FOCUS-MONEY_2022-33_Vorschau
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moneyeditorial<br />
EDITORIAL<br />
Die toxischen<br />
Pläne der EZB<br />
GEORG MECK<br />
Chefredakteur<br />
<strong>FOCUS</strong>-<strong>MONEY</strong><br />
es ist bitter, dem Vermögen beim Schrumpfen zuzusehen. Genau dies passiert<br />
im Moment angesichts der galoppierenden Geldentwertung. Auf 8,9 Prozent<br />
ist die Inflation im Euro-Raum hochgeschnellt, in manchen Euro-Ländern<br />
liegt sie schon bei über 20 Prozent, auch in Deutschland wäre die 10-Prozent-<br />
Marke gerissen ohne die preisdämpfenden Maßnahmen des Staates. Läuft<br />
zum Beispiel das 9-Euro-Ticket demnächst aus, wird sich der Preisauftrieb<br />
noch mal beschleunigen. Und was tut die Institution, die qua Amt dafür zuständig<br />
ist, den Geldwert stabil zu halten? Hat die Europäische Zentralbank<br />
den Ernst der Lage erkannt? Tut sie alles, was in ihrer Macht steht, um die Inflation<br />
in den Griff zu bekommen? Nein, nein und noch mal nein, lautet die<br />
traurige Antwort. Die Notenbanker reagieren zu spät und zu zögerlich. Das<br />
Vertrauen in die EZB schwindet, was verheerend ist, da der Glaube in ihre Tatkraft<br />
Voraussetzung ist, um die Inflation zu bremsen.<br />
Das Versagen der Europäischen Zentralbank begann mit dem fortgesetzten<br />
Irrtum, die aufziehende Geldentwertung nicht zu erkennen. Schlimmer<br />
noch: Offensichtlich hat sie die Signale für den Preisauftrieb nicht übersehen,<br />
sondern mutwillig ignoriert. Diversity und Klimaschutz waren die Themen,<br />
mit denen EZB-Präsidentin Christine Lagarde sich zu profilieren suchte. Jetzt<br />
ist es höchste Zeit, sich auf die eigentliche Aufgabe zu konzentrieren. Die EZB<br />
aber macht sich weiter zum „Büttel nationaler Politiker“, wie die FAZ dieser<br />
Tage zu Recht moniert. Wieder einmal springen die Notenbanker den undisziplinierten<br />
Schuldenmachern im Süden bei, die durch steigende Zinsen in<br />
die Bredouille geraten. Allein im Juni und Juli hat das Euro-System – die EZB<br />
plus die nationalen Notenbanken – italienische Staatsanleihen für 9,8 Milliarden<br />
Euro gekauft, 5,9 Milliarden gingen für spanische Staatsanleihen drauf.<br />
Man müsse eine „Fragmentierung“ der Euro-Zone durch unterschiedlich hohe<br />
Anleihenzinsen vermeiden, so die schräge Begründung. Schließlich ist es gerade<br />
die Funktion des Zinses, unterschiedlich hohe Risiken unterschiedlich<br />
hoch zu bepreisen. Die EZB aber geht noch einen Schritt weiter und will sich<br />
neuer Instrumente bemächtigen, um hoch verschuldeten Staaten beizuspringen,<br />
ohne die Hilfe an Bedingungen zu knüpfen. Ein Plan mit<br />
toxischer Wirkung, warnen die deutschen Top-Ökonomen Lars<br />
Feld, Clemens Fuest und Volker Wieland. Ob diese Mahnung Frau<br />
Lagarde hoch oben in ihrem Frankfurter Turm erreicht?<br />
Herzlich Ihr<br />
Aus aktuellem Anlass!<br />
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Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Inflation steigt auf lange nicht mehr erreichte Werte, in<br />
Amerika wie in Europa. Bange blicken die Börsianer auf die<br />
Notenbanken: Kommt die Zinswende noch schneller als bereits<br />
erwartet? Wie geht es weiter mit den Aktienkursen, wenn die expansive<br />
Geldpolitik an ihre Grenzen stößt? Mein Tipp: Sie erfahren<br />
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<strong>FOCUS</strong>-<strong>MONEY</strong> <strong>33</strong>/<strong>2022</strong><br />
Foto: F. Röth<br />
Composing: <strong>FOCUS</strong>-<strong>MONEY</strong><br />
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