MaklerNews | Ausgabe 04/2022 | Andreas Schäfer

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»Durchatmen und weiter investieren« Im Portemonnaie ist die Teuerung deutlich zu spüren, weshalb immer mehr Menschen ein Engagement am Kapitalmarkt fürchten. Diese Sorge kann Prof. Dr. Sebastian Müller nehmen. Prof. Dr. Sebastian Müller, Technische Universität München Prof. Müller ist seit September 2019 Professor für Finance für die TUM School of Management, Campus Heilbronn. Er beschäftigt sich in seiner Forschung mit den Themengebieten empirische Kapitalmarktforschung, Asset-Management, Investorenverhalten, Digital Finance und Sustainable Finance. Ihn interessiert insbesondere, wie die Preisbildung auf Finanzmärkten funktioniert, welche Anlageentscheidungen institutionelle Investoren und Privatanleger treffen und wie die Digitalisierung die Finanzindustrie verändert. Welche Auswirkung hat die steigende Inflation auf Investments? Die klassische Theorie besagt, dass nominale Renditen aller Anlageklassen mit der Inflation steigen sollten und die realen Renditen damit konstant bleiben. Wenn also die nominale Rendite bei 2 Prozent Inflation bei 6 Prozent lag, müsste sie bei 10 Prozent Inflation auf 14 Prozent steigen. Mit Blick auf die historischen Daten sind die Verhältnisse jedoch nicht ganz so einfach. Im Gegenteil: Oft wurde eine negative Beziehung zwischen Inflation und realen Renditen festgestellt. Eine Schwierigkeit hierbei ist jedoch, den Effekt der Inflation von allgemeinen volkswirtschaftlichen Bedingungen zu trennen. Historisch trat hohe Inflation nämlich oft in realwirtschaftlich vielseitig belasteten Zeiten auf – so wie es ja auch zurzeit der Fall ist. Das macht es schwierig, zu sagen, ob reale Renditen in Hochinflationszeiten wegen der Inflation niedrig waren oder aufgrund anderer ökonomischer Umstände. Was heißt das im Umkehrschluss für Anleger? Da es aus den besagten Gründen schwierig ist, in historischen Analysen den Effekt von Inflation auf die Performance von Anlagen von anderen Einflussfaktoren zu trennen, ist es ebenso schwierig, aus historischen Analysen spezielle Anlageempfehlungen für Zeiten hoher Inflation zu geben. Prinzipiell gibt es jedoch keine eindeutigen Gründe, weshalb bei hoher Inflation andere Anlagegrundsätze gelten sollten als sonst. Die in der Wissenschaft weitgehend akzeptierten Grundsätze einer Erfolg versprechenden Anlagestrategie für Privatanleger bestehen in einer langfristigen Buyand-Hold-Strategie mit breiter Diversifikation und geringen Kosten. Mit anderen Worten: durchatmen und weiter investieren? Das ist aus meiner Sicht ein kluger Rat. Gibt es Kennzahlen und Parameter, auf die Anleger jetzt genauer schauen sollten? In effizienten Märkten lohnt es sich für Privatanleger in der Regel nicht, Kennzahlen zu verfolgen. Abgesehen vom Rebalancing der einzelnen Vermögenspositionen gibt es daher nur wenig Gründe, das eigene Portfolio regelmäßig auf Basis bestimmter Kennzahlen umzuschichten. Wie bewerten Sie einen Einstieg in den Kapitalmarkt zum jetzigen Zeitpunkt: Lohnt sich ein Engagement derzeit noch? Aus meiner Sicht gibt es in Zeiten hoher Inflation keine allgemeingültigen Gründe, seine Anlageentscheidung anders zu gestalten als sonst. Das heißt, auch jetzt sollten Anleger aufgrund ihrer persönlichen Risikopräferenzen entscheiden, in welchem Ausmaß sie am Kapitalmarkt partizipieren möchten. 8
Termine, die Sie auf dem Schirm haben sollten Was in den nächsten Wochen und Monaten ansteht – und für Sie relevant sein könnte BRÜCKENTAGE CLEVER NUTZEN Auch 2023 wird zu den Jahren gehören, deren Feiertags-Platzierung für viele schöne Auszeiten Raum gibt. So können Sie bei Einreichung von 26 Urlaubstagen im Idealfall fast 60 Tage freibekommen. Beispiele: Der Tag der Arbeit (1. Mai) fällt auf einen Montag, der Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) auf einen Dienstag. Da der 1. und 2. Weihnachtstag 2023 ein Montag und ein Dienstag sind, können Sie ab dem 23. Dezember im Tausch gegen lediglich 3 Urlaubstage ganze 10 Tage am Stück freinehmen. OKTOBER2023 S M D M D F S GOOD NEWS FÜR MINI- UND MIDIJOBBER Seit dem 1. OKTOBER gilt der neue gesetzliche Mindestlohn von zwölf Euro pro Zeitstunde. Damit Mini- und Midijobber, die bisher weniger verdient haben, nicht ihre Arbeitszeit reduzieren müssen, hat der Gesetzgeber auch die Verdienstgrenzen angehoben. Somit wird aus dem 450-Euro-Job ein 520-Euro-Job. Für Midijobs liegt die Latte nun 300 Euro höher als bisher, nämlich bei 1.600 statt 1.300 Euro. Fraglich allerdings, ob all diese Zahlen nicht angesichts der Inflation bald erneut angehoben werden müssen. JETZT KFZ-TARIF ÜBERPRÜFEN! Bis zum 30. NOVEMBER können Kfz-Halterinnen und -Halter noch ihre Versicherung wechseln und damit 2023 unter Umständen einen dreistelligen Betrag einsparen. Das Tarifangebot ist indes reichlich unübersichtlich, gute Vergleichstechnik daher unabdingbar, um das optimale Produkt im optimalen Zuschnitt zu finden. Die gängigen Online-Vergleichsrechner wie Check24 bilden allerdings nur einen Ausschnitt des Marktes ab, auch wenn sie das nicht an die große Glocke hängen. Das komplette Angebot gibt es nur bei freien Maklern. MASKENPFLICHT IM VERBANDSKASTEN Noch bis zum 31. JANUAR 2023 läuft eine Übergangsfrist, doch spätestens dann müssen Kfz-Verbandskästen der seit 1. Februar dieses Jahres gültigen DIN-Norm 13164:<strong>2022</strong> entsprechen. Merkliche Änderung: Die Neufassung der Norm sieht das Mitführen zweier medizinischer Mund-Nasen-Masken vor (OPoder FFP2-Masken). Im Gegenzug entfallen zukünftig das 40-mal- 60-Zentimeter-Verbandstuch und eines der beiden Dreieckstücher. AN DIE WEIHNACHTS- GANS DENKEN Wenn Sie Ihre Weihnachtsgans bei einem Hofladen ordern möchten, sollten Sie dies vor dem 9. DEZEMBER tun, andernfalls könnte es knapp werden. Im Supermarkt können Sie dann natürlich auch noch fündig werden, aber auch hier sind die Kühltheken bei entsprechenden Aktionen erfahrungsgemäß schnell leer gekauft. 9
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