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EDITORIAL<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 12.<strong>2022</strong> ı 3<br />
Alles beginnt<br />
mit der Sehnsucht<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Denn anders als<br />
die Entmutigung<br />
oder die Selbstüberschätzung<br />
hat<br />
die Sehnsucht eine<br />
beflügelnde Wirkung<br />
auf mich.<br />
«Alles beginnt mit der Sehnsucht»: Diesen Satz prägte die Schriftstellerin Nelly<br />
Sachs. Der bekannte Musiker Siegfried Fietz komponierte ein Lied mit diesem Titel,<br />
das mich seit Jahrzehnten begleitet: «Alles beginnt mit der Sehnsucht, am Anfang<br />
steht immer ein Traum. Aus manchem kleinen Samenkorn wird später ein grosser<br />
schöner Baum.»<br />
Warum mir dieses Lied so gut gefällt? Weil ich immer wieder in meinem Leben<br />
diesen Moment spüre, wo ich mich nach mehr sehne – gerade auch in der Weihnachtszeit.<br />
Nach Liebe, Geborgenheit, nach Frieden und Gerechtigkeit – und wie es<br />
im Liedtext heisst: «Dass es Liebe gibt trotz Hass und tausendfachem Leid – vertrau,<br />
dass Gott uns alle liebt und sei zum Leben selbst bereit. Halt die Sehnsucht fest.»<br />
Die Sehnsucht festhalten – diese Aufforderung gefällt mir. Denn anders als die<br />
Entmutigung («ich kann sowieso nichts ändern») oder die Selbstüberschätzung<br />
(«ich kann alles, was ich mir vornehme»), die mich resignieren oder verzweifeln<br />
lassen, hat die Sehnsucht eine beflügelnde Wirkung auf mich. Ich spüre ein Manko,<br />
eine Lücke zur erhofften Soll-Situation, aber ich verzweifle nicht am Ist-Zustand,<br />
sondern die Sehnsucht zieht mich in positiver Weise vorwärts, hin zum lohnenden<br />
Ziel.<br />
Alles nur Gefühlsduselei? Das sehe ich anders. Sehnsucht lässt uns hoffen, aufbrechen<br />
und Schritte tun auf dem Weg in die Zukunft. Das gilt für weltbekannte<br />
Persönlichkeiten wie Martin Luther King, der die Vision einer gerechten Welt mit<br />
dem berühmten Satz «I have a dream» aufzeigte, genauso wie für die kleinen und<br />
grossen Träume, die Sie und ich in unserem Leben haben.<br />
Trotz aller Erfolgszeiten und Momente vollkommenen Glücks, die wir in unserem<br />
Leben geniessen können (und sollen!), wird wohl eine grundlegende «Sehnsucht<br />
nach mehr» bleiben – und das ist gut so. Vielleicht hat dies etwas mit dem Bibelwort<br />
aus dem Predigerbuch zu tun, dass Gott uns Menschen «die Ewigkeit ins Herz<br />
gelegt hat». Damit wir alle eine Sehnsucht nach unserem Schöpfer verspüren, der<br />
uns geschaffen hat und der uns liebt. Derjenige Gott, der seinen<br />
Sohn Jesus Christus auf die Welt sandte, um uns Hoffnung<br />
weit über Weihnachten hinaus zu schenken.<br />
Oder wie Siegfried Fietz im Lied singt: «Dass Gott<br />
an deine Sehnsucht denkt, weil ihm an deiner<br />
Zukunft liegt.»<br />
Ich wünsche Ihnen eine frohe<br />
Advents- und Weihnachtszeit<br />
HANSPETER HUGENTOBLER<br />
Geschäftsführer<br />
hanspeter.hugentobler@erf.ch<br />
move<br />
the world<br />
FREUEN SIE SICH<br />
AUF EINEN BESON-<br />
DEREN MUTMACHER<br />
IN DIESEN TAGEN.<br />
Mehr zu unserem<br />
<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Lied auf<br />
den Seiten 14 und 24