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Militaer_3_2022

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0 3 4 H E E R & M E H R<br />

ALLES IM BLICK Drohnen lassen sich – abhängig vom<br />

Modell und dessen Leistungsvermögen – mit unterschiedlichen<br />

Sensoren von optischen Kameras bis hin<br />

zu Infrarotkameras und ABC-Messgeräten bestücken.<br />

Damit lassen sich völlig neue Perspektiven auf Einsatz -<br />

gebiete und drohende Gefahren gewinnen.<br />

Flugdauer von rund 45 Minuten und<br />

einer Reichweite von bis zu fünf Kilometern.<br />

Und andererseits um unbemannte<br />

Militärluftfahrzeuge „großer Verband“.<br />

Das sind dann größere Systeme?<br />

Ja. Da reden wir von Reichweiten bis zu<br />

70 Kilometer und einem Abfluggewicht<br />

von – abhängig vom dann gewählten<br />

Modell – 25 bis 60 Kilogramm. Beide<br />

Systeme werden uns einen neuerlichen<br />

massiven Erfahrungsgewinn bringen.<br />

Eine konkrete Typenentscheidung<br />

gibt es in beiden Fällen aber noch<br />

nicht, oder?<br />

Nein, aktuell haben wir in beiden Fällen<br />

„nur“ eine Vorhabenabsicht. Das heißt,<br />

es gibt einen – allerdings schon mit einem<br />

Budget hinterlegten – Plan zur Realisierung<br />

einer gewissen Fähigkeit. Daraus<br />

leiten wir gerade eine Leistungsbeschreibung<br />

ab, wir übersetzen also die Forderungen<br />

der Planer in produktneutrale<br />

technische Beschreibungen. Zudem sind<br />

wir im Rahmen eines „Request for information“<br />

gerade dabei, aktuelle Informationen<br />

zu infrage kommenden Systemen,<br />

Modellen und Beschaffungswegen bei<br />

Herstellern und anderen Nationen einzuholen.<br />

Für wann ist die Beschaffung dann<br />

konkret geplant?<br />

Die erste Tranche der gefechtstechnischen<br />

Drohnen soll bereits ab 2024 zulaufen,<br />

eine zweite Tranche 2027 bis 2028<br />

und bis 2031 wollen wir dann den Ziel -<br />

bedarf inklusive Miliz realisiert haben.<br />

Unter dem Strich geht es dabei um die<br />

Beschaffung mehrerer Hundert Systeme.<br />

Über welche Eigenschaften muss eine<br />

„gefechtstechnische Drohne“ unbedingt<br />

verfügen, um für das Heer interessant<br />

zu sein?<br />

Nachdem es dabei vor allem um Aufklärung<br />

und eine rasche Einsetzbarkeit<br />

geht, muss die Drohne einfach aufgebaut<br />

und in einem Rucksack oder in einer<br />

Tasche mannverlastbar sein. Wichtig ist<br />

auch eine möglichst simple Bedienung,<br />

ROT-WEISS-ROTE GEGEN-<br />

WART Aktuell stützt sich die<br />

Drohnenexpertise beim Heer zu<br />

großen Teilen auf das ab Jänner<br />

2015 zugelaufenen Aufklärungs-<br />

System Tracker des französischen<br />

Herstellers Survey Copter.<br />

um sich vor allem auf die Sensordaten<br />

konzentrieren zu können.<br />

Apropos: Werden für die Systeme unterschiedliche<br />

Sensoren beschafft?<br />

Denkbar wären ja beispielsweise optische<br />

Kameras, aber auch Infrarotkameras<br />

oder andere Sensoren, die je<br />

nach Situation und Einsatzziel gewechselt<br />

werden können.<br />

Das ist prinzipiell natürlich denkbar,<br />

wobei der Fokus bei der Infanterie ganz<br />

sicher auf der optischen Nahaufklärung<br />

liegen wird, die dem Zugs- oder Kompaniekommandanten<br />

einen besseren Lageüberblick<br />

erlaubt. Bei den größeren Systemen,<br />

die wir beschaffen wollen, ist aber<br />

eine ganze Phalanx an Sensoren denkbar.<br />

Ganz entscheidend, um die gesammelten<br />

Informationen dann aber verwerten<br />

zu können, wird die Einbindung der<br />

Drohnen in ein modernes Battle-<br />

Management-System sein …<br />

… das es beim Heer aktuell aber noch<br />

nicht gibt.<br />

Das aber ebenfalls beschafft werden<br />

soll.<br />

Wann sollen die unbemannten Militärluftfahrzeuge<br />

„großer Verband“<br />

zulaufen und welche Kriterien werden<br />

bei der Beschaffung dieser Systeme<br />

entscheidend sein?<br />

Die Zeiträume sind sehr ähnlich denen<br />

bei den gefechtstechnischen Drohnen,<br />

die Stückzahlen natürlich deutlich geringer,<br />

wobei ein System in diesem Bereich<br />

im Regelfall aus mehreren Flugkörpern<br />

besteht. Beim Tracker beispielsweise<br />

besteht ein System aus drei Flugkörpern.<br />

Entscheidende Eigenschaften werden die<br />

Sensorik, die Intelligenz der Sensorik<br />

und wie schon erwähnt die Einbindung<br />

der Daten in das Battle-Management-<br />

System sein.<br />

Man hört, dass unabhängig von den<br />

beiden Vorhaben auch noch weitere<br />

Drohnen beschafft werden könnten?<br />

Es sind auch noch weitere Systeme in<br />

Überlegung, auf der Ebene operativer<br />

kleiner Verband und auf der operativen<br />

Ebene über den Aufklärungs- und Artilleriebataillonen.<br />

Da sprechen wir dann<br />

aber von richtig großen Systemen, die<br />

mit ihrer Reichweite ganz Österreich<br />

abdecken könnten.<br />

FOTOS: GETTY IMAGES, GUILLAUME HERBAUT / AGENCE VU / PICTUREDESK.COM, BUNDESHEER/KLAUS FRANK, BUNDESHEER<br />

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