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ZGF Gorilla | Juli 2011 - Zoologische Gesellschaft Frankfurt

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SCHWERPUNKTTHEMA | KAMERAFALLEN<br />

P1000752 P1000753<br />

Digitale Revolution<br />

Die digitale Fotografie und der Preisverfall bei Speicherkarten haben die Fotofallentechnik für Biologen zunehmend attraktiv gemacht. Die kleinen<br />

wasserdichten Kameras werden im Gelände so positioniert, dass sie potenzielle Wildwechsel oder Plätze an denen die zu studierenden Tiere<br />

erwartet werden, überwachen. Jede Bewegung vor der Kamera aktiviert diese und die Kamera schießt ein Foto oder auch eine Serie, je nach<br />

Einstellung. So ist eine Überwachung rund um die Uhr möglich oder auch nur während einer gewünschten Zeitperiode.<br />

Im Digitalzeitalter sind das keine<br />

unersetzlichen Verluste mehr. Gute<br />

Kamerafallen sind inzwischen<br />

schon für wenige Hundert Euro<br />

zu bekommen, was bei der erforderlichen<br />

Anzahl von mindestens<br />

dreißig Fallen, die McShea schon<br />

für ein kleineres Untersuchungsgebiet<br />

veranschlagt, sehr zu ihrer<br />

Verbreitung beigetragen hat. ,,Zoologen<br />

profitieren von der großen<br />

Nachfrage durch Jäger, die sich mit<br />

den Kameras einen Überblick über<br />

die Aktivitäten in ihrem Revier<br />

verschaffen wollen“, sagt Christof<br />

Schenck, Geschäftsführer der <strong>Zoologische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>Frankfurt</strong>.<br />

HEIMISCHE IGEL ODER<br />

UNBEKANNTE RAUBTIERE<br />

Schenck, der auch in seinem eigenen<br />

Garten Igel und Nachbars Katze mit<br />

einer Kamera nachstellt, schwärmt<br />

vom Spaß am Fallenstellen, den man<br />

sich hier guten Gewissens gönnen<br />

dürfe. Vor allem aber seien Fotofallen<br />

zu einem unersetzlichen Instrument<br />

bei der Erforschung seltener<br />

und scheuer Großsäuger geworden.<br />

So geben die Schnappschüsse<br />

aus dem täglichen und noch häufiger<br />

nächtlichen Privatleben der<br />

Tiere einen Überblick, welche Arten<br />

AVI_0869 AVI_1507 AVI_2333<br />

überhaupt im Untersuchungsgebiet<br />

vorkommen. Dabei kommt es immer<br />

wieder zu spektakulären Überraschungen,<br />

etwa, als 2006 ein kleiner<br />

Trupp der Angolanischen Riesen-<br />

Rappenantilope geblitzt wurde, die<br />

seit Jahrzehnten als ausgestorben<br />

galt. Oder als Forschern des World<br />

Wildlife Funds vor acht Jahren auf<br />

Borneo ein etwa katzen großes, der<br />

Wissenschaft bisher unbekanntes<br />

Raubtier in die Falle tappte, das<br />

mangels weiterer Sichtungen noch<br />

immer auf seine wissenschaftliche<br />

Beschreibung wartet. Und auch in<br />

Deutschland bekommen Forscher<br />

seltene Arten wie Wildkatze, Luchs<br />

Verkehrsknotenpunkt<br />

Diese Fotofalle unserer Kollegen im Projekt im bulgarischen Osogovo-Gebirge stand perfekt positioniert an einem regelrechten Verkehrsknotenpunkt<br />

der Waldtiere. Ein Dachs, ein Wolf, ein Luchs sowie mehrere Rehe und Wildschweine wurden nacheinander vor dem kleinen Felsvorsprung<br />

fotografiert.<br />

14 <strong>ZGF</strong> GORILLA | AUSGABE 3/<strong>2011</strong>

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