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Frauen Wege - EMK Frauenwerk

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Gelebte Spiritualität<br />

als Christin<br />

24<br />

Raumgestaltung<br />

In der Mitte steht eine Grünpflanze (zum<br />

Beispiel ein Ficus oder ein Drachenbaum).<br />

Tücher werden so ausgelegt, dass sie<br />

strah lenförmig nach außen laufen.<br />

Vorbereitung<br />

• Kärtchen und Kieselsteine zum Beschrif<br />

ten, Stifte, Teelichter und Zündhöl<br />

zer<br />

• leise Musik im Hintergrund einspielen<br />

wenn die <strong>Frauen</strong> ankommen (gregorianische<br />

Gesänge, Flötenmusik, afrikanische<br />

Musik)<br />

• Postkarten oder andere Fotos/Bilder<br />

zu verschiedenen Formen der Spiritualität<br />

auslegen: eine tanzende Frau,<br />

Sterne am Nachthimmel, ein Baum,<br />

Fluss oder See, ein Chor/Singende, Betende,<br />

schöne Steine, Meditierende,<br />

die sixtinische Madonna, Kirche<br />

• vorbereitete Zettel mit den Aussagen<br />

zu spirituellem Leben<br />

Beginn<br />

Jede Frau nimmt sich zu Beginn eine<br />

Postkarte und versucht, für sich zu formulieren,<br />

was die ausgesuchte Karte mit<br />

christlicher Spiritualität zu tun hat.<br />

Einleitung<br />

Christliche Spiritualität? Wir sind so aufgeklärt,<br />

dass Spiritualität, gelebte, alltagstaugliche,<br />

christliche Spiritualität<br />

„für den Haus gebrauch“ ins „Früher“ und<br />

ins „Anderswo“ zu scheinen gehören.<br />

Wenn wir beobachten, wie af ri kanische<br />

<strong>Frauen</strong> im Gottesdienst laut singend<br />

durch die Gänge tanzen, klatschen, lachen<br />

und jauchzen, werden wir vielleicht<br />

ein bisschen neidisch. Dann spüren<br />

wir, dass da eine Sehnsucht in uns ist,<br />

unsere Spi ri tualität auszuleben. Aber die<br />

Aus drucks formen der anderen schei nen<br />

zu uns nicht zu passen. Manch mal werden<br />

wir aufgefordert oder fordern uns<br />

selbst dazu auf, die äußeren Zeichen des<br />

spirituel len Lebens anderer zu kopieren.<br />

Aber das wirkt aufgesetzt und wir fühlen<br />

uns unwohl dabei. Viele von uns sehen<br />

ihr geistliches und ihr weltliches Leben<br />

als zwei entgegengesetzte oder zumindest<br />

voneinander abgegrenzte Bereiche<br />

ihres Lebens. Das Wechseln von einem<br />

in den anderen Bereich wird dann als eine<br />

An strengung empfunden. In vielen<br />

anderen Kulturen bilden diese Bereiche<br />

ganz selbstverständlich eine untrennbare<br />

Ein heit. Oft bemerkt man dies<br />

schon ganz deutlich am Sprachgebrauch,<br />

wie ich in Nigeria, in meiner Zeit als<br />

Entwurf für die Praxis Entwurf für die Praxis<br />

Missio narin dort, erleben konnte. Sehr<br />

geläufig sind Grüße wie diese:<br />

„Allah ya kai mu!“ (Möge Gott uns hinbringen!)<br />

– Das sagt man, wenn über nahe<br />

oder ferne Zukunftspläne gesprochen<br />

wird. Es ist auch die übliche Antwort auf<br />

„Sai gobe!“ (Bis morgen!)<br />

„Allah ya kiyaye!“ (Möge Gott es verhüten!)<br />

– Eine Antwort auf zum Ausdruck gebrachte<br />

Sorgen oder drohendes Unheil.<br />

„Allah ya kai mu safe lafiya!“ (Möge Gott<br />

uns gesund zum Morgen bringen!) – Die<br />

typische Verabschiedung am Abend.<br />

Diese Formeln werden bei Weitem<br />

nicht nur so dahergesagt. Mich haben<br />

die Nigerianer immer wieder mit der tiefen<br />

Ernsthaftigkeit beeindruckt, mit der<br />

sie diese Wünsche zum Ausdruck brachten.<br />

Mir wurde mit der Zeit klar, dass diese<br />

Haltung aus dem ständigen Bewusstsein<br />

erwächst, dass wir jederzeit in Gottes<br />

Hand und von Gottes Gnade und<br />

Hilfe abhängig sind.<br />

Gesprächsrunde / Austausch<br />

• Folgende Fragen können uns leiten:<br />

Spi ri tualität – was ist das?<br />

• Wo erlebe ich Spiritualität? Wie fühlt<br />

sich das an? Gibt es solche Momente<br />

in meinem Alltag?<br />

Zusammenfassung<br />

Gott ist überall, er ist in uns und in allem<br />

um uns herum. So wie die Sterne am<br />

Himmel stehen und leuchten, auch am<br />

Tag, wenn die Sonne sie überstrahlt. So<br />

sollte, so darf und so kann unsere Spiritualität<br />

sein oder werden: Keine „fromme<br />

Übung“, sondern so einfach und<br />

selbstverständlich wie das Atmen.<br />

Gelebte Spiritualität, das ist erlebte<br />

Vernetzung mit Gott und mit der Welt<br />

um mich herum. Diese Vernetzung ist<br />

bereits da – aber lebe, erlebe ich sie?<br />

Dafür sollte ich meine ganz persönlichen<br />

Ausdrucksformen finden und ihnen<br />

Raum zum Wachsen geben.<br />

Beispiele spirituellen Lebens<br />

Einladung zum Weiterdenken: Auf vorbereiteten<br />

Zetteln stehen folgende Aus sagen.<br />

Jede kann einen Zettel ziehen und<br />

vorlesen, danach kann ergänzt werden.<br />

• Ich pflanze einen Baum, obwohl ich<br />

weiß, dass nicht ich, sondern andere<br />

die Früchte essen werden, und fühle<br />

mich verbunden mit ihnen.<br />

• Ich kaufe bewusst und verantwortlich<br />

ein (Fairtrade, Verzicht auf Fleisch, umweltfreundlich)<br />

aus Ehrfurcht vor Gottes<br />

Schöpfung und vor seiner Liebe zu<br />

meinen Mitgeschöpfen.<br />

■ ■ ■<br />

25<br />

Foto: Christa El Kashef, Pixelio

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