möbel kultur 7/8/22
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Die Distribution von Möbeln 2021<br />
Darstellung der Warenbewegungen<br />
Quelle: EHI Möbelreport 2021, Grafik: <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong><br />
Die kumulierten Umsätze der<br />
weiteren Vertriebskanäle wurden von<br />
SB-Warenhäusern, Supermärkten,<br />
Discountern, Kauf- und Warenhäusern<br />
sowie dem technischen Fachhandel<br />
generiert. Mit 1,02 Mrd. Euro<br />
belegen sie wie schon 2020 einen<br />
Gesamtmarktanteil von 2,9 Prozent.<br />
„Auch 2021 konnten die lebensmittelnahen<br />
Vertriebstypen von der zeitweisen<br />
Schließung der Möbelhäuser<br />
profitieren“, resümiert Dr. Zgaga.<br />
Um den Weg der Ware vom<br />
Hersteller zu den Verbraucher:innen<br />
noch transparenter zu machen,<br />
hat das EHI die Analyse des Absatzmarktes<br />
um eine Untersuchung<br />
des Beschaffungsmarktes für Möbel<br />
ergänzt. „Reduziert man das inländische<br />
Möbelmarktangebot um den<br />
Bezugswert des Großhandels, der<br />
unmittelbar in das Objektgeschäft<br />
geht – hier <strong>22</strong>9 Mio. Euro – und<br />
denjenigen Teil der Möbelproduktion,<br />
die direkt an den Endverbraucher<br />
abgesetzt wird, also 570 Mio.<br />
Euro, erhält man ein Nachfragevolumen<br />
des gesamten Einzelhandels<br />
inklusive branchenfremder Anbieter<br />
von 20,7 Mrd. Euro“, erläutert<br />
Dr. Zgaga. „Der Einzelhandel fragte<br />
2021 Möbel in Höhe dieses Bezugswertes<br />
nach. Diese Nachfrage wurde<br />
zu 58,2 Prozent bei den Einkaufskooperationen<br />
des Möbelhandels, zu<br />
41,6 Prozent direkt beim Hersteller<br />
und zu 0,2 Prozent beim Großhandel<br />
gedeckt.“<br />
Neben den Vertriebskanälen<br />
untersucht der EHI-Möbelreport<br />
traditionell auch die Märkte für einzelne<br />
Produktgruppen. Dabei fällt<br />
auf, dass Küchen- und Büro<strong>möbel</strong><br />
besonders gute Zuwächse zu verzeichnen<br />
hatten. Das Marktangebot<br />
an Küchen<strong>möbel</strong>n lag bei 5,1 Mrd.<br />
Euro zu Herstellerabgabepreisen. Verglichen<br />
mit 2020 (4,74 Mrd. Euro)<br />
ist das ein Zuwachs von 7,5 Prozent.<br />
Die Exportquote der Küchen<strong>möbel</strong>produzenten<br />
liegt bei mehr als 40<br />
Prozent. „Dank des zunehmenden<br />
Verbraucherinteresses an energieeffizienten,<br />
umweltbewussten neuen<br />
Küchen und Geräten sowie aufgrund<br />
eines wachsenden Ersatzbedarfs<br />
konnte auch 2021 der Umsatz<br />
gegenüber 2020 im Inland um rund<br />
acht Prozent gesteigert werden“, sagt<br />
Dr. Zgaga. Im Neugeschäft wurden<br />
60 Prozent Möbel verkauft und 40<br />
Prozent E-Geräte. Erworben wird die<br />
Kücheneinrichtung zum Großteil in<br />
den Möbel- und Einrichtungshäusern<br />
(46 %) sowie in den Küchenspezialhäusern<br />
(32 %). Aber auch der<br />
Direktverkauf nimmt stark zu.<br />
Gute Zuwächse konnte auch bei<br />
den Büro<strong>möbel</strong>n verzeichnet werden.<br />
Hier trug der Umsatz mit 7,5<br />
Prozent überdurchschnittlich zum<br />
Anstieg des gesamten Möbelumsatzes<br />
bei. „Der Büro<strong>möbel</strong>markt hat laut<br />
IFH Retail Consultants ein Volumen<br />
von rund 2,5 Mrd. Euro zu Endverbraucherpreisen.<br />
Da Büro<strong>möbel</strong><br />
zu den flexiblen Investitionsgütern<br />
gehören, werden Anschaffungen oftmals<br />
abhängig von der Konjunkturlage<br />
getätigt. Aufgrund der Corona<br />
Pandemie wurde 2020 rund elf Prozent<br />
weniger in Büro<strong>möbel</strong> investiert.<br />
Dieser Trend setzte sich 2021 nicht<br />
fort. Es gab ein ordentliches Plus,<br />
wobei das Niveau von 2019 noch<br />
nicht erreicht wurde“, führt Dr. Zgaga<br />
aus. Der Möbelfachhandel generiert<br />
knapp drei Viertel des Umsatzes,<br />
wobei der Fachhandel für Papier-,<br />
Büro- und Schreibwaren (PBO) sowie<br />
für Büromaschinen, Büro<strong>möbel</strong> und<br />
Organisations<strong>möbel</strong> (BBO) mit gut<br />
70 Prozent Marktanteil nach wie vor<br />
eine starke Stellung hat.<br />
Ebenfalls zulegen konnte der<br />
Markt für Bad<strong>möbel</strong>. Wird der durch-<br />
Illustration: www.freepik.com/ macrovector, Foto: Mittelstandsverbund ZGV<br />
Mit 72 Prozent bleibt der Möbelhandel<br />
der stärkste Distributionskanal für<br />
Möbel. Der Versandhandel holt jedoch<br />
weiter auf und hält mittlerweile einen<br />
Marktanteil von 13,1 Prozent.<br />
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