26. August 2022

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www.grazer.at 26. AUGUST 2022
Naschenweng
geht auf Tour
Eine Katze hat neun Leben, dann wird sie zu Staub. Yuko Kaseki‘s Performance
zielt darauf ab, die Existenz des Außenseiters zu reflektieren. SIGEL LEICHT
Tanztheater:
„Positionen“
TANZ IM KINO. An zwei Tagen wird das Lesliehof-Freiluftkino
zu einem Tanz-Theater-Open-air.
M
it aktuellem Tanz- und
Körpertheater beschäftigt
sich die Steirische
Kulturinitiative seit fast 30 Jahren,
noch länger verfolgt Herbert
Nichols-Schweiger die Entwicklung
des japanischen Tanztheaters
Butoh. Diese Beschäftigung
kulminiert nun in einem von
Nichols-Schweiger kuratierten
Mini-Festival mit vier sehr unterschiedlichen
Positionen, die die
beeindruckende Bandbreite und
Vielfalt dieser ästhetischen Kunst
sicht- und erlebbar machen. An
zwei Abenden wird der Prozess
der künstlerischen Verwandlung
Resetarits: „Krowod“
■ „Nun ist er also 75, der Krowod,
der große Sohn aus dem kleinen
Stinatz. Der präzise Menschenbeobachter,
der fantasiereiche Gedankenspieler,
der aufmerksame
Zuhörer, der bereitwillige Helfer,
der wertvolle Mensch Lukas Resetarits.
Meine Bewunderung wächst
nach wie vor“, schreibt Thomas
Stipsits in seinem Vorwort zum
neuen Buch von Resetarits mit dem
Titel „Krowod – Erinnerungen an
meine Jugend“. Erich Lukas Resetarits
wurde bis zu seinem 30. Lebensjahr
naturgemäß von allen, die
ihm nahestanden, mit seinem ersten
Vornamen Erich angesprochen.
am Ende der 1950er aus Japan
kommenden und weltweit weiter
entwickelten Butoh nachgezeichnet:
ein künstlerischer Weg, der
von gesellschaftlichen Brüchen
in eine neue Tanzwelt führte.
„Positionen“ zeigt am 9. und 10.
September vier bisher kaum in
der Steiermark vertretene Künstler,
die unterschiedliche Generationen
und Stile der weltweiten
Butoh-Bewegung repräsentieren.
Am 9. gibt es Stephanie Tietz
(A) mit „less is more“ und am
10. „nothing but“ und „9 Steps
to dust“. Tickets für die Tanzevents
gibt‘s bei Ö-Ticket.
1947 wurde er in Stinatz geboren,
1977 spielte er als Lukas Resetarits
sein erstes eigenes Solokabarett. In
der Zeit dazwischen kam er mit vier
Jahren nach Wien-Favoriten, lernte
erst dort richtig Deutsch. Große
Namen begleiteten ihn in seiner
Jugendzeit: Bei Adolf Holl war er
Ministrant, beim berühmten Professor
Asperger studierte er Psychologie.
Er arbeitete am Bau und
gründete die Beat-Band Jerry and
the G-Men. Er wurde fast in Schweden
als Rockstar weltberühmt,
verlegte sich dann aber lieber aufs
„Gammeln“ in Venedig. Geläutert
gründete er eine Familie.
TRAÜME. Melissa
Naschenweng träumte
vom Erfolg, jetzt
ist er da und sprengt
dabei alle Grenzen.
Beim „Bergbauern-Openair“
auf der Teichalm
begeisterte Melissa Naschenweng
tausende Fans. Ihr
Auftritt bei der Latschenhütte
wurde zum großen Musikspektakel.
Im Frühjahr 2023 gibt
es die erste Hallen-Tour, bei
der Naschenweng der alleinige
Headliner ist. Viele sehen
die Kärntnerin schon auf Gabaliers
Spuren wandeln. Die
Bergbauern-Tour 2023 geht
auch über Graz und findet in
der Stadthalle die passende
Location. Am Freitag, 24. März
2023, wird Naschenweng in der
Stadthalle auftreten. Ohne Harmonika
geht bei Melissa seit
ihrer Kindheit nix – auch weil
sie die Harmonika mittlerweile
fest im Rock’n’Roll eingebettet
hat und ihrem Publikum damit
zeigt, dass Frau im Rustikal-
Rock den Jungs durchaus den
Scheitel ziehen kann. Wer dran
zweifelt, dem sei hinter die Ohren
geschrieben: Bergbauern,
respektive die Buam unter ih-
Erfolg auf ganzer Linie: Melissa Naschenweng
sprengt Grenzen. HATHEUER
nen, Traktorfahren, Wiesen mähen,
Holzhacken sind in ihrem
Fall keine besungenen Klischees,
sondern schlicht aus Melissas Leben
gegriffen. Melissa ist wie das
Tal. Mit Ecken und Kanten, romantisch
und wild, hart und zart.
„Krowod“ von Lukas Resetarits ist ein tief berührendes, spannendes und zum
Lachen anregendes Buch. Es geht um seine ersten dreißig Lebensjahre. LUKAS BECK