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Frauen Wege - EMK Frauenwerk

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<strong>Frauen</strong>leben weltweit: Andacht<br />

ANDAcHT<br />

Freuet euch!<br />

„Freuet euch in dem Herrn<br />

und abermals sage ich:<br />

Freuet euch!“ (Philipper 4, 4)<br />

Diesen Vers hat der damalige<br />

Pfarrer für mich zur<br />

Konfirmation ausgesucht.<br />

Zwei Gedanken sind mir<br />

daran seit jeher wich tig.<br />

Freue dich! Das wollte<br />

mir der Pfarrer damals zusagen,<br />

denn ich war im<br />

Re li gionsunterricht sehr<br />

grüb lerisch und hinterfragte<br />

alles.<br />

Freut euch! Ja, wir dürfen<br />

es uns auch einmal gut<br />

gehen lassen, wir dürfen<br />

Schönes genießen.<br />

Doch das ist nur die eine<br />

Aussage dieses Verses; die<br />

Hauptaussage heißt: Freu t<br />

euch in dem Herrn. In meiner<br />

französischen Bi bel ist<br />

es noch klarer. Über setzt<br />

heißt es dort: Freuet euch<br />

daran, dem Herrn zu gehören.<br />

Jetzt geht es nicht<br />

mehr nur um die Freude<br />

an allem Schönen und<br />

Guten, das einem widerfahren<br />

kann oder auch<br />

nicht. So gelesen ruft Paulus<br />

auf, sich zu freuen an<br />

der Beziehung zu unserem<br />

Herrn.<br />

Der Titel dieser Ausgabe<br />

lautet: „<strong>Frauen</strong>Leben weltweit“.<br />

Weltweit kann geografisch<br />

verstanden werden,<br />

aber man kann auch<br />

in ganz verschiedenen<br />

Wel ten gelebt haben oder<br />

leben.<br />

Das gilt auch für zwei<br />

<strong>Frauen</strong>, die ich hier kurz<br />

vorstellen möchte. Beide<br />

haben äußerlich gesehen<br />

nicht viel Grund zur Freude<br />

und doch bezeugen sie<br />

mit ihrem Leben: „Die<br />

Freu de am Herrn ist meine<br />

Stärke.“ (Nehemia 8, 10)<br />

Die eine ist<br />

Miss Stone.<br />

Sie wirkte in<br />

Makedo ni en,<br />

als dieses Gebiet<br />

noch Euro pä ische<br />

Türkei hieß. Alle Be mühungen<br />

der damaligen<br />

Missionare zur Reformierung<br />

des Glau benslebens<br />

hatten we nig Erfolg. Eine<br />

der größten Schwierigkeiten<br />

war die Unwissenheit<br />

und der Widerstand<br />

der Frau en. Die Familien<br />

waren patriarchalisch geführt<br />

und die wenigsten<br />

<strong>Frauen</strong> konnten lesen und<br />

schreiben. Als amerikanische<br />

Mis sionarin wurde<br />

Ellen Stone die treibende<br />

und ordnende Kraft bei<br />

der Aus bildung von sogenann<br />

ten Bibel frauen.<br />

Diese Frau en waren so gut<br />

ausgebildet, dass es hieß,<br />

sie seien so gut geschult<br />

„wie Pfar rer und Lehrer zusammen“.<br />

Sie gaben den<br />

<strong>Frauen</strong> Lese­und Schreibun<br />

ter richt, organisierten<br />

Näh grup pen und Kranken<br />

pflegekurse und hielten<br />

Müt ter­, Gebets­ und<br />

Kin der stunden. Wo zuvor<br />

Bi belfrauen tätig waren,<br />

sind später oft Gemeinden<br />

entstanden.<br />

So auch im Strumicatal.<br />

Dort lebt Marija. Sie packt<br />

in der Gemeinde überall<br />

an, wo es nötig ist. Sie orga<br />

nisiert die Kinder­ und<br />

Ju gendarbeit und leitet<br />

seit vielen Jahren den<br />

Frau en dienst. Auch wenn<br />

die Kir che geputzt werden<br />

muss, geht die Initiative<br />

von ihr aus und wenn Streit<br />

ist, wirkt sie versöhnend<br />

Regula Stotz<br />

Vize-Präsidentin<br />

des Weltbundes<br />

methodistischer <strong>Frauen</strong><br />

Basel, Schweiz<br />

auf die Streithähne ein.<br />

Nun denkt man vielleicht,<br />

dass Marija sonst nichts zu<br />

tun hat – ganz im Gegenteil!<br />

Marija weiß oft<br />

nicht, wo sie zuerst anpacken<br />

soll. Sie ist verheiratet<br />

und hat zwei Kinder im<br />

Studentenalter. Der Haushalt<br />

ist vollständig ihr<br />

über lassen, der Garten<br />

und das Feld zum großen<br />

Teil auch. Daneben arbeitet<br />

sie zehn Stunden am<br />

Tag in leitender Position in<br />

einem Be trieb, obwohl sie<br />

dort oftmals monatelang<br />

nicht bezahlt wird. Nur am<br />

Sonn tag hat sie frei – nach<br />

langem Kampf mit dem<br />

Arbeitgeber.<br />

Vom Leben von Miss<br />

Sto ne und von Marija<br />

könnte man mit einer alten<br />

Lied strophe sagen:<br />

„Ihr Leben ist Arbeit und<br />

Müh’. “ Und doch nahmen<br />

und nehmen sie ihre Kraft<br />

aus ihrer Freude im Herrn.<br />

Möge auch uns diese<br />

Freude im Herrn immer<br />

wieder stärken und leiten.<br />

<strong>Frauen</strong>leben weltweit: Togo<br />

EiN JAHr iN Togo<br />

Mit Leichtigkeit?<br />

Juliette lachte: „ So sieht<br />

wahres Leiden aus!“ Ich<br />

ließ mich davon nicht<br />

mehr beirren. Nach sieben<br />

Monaten in Togo<br />

musste ich doch langsam<br />

lernen, wie man seine Wäsche<br />

ordentlich mit der<br />

Hand wäscht.<br />

Juliette allerdings war da<br />

anderer Mei nung. Kaum<br />

ließ ich meine Wä sche ei­<br />

nen Moment aus den Augen,<br />

übernahm sie die Arbeit.<br />

Ihre Arme wurden<br />

zur Waschma schi ne und<br />

wenige Minuten später<br />

hingen meine Jeans auf<br />

der Lei ne. Sauberer, als<br />

sie jemals nach einem<br />

meiner Versuche waren.<br />

Ich seufzte. Mal wie der<br />

traf der von den Togolesen<br />

häufig gebrauchte Satz<br />

10 11<br />

■ ■ ■<br />

Fotos: Thomas Max Müller, Dieter Schütz, Pixelio

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