ZGF Gorilla | Juli 2011 - Zoologische Gesellschaft Frankfurt
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AKTUELLES | WELTWEIT<br />
<strong>ZGF</strong> PROJEKTHÄPPCHEN MAKING CONSERVATION | WELTWEIT COUNT<br />
Neues aus unseren Projekten, von unseren Partnern und rund um die <strong>ZGF</strong>-Projektgebiete<br />
DEUTSCHLAND<br />
Wolfsnachwuchs in der Lieberoser Heide<br />
Der Wolf ist definitiv zurück in<br />
der Niederlausitz. Seit Ende 2009<br />
weiß man, dass sich ein Tier fest in<br />
der Lieberoser Heide angesiedelt<br />
hatte und Ende Januar 2010 „fotografierten“<br />
sich zwei Tiere in einer<br />
automatischen Fotofalle (siehe Seite<br />
13). Das Wolfspaar fühlt sich offensichtlich<br />
sehr wohl auf dem früheren<br />
Truppenübungsplatz Lieberose, denn<br />
Mitte <strong>Juli</strong> rückten die Brandenburger<br />
mit der spektakulären Nachricht raus,<br />
dass es nun erstmals Nachwuchs gegeben<br />
habe.<br />
Seit einigen Jahren leben Wolfsfamilien<br />
nicht nur im sächsischen Teil<br />
der Lausitz, sondern auch in Brandenburg.<br />
So war es nur eine Frage<br />
der Zeit, bis diese seltene Tierart<br />
auch auf dem großen, relativ unzerschnittenen<br />
Gelände der Lieberoser<br />
Heide in Brandenburg wieder heimisch<br />
werden würde. „Die letzten<br />
DEUTSCHLAND<br />
Wildkatzen in der Rhön<br />
Im Jahr 2007 gelang erstmals der<br />
Nachweis einer Wildkatze in der<br />
Rhön. In den vergangenen drei<br />
Jahren konnte der <strong>ZGF</strong>-Partner<br />
RhönNatur zusammen mit den Verwaltungsstellen<br />
des Biosphärenreservates,<br />
den Naturschutzbehörden<br />
und Forstämtern der Region die Wildkatze<br />
in allen drei Landesteilen der<br />
Rhön nachweisen. Im vergangenen<br />
Jahr wurde das Monitoringnetzwerk<br />
für die Wildkatze weiter ausgebaut,<br />
um den Wissensstand über die Verbreitung<br />
der Art zu verbessern. Dem<br />
Senckenberg Labor für Wildtiergenetik<br />
in Gelnhausen gelang es, durch<br />
verbesserte Methoden nicht nur zwischen<br />
Wild- und Hauskatze zu unterscheiden,<br />
sondern auch einzelne<br />
Individuen zu identifizieren und<br />
untereinander zu vergleichen. Insgesamt<br />
wurden im letzten Jahr 73<br />
Haarproben genetisch analysiert, 35<br />
dieser Proben konnten insgesamt 22<br />
Beobachtungen von Mai und Juni<br />
<strong>2011</strong> ließen den Verdacht auf Nachwuchs<br />
stärker werden“, sagt Heiko<br />
Schumacher, Projektleiter der Stiftung<br />
Naturlandschaften Brandenburg.<br />
„Nun konnten wir auf den<br />
Stiftungsflächen tatsächlich erstmals<br />
drei Wolfswelpen für die Lieberoser<br />
In die Fotofalle getapst – zwei der vermutlich<br />
drei jungen Wölfe auf dem ehemaligen<br />
Truppenübungsplatz Lieberose. Foto: Stiftung<br />
Naturlandschaften Brandenburg<br />
Tieren zugeordnet werden. Dies ist<br />
die bislang höchste Zahl von nachgewiesenen<br />
Wildkatzen in der Rhön.<br />
Im nächsten Schritt werden nun die<br />
Ergebnisse mit Proben aus dem Jahr<br />
2009 verglichen, um herauszufinden,<br />
Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris)<br />
Heide nachweisen.“ Die genaue Zahl<br />
der Nachkommen kannte man Mitte<br />
<strong>Juli</strong> allerdings noch nicht.<br />
„Wir freuen uns über den Wolfsnachwuchs“,<br />
betont auch Steffen Butzeck,<br />
Biologe beim Landesamt für Umwelt,<br />
Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
des Landes Brandenburg (LUGV).<br />
„Wir wissen aber auch, dass der Wolf<br />
starke Emotionen wecken kann – positive<br />
wie auch negative. Mit zunehmender<br />
Anzahl an Wolfsrudeln in<br />
Brandenburg wächst für uns als Amt<br />
die Aufgabe, die Rückkehr des Wolfs<br />
intensiver zu begleiten. Die Überarbeitung<br />
des Wolfs-Managementplans<br />
für Brandenburg und seine Anpassung<br />
auf die aktuelle Entwicklung ist<br />
daher nur folgerichtig“, so Butzeck<br />
weiter.<br />
www.stiftung-nlb.de<br />
ob sich die einzelnen Individuen<br />
dauerhaft in der Rhön angesiedelt<br />
haben und die räumliche Ausdehnung<br />
bei einzelnen Tieren zu bestimmen.<br />
Das Projekt wird gefördert<br />
durch die Allianz Umweltstiftung.<br />
2 <strong>ZGF</strong> GORILLA | AUSGABE 3/<strong>2011</strong>