FITNESS SOCIETY 13
84 Seiten sportlicher Lesespaß: Die neue FITNESS SOCIETY - das Lifestyle-Magazin für Fitness- und Gesundheitsmacher.
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COLUMN<br />
Der Insider<br />
Sommer, Sonne, Strand und Meer: So sehr<br />
man sich auf den verdienten Urlaub freut, so<br />
schnell zieht er an einem vorbei. Wäre es nicht<br />
schön, wenn man den Aufenthalt unter Palmen<br />
beliebig verlängern könnte? So funktioniert‘s<br />
Der Insider: Torsten Boorberg (50) ist Fitness-Unternehmer und Herausgeber<br />
von <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>. An dieser Stelle berichtet er aus dem Innenleben<br />
einer spannenden Branche und verrät seine Erfolgsgeheimnisse<br />
„Man muss lernen, Aufgaben<br />
abzugeben und sich<br />
unsichtbar zu machen“<br />
Stephan Sinner, Inhaber der Sauna & Fitnessinsel<br />
Leben, wo andere Urlaub machen – ein<br />
Traum, den zwar viele Menschen haben,<br />
aber nur die wenigsten tatsächlich<br />
in die Realität umsetzen. Die häufigste<br />
Ursache: Unsicherheit darüber, wie sich Job und<br />
neuer Wohnsitz vereinbaren lassen. Als Fitnessstudiobetreiber<br />
muss man schließlich vor Ort<br />
sein, damit der Betrieb nicht den Bach runter<br />
geht. Auswandern oder sich einen Zweitwohnsitz<br />
im Ausland aufzubauen, und die Geschäfte<br />
von dort zu führen, das kann in unserer Branche<br />
nicht funktionieren. Stimmt das wirklich?<br />
ELBGYM-Gründer Wilhelm<br />
Schröter beweist das Gegenteil:<br />
Seit sieben Jahren<br />
verbringt er die Zeit von September<br />
bis März in Kapstadt,<br />
Südafrika. „Meine Frau ist Kanadierin<br />
und hat bereits vor<br />
unserer Ehe längere Zeit in<br />
Südafrika gelebt“, erklärt er.<br />
„Weitere Gründe sind natürlich<br />
– ganz banal – das gute Wetter,<br />
aber auch das subjektive<br />
Empfinden, dass das Leben<br />
in Südafrika noch deutlich<br />
ursprünglicher und weniger<br />
ideologisch geprägt ist, als es<br />
in Europa mit zunehmendem Maß der Fall ist.“<br />
Von einer ähnlichen Motivation berichtet<br />
auch Stephan Sinner, Inhaber der Sauna &<br />
Fitnessinsel, wenn man ihn nach seinem Haus<br />
am Gardasee fragt. Die Corona-Pandemie hat<br />
dazu beigetragen, dass er seinen Traum vom<br />
Wohnsitz im Süden bereits heute umsetzt:<br />
„ Höher, schneller, weiter – meine Frau und ich<br />
haben das Rad immer am Laufen gehalten“, erzählt<br />
er. „Durch Corona ist alles, was wir aufgebaut<br />
haben, ein bisschen zusammengebrochen.“<br />
Bis das Unternehmen wieder dort steht, wo es<br />
einmal war, könnten mehrere Jahre vergehen.<br />
Deshalb ist für den 53-Jährigen genau jetzt der<br />
richtige Zeitpunkt, um etwas kürzer zu treten und<br />
mit seinen Töchtern die nächste Generation ans<br />
Ruder zu lassen. Komplett auswandern kommt<br />
für den zweifachen Familienvater nicht in Frage:<br />
„Unser Haus am Gardasee ist so gelegen, dass<br />
wir innerhalb von vier Stunden bequem mit dem<br />
Auto zwischen Deutschland und Italien hin und<br />
her pendeln. Man kann also auch mal nur übers<br />
Wochenende oder für zwei bis drei Tage in den<br />
Süden ausbrechen.“ Das war den Sinners bei der<br />
Standortwahl besonders wichtig, die zuvor auch<br />
mit Mallorca geliebäugelt hatten.<br />
Mit ihrer Nähe zu Deutschland sowie guten<br />
Flugverbindungen ab Dortmund und Frankfurt<br />
ist die spanische Baleareninsel für Unternehmensberater<br />
Raimund Hortmann hingegen<br />
der perfekte Ort für einen Zweitwohnsitz. Die<br />
bessere Arbeits- und Lebensqualität waren ausschlaggebend<br />
dafür, dass der Unternehmer mindestens<br />
zwölf Wochen des Jahres auf Mallorca<br />
verbringt. Damit das Geschäft nicht unter seiner<br />
Abwesenheit leidet, war und ist es für ihn enorm<br />
wichtig, in ein verlässliches Team zu investieren,<br />
das ihm in Deutschland den Rücken freihält.<br />
„Anders wäre dieser Schritt – trotz aller digitaler<br />
Möglichkeiten, die uns heute unter anderem<br />
dank Zoom und Teams zur Verfügung stehen –<br />
für mich undenkbar gewesen.“<br />
Die Geschäfte aus der Ferne zu führen, setzt<br />
gleichermaßen Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter<br />
vor Ort und eine gewisse Selbstdisziplin<br />
voraus: „Man muss lernen, Aufgaben abzugeben<br />
und sich selbst ein Stück weit unsichtbar<br />
zu machen“, rät Stephan Sinner. „Mir hilft ein<br />
gut strukturierter Tag“, ergänzt Wilhelm Schröter<br />
grinsend, „damit ich nicht verleitet werde, schon<br />
am frühen Nachmittag die erste Flasche Wein<br />
aufzumachen.“<br />
Foto: © Bernd Hanselmann<br />
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