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ERF Medien Magazin Dezember 2022

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16 ı<br />

THEMA<br />

AM 1. DEZEMBER<br />

IST ROGER O , DUBLER<br />

MIT DEM SONG<br />

«MOVE THE WORLD»<br />

IN DER MUSIC LOFT<br />

musicloft.ch<br />

Das Schreiben gehört dabei ja auch dazu. Du hast zusammen<br />

mit «Sounds of Keila» unter anderem einen Song<br />

geschrieben für <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> mit dem Titel «move the<br />

world» / «Beweg die Welt». Wie ist dieser Song entstanden?<br />

Ich überlege mir die Zeit, in der der Song veröffentlicht<br />

werden soll. Es passiert in diesen Tagen vor Weihnachten<br />

und es ist die Zeit der Sehnsucht, des «Sich-Gedanken-<br />

Machens». Es ist die Zeit nach einer Zeit, in der wir es<br />

alle nicht leicht hatten, die bei jedem Spuren hinterlassen<br />

hat. Die Zeit, in der auch mal Antworten nötig gewesen<br />

wären und in der man wieder ins Gespräch kommt mit<br />

Menschen. «Was ist eigentlich genau passiert? Wie ist<br />

es dir ergangen?» Das sind Fragen, die wir uns gegenseitig<br />

stellen sollten, aber über die wir komischerweise<br />

nicht reden. Sound und Aussagen des Liedes haben dann<br />

diese Thematik aufgenommen. Meine Frau, die ebenfalls<br />

als Solo-Künstlerin unter dem Namen «Sounds of Keila»<br />

unterwegs ist, hat textlich und musikalisch ganz wesentlich<br />

mitgearbeitet an dem Lied; es ist eine Co-Produktion<br />

geworden von uns beiden.<br />

Inwiefern hat dieses Lied auch etwas mit<br />

deinem eigenen Herzen zu tun?<br />

Es geht darin um Perspektivlosigkeit, Ängste und wie<br />

man damit umgehen kann. Die Themen sprechen in mein<br />

Leben. Ich habe meinen Vater verloren, als ich elf Jahre alt<br />

war, ich hatte keine Geschwister zum Austauschen und in<br />

der Pubertät wollte ich mich als junger Mann von der Mutter<br />

lösen. Ich war mehr oder weniger allein und hatte keinen<br />

Plan vom Leben. Ich erlebte sehr früh, dass das Leben<br />

endlich ist. Wenn man sich so früh im Leben mit dem Tod<br />

auseinandersetzen muss, stellt man sich natürlich Fragen<br />

über das, was wichtig ist oder worauf es wirklich ankommt<br />

im Leben. Das tue ich bis heute.<br />

Wonach sehnst du dich?<br />

Eine grosse Sehnsucht war immer die Suche nach dem<br />

Sinn meines Lebens. Dabei stiess ich auf Gott. Ich studierte<br />

Theologie, um Gott auf die Spur zu kommen, kam<br />

aber dadurch auch bei mir selbst an. Das zog dann die<br />

nächste Sehnsucht mit sich, nämlich die, mein Innenleben<br />

kennenzulernen. Ich las alle Psychologie-Bücher, die<br />

mir in die Hände kamen, um zu verstehen, wie Menschen<br />

funktionieren. Eine grosse Sehnsucht ist das Suchen nach<br />

Antworten auf die Fragen vom Leben. Ich kann darum auch<br />

einen Song nicht im Negativen stehen lassen. Ich stelle<br />

mir Fragen, versuche Antworten zu finden und diese in den<br />

Song zu geben. So kamen dann auch bei dem Song «move<br />

the world» / «Beweg die Welt» die erlösenden Lyrics:<br />

«Mit einem kleinen Lächeln, mit etwas Zuhören, können<br />

wir die Welt bauen und verändern.» Es liegt in den kleinen<br />

Gesten – und wenn viele Menschen kleine Schritte wagen,<br />

dann können wir die Welt zusammen gestalten.

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