PT-Magazin - Ausgabe 5 2022
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Lebe stolz und frei! Risikopapst Gerd Gigerenzer über Risikokompetenz • Unternehmen im Kriegszustand - Was tun bei Bedrohungen von allen Seiten? • Raus aus der Knechtschaft - Unternehmer sollten aufhören, Untertan zu sein • "Heilige Kühe" vertreiben mit dem "Elefant im Raum"
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft
Die Top-Themen:
• Lebe stolz und frei! Risikopapst Gerd Gigerenzer über Risikokompetenz
• Unternehmen im Kriegszustand - Was tun bei Bedrohungen von allen Seiten?
• Raus aus der Knechtschaft - Unternehmer sollten aufhören, Untertan zu sein
• "Heilige Kühe" vertreiben mit dem "Elefant im Raum"
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59<br />
Auf dem Weg zum selbst-<br />
fahrenden Unternehmen<br />
Im nächsten Jahrzehnt werden 80 Prozent der Entscheidungen von KIs getroffen<br />
Digitalisierung ist zum beherrschenden<br />
Thema in der Wirtschaft und in der<br />
Gesellschaft geworden. Doch wer sich<br />
den aktuellen Stand der Digitalisierung<br />
ansieht, findet noch viel Flickwerk. Digitalisiert<br />
werden einzelne Prozesse und<br />
Produkte, Kommunikationswege oder<br />
Logistikketten. Eine echte, durchgreifen-<br />
de Digitalisierung ist aber noch eher die<br />
Ausnahme. Auch deswegen scheint die<br />
technologische Entwicklung derzeit noch<br />
beherrschbar. Die Gefahr, den Anschluss<br />
zu verlieren, sieht aktuell kaum ein Unternehmen.<br />
Im Gegenteil, viele wähnen sich,<br />
aller Krisen zum Trotz, auf einem guten<br />
Weg.<br />
© PIQSELS.COM | J<strong>PT</strong>SF<br />
Doch auf den zweiten Blick zeigt sich<br />
eine andere Dynamik. Zwar gibt es zunehmend<br />
echte digitale Prozesse, die tatsächlich<br />
weitgehend ohne menschliche<br />
Interaktion auskommen und wo nicht<br />
zwischendurch doch noch etwas ausgedruckt,<br />
abgeheftet oder manuell weitergeleitet<br />
wird, aber sie sind eben noch<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2022</strong><br />
die Ausnahme. Und auch wenn es inzwischen<br />
rein digitale Unternehmen gibt,<br />
deren ganzes Geschäftsmodell durch<br />
Künstliche Intelligenz (KI) und Algorithmen<br />
getrieben wird, so finden sich diese<br />
vor allem unter dem Dach der bekannten<br />
Tech-Giganten oder im Kreise innovativer<br />
Startups, nicht jedoch im deutschen Mittelstand.<br />
Das Thema ist dort bekannt. Die<br />
Unternehmen denken aber im Jahr <strong>2022</strong><br />
noch immer in einzelnen Lösungen, Prozessen,<br />
Abteilungen und Silos, sie denken<br />
kaum strategisch und vernetzt. Digitalisiert<br />
werden einzelne Routinen, meist<br />
angedockt an die bestehende Software,<br />
die nicht selten über Jahrzehnte immer<br />
weiter „gepflegt“, oder besser gesagt,<br />
„geflickt“ wurde.<br />
Exponentielle Entwicklung<br />
Betrachtet man aber die wissenschaftlich<br />
belegte Tatsache, dass sich Innovationen<br />
in der IT exponentiell entwickeln, dann<br />
droht sehr wohl vielen Unternehmen<br />
die Gefahr, zeitnah den Anschluss zu verlieren.<br />
Was derzeit noch gemächlich anmutet,<br />
wird sehr bald maximale Wucht<br />
entfalten. Wer sich die Entwicklung der<br />
letzten rund dreißig Jahre anschaut, insbesondere<br />
bei der Datenspeicherung, der<br />
Datenverarbeitung und der Rechenleistung<br />
und zugleich die aktuellen Anwendungen<br />
betrachtet, kommt unweigerlich<br />
zu dem Ergebnis, dass Mitte des kommenden<br />
Jahrzehnts Unternehmen weitgehend<br />
vollständig softwarebasiert und<br />
damit selbstfahrend sein werden. Die<br />
verschiedenen Entwicklungen rund um<br />
Cloud Computing, KI, Social Collaboration,<br />
Machine Learning, 5G, IoT und vielem<br />
weiteren mehr werden immer weiter<br />
verschmelzen, Prozesse immer schneller<br />
und damit digitaler werden. Das Management<br />
von Unternehmen, die Produktion<br />
von Waren und Dienstleistungen, die<br />
Distribution an den Kunden und letztlich<br />
der Kunde selbst mit seinen Wünschen<br />
werden Teil einer komplett vernetzten<br />
Wertschöpfungskette.<br />
Es wird keine Super-KI geben<br />
Die Analogie zum selbstfahrenden Auto<br />
ist hier durchaus gewollt. Denn so wie<br />
der Fahrer eines PKW in der Endausbaustufe<br />
der vernetzten Mobilität selbstfahrender<br />
Fahrzeuge nur noch Passagier<br />
ist, der nur im Notfall, also bei extremen<br />
Abweichungen, eingreifen kann, soll und<br />
darf, so könnte es auch in Unternehmen<br />
sehr bald einen Punkt geben, bei dem<br />
die allermeisten Entscheidungen nicht<br />
mehr von Menschen, sondern von Software<br />
getroffen werden. Es werden wahrscheinlich<br />
bessere Entscheidungen sein,<br />
die faktenbasiert und valide sind. Alles,<br />
was berechnet werden kann und zu sauberen<br />
Prognosen oder Ergebnissen führt,<br />
wird von Software übernommen werden.<br />
KI und Algorithmen werden Gefahren<br />
erkennen, Risiken minimieren und vor<br />
allem den Menschen von lästigen Routineaufgaben<br />
befreien.<br />
Was den Menschen überlassen bleiben<br />
wird, ist alles, was mit „Bauchgefühl“ und<br />
Intuition zu tun hat, und alles, wo Menschen<br />
unbedingt im Sinne der emotionalen<br />
Bindung mit anderen Menschen<br />
interagieren möchten, etwa in der Beratung,<br />
bei Reklamationen oder bei strategischen<br />
Themen. Das selbstfahrende Unternehmen<br />
wird also keine Super-KI sein,<br />
die entmenschlicht und hemmungslos<br />
alle Produkte und Prozesse optimiert<br />
und Erträge maximiert. Nicht alles, was<br />
technisch möglich ist, wird auch technologisch<br />
gelöst werden können und sollen.<br />
Aber es wird ein Unternehmen sein, dass<br />
sich weitgehend selbst steuert, wodurch<br />
der Unternehmer bessere Entscheidungen<br />
auf einem höheren Level treffen<br />
kann.<br />
Erst automatisiert, dann selbstfahrend<br />
Der Weg dorthin dürfte wie folgt aussehen:<br />
Der erste Schritt wird sein, dass sich<br />
Unternehmen ganzheitlich und über bisherige<br />
Grenzen hinweg digitalisieren. Im<br />
digitalen Unternehmen liegen 80 Prozent<br />
der Daten digital vor, und zwar so,<br />
dass sie semantisch und syntaktisch von<br />
Software verstanden werden können. Am<br />
Beispiel einer Telefonnummer bedeutet<br />
syntaktisch: +49 ist die Ländervorwahl,<br />
171 ist der Mobilfunk-Betreiber und der<br />
Rest der Nummer ist die ID, die zum Beispiel<br />
einen Anschluss eindeutig identifiziert.<br />
Semantisch bedeutet, die Software<br />
versteht, dass dies die private Mobilfunknummer<br />
von Max Mustermann ist,<br />
den man in privaten Angelegenheiten u<br />
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