Waffenmarkt-Intern 09/2022
Waffenmarkt-Intern – Das B2B-Insider-Magazin für Jagd, Messer, Schießsport und Security – die September-Ausgabe mit dem Schwerpunkt Security & Tactical
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38 _ SORTIMENT<br />
INTERN _ 9 / <strong>2022</strong><br />
Test konnten wir das im Großen und Ganzen<br />
bestätigen. Es fand sich tatsächlich kein Stift,<br />
der nicht auf dem Steinpapier schrieb. Auch<br />
schmierte dabei nichts. Selbst unter Wasser<br />
und ölgetränkt ließen sich mit passenden<br />
Schreibwerkzeugen problemlos Notizen machen,<br />
die Blätter selbst blieben dabei beständig.<br />
Lediglich ließ sich das vorliegende Steinpapier<br />
nicht<br />
wie angepriesen<br />
mit<br />
allen metallischen<br />
Gegenständen<br />
beschriften.<br />
Diverse<br />
Utensilien<br />
wie mancher<br />
Schlüs-<br />
sel, Messerklingen oder Büroklammern<br />
verweigerten den Schreibtischdienst. Andere<br />
Objekte wie Münzen oder Holzschrauben<br />
hingegen funktionierten sehr gut. Hier<br />
kommt es wohl auf die Metallmischung an.<br />
Zur Verschleißfestigkeit lässt sich festhalten,<br />
dass das Steinpapier deutlich schwerer<br />
zu zerreißen ist als Standardpapier. Schleift<br />
man mit Sandpapier darüber, hält es diesem<br />
ebenfalls wesentlich länger stand. Schließlich<br />
wurde noch das Versprechen der schweren<br />
Entflammbarkeit untersucht. Nun ja,<br />
mag sein, dass es ein wenig unempfindlicher<br />
gegen Hitze ist als Papier aus Zellulose, aber<br />
es deformiert sich bei Hitzeeinwirkung und<br />
wird spröde; und in direktem Kontakt mit einer<br />
offenen Flamme fängt auch das Steinpapier<br />
schnell Feuer und riecht beim Verbrennen<br />
streng nach verschmortem Plastik. Übrig<br />
bleibt dann lediglich das weiße Calciumcarbonat.<br />
Aufgrund seiner Zusammensetzung<br />
sollte man Steinpapier übrigens auch nicht<br />
im Altpapier entsorgen.<br />
Im Fazit lässt sich festhalten: Auch wenn<br />
hier werbetechnisch insbesondere in Bezug<br />
auf die schwere Entflammbarkeit ein wenig<br />
übertrieben worden ist und sich auch nicht<br />
uneingeschränkt mit allen metallischen Gegenständen<br />
darauf schreiben lässt – die Modestone-Notizblöcke<br />
machen einen guten<br />
Job und stellen trotz anderer Materialzusammensetzung<br />
eine durchweg brauchbare<br />
Alternative zu den bekannten Write-in-the-<br />
Rain-Produkten dar. Erhältlich sind sie als<br />
Notizbücher und Spiralblöcke in verschiedenen<br />
Formaten. Mehr Infos unter<br />
www.modestone.eu sowie<br />
www.katadyngroup.com.<br />
dg<br />
Messerporträt: Vom Mittelalter in die Neuzeit<br />
Der Autor<br />
Ein interessantes Design – der „Sharp Pen“ vom Schmied und Messermacher Alessandro<br />
Ugo. www.aublades.com<br />
MESSER GEHÖREN nicht nur zu den ältesten<br />
Werkzeugen der Menschheit, sondern auch<br />
zu den vielseitigsten. Sie können nicht nur<br />
schneiden und trennen, sondern auch zusammenfügen,<br />
streichen, hebeln oder auch<br />
schaben. Das hier vorgestellte Messer und<br />
sein Hersteller, der italienische Schmied und<br />
Messermacher Alessandro Ugo, gehören zu<br />
den interessantesten und spannendsten Entdeckungen<br />
der letzten Messerausstellungen,<br />
die ich besucht habe.<br />
Der „Sharp Pen“, so der Name dieses Messers,<br />
ist in starker Anlehnung an die Werkzeuge<br />
entstanden, die mittelalterliche<br />
Mönche beim Schreiben, Kopieren und Illustrieren<br />
verwendet haben, um gelegentliche<br />
Fehler zu korrigieren. Dazu haben sie mit einem<br />
kleinen, scharfen, langstieligen Messer<br />
die Problemstellen – abhängig vom Material<br />
– entweder weggeschabt oder auch vorsichtig<br />
ausgeschnitten. Auf einigen zeitgenössischen<br />
Illustrationen ist diese Anwendung<br />
durch Mönche abgebildet und dokumentiert.<br />
Das Messer aus selbst geschmiedetem Damast<br />
mit Nickel-Lagen wird sehr dekorativ<br />
auf einem Holzbrett gehalten, das aus dem<br />
gleichen Holz wie der Griff gemacht ist. Allerdings<br />
werden auch bei diesem Messer unbedarfte<br />
Betrachter immer wieder die Frage<br />
stellen: Wozu ist denn das gedacht? Auf der<br />
CHRISTOPH DAIM schreibt über handgemachte<br />
Messer. Er ist Mitglied der Deutschen Messermacher<br />
Gilde (DMG) und hat dort die Funktion<br />
des Lektors übernommen. Für WM-<strong>Intern</strong><br />
schreibt er aus der Sicht des Messermachers<br />
über ausgefallene und kunstvolle Messer.<br />
www.viennablade.com<br />
www.deutsche-messermacher-gilde.de<br />
anderen Seite wird jeder handwerklich tätige<br />
Mensch sofort vielseitige Verwendungsmöglichkeiten<br />
für ein solches Messer finden!<br />
Fotos. Modestone, Christoph Daim