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22.10.22 Lindauer Bürgerzeitung

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4 22. Oktober 2022 • BZ Ausgabe KW 42/22<br />

AMTSBLATT DER STADT LINDAU (B)<br />

Energiesparende Weihnachtszeit in Lindau<br />

Kompromiss sorgt für strahlende und ressourcenschonende Adventszeit - Lichterglanz<br />

Für die meisten <strong>Lindauer</strong>n Bürgerinnen<br />

und Bürger gehören<br />

die leuchtenden Weihnachtssterne<br />

zur Adventszeit wie<br />

Plätzchen oder Glühwein. 200<br />

dieser Sterne säumen die Straßen<br />

auf dem Festland und vor<br />

allem auf der Insel und bringen<br />

zur Weihnachtszeit seit<br />

Generationen Kinderaugen<br />

zum Leuchten.<br />

Die Stadt Lindau hat nun einen<br />

Kompromiss gefunden, um in<br />

Zeiten der Energiekrise, eine<br />

stimmungsvolle aber trotzdem<br />

ressourcenschonende Adventszeit<br />

zu ermöglichen.<br />

Schon seit über 50 Jahren<br />

wird Lindau, in den Wochen<br />

vor Weihnachten zur festlichen<br />

Weihnachtsinsel. „Davor“,<br />

erzählt Arnold Weiner,<br />

vom City und Eventmanagement<br />

der Stadt Lindau, „war es<br />

ein großer Spaß, wenn die Eltern<br />

mit uns nach Bregenz gefahren<br />

sind, um dort die Weih-<br />

1968 erstrahlet Lindau zum ersten Mal im Lichterglanz.<br />

<br />

Mit massiv steigenden Energiekosten<br />

von bis zu 2,5 Mio<br />

Euro pro Jahr und der Inflation<br />

steht die Therme nach der Corona-Pandemie<br />

trotz der sehr<br />

guten Besucherzahlen vor den<br />

nächsten Herausforderungen.<br />

Foto: Kulturamt Lindau<br />

„Die Mehrkosten können nicht<br />

komplett durch Preiserhöhungen<br />

kompensiert werden. Das<br />

wären netto fast 10 Euro pro<br />

Gast. Wir werden aber einen<br />

Teil der Mehrkosten über eine<br />

Tarifanpassung kompensieren<br />

müssen“, so Magdalena Teich,<br />

Betriebsleiterin der Therme.<br />

Um auch weiterhin den Bürgerinnen<br />

und Bürgern der Stadt<br />

Lindau, die ja über ihre Steuern<br />

das Sportbad mitfinanziert haben,<br />

den Besuch des Grundversorgungsbades<br />

zu günstigen<br />

Preisen zu ermöglichen – was<br />

auch aus Kapazitätsgründen gerade<br />

in den Ferien schwierig ist<br />

– wurde dem Finanzausschuss<br />

und dem Stadtrat letztes Jahr<br />

durch die Therme der <strong>Lindauer</strong><br />

Bäder Pass als Einheimischen<br />

Modell vorgestellt und mit großer<br />

Mehrheit bestätigt. Dieser<br />

sieht vor, dass für die Bürgerinnen<br />

und Bürger der Stadt Lindau<br />

der Eintritt günstiger ist als<br />

für auswärtige Gäste.<br />

Oberbürgermeisterin Dr.<br />

Claudia Alfons ist erfreut, dass<br />

es gelungen ist, mit der Therme<br />

gemeinsam ein Tarifsystem zu<br />

entwickeln, das es zum einen<br />

ermöglicht, die steigenden Energiekosten<br />

etwas zu kompensieren<br />

und gleichzeitig ein Modell<br />

zu schaffen, dass es den<br />

Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht,<br />

das Sport- und Familienbad<br />

zu günstigen Preisen zu<br />

Auch in diesem Jahr werden Insel und Festland im weihnacht lichen Lichterglanz erstrahlen.<br />

<br />

besuchen. Daniel Obermayr,<br />

Bunte Liste, setzte sich dafür<br />

ein, dass der Zuschlag in den<br />

Ferien im Einheimischen-Modell<br />

entfällt und die Ermäßigungen<br />

für Inhaber des Lindau<br />

Passes erhalten bleiben. Für<br />

Stadtrat Mathias Hotz, JA, war<br />

es ein besonderes Anliegen,<br />

dass die Familienkarte für das<br />

Strandbad und das Freibad<br />

Oberreitnau günstig bleibt. Daher<br />

wurden die von der Therme<br />

vorgeschlagenen Tarife nochmals<br />

angepasst.<br />

Den <strong>Lindauer</strong> Bäderpass erhält<br />

man kostenlos während<br />

der Öffnungszeiten an der Rezeption<br />

in der Therme gegen<br />

Vorlage der Meldebescheinigung<br />

oder des Personalausweises.<br />

Er ist 12 Monate gültig. Für<br />

Mehrfachbesucher gibt es den<br />

<strong>Lindauer</strong> Bäder Pass gegen ein<br />

Pfand von 5 Euro auch in Form<br />

einer Chipkarte oder eines<br />

Armbandes. Die Tarife sind zukünftig<br />

wie folgt:<br />

Sport- und Familienbad<br />

Kinder Jugendliche<br />

Zeit Mit Ohne<br />

Lindau Lindau<br />

Bäderpass Bäderpass<br />

1,5 h 3,50 € -<br />

2 h 4,00 € 6,50 €<br />

4 h 7,00 € 9,50 €<br />

Tageskarte 9,00 € 11,50 €<br />

Sport- und Familienbad<br />

Erwachsene<br />

Zeit Mit Ohne<br />

Lindau Lindau<br />

Bäderpass Bäderpass<br />

1,5 h 4,50 € -<br />

2 h 6,50 € 9,00 €<br />

4 h 9,50 € 12,00 €<br />

Tageskarte 11,50 € 14,00 €<br />

Foto: Susi Donner<br />

nachtsbeleuchtung anzuschauen.“<br />

Herr Müller vom<br />

gleichnamigen Modehaus auf<br />

der Insel hat, im Jahr 1968, gemeinsam<br />

mit anderen <strong>Lindauer</strong><br />

Händlern eine Initiative gestartet,<br />

um auch Lindau in der<br />

Weihnachtszeit zum Leuchten<br />

zu bringen. Lange Zeit finanzierten<br />

die Händler und die<br />

Stadt Lindau die Sterne, bis sich<br />

2004 der Stadtrat, in einer prekären<br />

Finanzlage, gegen die<br />

Weihnachtbeleuchtung aussprach.<br />

Pro Lindau und die <strong>Lindauer</strong><br />

Zeitung starteten die Aktion<br />

„Lindau leuchtet“ und<br />

retteten mit Bürger- und Händlerspenden<br />

das weihnachtliche<br />

Strahlen der Sterne.<br />

2008 wurden in Kooperation<br />

mit den Stadtwerken Lindau<br />

die Weihnachtsbeleuchtung<br />

komplett überarbeitet<br />

und mit sparsamen LED-<br />

Leuchten ausgerüstet. Der jährliche<br />

Energieaufwand verringerte<br />

sich von über 12.500 Kilowattstunden<br />

auf 2000 Kilowattstunden.<br />

Die Finanzierung<br />

übernimmt seither die<br />

Stadt Lindau. „Auch wenn die<br />

Kosten und der verbrauchte<br />

Strom mit rund 2000 Kilowattstunden<br />

relativ gering sind“, so<br />

Oberbürgermeisterin Dr. Claudia<br />

Alfons, „möchten wir in der<br />

Energiekrise ein Zeichen setzen,<br />

ohne aber den Bürgerinnen<br />

und Bürgern die Traditionen<br />

und die Adventsfreude zu<br />

nehmen.“<br />

Deshalb wird die Weihnachtsbeleuchtung<br />

in diesem<br />

Jahr anstatt wie früher von<br />

15.30 bis 23 Uhr, nur von 17 bis<br />

21 Uhr leuchten. Das bringt eine<br />

Einsparung von 50 Prozent.<br />

Um weitere 5 Prozent einzusparen,<br />

wird auf die Hälfte der<br />

24 Sterne auf der Seebrücke verzichtet.<br />

„Das ist ein Kompromiss“,<br />

sagt Arnold Weiner, „der<br />

den <strong>Lindauer</strong>innen und <strong>Lindauer</strong>n,<br />

trotz Corona und Energiekrise<br />

Licht in die dunkle<br />

Jahreszeit bringen soll.“ Auch<br />

für die Geschäftsleute, die in<br />

den vergangenen zwei Jahren<br />

gelitten hätten, sei die weihnachtliche<br />

Beleuchtung ein<br />

wichtiges Zeichen, so Weiner.<br />

Anders als bei der Beleuchtung<br />

von Denkmälern, oder zum<br />

Beispiel der Hafenbeleuchtung,<br />

hat der Gesetzgeber explizit<br />

kein Verbot der Weihnachtsbeleuchtung<br />

ausgesprochen.<br />

Trotzdem soll auch bei<br />

der Hafenweihnacht gespart<br />

werden. Waren früher die Bäume<br />

am Hafen und Rüberplatz<br />

auch unter der Woche beleuchtet,<br />

werden sie nun nur an den<br />

Markttagen, also Donnerstag<br />

bis Sonntag erstrahlen. Außerdem<br />

wird die Schaltzeit um 2 ½<br />

Stunden auf 16.30 bis 22.30<br />

Uhr verringert. Da zusätzlich<br />

nicht mehr alle Bäume glitzern<br />

werden, braucht die gesamte<br />

Beleuchtung der Hafenweihnacht<br />

nur noch 250 Kilowattstunden.<br />

„Wir sorgen somit für eine<br />

ressourcenbewusste, aber<br />

trotzdem stimmungsvolle Adventszeit,<br />

die wir alle nach den<br />

zwei Coronajahren und so<br />

dringend nötig haben“, so<br />

Oberbürgermeisterin Dr. Claudia<br />

Alfons. Aus diesem Grund<br />

werden auch die traditionellen<br />

Weihnachtsbäume auf der Insel<br />

und in den Stadtteilen in<br />

diesem Jahr weiterhin für festliche<br />

Stimmung sorgen.<br />

Die Tradition der <strong>Lindauer</strong><br />

Weihnachtsbäume lässt sich<br />

übrigens bis in die 1920er Jahre<br />

zurückverfolgen. In der<br />

Stadtchronik für das Jahr 1928<br />

heißt es: „Ein allgemeiner<br />

Christbaum, mit elektrischen<br />

Lichtern reich besetzt,<br />

schmückte den Bismarckplatz<br />

und die Heidenmauer die<br />

Weihnachtszeit hindurch.“<br />

<br />

Patricia Herpich<br />

Trotz Tariferhöhung weiterhin günstige Eintrittspreise<br />

Einheimischentarif für <strong>Lindauer</strong> Bürgerinnen und Bürger im Sport- und Familienbad - Gute Besucherzahlen<br />

Mit dem <strong>Lindauer</strong> Bäderpass können Einheimische günstiger im<br />

Famiilen- und Sportbad planschen. <br />

Foto: Therme Lindau<br />

Ohne Lindau Bäderpass<br />

· Zuschlag an Wochenenden,<br />

Ferien und Feiertagen:<br />

Sportbad: 1,50 €,<br />

Therme & Sauna: 3,50 €<br />

· Kein Wochenendzuschlag für<br />

11er-Karten<br />

· Tarif für Kinder und Jugendliche<br />

gilt von 6 bis einschließlich<br />

15 Jahre<br />

· Keine Kindertarife für<br />

Therme und Sauna<br />

Mit Lindau Bäderpass<br />

· Für Bürgerinnen und Bürger,<br />

die in Lindau wohnen<br />

· Zuschlag an Wochenenden<br />

und Feiertagen:<br />

Sportbad: 1,50 €<br />

· Keine Zuschläge in den Ferien<br />

· Kein Wochenendzuschlag bei<br />

11er-Karten<br />

· Der Lindau Bäder Pass ist nur<br />

gültig für das Sportbad, nicht<br />

für Therme/Sauna.<br />

Für Inhaber des Lindau Passes<br />

ist der Eintritt in das Sport- und<br />

Familienbad bis 16 Jahre kostenlos.<br />

Ab 16 Jahren gilt der<br />

Tarif für Kinder und Jugendliche.<br />

BZ

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