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möbel kultur 7/8/22

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TOP-THEMA/EHI-MÖBELREPORT<br />

Der Fachhandel<br />

bleibt an der Spitze<br />

Bei der hiesigen Möbeldistribution hat der kooperierende<br />

Möbelfachhandel weiterhin die Nase vorn – auch wenn er<br />

wieder leicht Marktanteile einbüßt. Parallel dazu gewinnt<br />

der Onlinehandel erneut hinzu, wobei mittlerweile auch<br />

die stationären Händler in Sachen E-Commerce ihre<br />

Hausaufgaben gemacht haben und ihre Produkte nun<br />

zusätzlich im Netz vertreiben. Das ist auch gut so, denn<br />

das Marktvolumen für Möbel beträgt 35,93 Mrd. Euro<br />

(+1,6 %) und bietet damit gute Umsatzchancen. Diesen<br />

Wert weist der EHI-Möbelreport für 2021 aus, den der<br />

Mittelstandsverbund ZGV in Auftrag gegeben hat und<br />

dessen Ergebnisse der „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“ exklusiv vorliegen.<br />

Dr. Marc Zgaga, Geschäftsführer des<br />

Mittelstandsverbundes ZGV, geht davon<br />

aus, dass der Online-Anteil der Möbel-<br />

Umsätze 20<strong>22</strong> weiter zunimmt.<br />

Wenn es um den Kauf neuer<br />

Möbel geht, zieht es die<br />

Verbraucher:innen auch<br />

in Zeiten des E-Commerce-Booms<br />

schwerpunktmäßig in den Möbelhandel.<br />

Laut dem aktuellen „EHI<br />

Möbelreport“, den der Mittelstandsverbund<br />

ZGV jährlich in Auftrag<br />

gibt, konnte der Fachhandel im<br />

vergangenen Jahr einen Marktanteil<br />

von 72 Prozent behaupten. Damit<br />

halten die branchenfremden Möbelanbieter<br />

wie Bau- oder Heimwerkermärkte<br />

einen Marktanteil von<br />

28 Prozent des Möbelmarktes. Wie<br />

schon in den Jahren zuvor punktet<br />

bei den branchenfremden Anbietern<br />

der Versandhandel inklusive<br />

der Online Pure Player. Dieser hält<br />

nun einen Marktanteil von 13,1<br />

Prozent. 2020 betrug dieser Wert<br />

noch 11,5 Prozent.<br />

Laut Hochrechnungen des EHI<br />

wurden über den interaktiven Handel<br />

im vergangenen Jahr Möbel,<br />

Lampen und Dekorationsartikel im<br />

Wert von 6,56 Mrd. Euro veräußert.<br />

„Deutlich mehr als 80 Prozent<br />

der Möbel im interaktiven Handel<br />

werden online verkauft“, erläutert<br />

Dr. Marc Zgaga, Geschäftsführer des<br />

Mittelstandsverbundes ZGV. Kataloge<br />

treten durch die technischen<br />

Möglichkeiten zunehmend in den<br />

Hintergrund. Sie bieten allerdings –<br />

neben Internetauftritten – weiterhin<br />

die Möglichkeit, in kleineren innerstädtischen<br />

Filialen das gesamte Sortiment<br />

abzubilden.<br />

Bei der sehr guten Entwicklung<br />

des Versandhandels gilt es natürlich<br />

zu berücksichtigen, dass die stationären<br />

Möbelgeschäfte von Mitte<br />

Dezember 2020 bis Anfang März<br />

2021 wegen eines erneuten Lockdowns<br />

geschlossen waren. Vor dem<br />

Hintergrund des Cocooning-Trends<br />

wollten Konsument:innen ihre eigenen<br />

vier Wände aber trotzdem verschönern<br />

und kauften die Produkte<br />

im Internet. „Der Onlineanteil der<br />

Möbelumsätze stieg von 11,5 Prozent<br />

auf 16 Prozent“, erklärt Dr.<br />

Marc Zgaga, Geschäftsführer des<br />

Mittelstandsverbundes ZGV. „Es ist<br />

davon auszugehen, dass dieser Anteil<br />

auch 20<strong>22</strong> zu Lasten des stationären<br />

Möbelhandels weiter steigen wird.“<br />

Ebenfalls Marktanteile hinzugewinnen<br />

konnte die Büro<strong>möbel</strong>branche<br />

(+7,5 %) und der kooperierende<br />

Möbelfachhandel (+0,6 %).<br />

Anteile zu verteidigen ist im<br />

Möbelhandel unabdingbar, schließlich<br />

ist das Marktvolumen in den<br />

vergangenen vier Jahren kontinuierlich<br />

gestiegen. 2021 betrug es<br />

35,93 Mrd. Euro (einschließlich<br />

MwSt.) zu Endverbraucherpreisen.<br />

2,96 Mrd. Euro davon entfielen auf<br />

den gewerblichen und 32,97 Mrd.<br />

Euro auf den privaten Verbrauch.<br />

Insgesamt konnte der Möbelhandel<br />

seinen Umsatz damit im Vergleich<br />

zu 2020 um 1,6 Prozent steigern.<br />

Damit bewegt er sich in etwa auf<br />

dem Niveau des gesamten Einzelhandels,<br />

der laut dem Handelsverband<br />

Deutschland (HDE) um 1,5<br />

Prozent zugelegt hatte.<br />

Etwas mehr als die Hälfte des<br />

Marktvolumens (56,5 %) ging mit<br />

20,3 Mrd. Euro auf das Konto des<br />

kooperierenden Möbelhandels. Die<br />

verbandsunabhängigen Retailer setzten<br />

Waren im Wert von 5,57 Mrd.<br />

Euro um (15,5 %). Branchenfremde<br />

Vertriebswege, Direktabsatz (einschl.<br />

Handwerk) und Großhandel kommen<br />

auf 10,06 Mrd. Euro.<br />

36 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 7/8/20<strong>22</strong>

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