />
Notizen an der Haube<br />
Dunstabzugshauben kommen bei Miele aus dem Kompetenzzentrum für Lüftungstechnik<br />
im sauerländischen Arnsberg. Hier entwickeln und fertigen<br />
260 Beschäftigte jährlich etwa 140000 Geräte in einer großen Auswahl an Bauformen,<br />
De signs<br />
und Größen. Jetzt<br />
baut der Hersteller<br />
sein Angebot erneut<br />
aus: mit einer<br />
neuen Generation<br />
dezent integrierbarer<br />
Flachpaneelhauben<br />
(mit Mit Glasschirm: integrierbare Flachpaneelhaube.<br />
Edelstahlpaneel<br />
sowie einer Variante mit Glasschirm) sowie dem vertikalen Wand-<br />
Modell „Screen Blackboard“ mit mattschwarzer, beschreibbarer Glasoberfläche.<br />
Eine Edelstahlhaube im klassischen T-Design rundet das<br />
Portfolio im Einstiegsbereich ab. Alle Neuheiten sind bereits erhältlich<br />
und wahlweise für Abluft- oder Umluftbetrieb geeignet. Je nach<br />
Bauart und Modell sind die Geräte mit „CleanCover“ (glatte Edelstahlflächen),<br />
10-lagigem Edelstahl-Metallfettfilter, LED-Beleuchtung und<br />
„Con@ctivity“ (automatische Anpassung des Dunstabzugs am Kochgeschehen)<br />
ausgestattet. Ab Herbst 20<strong>22</strong> gibt es für den Umluftbetrieb<br />
statt des bewährten Aktivkohlefilters wahlweise einen Feinstaubfilter.<br />
Dank eines zusätzlichen Vlieses reduziert dieser laut Miele neben Gerüchen<br />
auch die Feinstaubbelastung in der Küche (ISO ePM2,5 50 %, geprüft<br />
nach ISO Mit Notizfunktion“: Vertikalhaube „Screen Blackboard“.<br />
16890).<br />
Fotos: Miele<br />
46 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Foto: Siemens Hausgeräte<br />
So knusprig<br />
wie möglich<br />
Das jüngste Mitglied der intelligenten Küchenfamilie von<br />
Siemens ist der „iQ700“ Backofen mit Bräunungssensor. Vorgestellt<br />
wurde er auf der EuroCucina. „Home for Progress“<br />
überschrieb der Hersteller die Präsentation in Mailand. Diese<br />
zeigte, wie sich bei Siemens die vernetzte Küche im Laufe<br />
der Zeit entwickelt hat und welchen Nutzen das neue, mit<br />
künstlicher Intelligenz arbeitende Gerät bietet. „Intelligente<br />
Geräte, die KI und Konnektivität miteinander verbinden, ermöglichen<br />
eine entscheidende Verbesserung des privaten<br />
Alltags“, betont das Unternehmen und kündigt „noch viele<br />
weitere Neuheiten“ dazu an. Diese Lösungen sollen Verbraucher<br />
auf ihrer gesamten kulinarischen Reise begleiten: vom<br />
Einkauf über die Lagerung, Zubereitung und Präsentation<br />
von Speisen bis hin zum Abwasch. Im Herbst folgt eine umfangreiche<br />
Neuheitenpräsentation von Siemens Hausgeräte.<br />
Gelungenes Versteckspiel<br />
Hat 20 Jahre „Slide&Hide ® “ miterlebt: Thomas Baumeister,<br />
heutiger Leiter des Neff-Werks in Bretten.<br />
Nur ein Handgriff – und die Tür verschwindet<br />
elegant im Gehäuse des Backofens. Vor<br />
20 Jahren erfand Neff die versenkbare<br />
Backofentür „Slide&Hide“. Heute sorgt diese<br />
Idee laut Hersteller bereits in mehr als<br />
zwei Millionen Küchen für mehr Raum<br />
beim Kochen und Backen. Eine Zahl, die<br />
den Erfindern seinerzeit wohl Ohrensausen<br />
bereitet hätte: Anfang des Jahres 2000<br />
kamen der damalige Chefdesigner und einige<br />
Kollegen aus der Entwicklung auf die<br />
Idee einer versenkbaren Ofentür. Nach<br />
zwei Jahren Entwicklungsarbeit war das<br />
Baby „Slide&Hide“ (Schwenken und Verstecken)<br />
geboren: Die Backofentür lässt<br />
sich schwenken und dann ins Gehäuse des<br />
Backofens schieben, also verstecken. Möglich<br />
wird dies dank des gedämpften Softeinzugs.<br />
Der mitdrehende Türgriff bleibt<br />
immer gleich ausgerichtet und liegt bequem<br />
in der Hand. Vorgestellt wurde die<br />
Innovation 2002 bei der Messe Hometech<br />
in Berlin. Zunächst konnte das Gerät nur in<br />
kleinen Stückzahlen gefertigt werden, wie<br />
Thomas Baumeister, heutiger Leiter des Neff-Werks in Bretten,<br />
berichtet. Denn um in Serienproduktion zu gehen, mussten einerseits<br />
Vibrationsgeräusche im Türmodul behoben werden. Andererseits<br />
konnte das System zunächst nur in 45-cm-Kompaktgeräten<br />
verbaut werden. Die „Slide&Hide“-Backofentür verschwand<br />
also erst einmal in einem 15-cm-Fach unterhalb des Ofens. Damit<br />
hatte der Backofen in Summe das Standardmaß von 60 cm,<br />
der Garraum war aber deutlich kleiner als gewöhnlich, „was der<br />
Verkaufbarkeit nicht gerade förderlich war“, wie Neff einräumt.<br />
2014 war es dann möglich, die Mechanik auch im üblichen Backofen-Standardmaß<br />
von 60 cm zu verwenden. Ab diesem Zeitpunkt<br />
war der Garraum so groß wie bei jedem anderen Backofen.<br />
Damit stiegen auch die Verkäufe rasant. 2017 wurde die Millionenmarke<br />
erreicht, 2020 waren es bereits zwei Millionen. Der<br />
Schlüssel zum Erfolg sei die Einzigartigkeit dieser Entwicklung,<br />
die durch eine Vielzahl von Patentanmeldungen geschützt werde,<br />
betont der Hersteller. Ein identischer Nachbau sei also gar nicht<br />
möglich. „Ich bin unglaublich stolz darauf, dass es den Backofen<br />
mit versenkbarer Ofentür bis heute nur von Neff gibt. Wir haben<br />
an die Idee geglaubt und nun werden bereits seit 20 Jahren<br />
„Slide&Hide“-Backöfen bei uns in Bretten gefertigt – eine einmalige<br />
Geschichte!“, so Thomas Baumeister.<br />
Foto: Neff<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 47
Hausgeräte/IFA 20<strong>22</strong><br />
„So macht<br />
Kochen einfach<br />
mehr Spaß“<br />
Durch das tiefschwarz der CERAN Luminoir Kochflächen<br />
leuchten Farben bis zu fünfmal heller als durch herkömmliche<br />
Glaskeramiken. Auf der IFA 20<strong>22</strong> in Berlin und der Küchenmeile A30 im September wird<br />
das Potenzial für diese Art innovativen Lichtdesigns in der Küche praktisch erlebbar.<br />
Foto: SCHOTT<br />
Im Gespräch mit dem KÜCHENPLANER erläutert Dr. Jörn<br />
Besinger, Head of Product Management und New Business<br />
Development von SCHOTT CERAN ® , Details zum Produkt,<br />
welche Gerätehersteller die Innovation bereits einsetzen<br />
und warum ein breites Publikum von „Ceran Luminoir“<br />
profitieren kann.<br />
KÜCHENPLANER: Schott setzt ein weiteres Mal auf Beleuchtung<br />
als gestalterisches und funktionales Element.<br />
Was bedeutet Licht aus Ihrer Sicht für den Fortschritt der<br />
Küche von morgen?<br />
Dr. Jörn Besinger: Licht berührt uns Menschen seit Anbeginn<br />
der Zeit. Es ist wie pure, flackernde Emotion, schenkt<br />
uns Geborgenheit und Vitalität zugleich. In unserer heutigen<br />
Welt ist Licht ein Symbol für modernen Lebensstil,<br />
es lenkt uns und bietet Orientierung, es strahlt gewissermaßen<br />
in die Zukunft. Sie können seine Faszination auf jedem<br />
Smartphone spüren. Diese Magie wollen viele Menschen<br />
auch in der Küche erleben. Und diesen Wunsch<br />
können wir nun besser erfüllen als je zuvor.<br />
Was kann „Ceran Luminoir“, was andere Glaskeramiken<br />
nicht können?<br />
Wie der Name schon sagt, vereint es die schwarze (Französisch:<br />
noir) Optik traditioneller Glaskeramiken mit einer<br />
bisher unerreichten konstanten Transmission über das<br />
gesamte Spektrum des sichtbaren Lichts (Französisch: lumière)<br />
hinweg. Besonders weißes und blaues Licht scheint<br />
heller und klarer hindurch. Bei weißem Licht ist die Lichtdurchlässigkeit<br />
fünfmal höher als bei herkömmlichen Glaskeramiken.<br />
Eine ähnliche Intensität erreichen aber auch<br />
jegliche anderen Farben oder Farbkombinationen. Die Farben<br />
wirken brillanter und die Konturen schärfer – sogar bei<br />
diffusem Licht oder Farbverläufen. Dabei zeigt die Glaskeramik<br />
einen perfekten Deadfront-Effekt. Das heißt, Lichtanzeigen<br />
verschmelzen mit ihrer Umgebung und werden<br />
erst sichtbar, wenn sie aktiviert sind und leuchten. Sind sie<br />
aus, dann ist die schwarze Optik makellos. Sie kennen sicher<br />
herkömmliche Glaskeramiken, die je nach Lichteinfall<br />
leicht rötlich schimmern. Das ist bei „Ceran Luminoir“ nicht<br />
der Fall, sie setzt ein echtes Design-Statement in der Küche.<br />
48 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Die tiefschwarze Glaskeramik ist aufgrund<br />
neuer Rezeptur gleichmäßig durchlässig<br />
für alle Lichtfarben.<br />
Wie wurde die hohe<br />
Lichtdurchlässigkeit erreicht?<br />
Mit einer völlig neuen Materialrezeptur.<br />
Die Intelligenz wurde sozusagen<br />
ins Glas geschmolzen, der Effekt resultiert<br />
nicht mehr aus aufwendigen Filtern<br />
und Beschichtungen. Bisher gibt es kein<br />
vergleichbares Material auf dem Markt. Schott<br />
hat hier also momentan ein Alleinstellungsmerkmal.<br />
Ist das Material ansonsten vergleichbar mit<br />
bisherigen „Ceran“-Kochflächen und deren Qualität?<br />
Ja, das neue Material bringt auch alle bisher bekannten<br />
Stärken einer „Ceran“-Glaskeramik mit. Es widersteht hohen<br />
Temperaturen wie auch starken Temperaturschwankungen<br />
und garantiert lang anhaltende Stabilität. Da gibt<br />
es keine Qualitätsunterschiede, darauf haben wir natürlich<br />
geachtet.<br />
Welche Art Lichtdesign lässt<br />
sich nun besser realisieren?<br />
Zunächst ist zu sagen: „Ceran<br />
Luminoir“ ist der neuste Zugang<br />
unserer Produktfamilie CERAN<br />
EXCITE ® . Darunter fassen wir ein<br />
umfassendes Beleuchtungsportfolio mit<br />
Produkten und Systemlösungen, die völlig<br />
neue Möglichkeiten in den Nutzungskonzepten eröffnen<br />
wollen. Wie schon angedeutet: Licht schafft Verbindungen<br />
zwischen Mensch und Technik, ist das visuelle Bindeglied<br />
zwischen Mensch und Kochfeld. Es macht den Kochprozess<br />
interaktiver, emotionaler und intelligenter. Dabei ist<br />
Licht ein essenzielles Hilfsmittel für den Transport und<br />
den Austausch von Informationen wie im Cockpit eines<br />
Autos oder auf einem Tablet-Display. Und es stellt das Bedürfnis<br />
nach atmosphärischen Akzenten zufrieden. Solche<br />
Gewohnheiten haben die Menschen inzwischen lieb<br />
gewonnen, die möchten sie verstärkt auch in der Küche<br />
ausleben.<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 49
Hausgeräte/IFA 20<strong>22</strong><br />
Foto: SCHOTT<br />
CERAN Luminoir wurde erstmals<br />
vor gut einem Jahr im Rahmen<br />
eines virtuellen Events präsentiert.<br />
Dr. Jörn Besinger demonstrierte<br />
Moderatorin Stephanie Schmidts in<br />
dieser Szene ein Material muster.<br />
Inzwischen gibt es erste Umsetzungen<br />
der Hausgeräteindustrie.<br />
Und Ihre Kunden aus der Hausgeräteindustrie<br />
wünschen sich dafür kreative und effiziente Ideen?<br />
Genau! Dafür bietet „Ceran Excite“ die bisher größte Vielfalt<br />
an Beleuchtungslösungen im Markt für Kochfelder. Damit<br />
das Licht ungestört durch die Glaskeramik dringen kann,<br />
entwickelten wir eine Vielzahl an Beschichtungen und Filtern.<br />
„Ceran Luminoir“ kommt nun ohne diese Hilfsmittel<br />
aus und ermöglicht ein minimalistisches Design.<br />
Können Sie einige Anwendungsbeispiele und Einsatzvorteile<br />
für „Ceran Luminoir“ nennen?<br />
Die Bandbreite reicht von reinen Designfunktionen und<br />
Ambiente-Beleuchtung bis zu funktionalen Anwendungen.<br />
Kochzonen etwa werden häufig klassisch als Kreis dargestellt.<br />
Durch innovative Lichtlösungen mit „Luminoir“ bieten<br />
sich hier viele Design- und Individualisierungsmöglichkeiten.<br />
Farben werden durch stärkere Kontraste nun<br />
besser erkennbar sein. Dies erhöht zudem die Sicherheit,<br />
wenn Kochflächen angeschaltet sind – ein wichtiger Aspekt<br />
gerade bei Induktionskochfeldern, wo es bisher kaum<br />
visuelle Rückmeldungen gab. Wir können auch das Thema<br />
Smart Guidance besser bedienen, also die Führung<br />
des Users durch Lichtmarkierungen. Nicht zuletzt bietet<br />
„ Ceran Luminoir“ durch seine höhere Transmission auch<br />
den Einsatz effizienterer Leuchtmittel unter der Glaskeramik<br />
an, wodurch sich Strom sparen ließe. Als Resümee<br />
würde ich sagen: Unterm Strich wird das Kochen durch<br />
solche Lösungen intuitiver, intelligenter und sicherer. Es<br />
wird zu einem visuellen Erlebnis und macht einfach mehr<br />
Spaß. Ja, und es gibt noch einen weiteren Vorteil.<br />
Und der wäre?<br />
Die neue Materialformel ermöglicht es unseren Kunden,<br />
Produktionsaufwände und Kosten einzusparen. Denn brillante<br />
und mehrfarbige Lichtfeatures lassen sich auch ohne<br />
zusätzliche Filterschichten erreichen. Das spart nicht nur<br />
Material und Produktionsschritte samt entsprechenden<br />
Vorteilen für die Umwelt, sondern macht innovative Beleuchtungslösungen<br />
in Kochfeldern auch für breitere Käuferschichten<br />
interessant. „Ceran Luminoir“ ist attraktiver<br />
für die Massenproduktion und könnte auch bald Standardkochflächen<br />
außerhalb des Premium-Segments er obern.<br />
Auch wenn unser Standardmaterial sicher weiterhin<br />
attrak tiv bleiben wird: Die Neuheit könnte sich durchaus<br />
zu einem Gamechanger entwickeln.<br />
Schub in diese Richtung verschafft sicherlich auch die<br />
Verleihung des iF Design Awards 20<strong>22</strong> im Mai, oder?<br />
Ja, davon sind wir überzeugt. Der iF Design Award ist weltweit<br />
sehr renommiert und wird einmal im Jahr von der<br />
weltweit ältesten unabhängigen Designinstitution, der iF<br />
International Forum Design GmbH mit Sitz in Hannover,<br />
vergeben. „Ceran Luminoir“ wurde von deren Expertenjury<br />
unter fast 11 000 Einreichungen zum Preisträger im<br />
Jahr 20<strong>22</strong> gekürt und erhielt das begehrte Design- Label<br />
in der Disziplin „Produkt“, Kategorie „Küche“. Dazu ist<br />
zu sagen, dass Schott schon 2019 mit dem iF Gold Award<br />
für „Ceran Excite“ prämiert wurde. Die erneute Auszeichnung<br />
in diesem Jahr zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg<br />
sind und dass Licht aus den Kochflächen der Zukunft nicht<br />
mehr wegzudenken ist. Und wir möchten die Hausgeräteindustrie<br />
immer wieder mit neuen Trends begeistern.<br />
Gibt es denn bereits Interessenten oder Hersteller,<br />
die „Ceran Luminoir“ einsetzen oder dies vorhaben?<br />
Wir haben das Produkt Anfang September 2021 im Rahmen<br />
eines Kundenevents erstmals präsentiert, das hat inzwischen<br />
für positive Marktresonanz gesorgt. Viele bekannte<br />
Marken werden zeitnah Modelle mit „Luminoir“<br />
umsetzen. Firmen wie Siemens und Smeg haben entsprechende<br />
Prototypen schon auf der Eurocucina in Mailand<br />
ausgestellt. Auch Berbel und Benthaus haben Modelle präsentiert.<br />
Und wenn Sie auf die IFA 20<strong>22</strong> gehen, werden Sie<br />
weitere Beispiele finden. Interessenten können sich natürlich<br />
auch jetzt schon über unsere Neuheiten informieren –<br />
zum Beispiel auf unserer Website www.schott-ceran.com.<br />
Vielen Dank für das Gespräch, Dr. Besinger.<br />
50 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Von allem mehr<br />
„Entdecken Sie die Qualität, die ihrer<br />
Zukunft vor aus ist“. Unter diesem<br />
Motto wird Miele auf der Berliner<br />
IFA zahlreiche Neuheiten<br />
vorstellen. Laut Bernhard Hörsch,<br />
Commercial Director Sales Miele<br />
Germany, wird sich das Unternehmen<br />
auf der IFA noch komfortabler,<br />
smarter und nachhaltiger präsentieren.<br />
Und mit Produktneuheiten aus<br />
den Segmenten Dampfgarer und<br />
Kochfelder, Einstiegsback öfen und<br />
Kühlgeräte. Zudem wird sich Miele<br />
dem Kleingerätebereich widmen<br />
und kündigt drei neue Kaffeevollautomaten<br />
an. Eine Weltpremiere<br />
sei zudem der besonders leistungsstarke<br />
Staubsauger „Triflex HX2“.<br />
Live und im Netz<br />
Rund acht Wochen vor Messestart<br />
nimmt die IFA 20<strong>22</strong> Gestalt<br />
an. Laut Veranstalter sind<br />
bereits mehr als 80 Prozent<br />
des Berliner Messegeländes belegt.<br />
Vom 2. bis 6. September<br />
20<strong>22</strong> werden renommierte Marken<br />
der Consumer- und Home<br />
Electronics Branche ihre Neuheiten und Themen präsentieren. „Markenhersteller aus der<br />
ganzen Welt und allen Bereichen der Branche haben ihre Teilnahme mittlerweile verbindlich<br />
bestätigt“, heißt es in einer Mitteilung der Messe Berlin. Kai Mangelberger, Director<br />
IFA 20<strong>22</strong>, sagt: „Dass Unternehmen wieder in dem Umfang wie vor der Pandemie zurückkehren<br />
sowie die nahezu ausgebuchten Flächen im Bereich Household Appliances mit<br />
Herstellern wie Bosch, Haier, Samsung, Miele, Liebherr, Electrolux/AEG, Beko/ Grundig<br />
oder Siemens zeigt, dass die Erwartungen an die IFA 20<strong>22</strong> hoch sind.” Mit der neuen „IFA<br />
Virtual“ kündigt die Messe Berlin zudem eine neue B2B-Plattform an. Ab Juli 20<strong>22</strong> soll<br />
darüber die Vorbereitung des Messebesuchs erleichtert werden. Eine aktuelle Übersicht<br />
der Aussteller und weitere Besucherinformationen gibt es auf www.messe-berlin.de.<br />
Foto: Messe Berlin<br />
Fettfreier genießen<br />
Wie Haushalt und Klima Hand in Hand gehen können,<br />
will Bosch Hausgeräte auf der IFA zeigen. Die<br />
eigene Position als „nachhaltigste Hausgerätemarke<br />
Euro pas“ weiter auszubauen, sei eines der zentralen<br />
Ziele. Angekündigt werden für Berlin gleich mehrere<br />
Entwicklungen der Wäsche- und Bodenpflege.<br />
Hinzu kommt als Küchen-Highlight eine neue Premium-Backofen-Range<br />
der „Serie 8“ mit Dampfgarund<br />
„AirFry Heißluftfrittieren“-Funktion. Gemüse,<br />
Fleisch oder Kartoffeln werden auf einem speziell<br />
geriffelten Backblech gegeben. „Dann nur noch über<br />
den digitalen Bedienring die Heizart „AirFry“ sowie<br />
eine Temperatur auswählen und starten“, so Bosch.<br />
Das Ergebnis: „Viel Genuss, wenig Fett.“ Auf der Berliner<br />
Messe folgen weitere Neuheiten, unter anderem<br />
aus dem Bereich Dampfgaren.<br />
Foto: Bosch Hausgeräte<br />
Wohnlichkeit am Wasserplatz<br />
Mit der neuen Gerätekategorie „Solitaire The Waterbase“ will der BSH-<br />
Konzern einen Wandel am Wasserplatz vollziehen. Die Weltneuheit für<br />
den High-End-Bereich treibt die Transformation dieses klassischen Küchenbereichs<br />
in einen ästhetischen Raum voran und präsentiert sich mit<br />
reduziertem und klarem Design sowie der Integration verschiedener<br />
Funktionen. Annette Hollemann, Global Marketing BSH, erläutert: „Mit<br />
unserer neuen Marke ‚Solitaire The Waterbase‘ stellt die BSH auf der<br />
IFA 20<strong>22</strong> eine Weltneuheit vor, die eine Antwort liefert auf neue Anforderungen<br />
in der Raumgestaltung, an Wohn- und Küchenkonzepte.“ Das<br />
„Infinity Cover“ macht das Spülbecken unsichtbar, ohne dabei die Funktionalität<br />
zu beeinflussen. Denn eine Wasserentnahme ist auch bei abgedecktem<br />
Becken möglich. Überschüssiges Wasser fließt dabei, wie unsichtbar<br />
gelenkt, über eine schmale Rille ab. Die Fläche lässt sich je nach<br />
Bedarf stufenlos absenken. Die Armatur ist mit „Hydronic Select“ ausgestattet<br />
und bietet Wasser in sechs Varianten: von eiskalt bis kochend und<br />
still oder gesprudelt. Und das stets gefiltert. Bedient wird es über ein<br />
flächenbündig integriertes Touchdisplay. Integrierte Aufbewahrungslösungen<br />
im Smart Body lassen Spülutensilien elegant verschwinden. Die<br />
Markteinführung soll im Herbst 20<strong>22</strong> erfolgen.<br />
Foto: BSH<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 51
Hausgeräte/IFA 20<strong>22</strong><br />
Fotos: Samsung<br />
„Bespoke“-Backofen im neuen Farbton beige.<br />
Ebenfalls neu: der edle Ton „Blue“.<br />
Vernetzt und in Farbe<br />
Individualisierung und Konnektivität – das sind charakteristische Aspekte der<br />
Neuheiten, die Samsung für die IFA 20<strong>22</strong> ankündigt. Unter anderem wird das<br />
farbige „Bespoke“-Portfolio um Mikrowellen und Backöfen ergänzt.<br />
KI-gesteuerte Wäschepflege gibt es auch.<br />
Unter dem Motto „#Connected – für jeden Lifestyle“ demonstriert<br />
Samsung die bunte Vielfalt seines Produktportfolios.<br />
Damit realisiert der Hersteller, dass Menschen<br />
Produkte, die sie im Alltag begleiten, an ihre<br />
Lebensweise anpassen können. Sei es, dass die Farbkombination<br />
des Kühlschranks einen harmonischen<br />
Design-Akzent im Interieur setzt. Oder dass smarte<br />
Funktionen auf dem Fernseher auf den Familienalltag<br />
abgestimmt sind. Im Fokus stehen Produktneuheiten,<br />
die personalisierbar sind und im offenen Ökosystem<br />
von Samsung harmonisch zusammenspielen.<br />
Als farbenfrohes Erlebnis stellt Samsung schon vor<br />
Messestart Produkt-Highlights aus den Bereichen<br />
Hausgeräte, TV, Audio, Display und Mobile vor. Zwei<br />
Entwicklungen prägen die Erweiterung des Portfolios:<br />
individuelle Farbauswahl personalisierbare<br />
Funktionen.<br />
So individuell wie Du<br />
„Das Leben, die Menschen, ihre Lebensweisen sind ungemein<br />
facettenreich. Und die Vielfalt hat sich mit den<br />
neuen hybriden Lebensweisen noch einmal erhöht. Mit<br />
der Einführung unserer Bespoke-Kühlschrankserie<br />
haben wir diese Entwicklung adressiert und die Möglichkeit<br />
geschaffen, Farbe und Persönlichkeit in die eigene<br />
Küche zu bringen. Das Konzept kommt an, unsere<br />
Bespoke-Familie wächst und lässt sich jetzt auch<br />
in Wohn- und Arbeitszimmer, Bad und Funktionsraum<br />
blicken“, erläutert Diana Diefenbach, Senior Manager<br />
Technical Product Management & Communication<br />
bei Samsung Electronics. Zur IFA bekommt die<br />
„Bespoke- Familie“ Zuwachs durch eine neue Generation<br />
von Hausgeräten in stilvollen Farben und smarten<br />
Ausstattungsmerkmalen.<br />
Die neuen „Bespoke“-Backöfen bringen mit modernen<br />
Gar-Funktionen wie „Dual Cook Steam“, „Air Sous<br />
Vide“ oder „AirFry“ vielfältige Möglichkeiten in die Küche,<br />
unterschiedliche Gerichte gleichzeitig zuzubereiten<br />
und das Kochen zum Erlebnis werden zu lassen.<br />
„SmartThings Cooking“ erstellt zudem personalisierte<br />
Rezepte und hilft, einen passenden Essensplan zu erstellen.<br />
Per App bleiben die Vorgänge im Ofen jederzeit<br />
im Blick. Die neuen „Bespoke“-Mikrowellen bringen<br />
neben mehr Farbe erweiterte Automatikprogramme in<br />
den häuslichen Kochalltag.<br />
Die „Bespoke“-Strategie hat Samsung auch auf die<br />
Wäschepflege ausgedehnt. Die neuen KI-gesteuerten<br />
„Bespoke“-Waschmaschinen und -Trockner passen<br />
sich „an die individuellen Bedürfnisse der Menschen<br />
an“, verspricht der Hersteller: mit personalisierten Programmvorschlägen,<br />
automatisierten Reinigungsprozessen<br />
sowie zusätzlichen Programmfunktionen. Sie<br />
sind Teil des SmartThings-Ökosystems und können<br />
auch miteinander kommunizieren.<br />
Mehrwert durch Vernetzung<br />
Neben den Produkt- und Content-Neuheiten demonstriert<br />
Samsung vernetzte Szenarien für verschiedene<br />
Lebensstile im offenen Ökosystem von „SmartThings“.<br />
Hier kommt mit „SmartThings Energy“ noch in diesem<br />
Jahr eine weitere Funktion für den deutschen Markt.<br />
Damit könne der Stromverbrauch angeschlossener Geräte<br />
überwacht und gesteuert werden. Die App schlägt<br />
Maßnahmen für mögliche Energieeinsparungen auf<br />
Basis des individuellen Nutzungsverhaltens vor. „So<br />
zeigt ‚SmartThings Energy‘, wie die Konnektivität der<br />
Geräte im individuellen Alltag unterstützen und ein<br />
nachhaltigkeitsbewusstes Verhalten fördern kann“, benennt<br />
Samsung den Nutzen dieser Neuheit.<br />
52 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Foto: Siemens Hausgeräte<br />
Für Premiumansprüche<br />
mit viel<br />
Glas und hochauflösendem<br />
TFT-Touchdisplay:<br />
der neue<br />
„iQ700 studioLine“<br />
mit Bräunungssensor<br />
und vielen weiteren<br />
sensorgesteuerten<br />
Funktionen.<br />
Mit KI zum perfekten Ergebnis<br />
Siemens Hausgeräte wird auf der IFA 20<strong>22</strong> in Berlin einen neuen Backofen mit KI-Technologie<br />
vorstellen: Beim „iQ700 studioLine“ lassen sich Backergebnisse an persönliche Vorlieben anpassen.<br />
Das gelingt mit einer im Innenraum integrierten Kamera mit Bräunungssensor.<br />
Die „studioLine“-Neuheit soll den Nutzerinnen<br />
und Nutzern mehr Unabhängigkeit<br />
schenken. Der gewünschte Bräunungsgrad<br />
eines Gerichts kann auf einer<br />
Skala eingestellt werden. Mithilfe einer<br />
integrierten Kamera und künstlicher Intelligenz<br />
bereitet es der Backofen anschließend<br />
nach Vorgabe zu. Ist der bevorzugte<br />
Bräunungsgrad erreicht, schaltet sich der<br />
„iQ700“ automatisch ab. Köchin oder Koch<br />
erhalten über die Home Connect App eine<br />
Nachricht auf ihrem Mobilgerät – wo auch<br />
immer sie sich gerade aufhalten.<br />
Optisch setzt das Gerät auf zurückhaltendes<br />
Design mit nahezu vollflächigem<br />
dunklem Glas. Ein gläserner Griff unterstreicht<br />
die elegante Anmutung. Auf den<br />
ersten Blick kaum sichtbar, scheint er bei<br />
näherem Hinsehen vor der Front schwerelos<br />
zu schweben – und liegt laut Hersteller<br />
doch solide in der Hand. Kanten,<br />
Rundungen und Abmessungen seien harmonisch<br />
aufeinander abgestimmt und lassen<br />
den iQ700 nahtlos mit der modernen<br />
Küchenumgebung verschmelzen.<br />
Assistenz im Ofen<br />
Die zahlreichen Gerätefunktionen lassen<br />
sich per Sprachbefehl steuern, unter<br />
anderem über Amazon Alexa. Eine<br />
davon ist der neue „Oven Assistant“.<br />
Damit wird über die Sprachsteuerung<br />
das gewünschte Gericht genannt und<br />
der „iQ700“ schlägt die perfekte Programmeinstellung<br />
vor. Ein „Ok“ genüge,<br />
um mit dem Vorheizen, Backen, Braten<br />
oder Grillen zu starten. Zudem betont<br />
Siemens: „Der Shortcut zu den zahlreichen<br />
Spezialfunktionen des Geräts<br />
sorgt für Gelinggarantie und steht auch<br />
per Touch über die Home Connect App<br />
zur Verfügung.“<br />
Neues Bedienerlebnis<br />
Auch an der Blende erwarte die Nutzer ein<br />
neues Bedienerlebnis. Hier ermöglicht ein<br />
hochauflösendes TFT-Touchdisplay Zugang<br />
zu verschiedenste vollautomatische<br />
Brat- oder Backprogramme. Vollflächige<br />
Foodaufnahmen zeigen die Möglichkeiten.<br />
Mithilfe der „ cookControl Pro“-Funktion<br />
können User dabei sogar individuelle<br />
Wünsche äußern – wie etwa einen schnellen<br />
Programmablauf oder ein besonders<br />
saftiges oder knuspriges Ergebnis. Der<br />
Ofen wendet automatisch die richtigen<br />
Einstellungen an und schaltet sich ab, sobald<br />
das Gericht fertig ist.<br />
Jetzt mit Volldampf<br />
Neu ist auch die Funktion „fullSteam<br />
Plus“: Dabei werden Lebensmittel mit<br />
einer ausgewogenen Kombination aus<br />
Dampf und Hitze bei bis zu 120 °C bis zu<br />
20 Prozent schneller zubereitet als mit der<br />
bekannten Vorgängerversion „fullSteam“<br />
bei 100 °C. Eine zusätzliche Weiterentwicklung<br />
ist der „bratSensor Plus“: Um<br />
ein möglichst exaktes Ergebnis zu erhalten,<br />
misst er die Temperatur des Fleisches<br />
an drei verschiedenen Stellen. Der<br />
„baking Sensor Plus“ ermittelt während<br />
des vollautomatischen Backens die Feuchtigkeit<br />
im Ofen und garantiere dadurch<br />
„ausgezeichnetes Gelingen“, so Siemens.<br />
Mithilfe der beiden Sensoren stellt die<br />
Home Connect App sicher, dass Nutzerinnen<br />
und Nutzer die aktuelle Backzeit stets<br />
im Blick behalten.<br />
Neuer Trendreport auf der IFA<br />
Siemens Hausgeräte befasst sich traditionell<br />
intensiv mit den Veränderungen der<br />
Lebensbedingungen. Michael Mehnert,<br />
Geschäftsführer Siemens Hausgeräte,<br />
kündigte dazu einen neuen Trendreport<br />
an, der auf der IFA 20<strong>22</strong> vorgestellt werden<br />
wird.<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 53
Küchenmöbel<br />
Zusammenspiel der Gegensätze<br />
Im Showroom „Monte Santo“ in der Mailänder Innenstadt zeigte SieMatic parallel zur Eurocucina<br />
die neue Stilwelt „Mondial“. Charakteristisch für diese Stilwelt ist die Verbindung von scheinbaren<br />
Gegensätzen: schlichte geometrische Formen treffen auf die Opulenz ausdrucksstarker Materialien.<br />
Das verleiht den Küchen eine besondere Präsenz.<br />
Im Mailänder Showroom konnten die<br />
Messegäste zwei sehr unterschiedliche<br />
Umsetzungen erforschen. Eine davon mit<br />
viel Stein. Ein deutliches Statement setzt<br />
dabei der dunkelmarmorierte Kalkstein<br />
„Grigio Carnico“ in 30 mm Stärke als<br />
vierseitige Umhüllung der zentral platzierten<br />
Insel. Diese wird um einen runden<br />
Bartisch in Sandwichbauweise mit<br />
einer 12 mm starken Quarzit-Platte im<br />
hellmarmorierten Dekor „White Fantasy“<br />
ergänzt. Für die Unterkonstruktion der<br />
Platte verwendet SieMatic die Oberfläche<br />
„Eiche Travertin geflammt“. Auch<br />
die neuen Rahmenfronten tragen diese<br />
Dekorbezeichnung. Einen prägnanten<br />
Kontrast zum dunklen Kalkstein setzen<br />
die 80 mm starke Arbeitsplatte der Spülenzeile,<br />
die Nischenauskleidung und<br />
das neue 140 mm starke Küchenboard<br />
im hellen Quarzit. Auch das frische<br />
54 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
„grau-violett samtmatt“ (Lack) der raumhoch<br />
geplanten Hochschränke links und<br />
rechts der Unterschrankzeile akzentuiert.<br />
Dabei handelt es sich um einem von<br />
1950 Farbtönen des „SieMatic Individual<br />
Colour Systems“. Zentral vor der Kopfwand<br />
platziert betont die neue „SLX Vitrine<br />
mit Reliefglas“ und schwarzmatt<br />
eloxierten Rahmen die Längsachse.<br />
Ihre an der Vitrinen-Rückwand eingehängten<br />
Auszugkuben und die Aufsatzschränke<br />
nehmen den Schwarzton in<br />
Mattlack auf. In Gänze komponiert das<br />
Raumplanungskonzept nicht nur frisch<br />
und zeitgemäß mit edlen Materialien,<br />
Tönen und Kontrasten, es spielt auch mit<br />
den Proportionen und in Form von Tiefenversprüngen<br />
mit dem Verschieben<br />
von Volumina.<br />
Parallel zur Premiere der Stilwelt<br />
„Mondial“ stellte SieMatic ein neues Showroom-Konzept<br />
vor. Dieses basiert auf Bereiche<br />
für Inspiration und Kommunikation<br />
zwischen denen die Kundinnen und<br />
Kunden im Planungsprozess pendeln und<br />
die laut Unternehmen einen multisensorischen<br />
Einblick in die Welt der Premiumund<br />
Luxusküchen von SieMatic geben.<br />
Zeitgemäßer Luxus<br />
Die Auffassung von Luxus hat sich nach<br />
Ansicht von SieMatic in den letzten Jahren<br />
grundlegend geändert. Darauf basiert auch<br />
die Entwicklung der neuen Stilwelt „Mondial“.<br />
Der Hersteller erläutert: „Da die heutigen<br />
Luxuskonsumenten in ihrer Wahl<br />
immer anspruchsvoller werden, erleben<br />
wir ein neues und sich entwickelndes Verständnis<br />
von Luxus. Bei diesem Konzept<br />
von Luxus geht es weniger um oberflächliche<br />
Statussymbole, die die Kunden besitzen<br />
wollen, sondern vielmehr darum, wer<br />
sie sein wollen. Sie wollen von Marken inspiriert<br />
und emotional angesprochen werden.<br />
Marken, die ihnen helfen, ihre eigene<br />
Individualität zum Ausdruck zu bringen.<br />
Aber das ist noch nicht alles: Vor allem Luxuskunden<br />
gleichen ihr eigenes Werteverständnis<br />
mit den Werten von Marken ab,<br />
bevor sie in einen authentischen Dialog<br />
mit einer Marke treten. SieMatic nimmt<br />
die Beweggründe dieser sich wandelnden<br />
Luxus- und Lebenswelt zum Anlass, ein<br />
zeitgemäßes Konzept von Luxusküchen zu<br />
entwickeln, welches den Kunden die Möglichkeit<br />
bietet, sich größtmöglich individuell<br />
zum Ausdruck zu bringen.“<br />
Fotos: SieMatic<br />
7/8/20<strong>22</strong>
Küchenmöbel<br />
Unter einem<br />
Dach<br />
„Eine Küche wie ein Spaziergang<br />
durchs mediterrane Hinterland,<br />
wo Natürlichkeit auf<br />
Weite trifft und kulinarischer<br />
Genuss ein Zuhause hat.“ Mit<br />
diesen blumigen Worten beschreibt<br />
Schüller die Wohnküchen<br />
„Finca“. Basis der<br />
Country-Darstellung ist eine<br />
tiefblaue Satinlack-Front mit<br />
Pore und dezenter Holzmaserung.<br />
Die dazu ausgewählten<br />
Messinggriffe wirken edel und sollen zeitlose Behaglichkeit vermitteln. Zeitgemäß erwünschte Akzente setzen die Quarzstein-Arbeitsplatte<br />
(von Schüller-Tochter Systemo) und die Aufsatzschränke mit Glastüren. Weitere Details: Einsätze und Flex-Boxen aus<br />
„ Eiche natur“, offene Regalelemente, Tellerregal und geschweifte Wangenbordstütze. „Finca“ war Teil der Schüller-Inszenierung auf<br />
der EuroCucina. In Mailand präsentierte sich der Hersteller mit zwei starken Marken unter einem Dach. Im Fokus: die Premiummarke<br />
next125 im neuen Look und neuer Kollektion (siehe KÜCHENPLANER 5/6 20<strong>22</strong>).<br />
Marmoriert<br />
Foto: Schüller<br />
Wer Marmor liebt, wird beim neuen Cosentino- Dekor<br />
„Dekton Onirika“ zweimal hinschauen. Die ultrakompakten<br />
Oberflächen mit ausdrucksstarken Äderungen<br />
lassen ein opulent-luxuriöses Flair entstehen. Erhältlich<br />
sind die Farbtöne „Awake“, „ Lucid“, „Somnia“, „Neural“,<br />
„Trance“, „ Vigil“, „Daze“ und „ Morpheus“. Hersteller<br />
Cosentino präsentierte die Kollektion erstmals auf der<br />
EuroCucina in Mailand. Ebenso „Dekton Kraftizen“. Dabei<br />
ließen sich die Entwickler vom „ Stucco Veneziano“<br />
inspirieren. Diese aufwändige, mehrschichtige Spachteltechnik<br />
ermöglicht farbig marmorierte Oberflächen.<br />
„Kraftizen“ gibt es in seidigen und extra matten Farbtönen.<br />
Die Dekorbezeichnungen lauten „ Albarium“,<br />
„ Argentium“, „Micron“, „Nacre“ und „Umber“.<br />
Fotos: Cosentino<br />
Dekor „Micron“ aus der neuen Kollektion „Kraftizen“.<br />
Dekor „Awake“ aus der neuen Kollektion „Onirika“.<br />
56 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
„Revego“ – die Lösung von Blum zum Verbergen von Küchenzeilen oder ganzen Wohnbereichen.<br />
Fotos: Blum<br />
Räume flexibel nutzen<br />
Küche sowie Ess-, Wohn- und Arbeitsbereiche wachsen in der modernen<br />
Wohnraumnutzung immer mehr zusammen. Große Möbelfronten<br />
verbergen bei Bedarf Küchenzeilen oder ganze Wohnbereiche.<br />
Das braucht eine tragfähige Beschlagtechnik. „Revego“<br />
zählt zu den technischen Lösungen, mit denen sich große Flächen<br />
komfortabel bewegen lassen. Dabei handelt es sich um die neuen<br />
Pocketsysteme vom österreichischen Beschlägehersteller Blum. So<br />
lassen sich funktionale Möbelzeilen verbergen und die Wohnqualität<br />
erhöhen. Zudem eröffnen sich völlig neue Perspektiven, wenn<br />
komplette Wohnbereiche einfach geöffnet oder geschlossen werden<br />
können. Die neuen Gestaltungsmöglichkeiten sind der Küche<br />
ebenso umsetzbar wie im Homeoffice, dem Hauswirtschaftsraum<br />
oder in der Garderobe. Dank der Bewegungstechnologie „Tip-On“<br />
öffnen Möbelnutzerinnen und Möbelnutzer die Türen durch<br />
sanftes Antippen und Schieben sie komplett in das Pocket. Der Arbeitsbereich<br />
ist nun barrierefrei zugänglich. Zum Schließen reicht<br />
ein kurzes Drücken auf die Front, diese wird aus dem Pocket ausgeworfen<br />
und der Anwender oder die Anwenderin kann mit einem<br />
weiteren Druck den kompletten Bereich wieder verbergen.<br />
Pocketsysteme schaffen neue Gestaltungsmöglichkeiten in<br />
der Küche, dem Homeoffice, im Hauswirtschaftsraum oder<br />
der Garderobe.<br />
Für ein und zwei Türen<br />
Mit „Revego“ realisiert der Hersteller Einschiebetürsystem für<br />
Einzel- und Doppeltüranwendungen. Die Technik ist vollständig<br />
integriert. „Deshalb lässt sich eine solche Gestaltungslösung<br />
einfach in die Küchen- oder die Möbelzeile eingliedern“, so das<br />
Unternehmen. Pocketsysteme werden laut Blum mit je einem<br />
eigenen schmalen Korpus mit fixen Breiten, dem sogenannten<br />
Pocket, neben den Möbeln mit freien Gestaltungsmöglichkeiten<br />
eingeplant: die Einzeltür „uno“ mit 100 mm und die Doppeltür<br />
„duo“ mit 150 mm breiten Pockets. Zudem können Pocketsysteme<br />
bereits vorproduziert und vormontiert zum Aufstellort geliefert<br />
werden. Die Endmontage vor Ort ist laut Blum ebenso einfach:<br />
„Pockets aufstellen, ausrichten und befestigen, Türen und Laufträger<br />
installieren, einstellen – fertig.“<br />
Die Ecke<br />
neu erfinden.
Küchenmöbel<br />
Individuelle<br />
Extras<br />
„Modern, vielseitig, kombinierbar“<br />
sind die Attribute von „nolteneo“. Auf<br />
der EuroCucina in Mailand präsentiert<br />
Nolte Küchen das zur Ausstattungslinie<br />
weiterentwickelte Premiumprogramm<br />
erstmals in vollem Umfang.<br />
nolteneo sei die Ausstattungslinie für alle, die aus ihrer<br />
Küche etwas Besonderes machen wollen, betont das<br />
Unternehmen. Wobei Exklusivität und leicht zu realisierende<br />
Vielfalt Hand in Hand gehen sollen. Denn Planer<br />
können die Exklusivelemente von „nolteneo“ mit<br />
dem gesamten Produktspektrum des Kernsortiments<br />
kombinieren. Es gibt keine gesonderte Typenliste,<br />
dafür einen gemeinsamen Softwarekatalog.<br />
Nolte-Geschäftsführer Eckhard Wefing erklärt<br />
das Prinzip so: „Wer sich für ein Element aus der<br />
‚nolteneo‘-Kollektion entscheidet, bekommt automatisch<br />
als Basisausstattung ein modernes Schubkasten-<br />
und Auszugssystem, die ‚neoBOX‘. Sie ist<br />
eines der Elemente, mit denen jede ‚nolteneo‘-Küche<br />
ausgestattet ist. Unsere Partner können also<br />
Auch mit Beleuchtung<br />
Die „neoBOX“, das exklusive Auszugsystem von<br />
„nolteneo“, ist in Anthrazit gehalten und mit einer besonders<br />
schmalen Seitenzarge ausgestattet. Diese ist in<br />
den Auszügen ab 450 mm extra hoch. Die Innenauszüge<br />
verfügen über eine Blende aus satiniertem Glas.<br />
Möglich ist auf Wunsch eine per Akku betriebene LED-<br />
Beleuchtung, die sich beim Betätigen der Schubkästen<br />
automatisch an- und abschaltet und erst nach 450 bis<br />
700 Öffnungszyklen neu geladen werden muss. Lieferant<br />
des Auszugsystems ist Hettich (AvanTech YOU).<br />
58 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Fotos: Nolte Küchen<br />
Auf der EuroCucina: „neoSLATE“ mit Schieferfurnier,<br />
kombiniert mit „SOFT LACK“ in Hennarot<br />
aus dem Kernsortiment von Nolte Küchen.<br />
Das Sockelgestell gehört zu den exklusiven<br />
Gestal tungs elementen von „nolteneo“.<br />
mit minimalem Aufwand Küchen aufwerten, ohne das<br />
Budget zu sprengen. Gleichzeitig haben sie mehr Spielraum<br />
für Kunden mit gehobenen Designansprüchen.“<br />
Spielraum für die Planung<br />
Individueller Gestaltungsmöglichkeiten sind bei<br />
„ nolteneo“ Konzept. Zum Beispiel mit dem Griffmuldenprofil<br />
in der Variante „MatrixArt ONE“. Es liegt unterhalb<br />
der Arbeitsplatte und kann beleuchtet werden. Der<br />
untere Bereich der Schränke ist dann mit „Push-to-open“<br />
ausgestattet. Akzente lassen sich zudem mit einer umlaufenden<br />
Schattenfuge setzen. Sie entsteht durch ein<br />
12 mm breites Profil zwischen Front und Wange.<br />
Ebenfalls prägend sind hochwertige Oberflächen.<br />
Spiegelglas zum Beispiel („neoMIRROR“) oder Steinfurniere<br />
sowie Marmor- oder Metalloptik. Fronten in<br />
Holz gibt es auch. Abgestimmte Seitenverkleidungen,<br />
wie sie im Kernsortiment für „MatrixArt“ erhältlich<br />
sind, sollen bei „nolteneo“ ein durchgängig harmonisches<br />
Bild schaffen. Sie werden durch ein entsprechendes<br />
Angebot an Arbeitsplatten und Thekenelementen<br />
ergänzt. Flexibel ist auch die Ausführung der<br />
Sichtseiten und Korpusfarben, die individuell auf die<br />
Fronten abgestimmt werden können.<br />
Wohnlich mit fließenden Übergängen<br />
Neben den Möglichkeiten von „nolteneo“ zeigte Nolte<br />
Küchen in Mailand ausgewählte wohnliche Planungen<br />
mit Neuheiten aus dem Kernprogramm – und bezog<br />
angrenzende Wohnräume mit ein. Dabei legte der Hersteller<br />
Wert auf fließende Übergänge. Gezeigt wurde<br />
zudem ein Arbeitsplatz für das Homeoffice, eine Ankleide<br />
und einen Hauswirtschaftsraum. Nolte SPA, die<br />
Badezimmerkollektion, rundete die Apartmentplanung<br />
ab. In Summe wurden neun Planungen auf 500 m 2 Fläche<br />
in Szene gesetzt. Geschäftsführer Eckhard Wefing<br />
zieht dieses Fazit: „Wir haben nicht einfach nur Küche<br />
an Küche präsentiert, sondern immer auch den Übergang<br />
in den Wohnbereich aufgezeigt. So wurde schnell<br />
klar: Nolte Küchen kann mehr als Küchen. Spätestens<br />
beim Hauswirtschaftsraum, dem Ankleidezimmer und<br />
dem sich daran anschließenden Bad von Nolte SPA war<br />
unseren Gästen bewusst: Hier bekommt man alles aus<br />
einer Hand. Dieser ganzheitliche Ansatz und die authentische<br />
und zugleich stilvolle Präsentation haben<br />
dafür gesorgt, dass unser Stand während der gesamten<br />
Messe sehr gut besucht war und aus allen Bereichen<br />
positives Feedback kam.“<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 59
Betriebsmanagement<br />
Die fetten Jahre sind vorbei<br />
Was jetzt auf<br />
den Küchenhandel zukommt<br />
Obwohl es anfangs anders befürchtet wurde, hat Corona dem Küchenhandel nichts<br />
anhaben können. Im Gegenteil: Küchenstudios blicken auf zwei Jahre mit vollen<br />
Auftragsbüchern und ordentlichem Wachstum zurück. Damit ist es nun aller<br />
Wahrscheinlichkeit nach vorbei. Denn gleich drei Faktoren werden für eine Marktbereinigung<br />
sorgen. Ingo Anneken von der SEB Steuerberatung skizziert die<br />
Gefahren situation und gibt Tipps, wie Unternehmer sich vorbereiten können.<br />
„Jede Hochphase ist einmal vorbei – das ist einer der<br />
ehernen Grundsätze der Wirtschaft. Die Frage ist bloß,<br />
zu welchem Zeitpunkt und in welcher Geschwindigkeit<br />
es wieder abwärts geht. Nach den überraschend guten<br />
Corona-Jahren bahnt sich derzeit eine prägnante und<br />
gefährliche Situation an, die dafür sorgen könnte, dass<br />
der Markt sich weiter bereinigt. Warum das so ist?<br />
Weil von mindestens drei Seiten Probleme auf den Küchenhandel<br />
zukommen, die als Langzeitfolgen der Pandemie<br />
und als direkte Auswirkung des Krieges in der<br />
Ukraine entstanden sind. Durch Probleme in den Lieferketten<br />
und deutlich gestiegene Rohstoff- und Energie<br />
prei se wird die Industrie ihre Preise erhöhen, und<br />
zwar mindestens um 15 Prozent. Darüber hinaus wird<br />
sich die Nachfrage auf Verbraucherseite abschwächen,<br />
denn die Kunden werden aufgrund der unsicheren<br />
Zeiten zunehmend zurückhaltender – besonders hinsichtlich<br />
größerer Investitionen wie einer neuen Küche.<br />
Und drittens wird der zeitliche Ablauf dieser beiden<br />
Szenarien Probleme bereiten: Die Rohgewinne werden<br />
niedriger ausfallen. Gleichzeitig wird es weniger Anzahlungen<br />
und niedrigere Deckungsbeiträge aus weniger<br />
Auslieferungen geben. Die Folge: Küchenstudios,<br />
die jetzt nicht aufpassen, laufen Gefahr, in die Insolvenz<br />
zu rutschen.<br />
Vorausschauend mit Preiserhöhungen umgehen<br />
Jedes dieser drei ineinander verschränkten Gefahrenszenarien<br />
sollte nun genau betrachtet und strategisch<br />
angegangen werden. Wie geht man mit den Preiserhöhungen<br />
für Möbel und Zubehör um? Zunächst ist<br />
Schnelligkeit gefragt: Wer heute einen Kaufvertrag<br />
abschließt, zahlt den alten Preis, wird die Ware aber<br />
vor aus sichtlich in der Zeit nach der Preiserhöhung erhalten.<br />
Maßnahme Nr. 1 ist also: Ware frühzeitig bestellen,<br />
um die heutigen Preise zu sichern. Die zweite<br />
Maßnahme greift die zukünftige Preiserhöhung auf:<br />
Sie sollte bereits jetzt in der Kalkulation berücksichtigt<br />
werden. Dazu sollte der prozentuale Unterschied zwischen<br />
Netto-Einkaufspreis und Brutto-Verkaufspreis<br />
auf vorschlagsweise <strong>22</strong>0 Prozent hochgesetzt werden.<br />
Falls auch die übrigen Kostenerhöhungen weitergegeben<br />
werden müssen, beträgt der Kalkulationsaufschlag<br />
entsprechend 230 Prozent. Eine dritte Maßnahme<br />
betrifft den bereits vorhandenen Auftragsbestand.<br />
Für diesen sollte bereits heute die Bestellung ausgelöst<br />
werden. Weicht das Aufmaß später ab, können Bestellung,<br />
bzw. Auftragsbestätigung nachträglich korrigiert<br />
werden.<br />
Trotz Kaufzurückhaltung Kunden gewinnen<br />
Klar, es wird schwieriger werden, Kunden zu gewinnen<br />
als in den letzten zwei Jahren. Doch grundsätzlich<br />
gilt: Es werden auch in Zukunft Küchen benötigt.<br />
Auf absehbare Zeit wird der Markt aber schrumpfen.<br />
Wer sich trotzdem Marktanteile sichern möchte,<br />
sollte auf die klassischen Instrumente setzen: Zunächst<br />
gilt es Kosteneinsparungsmöglichkeiten voll<br />
auszuschöpfen. Das ist eigentlich eine Binsenweisheit,<br />
doch in der jüngeren Vergangenheit sind die Sparmaßnahmen<br />
eventuell nicht ganz so konsequent betrieben<br />
worden, wie es der enger werdende Markt nun<br />
notwendig macht. Diese Anstrengungen können entweder<br />
an die Kunden weitergereicht werden, was zu<br />
Wettbewerbsvorteilen führt. Oder sie werden in Maßnahme<br />
zwei investiert: Gibt es spezielle Werbung, explizite<br />
Werbeaussagen, mit denen jetzt die Kunden angesprochen<br />
werden können? Sicher ist: Mit Aktionen<br />
wie Werksverkäufen oder ähnlichem kann man auch<br />
preisbewusste Kunden ansprechen. Und zuletzt: In<br />
Auslieferung, Planung oder Reklamationsbearbeitung<br />
schneller und effizienter zu werden, sorgt für zufrie-<br />
60 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
dene Kunden und zufriedene Kunden sorgen für neue<br />
Kunden. Dazu sollte auf jeden Fall das Empfehlungsmarketing<br />
verstärkt angegangen werden.<br />
Liquiditätsengpässe vermeiden<br />
In Krisenzeiten ist die Liquidität oft ein großes Problem.<br />
Eigentlich gesunde Unternehmen können, wenn<br />
sie nicht aufpassen, in die Zahlungsunfähigkeit rutschen.<br />
Um das zu vermeiden, haben Küchenstudios<br />
einige Stellschrauben in der Hand, die sie je nach individueller<br />
Situation justieren können: Musterküchen<br />
schneller zu drehen, bedeutet Umsätze aus bereits bezahlter<br />
Ware zu generieren. Bei verkauften Küchen<br />
kann sich eine zweite Anzahlung empfehlen, zum<br />
Beispiel könnten vier Wochen vor dem Aufbautermin<br />
noch einmal 20 Prozent des Kaufpreises gefordert werden.<br />
Auf Kostenseite sollten Küchenstudios die Zahlungsziele<br />
ihrer Lieferanten ausschöpfen und den Forderungsbestand<br />
vermindern. Steuervorauszahlungen<br />
können nach unten angepasst werden. Und um Geld zu<br />
sparen, sollte bei jeder Investition genau hingeschaut<br />
werden: Bringt dieses Invest mehr Kaufverträge? Falls<br />
die Antwort „Ja“ lautet, kann gerne investiert werden.<br />
Ebenso natürlich, wenn eine Investition unbedingt notwendig<br />
ist. In jedem Fall sollte aber geprüft werden, ob<br />
die Aufwendung durch einen Bankkredit gedeckt werden<br />
kann. Apropos Bank: Für den Notfall sollte auch<br />
daran gedacht werden, die Kontokorrentlinien bei der<br />
Bank zu erhöhen.<br />
Die Schnellen und Agilen fressen die Großen<br />
Niemand weiß, wie lange die Krisenstimmung anhalten<br />
wird. Immerhin ist aber sicher: Küchen werden<br />
weiter benötigt und auch verkauft. Die Frage ist also,<br />
wie ein Küchenstudio sich im Markt behaupten kann.<br />
Und es werden nicht unbedingt die Großen sein, die<br />
die Kleinen fressen. Statt Größe sind andere Werte gefragt.<br />
Einer davon ist die Stärke, gemessen im Verhältnis<br />
zur jeweiligen Größe des Küchenstudios. Wer jetzt<br />
gemeinsam mit seinem betriebswirtschaftlichen Berater<br />
eine Unternehmensplanung für die nächsten zwei<br />
Jahre auf die Beine stellt, bekommt Risiken und mögliche<br />
Maßnahmen aufgezeigt – und zwar genauer und<br />
individueller als es oben skizziert ist. Weiterer Vorteil<br />
einer Planung: Handlungsweisen und Änderungen<br />
der Verhältnisse können schnell eingearbeitet werden.<br />
Und daraus wiederum lassen sich schnell Maßnahmen<br />
ableiten. Der andere Wert ist Schnelligkeit. Wer wendig<br />
und agil ist, hat erheblich bessere Chancen durch die<br />
Krise zu kommen als langsame, träge Unternehmen.<br />
Am Ende bleibt die Hoffnung, dass auch diese Krise,<br />
wie schon vor zwei Jahren, schneller vorüber sein wird<br />
als gedacht. Heute Vorsicht walten zu lassen, ist aber<br />
dennoch besser als morgen aus Nachsicht die Türen<br />
schließen zu müssen.<br />
Foto: SEB Steuerberatung<br />
Ingo Anneken und die SEB Steuerberatung<br />
Der dreifache Vater Ingo Anneken (Foto) ist seit 2009 Geschäftsführer<br />
der SEB Steuerberatung. Gemeinsam mit seinen<br />
Kollegen unterstützt er die Kunden über die klassische<br />
Steuerberatung hinaus hinsichtlich einer Vielzahl an betriebswirtschaftlichen<br />
Fragen – von der Rechtsformoptimierung<br />
bis hin zur Existenzgründung. Zudem ist er Fachberater<br />
für Unternehmensnachfolge (DStV e.V.). Die SEB<br />
Steuerberatung beschäftigt 50 Mitarbeiter und ist seit<br />
1990 auf den Kücheneinzelhandel spezialisiert. Derzeit betreut<br />
die Beratungsgesellschaft rund 80 Kücheneinzelhandelsunternehmen<br />
unterschiedlicher Größen mit diversen<br />
Verbandszugehörigkeiten. Die persönliche Betreuung<br />
hinsichtlich betriebswirtschaftlicher, steuerrechtlicher,<br />
buchhalterischer und datenschutzrechtlicher Fragen steht<br />
dabei im Vordergrund.<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 61
Fachkräfte/Ausbildung<br />
Küchenstudios<br />
müssen mitmachen<br />
In der Küchenbranche fehlen Fachkräfte. Und die Lage fordert dringendes Handeln.<br />
Im KÜCHENPLANER-Interview sagt Sabine Gantzkow, Schulleiterin der Möbelfachschule<br />
(MöFa) in Köln: „Küchenstudios müssen viel aktiver bei der Nachwuchssuche<br />
werden.“<br />
KÜCHENPLANER: Wie überall fehlt auch in der Küchenbranche<br />
qualifizierter Nachwuchs. Spüren Sie das<br />
auch in der MöFa?<br />
Sabine Gantzkow: Vor 20 Jahren hatten wir noch zwei<br />
Küchen-Fachberater-Klassen mit 20 bis 25 Teilnehmern,<br />
also 50 Fachkräften. Heute sind es 15 bis 20 Studierende,<br />
die nach dem Abschluss sofort eine Stelle haben.<br />
Früher sind die Studierenden aus Unternehmerfamilien<br />
zu uns gekommen, danach kamen dann deren<br />
Kinder und sogar die Enkelkinder. Es gab Wartelisten.<br />
Heute wollen die Kinder z. T. nicht mehr in den<br />
elterlichen Betrieben arbeiten. Ein Teil der familiengeführten<br />
Unternehmen wurde auch aufgekauft und ist<br />
nicht mehr am Markt. Diese Zielgruppe ist also sehr<br />
viel kleiner geworden.<br />
Dazu kommt, dass die fertigen Studierenden heute<br />
unter den Jobangeboten frei wählen können. Außerdem<br />
jagt sich die Branche gegenseitig die guten Leute ab.<br />
Also kommen wenig Branchenfremde<br />
zum Studieren an die MöFa?<br />
Außerhalb der Branche ist nicht bekannt, welch großartige<br />
Möglichkeiten die Küchen- und Möbelbranche<br />
bietet. Viele kennen nur die Verkäuferinnen und Verkäufer<br />
im normalen Möbelhaus oder Mitnahmemarkt.<br />
Den meisten ist nicht bewusst, wieviel Kreativität und<br />
Fachwissen in diesen Berufen steckt. Das ist viel mehr<br />
als nur Verkaufen.<br />
Was bietet die MöFa für Studiengänge?<br />
Bei uns kann man die unterschiedlichsten staatlich anerkannten<br />
Abschlüsse machen. Der vier Semester dauernde<br />
Bachelor Professionell Wirtschaft mit Schwerpunkt<br />
Einrichtung oder Küche bereitet z. B. auf die<br />
Übernahme von Führungspositionen vor. Aufnahmebedingungen<br />
sind ein mittlerer Schulabschluss und<br />
eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine mindestens<br />
fünfjährigen Berufspraxis.<br />
Der praxisbezogenen Studiengang Interior Designer<br />
Einrichtung und Küche kombiniert warenkundliche,<br />
gestalterische und verkaufsbezogene Studieninhalte<br />
und ist auch für Quereinsteiger gut geeignet.<br />
Das duale Studium vereint Praxis und Theorie. In<br />
nur vier Semestern schließt man eine Ausbildung<br />
zum Einzelhandelskaufmann/-frau sowie das Studium<br />
staatlich geprüfter Betriebswirt ab. Nach zwei Jahren<br />
hat man einen IHK-Abschluss und bekommt nach<br />
einem weiteren Jahr einen Bachelor.<br />
Als Unternehmen kann man beim Arbeitgeberservice<br />
auch einen Bildungsgutschein für Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter beantragen, der bei uns<br />
anerkannt wird. Dann wird ein Großteil der Ausbildungs-Kosten<br />
übernommen. (Allerdings nicht für das<br />
Duale Studium; Anm. d. Red.)<br />
In unseren Studiengängen vermitteln wir ein sehr<br />
breites Basiswissen. Mit unseren Abschlüssen haben<br />
die Studierenden die Möglichkeit, auch zu Herstellern<br />
oder zu Verbänden zu gehen.<br />
Wie kann man das denn ändern?<br />
Wir als Schule können es nicht leisten, deutschlandweit<br />
Studierende zu akquirieren. Unserer Meinung nach<br />
müssten die Küchenstudios direkt vor Ort aktiv werden<br />
und bekanntmachen, was für großartige Berufe sie<br />
anbieten. Sie müssten sich direkt an die Schulen wenden<br />
und z. B. bei Berufsbörsen den Beruf des Küchen-<br />
Fachberaters vorstellen. Als Unternehmer kann man<br />
auch immer beim Arbeitsamt anfragen.<br />
Gerade in kleinen Orten muss man heimische Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter finden, die auch gerne<br />
vor Ort bleiben und arbeiten wollen. Für diese ist es<br />
doch durchaus attraktiv, eine Ausbildung oder ein duales<br />
Studium anzubieten, verbunden mit einem Aufenthalt<br />
in der tollen Stadt Köln. Und danach kann man<br />
wieder in die Heimat zurückkehren, wo man Familie<br />
und Freunde hat.<br />
Lernen Ihre Studierenden denn schon<br />
im Studium Küchen-Hersteller kennen?<br />
Wir machen regelmäßig Exkursionen zu unterschiedlichen<br />
Herstellern. Es finden Betriebsbesichtigungen<br />
statt und natürlich werden auch Kontakte<br />
geknüpft. Die Hersteller kommen aber auch zu uns<br />
nach Köln, halten Vorträge und machen Schulungen.<br />
Das ist eine perfekte Ergänzung zur Theorie, die wir<br />
vermitteln.<br />
Die MöFa ist staatlich anerkannt?<br />
Die Möfa ist eine Ersatzschule und wie eine öffentliche<br />
Schule aufgestellt. Wir haben offizielle Lehrpläne, die<br />
vom Schulministerium abgesegnet sind. Alles ist auch<br />
dem Bildungsserver zu finden und einsehbar.<br />
62 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Foto: MöFa<br />
„Vor Ort aktiv werden,<br />
sonst stehen wir<br />
in wenigen Jahren<br />
ohne jeden fähigen<br />
Nachwuchs da.“<br />
Sabine Gantzkow,<br />
Schulleiterin der MöFa.<br />
Gibt es ein solches Schulkonzept<br />
auch an anderen Orten?<br />
Die MöFa ist europaweit einzigartig. Es gibt Schulen,<br />
die sich vornehmlich mit dem Handwerklichen beschäftigen.<br />
Wir zielen ja mehr auf das Kaufmännische.<br />
Außerdem muss bei uns kein Schulgeld bezahlt werden,<br />
denn die MöFa wird zu 94 % durch das Land NRW<br />
refinanziert. Die restlichen 6 % werden vom Förderverein<br />
getragen. Außerdem bieten wir für Unternehmen<br />
ein Sponsoringkonzept.<br />
Wie viele Studierende sind an der MöFa?<br />
Pro Jahrgang gibt es um die 100 Studierende. Im Moment<br />
sind insgesamt inkl. Berufsschule und Fachabiturientinnen<br />
und Fachabiturienten 550 Studierende bei<br />
uns, früher waren es bis zu 700.<br />
Ich glaube, dass bei uns eine sehr familiäre Atmosphäre<br />
herrscht. Wir haben ein großes Vertrauensverhältnis<br />
zu unseren Studierenden und bemühen uns<br />
sehr, jeden individuell zu betreuen und zu begleiten.<br />
Gerade die älteren Studierenden, die z. T. als Quereinsteiger<br />
zu uns kommen, müssen sich nach längerer<br />
Berufstätigkeit erst einmal umstellen. Auch für diese<br />
sind wir immer da. Insgesamt herrscht hier ein nettes<br />
und respektvolles Miteinander.<br />
Wie sieht es mit der Wohnsituation aus?<br />
Wir haben 79 Wohnheim-Plätze. Das kleine Zimmer<br />
kos tet 650 Euro mit Vollverpflegung und Putzfrau. Dafür<br />
muss man sich rechtzeitig anmelden. Wir kümmern<br />
uns aber auch um Wohnungen für diejenigen, die<br />
keinen Wohnheimplatz bekommen haben.<br />
Wie haben Sie den Lockdown überstanden?<br />
Wir haben sehr schnell auf Online-Unterricht mit<br />
Teams umstellen können. Das nutzen wir auch immer<br />
noch, wenn z. B. ein Großteil der Klasse an Corona erkrankt<br />
ist. Wir stellen hier auch alle Unterrichtsmaterialien<br />
und Schulinfos ein.<br />
Wir bieten ein Rundum-Sorglos-Paket, mit dem die<br />
Studierenden optimal versorgt und perfekt auf den<br />
künftigen Beruf in der Küchenbranche vorbereitet werden.<br />
Wir sind allerdings darauf angewiesen, dass auch<br />
die Küchenstudios aktiv werden und vor Ort für diese<br />
schönen Jobs und die Branche Werbung machen. Sonst<br />
stehen wir in wenigen Jahren ohne jeden fähigen Nachwuchs<br />
da.<br />
Frau Gantzkow, herzlichen Dank für das Gespräch.<br />
Sybille Hilgert<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 63
Fachkräfte/Recruiting<br />
Bewerbung per Messenger<br />
Die Social-Media-Kanäle spielen bei der Fachkräftesuche eine immer wichtigere Rolle.<br />
„Gerade kleinere und mittlere Unternehmen sollten diese Plattformen nutzen, um die passenden<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen“, rät der Online-Marketing-Experte Chris Thieme.<br />
Er setzt bei seinen Beratungen auf Personal-Recruiting 4.0.<br />
Fotos: Thieme<br />
32 Millionen Menschen nutzen die Social-<br />
Mediaplattform Facebook. 27,8 Millionen<br />
Menschen sind regelmäßig auf<br />
Instagram unterwegs. Auch wegen dieser<br />
Zahlen bieten sich diese Kanäle als<br />
Recruiting-Plattformen an. Hier können<br />
Unternehmen auf sich aufmerksam<br />
machen und passende Bewerberinnen<br />
und Bewerber auf relativ einfachem Weg<br />
und jederzeit erreichen. Zwar funktioniere<br />
die Suche nach Fachkräften weiterhin<br />
auch über Jobplattformen, das Arbeitsamt<br />
oder Zeitungsanzeigen, so Thieme,<br />
doch die meisten Unternehmen bekämen<br />
auf diesem Weg kaum noch Bewerbungen.<br />
Für sie sei Personal-Recruiting<br />
über Social-Media-Kanäle der einfachste<br />
und effektivste Weg. Das läge u. a. daran,<br />
dass hier die richtigen Zielgruppen erreicht<br />
würden. Gerade mittelständische<br />
oder kleine Unternehmen könnten auf<br />
Facebook oder Instagram durch ständige<br />
Präsenz nicht nur einen hohen Bekanntheitsgrad<br />
aufbauen, sondern auch die<br />
passenden Bewerberinnen und Bewerber<br />
direkt in der Region erreichen.<br />
Online-Marketing-<br />
Experte Chris Thieme,<br />
Gründer und Inhaber der<br />
Chris Thieme Consulting<br />
GmbH, rät dazu, bei der<br />
Suche nach Fach kräften<br />
auch Instagram und<br />
Facebook zu nutzen.<br />
Zielgruppen passend abholen<br />
Damit holen die Unternehmen die Zielgruppen<br />
dort ab, wo sie in ihrer Freizeit<br />
und nach Feierabend „unterwegs“<br />
sind. Zum Beispiel diejenigen, die mit ihrem<br />
Job nicht ganz zufrieden sind, die<br />
aber das passende Unternehmen für einen<br />
Jobwechsel noch nicht gefunden haben.<br />
Oder diejenigen, die wieder in ihre<br />
Heimat zurückziehen wollen und sich<br />
auf herkömmlichen Job-Plattformen und<br />
auf den sozialen Plattformen in lokalen<br />
Gruppen über Neuigkeiten vor Ort informieren.<br />
Das Posten von Jobangeboten in<br />
lokalen Facebook-Gruppen ist als unterstützende<br />
Maßnahme perfekt geeignet.<br />
Denn den meisten von ihnen fehle das<br />
Wissen darüber, was die Unternehmen<br />
in ihrer Region anzubieten haben. Wenn<br />
ein Unternehmen sich und seine Jobangebote<br />
auf diesen Kanälen präsentiert,<br />
besteht eine hohe Chance, die passenden<br />
Bewerberinnen und Bewerber auf sich<br />
aufmerksam zu machen.<br />
64 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Das Sichtbarkeitsproblem lösen<br />
Das grundsätzliche Problem sei nicht<br />
das Recruiting, sondern die Sichtbarkeit<br />
vieler Jobs, meint Chris Thieme. Lagerarbeiter,<br />
Monteure, Backoffice-Tätigkeiten<br />
oder auch Küchenverkäuferinnen und<br />
Küchenverkäufer seien im Alltag der<br />
meisten Menschen nicht direkt sichtbar.<br />
Und je größer das Unternehmen ist, desto<br />
weniger transparent sind die Strukturen<br />
und Jobs für Außenstehende.<br />
Dieses Sichtbarkeitsproblem sei<br />
durch das regelmäßige Posten von Jobanzeigen<br />
sowie aktive Online-Werbemaßnahmen<br />
zu lösen, so der Marketingberater.<br />
Damit erreiche ein<br />
Unternehmen eine große Zielgruppe. Es<br />
zeigt zum einen die Jobs, die es anzubieten<br />
hat, und zum anderen die Benefits<br />
für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
(von Urlaubsgeld über frisches Obst<br />
am Arbeitsplatz bis hin zur Kinderbetreuung).<br />
Über die Story- bzw. Reelfunktionen<br />
kann man das noch mehr fokussieren<br />
und sich als Toparbeitgeber in der<br />
Region präsentieren.<br />
Einfach bewerben<br />
Doch mit einer (bezahlten) Anzeigenschaltung<br />
ist es nicht getan. Da die Aufmerksamkeitsspanne<br />
von Menschen,<br />
die in den sozialen Netzwerken unterwegs<br />
sind, sehr kurz ist, muss der<br />
Recruiting- Prozess so simpel gestaltet<br />
sein, dass sich Interessierte innerhalb<br />
kürzester Zeit beim Unternehmen bewerben<br />
können. Ein Anruf, eine kurze<br />
Nachricht über den Messenger-Dienst<br />
müssen reichen. Individuelle Unterlagen<br />
wie der Lebenslauf können später nachge<br />
reicht werden. Alles, was mehr Zeit in<br />
Anspruch nimmt, hindert Interessierte<br />
daran, sich über Social-Media-Kanäle zu<br />
bewerben.<br />
Auf die Nachricht einer Bewerberin/<br />
eines Bewerbers muss ein Unternehmen<br />
allerdings auch zeitnah reagieren. Chris<br />
Thieme rät dazu, den Hörer in die Hand<br />
zu nehmen. Wird der Bewerber oder die<br />
Bewerberin nicht erreicht, da der Anruf<br />
z. B. während der Arbeitszeit stattfindet,<br />
sollte man eine SMS verschicken. Diese<br />
fällt, da SMS nicht mehr so häufig verschickt<br />
werden, im Alltag auf und weckt<br />
sofort die Aufmerksamkeit des Empfängers.<br />
Beachtet werden muss hier, dass<br />
ein Großteil der Bewerber über diesen<br />
Kanal aktuell noch in Arbeit sind und<br />
somit meist nicht die Möglichkeit haben<br />
auf den Anruf oder die Nachricht direkt<br />
zu reagieren.<br />
Postings als solche seien dabei kein<br />
Muss, so Thieme. Sie könnten unterstützend<br />
für die Wahrnehmung des Unternehmens<br />
sein. Das sogenannte Employer<br />
Branding kann man eben auch mit Jobanzeigen<br />
betreiben.<br />
Langfristig planen und posten<br />
Thieme rät zu gesponserten Anzeigen,<br />
denn diese könne man ohne große<br />
Streuverluste auf die gewünschte Zielgruppe<br />
und Region abstimmen. So fände<br />
man die passenden Mitarbeitenden<br />
direkt vor Ort. Die Anzeige könne dabei<br />
schon mit kleinem Budget ausgestrahlt<br />
werden, es gehe um die Regelmäßigkeit<br />
und ständige Präsenz des<br />
Unternehmens und die Einfachheit des<br />
Bewerbungs prozesses.<br />
Bei der Ausschreibung von Geschäftsführer-Positionen<br />
oder der Suche<br />
nach einer Unternehmensnachfolge<br />
rät Thieme zusätzlich noch zu den<br />
Communities Xing und LinkedIn, diese<br />
können ergänzend funktionieren.<br />
Auch für kleinere Budgets möglich<br />
Der Recruiting Prozess auf Social-Media-Kanälen<br />
ist allerdings kein Sprint.<br />
Wenn man die passenden Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter finden will, sind<br />
längerfristige Anzeigenschaltungen gefragt<br />
– und die gibt es auf Facebook und<br />
Instagram auch für ein kleineres Budget.<br />
Nur so können so viele Bewerbungen<br />
wie möglich gesammelt werden, um am<br />
Ende die perfekt passenden Kolleginnen<br />
und Kollegen zu rekrutieren und man<br />
trifft keine falschen Personalentscheidungen.<br />
Sybille Hilgert<br />
Podcast „B too see“<br />
Themen rund um Business und Marketing<br />
gibt es auf Chris Thiemes noch jungem<br />
Podcast „B TO SEE“. Hier spricht der Marketingberater<br />
aus Cottbus in kurzen Beiträgen<br />
über Themen, die einem im Tagesgeschäft<br />
immer wieder begegnen, führt<br />
Interviews mit spannenden Gästen aus<br />
der Branche und das möglichst praxisnah,<br />
um seinen Hörerinnen und Hörern<br />
den größtmöglichen Mehrwert zu bieten.<br />
Zu hören z. B. auf Apple Podcast oder<br />
Spotify.<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 65
Fachkräfte/Bindung<br />
Wieder einer der Top-Arbeitgeber<br />
Freude bei CFO Rüdiger Böhle (Foto vorne links) und seinem Team:<br />
Blanco wurde zum neunten Mal als „Top Arbeitgeber“ ausgezeichnet.<br />
Foto: Blanco<br />
Zum neunten Mal in Folge wurde<br />
Blanco vom Nachrichtenmagazin „Focus<br />
Business“ als „Top-Arbeitgeber“ ausgezeichnet.<br />
Das Ranking basiert auf Arbeitgeberbewertungen,<br />
die das Me dienunter<br />
neh men in Kooperation mit dem<br />
Bewertungsportal „Kununu“ analysiert<br />
hat. „Wir freuen uns sehr über das so positive<br />
Feedback von unseren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, das ja zu dieser<br />
Top-Platzierung geführt hat“, sagt<br />
Rüdiger Böhle, CFO der Blanco-Gruppe,<br />
und ergänzt: „Wir legen Wert auf<br />
ein hochwertiges Personalmanagement<br />
ebenso wie auf attraktive Rahmenbedingungen<br />
und interessante Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Blanco bietet eigenen Angaben<br />
zufolge zahlreiche Programme<br />
für seine Beschäftigten – von fachlichen<br />
und persönlichen Weiterbildungsangeboten<br />
über flexible Arbeitszeitmodelle<br />
bis hin zu Alters- und Gesundheitsvorsorge.<br />
Ein wichtiger Aspekt sei auch die<br />
Arbeitsatmosphäre. Diese sei geprägt<br />
von gegenseitigem Vertrauen, von Respekt<br />
und Kommunikation auf Augenhöhe.<br />
„Engagierte Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sind der wichtigste Erfolgsfaktor,<br />
um als Unternehmen nachhaltig<br />
erfolgreich zu sein. Deshalb genießen<br />
moderne und mitarbeiterorientierte<br />
Personalprozesse sowie eine ausgeprägte<br />
Unternehmenskultur einen hohen<br />
Stellenwert in der Firma.“, ergänzt<br />
Bernd Kratochwille, Managing Director/<br />
Head of Corporate Human Resources<br />
der Blanc & Fischer Corporate Services.<br />
Blanco als Spezialist für den Wasserplatz<br />
ist Teil der Blanc & Fischer Familienholding.<br />
Einen Eindruck davon, was<br />
BLANCO als Arbeitgeber so interessant<br />
macht, vermitteln Rüdiger Böhle (CFO)<br />
und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in einem kurzen Video: https://www.<br />
youtube.com/watch?v=il2rcoSyllM.<br />
Wohlbefinden im Fokus<br />
Foto: Electrolux<br />
Electrolux freut sich über die Auszeichnung<br />
„Most Wanted Employer 20<strong>22</strong>“.<br />
Gemeinsam mit der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu<br />
ermittelte die ZEIT-Verlagsgruppe 20<strong>22</strong> erstmalig die 1000 beliebtesten<br />
Arbeitgeber in Deutschland. Dabei wurde Electrolux<br />
in seiner Kategorie mit dem ersten Platz prämiert. „Wir sind besonders<br />
stolz und glücklich, die Auszeichnung als ,Most Wanted<br />
Employer‘ erhalten zu haben, denn sie spiegelt die Stimmung<br />
und Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden wider“, freut sich<br />
Joy Laumann, Electrolux HR Business Partnerin Deutschland<br />
und Österreich. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden bezeichnet<br />
Electrolux als einen festen Bestandteil des Unternehmensleitbildes.<br />
Um diese sicherzustellen, bietet das Unternehmen ein<br />
breites Spektrum an Initiativen und wartet mit einem eigenen<br />
Team auf, das sich dem Wohlbefinden der Belegschaft verschrieben<br />
hat. Mit im Programm: Gesundheitswochen, sportliche Aktivitäten<br />
wie Pilates, Yoga, Fußball oder der B2Run, aber auch Entlastungsmaßnahmen<br />
zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
durch externe Beratungsdienstleister.<br />
Ein internes digitales Schulungsprogramm ermögliche den<br />
Mitarbeitenden Weiterbildungen, die speziell auf die persönlichen<br />
Bedürfnisse abgestimmt sind, berichtet das Unternehmen.<br />
Mobiles Arbeiten und Flexibilität seien ebenso Teil der Unternehmenskultur<br />
wie ein offener Umgang mit Fehlern, um aus diesen<br />
getreu dem Motto #gemeinsamstärker zu lernen. „Gerade vor<br />
dem Hintergrund des derzeitigen Fachkräftemangels wollen wir<br />
mit unseren vielfältigen Initiativen erreichen, dass sich auch zukünftige<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bewusst für uns<br />
entscheiden und langfristig bei uns bleiben“, betont Laumann.<br />
Das Besondere an dieser Auszeichnung sei: „Die Daten, auf<br />
denen die Umfrage basiert, stammen zu 100 Prozent von aktuellen<br />
beziehungsweise ehemaligen Electrolux Teammitgliedern,<br />
Bewerberinnen sowie Bewerbern und wurden aus der Arbeitgeberbewertungsplattform<br />
kununu bezogen.“ Dabei konnte das Unternehmen<br />
einen Gesamtscore von 4,3 von 5 Sternen sowie eine<br />
Weiterempfehlungsrate von 92 Prozent erzielen und belegt damit<br />
den ersten Platz in der Kategorie „Industrie-Chemie-Papier“.<br />
66 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Fit für die Nachfolge<br />
Für Nachwuchs-Küchenspezialisten und angehende Führungskräfte<br />
bietet die DER KREIS-Akademie einmal jährlich das IHKzertifizierte<br />
Betriebsmanagement-Seminar an. Im feierlichen<br />
Rahmen erhielten neun Absolventen des aktuellen Kurses im<br />
Spiegelsaal des Schloss Solitude bei Stuttgart nun ihre Zertifikate.<br />
Die neun jungen Unternehmer wurden mit diesem Kurs für eine<br />
verantwortungsvolle Position im Betriebsalltag vorbereitet. Die<br />
duale Ausbildung mit IHK-Zertifizierung besteht aus acht Lernmodulen<br />
und dauert 12 Monate. Sie baut auf dem Führungs- und<br />
Personalmanagementseminar von DER KREIS auf, das ursprünglich<br />
von Gründer und Inhaber Ernst-Martin Schaible und dem<br />
Bildungszentrum Baden-Württemberg entwickelt wurde. Vermittelt<br />
wird eine breite unternehmerische Basis für angehende Küchenstudio-Besitzer<br />
und Firmeninhaber. Dazu zählen vielfältige<br />
Themen von Unternehmensstrategie, Rechnungswesen und Verkaufskommunikation<br />
bis Rhetorik und Marketingtools.<br />
Im Beisein der Referenten und Vertretern der IHK „ Region<br />
Stuttgart“ beglückwünschte Ernst-Martin Schaible die Absolventen<br />
zum erfolgreichen Abschluss der anspruchsvollen Seminarreihe.<br />
Gleichzeitig wünschte er den Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern viel Erfolg für ihre Zukunft als Unternehmer. „In<br />
den letzten fünf Jahren haben über 90 Prozent der Absolventen<br />
die Nachfolge in einem mittelständischen Unternehmen angetreten“,<br />
freute sich Schaible. Dies sei ein positiver Trend.<br />
Foto: DER KREIS<br />
Ernst-Martin Schaible (Geschäftsführender Gesellschafter<br />
DER KREIS; Foto 4. von rechts) und Ulf Triebener (Geschäftsführer<br />
DER KREIS Deutschland; 5. von rechts) mit den Absolventen und<br />
Absolventinnen des aktuellen Betriebsmanagement-Seminars<br />
von DER KREIS (Foto von links): Florian Hardt, Sandra Wohlfart,<br />
Bastian Hellmuth, Sebastian Gruber, Tarik Tuna, Sofie Pfleiderer,<br />
Ulf Triebener, Ernst-Martin Schaible, Fabian Claßen, Lisa Böhner<br />
und Carmen Hillebrand<br />
Gleich mit in die Praxis<br />
Kesseböhmer zählt zu den Preisträgern 20<strong>22</strong> des Ausbildungssiegels<br />
„Best place to learn“. Vergeben wird es von der unabhängigen<br />
AUBI-plus GmbH aus Hüllhorst. Es gilt als ein Versprechen<br />
auf eine überdurchschnittlich gute betriebliche Ausbildung<br />
und beruht auf einem wissenschaftlich anerkannten Qualitätsmodell.<br />
Analysiert und bewertet werden alle wichtigen Aspekte<br />
der Ausbildung. Zudem werden Ausbilder, Azubis und Ex-Azubis<br />
Foto: Kesseböhmer<br />
Präsentieren das Gütesiegel „Best place to learn (Foto von links):<br />
Holger Meyer (Leiter gewerblich-technische Ausbildung), Nils<br />
Sieksmeyer (Referent Personalmarketing), Angelina Koppenborg<br />
(HR-Managerin und Leitung kaufmännische Ausbildung), Sarah<br />
Schnittker (Personalreferentin, kaufmännische Ausbilderin) und<br />
Tobias Vinke (Ausbilder gewerblich-technische Berufe).<br />
durch ein 360°-Feedback beteiligt. Die repräsentative und anonyme<br />
Befragung deckt sieben Qualitätsbereiche innerhalb der<br />
betrieblichen Ausbildung ab. Dazu gehören das berufliche Lernen<br />
und auch die Perspektiven nach der Ausbildung.<br />
Das Ergebnis bei Kesseböhmer zeige, dass das Unternehmen<br />
seine Auszubildenden optimal auf das Berufsleben vorbereitet.<br />
„Die Auszeichnung ist eine tolle Bestätigung für unser<br />
vielfältiges Engagement im Bereich der Ausbildung und liefert<br />
zugleich wichtige Erkenntnisse für die zukunftsfähige Weiterentwicklung<br />
unserer Prozesse und Angebote“, freut sich Sarah<br />
Schnittker, Projektverantwortliche für die Zertifizierung und<br />
kaufmännische Ausbilderin bei Kesseböhmer. Besonders gut bewerteten<br />
die Befragten die Qualität des Ausbildungspersonals<br />
sowie das fachliche Know-how der Ausbilderinnen und Ausbilder<br />
in der Prüfungsvorbereitung. Daneben überzeugen die erfolgreiche<br />
Integration der Auszubildenden in die Betriebsgemeinschaft<br />
und ihre intensive Einarbeitung in die betrieblichen<br />
Arbeits- und Geschäftsprozesse. Kesseböhmer bezieht die Auszubildenden<br />
bei der Bearbeitung realer Kundenaufträge mit ein<br />
und überträgt ihnen dabei berufsrelevante Aufgaben. „Hier zeigt<br />
sich, dass es sich lohnt, Auszubildenden verantwortungsvolle<br />
Aufgaben zuzutrauen“, erläutert Nils Pehmöller, Personalleiter<br />
bei Kesseböhmer.<br />
Kesseböhmer gewinnt einen Großteil seines Fachkräftenachwuchses<br />
aus den Reihen der eigenen Auszubildenden. Mit aktuell<br />
über 200 Auszubildenden in 16 Ausbildungsberufen gehört<br />
das Unternehmen zu den größten Ausbildungsbetrieben<br />
im Osnabrücker Land. Im Sommer 20<strong>22</strong> starten rund 40 neue<br />
Azubis.<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 67
Küchenverbände<br />
Lange dabei<br />
Einige Küchenunternehmer sind bereits<br />
seit 10, 15, 20 oder 25 Jahre Mitglied bei<br />
KüchenTreff. Dafür gab es bei der Jahreshauptversammlung<br />
der Verbundgruppe<br />
in Bremen (siehe ausführliche Berichterstattung<br />
ab Seite 16 in dieser Ausgabe)<br />
Urkunden und Blumensträuße.<br />
25 Jahre<br />
KüchenTreff Leue; Mayk und Tanja Leue<br />
Fotos: Biermann<br />
Gewinner des KüchenTreff- Service-<br />
Awards 2021: Christian Schneider<br />
(Mitte). Es gratulieren die KüchenTreff-<br />
Geschäftsführer Marko Steinmeier<br />
(links) und Daniel Borgstedt (rechts).<br />
20 Jahre<br />
Kalus Küchenfachmarkt; Fred Kalus<br />
Lachmann Küchen; Rainer Lachmann<br />
KüchenTreff Dirkwinkel;<br />
Martin Dirkwinkel<br />
15 Jahre<br />
KüchenTreff Rostock; Axel Volke<br />
KüchenTreff Stahnsdorf; Susanne Winter<br />
Möbelagentur Stefan; Roland Stefan<br />
Küchenwelt Ahlen; Sabine Stöcker<br />
10 Jahre<br />
Maus Küchen; Andreas Maus<br />
Küchen Imperium Hermann;<br />
Ludmilla Hermann<br />
Die KüchenTreff-Jubilare.<br />
Rund um die Eigenmarken<br />
Foto: MHK<br />
Auch in Scheffau (Österreich) trafen sich Verband, Handel und<br />
Industrie zu einem Eigenmarkenkonzepttag der MHK.<br />
elementa, designo, neola, selectiv und xeno: So heißen die Eigenmarken<br />
der MHK Group. Um ihre Bedeutung für die Verbundgruppe<br />
zu unterstreichen und sich über die Lage am Markt sowie<br />
neueste Entwicklungen auszutauschen, fanden im Mai und Juni<br />
die Eigenmarkenkonzepttage in Scheffau und Hamburg statt.<br />
Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßten die Verantwortlichen<br />
der MHK bei beiden Veranstaltungen. Vor Ort waren<br />
MHK-Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser, Vertriebschef Frank<br />
Schütz sowie Andreas Knehler, Leiter Eigenmarken. Erstmalig<br />
waren alle fünf Eigenmarken-Lieferantenpartner aus dem Bereich<br />
Küchenmöbel sowie die Konzeptpartner aus dem Bereich<br />
Elektrogeräte vertreten. Die Industrievertreter standen den Handelspartnern<br />
an eigens eingerichteten Industrie-Meeting-Points<br />
für Gespräche zur Verfügung.<br />
In Vorträgen erhielten die Handelspartner Tipps, wie sie mit<br />
den Eigenmarken Mehrwerte generieren können, wie mit der aktuellen<br />
Marktsituation umzugehen sei und welche Maßnahmen<br />
gegen den Fachkräftemangel eingesetzt werden können. „Hier<br />
wird die MHK Group ihre Partner künftig noch stärker mit Schulungsangeboten<br />
unterstützen, unter anderem durch die Weiterbildung<br />
von Küchenmonteuren“, kün dig te Dr. Olaf Hoppelshäuser<br />
an. Der Business Coach und Mentalexperte Stefan Kloppe<br />
griff das Thema in seinem Vortrag auf und erläuterte, wie sich<br />
Unternehmen zu einer erfolgreichen Arbeitgebermarke entwickeln<br />
und Mitarbeiter langfristig an sich binden können.<br />
Ein Highlight der Veranstaltungen war laut MHK die Verleihung<br />
der Eigenmarken-Awards. Europa weit und über alle Eigenmarken<br />
hinweg wurden 48 Auszeichnungen vergeben. Der<br />
Award kürt die erfolgreichsten Handelspartner und sei für diese<br />
ein Marketingbaustein, um sich als Marke vor Ort zu positionieren.<br />
Alle Gewinner erhielten neben dem Award ein individuelles<br />
POS-Paket.<br />
68 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Freude am hochwertigen Verkaufen<br />
In Ilsfeld im Landkreis Heilbronn eröffnete ein weiteres<br />
Varia-Studio. Inhaber Marcus Zeeh setzt auf<br />
das Franchise-System von DER KREIS und zeigt auf<br />
600 m 2 16 Küchen von Artego und LEICHT. Hinzu<br />
kommt die Eigenmarke „Varia Purion“. „Es war schon<br />
immer mein Traum, mich selbstständig zu machen<br />
und ein eigenes Studio zu haben“, sagt Marcus Zeeh.<br />
Das hochwertige Verkaufen liege ihm und er habe<br />
Freude an Architektur und schönen Dingen. Die Unterstützung<br />
des Varia-Teams bei der Neugründung<br />
erlebte er als vorbildlich.<br />
Marcus Zeeh bringt einschlägige Branchenerfahrung<br />
mit. Der 56-jährige gelernte Maschinenbauer<br />
und technische Zeichner startete vor 28 Jahren im<br />
Außendienst bei Quelle ins Berufsleben und wechselte<br />
dann rasch in den Studiobereich. Nach Stationen<br />
bei bulthaup sowie Küchen-Franchiseunternehmen<br />
war er zuletzt sechs Jahre bei Reddy Küchen<br />
in Neckars ulm als Verkaufsleiter aktiv. Als Varia-<br />
Partner nutzt er auch das Vermarktungskonzept<br />
kuechenspezialisten.de von DER KREIS. Varia zählt<br />
mittlerweile rund 130 Küchenstudios in Europa. Weitere<br />
Eröffnungen sollen im Lauf des Jahres folgen.<br />
Foto: Varia<br />
Hat sich mit dem Franchise-Konzept Varia<br />
selbstständig gemacht: Marcus Zeeh.<br />
Ganz und gar SieMatic<br />
Vor den Toren Frankfurts hat sich das<br />
Unternehmen Krampe längst einen Namen<br />
gemacht. Seit mehr als 80 Jahren<br />
werden in Kelkheim individuelle Küchen<br />
geplant und realisiert. Nun eröffnete<br />
das DER KREIS-Mitglied ein zweites<br />
Zur Preview-Eröffnung begrüßten Daniel Krampe und Joachim Krampe (Geschäftsführer)<br />
auch die „VIPs“ Ulf Triebener (DER KREIS, Foto links) und den zu diesem Zeitpunkt noch<br />
für SieMatic aktiven CEO Daniel Griehl (Foto rechts).<br />
Foto: DER KREIS<br />
Studio in Bad Homburg: „SieMatic by<br />
Krampe“. „Unser zweites Küchenstudio<br />
präsentiert an hochwertigen Planungen<br />
Interessierten ausschließlich innovative<br />
Küchenlösungen des deutschen Luxusküchenherstellers<br />
SieMatic“, berichtet Geschäftsführer<br />
Joachim Krampe. 150 m 2<br />
Fläche stehen dafür zur Verfügung. Sie<br />
bieten Platz für drei Planungen. Geladene<br />
Gäste konnten sich schon vor der offiziellen<br />
Eröffnung am 21. Mai ein Bild von<br />
der Umsetzung machen.<br />
Ein vorbildlicher Küchenspezialist<br />
Joachim Krampe ist Küchenspezialist<br />
durch und durch. Er ist MöFa-Absolvent,<br />
langjährig begeisterter DER KREIS-Junior<br />
und aktiver und engagierter Erfa-Teilnehmer.<br />
Das Familien-Unternehmen führt er<br />
bereits in dritter Generation. Und dies mit<br />
großer Passion und innovativen Konzepten<br />
seit 24 Jahren. Er sei zweifellos „Vorbildunternehmer<br />
für die Zukunft der Küchenspezialisten“,<br />
sagt Ulf Triebener, DER<br />
KREIS Geschäftsführer Marketing und<br />
Vertrieb, in seinem Grußwort zur Eröffnung<br />
des neuen Studios.<br />
2014 wurde das erfolgreiche Familienunternehmen<br />
zum „Küchenspezialisten<br />
des Jahres“ ausgezeichnet und gefeiert.<br />
Das Unternehmen hat sich nicht<br />
erst seitdem kontinuierlich weiter positiv<br />
entwickelt. Jüngst wurde das Team<br />
verstärkt. Daniel Krampe, Neffe des Firmeninhabers<br />
und 2019 Gewinner des<br />
„ SieMatic Awards“, unterstützt den Verkauf<br />
tatkräftig.<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 69
Nachhaltigkeit<br />
Initiativen der Industrie<br />
Von Aufforstung bis Wasserstoff<br />
Nachhaltigkeit braucht Willen, Ideen und Tatkraft. Jede Umsetzung zählt.<br />
Wir haben wieder einige Initiativen der Industrie gesammelt.<br />
Foto: E.G.O. Foto: E.G.O.<br />
„Einstieg in das Wasserstoffzeitalter.“<br />
Giulio Cocci, CEO Elica.<br />
„Digitalisierungslösung für Altmaschinen<br />
spart Ressourcen.“ Dirk Schallock,<br />
CEO E.G.O.<br />
Für Wasserstoff zertifiziert<br />
Der italienische Hersteller Elica zählt auch<br />
zu den renommierten Herstellern von Elektromotoren<br />
und Gebläsen. Über eine Tochtergesellschaft<br />
des Spezialisten für den<br />
Dunstabzug erfolgt nun der Eintritt in das<br />
Wasserstoffzeitalter. 1,3 Millionen so ausgestattete<br />
Motoren wurden angekündigt.<br />
Die Tochtergesellschaft heißt EMC FIME<br />
und sei in Europa führend in der Entwicklung<br />
und Herstellung von Elektromotoren<br />
und Gebläsen. Die Geräte sollen bereits im<br />
Jahr 20<strong>22</strong> einsatzbereit sein. „Die ‚Premix‘-<br />
Ventilatoren wurden nach langen Tests<br />
und Prüfungen international für den Einsatz<br />
von Wasserstoff zertifiziert“, teilt das<br />
Unternehmen aus Fabriano (Mittelitalien)<br />
mit. Das eröffne Geschäftsbeziehungen zu<br />
den weltweit größten Herstellern von Heiz-,<br />
Brennwertkesseln und Öfen.<br />
Wasserstoff habe beim Übergang zu einer<br />
grüneren Lieferkette eine Schlüsselrolle,<br />
erläutert das Unternehmen. Giulio<br />
Cocci, CEO von Elica, erklärt dazu: „Die<br />
Übernahme eines Unternehmens wie EMC<br />
ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg<br />
zu einer rentableren und effizienteren Lieferkette,<br />
aber auch zur Entwicklung von<br />
verantwortungsvollem Unternehmenswachstum.<br />
Elektromotoren spielen heute<br />
in vielen Industriesektoren eine Schlüsselrolle.<br />
In diesem Sinne hoffen wir nicht<br />
nur auf eine nachhaltigere Zukunft, wir<br />
bauen sie auch.“ www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/<br />
schluessel-fuer-die-gruene-zukunft/<br />
Nachhaltig digital<br />
Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind<br />
zwei zentrale Aspekte der E.G.O.-Strategie.<br />
Bei der Digitalisierung stehen laut CEO<br />
Dirk Schallock vor allem Produktinnovationen<br />
und Services auf digitaler Basis im<br />
Fokus. Aber darüber hinaus nutze die Unternehmensgruppe<br />
die Möglichkeiten der<br />
Digitalisierung auch für kleinere Projekte<br />
in einem breiten Kontext. Als Beispiel<br />
nannte Schallock die Umrüstung älterer<br />
Maschinen mit einer intern entwickelten<br />
digitalen Schnittstellen-Lösung. „Statt diese<br />
Maschinen auszumustern, haben Mitarbeiter<br />
von E.G.O. Italia S.r.l. gemeinsam<br />
mit Spezialisten der Blanc & Fischer<br />
Corporate Services eine skalierbare und<br />
kostengünstig einsetzbare Digitalisierungslösung<br />
für Altmaschinen entwickelt.<br />
Dadurch sparen wir Lizenzkosten, den Anschaffungspreis<br />
für einen neuen Maschinenpark<br />
und schonen massiv Ressourcen,<br />
die nicht für den Bau neuer Maschinen<br />
verbraucht werden“, freut sich Schallock.<br />
So zahle diese kreative Maßnahme in ihrer<br />
nachhaltig digitalen Form auch auf<br />
die ambitionierte Nachhaltigkeitsziele<br />
von E.G.O. ein. „Bis 2026 möchten wir die<br />
CO 2<br />
-Emissionen um 40 % im Vergleich zu<br />
2019 reduzieren, unsere Produkte möglichst<br />
kreislauffähig machen, zu 100 % den<br />
wissenschaftsbasierten Nachhaltigkeitszielen<br />
der Science Based Target Initiative<br />
entsprechen und eine bestmögliche Bewertung<br />
in den Bereichen „Klimawandel“ und<br />
„Schutz von Wasser“ durch die Non-Profit-<br />
Organisation Carbon Disclosure Project erzielen.<br />
Kurz: Wir möchten hier zu den Vorreitern<br />
und Besten der Branche gehören.“<br />
Ein für 2024 anvisiertes Ziel, mindestens<br />
einen Standort klimaneutral zu machen,<br />
hat E.G.O. am Stammsitz in Oberderdingen<br />
bereits 20<strong>22</strong> erreicht. Der Strombedarf<br />
wird zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren<br />
Energien gedeckt.<br />
Ohne Plan B<br />
Die Beko Grundig Deutschland GmbH<br />
hat die Mitmacherklärung der Stiftung<br />
Allianz für Entwicklung und Klima unterzeichnet.<br />
Damit geht das Unternehmen den<br />
nächsten Schritt im Rahmen seiner formulierten<br />
Nachhaltigkeitsstrategie. Bereits<br />
seit Herbst 2018 verfolgt die Allianz das<br />
Ziel, Entwicklungszusammenarbeit und<br />
internationalen Klimaschutz durch freiwillige<br />
Kompensation von Treibhausgasen<br />
zusammenzubringen. Für die Finanzierung<br />
wichtiger Projekte in Entwicklungsund<br />
Schwellenländern mobilisiert die Stiftung<br />
zusätzliche Mittel. Die Beko Grundig<br />
Deutschland GmbH unterstützt die Erreichung<br />
dieser Ziele. Darüber hinaus strebe<br />
das Unternehmen Klimaneutralität an.<br />
Dafür sollen Treibhausgasemissionen vermieden,<br />
reduziert und kompensiert werden.<br />
Neben der stetigen Erweiterung des<br />
70 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Foto: Hailo<br />
Hailo engagiert<br />
sich in der<br />
Region Haiger<br />
mit der<br />
Anpflanzung<br />
neuer Bäume.<br />
nachhaltigen Produktportfolios seien Maßnahmen wie<br />
diese ein wichtiger Baustein, um den CO 2<br />
-Abdruck in<br />
Deutschland weiter zu reduzieren, erläutert das Unternehmen.<br />
Mario Vogl, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Beko Grundig Deutschland GmbH, sagt<br />
dazu: „Als Beko Grundig Deutschland GmbH wollen<br />
wir einen messbaren Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit<br />
leisten und unterstützen unseren Mutterkonzern<br />
Arçelik bei seinem Ziel der Netto-Null-Emissionen<br />
bis 2050. Denn für uns gibt es keinen Plan B.“<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />
news/ohne-plan-b-zur-klimaneutralitaet/<br />
Für zwei Jahre „klimaneutral“<br />
Beckermann Küchen hat seine CO 2<br />
-Emissionen komplett<br />
bilanziert und durch den Kauf von Klimaschutzzertifikate<br />
abgelöst. Dafür erhielt der Küchenmöbelhersteller<br />
das RAL Güteabzeichen für klimaneutrale<br />
Möbelherstellung. Die Deutsche Gütegemeinschaft<br />
Möbel (DGM) verlieh das Zertifikat für zwei Jahre,<br />
denn die Zahl der erworbenen Klimaschutzzertifikate<br />
übersteigt die aktuell bilanzierten CO 2<br />
-Emissionen<br />
um den Faktor 2. Konkret emittiert das Unternehmen<br />
derzeit knapp 2042 Tonnen Kohlendioxid pro<br />
Jahr. Ungeachtet der angestrebten CO 2<br />
-Einsparmaßnahmen<br />
wurden jetzt bereits 4<strong>08</strong>4 Klimaschutzzertifikate<br />
erworben und sich damit bilanziell für zwei Jahre<br />
klimaneutral gestellt. Jedes Zertifikat neutralisiert<br />
eine Tonne CO 2<br />
und kommt einer Klimaschutzinitiative<br />
beispielsweise im Bereich Aufforstung, erneuerbare<br />
Energien oder Trinkwasseraufbereitung an unterschiedlichen<br />
Projektstandorten auf der Welt zugute.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />
news/fuer-zwei-jahre-klimaneutral/<br />
Patenschaft für 11 000 Bäume<br />
Hitze, Stürme, Borkenkäfer: Im Wald wird es immer<br />
lichter. Umfangreiche Bestände vertrocknen oder müssen<br />
gerodet werden. Das Unternehmen Hailo engagiert<br />
sich nun für die Wiederaufforstung im Rahmen einer<br />
Baumpatenschaft. 11 000 Bäume konnten gepflanzt<br />
werden. Die Aufforstung erfolgte in Burbach, nahe dem<br />
Unternehmenssitz in Haiger. Gepflanzt wurden im<br />
März 20<strong>22</strong> auf einer Fläche von etwa 1,5 Hektar rund<br />
9500 Rotbuchen, 1000 Bergahornbäume und 750 Vogelkirschen.“<br />
Koordiniert wurde die Aktion von der W. &<br />
L. Jordan Stiftung. www.kuechenplaner-magazin.de/<br />
themen/detail/news/patenschaft-fuer-11000-baeume/<br />
Mit „Triple P“ in die Offensive<br />
Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil der Unternehmensstrategie<br />
in der Blanc & Fischer Familienholding,<br />
zu der auch Blanco und E.G.O. gehören. Die<br />
Nachhaltigkeitsoffensive „Triple P“ mit den drei Ps<br />
für „Planet“, „People“ und „Performance“ wurde laut<br />
CEO Bernd Eckl auch im Jahr 2021 konsequent verfolgt.<br />
„Nachhaltigkeit ist für uns keine Pflichtübung<br />
oder ein ‚ Nice-to-have‘, sondern Teil unserer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung und zudem ein Wettbewerbsvorteil“,<br />
betonte Eckl. Beispielsweise decken seit<br />
Januar 20<strong>22</strong> alle deutschen Standorte der Unternehmensgruppen<br />
der Familienholding 100 % ihres Strombedarfs<br />
aus erneuerbaren Energien. Für die einzelnen<br />
Unternehmensgruppen gebe es eine ganze Reihe<br />
konkreter Ziele für den weiteren Fortschritt in Sachen<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Im Klimapakt für die Möbelindustrie<br />
Der Möbelhersteller Team 7 hat sich dem „Klimapakt<br />
für die Möbelindustrie“ der Deutschen Gütegemeinschaft<br />
Möbel (DGM) angeschlossen. Der<br />
Klimapakt ist ein Schulterschluss der Möbelindustrie,<br />
mit dem die teilnehmenden Unternehmen<br />
das 1,5-Grad-Ziel der Vereinten Nationen<br />
(UN) unterstützen möchten. Den Grundstein hierfür<br />
legt der Möbelproduzent mit der Bilanzierung<br />
seiner Treibhausgas-Emissionen. Die Emissionen<br />
entstehen beispielsweise beim Verbrennen von<br />
Treibstoffen für unternehmenseigene PKW und<br />
LKW, aber auch indirekt, etwa durch die Bereitstellung<br />
und den Verbrauch von Strom, Fernwärme<br />
oder Wasser. Auf Grundlage der Bilanzierung,<br />
die Team 7 gemeinsam mit einer professionellen<br />
Klimaschutzberatung durchführt, erfährt das Unternehmen<br />
seinen Carbon Footprint (CO 2<br />
-Fußabdruck).<br />
Das RAL Gütezeichen<br />
„Möbelherstellung<br />
Klimaneutral“ von<br />
Beckermann Küchen.<br />
Foto: DGM<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 71
Unternehmen<br />
Foto: nobilia<br />
Mehr als 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen bei nobilia für reibungslosen Ablauf und hohe Qualität.<br />
Positiv trotz<br />
angespannter Lage<br />
Mitte Februar stellte nobilia die Bilanzzahlen vor und<br />
konnte das größte Umsatzwachstum der Unternehmensgeschichte<br />
vermelden, dann kam der Krieg in der<br />
Ukraine. Doch trotz der angespannten Lage bleibt man<br />
positiv, sagte Dr. Lars Bopf, Vorsitzender der nobilia-<br />
Geschäftsführung, im Rahmen einer Presseveranstaltung<br />
des VDM (Verband der Deutschen Möbelindustrie).<br />
Wie berichtet (Ausgabe 3/4 20<strong>22</strong>) ist der nobilia-Gesamtumsatz<br />
2021 auf 1,482 Mrd. Euro gestiegen, was einem<br />
Zuwachs von 8,2 % gegenüber dem Vorjahresumsatz entspricht.<br />
Ein Grund für den Erfolg sei die Komplettvermarktung<br />
von Küchen. Hier sieht sich das Unternehmen<br />
als Vorreiter. Außerdem ist man mit den Programmerweiterungen<br />
in Sachen Wohn-, Ess- und Badezimmer<br />
mittlerweile „viel mehr als Küche“. „Und unsere Kunden<br />
wissen, dass nobilia gut in Produktion und Vermarktung<br />
ist“, so Dr. Bopf. Trotzdem sei es schwierig, derzeit<br />
einen belastbaren Ausblick auf die nächsten Monate zu<br />
machen, denn zum einen verteuern sich die Rohstoffe.<br />
Der Preis für einen Kubikmeter Spanplatten von 125 auf<br />
340 Euro gestiegen (Stand Ende Mai 20<strong>22</strong>). Und obwohl<br />
die Sicherheitsbestände in Sachen Elektrogeräte zurzeit<br />
noch ausreichend seien, müsse man sich in absehbarer<br />
Zeit mit den Verfügbarkeiten beschäftigen.<br />
Einzelanfertigung am Fließband<br />
Einen Einblick in die nobilia-Produktion gab es bei<br />
der VDM-Veranstaltung für Medienschaffende bei einer<br />
Führung durch das hochindustrialisierte Werk 1<br />
in Verl-Sürenheide. Das entstand 1970 zum 25-jährigen<br />
Firmenjubiläum mit einer Produktionsfläche<br />
von zunächst 7000 Quadratmetern. Heute werden hier<br />
auf 110 000 Quadratmetern täglich 1730 Küchen oder<br />
17 300 Schränke produziert. Man produziere nach Bedarf<br />
maßangefertigte Küchen für den Endkunden, sozusagen<br />
„Einzelanfertigung am Fließband“. Überkapazitäten<br />
gäbe es nicht.<br />
In der 800 Meter langen Halle werden im Halbstundentakt<br />
Rohplatten angeliefert. Das reicht für eine<br />
Woche. Vom Wareneingang über die Fertigung bis zur<br />
Auslieferung gibt es ein komplexes Kontrollsystem.<br />
Zum einen kontrolliert eine Hochleistungskamera jede<br />
Platte auf Kratzer oder Fehler, doch ohne die geschulten<br />
Augen der Qualitätsprüfer geht es auch hier nicht.<br />
Zusätzlich zu den Prüfstationen werden täglich bis<br />
zu 21 komplette Einbauküchen im Qualitäts-Audit auf<br />
Herz und Nieren geprüft.<br />
Die Verladung erfolgt nach der Produktion direkt in<br />
die Fahrzeuge des eigenen Fuhrparks. Im Schnitt passen<br />
18 Küchen in einen Anhänger mit einer Kapazität<br />
von 73 Kubikmetern. Hier sieht auch Dr. Bopf noch Optimierungsbedarf,<br />
denn die <strong>22</strong>7 Nobilia-Lkw fahren ca.<br />
20 Mio. Kilometer pro Jahr. Ladungsbedingt mit viel<br />
Freiraum an Bord. Da ist noch Luft nach oben.<br />
Sybille Hilgert<br />
72 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Buntes Küchenleben<br />
Messestände des Spülenherstellers Schock beeindrucken<br />
seit einigen Jahren durch besondere Kreativität.<br />
Auf der EuroCucina übertraf sich das Unternehmen<br />
selbst. Mit viel Farbe und einem prägnanten<br />
Standdesign. Auf beiden Außenseiten zog jeweils ein<br />
überlebensgroßes Konterfei von „Markenbotschafter“<br />
Iggy Pop die Blicke auf sich. Im Innern erzeugten hohe<br />
Bögen in verschiedenen Farben und mehrere Spiegelwände<br />
eine optische Illusion. Damit erwachte das Unternehmensmotto<br />
„Colour Your Life“ zum Leben. In dem<br />
Gang mit Infinity-Effekt waren zwei lange Kochinseln<br />
installiert. Darin und daran präsentierte der Hersteller<br />
neuste Trendfarben und funktionale Zubereitungsstationen.<br />
„Der Stand repräsentiert eine überdimensionale<br />
Küche und steht symbolisch für das Upgrade des<br />
Küchendesigns mit Schock: das Home of Colourful“, erläutert<br />
das Unternehmen. Iggy Pop, auch als Godfather<br />
of Punk bekannt, ist für Schock mehr als ein simpler<br />
Markenbotschafter. Er ist zugleich Gallions figur für<br />
das Nachhaltigkeitskonzept „Sink Green“. In Mailand<br />
wurde dies detailliert thematisiert. Vorgestellt wurden<br />
zudem vier neue Farbtöne, welche ab Januar 2023<br />
erhältlich sein werden und ab dann das Küchenleben<br />
noch bunter machen sollen. Ebenfalls zu erleben waren<br />
zwei „Food-Prep“-Stationen, an denen Schock seine<br />
Gäste bewirtete. Sven-Michael Funck, Geschäftsführer<br />
Vertrieb, zum Auftritt in Mailand: „Die Messe gibt uns<br />
die Möglichkeit, den Markenkern des Unternehmens<br />
Schock einem noch größeren Publikum vorzustellen.“<br />
In Erinnerung wird er gewiss bleiben.<br />
Foto: Schock<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 73
Unternehmen<br />
Foto: TermaCook<br />
Die neue Firmenzentrale in Haiger wurde 2020<br />
bezogen. Dort werden Kochfelder und Muldenlüfter<br />
geplant, konstruiert und produziert.<br />
Mehrheit bei TermaCook<br />
Die Unternehmerfamilie Klaus Grohe (Hansgrohe) steigt<br />
über ihre Beteiligungsgesellschaft Syngroh Capital<br />
GmbH beim Kochfeld-Spezialisten Terma Cook in Haiger<br />
ein. Und das als Mehrheitsgesellschafter. Dirk Urban,<br />
Gründer und CEO von TermaCook, bleibt operativ und<br />
als Mitgesellschafter an Bord. Ebenso weitere Mitglieder<br />
des Managements. Über finanzielle Details wurde Verschwiegenheit<br />
vereinbart.<br />
Die TermaCook GmbH entwickelt und produziert am<br />
Firmensitz in Haiger Glaskeramik-Kochfelder und Muldenlüfter.<br />
Gegründet hat Dirk Urban das Unternehmen<br />
2012. Gemeinsam mit weiteren Führungskräften aus<br />
der Küchenbranche. Das Unternehmen versteht sich<br />
als Manufaktur und setzt auf höchste Qualitätsstandards.<br />
Ent wickelt und produziert wird überwiegend für<br />
OEM-Kunden wie Elektrogroßhändler, Unternehmen der<br />
Küchenindus trie sowie Marken der Gerätebranche. Dabei<br />
setzen die Verantwortlichen auf eine Kombination<br />
aus Individualität und Innovationskraft. In den letzten<br />
Jahren hat das Unternehmen sein Kundenportfolio stetig<br />
internationalisiert.<br />
Exportquote bei 50 %<br />
Mittlerweile vertreibt der Mittelständler mehr als 50<br />
Prozent seiner Produkte im Ausland und erlöst aktuell<br />
einen Jahresumsatz im „zweistelligen Millionenbereich“.<br />
Nähere Angaben zum Umsatz macht TermaCook nicht.<br />
Besonders nachgefragt seien derzeit minimalistisch gestaltete<br />
Highend-Lösungen mit professioneller Anmutung.<br />
Thematisch gegliedert in die Produktgruppen Muldenlüfter,<br />
Geruchsfilter, Konnektivität von Kochplatte<br />
und Lüftung sowie die interaktive Steuerung mit Beleuchtung<br />
des Kochfelds von innen. Im Verbund mit dem<br />
neuen Mehrheitspartner soll das Geschäft nun strategisch<br />
wachsen.<br />
Foto: Syngroh<br />
Richard Grohe: „Gemeinsame Verständnis<br />
für langlebige Produkte<br />
besseres Wohnen.“<br />
Foto: TermaCook<br />
Dirk Urban: Gründer und CEO von<br />
TermaCook und weiterhin Minderheitsgesellschafter.<br />
Ähnliche Philosophie<br />
Richard Grohe, Geschäftsführer von Syngroh Capital,<br />
sagt: „Mit TermaCook haben wir ein Unternehmen gefunden,<br />
das hervorragend zu unserer Expertise bei<br />
hochwertigen Produkten in Bad und Küche passt. Die<br />
Innovations- und Qualitätsphilosophie von Dirk Urban<br />
und seinem Team deckt sich mit der unseres Familienunternehmens<br />
Hansgrohe. Uns einen das gemeinsame<br />
Verständnis für langlebige Produkte für besseres<br />
Wohnen, das unternehmerische Selbstverständnis und<br />
die mittelständische Unternehmenskultur mit flachen<br />
Hierarchien.<br />
Dirk Urban wurde bei der Transaktion von Michael<br />
Keller (K&K Consulting OHG) beraten, der dem Unternehmen<br />
auch zukünftig mit seiner Expertise zur Seite<br />
stehen wird. Die rechtliche Beratung von Dirk Urban erfolgte<br />
durch Jürgen Helmke (ACCEDIS). Syngroh Capital<br />
wurde von Dr. Thomas Gilles (Baker McKenzie) und<br />
Jochen Reis (Rödl & Partner) beraten.<br />
74 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Foto: Siemens Hausgeräte<br />
Die Markenkommunikation von Siemens richtet sich<br />
an eine Zielgruppe, die als neugierig und ehrgeizig,<br />
fortschrittsorientiert und technologieaffin<br />
beschrieben wird.<br />
Mehr Frische, mehr Kraft, mehr Nähe<br />
Getragen von der Idee eines sinnhaften Fortschritts hat<br />
sich Siemens Hausgeräte eine neue visuelle Identität gegeben.<br />
Prägend für das überarbeitete Markendesign<br />
sind eine dynamische Bildsprache und die frische Kombination<br />
von tiefem Blau, Reinweiß und dem bekannten<br />
„Siemens Petrol“. Zusammen mit einer neuen Typografie<br />
wurde ein schwungvolles Erscheinungsbild kreiert. „Es<br />
lädt Konsumenten in eine transformierte Welt ein, die<br />
urban und elegant, aktiv und lebensnah ist, – geprägt<br />
von außergewöhnlichen Menschen und markanten Persönlichkeiten“,<br />
erläutert das Unternehmen.<br />
Premiere feierte das neue Markendesign auf der<br />
Eurocucina in Mailand. Auch auf der IFA in Berlin wird<br />
es zu sehen sein. Konsumenten können es künftig in<br />
über 8500 Brand und Flagship-Stores, Showrooms und<br />
Shop-in-Shops rund um den Globus erleben. Und auf internen<br />
und externen digitalen Kanälen wie Instagram,<br />
YouTube, Facebook und LinkedIn. Durch direkte Einbindung<br />
in die Marken-Themen „Fortschritt“ und „Wissbegier“<br />
soll ein breites Publikum erreicht und mehr Nähe<br />
geschaffen werden. Ziel sei es, nachhaltige Beziehungen<br />
zu potenziellen Verbrauchern, Partnern, Multiplikatoren<br />
und zukünftigen Mitarbeitern aufzubauen.<br />
Neugier und Nähe<br />
Mit seiner modernisierten Markenkommunikation richtet<br />
sich Siemens Hausgeräte an eine Zielgruppe, die als<br />
neugierig und ehrgeizig, fortschrittsorientiert und technologieaffin<br />
beschrieben wird. „Ihr gegenüber zeigen wir<br />
uns künftig zugänglicher und aufgeschlossener, näher an<br />
dem, was ihr in Zeiten des Wandels wichtig ist. Wir wollen<br />
sie wissen lassen, dass wir ihre Überzeugungen teilen.<br />
Auch wir glauben, dass wir uns ehrgeizige Ziele setzen<br />
müssen, die von starken Werten getragen werden. Weil<br />
nur so auch die schwierigen Herausforderungen unserer<br />
Zeit gemeistert werden können“, meint André Corell, Leiter<br />
Global Communication. Es seien die Fortschrittswilligen,<br />
die Verantwortung übernehmen wollen, wenn es um<br />
Wohlergehen, einen geringeren ökologischen Fußabdruck<br />
und enge Beziehungen gehe.<br />
Automatisch posten<br />
Parallel zum neuen Erscheinungsbild hat sich die Hausgerätemarke<br />
der Kommunikation auf den digitalen Kanälen<br />
gewidmet und eine automatisierte Lösung vorgestellt.<br />
Denn Social Media braucht eine Strategie, damit<br />
das Engagement kein zeitraubendes und teures Stückwerk<br />
bleibt. Der Hausgerätehersteller unterstützt seine<br />
Handelspartner jetzt mithilfe der Retail-Marketing-Platform<br />
„socialPALS“. Ziel sei es, professionellen Content<br />
automatisiert auf Facebook- und Instagram-Kanälen zu<br />
veröffentlichen ohne viel Zeit investieren zu müssen.<br />
„Darüber hinaus erhalten die Fachhändler eine eigene<br />
Landingpage mit Logo ihres Geschäftes, Google-Maps<br />
Auszug zur Geschäftsadresse und Verlinkung zu ihrer<br />
Website“, so das Unternehmen.<br />
Den Social-Media-Auftakt machte eine Kampagne zu<br />
den aktuellen Wäschepflege-Neuheiten. Fortgesetzt mit<br />
dem Produktbereich Kühlen sollen das ganze Jahr über<br />
regelmäßige weitere Kampagnen sowie „Always-On“-<br />
Content über alle Produktbereiche hinweg folgen. Händler,<br />
die noch keinen „socialPals“-Account haben, müssen<br />
sich zunächst unter https://app.socialpals.de/invite/iQ-<br />
500WaschenTrocknen neu registrieren. Sie haben dann<br />
sofort Zugriff auf Siemens Content und werden automatisch<br />
informiert, sobald es neue Inhalte gibt. „In einem<br />
weiteren Schritt plant Siemens Hausgeräte seinen Händlern<br />
bei künftigen Aktionen Mediabudget zur Verfügung<br />
zu stellen. Damit soll die organische Reichweite „nochmals<br />
deutlich erhöht“ werden.<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 75
Unternehmen<br />
Im Wechselbad der Gefühle<br />
Selten dürfte eine Bilanzpressekonferenz beim Vorarlberger Beschlägespezialisten<br />
Blum mit einem derart intensiven Wechselbad der Gefühle verbunden gewesen<br />
sein. Auf der einen Seite der Rückblick auf Erfolgszahlen mit einem zweistelligen<br />
Umsatzplus. Auf der anderen Seite ein Gegenwartsbericht, der vor Herausforderungen<br />
und Problemen nur so strotzt. Trotzdem überwieg die Zuversicht.<br />
Als international agierendes Unternehmen, das seine<br />
Waren in 120 Länder liefert, 33 Tochtergesellschaften<br />
unterhält und Produktionsstandorte in Europa, Asien,<br />
Nord- und Südamerika, sind die Alltagsaufgaben gewaltig<br />
geworden. „Wir alle haben uns nach zwei Jahren<br />
Pandemie wieder mehr Stabilität gewünscht und<br />
diese sei auch in Sicht gewesen“, sagte Geschäftsführer<br />
Philipp Blum bei der Bilanzpressekonferenz am<br />
Firmensitz in Hoechst. Doch seit dem 24. Februar ist alles<br />
anders und noch viel komplizierter. Der russische<br />
Angriffskrieg auf die Ukraine habe die fragile Situation<br />
bei Rohstoffen, Logistik, Lieferketten und Energie<br />
zusätzlich verschärft. Angesicht eines erheblichen Warendurchflusses<br />
ist Blum an seinen Produktionsstandorten<br />
von einer reibungslosen Anlieferung abhängig.<br />
Eine umfangreichere Lagerhaltung sei nur eingeschränkt<br />
möglich. Und so können inzwischen zahlreiche<br />
globale Ereignisse massive Auswirkungen auf<br />
die Lieferketten haben. Vor dieser hochkomplexen Gemengelage<br />
sind die aktuellen Kennzahlen besonders<br />
bemerkenswert.<br />
Nicht nur Mengenwachstum<br />
Unter dem Bilanzstrich des Wirtschaftsjahres 2021/<strong>22</strong><br />
der Julius Blum GmbH steht per Stichtag 30. Juni 20<strong>22</strong><br />
ein Umsatz von gerundet 2,644 Mrd. Euro. Das sind<br />
11,2 % oder 266 Mio. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum.<br />
Wobei das Umsatzplus von 11,2 % nicht allein<br />
auf einen Mengenzuwachs zurückzuführen ist, sondern<br />
auch auf Preisanpassungen, die Blum in den vergangenen<br />
12 Monate vornehmen musste. Wie sehr diese<br />
Anpassungen den genannten Umsatz beeinflussen,<br />
differenzierte das Unternehmen nicht. Als Fazit sagte<br />
Geschäftsführer Philipp Blum: „Im vergangenen Jahr<br />
waren Widerstandsfähigkeit ebenso gefragt wie Flexibilität<br />
und kreative Lösungen. Umso erfreulicher sind<br />
die positiven Wirtschaftskennzahlen.“ Einer guten<br />
Tradition folgend, bedankten sich die Geschäftsführer<br />
Philipp und Martin Blum besonders bei den inzwischen<br />
94<strong>22</strong> Mitarbeitenden weltweit. In der Heimatregion<br />
Vorarlberg beschäftigt das Unternehmen 6981<br />
Männer und Frauen. Dem besonderen Einsatz der Belegschaft<br />
sei es geschuldet, dass die Kunden trotz der<br />
vielen Erschwernisse durchgehend beliefert werden<br />
konnten.<br />
Neues Werk in Shanghai<br />
Grundsätzlich versucht Blum, sich mit lokalen Fertigungen<br />
so gut es geht gegen massivere Probleme bei<br />
den Lieferketten zu wappnen. Sprich: Wo es der Bedarf<br />
der jeweiligen Märkte hergibt, produziert der Beschlägespezialist<br />
vollstufig vor Ort. Neben den acht Werken<br />
in Vorarlberg unterhält Blum weitere Standorte<br />
in Amerika (Nord und Süd) und Asien. Neu ans Netz<br />
gegangen ist im Frühjahr 20<strong>22</strong> ein Werk in Shanghai.<br />
„Und das trotz Lockdown und Quarantäne“, zollte<br />
Martin Blum den dortigen Mitarbeitenden ein Sonderlob.<br />
China sei für Blum der Markt mit den größten<br />
Wachstumsquoten. Die neue Fertigung verfügt über<br />
eine Nutzfläche von 60 000 m 2 . Produziert werden in<br />
erster Linie Scharniere für den lokalen Bedarf.<br />
Ein Großteil der Gesamtinvestitionen (339 Mio. Euro)<br />
flossen im vergangenen Wirtschaftsjahr jedoch in die<br />
Stärkung des Hauptstandorts in Vorarlberg (<strong>22</strong>4 Mio.<br />
Euro). Unter anderem in die Werke in Bregenz, Höchst<br />
und Gaißau. „Hier entwickeln wir Produkte und Fertigungsverfahren,<br />
hier entsteht der größte Teil unserer<br />
Wertschöpfung“, erläuterte Martin Blum. Er betonte mit<br />
Blick auf die Inbetriebnahme in Shanghai („ein großer<br />
Meilenstein“) aber auch: „Um die Herausforderungen<br />
in der globalen Lieferkette zu meistern und den ökologischen<br />
Fußabdruck zu reduzieren, bauen wir den<br />
globalen Produktionsverbund weiter aus – in Europa<br />
und international.“ Auch bei seiner Tochtergesellschaft<br />
in Polen stehen dem Beschlägehersteller ab 2023 zusätzliche<br />
Produktionsflächen zur Verfügung. „Erfreulich<br />
ist, dass es uns in den letzten Monaten durch den<br />
Ausbau unserer Fertigungskapazitäten und die zusätzlichen<br />
Mitarbeitenden gelungen ist, die Lieferzeiten bei<br />
vielen Produktgruppen wieder deutlich zu verkürzen“,<br />
sagte Philipp Blum. Eine der wichtigsten Investitionen<br />
ist für indes jene in Fachkräfte. Das Unternehmen beschäftigt<br />
allein 400 Lehrlinge.<br />
Blick in die Märkte<br />
44 % des Umsatzes erwirtschaftet Blum in der EU, 13 %<br />
sind es im größten Einzelmarkt USA und 33 % in allen<br />
anderen Märkten. In Westeuropa sei die Umsatzsteigerung<br />
„neuerlich groß ausgefallen“, so das Unternehmen,<br />
insbesondere in Italien, Deutschland und UK.<br />
In Osteuropa habe die politische Entwicklung indes<br />
dämpfend auf die Märkte gewirkt. „Der Angriffskrieg<br />
Russlands auf die Ukraine bringt den Menschen dort<br />
unsägliches Leid und macht uns seit Februar fassungslos.<br />
Dieser Krieg mitten in Europa erschüttert den inneren<br />
Frieden und die Stabilität in seinen Grundfesten.<br />
Auch wenn es unseren Kolleginnen und Kollegen der<br />
ukrainischen Niederlassung den Umständen entsprechend<br />
gut geht, sind wir dennoch in ständiger Sorge“,<br />
berichtet Philipp Blum.<br />
76 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Fotos: Blum<br />
Philipp Blum, Geschäftsführer: „Wertschätzung fürs<br />
eigene Heim ist ein langanhaltender Trend.“<br />
Martin Blum, Geschäftsführer: „Die wichtigste<br />
Investition ist jene in die Belegschaft.“<br />
Nicht rund und dennoch erfolgreich lief es in Asien.<br />
Der Lockdown in Shanghai und anderen chinesischen<br />
Städten im Frühjahr 20<strong>22</strong> hat das Wachstum in China<br />
gebremst: „Unsere dortigen Kunden hat das beträchtlich<br />
getroffen. Trotzdem hat sich der Absatzmarkt in<br />
Asien in Summe gut entwickelt“, erklärt Philipp Blum.<br />
Auch in Nord- und Südamerika liefen die Geschäfte<br />
zufriedenstellend. Die internationalen Transportwege<br />
haben das Unternehmen jedoch besonders in diesen<br />
Märkten vor Herausforderungen gestellt. Hervorgerufen<br />
durch Verwerfungen durch den Ukrainekrieg, den<br />
globalen Mangel an Frachtcontainern sowie Fahrerinnen<br />
und Fahrern von Lkw. „Die Lieferkette ist weltweit<br />
immer noch angespannt.“<br />
Indirekt stark von Gas abhängig<br />
Als produzierender Betrieb ist Blum Teil einer langen<br />
und internationalen Lieferkette. Die direkten Abhängigkeiten<br />
von Erdgas sind laut Unternehmen zwar<br />
überschaubar, die indirekten, wie etwa die der Stahlproduktion,<br />
aber von größerer Tragweite. Deshalb sei<br />
ein kurzfristiger Ausstieg aus fossilen Brennstoffen<br />
nicht möglich, so Philipp Blum. „Unsere Nachhaltigkeitsbestrebungen<br />
sind langfristig. Unabhängig von<br />
der derzeitigen Situation rund um Gas, nutzen wir<br />
schon seit Jahren nachhaltige Alternativen wie Strom<br />
aus Wasserkraft, Fernwärme in unseren Werken in<br />
Dornbirn, Wärmerückgewinnung in der Produktion<br />
und Photovoltaik-Anlagen“, ergänzte Martin Blum.<br />
Allein in Vorarlberg seien über 1800 m 2 Sonnenkollektoren<br />
verbaut, an allen Standorten international sind<br />
es sogar rund 10 000 m 2 . Rund die Hälfte der Lkw-Flotte<br />
für den internen Werksverkehr in Vorarlberg ist mit<br />
heimischem Biogas und somit nahezu CO 2<br />
-neutral unterwegs.<br />
Zudem zählt Blum zu den Gründungsmitgliedern<br />
des Klimaneutralitätsbündnis 2025 „turn to zero“.<br />
Damit verbunden ist die Verpflichtung, den Unternehmensfußabdruck<br />
klimaneutral zu stellen.<br />
Homing bleibt starke Basis<br />
Mit der Auftragslage ist das Unternehmen derzeit zufrieden<br />
und bleibt auch für die weiteren Entwicklungen<br />
nach eigener Aussage verhalten optimistisch. Diese Zuversicht<br />
speise sich aus der „langanhaltenden Wertschätzung“<br />
der Konsumentinnen und Konsumenten<br />
fürs eigene Heim und den Wunsch „in bleibende Werte<br />
zu investieren“. Philipp Blum: „Wir glauben, dass dies<br />
ein nachhaltiger Trend ist.“ Mit seinen innovativen<br />
und designorientierten Produkten sieht sich das Unternehmen<br />
gut aufgestellt, um den Wünschen nach immer<br />
besser ausgestatteten Küchen und Möbeln zu entsprechen.<br />
Mit Blick auf die jüngsten EuroCucina-Präsentationen<br />
der Kunden nannte Philipp Blum beispielhaft<br />
das Pocketsystem „Revego“, die „Merivobox“-Plattform,<br />
das „Legrabox“-Zargendesign sowie die „Aventos“-<br />
Klappenfamilie. Passend zu den dunklen Möbelfarben<br />
lasse „Onyxschwarz“ den technischen Belag in den<br />
Hintergrund treten, und die Neuheit „Ampero“ bringe<br />
Strom und Licht in den Schubkasten.<br />
Widerstandskraft und Flexibilität<br />
Mit Sorge betrachtet das Unternehmen hingegen die<br />
hohe Inflation und die laufenden Preissteigerungen im<br />
Alltag. „Die Menschen überlegen sich momentan genau,<br />
wofür sie ihr Geld ausgeben. Auch die fragile Situation<br />
der internationalen Lieferketten und Transportlogistik<br />
sowie die stark schwankenden Rohstoffpreise bleiben<br />
eine Herausforderung“, so Philipp Blum. Mehr denn<br />
je seien die bereits genannten Aspekte Widerstandsfähigkeit<br />
und die Flexibilität des gesamten Unternehmens<br />
gefragt, um auf Krisen reagieren, daraus lernen<br />
und sich weiterentwickeln zu können. „Das ist von entscheidender<br />
Bedeutung, um in volatilen Zeiten zu bestehen<br />
und nur so können wir ein verlässlicher Partner<br />
bleiben – für unsere Kunden und Mitarbeitenden“,<br />
schloss er.<br />
Dirk Biermann<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 77
Unternehmen<br />
Foto: baumann family group<br />
Trotz allem optimistisch<br />
Vielschichtig liest sich der Bilanzbericht 21/<strong>22</strong> der<br />
„baumann group“ mit den Küchenmarken Bauformat<br />
und burger. Neben der Bekanntgabe der Geschäftszahlen<br />
mit steigenden Umsätzen in Höhe von rund 5 %<br />
werden zahlreiche Entwicklungen beleuchtet.<br />
Im Geschäftsjahr 2021/20<strong>22</strong> erzielte die Küchenmarke<br />
Bauformat rund 69 Mio. Euro Umsatz (+ 4,71 %). Bei<br />
burger waren es 209 Mio. Euro (+ 4,8 %) und bei Badea<br />
11 Mio. Euro (+ 12,41 %). Das sind in Summe 289 Mio.<br />
Euro und ein Gruppenplus von 5,06 % gegenüber dem<br />
vorhergehenden Berichtszeitraum. Während Bauformat<br />
im Export mit ca. 25 Mio. Euro Umsatz 0,9 % unter Vorjahresniveau<br />
blieb, legte burger international um 8 %<br />
auf rund 71 Mio. Euro zu. Das 2020 runderneuerte Badsortiment<br />
von Badea führte zu einem Plus von knapp<br />
18 % (rund 4 Mio. Euro Umsatz). Das Unternehmen plant,<br />
die Bad-Kollektion besonders international weiter voranzutreiben.<br />
Geschäftsführer Matthias Berens zieht<br />
eine zufriedene Bilanz: „Schon 2020 war ein starkes<br />
Jahr. Im Zeitraum zwischen dem 1. April 2021 und dem<br />
31. März 20<strong>22</strong> konnten wir uns noch einmal verbessern.<br />
Und was das kommende Geschäftsjahr angeht, so bin<br />
ich trotz aller Widrigkeiten optimistisch.“ Diese Widrigkeiten<br />
sind wohlbekannt: Corona, Lieferengpässe,<br />
hohe Materialkosten, Krieg in der Ukraine. Trotz der<br />
Vielzahl an Krisen konnte das Löhner Unternehmen<br />
die vollständige Versorgung der Kunden gewährleisten.<br />
Mit stabilen Lieferketten. Die Höhe der Investitionen<br />
beziffert das Unternehmen mit einem 2-stelligen Millionenbetrag.<br />
Derzeit wird in Burg eine neue Produktionshalle<br />
gebaut und die Fertigung von Bauformat wird<br />
um eine Produktionsstraße ergänzt, auf der sowohl Unter-,<br />
Hänge- und auch Geräteschränke gefertigt werden<br />
können. Momentan ist die Anlage im Testlauf und soll<br />
im Sommer 2023 installiert werden.<br />
Meilensteine des Geschäftsjahres<br />
Zu den Meilensteinen im Wirtschaftsjahr 2021/20<strong>22</strong> gehörten<br />
diverse Zertifizierungen. So wurde Bauformat<br />
als „Top Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Zudem gab es<br />
das Siegel „Möbel Made in Germany“ und den „Blauen<br />
Engel“ für Bauformat, burger und Badea. Neu angelaufen<br />
ist eine Kooperation mit Haier für die Gerätemarke<br />
Die Geschäftsleitung<br />
der<br />
„baumann<br />
family group“<br />
(Foto von links):<br />
Michael Assner,<br />
Sabine Brockschnieder<br />
und<br />
Matthias Berens.<br />
Candy. Hinzu kamen echte Herzensangelegenheiten:<br />
die Spendenaktionen für die Opfer der Flut und für die<br />
Ukraine.<br />
Durchgehend prägend waren in den vergangenen<br />
Monaten weiterhin die Auswirkungen der Corona-Pandemie.<br />
Ein Kraftakt, der für Geschäftsführer Matthias<br />
Berens nur dank einer guten Teamleistung zu bewältigen<br />
war: „Die große Infektionswelle im Frühjahr hat in<br />
Produktion und Logistik für viele Ausfälle gesorgt. In<br />
den Spitzen fehlten uns bis zu 100 Leute. Wir sind sehr<br />
stolz darauf, dass wir es geschafft haben, den Großteil<br />
unserer Kunden trotzdem und sogar überwiegend<br />
pünktlich zu beliefern.“<br />
Mobiles Arbeiten<br />
Um Mitarbeiter und Kunden bestmöglich zu schützen,<br />
gab es hauseigene Impfaktionen in Zusammenarbeit<br />
mit einem Ärztenetzwerk. Gearbeitet wurde außerdem<br />
wo immer möglich im Homeoffice. Nachdem die<br />
technischen Voraussetzungen hierfür einmal geschaffen<br />
waren, eröffneten sich der „kitchen family“ neue<br />
Möglichkeiten für die Einstellung von Fachkräften<br />
auch jenseits der Produktionsstandorte. Mittlerweile<br />
gibt es für mehr als 50 Prozent der Verwaltung eine<br />
Homeofficeregelung. Für Geschäftsführerin Sabine<br />
Brockschnieder ist dies ein Erfolgsmodell: „Wir möchten<br />
ein Arbeitsumfeld schaffen, das motiviert und<br />
Ener gien freisetzt. Dazu gehört auch eine Portion Flexibilität.<br />
Mitarbeiter sollen frei entscheiden können, wo<br />
und wie sie arbeiten möchten und damit auch, ob sie<br />
umziehen oder lieber am alten Wohnort bleiben, um<br />
dort etablierte soziale Kontakte weiter pflegen zu können.<br />
Für uns als Unternehmen hat diese Freiheit einen<br />
großen Vorteil: Wir können damit den Fachkräftemangel<br />
zumindest ein bisschen abfedern.“<br />
Parallel bezog ein Teil der Mitarbeitenden in Löhne<br />
neu Räume. Den Anfang macht die Produktentwicklung.<br />
Zum 1. Juni 20<strong>22</strong> hat das Unternehmen ein<br />
flexibles Arbeitsplatzbuchungssystem installiert, das<br />
feste Büros ersetzt. Mitarbeiter aus Marketing, Vertrieb<br />
und Produktentwicklung können sich nun auch<br />
tageweise in Teams gruppieren, zum Beispiel für die<br />
Arbeit an Projekten.<br />
78 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
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Telefon: 02931 8900-21<br />
E-Mail: dispo@strobelmediagroup.de<br />
Zurzeit ist Anzeigenpreisliste 20<strong>22</strong> gültig.<br />
Anzeigenverkauf Inland: Uwe Sommerfeld,<br />
Iserstr. 58, 14513 Teltow,<br />
Telefon: 03328 3090566, Telefax: 03328 3090567,<br />
E-Mail: u.sommerfeld@strobelmediagroup.de<br />
Anzeigen-Vertretung Italien:<br />
Media & Service Internat. Srl,<br />
Piazza Wagner 5, 20145 MILANO / ITALIEN,<br />
Telefon: + 39 248006193, Telefax: + 39 248193274<br />
Vertrieb/Leserservice<br />
Christian Wesselmann<br />
Telefon: 02931 8900-50<br />
E-Mail: c.wesselmann@strobelmediagroup.de<br />
Bezugsbedingungen<br />
Der Bezug als Print- oder Digitalausgabe ist nur in Kombination<br />
mit einer Mitgliedschaft unter KÜCHENPLANER LOGIN<br />
möglich: Anmeldung unter http://www.kuechenplanermagazin.de/login/<br />
Bankverbindungen<br />
Sparkasse Arnsberg-Sundern,<br />
IBAN DE78 466500050001020320,<br />
BIC WELADED1ARN<br />
Postbank Dortmund,<br />
IBAN DE57 440100460001647467,<br />
BIC PBNKDEFFXXX<br />
Druckvorstufenproduktion<br />
STROBEL PrePress & Media,<br />
Zur Feldmühle 11, 59821 Arnsberg,<br />
E-Mail: datenannahme@strobelmediagroup.de<br />
Layout<br />
Catrin Dellmann<br />
Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />
Print Media Group GmbH,<br />
Niederlassung Leimen, Gutenbergstraße 4, 69181 Leimen<br />
Bitte auf dem Lieferschein immer das Trägerobjekt angeben.<br />
Sendungen ohne Lieferschein werden nicht mehr angenommen.<br />
Veröffentlichungen<br />
Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und<br />
Bilder, einschließlich der Negative, gehen mit Ablieferung in<br />
das Eigen tum des Verlages über. Damit erhält er gleichzeitig<br />
im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen das Veröffentlichungs-<br />
und Verarbeitungsrecht. Der Autor räumt dem<br />
Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine Beiträge<br />
im In- und Ausland und in allen Sprachen, insbesondere<br />
in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations-<br />
und Datennetzen (z. B. Online-Dienste) sowie<br />
auf Datenträgern (z. B. CD-ROM), usw. ungeachtet der Übertragungs-,<br />
Träger- und Speichertechniken sowie öffentlich<br />
wiederzugeben. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte<br />
übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr.<br />
Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der<br />
Verfasser wieder und müssen nicht mit der des Verlages und<br />
der der Redaktion übereinstimmen. Die rechtliche Verantwortung<br />
bleibt beim jeweiligen Autoren. Für Werbeaussagen von<br />
Herstellern und Inserenten in abgedruckten Anzeigen haftet<br />
der Verlag nicht.<br />
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,<br />
Waren bezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift<br />
berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne<br />
Weiteres von jedermann benutzt werden dürfen; oft handelt<br />
es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen,<br />
auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />
Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in fremde<br />
Sprachen ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages<br />
gestattet. Dieses gilt auch für die Aufnahme in elektronische<br />
Datenbanken und Vervielfältigungen auf Datenträgern jeder<br />
Art.<br />
Sofern Sie Artikel aus „KÜCHENPLANER“ in Ihren internen<br />
elektronischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten<br />
Sie die erforderlichen Rechte unter www.pressemonitor.de<br />
oder unter Telefon 030 284930, PMG Presse-Monitor GmbH.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind<br />
urheberrechtlich geschützt.<br />
ISSN <strong>07</strong><strong>22</strong>-9917<br />
Mitglied bei:<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Die Moderne Küche e.V.<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />
der Verbreitung von Werbeträgern<br />
7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 79
Die BSH Gruppe ist eine Markenlizenznehmerin der Siemens AG.<br />
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* Stiftung Warentest Ausgabe 03/<strong>22</strong>, Testergebnis: GUT (2,2).<br />
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