Die Fehler in unserem System Wege aus der Krise
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Schulden ohne Rückzahlung zerstören jeden H<strong>aus</strong>halt<br />
Staaten können die Konjunktur <strong>aus</strong>gleichen, wenn sie <strong>in</strong> schlechten Jahren <strong>in</strong>vestieren und<br />
<strong>in</strong> guten Jahren ihre Schulden zurückzahlen. Machen sie auch <strong>in</strong> wirtschaftlich guten Jahren<br />
Schulden, kann das – wie die Z<strong>in</strong>sesz<strong>in</strong>srechnung zeigt - nur zu sehr schmerzhaften<br />
E<strong>in</strong>sparungen o<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>em Zusammenbruch führen. Im W<strong>in</strong>ter 1932/33 hatten 9 von 20<br />
Millionen arbeitsfähigen Deutschen ke<strong>in</strong>e Arbeit. Adolf Hitler gab ihnen Arbeit. Se<strong>in</strong><br />
Reichswirtschaftsm<strong>in</strong>ister Hjalmar Schacht f<strong>in</strong>anzierte die Vollbeschäftigung mit ungedeckten<br />
Krediten, Wertpapieren und Banknoten. <strong>Die</strong>s musste <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Katastrophe enden. Es führte<br />
zum zweiten Weltkrieg. 41<br />
In den 1970er Jahren begannen viele Industriestaaten, ständig mehr <strong>aus</strong>zugeben als sie<br />
e<strong>in</strong>nahmen. 1979 me<strong>in</strong>te <strong>der</strong> österreichische sozialdemokratische Bundeskanzler Bruno<br />
Kreisky: "E<strong>in</strong> paar Milliarden Schulden mehr bereiten mir weniger schlaflose Nächte als e<strong>in</strong><br />
paar hun<strong>der</strong>tt<strong>aus</strong>end Arbeitslose." 42 <strong>Die</strong>se Politik bewirkt, dass e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e, steuerlich<br />
ohneh<strong>in</strong> privilegierte Oberschicht laufend immer höhere Geldbeträge <strong>aus</strong> Steuere<strong>in</strong>nahmen<br />
als Z<strong>in</strong>sen erhält. Das ist e<strong>in</strong>e gewaltige Umverteilung zu den Reichen. Der Mittelstand – von<br />
dem alle leben - wird immer kle<strong>in</strong>er.<br />
Zur Freude <strong>der</strong> Geldgeber ist die Scheu vor tiefgreifenden Strukturän<strong>der</strong>ungen so groß, dass<br />
we<strong>der</strong> Volksvertreter noch M<strong>in</strong>isterialbeamte e<strong>in</strong>e Schuldentilgung <strong>in</strong> Angriff nehmen.<br />
Versuche, das Budget <strong>in</strong> den Griff zu bekommen, beschränken sich oft auf den Verkauf von<br />
Staatsbesitz und Budgetkürzungen im Sozialbereich. Beides trifft wie<strong>der</strong> nur die<br />
E<strong>in</strong>kommensschwachen. <strong>Die</strong> Privatisierungen kommen den Reichen zugute. Mit ihnen<br />
mehren sie ihr Vermögen, unabhängig von dem auch von ihnen erwarteten Wertverlust des<br />
Geldes.<br />
Trotz Wirtschaftswachstums, niedriger Z<strong>in</strong>sen und oft guter Konjunktur hatten 2009 die<br />
EURO-Staaten 79 % ihres BIP als Schulden angehäuft, die USA 83 % und Japan 190 % des<br />
BIP. 43 <strong>Die</strong>s ist so viel, dass nur e<strong>in</strong>e Währungsreform – also e<strong>in</strong>e weitgehende<br />
Geldentwertung – als e<strong>in</strong>ziger Weg <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Schuldenkrise bleibt. 44 Hauptgläubiger <strong>der</strong> USA<br />
und vieler Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union ist die Volksrepublik Ch<strong>in</strong>a.<br />
Schon die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Altersstruktur lässt unseren westeuropäischen Sozialstaat <strong>in</strong><br />
absehbarer Zeit zusammenbrechen. Kamen <strong>in</strong> Deutschland 2000 auf e<strong>in</strong>en Pensionisten vier<br />
Erwerbstätige, werden es 2040 nicht e<strong>in</strong>mal zwei se<strong>in</strong>. 45 Auch ohne dem bevorstehenden<br />
Zusammenbruch des weltweiten F<strong>in</strong>anzsystems und den nicht haltbaren Versprechungen<br />
höherer Pensionen wird es e<strong>in</strong>e Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung, allen Pensionisten die Mittel zur Deckung<br />
ihrer Grundbedürfnisse zu sichern.<br />
E<strong>in</strong>e repräsentative Demokratie ist die Herrschaft Weniger<br />
<strong>Die</strong> westliche repräsentative Demokratie erweckt den Ansche<strong>in</strong>, das ganze Volk würde über<br />
se<strong>in</strong>e Geschicke entscheiden. Der Blick auf e<strong>in</strong> Land mit langer demokratischer Tradition<br />
sollte uns e<strong>in</strong>es Besseren belehren: Das Vere<strong>in</strong>igte Königreich von Großbritannien und<br />
Nordirland hat bis heute ke<strong>in</strong>e Verfassung. 46 Vor dem ersten Weltkrieg gab es zwei große<br />
41 Guido Giacomo Preparata: Wer Hitler mächtig machte, Perseus Verlag, Basel 2010, Seiten 288 bis 309<br />
42 http://www.kreisky.org/faqs.htm, abgerufen am 8.08.2011<br />
43 www.wikipedia.de: Staatsverschuldung, abgerufen am 1.05.2011<br />
44 http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/18/oekonom-waehrungsreform-ist-<strong>der</strong>-e<strong>in</strong>zige<strong>aus</strong>weg-<strong>aus</strong>-<strong>der</strong>-schuldenkrise/comment-page-3/#comments,<br />
abgefragt am 22.12.2013<br />
45 www.wikipedia.de: Überalterung, abgerufen am 24.04.2011<br />
46 www.wikipedia.de: Vere<strong>in</strong>igtes Königreich, abgerufen am 9.05.2011<br />
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