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Militaer_3_2022

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0 4 4 S I C H E R H E I T & W I R T S C H A F T<br />

ALLES IM BLICK HABEN<br />

Integrierte Battle-Management-Systeme tragen weltweit in immer mehr Streitkräften<br />

zur Informationsüberlegenheit bei und ermöglichen eine reibungslose Zusammenarbeit<br />

in nationalen sowie multinationalen Operationen.<br />

Text: MORITZ KOLAR<br />

D<br />

ie Digitalisierung der<br />

Streitkräfte schreitet<br />

weltweit voran. Trotzdem<br />

ist insbesondere<br />

die Führungsfähigkeit<br />

der Landstreitkräfte<br />

nach wie vor eine große Herausforderung:<br />

Zum einen wird das von den<br />

Streitkräften geforderte Fähigkeitsprofil<br />

stetig breiter und komplexer – zum anderen<br />

haben sich jedoch die Führungsverfahren<br />

und -mittel in den vergangenen<br />

Jahrzehnten nur wenig verändert.<br />

Während die Fortschritte der Digitalisierung<br />

im stationären Bereich bereits<br />

deutlich sichtbar sind, so findet man diese<br />

bislang nur selten auf der mobilen<br />

taktischen Ebene. Die Gründe hierfür<br />

liegen oftmals in den widrigen Bedingungen<br />

für den Einsatz von IT-Systemen<br />

sowie der nur begrenzt verfügbaren<br />

Bandbreite für die Datenkommunikation.<br />

Breitbandige Kommunikationsmittel<br />

sind auf kommerziellen Märkten zwar<br />

generell verfügbar, für militärische Anwendungen<br />

fehlt jedoch häufig noch die<br />

Einsatzreife und die benötigte Resilienz.<br />

Battle-Management-Systeme stellen<br />

einen wesentlichen Beitrag der Digitalisierung<br />

des Gefechtsfelds dar. Sie unterstützen<br />

die Kommandanten auf der<br />

unteren taktischen Ebene im mobilen<br />

und abgesessenen Einsatz in ihren Entscheidungsprozessen<br />

– auch unter<br />

schwierigen Bedingungen. Dabei haben<br />

sie nicht den Anspruch, den kompletten<br />

Führungsprozess abzudecken, sondern<br />

beschränken sich auf die wesentlichen<br />

Funktionalitäten, die im Gefecht und im<br />

Einsatz benötigt werden: Die Darstellung<br />

der Eigenposition mit Orientierungshilfen<br />

auf digitalen Karten, Friendly<br />

Force Tracking, Lageführung und -darstellung,<br />

Operations- und Marschplanung,<br />

Befehlsgebung, Meldungsaustausch<br />

und Chat sowie Unterstützung<br />

bei logistischen Aufgaben. Spezifische<br />

NÜTZLICHE HILFE Battle-Management-Systeme unterstützen Kommandanten auf der taktischen<br />

Ebene und stellen auch im abgesessenen Einsatz ein gemeinsames Lagebild bereit.<br />

Funktionalitäten wie zum Beispiel der<br />

digitale Feuerkampf der Artillerietruppe<br />

sind entweder als Module oder als<br />

Functional Area Service abgebildet.<br />

Battle-Management-Systeme existieren<br />

bereits seit rund 20 Jahren und Projekte,<br />

welche die Entwicklung und Einführung<br />

solcher Systeme zum Ziel haben, werden<br />

aktuell weltweit vorangetrieben. Nicht<br />

immer verlaufen diese erfolgreich und<br />

viele Nationen scheitern an der technischen<br />

Komplexität. Die größten Hürden<br />

stellen sich dabei laut dem internationalen<br />

Softwareunternehmen Systematic<br />

im Bereich der taktischen Datenkommunikation<br />

sowie bei der Intraoperabilität<br />

mit nationalen IT-Systemen und im<br />

multinationalen Einsatz. Die damit verbundenen<br />

zeit- und kostenintensiven<br />

Entwicklungen können kaum durch<br />

eine einzelne Nation allein umgesetzt<br />

werden.<br />

Als Reaktion darauf hat Systematic<br />

marktverfügbare Applikationen entwickelt,<br />

welche seine C4I (Command,<br />

Control, Communication, Computer<br />

and Intelligence) Führungssoftware-<br />

Suite SitaWare um Applikationen für<br />

den mobilen und abgesessenen Einsatz<br />

ergänzen. Die Entwicklung orientierte<br />

sich dabei nicht an den Anforderungen<br />

einer einzelnen Nation, sondern hatte<br />

stets eine modulare und mit wenig Aufwand<br />

und Risiko skalierbare Integration<br />

in unterschiedlichen Streitkräften zum<br />

Ziel. Mit Erfolg: Mittlerweile nutzen<br />

mehr als 40 Nationen die Produkte der<br />

SitaWare-Suite, darunter viele europäische<br />

Länder und NATO-Mitglieder. Die<br />

wachsende User-Community garantiere<br />

laut Systematic „eine hohe Produktreife<br />

bei einer unerreichbaren Kosteneffizienz“.<br />

Neue Standards der NATO werden<br />

im Rahmen der kontinuierlichen<br />

Weiterentwicklung implementiert.<br />

FOTO: SYSTEMATIC<br />

M I L I T Ä R A K T U E L L

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