Steinheimer Blickpunkt 621

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Steinheimer Blickpunkt Nr. 621 1. September 2022 Seite 2 Gespräch an der Theke Hallo Anton. Mensch, du hast ja über den Sommer echt eine ordentliche Bräune bekommen. Hallo Heinrich! Das stimmt. Dabei ist mein Urlaub schon wieder einige Wochen her. Und da war es so heiß, dass wir die meiste Zeit drinnen oder im Schatten geblieben sind. Und als wir zurück gekommen sind, sind wir geradewegs in einen Jahrhundertsommer in Deutschland gekommen. In diesem Jahr waren so viele Sommertage über 30 Grad heiß wie noch nie, habe ich gehört. Sogar mehr als im Rekordsommer 2018. Und der war echt heftig. Ich erinnere mich gut, wie ich da in Berlin war und es einfach unerträglich warm fand. Asphalt, Mauern haben alles noch wärmer gemacht. Ja, Heinrich, wer immer noch am Klimawandel zweifelt, braucht sich nur einmal in der Natur umsehen. Überall trockene Bäche und abgestorbene Bäume. Und wenn es regnet, dann oft sintflutartig wie letztes Wochenende in und um Höxter, wo gleich 30 Zentimeter Wasser auf den Straßen standen. Es wird halt immer mehr Fläche versiegelt. Ich glaube fast, es ist nicht mehr 5 vor 12, sondern 5 nach 12. Das ist ja nichts Neues. Denk daran, als Felix Finkbeiner schon vor zehn Jahren in Sachen Nachhaltigkeit hier in Steinheim war. Der hat propagiert, dass Millionen Bäume gepflanzt werden müssen, um dem CO 2 -Problem Herr zu werden. Und jetzt habe ich aktuell erst von riesigen Luftfiltern gehört, die eine Firma entwickelt, die wie Litfass- Säulen an die Straßen gestellt werden sollen. Da denke ich mir: Das gibt es doch schon, die Filter heißen Bäume, sind natürlich, grün und sehen viel besser aus als diese Luftfilter. Und sie binden zusätzlich noch Wasser und geben es an die Umwelt ab. Von der Natur lernen, heißt vom Meister in Sachen Nachhaltigkeit lernen. Die Gesellschaft ist gefordert: Ich habe mir eine Photovoltaikanlage fürs Dach bestellt und produziere meinen Strom selber. Wenn das flächendeckend für Neubauten vorgeschrieben würde, wäre das ein guter Anfang. Ich höre dann nur immer, das kostet zu viel. Das können wir uns nicht leisten. Jetzt sehen wir mal was es kostet, wenn man nicht nachhaltig wirtschaftet. Die Schäden im Aatal, Preissteigerungen wegen der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und und... Geld für die großen Konzerne ist immer da, hier 100 Milliarden für die Rüstungsindustrie, dort 100 an die Stromkonzerne für den AKW- Ausstieg, die Gasumlage für die Mineralölkonzerne. Es müsste halt mal an die richtigen Leute gehen. hf Weltkindertag am 20. September Alle Steinheimer Kindergärten machen mit Unter dem Motto von Unicef und dem Deutschen Kinderhilfswerk „Kinderrechte jetzt“ steht der Weltkindertag am Dienstag, 20. September. An diesem Tag feiern die Kindergärten in Steinheim gemeinsam in der Zeit von 15.30 bis 18 Uhr beim Weltkindertagsfest. Der Kindertag, auch Weltkindertag, Internationaler Kindertag oder Internationaler Tag des Kindes, ist ein in über 145 Staaten der Welt begangener Tag, um auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder und speziell auf die Kinderrechte aufmerksam zu machen. Ziel des Tages ist, Themen wie Kinderschutz und Kinderrechte in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Alle neun Steinheimer Kindergärten sind beim Weltkindertag dabei, jede Einrichtung mit einer eigenen Aktion. Eingeladen sind alle von Klein bis Groß. Einige Bushaltestellen in Blomberg werden barrierefrei. Barrierefreier Ausbau von Bushaltestellen in Blomberg Die Stadt Blomberg informiert, dass die Bushaltestelle „Bahnhof“ in der Bahnhofstraße, Einmündung Schiederstraße sowie die Haltestelle „Mehrzweckhalle“ in der Neuen Torstraße und die Haltestelle „Steinkuhle“ barrierefrei ausgebaut werden. Hierbei ist zeitweise mit einer Sperrung des Gehweges und mit Verkehrsbehinderungen im Baustellenbereich zu rechnen. Die Bushaltestellen sollen wie gewohnt angefahren werden. Der Anlieger- und Lieferverkehr, die Müllabfuhr sowie Lieferund Seniorendienste bleiben während der Baumaßnahmen gewährleistet. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich etwa drei Monate. Bürger sammelten Spenden Dialog Display zur Verkehrsberuhigung in Merlsheim Weil die Behörden dem Wunsch nach Verkehrssicherheit nicht folgten, hat der Ort Merlsheim selbst die Initiative ergriffen. Seit kurzem weist ein Dialog-Display Autofahrer nicht nur darauf hin, wenn sie auf der Ortsdurchfahrt (L 951) aus Richtung Himmighausen schneller als 50 unterwegs sind. Auf dem Display wird auch die genaue Geschwindigkeit angezeigt. „Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung waren innerhalb der Ortschaft schon länger im Gespräch, vor allem für die Kinder“, erklärt Bezirksverwaltungsstellenleiter Herbert Müller. Mit Straßen NRW war über einen Zebrastreifen verhandelt worden, mit negativem Ergebnis, weil das Verkehrsaufkommen zu gering sei. In der Diskussion wurde aber das Ziel nie außer Acht gelassen. 2018/2019 tauchten im IKEK-Prozess wieder Medien Bei der VHS gibt es freie Plätze in einem Projekt zur Vermittlung von Medienkompetenzen. Anhand praktischer Themen aus Alltag und Berufswelt lernen die Teilnehmenden digitale Werkzeuge kennen: Wie kann ich ein Foto speichern und bearbeiten? Wie funktionieren E-Mails? Das Projekt ist ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen, die großen Nachholbedarf bezüglich ihrer Medienkompetenz haben. Die Stunden werden überwiegend online organisiert. Für die Teilnahme benötigt man einen PC und Internetanschluss. Gefördert wird das Projekt vom Land NRW und dem Europäischen Sozialfonds. Informationen g.lloyd@ vhs-hoexter.de oder 05271-9634301. mehrere konkrete Vorhaben zur Verkehrssicherheit auf, unter anderem Verengungen der Straße. Auch diese Projekte verliefen im Sand und wurden aus den Augen verloren. Jetzt konnte ein Display über Spenden realisiert werden. Es zeigt die gefahrene Geschwindigkeit an und sagt „langsam“ oder „Danke“. 3600 Euro wurden durch kleine und größere Spenden aus dem Dorf aufgebracht und die Komplettfinanzierung gesichert,“ so Herbert Müller. Die Anbringung des Displays wurde mit dem Bauamt Erfolg für die Bürger in Merlsheim: Seit kurzem warnt ein Display auf der Nieheim abgestimmt. Mit Ortsdurchfahrt aus Richtung Himmighausen, wenn die zulässige Geschwindigkeit einem Dorfcafé wurde jetzt überschritten wird. die Einweihung gefeiert. Wir feiern das Wichtigste. Seid herzlich eingeladen zum Family Day, am 25. September 2022. Wir freuen uns auf einen wunderschönen Tag mit vielen Highlights für Groß und Klein: am Glücksrad drehen, Kinderschminken, in der Hüpfburg toben, Körbe werfen, Fußball spielen, auf dem Flohmarkt stöbern und vielem mehr. Wo: McDonald’s, Lipper Tor 2, 32839 Steinheim Wann: 25.09. 14 - 17 Uhr © 2022 McDonald’s
Steinheimer Blickpunkt Nr. 621 1. September 2022 Seite 3 Die „Paveier“ begeisterten Steinheim - und outeten sich als Fans des Steinheimer Karnevals. Foto: Manfred Hütte 111 Jahre Rosenmontagszüge in Steinheim – ehrgeiziger Plan ging zu 100 Prozent auf Ein Wochenende für die Geschichtsbücher Drei tolle Tage mitten im Sommer – für die Steinheimer Karnevalsgesellschaft kein Problem. Mit einer organisatorischen Spitzenleistung und viel Engagement (viele Stkg- Mitglieder nahmen sich extra Urlaub) glückte der ehrgeizige Plan. „Ohne die Hilfe eines jeden einzelnen Helfers und Besuchers wäre dieses Fest nicht möglich gewesen. Dafür sprechen wir euch allen unseren Dank aus! Man teou!“, so der närrische Vorstand. Der Steinheimer Blickpunkt war an allen drei närrischen Tagen dabei und wurde Zeuge einer besonderen Atmosphäre. Gottes Segen zum Auftakt des Feierns Die Steinheimer Jecken holten sich bei einem ökumenischen Open-Air- Karnevalsgottesdienst mit den beiden Pastoren Ansgar Heckeroth und Holger Nolte-Guenther zum Auftakt Wir sind Steinheim und für Karneval. der drei tollen Tage zu „111 Jahre Rosenmontagszüge in Steinheim“ Gottes Segen. Es war ein buntes Bild auf dem Festgelände in Steinheim, wo sich geistliche und karnevalistische Beiträge mit Fürbitten, Gebeten, jecker Begleitmusik, Gesang und – statt einer Predigt – ein Szenespiel der „Kump(el)stilzchen“abwechselten und zeigten, dass Kirche und Karneval zusammenpassen. Die musikalische Begleitung hatten Bernd Leifeld und Christian Menne übernommen, unter anderem mit einem abgewandelten rheinischen Karnevalsklassiker „Bet‘ doch einfach mit“, zu dem kräftig mitgesungen werden konnte. Auch der Karnevalshit „Steinheim, meine Heimatstadt, so liebenswert und schön“ stimmte die Gottesdienstbesucher karnevalistisch ein. Passend dazu waren viele der mehrere hundert Besucher in bunter Verkleidung gekommen, die den Karnevalsgottesdienst mit fröhlicher Leichtigkeit begleiteten ohne die Frömmigkeit außer Acht zu lassen. 3.000 am Piepenbrink Echte Festival-Atmosphäre kam auf dem Gelände am Piepenbrink auf, als die bekannte Kölsche Band „Paveier“, die ihren größten Hit „Leev Marie. Ich bin kein Mann für eine Nacht“ erklingen ließ. Handys wurden zu Wunderkerzen, es wurde getanzt und geschunkelt, gelacht und geküsst. Vorher und nachher zündeten die Steinheimer Karnevalsband „Udo und der Tastenteufel feat. Felix P.“ und die „Kapelle Kamelle“ ihr karnevalistisches Feuerwerk und arbeiteten an ihrem Legendenstatus vor dreitausend ausgelassen feiernden Fans. Immer wieder zwischendurch die DJs Marcus und Markus. Bei „Layla“ und „Eine Stadt mit K.“ gab es kein Halten mehr. Ein kleines Detail steht ganz oben auf der Positivliste: Menschen mit Handicap konnten mit ihrem Rollstuhl auf eine Art Aussichtsplattform fahren und genossen beste Sicht. Bravo! Eine Bildergalerie finden Sie übrigens auf der Facebook-Seite des Kurier- Verlages „Kurier-Verlag - meine Heimat zum Lesen“. Man teou klingt auch im Sommer bestens Karneval im Sommer? Geht nicht? Geht doch! Mit dem Festumzug „111 Jahre Rosenmontagszüge in Steinheim“ erlebte das große Festwochenende einen prächtigen Höhepunkt, mitten im August und bei schweißtreibenden Temperaturen um die 30 Grad. 55 Gruppen mit sieben Kapellen und 800 närrischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zogen durch die Stadt und sorgten für ein buntes Bild, das alle Facetten des Karnevals zum Ausdruck brachte. Es zeigte sich: „Man teou“ hört sich auch im Sommer gut an. Bewusst war auf Kamelle werfen und auf Rummel in der Innenstadt verzichtet worden. Es sollte aus Sicht der Steinheimer Karnevalsgesellschaft kein nachgeholter Rosenmontagszug werden, sondern ein echter Jubiläumsumzug. Die gesamten Feierlichkeiten konzentrierten sich mit dem Gastspiel der Paveier auf das Festgelände im Bereich der Karnevalshalle. „Rund um den Kump herum, da ist heut‘ Karneval“ heißt es im bekanntesten Steinheimer Karnevalsschlager. Daran werden sich viele Besucher dieses Jubiläumsumzuges „111 Jahre Rosenmontagszüge“ erinnert haben, denn der Umzug war wieder dorthin zurückgekehrt, wo er historisch verlaufen war, mitten durch die Stadt und um den Kump herum. Dort begrüßte Elferrat Karsten Husemann viele Schaulustige mit donnerndem Man teou und kündigte an: der nächste Rosenmontagszug ist 2023 fest eingeplant. In der Fußgängerzone stand auch der Prinzenwagen, auf dem das amtierende Prinzenpaar Marc Obermann und Heike Brockmann, das Goldprinzenpaar Hermann Postert und Maria Krekeler sowie der Silberprinz Helmut Renger den Vorbeimarsch des Umzuges verfolgen konnten. Es war das Jahr 1911 als sich der erste organisierte Rosenmontagszug mit Wagen, Fußgruppen und Musikkapellen durch Steinheim bewegte, der schon damals begleitet war von großer Begeisterung am Straßenrand. Die Erfolgsgeschichte „Karneval in Steinheim“ nahm seither Fahrt auf und beschleunigte sich von Jahr zu Jahr. Heute ist Steinheim eine Narrenmetropole und die heimliche Hauptstadt des Karnevals in Ostwestfalen. Ein ganz besonderes Schmuckstück bildete im Umzug der neue Motivwagen, an dem die Wagenbauer ein ganzes Jahr lang gebaut haben und der die stolze StKG Flotte erweitert. Möglich wurde seine Konstruktion mit Unterstützung des bekannten Düsseldorfer Wagenbaukünstlers Jaques Tilly, der Maschendraht für die Modellage zur Verfügung stellte. Nach Ende des zweistündigen Umzugs durfte auf dem Festgelände am Piepenbrink weitergefeiert und der Durst bei der After-Zuch-Party gelöscht werden. Im Zeichen des Karnevalsgottesdienstes stand open air der Auftakt des Festwochenendes „111 Jahre Rosenmontagszüge Steinheim“. Die Kump(el)stilzchen gestaltete dabei ein szenisches Spiel. Viele der 55 Gruppen sorgten für herrliche Kreativität wie das Drücker Spaßteam aus Ruensiek. Im Festumzug zeigte sich: Bunt, phantasievoll und originell sind die Markenzeichen des Steinheimer Karnevals. Mehr Infos unter www.stkg.de und auf der Facebook-Seite des Kurier- Verlages unter „Fotoalben“. Drei Generationen von Prinzenpaaren verfolgten den Jubiläumsumzug (von links) Marc Obermann und Heike Brockmann, Helmut Renger, Maria Krekeler und Hermann Postert.
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