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ZGF Gorilla | Juli 2011 - Zoologische Gesellschaft Frankfurt

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Karte: <strong>ZGF</strong> Peru<br />

AUS DEN PROJEKTEN | PERU<br />

Otterzählung. Larissa Silva und ihr Team verbringen während der<br />

Riesen otterzählungen unzählige Stunden im Boot. Die peruanische<br />

Biologin arbeitet für die <strong>ZGF</strong> in Puerto Maldonado und kennt sich wie<br />

kaum jemand sonst mit den aktuellen Beständen aus.<br />

sieht, dass es den Populationen innerhalb der Schutzgebiete<br />

gut geht, die Anzahl an Tieren steigt und sie vermehren<br />

sich gut. Doch außerhalb der Schutzgebiete geht<br />

die Art weiter zurück und in großen Bereichen gibt es<br />

mittlerweile gar keine Otter mehr. Das bedeutet, dass die<br />

in den Schutzgebieten verbliebenen Populationen zunehmend<br />

voneinander isoliert sind.<br />

Hauptgrund für diesen Rückgang ist die Zunahme und<br />

die Ausweitung der völlig unkontrollierten Goldwäsche-<br />

Veränderung der Riesenotterbestände<br />

rei in den Flüssen, aber auch in den Seen und Palmsümpfen<br />

(diese Sümpfe waren vor Hunderten von Jahren mal<br />

Flüsse). An keinem einzigen See an dem Gold gewaschen<br />

wird, leben noch Riesenotter.<br />

Im vergangenen Jahr haben wir eine umfangreiche<br />

Riesen otter-Studie im Tambopata Nationalreservat und<br />

im angrenzenden Bahuaja Sonene Nationalpark durchgeführt.<br />

Es war das erste Mal, dass wir das gesamte Gebiet<br />

innerhalb eines Jahres untersuchen konnten. 13 Gruppen<br />

von Riesenottern haben wir 2010 im Rahmen der Untersuchung<br />

gefunden. Doch leider darf die erfreuliche Tatsache,<br />

dass es den Ottern in einigen Seen hervorragend<br />

geht, nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Bestand im<br />

Vergleich zur Situation vor zehn Jahren deutlich zurückgegangen<br />

ist. Im Laufe der letzten zehn Jahre sind innerhalb<br />

der Schutzgebiete und der angrenzenden Puffer zonen 15<br />

Riesenotter-Gruppen verschwunden.<br />

Leider finden am Malinowski, einem der Grenzflüsse des<br />

Schutzgebietes, heftigste Goldwaschaktivitäten statt. So<br />

ist es nicht verwunderlich, dass an diesem Fluss sechs<br />

Ottergruppen verschwunden sind. Fünf Gruppen jedoch<br />

sind innerhalb des Schutzgebietes verschwunden, und<br />

zwar an Flüssen, wo es weder Goldwäscherei noch Tourismus<br />

gibt. So wie es aussieht, wurden diese Tiere wohl<br />

von den ortsansässigen Fischern getötet, die sie als Konkurrenz<br />

um den Fisch betrachten.<br />

Nächstes Jahr werden wir eine ausführliche Zählung im<br />

Manu Nationalpark sowie in benachbarten Gebieten in<br />

Angriff nehmen. Die aktuellsten Zählungen dort haben<br />

uns gezeigt, dass es wohl bis zu 12 Gruppen gibt und wir<br />

Aktuelle sowie zusätzliche<br />

frühere Vorkommen des<br />

Riesen otters in Tambopata<br />

und Bahuaja Sonene<br />

18 <strong>ZGF</strong> GORILLA | AUSGABE 3/<strong>2011</strong>

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