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40plus Herbst/Winter 2022

40plus ist das Magazin für jeden, der aus dem immerwährenden Kreis ausbrechen möchte und mit einem lauten „JA!“ seiner Zukunft entgegenläuft. Don’t wish it, do it!

40plus ist das Magazin für jeden, der aus dem immerwährenden Kreis ausbrechen möchte und mit einem lauten „JA!“ seiner Zukunft entgegenläuft. Don’t wish it, do it!

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Je fitter wir sind, desto eher darennt uns ka Virus.<br />

A U S G A B E<br />

HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

<strong>40plus</strong> ist das Magazin für<br />

jeden, der aus dem immerwährenden<br />

Kreis ausbrechen möchte und mit<br />

einem lauten »JA!« seiner Zukunft<br />

entgegenläuft. Don’t wish it, do it!<br />

06 Kartonmantel... äh, was? 08 Steirisches Wild im Vormarsch. 10 Wurzeln schlagen im steirischen Basalt.<br />

12 Mit Slow Food nach Triest. 14 Wenn das Einkaufen nicht mehr (nur) Spaß macht. 20 Am Lendplatz ist’s<br />

am Besten. 22 JUFA – die Hotelalternative auf Erfolgskurs. 26 LH meets Anita Frauwallner. 30 Ein Händchen<br />

für die Kunst. 34 Lichtblicke spenden. 35 Verliebt ins Großformat. 36 Sonnenenergie zum Anwärmen.<br />

39 Leasen oder abonnieren? 40 Sparsame Gerätschaften. 42 Einheizen mit Herz. 46 Per Mausklick mehr<br />

Holz vor der Hütte. 50 Kleiner Wunsch & großes Glück. 52 Excuse me, Klimakrise!<br />

<strong>Herbst</strong>/<strong>Winter</strong> <strong>2022</strong><br />

Gesund durch<br />

den <strong>Winter</strong>


Madison<br />

Werbeagentur<br />

madison.at<br />

@madisonwerbeagentur<br />

Die älteste<br />

Werbeagentur<br />

der Welt in Graz<br />

Seit 1985 machen wir Werbung. Damals praktizierten wir Dialog-, aber noch kein<br />

Onlinemarketing, selbstredend: Es gab in Österreich kein Internet, kein Social Media und<br />

keine Newsletter. Wir können somit auf eine gute Portion Erfahrung aus der Offline- als<br />

auch der Onlinewelt zurückgreifen, denn wir lernen täglich, sind immer am neuesten<br />

Stand und wissen wo, wie und wann man Zielgruppen punktgenau erreicht. Frei nach<br />

dem Motto: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.<br />

Hier stellen wir Ihnen einige unserer aktuellen Arbeiten vor.<br />

Bereit für Dialog?


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

© REINHARD DIETHARDT<br />

© FLORIAN LIERZER<br />

30 Kunst<br />

& Geld!<br />

© FLORIAN LIERZER<br />

42 Einheizen<br />

mit Herz.<br />

© WERNER KRUG<br />

36Alles über die<br />

Photovoltaik!<br />

04 Editorial.<br />

05 Vom Ottitsch!<br />

06 Der Kartonmantelbecher:<br />

Nur ein Unwort?<br />

08 Nicht nur wildes Wild.<br />

10 Wurzeln schlagen im steirischen Basalt.<br />

12 Triestiner Nachhaltigkeiten.<br />

14 <strong>40plus</strong>-Talk: Ist der Einkauf<br />

noch leistbar?<br />

20 Uriges vom Lendplatz.<br />

22 Ein Hotelbetreiber als Visionär.<br />

26 Vorsorgen mit dem LH.<br />

30 Kunst: Sammeln oder kaufen?<br />

33 Handel mit der Kunst.<br />

34 Lichtblicke spenden.<br />

35 Die plakative Kunst der Verführung.<br />

36 Alles über die Photovoltaik!<br />

39 Mein Car-Abo.<br />

40 Sachen, die Spaß machen!<br />

42 Einheizen mit Herz.<br />

46 Pellets online ordern.<br />

47 Pellets gegen fossile Energieimporte.<br />

49 Smart verschenken.<br />

50 Das Glück vergrößern.<br />

52 Vom menschlichen Unverzicht.<br />

54 Geschenkte Ideen.<br />

03


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Einen Prosekar,<br />

ein Mäci-Reh<br />

und dazu den<br />

alten Strompreis,<br />

bitte.<br />

© CLARISSA BERNER<br />

Es gibt lustige<br />

Zustände in<br />

dieser Welt:<br />

Zum Beispiel,<br />

wie mein Kollege<br />

Georges Desrues letztens<br />

schrieb, dass der aus der Glera-Traube hergestellte<br />

Prosecco nicht aus dem Ort Prosecco komme, sondern<br />

laut geschützter DOCG-Herkunftsbezeichnung<br />

aus der Provinz Treviso, aus den Orten Conegliano<br />

und Valdobbiadene. So darf im ungefähr zwei<br />

Stunden entfernten Ort Prosecco kein Schaumwein<br />

mit der Bezeichnung Prosecco abgefüllt werden,<br />

zum Missfallen der dortigen Winzer. Sie »dürfen«<br />

den Prosekar-Schaumwein erzeugen – das ist der<br />

heute etwas schrullig klingende Originalname des<br />

Dorfes unter der Herrschaft von Maria Theresia –<br />

und schrammen so doch sehr am Millionengeschäft<br />

vorbei.<br />

Zurück nach Österreich: Ähnlich sonderbar ist, dass<br />

ein Wildbret aus einer Jagd nicht als Bio-Fleisch<br />

verkauft werden darf. Natürlich, das Reh kann sich<br />

außerhalb der Wälder an Kulturpf lanzen laben, die<br />

ganz und gar nicht bio sind. Außerdem könnte ja ein<br />

Reh im Wald bei einem Mistkübel oder bei McDonald's<br />

vorbeischauen und die stehengelassenen Big<br />

Mäc und Pommes schlemmen. Abgesehen von den<br />

Schwammerlsuchern, die die Rehe permanent mit<br />

ihrer Jause verwöhnen wollen. Da ist sicher was dran,<br />

kennt man ja von den Bären in Alaska und Kanada.<br />

Farmwild, in landwirtschaftlich geführten Gehegen<br />

gehalten, das keinen freien Zugang zur Natur hat,<br />

also im Grunde ein naturferneres Leben führt, da<br />

vom Züchter gehegt und gepf legt, ist dann, wenn das<br />

Futter stimmt, Biof leisch. Rein gesetzlich stimmt<br />

das, dem Gefühl nach aber nicht. Ich könnte mir vorstellen,<br />

dass hier eine Novelle der EU-Öko-Verordnung<br />

sinnvoll wäre.<br />

Was ich nicht verstehe ist, warum der Strompreis bei<br />

uns so in die Höhe schnellen konnte, obwohl wir zu<br />

75 % autark, also Selbstversorger, sind. So müssten<br />

wir den Strompreis im eigenen Land mitbestimmen<br />

können. Natürlich kann man mir mit dem internationalen<br />

Preis kommen, mit der Gaspreisbindung<br />

und weiß Gott was alles, aber Slowenien hat auch den<br />

Spritpreis gedeckelt, weil er zu hoch wurde. Bei den<br />

Preissteigerungen, die wir zur Zeit erleben, werden<br />

Bio und Nachhaltigkeit als erstes in die Zwickmühle<br />

kommen und das wäre nicht nur ewig schade, sondern<br />

glatter Wahnsinn.<br />

Eines vielleicht noch: Kürzlich erschien vom Psychologen<br />

Thomas Brudermann das Sachbuch »Die Kunst<br />

der Ausrede«, durchaus ratsam. Er geht unserem nicht<br />

zwingend klimafreundlichen Lebensstil nach: Jeder<br />

fühlt sich grundsätzlich als naturbewusst lebender<br />

Mensch. Aber für so gut wie jeden gibt es Ausreden,<br />

wo er es nicht so ernst nimmt. Fazit: Stimmt eh.<br />

Trotzdem bin ich der Meinung, dass eine permanente<br />

Annäherung auch zum Erfolg führt. Kleiner Tip:<br />

Ein nachhaltigeres Leben ist dort im Gange, wo die<br />

Veränderung spürbar wird.<br />

Martin G. Wanko, Chefredakteur<br />

Medieninhaber und Herausgeber: Madison Werbeagentur Marketing- und Werbeberatungs-GmbH, Stiftingtalstraße 60, 8010 Graz, www.madison.at Herausgeber: Martin G. Wanko<br />

und Gerhard Kroell. Herstellungsort: Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten, walstead-npdruck.com. Entwicklung und Konzept: Madison Werbeagentur<br />

GmbH und Martin G. Wanko. Cover: Objet trouvé by Jasmin Raudner. Editorial Design: Ewald Domitner. Chefredaktion: Martin G. Wanko. Redaktion: Birgit Krenn, Martin G. Wanko.<br />

Gastbeiträge: Clarissa Berner, Georges Desrues, Petra Schachner-Kröll. Fotos: Die Bildhinweise befinden sich direkt beim jeweilig verwendeten Foto. Entgeltliche Beiträge sind<br />

gem. § 26 MedienG als »entgeltliche Einschaltung« gekennzeichnet. Ein Hinweis vorab: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und<br />

weiblicher Sprachform verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlechter.<br />

04


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Vom Ottitsch!<br />

Mehr zu Oliver Ottitsch unter:<br />

www.oliverottitsch.com<br />

05


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Das<br />

Kreuz<br />

mit dem<br />

Kartonmantelbecher<br />

Text: Martin G. Wanko<br />

06


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Manche Wörter lernt man nur durch<br />

Recherchieren kennen und haben vielleicht<br />

schon bei Erfindung ein Ablaufdatum:<br />

Zum Beispiel der Kartonmantelbecher.<br />

Der Kartonmantelbecher lässt<br />

mich seit dem letzten <strong>40plus</strong><br />

nicht so ganz in Ruhe. Ich trau<br />

dem Österreicher eh schon<br />

viel zu, zum Beispiel Buntund<br />

Weißglas in den richtigen<br />

Container zu werfen, das<br />

funktioniert nach 40 Jahren<br />

größtenteils schon ganz gut. Bei<br />

den Kartonmantelbechern bin<br />

ich mir da nicht mehr so sicher,<br />

es kommt zu folgendem Grundproblem:<br />

Dieser Becher besteht<br />

aus drei verschiedenen Werkstoffen:<br />

Kunststoff, Karton und<br />

Aluminium, wobei der Kunststoff<br />

mit dem Karton durch<br />

einen Klebstoff verbunden ist.<br />

Der Klebstoff macht die Sache<br />

nicht einfacher, weil er nicht so<br />

einfach vom Kunststoff zu lösen<br />

ist und Kunststoff zur Wiederverwertung<br />

grundsätzlich<br />

sauber und aus einem Material<br />

bestehen soll.<br />

Der Kartonbecher<br />

Bei Rewe, dem deutschen Besitzer<br />

der Supermarktkette Billa,<br />

angefragt, wie lange man noch<br />

gedenke, die Kartonmantelbecher<br />

zu listen, bekam ich zur<br />

Antwort, dass man nach einem<br />

reinen Kartonbecher forsche. Im<br />

ersten Moment klingt das wunderbar,<br />

im zweiten aber nicht<br />

mehr so sehr: Einen Kartonbecher<br />

zu reinigen ist äußerst<br />

schwierig, da er sich schnell mit<br />

Wasser ansaugt, noch bevor<br />

er gereinigt entsorgt werden<br />

kann. Sodann wird zumeist der<br />

ungewaschene Karton in den<br />

Papiermüll wandern, was naturgemäß<br />

eine Schweinerei in der<br />

Papiertonne verursacht. Ob der<br />

Karton nicht doch eine Impregnierschicht<br />

hat, wäre auch noch<br />

zu eruieren, dann kann sich<br />

wieder die Mülltonne ändern,<br />

einzig der Endkonsument hat<br />

oft keine Ahnung, welche die<br />

richtige Wahl ist, das macht die<br />

Angelegenheit jetzt auch nicht<br />

einfacher.<br />

Der Recycling-Muf fel<br />

Natürlich hat ein Kartonmantelbecher<br />

so seine Vorteile,<br />

zum Beispiel, dass der Kunststoffanteil<br />

erheblich reduziert<br />

wurde, antwortet mir die<br />

Kommunikationszentrale in<br />

der Berglandmilch, Österreichs<br />

größtem Milchverarbeiter: »Und<br />

natürlich auch durch den hohen<br />

Kartonanteil, welcher aus nachwachsenden<br />

Rohstof fen hergestellt<br />

wird, im Gegensatz zu Kunststof f,<br />

der aus fossilen Rohstof fen erzeugt<br />

wird«, so der Informationsdienst<br />

der Berglandmilch. Abgesehen<br />

davon, ist man durchaus aufklärerisch<br />

tätig: »Auf den Layouts<br />

versuchen wir den Konsumentinnen<br />

und Konsumenten bestmöglich<br />

mitzuteilen, wie die Packung<br />

ordnungsgemäß zu trennen und zu<br />

entsorgen ist.« Dazu sollte man<br />

wissen, dass die Recyclingrate<br />

des Bechers in Österreich bei 50-<br />

70 % liege. In der Kreislaufwirtschaft<br />

hinkt das einstige Vorzeigeland<br />

Österreich in Europa<br />

hinterher. In Deutschland oder<br />

Spanien ist man hier bereits bei<br />

90 % angelangt. Im Klartext: Es<br />

werden in den Restmülldeponien<br />

noch nicht genügend effiziente<br />

Trennmaschinen eingesetzt,<br />

sodass die Reststoffauf bereitung<br />

effizienter wäre. Zum anderen<br />

landet genügend trennbarer<br />

Müll beim Restmüll, ein Blick in<br />

die Mülltonnen im verdichteten<br />

Wohnbau genügt hier, da gibt es<br />

auch in der Bevölkerung Nachholbedarf.<br />

Warum also nicht alles aus<br />

einem Material erzeugen, wie<br />

der französische Lebensmittelkonzern<br />

Danone? Er kommt mit<br />

ihrem Joghurt »Activia« ohne<br />

Alufolie als Deckel aus. Das Produkt<br />

lässt sich in einem recyceln.<br />

Da waren einmal gescheite Social<br />

Designer am Werk und auch<br />

die richtigen Chemiker. Doch<br />

auch hier leider Fehlmeldung:<br />

Es soll sich um eine Mischung<br />

aus verschiedenen Kunststoffen<br />

handeln, die auch nur sehr<br />

arbeitsintensiv recycelt werden<br />

können. Aber der Weg, alles aus<br />

einem Material zu erzeugen,<br />

dürfte der Richtige sein.<br />

Auch anderenorts ist man am<br />

überlegen: »Wir haben in den<br />

letzten Monaten einige Tests mit<br />

verschiedenen Becher- aber auch<br />

Platinenmaterialien gemacht. Leider<br />

sind diese recyclefähigen Monomaterialien<br />

sehr schwer zu verarbeiten,<br />

sodass es im Zuge der Versuche auf<br />

unserer Maschine immer wieder zu<br />

einzelnen Undichtheiten der Becher<br />

gekommen ist und Kundenzufriedenheit<br />

für uns höchstes Ziel ist«, so das<br />

Umweltmanagement der Obersteirischen<br />

Molkerei.<br />

Jede Verpackung in die<br />

Sammelboxen!<br />

Grundsätzlich sei bezüglich<br />

zu schneller Verurteilung der<br />

Kartonmantelbecher Vorsicht<br />

angesagt, einfache Lösungen<br />

gibt es laut ARA nicht: »Leider<br />

lässt sich nicht pauschal beantworten,<br />

welche Verpackungslösung<br />

nachhaltiger ist. Beurteilungen von<br />

konkreten Verpackungen sind immer<br />

abhängig von Verpackungsgrößen,<br />

eingesetzten Materialien, Barrieren,<br />

Farben, Klebstoffen und Etiketten.«<br />

Das »Um und Auf« für das Recycling<br />

ist aber jedenfalls, dass die<br />

Verpackungen getrennt gesammelt<br />

werden. »Wir wollen mit jeder<br />

Verpackung zurück zum Recycling!«,<br />

ist die ARA äußerst motiviert.<br />

Dazu werden zur Steigerung der<br />

Sammelquote die unterschiedlichen<br />

Sammelsysteme in Österreich<br />

vereinheitlicht: »Ab 2023<br />

werden alle Kunststoffverpackungen<br />

in der Gelben Tonne/im Gelben Sack<br />

gesammelt, ab 2025 gemeinsam<br />

mit Metallverpackungen«, so der<br />

ARA-Informationsdienst. Eine<br />

Optimierung der Sortieranlagen<br />

wird hier miteinbezogen. Geht<br />

ja, denkt man sich, aber warum<br />

nicht gleich? Die Jahre schleppen<br />

sich so sehr und man bekommt<br />

den Eindruck nicht los, dass hier<br />

noch mehr gehen könnte.<br />

07


Hohe Qualität mit<br />

unterschiedlichen Zugängen<br />

WILD<br />

im Trend<br />

Text: Martin G. Wanko<br />

Gerade weil Wild aus Österreich relativ bedenkenlos<br />

gegessen werden kann, ist es sehr begehrenswert<br />

und auch diesen <strong>Herbst</strong> und <strong>Winter</strong> von den Speisekarten<br />

nicht mehr wegzudenken. Einige Fakten darüber<br />

sollte man dennoch im Kopf haben. Und natürlich<br />

ist Wild nicht gleich Wild. Doch zuerst einige Zahlen.<br />

Damit es auf unsere Speisekarten<br />

kommt, sind laut der Steirischen<br />

Landesjägerschaft 24.454<br />

Jäger*innen in den steirischen<br />

Revieren auf der Jagd. Durchaus<br />

eine stattliche Zahl. Gerade die<br />

Damen drängen in die Kurse. Laut<br />

Webpage der Steirischen Landesjägerschaft<br />

machen die Jägerinnen<br />

rund ein Drittel der Interessenten<br />

aus.<br />

Zahl der Jägerinnen<br />

nimmt zu.<br />

»Wir erleben einen regelrechten<br />

Boom, was die Anmeldungen zu den<br />

Jungjägerkursen betrifft. Neben dem<br />

Aspekt des natürlichen und nachhaltigen<br />

Lebensmittel Wildbret,<br />

steht für viele auch das Wissen über<br />

die natürlichen Zusammenhänge<br />

in unserer Natur hier im Vordergrund«,<br />

so Franz Mayr-Melnhof-<br />

Saurau, Landesjägermeister der<br />

Steirischen Landesjägerschaft,<br />

die Interessenvertretung der<br />

Steirischen Jäger*innen. Dazu gibt<br />

es 2.536 Jagdreviere, das macht<br />

1,6 Millionen Hektar Jagdland.<br />

Die Jäger*innen werden von 4.085<br />

Jagdhunden begleitet.<br />

Betrachtet man diese Zahlen, wird<br />

man sich keine Sorgen um das<br />

nächste Wildbret machen müssen.<br />

Feinspitze werden es sicher<br />

wissen: Jagdsaison ist von Mai<br />

bis Dezember. »Es sind knapp über<br />

69.000 erlegte Wildtiere – um diese<br />

auf den ersten Blick für Nichtkenner<br />

der Umstände hoch erscheinende Zahl<br />

zu relativieren: Die steirischen Autofahrer<br />

›erlegen‹ jährlich rund 8.000<br />

Rehe in der Steiermark«, so Franz<br />

Mayr-Melnhof-Saurau.<br />

08


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Das regionale Superfood.<br />

Neben dem tatsächlichen Tierwohl<br />

ist auch das Fleisch des<br />

Wildes qualitativ wertvoll: Der<br />

geringe Fettanteil, mit einem<br />

nachweislich hohem Omega-<br />

3-Fettsäuregehalt und das bei<br />

richtiger Zubereitung weichem<br />

Fleisch, machen das Wildbret zu<br />

einem gnadenlosen Verführer.<br />

Aber Wild ist nicht gleich Wild.<br />

Im Idealfall kauft man es bei<br />

einem regionalen Direktanbieter<br />

persönlich. Wer hier keine<br />

Möglichkeiten hat, geht zum<br />

Supermarkt, doch aufgepasst:<br />

Hier locken Angebote aus Neuseeland.<br />

Klingt irgendwie aufregend,<br />

ist aber ein No-Go. »Der<br />

nachhaltige und gesunde Aspekt des<br />

Fleischkonsums in Form von Wildbret,<br />

entfällt dahingehend komplett,<br />

dabei bestätigen Spitzenmediziner,<br />

dass wir hier von Superfood aus<br />

der steirischen Natur sprechen,<br />

das sich als Basis einer bewussten<br />

und umweltbewussten Ernährung<br />

hervorragend eignet«, so der<br />

Landesjägermeister.<br />

Doch die Diskussionen über die<br />

unterschiedliche Qualität des<br />

Wildbrets aus einer Jagd und<br />

der Weidewirtschaft halten an:<br />

Es gibt Stimmen, die die Ausschüttung<br />

der Stresshormone<br />

bei der Jagd als gegeben sehen<br />

und so auch die Qualität des<br />

Fleisches beeinträchtigen könnte.<br />

Franz Mayr-Melnhof-Saurau<br />

sieht das jedoch anders: »Den<br />

tödlichen Schuss bekommen frei<br />

lebende Wildtiere – gleich wie Wildtiere<br />

in Fleischproduktionsgattern<br />

– in der Regel nicht mehr mit. Somit<br />

erleben die Tiere einen stressfreien<br />

Tod, da sie keinen stressigen Transport<br />

durchleben müssen. Innerartlicher<br />

Stress ist bei Farmhaltung,<br />

aufgrund des abgegrenzten Raumes,<br />

natürlich nicht auszuschließen.«<br />

Bio oder nicht bio, das ist hier<br />

die Frage.<br />

Dazu gibt es die Tatsache, dass<br />

Wildbret aus der Jagd, laut<br />

EU-Öko-Verordnung, nicht als<br />

Bio-Fleisch im Handel angeboten<br />

werden darf. Das Hauptargument<br />

sei, dass man bei frei lebenden<br />

Wild nicht wisse, wo es seine<br />

Nahrung her habe. Dazu der Landesjägermeister:<br />

»Nein, ich finde es<br />

nicht nachvollziehbar. Meiner Ansicht<br />

nach gibt es keine nachhaltigere,<br />

umweltverträglichere und gesündere<br />

Form Fleisch zu essen und kein natürlicher<br />

gewachsenes Fleisch.«<br />

In der Qualitätsf leischerei<br />

Jauschnig aus Übelbach, einer der<br />

wenigen steirischen Familienbetriebe<br />

mit hauseigener Schlachtung,<br />

verkauft man ausnahmslos<br />

Wild aus Jagden in der Umgebung<br />

von Übelbach und keines aus<br />

Farmhaltung. »Für uns stellt das<br />

Wild aus den Jagden die natürlichste<br />

Form von Wild da. Es ist frei und<br />

muss sich in der Natur behaupten.«<br />

Mit seinem geringen Fettanteil<br />

und gleichzeitig hohem Omega-3-Fettsäuregehalt<br />

rangiert<br />

Wildbret weit oben im Gesundheitsranking<br />

in Sachen Fleisch.<br />

Zusätzlich ist es frei von Antibiotika<br />

und sonstiger Chemie.<br />

Am liebsten werden die Klassiker<br />

gekauft: »Wir verkaufen Reh und<br />

Hirsch«, so Stephanie Jauschnig.<br />

»Am besten ab dem <strong>Herbst</strong>, wo auch<br />

in den Restaurants die Wildwochen<br />

stattfinden. Wir verkaufen von<br />

Medaillons, über Schnitzel- und<br />

Ragoutf leisch, bis hin zu Leberkäse<br />

und Bratwürste alles.«<br />

Aber natürlich unterliegt auch<br />

das Wild gewissen kulinarischen<br />

Trends. Asia-Wild mit Kokosmilch<br />

und Shiitake-Pilze zum<br />

Beispiel, oder Hirsch aus dem<br />

Wok, bis hin zum britisch-indischen<br />

Wildschweincurry. Hier<br />

spürt man, dass Wild weltweit<br />

vorkommt, wo es eben Wald gibt.<br />

Woher das Wild kommt, das zu<br />

Hause auf dem Teller landet,<br />

scheint nach wie vor Vertrauenssache<br />

zu sein.<br />

Schlussendlich regiert der<br />

Preis!<br />

Die Hälfte des in Österreich<br />

verkauften Wildf leisches<br />

kommt aus dem Ausland, der<br />

Großteil aus Neuseeland. Rund<br />

ein Viertel aller in Österreich<br />

geschossenen Wildtiere kommt<br />

aus Farmen. Unser befragter<br />

Gehegebetreiber, der auch Jäger<br />

ist, will lieber anonym bleiben,<br />

da er so besser für beide Seiten<br />

sprechen kann.<br />

Es gibt immer wieder Diskussionen<br />

bezüglich der<br />

unterschiedlichen Qualität des<br />

Fleisches aus dem Gehege und<br />

aus Jagden: »Ein gezielter Schuss<br />

in freier Wildbahn und es wird keine<br />

Probleme geben. Wenn das nicht<br />

funktioniert, ist das Tier im Stress<br />

und schüttet Hormone aus,<br />

die es nicht wieder abbauen<br />

kann. Im Gehege gibt es diesen<br />

Unsicherheitsfaktor nicht.«<br />

Jäger*innen bringen oft ins<br />

Spiel, dass im Gehege eher<br />

angefüttert wird, die Qualität<br />

des Fleisches also auf der Jagd<br />

Herkunft des in Österreich<br />

verkauften Wildfleischs<br />

Ausland<br />

Österreich<br />

aus österreichischen Farmen<br />

besser sei: »Wenn im Gehege<br />

richtig gefüttert wird, gibt es keinen<br />

Unterschied. Dann bleibt das<br />

Fleisch mager. Wenn ein Betreiber<br />

das Gehege als gewinnbringenden<br />

Mastbetrieb sieht, werden die Tiere<br />

viele Kilo wiegen und das Fleisch<br />

wird fetter sein – was jedoch nicht<br />

sein sollte.«<br />

Die eigentliche Diskrepanz<br />

zwischen Farmtierhalter*innen<br />

und Jäger*innen scheint finanzieller<br />

Natur zu sein. »Für Tiere<br />

aus dem Gehege bekommt man 6<br />

Euro aufwärts pro Kilo, auf der<br />

Jagd ist es die Hälf te. Das hat viel<br />

damit zu tun, dass die Instandhaltung<br />

eines Geheges einiges kostet.<br />

Die Jäger sind nun in die Selbstvermarktung<br />

eingestiegen, da ihnen so<br />

mehr vom Gewinn bleibt. Den Preis<br />

an sich ruinieren uns die Exporte<br />

aus Übersee.«<br />

09


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

WURZELN SCHLAGEN<br />

im steirischen BASALT<br />

© CHRIS ROGL<br />

Ein Prost auf das Vulkanland: Mit der Familie als Wegbegleiter<br />

lässt Winzer Stefan Krispel in seinen Weinen<br />

den Geschmack der steirischen Heimat hochleben<br />

und ermöglicht ein kulinarisches Erlebnis<br />

mit Gänsehautfaktor.<br />

Text: Birgit Krenn<br />

10<br />

Stefan Krispel<br />

© KURT BAUER<br />

Während der vergangenen<br />

Wochen holte Stefan<br />

Krispel seine 15. Weinernte<br />

ein. Jedes Jahr lernt<br />

er aufs Neue dazu, hat dabei<br />

seine Familie stärkend<br />

im Rücken und die Zukunft<br />

im Visier: »Meine persönliche<br />

Passion ist die Weiterentwicklung<br />

unserer Produkte«, so der<br />

33-Jährige, der seine tiefwurzelnden<br />

Reben keinen Tag aus<br />

den Augen verliert. In zweiter<br />

Generation bewirtschaftet die<br />

Familie Krispel ein Fleckchen<br />

Erde im steirischen Vulkanland<br />

als Weingut. »Wir haben<br />

mit dem Standort in Hof bei<br />

Straden großes Glück, weil wir<br />

mit der besonderen Basalterde<br />

experimentieren und überzeugende<br />

Ergebnisse erzielen können.<br />

Das Vulkanland ist nicht nur ein<br />

malerischer Blickfang, sondern<br />

vor allem eine fabelhafte Region<br />

für hervorstechende, kulinarische<br />

Produkte.«<br />

Naturtalent<br />

Seine Karriere als Winzer<br />

begann wie selbstverständlich<br />

als Kind auf den Feldern unter<br />

den Fittichen seines erfahrenen<br />

Vaters Toni. In seine Fußstapfen<br />

trat Stefan, nachdem<br />

die entsprechende schulische<br />

Laufbahn in Rekordzeit abgeschlossen<br />

war. »Als Familienbetrieb<br />

ziehen wir natürlich<br />

gemeinsam an einem Strang in<br />

Richtung Zukunft und glauben<br />

zugleich an Werte wie Tradition,<br />

weil wir auch täglich auf die<br />

Werke und das Wissen unserer<br />

Vorfahren bauen«, erzählt<br />

Stefan Krispel. Als Team kann<br />

sich jedes Familienmitglied<br />

auf das andere verlassen, der<br />

berufliche Austausch steht auf<br />

der Tagesordnung. »Auch ganz<br />

privat«, verrät Stefan Krispel,<br />

»schöpfe ich Kraft und Energie<br />

aus der Zeit mit meiner Familie<br />

– mit ihnen kann ich am besten<br />

abschalten und das Dasein abseits<br />

der Weingärten genießen.«<br />

Weinbegleiter<br />

Apropos genießen: Was liebt<br />

ein Winzer an seinem Wein?<br />

Stefan Krispel hat es sich<br />

zur Aufgabe gemacht, den<br />

Geschmack seiner Region<br />

smart und gekonnt in Flaschen<br />

abzufüllen: »Ich will in meinem<br />

Wein die Herkunft schmecken,<br />

und das ist auch mein vorrangiger<br />

Antrieb, meine Motivation


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

Genussgut Krispel<br />

Neusetz 29, A-8345<br />

Hof bei Straden<br />

+43 3473 7862<br />

of fice@krispel.at<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.krispel.at<br />

Ab-Hof-Verkauf<br />

bis 22.12.:<br />

Donnerstag bis Samstag<br />

10:00 - 12:00 Uhr &<br />

14:00 - 18:00 Uhr<br />

Sonntag 09:00 - 12:00 Uhr<br />

Restaurant<br />

»Genusstheater«<br />

(nur mit Reservierung)<br />

bis 17.12.:<br />

Donnerstag bis Samstag<br />

ab 17:30 Uhr<br />

Küche: 18:00 - 20:00 Uhr<br />

© MICHAEL REIDINGER<br />

und meine Vision. Ein Wein<br />

schmeckt ganz anders, wenn die<br />

Wurzeln tief hinunterreichen. Ich<br />

bekomme eine Gänsehaut, wenn<br />

ich das Vulkanland beim Öffnen<br />

der Flasche riechen und mit dem<br />

ersten Schluck schmecken kann.«<br />

Krispels alte Reben wurzeln<br />

tief und saugen ein besonderes<br />

Aroma aus dem vulkanischen<br />

Basalt, mit dem der Winzer<br />

seine Freude beim Experimentieren<br />

hat. Er führt seine<br />

Reben mit Achtsamkeit durch<br />

den Jahreszyklus, setzt ausnahmslos<br />

auf Handlese und<br />

eine optimale Reifezeit und<br />

kommt so seinem Ziel Schritt<br />

für Schritt näher.<br />

Offen für Neues<br />

Während Recherchen und<br />

selbst auf seinen Bildungsreisen<br />

in Südafrika oder<br />

Frankreich bleibt Stefan<br />

Krispel seiner Linie treu und<br />

interessiert sich primär für die<br />

Machart und das Handwerk<br />

des Produkts – und das gilt<br />

nicht ausschließlich für den<br />

Wein. »Bei aller Liebe zur Tradition<br />

halte ich meinen Horizont<br />

frei, bleibe neugierig und offen für<br />

Entwicklungen, stehe zu meinen<br />

Ideen und meide möglichst den<br />

Vergleich im negativen Sinn«,<br />

erklärt Krispel sein Faible für<br />

Veränderung.<br />

Er liebt das Lernen auch aus<br />

Fehlern und findet Lösungen,<br />

wenn etwas nicht auf Anhieb<br />

gelingen mag. Jedes Weinjahr<br />

steht vor ihm wie ein neues<br />

Glück und hält Potenzial für<br />

viele Überraschungen.<br />

Das Vulkanland schmecken<br />

Die Weine von Stefan Krispel<br />

können online gekauft oder<br />

auch direkt am Genussgut<br />

Krispel verkostet werden:<br />

Küchenchef Daniel Weißer<br />

verwöhnt dazu im Genusstheater<br />

mit herzhafter, regionaler<br />

Kulinarik. Unsere Pâtis si è re<br />

Lisa Krispel zaubert Süßes<br />

(made by Lisa) aus eigener<br />

Produktion. Für das Auge ein<br />

Blickfang, für den Gaumen<br />

ein Genuss. Als besonderes<br />

Schmankerl begegnet man<br />

dem Wollschwein auf den<br />

Speisekarten und ja, tatsächlich<br />

auch auf dem Gut: Seit<br />

mehr als 20 Jahren leben die<br />

Tiere hier unter der Obhut von<br />

Toni Krispel.<br />

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11


© MARTIN G. WANKO<br />

Die Mama,<br />

Sl w Food<br />

und der<br />

Karst<br />

12


Triest-Autor George Desrues<br />

über den Bio-Boom und<br />

die Nachhaltigkeit<br />

unserer Nachbarn,<br />

dazu die schwierige<br />

Situation<br />

in Triest.<br />

© MARTIN G. WANKO<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Überbleibsel der Landwirtschaft im Karst<br />

Text: Georges Desrues<br />

Italien zählt zu den Ländern Europas, in<br />

denen die meisten Hektar Land biologisch<br />

bewirtschaftet werden. Viele<br />

Italiener kennen diese Statistik und<br />

verkünden sie auch gerne und bisweilen<br />

mit Stolz. Was sie nur selten dazusagen,<br />

ist, dass das Allermeiste, was auf dieser<br />

Fläche angebaut wird, für den Export<br />

in Länder wie Österreich oder Deutschland<br />

bestimmt ist. Denn in Italien ist<br />

»biologisch« ein weit weniger zugkräftiges<br />

Verkaufsargument als in besagten Exportmärkten.<br />

Hierzulande greifen die Verbraucher<br />

viel eher zu lokalen Lebensmitteln. Das<br />

Schlagwort dazu lautet »Chilometro zero«.<br />

Oder, abgekürzt, KM ∅. Dass lokale Lebensmittel<br />

in Italien so beliebt sind, hat<br />

freilich auch mit Geschichte und Kultur<br />

des Landes zu tun. Bekanntlich sind die<br />

Italiener, um es vorsichtig auszudrücken,<br />

nicht gerade abenteuerlustig, wenn’s<br />

um Essen geht. Oft gilt ihnen schon als<br />

exotisch, was im Nachbardorf oder auch<br />

nur von einer anderen »Mamma« als der<br />

eigenen gekocht beziehungsweise im Gemüsegarten<br />

angepflanzt wird.<br />

Und so ist es auch kein Wunder, dass die<br />

weltweit so erfolgreiche Slow Food Bewegung<br />

aus dem italienischen Piemont<br />

stammt. Sie setzt sich bereits seit 30<br />

Jahren für lokale Lebensmittel und landwirtschaftliche<br />

Kleinproduzenten ein.<br />

Und sie erkannte bereits damals, also<br />

lange bevor diese Einsicht in der Mitte<br />

der Gesellschaft angekommen war, dass<br />

zu hoher Fleischkonsum mit einhergehender<br />

industrieller Tierhaltung negative<br />

Auswirkungen auf die Umwelt hat. Und<br />

zwar kaum weniger als der Transport<br />

von Lebensmitteln rund um den Erdball.<br />

Auch war es die Slow Food Bewegung,<br />

die daran mitgewirkt hat, dass das weitgereiste<br />

und außersaisonale Lebensmittel<br />

heutzutage nicht mehr als Statussymbol<br />

gilt, wie das über Jahrhunderte<br />

der Fall war. Mit Erdbeeren im <strong>Winter</strong><br />

versuchten nämlich bereits die alten<br />

Römer, ihre Gäste zu beeindrucken.<br />

Die historische Ebbe<br />

In Triest ist die Situation, wie so oft, eine<br />

besondere. Mit lokalen Lebensmitteln<br />

ist es hier nämlich nicht so einfach. Im<br />

Unterschied zu anderen Städten wie<br />

etwa Verona, Florenz oder Udine ist Triest<br />

nämlich kein wirklich gewachsenes<br />

Zentrum inmitten einer umliegenden<br />

landwirtschaftlichen Region. Sondern<br />

gewisser Weise eine Erfindung der<br />

Habsburger, die hier eine Hafen- und<br />

Handelsstadt errichten wollten. Was<br />

auch erklärt, dass in Triest generell nie<br />

wirklich viel produziert wurde und die<br />

Wirtschaft sich eher auf Handel, Transport,<br />

Banken- und Versicherungswesen<br />

spezialisierte.<br />

Bis in die 1960er Jahre bestand noch<br />

am Triester Karst einiges an Landwirtschaft.<br />

Slowenischsprachige Bäuerinnen<br />

brachten die Früchte ihrer Arbeit zu Fuß<br />

und über steile Pfade hinunter in die<br />

Stadt, um sie auf den lokalen Märkten zu<br />

verkaufen. Doch spätestens als dann mit<br />

wachsendem Wohlstand die Transportkosten<br />

für Lebensmittel immer weniger<br />

ins Gewicht fielen, zahlte sich das alles<br />

nicht mehr aus und so kam die Landwirtschaft<br />

am Karst zum Erliegen.<br />

Das zweite landwirtschaftliche Nahgebiet,<br />

nämlich Istrien, ging bereits nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg verloren, als es<br />

Jugoslawien zugesprochen wurde. Was<br />

eine ziemlich hermetische Staatsgrenze<br />

sowie die Auswanderung der überwiegenden<br />

Mehrheit der italienischsprachigen<br />

Istrier zur Folge hatte. Letztgenanntes<br />

wiederum bewegte die Regierung<br />

in Belgrad dazu, auf der nun dünn<br />

besiedelten Halbinsel eher die Industrie<br />

als die Landwirtschaft zu fördern.<br />

Bleibt noch das westlich gelegene Friaul,<br />

zu dem man historisch stets weniger<br />

Verbindung hatte, als zu den Gebieten im<br />

Osten. Von dort, etwa aus der Gegend<br />

rund um den 35 Kilometer entfernt gelegenen<br />

Ort Fiumicello, stammt bis heute<br />

ein großer Teil des in der Regel konventionell<br />

erzeugten Gemüses und Obstes, das<br />

in Triest angeboten wird. Zwar wird auch<br />

im Friaul biologisch angebaut, allerdings<br />

– und wie erwähnt – vorwiegend für den<br />

Export. Bleibt der willkommene Nebeneffekt,<br />

dass weniger Chemie eingesetzt<br />

wird – was zwar nicht unbedingt auf<br />

direktem Weg dem Konsumenten, aber<br />

immerhin der Gesundheit der lokalen<br />

Böden zugutekommt.<br />

13


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Sind Qualitätslebensmittel<br />

in Zukunf t noch leistbar?<br />

Moderation: Martin G. Wanko<br />

Was darf ein Einkauf<br />

für ein Wochenende<br />

(Fr. - So.) gefühlt<br />

kosten?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Für mich als Einzelperson<br />

reichen 20 bis 25 Euro.<br />

Stefan Krispel:<br />

Das Wichtigste am Wochenendeinkauf<br />

ist, dass er für den<br />

jeweiligen Lebensstil leistbar<br />

bleibt. Wir leben in einer sehr<br />

vielschichtigen Gesellschaft –<br />

vom Gourmet, über Veganer,<br />

bis zu Menschen mit geringen<br />

Möglichkeiten. Das lässt sich<br />

schwer in einer einzigen Zahl<br />

abbilden.<br />

Josef Mosshammer:<br />

Muss man schauen: Bei einer<br />

Familie mit zwei Kindern wird<br />

man mehr brauchen, als zum<br />

Beispiel bei meinen Eltern, die<br />

essen nur noch wenig Fleisch.<br />

Ganz allgemein: Die Leute schauen<br />

jetzt wieder mehr auf ihr Geld.<br />

Johann Seitinger:<br />

Die Teuerung stellt jeden von<br />

uns vor gigantische Herausforderungen,<br />

deshalb setzt die<br />

Politik auch auf allen Ebenen<br />

Maßnahmen, um diesen entgegenzuwirken.<br />

Die Kosten<br />

für einen Wochenendeinkauf<br />

hängen stark von den Essgewohnheiten<br />

ab, und natürlich<br />

von der Sehnsucht, sich etwas<br />

Besonderes zu gönnen. Wobei<br />

regional gekauft nicht bedeutet,<br />

dass es gleich teurer werden<br />

muss. Der Vergleich lohnt sich.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Kann nur individuell berechnet<br />

werden. Das für Essen zur Verfügung<br />

stehende Geld für den<br />

Monat durch 4 dividiert, ergibt<br />

die Summe pro Woche – geteilt<br />

durch 7 die Tagessumme. Damit<br />

kann »jongliert« werden.<br />

Worauf sollte bezüglich<br />

einer qualitativen<br />

Ernährung nicht<br />

verzichtet werden?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Gemüse, Obst und Dinkelbrot.<br />

14


<strong>40plus</strong> Talk: Sind Qualitätslebensmittel in Zukunft noch leistbar?<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Stefan Krispel:<br />

Das ist eine Frage, die wohl nur<br />

jeder für sich selbst beantworten<br />

kann. Mir ist es wichtig, dass ich<br />

weiß, wo die Lebensmittel herkommen,<br />

wer sie wie produziert<br />

hat und was gerade bei uns reif ist<br />

(in Bezug auf Obst und Gemüse).<br />

Josef Mosshammer:<br />

Auf die Herkunft schauen! Bio<br />

ist für mich nicht das Wichtigste.<br />

Regionalität und Herkunft<br />

haben Vorrang.<br />

Johann Seitinger:<br />

Auf die Ausgewogenheit. Die<br />

Qualität der Lebensmittel sollte<br />

beim Einkauf stets an erster<br />

Stelle stehen und ein bisschen<br />

darf man ja auch auf die Seele<br />

hören.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Ganz ehrlich, ohne Verzicht<br />

wird es nicht gehen. Abwägen,<br />

was nicht unbedingt notwendig<br />

ist.<br />

Woran erkennt man<br />

Qualität?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Wo wurde und wird produziert,<br />

unter welchen Bedingungen,<br />

welche Transportwege werden<br />

und wurden zurückgelegt.<br />

Stefan Krispel:<br />

Bei meiner individuellen Qualitätsprüfung<br />

gehe ich immer so<br />

vor:<br />

• Woher? (Region)<br />

• Wie wurde produziert?<br />

(Bio, konventionell, nachhaltig)<br />

• Wer?<br />

(Kenne ich den Produzenten?)<br />

• Wie frisch ist das Lebensmittel?<br />

(Geruchs- oder Drucktest)<br />

• Ist es mir diesen Preis wert?<br />

Josef Mosshammer:<br />

Man muss hier mit dem Kaufmann<br />

reden. Der sagt dir, woher<br />

das Produkt kommt. Fleisch<br />

kaufen ist zum Beispiel Vertrauenssache.<br />

Johann Seitinger:<br />

Am Geschmack, an der Frische,<br />

an der Reife, und zum Beispiel<br />

daran, dass in Milchprodukten<br />

echte Früchte enthalten sind und<br />

nicht künstliche Aromastoffe.<br />

Die Steiermark wird zurecht als<br />

kulinarische Schatzkammer Österreichs<br />

bezeichnet, denn unsere<br />

Bäuerinnen und Bauern sind<br />

ein Garant für höchste Qualität.<br />

Wer bewusst auf die Herkunft<br />

achtet, greift automatisch auch<br />

auf die Qualität.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Schwer zu beantworten. Qualität<br />

hat viel mit Vertrauen zu tun,<br />

Vertrauen in den Verkäufer,<br />

Vertrauen in den Produzenten.<br />

Wenn ich den Produzenten<br />

kenne, weiß ich vielleicht schon<br />

mehr über die Qualität seiner<br />

Produkte. Interesse zeigen, sich<br />

Wissen aneignen. Schützt aber<br />

nicht vor angebotenen Waren mit<br />

Österreich-Fahne auf dem Etikett<br />

und der Aufschrift »Österreichische<br />

Eierschwammerln«, wenn zugleich<br />

kleingedruckt als Herkunftsland<br />

Rumänien angegeben wird. Ich<br />

glaube, in kleinen Geschäften,<br />

auf kleineren Bauernmärkten<br />

einzukaufen, bringt mehr Nähe<br />

zum Produzenten. Und diese<br />

Nähe schafft Vertrauen in die<br />

Qualität der Waren.<br />

Es gibt das geräucherte<br />

Forellenfilet im Supermarkt<br />

um € 1,90 und<br />

es gibt die Bio-Forelle<br />

vom Markt um € 10,90.<br />

Kann man jetzt sagen,<br />

der eine Fisch hat weniger<br />

Qualität als der<br />

andere?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Ja, kann man. Der billige Fisch<br />

kann nur Massenware sein<br />

und die Produktionsbedingungen<br />

eher negativ,<br />

was die Ernährung der<br />

Fische angeht und die<br />

Wasserqualität, in der sie<br />

dahinvegetieren müssen.<br />

Da stellt sich auch gleich<br />

die Frage, wie oft man<br />

Fisch essen sollte.<br />

Stefan Krispel:<br />

Ich tue mir mit solchen<br />

Beispielen immer<br />

schwer. Kleinere Händler<br />

und Produzenten<br />

brauchen andere Margen zum<br />

Überleben, als große Händler<br />

und Produzenten. Es wird sich<br />

nicht jeder immer alles leisten<br />

können. Wichtig ist, dass es für<br />

jeden leistbare Angebote gibt.<br />

Josef Mosshammer:<br />

Personal, Strom, Wasser- und<br />

Futterqualität, das sind in einer<br />

Billigzucht ganz andere Kostenparameter,<br />

die Unterschiede<br />

bezüglich der Qualität sind wie<br />

Tag und Nacht. Da muss jeder<br />

selber wissen, zu was er greift.<br />

Johann Seitinger:<br />

Essen solchen Unterschiedes<br />

nehme ich gerne unter die<br />

Lupe. Dann bilde ich mir meine<br />

Meinung.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Nur der Begriff Bio alleine<br />

garantiert noch nicht die<br />

gewünschte Qualität.<br />

© CHRIS ROGL<br />

Die Ressourcen<br />

werden allgemein<br />

knapper. Worauf<br />

werden wir in Zukunf t<br />

verzichten müssen?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Worauf wir schon heute verzichten<br />

sollten: z.B. Billigflüge,<br />

Kleidung,<br />

die unter unmenschlichen<br />

»Wir müssen nicht<br />

verzichten, wir müssen<br />

uns ändern.«<br />

Stefan Krispel<br />

Winzer<br />

Bedingungen produziert und um<br />

den Globus gekarrt wird, jedes<br />

Jahr ein neues Smartphone,<br />

Fleisch, das mit Getreide<br />

gemästet wurde.<br />

Stefan Krispel:<br />

Wir müssen<br />

nicht verzichten,<br />

wir müssen uns<br />

ändern. Es muss<br />

jedem bewusst<br />

sein, was zum Beispiel eine<br />

Google-Suche an Serverenergie<br />

verbraucht oder woher der<br />

Strom kommt. Sollten wir unsere<br />

Autos, Handys, Fernseher<br />

etc. nicht so lange wie möglich<br />

nutzen und nicht alle paar Jahre<br />

wechseln?<br />

Josef Mosshammer:<br />

Die knappste Ressource zurzeit<br />

ist Manpower. Dafür habe ich<br />

kein Verständnis. Der Staat ist<br />

hier sehr großzügig – es gibt<br />

zu viele in der Bevölkerung,<br />

die ihre Arbeitskraft nicht zur<br />

Verfügung stellen. Wenn alle<br />

glauben, sie kommen mit 20-30<br />

Stunden aus und wollen dafür<br />

2000 Brutto, wie die Gewerkschaft<br />

fordert, wird sich das<br />

nicht spielen.<br />

Johann Seitinger:<br />

Ich denke, dass<br />

wir in Zukunft vor<br />

allem bewusster<br />

konsumieren müssen.<br />

15


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

<strong>40plus</strong> Talk: Sind Qualitätslebensmittel in Zukunft noch leistbar?<br />

© FLEISCHEREI MOSSHAMMER<br />

Josef Mosshammer<br />

Fleischermeister<br />

»Bio ist für mich<br />

nicht das Wichtigste.<br />

Regionalität & Herkunft<br />

haben Vorrang.«<br />

Die Pandemie und<br />

auch der russische<br />

Angriffskrieg in der<br />

Ukraine zeigen, wie<br />

verwundbar unsere<br />

globalisierten Lieferketten<br />

sein können.<br />

Das trifft Österreich<br />

als rohstoffarmes<br />

Land besonders.<br />

Deshalb müssen wir die<br />

Kreislaufwirtschaft und<br />

den offiziellen Umgang<br />

mit Ressourcen noch<br />

weiter verbessern. Es<br />

braucht einen intelligenten<br />

Kreislauf.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Wahrscheinlich auf vieles Liebgewonnenes,<br />

aber dennoch<br />

nicht zwingend Notwendiges,<br />

das aber wiederum jeder für sich<br />

erst definieren muss.<br />

Wo beginnt Luxus?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Wie definiert man Luxus? Für<br />

viele Menschen ist Luxus, was<br />

für uns selbstverständlich ist,<br />

wie z.B. Zugang zu frischem<br />

Wasser, Bildung, gesundes<br />

Essen, unbegrenzte Mobilität.<br />

Stefan Krispel:<br />

Luxus entsteht im Auge des Betrachters.<br />

Meist ist es das, was<br />

der eine im Überf luss hat und<br />

der andere gar nicht daran zu<br />

denken vermag: Für Menschen<br />

aus Wüstengebieten leben wir<br />

in Österreich mit unseren vielen<br />

Seen im absoluten Luxus.<br />

Josef Mosshammer:<br />

Wenn ich ein Wochenende mit<br />

meiner Familie verbringen<br />

kann, ein Luxus, den ich zurzeit<br />

fast nicht habe.<br />

Johann Seitinger:<br />

Für mich ist es Luxus, wenn ich<br />

Zeit für meine Familie habe.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Generell ist alles, was nicht notwendig<br />

fürs Leben ist, Luxus.<br />

Andererseits belohnen wir uns<br />

schon einmal gerne mit »Unnotwendigkeiten«.<br />

Daher beginnt<br />

der Luxus beim Zuckerl, führt<br />

über die Zigarette bis zum<br />

teuren Glas Wein. Luxus kann<br />

aber auch ein entspannender<br />

Abend mit seiner Partnerin<br />

oder seinem Partner sein, ein<br />

interessantes Gespräch, ein<br />

Theater- oder Konzertbesuch.<br />

Einfach eine Abweichung aus<br />

der Alltagsroutine.<br />

Wird Wasser (auch bei<br />

uns) zum Luxusgut?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Hof fentlich nicht.<br />

Stefan Krispel:<br />

Für mich als Winzer in der<br />

wärmsten und trockensten<br />

Region der Steiermark gibt es<br />

schon Jahre, in denen ich einen<br />

Landregen herbeisehne und ihn<br />

als absoluten Luxus betrachte.<br />

Es gibt immer wieder trockenere<br />

Jahre, aber zum Glück<br />

auch Jahre wie 2019 - 2021, wo<br />

wir ausreichend Niederschlag<br />

hatten.<br />

Josef Mosshammer:<br />

Definitiv.<br />

Johann Seitinger:<br />

Es ist Luxus, dass in der Steiermark<br />

hochwertigstes Trinkwasser<br />

aus der Wasserleitung<br />

kommt – ein Luxus, der für viele<br />

selbstverständlich erscheint.<br />

Unser Wasser ist im wahrsten<br />

Sinne des Wortes ein Lebenselixier.<br />

Deshalb ist es unsere<br />

Pf licht, dieses wichtige Gut<br />

auch in Zukunft zu schützen<br />

und damit maßvoll umzugehen.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Generell ist Trinkwasser, das<br />

es bei uns in reichem Überf luss<br />

gibt, schon heute ein Luxusgut,<br />

mit dem wir aber noch weitaus<br />

sorgfältiger umgehen müssten.<br />

Auch wenn wir genug Wasser<br />

zur Verfügung haben, ist der<br />

sparsame Umgang ein Gebot.<br />

Auch die Vorbehalte gegenüber<br />

einer Privatisierung von<br />

Wasser sollten wir unseren<br />

Politikern immer wieder nahebringen.<br />

Ist Tropenobst »böse«?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Gegenfrage: Warum sollte es<br />

erstrebenswert sein, Tropenobst<br />

zu essen? Bei uns wachsen<br />

genug gute und schmackhafte<br />

Früchte.<br />

Stefan Krispel:<br />

Ein frischer Weingartenpfirsich<br />

von meinem Nachbarn ist mir<br />

lieber als eine unreife Mango<br />

aus Asien.<br />

Josef Mosshammer:<br />

Das Obst kann ja nichts dafür.<br />

Natürlich ist die Flugmango<br />

etwas Delikates, aber muss<br />

man die im Supermarkt 365<br />

Tage im Jahr verfügbar haben?<br />

Johann Seitinger:<br />

Ich will niemandem eine<br />

Banane absprechen, aber ein<br />

Apfel aus Südafrika ist angesichts<br />

unseres reichhaltigen<br />

Angebots nicht der Weisheit<br />

letzter Schluss. Gerade in<br />

Zeiten von Energieknappheit<br />

und Teuerung sollten wir uns<br />

einmal mehr bewusst werden:<br />

Das Gute liegt so nah. Jeder<br />

16


<strong>40plus</strong> Talk: Sind Qualitätslebensmittel in Zukunft noch leistbar?<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

und jedem muss bewusst<br />

sein, dass importiertes Obst<br />

aus Tropengebieten teilweise<br />

katastrophale Folgen für das<br />

Klima und die wichtigen Waldf<br />

lächen in tropischen Regionen<br />

hat.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Es ist nicht böse, aber es ist<br />

vielleicht nicht notwendig, dass<br />

es bei uns regelmäßig auf den<br />

Tisch kommt. Die CO 2<br />

-Bilanz<br />

wird durch den weiten Transport<br />

nicht besser. Regionalität<br />

zählt auch hier.<br />

Ganz schwierig wird<br />

es, mit dem Verzicht<br />

an sich umzugehen<br />

– das sind wir nicht<br />

mehr gewohnt, oder?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Verzicht ist tatsächlich ein<br />

Fremdwort in unserer, dem<br />

Konsum verfallenen, Gesellschaft.<br />

Stefan Krispel:<br />

Unsere Gesellschaft ist sehr anpassungsfähig.<br />

Das haben wir<br />

zuletzt in der Pandemie bewiesen.<br />

Hier haben wir alle auf sehr<br />

viel verzichten müssen. Auch<br />

das, was uns nun bevorsteht,<br />

werden wir schaffen. Veränderung<br />

ist für mich immer eine<br />

Chance, Neues zu kreieren.<br />

Josef Mosshammer:<br />

Der Verzicht, dass es etwas<br />

nicht zu kaufen gibt, oder wir es<br />

uns nicht mehr leisten können<br />

– da wird es einen Lernprozess<br />

geben.<br />

Johann Seitinger:<br />

Meine Kindheit und Jugend<br />

waren von den Erfahrungen der<br />

Eltern aus den Kriegsjahren geprägt.<br />

Ich denke, dass Verzicht<br />

und Bescheidenheit auch mit Zufriedenheit<br />

zusammenhängen.<br />

Geld kann man bekanntlich nicht<br />

essen. Wenn ich mir die jungen<br />

Menschen jetzt ansehe, dann bin<br />

ich optimistisch, dass dieses bewusste<br />

Verzichten wieder einen<br />

größeren Stellenwert einnimmt.<br />

Fleiß und Arbeit sollte auch eine<br />

Belohnung verdienen.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Glaub ich gar nicht. Die Zeitungen<br />

sind voll mit Diäten, denen<br />

aber allen etwas gemein ist: Der<br />

Verzicht! Nur macht es einen<br />

gravierenden Unterschied,<br />

ob wir von uns aus auf etwas<br />

verzichten oder von außen<br />

quasi zum Verzicht gezwungen<br />

werden. Das tut dann doch weh.<br />

Wir werden aber damit umgehen<br />

lernen (müssen).<br />

Vielleicht sind die<br />

Teuerungen gar nicht<br />

so schlecht: Je gezielter<br />

eingekauf t wird, desto<br />

weniger wird weggeworfen.<br />

Geht sich das<br />

aus?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Für Menschen, die an der<br />

Armutsgrenze leben, sind diese<br />

Teuerungen sehr schlimm.<br />

Dass diese Menschen einen<br />

verschwenderischen Lebensstil<br />

pf legen, ist für mich nicht<br />

vorstellbar.<br />

Stefan Krispel:<br />

Teuerungen sind Diebstahl. So<br />

ehrlich müssen wir sein. Wir<br />

haben Preise für Leistungen<br />

im Vorhinein vereinbart, die<br />

von Dritten im Nachhinein<br />

verändert werden. Im Buch<br />

»Vom Gelde – Briefe eines Bankdirektors<br />

an seinen Sohn« wird die<br />

Geldwirtschaft sehr anschaulich<br />

erklärt.<br />

Josef Mosshammer:<br />

Definitiv, das unterschreibe<br />

ich sofort! Man sieht es auch,<br />

dass für soziale Einrichtungen,<br />

wie die »Österreich Tafel«, jetzt<br />

geringere Ressourcen übrig<br />

bleiben, weil die Verschwendung<br />

eingeschränkt wird.<br />

Johann Seitinger:<br />

Gerade in den Zeiten der Teuerung<br />

sparen viele Menschen bei<br />

der Qualität der Lebensmittel.<br />

Dabei sollte der Lebensmittelkonsum<br />

von der Masse zur<br />

Klasse geführt werden. Alleine<br />

in der Steiermark landen jedes<br />

Jahr rund 100.000 Tonnen<br />

Lebensmittel, im Wert von 200<br />

Millionen Euro, im Abfall. Das<br />

ist gerade in der jetzigen Situation<br />

aus vielen Gründen nicht<br />

mehr haltbar.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Es zahlt sich nicht nur aus,<br />

sondern es bringt uns die<br />

Lebenshaltung unserer Großeltern<br />

wieder näher. Wegwerfen<br />

von Lebensmitteln ging damals<br />

© LEBENSRESSORT<br />

»Die Qualität der<br />

Lebensmittel sollte beim<br />

Einkauf stets an erster<br />

Stelle stehen.«<br />

Johann Seitinger<br />

Landesrat Land- & Forstwirtschaft<br />

gar nicht. Es gibt so gescheite<br />

Rezeptsammlungen über die<br />

sogenannte Restlküche, die uns<br />

viel Nachhaltigkeit und mehr<br />

Bewusstsein im Umgang mit<br />

Lebensmitteln bringen kann.<br />

Und nicht zu vergessen, wir<br />

lernen dabei auch wieder zu<br />

sparen.<br />

Liest man in den<br />

Medien bezüglich<br />

einer möglichen<br />

Kostenexplosion bei<br />

Nahrungsmittel in den<br />

nächsten Monaten,<br />

sind die Kommentare<br />

zwischen »Alles übertrieben«<br />

und »Das wird<br />

noch anständig weh<br />

tun«. Muss man sich<br />

vor dem <strong>Winter</strong> fürchten?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Wenn die Einkommen gerecht<br />

verteilt wären, würde sich diese<br />

Frage so nicht stellen. Das wäre<br />

aber Aufgabe der Politik, die<br />

Grundlagen dafür zu schaffen,<br />

z.B. ein bedingungsloses<br />

Grundeinkommen.<br />

Stefan Krispel:<br />

Ich halte sehr wenig von<br />

Angstmacherei. Ich gehe<br />

positiv in die nächsten<br />

Monate, auch wenn sie<br />

vielleicht so manche<br />

Schwierigkeiten mit sich<br />

bringen können.<br />

Josef Mosshammer:<br />

Wir stecken heuer bei<br />

manchen Artikeln bereits<br />

bei der vierten Preiserhöhung<br />

im dritten Quartal,<br />

da hat es früher eine<br />

im Jahr gegeben. Dazu<br />

kommen noch Produzenten,<br />

bei denen der erhöhte<br />

Strompreis erst nächstes Jahr<br />

17


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

<strong>40plus</strong> Talk: Sind Qualitätslebensmittel in Zukunft noch leistbar?<br />

© REINHART GRUNDNER<br />

»[…] Fleisch sollte ja ohnehin<br />

nicht so oft auf den<br />

Teller kommen. Dann<br />

geht sich vielleicht auch<br />

ein qualitätsvolleres<br />

Stück Fleisch aus.«<br />

schlagend wird. Dazu<br />

muss ich eines sagen:<br />

Österreich hat unglaublich<br />

viel erneuerbare<br />

Energie und<br />

Reinhart Grundner<br />

ich sehe nicht ein,<br />

Moderator & Küchenphilosoph<br />

warum die Strompreise<br />

in Österreich<br />

dermaßen abartig gestiegen<br />

sind. Sie strafen damit<br />

vor allem kleinstrukturierte<br />

Unternehmen!<br />

Johann Seitinger:<br />

Angst ist der schlechteste Ratgeber.<br />

Wir haben einen großen<br />

Trumpf in der Hand. Unsere<br />

kleinstrukturierte Landwirtschaft<br />

sorgt für Ernährungssicherheit<br />

und auch für eine<br />

gewisse Preisstabilität.<br />

Dennoch, wenn in<br />

der Landwirtschaft<br />

Kosten für Betriebsmittel,<br />

Futtermittel oder<br />

auch Energien steigen,<br />

muss der Bauer dies<br />

auch weitergeben.<br />

Sonst muss er die Hoftore<br />

für immer schließen und<br />

dann beginnt am nächsten<br />

Tag die Katastrophe.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Fürchten ist die schlechteste<br />

Variante einer Bewältigung<br />

neuer Herausforderungen.<br />

Nachdenken, ein wenig einschränken,<br />

auf Überf lüssiges<br />

verzichten und mit den<br />

neuen Gegebenheiten umgehen<br />

lernen. Wir werden auch das<br />

schaf fen.<br />

Bringen wir das Billigfleisch<br />

(und Billiggemüse)<br />

noch weg?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Dem kann nur auf gesetzlicher<br />

Ebene Einhalt geboten werden.<br />

Stefan Krispel:<br />

Ich glaube, dass wir am Markt<br />

immer einen gewissen Anteil an<br />

billigen Lebensmitteln brauchen<br />

werden. Nicht jeder wird es sich<br />

leisten können, am Markt sein<br />

Bio-Gemüse zu kaufen.<br />

Josef Mosshammer:<br />

Nein. Wird es immer geben.<br />

Es wird immer einen geben, der<br />

glaubt, er muss mit dem Preis<br />

»unten einifahren« und unterbieten.<br />

Das ist wahrscheinlich die<br />

Natur des Menschen.<br />

Johann Seitinger:<br />

Viele Konsumenten achten<br />

bereits jetzt sehr genau darauf,<br />

woher das jeweilige Produkt<br />

kommt und unter welchen Umständen<br />

es erzeugt wird. Die<br />

Herkunft spielt dabei eine entscheidende<br />

Rolle. Lebensmittel<br />

aus Österreich und insbesondere<br />

aus der Steiermark sind<br />

ein Garant für höchste Qualität<br />

und besten Geschmack. Das<br />

zeigt sich nicht nur am großen<br />

Andrang bei den Hof läden<br />

und Bauernmärkten, sondern<br />

auch bei einem immer stärker<br />

werdenden Umdenken bei den<br />

Handelsketten.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Glaub ich nicht. Sie sind und<br />

werden ein Teil unseres Lebens<br />

bleiben. Wir werden sie mit in<br />

unseren Speiseplan aufnehmen<br />

(eventuell sogar müssen). Aber<br />

wir können den Gebrauch dieser<br />

Produkte reduzieren. Wenn<br />

möglich selbst Gemüse anbauen<br />

(geht im Kleinen auch am Balkon)<br />

und Fleisch sollte ja ohnehin<br />

nicht so oft auf den Teller kommen.<br />

Dann geht sich vielleicht<br />

auch ein qualitätsvolleres Stück<br />

Fleisch aus.<br />

Wo schränken Sie<br />

sich im Sinne der<br />

Nachhaltigkeit ein?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Ich empfinde es nicht als Einschränkung,<br />

Dinge reparieren<br />

zu lassen oder auch gebraucht<br />

zu kaufen. Bücher in der Bibliothek<br />

zu entlehnen. Wenn schon<br />

eine Flugreise, dann alle zwei<br />

bis drei Jahre und Lebensmittel<br />

regional auf den Bauernmärkten<br />

kaufen.<br />

Stefan Krispel:<br />

Mein Betrieb ist nachhaltig<br />

zertifiziert, wir sind in Umstellung<br />

auf biologische Bewirtschaftung<br />

im Weingarten und<br />

bei unseren Wollschweinen und<br />

wir bemühen uns, einen Großteil<br />

unserer benötigten Energie<br />

mit der eigenen Photovoltaik-<br />

Anlage zu produzieren.<br />

Josef Mosshammer:<br />

Als Betrieb sind wir ein Ökoprofit-Betrieb<br />

und streben mit<br />

unserem Gästehaus das Umweltzeichen<br />

an. Ich schränke<br />

mich jetzt nicht ein, es ist eher<br />

ein überlegtes Handel und Tun.<br />

Wie die Plastiksackerln im<br />

Handel abgeschafft wurden,<br />

waren wir schon längst weg<br />

davon.<br />

Johann Seitinger:<br />

Es sind viele Schrauben,<br />

an denen man im Alltag<br />

drehen kann. Ich vermeide,<br />

wo es geht,<br />

zu f liegen,<br />

18


<strong>40plus</strong> Talk: Sind Qualitätslebensmittel in Zukunft noch leistbar?<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

achte kritisch auf die Herkunft<br />

der Lebensmittel und repariere<br />

herzhaft gerne defekte Geräte,<br />

anstatt sie durch ein Neues zu<br />

ersetzen. Außerdem ist es mir<br />

wichtig, nachhaltig zu wohnen.<br />

Daher lebe ich seit vielen Jahren<br />

in einem Holzhaus und heize<br />

dieses mit Hackschnitzel bzw.<br />

mit Pellets. Im Übrigen habe<br />

ich es auch saniert.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Ich kaufe bewusst nach Möglichkeit<br />

regionale Produkte,<br />

habe meine Bauernmärkte in<br />

Graz und Leoben, wo ich viele<br />

Produzenten kenne. Bevorzuge<br />

die saisonale Küche, die wundervolle,<br />

abwechslungsreiche,<br />

kulinarische Angebote bietet.<br />

Vom Bärlauch, über Spargel,<br />

Erdbeeren, Schwammerln,<br />

Pilzen, Waldbeeren, frischem<br />

Gemüse, Kürbis, Obst, bis zum<br />

<strong>Winter</strong>gemüse ist alles dabei.<br />

Und diese Aufzählung ist sicher<br />

nicht vollständig. Der Anbau<br />

sollte jedenfalls ressourcenschonend<br />

und umweltfreundlich<br />

sein. Mit dem Rauchen<br />

habe ich schon vor Jahrzehnten<br />

aufgehört. Am weniger Müll<br />

zu produzieren, arbeite ich mit<br />

mehr oder weniger Erfolg. Aber<br />

ich arbeite daran.<br />

© MARTIN G. WANKO<br />

Ernestine Weisshaupt<br />

Endverbraucherin<br />

»Wenn die Einkommen<br />

gerecht verteilt wären,<br />

würde sich diese Frage<br />

so nicht stellen.«<br />

Was sind unsere<br />

Pflichten dem<br />

Planeten und der<br />

Jugend gegenüber?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Ein sorgsamer Umgang mit den<br />

noch vorhandenen Ressourcen.<br />

Stefan Krispel:<br />

Wir müssen mit den zur Verfügung<br />

stehenden Ressourcen<br />

sorgsam umgehen. Unser<br />

Boden ist unser wichtigstes<br />

Gut. Deswegen habe ich 2020<br />

den Antrag zur Umstellung<br />

auf biologische Produktion<br />

gestellt. Und wir haben in den<br />

letzten Jahren ein Energiekonzept<br />

erarbeitet und umgesetzt:<br />

Hackgut-Heizung, Wärmepumpe<br />

und Photovoltaikanlagen<br />

versorgen unseren Betrieb<br />

größtenteils mit Strom aus<br />

eigener Erzeugung!<br />

Josef Mosshammer:<br />

Bei uns, durch die Uni-Nähe,<br />

ziehen alle Demonstrationen<br />

vorbei. Oft hat man hier den<br />

Eindruck, dass die Demos eher<br />

an eine Partymeile erinnern, als<br />

dass es um die Sache geht.<br />

Johann Seitinger:<br />

Es muss unsere Pf licht<br />

sein, unseren Kindern<br />

und Kindeskindern eine<br />

so lebenswerte Welt zu<br />

hinterlassen, wie wir sie<br />

vorgefunden haben. Und<br />

man muss es vorleben,<br />

dann ist man glaubhaft.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Klingt utopisch, aber<br />

wir sollten die Erde der Jugend<br />

besser hinterlassen,<br />

als wir sie von unseren<br />

Eltern übernommen<br />

haben. Wir müssen<br />

natürlich viele, von<br />

Generationen verursachte<br />

Schäden, nach Möglichkeit<br />

reparieren. Weiter nach<br />

neuen Techniken forschen, die<br />

umweltfreundlich sind und<br />

einen schonenden Umgang mit<br />

den vorhandenen Ressourcen<br />

ermöglichen.<br />

Was sollte man der<br />

nächsten Generation<br />

mitgeben und was<br />

darf man von ihr<br />

verlangen?<br />

Ernestine Weisshaupt:<br />

Mut und Widerstand.<br />

Stefan Krispel:<br />

Was ich meinen beiden Söhnen<br />

mitgeben werde, ist jedenfalls<br />

die Sorge um die zur Verfügung<br />

stehenden Ressourcen und<br />

den sehr sorgsamen Umgang<br />

damit. Aber auch Mut und<br />

die Zuversicht, bevorstehende<br />

Änderungen zu meistern, ohne<br />

davor Angst zu haben.<br />

Josef Mosshammer:<br />

Wir dürfen alles von ihr verlangen,<br />

weil sie fordert auch<br />

von uns viele Dinge. Eigentlich<br />

ist nun die »junge Generation« an<br />

der Reihe, sich zu 100 % einzubringen.<br />

Johann Seitinger:<br />

Nichts ist so stark, wie eine<br />

Idee, deren Zeit gekommen<br />

ist, heißt es. Deshalb wünsche<br />

ich den nachkommenden<br />

Generationen den Mut und die<br />

Entschlossenheit. Man kann die<br />

Welt aber auch nicht von einem<br />

Tag auf den anderen verändern.<br />

Dafür braucht es Geduld<br />

und Verständnis. Die jungen<br />

Menschen sind viel verantwortungsvoller,<br />

als viele glauben.<br />

Ich zähle auf ihre Eigenverantwortung.<br />

Reinhart Grundner:<br />

Zuversicht, Mut, Ausdauer,<br />

Kreativität und den unbedingten<br />

Willen es besser zu<br />

machen als wir.<br />

<strong>40plus</strong> bedankt<br />

sich bei allen<br />

Teilnehmer*innen<br />

für die spannende<br />

Diskussion!<br />

19


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Mein Einkauf<br />

am Lendplatz<br />

Unsere Autorin Clarissa Berner ist Studentin und wohnt beim Grazer<br />

Lendplatz, dem entspannten Platz in Graz, wo alles ein bisschen gechillter<br />

läuft als anderswo. Im Zuge ihres wöchentlichen Großeinkaufs besucht sie<br />

gemeinsam mit ihrem Freund den Bauernmarkt und diverse Supermärkte.<br />

Sie achten dabei auf Regionalität und versuchen auf Fleisch zu verzichten.<br />

Text: Clarissa Berner<br />

© MARTIN G. WANKO<br />

Schon als Kind bin ich mit meinem<br />

Vater gerne einkaufen gegangen. Bis<br />

heute ist Einkaufen für mich eine der<br />

angenehmsten »Pf lichten« des Erwachsenseins.<br />

Vielleicht liegt das daran,<br />

dass ich als Studentin meinen Einkauf<br />

superflexibel gestalten kann. Ein weiterer<br />

Grund für meine Freude auf den<br />

Supermarktbesuch bezieht sich auf<br />

unsere Wohnlage: Wir wohnen beim<br />

Lendplatz – so wie es sich für junge<br />

Grazer*innen gehört! Hier befinden<br />

sich, angefangen von der Drogerie bis<br />

hin zum Bäcker, alle für den Großeinkauf<br />

notwendigen Geschäfte in<br />

unmittelbarer Nähe.<br />

Bei uns kommt (fast) kein Fleisch<br />

auf den Teller!<br />

Dass übermäßiger Fleischkonsum<br />

ungesund ist, ist kein Geheimnis. Er<br />

kann Antibiotikaresistenzen, erhöhte<br />

Cholesterinwerte und Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen hervorrufen. Außerdem<br />

ist die Tierwirtschaft schlecht für<br />

unser Klima: Der Verdauungsprozess<br />

der Tiere und die Abholzung der<br />

Regenwälder für Futtermaterial und<br />

Weideflächen machen 20 Prozent der<br />

globalen Treibhausgase aus.<br />

Wir wollen unseren ökologischen<br />

Fußabdruck möglichst gering halten<br />

und essen nur zu Anlässen Fleisch –<br />

20


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Floristin Gerti ist seit über 10 Jahren auf dem Markt<br />

© MARTIN G. WANKO<br />

komplett darauf verzichten wollen<br />

wir nicht. Bei der großen Auswahl an<br />

Fleischersatzprodukten wird uns der<br />

vegetarische Lebensstil auch leicht gemacht.<br />

Wobei… ein bisschen Cheaten<br />

ist auch in Ordnung. Wenn der Abend<br />

mal länger geworden ist, bestellen<br />

auch wir gerne beim Asiaten gebratene<br />

Nudeln mit Ente.<br />

Zuerst zum Markt!<br />

Nun wissen Sie, liebe Leser*innen,<br />

einiges über mich. Ich studiere und<br />

wohne gemeinsam mit meinem<br />

Freund im Bezirk Lend. Wir versuchen<br />

so gut es geht auf Fleisch zu<br />

verzichten und einen nachhaltigen<br />

Lebensstil zu führen. Aber wie gestaltet<br />

sich nun unser Großeinkauf?<br />

Der erste Weg führt, eingedeckt mit<br />

Jute-Beuteln und Rucksäcken, zum<br />

Bauernmarkt am Lendplatz.<br />

Der Bauernmarkt am Lendplatz ist<br />

das alternative Gegenstück zum<br />

Markt am Kaiser-Josef-Platz. Das<br />

Publikum ist von jung bis alt durchgemischt,<br />

alternativ, studentisch, künstlerisch,<br />

die Schirme bunt – ähnlich<br />

wie ein spanischer Markt. Viele der<br />

Verkäufer*innen sind alteingesessen<br />

und kennen sich. Der Markt hat montags<br />

bis samstags von 06:00 bis 13:00<br />

geöffnet – Freitag und Samstag wohlgemerkt<br />

mit einer größeren<br />

Auswahl an Köstlichkeiten.<br />

Abgesehen vom Bauernmarkt<br />

hat der Lendplatz<br />

abends seinen ganz eigenen<br />

Charme. Skater*innen üben<br />

ihre Tricks und die Lokale<br />

in der denkmalgeschützten<br />

Markthalle laden zu Spritzer und Bier<br />

ein. Mit etwas Glück ist Walter Hauser<br />

im gleichnamigen Imbiss vor Ort und<br />

erzählt Geschichten über das alte<br />

Graz, als sich am anderen Murufer<br />

noch Stritzis herumgetrieben haben.<br />

Alles (!) was am Markt gekauft werden<br />

kann, wird dort gekauft. Regionalität,<br />

kurze Lieferstrecken und frische,<br />

preiswerte Lebensmittel machen den<br />

Markt am Lendplatz aus! Preiswerte<br />

Lebensmittel sind hier das Stichwort.<br />

Während wir unser frisches Gemüse<br />

einpacken, erzählt uns eine Verkäuferin,<br />

dass alle Eier, die übrig bleiben,<br />

direkt an diverse Supermärkte weitergegeben<br />

werden und dort um den<br />

doppelten Preis als Bio-Freiland-Eier<br />

weiterverkauft werden.<br />

Auf zum Supermarkt!<br />

Alles, was nicht am Markt besorgt<br />

werden kann, wird im Supermarkt gekauft.<br />

Unser Wahl-Supermarkt ist der<br />

Hofer. Dort bekommen wir die meisten<br />

Produkte zu einem angemessenen<br />

Preis. Auch hier achten wir darauf,<br />

dass die Produkte regional und biologisch<br />

sind. Dabei gilt die Faustregel:<br />

Wenn die Tomate zwar biologisch ist,<br />

aber aus Spanien kommt, kaufen wir<br />

lieber die regionale Tomate aus traditioneller<br />

Landwirtschaft.<br />

Sollte es dann doch etwas Besonderes<br />

sein, wie z.B. vegetarische Chicken<br />

Nuggets, kaufen wir die in Supermärkten<br />

mit einer größeren Auswahl.<br />

Hauptbestandteile von Fleischersatzprodukten<br />

sind meistens Soja, Weizen<br />

oder Erbens. Kritikerinnen argumentieren,<br />

dass Soja nicht besser als<br />

Fleisch ist: Für seinen Anbau werden<br />

Regenwälder abgeholzt. Soja, das für<br />

den menschlichen Verzehr genutzt<br />

wird, kommt allerdings aus Frankreich,<br />

Deutschland und Österreich.<br />

In Österreich sind Niederösterreich<br />

und Burgenland Spitzenreiter. Glück<br />

gehabt, das vegetarische Hühnchen<br />

kann ohne schlechtes Gewissen in den<br />

Einkaufswagen gelegt werden!<br />

21


© JUFA HOTELS<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

JUFA:<br />

Hotels für eine<br />

glücklichere Welt.<br />

22


Entgeltliche Einschaltung<br />

Betritt man ein JUFA-<br />

Hotel, ist man in einer<br />

eigenen Welt. Die Räume<br />

sind hell und freundlich.<br />

Kinder laufen herum,<br />

Erwachsene trinken entspannt<br />

einen Kaffee an der<br />

Bar und die Angestellten,<br />

die einem begegnen, tragen<br />

eine gewisse Entspanntheit<br />

in ihrem Gesicht, fernab<br />

vom üblichen Hotelstress.<br />

Das hat seinen tieferen<br />

Sinn, weiß der Vorstandsvorsitzende<br />

Gerhard<br />

Wendl zu berichten.<br />

JUFA-Hotel Hamburg<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

© JUFA HOTELS<br />

Herr Wendl, die JUFA-Mitarbeiter scheinen<br />

grundsätzlich entspannt zu sein,<br />

stimmt das?<br />

Das lässt sich erklären. Wir haben<br />

unsere Mitarbeiter befragt, was die<br />

nächsten fünf bis zehn Jahre passieren<br />

soll. Wir haben diesen Prozess<br />

über unsere Mitarbeiter-App laufen<br />

lassen, und wir haben ihre Vorschläge<br />

nach Möglichkeit eingearbeitet. Das<br />

Resultat ist interessant: Der Großteil<br />

unserer Mitarbeiter besteht darauf,<br />

dass wir weiter an unseren Idealen,<br />

wie gegenseitige Wertschätzung festhalten.<br />

Welche Vision geht mit den JUFA-<br />

Hotels einher?<br />

Bei uns geht es nicht allein um das<br />

Gebäude, sondern um das gesamte<br />

Urlaubserlebnis. Wir vertreten ein unkompliziertes<br />

Hotelkonzept, wo Gäste<br />

aus unterschiedlichsten Schichten<br />

ihren Urlaub bei uns in einer lockeren<br />

Atmosphäre verbringen, aber dennoch<br />

auf gewisse Standards nicht verzichten<br />

wollen. Leistbar soll der Urlaub<br />

auch sein und das funktioniert bis<br />

heute, auch wirtschaftlich. Dazu sind<br />

wir seit 30 Jahren eine gemeinnützige<br />

Stif tung.<br />

Wie funktioniert das in der Realität?<br />

Wir sind ein Begegnungsort für<br />

Gäste und die einheimische Bevölkerung.<br />

Wir haben bei den Hotels Turnhallen,<br />

Wirtshäuser oder Kegelbahnen<br />

dabei. Dort treffen sich dann Einheimische<br />

mit Urlaubsgästen absolut<br />

ungezwungen – »happy together«,<br />

unser Slogan. Das ist authentisch<br />

und das schätzen unsere Gäste sehr.<br />

Wie man sieht, kann man als »Branchen-Champions<br />

<strong>2022</strong>« mit so einer<br />

Vision erfolgreich sein.<br />

Wenn man genau wüsste, woran das<br />

liegt, dann wären wir das jedes Jahr.<br />

Wir haben ein hervorragendes Preis-<br />

Leistungsverhältnis und sympathische<br />

Mitarbeiter. Bei den Gästebewertungen<br />

ist die Crew ein entscheidender Faktor.<br />

Was ist der Unterschied zwischen JUFA<br />

Hotels und einem Hostel?<br />

Der Grundidee – ein Ort, wo sich<br />

gerne Menschen begegnen und eine<br />

Gegend, wo man gerne Urlaub macht,<br />

zu einem JUFA-Hotel zu vereinen –<br />

sind wir treu geblieben. Jedoch gibt es<br />

heute JUFA-Hotels von 3 Sterne bis 4<br />

Sterne plus.<br />

Was bedeutet es, ein Familienhotel<br />

zu sein?<br />

Gerade die junge Familie ist bei uns<br />

gerne zu Gast. Mittlerweile hat sich<br />

das aber erweitert: Eine Familie besteht<br />

auch aus fünf Radsportlern,<br />

die gemeinsam Urlaub machen.<br />

Liest man die JUFA-Website, steckt<br />

immer der Glaube an eine bessere Welt<br />

dahinter.<br />

Bei uns sind Mitarbeiter aus 57 Nationen<br />

beschäftigt, dadurch gibt es die<br />

Mitarbeiter-App in 16 Sprachen. Wir<br />

bleiben in der Mitarbeiter-App mit ihnen<br />

immer in Verbindung. Er wird mit<br />

seinen Ideen oder Sorgen wahrgenommen<br />

und spürt sehr stark, dass diese<br />

Art von Wertschätzung keine gespielte<br />

ist. Das kommt gut an.<br />

Ist Nachhaltigkeit beim Bauen eines<br />

JUFA-Hotels von Belang?<br />

Ja. Seit es uns gibt, verwenden wir<br />

traditionelle Baustoffe. Unsere Zimmer<br />

sind alle mit Holzböden ausgestattet.<br />

Zur Nachhaltigkeit zählt auch<br />

der energetische Bereich. In Bleiburg<br />

haben wir zum Beispiel vor 13 Jahren<br />

das erste Passivhaus-Hotel Österreichs<br />

Interview: Martin G. Wanko<br />

23


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

© JUFA HOTELS<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

JUFA-Hotel Hamburg<br />

gegründet. Auch die Architektursprache<br />

ist ein großes Thema: Wir<br />

sind Teil der Landschaft und kein<br />

Fremdkörper.<br />

Regionale Wertschöpfung wird bei<br />

Ihnen großgeschrieben, oder?<br />

Wir haben 650 regionale Kleinproduzenten,<br />

die uns an unterschiedliche<br />

Standorte beliefern. Wir zahlen<br />

auch bewusst etwas mehr, um die<br />

regionalen Produzenten am Leben zu<br />

erhalten.<br />

Stichwort: Die Senkung von CO 2<br />

-Emissionen<br />

/ »Urlaubserlebnisse ohne Auto«?<br />

Die Senkung von CO 2<br />

-Emissionen<br />

muss langsam und kontinuierlich<br />

umgesetzt werden. »Die letzte Meile«<br />

diskutieren wir öfters: Hier muss die<br />

Öffentliche Hand Infrastrukturen<br />

schaffen, damit sich Besucher ohne<br />

Auto bewegen können. Dann wird das<br />

Auto auch zu Hause bleiben.<br />

Dieser <strong>Winter</strong> kann energietechnisch<br />

schwierig werden: Wie werden die JUFA<br />

Hotels reagieren?<br />

In vielen kleinen Schritten. Wir haben<br />

mit unseren Mitarbeitern ein Energiequiz<br />

gespielt, wo es um die Stromreduktion<br />

geht. Heraus kam, dass wir<br />

Strom effizient nutzen müssen. Die<br />

Zimmer unserer Gäste werden auch<br />

diesen <strong>Winter</strong> wohlig warm sein.<br />

Gibt es ein Gäste-Bonusprogramm,<br />

einen Kundenclub?<br />

Wir haben unser Stammkundenprogramm<br />

und vor Weihnachten die JUFA<br />

Family Box. Ein limitiertes Produkt,<br />

wo man zu einem sehr guten Preis in<br />

der JUFA-Welt Urlaub machen kann.<br />

Oder auch »Ski for free«: Das sind Angebote,<br />

wo in der Nächtigung auch der<br />

Skipass enthalten ist.<br />

JUFA Hotels gibt es in fünf aneinandergrenzenden<br />

Staaten. Die Schweiz<br />

wurde als letztes hinzugefügt.<br />

Kommt da noch etwas?<br />

Jetzt haben wir ein schönes Projekt<br />

an der Mosel und eines bei Bad Radkersburg.<br />

Und natürlich: Irgendwann<br />

wollen wir noch ans Meer. Das ist der<br />

ausdrücklichste Wunsch unserer Gäste.<br />

Herr Vorstandsvorsitzender,<br />

<strong>40plus</strong> bedankt sich für das Gespräch.<br />

»Täglich übernachten<br />

rund 4.500 Menschen in<br />

einem von 63 JUFA Hotels<br />

in 5 Ländern. Insgesamt<br />

haben wir rund 3.500<br />

Zimmer. Wir haben rund<br />

1.300 Mitarbeiter aus<br />

insgesamt 59 Nationen.<br />

Jahresumsatz vor Corona<br />

rund 90 Mio Euro.«<br />

Gerhard Wendl<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

JUFA Hotels<br />

JUFA Hotels<br />

Idlhofgasse 74<br />

8020 Graz<br />

+43 (0)5 / 7083-800<br />

info@jufahotels.com<br />

www.jufahotels.com<br />

24


@ JUFA Hotels<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Im Urlaub geht’s nicht um Meter & Sekunden – Im Urlaub geht’s ums Erleben.<br />

Bei den JUFA Hotels steht das Erlebnis im Vordergrund<br />

und das zu einem fairen Preis. Bei den aktuellen<br />

Ski-for-free Paketen gibt es bereits ab der 1. Nacht einen<br />

Skipass in Skigebieten abseits des Mainstreams gratis on<br />

top. So stehen Familien attraktive Urlaubsmöglichkeiten<br />

offen – ohne Zusatzkosten und ganz flexibel.<br />

Kleine Skihaserln, Anfänger und Wiedereinsteiger haben<br />

eines gemeinsam: Sie wünschen sich überschaubare,<br />

gemütliche Pisten ohne Trubel, um ganz entspannt das<br />

Skifahren zu erlernen oder wieder ein Gefühl für den Sport<br />

zu bekommen. Weil die Kondition oft nicht den ganzen<br />

Tag ausreicht, darf das Hotel entweder direkt am<br />

Pistenrand oder gleich ums Eck zum Einkehrschwung<br />

bereitstehen: Für ein Mittagsschlaferl oder einen<br />

wohltuenden Saunagang, denn morgen ist ja auch noch<br />

ein Skitag. Wenn der Skipass dann auch noch gratis ist,<br />

steht dem Urlaubsglück Nichts mehr im Wege.<br />

Genau aus diesem Grund haben die JUFA Hotels,<br />

Österreichs Nr.1 im Familientourismus, die Ski-for-free-<br />

Packages entwickelt: Zur Nächtigung in auserwählten<br />

JUFA Hotels gibt’s hier Gratis-Skivergnügen für Kinder<br />

und Erwachsene. Hier geht’s zum Pistenvergnügen<br />

mit den JUFA Hotels:<br />

www.jufahotels.com/ski-for-free<br />

Teilnehmende Skigebiete:<br />

• Familienschiberg St.Jakob im Walde<br />

• Familienskigebiet Weissbriach<br />

• Petzen Bergbahnen<br />

• Schwärzenlifte Eschach<br />

• Skilift Lenzkirch-Saig<br />

• Skilift Zlaim<br />

• Kaiserau<br />

• Gaaler Lifte<br />

• Teichalm Almenland<br />

25


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Präventiv<br />

Richtung<br />

Erleben Sie die Top-Managerin<br />

Mag. Anita Frauwallner im<br />

Talk mit dem steirischen LH<br />

Mag. Christopher Drexler.<br />

Zukunft.<br />

Moderation: Martin G. Wanko<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

© CHRISTIAN JUNGWIRTH<br />

26


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Mag. Anita Frauwallner<br />

Gründerin & CEO - Institut AllergoSan<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Anita Frauwallner<br />

Die Gesundheit steht im Fokus<br />

unserer Arbeit. Welchen Stellenwert<br />

hat die Prävention, also<br />

die Erhaltung der Gesundheit,<br />

für die steirische Politik – z.B.<br />

in Hinblick auf betriebliche<br />

Gesundheitsvorsorge?<br />

LH Christopher Drexler<br />

Gesundheitsprävention hat selbstverständlich<br />

einen besonders<br />

hohen Stellenwert. Meist sind es<br />

auch »einfache« Maßnahmen, die<br />

dazu beitragen können, dass wir<br />

gesund leben und uns Krankenhausaufenthalte<br />

ersparen können.<br />

Das Ziel der Gesundheitsförderung<br />

ist, die Anzahl an gesunden<br />

Lebensjahren zu erhöhen. Dies<br />

gelingt vor allem dann, wenn wir<br />

versuchen, drei Maßnahmen so<br />

gut wie möglich in unser Leben<br />

zu integrieren: mehr Bewegung,<br />

weniger (bewusster) Alkoholkonsum<br />

und (möglichst) kein Nikotin.<br />

Betriebliche Gesundheitsvorsorge<br />

ist jedenfalls ein Zugang,<br />

diese Vorhaben in den Alltag zu<br />

integrieren.<br />

LH Christopher Drexler<br />

In Ihrer Forschung haben<br />

Sie sich auf die Bakterien in<br />

unserem Körper spezialisiert.<br />

Wie ist es dazu gekommen?<br />

Anita Frauwallner<br />

Das hat einen sehr persönlichen<br />

Grund: Als mein Ehemann<br />

– selbst Arzt – vor 30 Jahren<br />

an Darmkrebs verstarb, habe<br />

ich plötzlich gewusst, dass die<br />

Medizin irgendetwas in seinem<br />

Krankheitsgeschehen nicht berücksichtigt<br />

hatte, denn wir hatten<br />

die Ernährung schon 10 Jahre<br />

davor komplett umgestellt und<br />

vieles mehr für einen gesunden<br />

Darm unternommen. Doch nun<br />

begann ich, mich mit den Darmbakterien<br />

und ihrer Wirkung auf<br />

den gesamten Organismus zu beschäftigen.<br />

Die Erforschung der<br />

Darmf lora steckte damals noch in<br />

den Kinderschuhen und ich wurde<br />

von vielen Seiten belächelt. Doch<br />

mir war schnell klar, dass diese<br />

Darmmikrobiota der Dreh- und<br />

Angelpunkt unserer Gesundheit<br />

ist und dass die Medizin hochwertige<br />

Probiotika braucht. Dies alles<br />

hat schließlich zur Entwicklung<br />

unserer medizinisch relevanten<br />

OMNi-BiOTiC®-Probiotika<br />

geführt – basierend auf international<br />

für Furore sorgenden<br />

Forschungsarbeiten, die in Zusammenarbeit<br />

mit renommierten<br />

Wissenschaftlern und Kliniken<br />

durchgeführt werden. Und die<br />

begeisterten Rückmeldungen<br />

unserer Kunden bestätigen uns<br />

heute jeden Tag, dass diese Billionen<br />

winziger »Helfer« im Darm die<br />

Basis unseres gesunden Lebens<br />

bilden und unser Weg höchster,<br />

oft schon innerhalb von Tagen<br />

spürbarer Qualität von OMNi-<br />

BiOTiC® der richtige ist.<br />

Anita Frauwallner<br />

Welche Pläne haben Sie als Landeshauptmann,<br />

um den Wirtschaf<br />

tsstandort Steiermark zu<br />

stärken und auch in Zukunf t<br />

für Unternehmen attraktiv zu<br />

halten?<br />

LH Christopher Drexler<br />

Es ist unser erklärtes Ziel, dazu<br />

beizutragen, den Wohlstand zu<br />

heben und Innovationen mit<br />

Zukunftspotential zu forcieren.<br />

Dass soll insbesondere dadurch<br />

gelingen, dass wir einerseits<br />

etablierte steirische Unternehmen<br />

bei ihren Investitionen in den<br />

Wirtschaftsstandort Steiermark<br />

nach besten Kräften unterstützen.<br />

Andererseits wollen wir aber auch<br />

insbesondere junge Unternehmen<br />

mit gezielten Förderungen und<br />

Finanzierungsinstrumenten unter<br />

die Arme greifen, damit sie ihre<br />

Chancen und Potentiale früher<br />

erkennen und diese auch wahrnehmen<br />

können. Grundsätzlich werden<br />

wir als starkes Forschungsland<br />

auf Innovation und Entwicklung<br />

setzen. Die Steiermark soll eine<br />

Musterregion in ganz Europa<br />

werden, in der wirtschaftliche<br />

Dynamik und Klimaschutz eine<br />

wertvolle Symbiose eingehen.<br />

LH Christopher Drexler<br />

Seit 30 Jahren leiten Sie das<br />

Institut AllergoSan in Graz<br />

und sind eine Pionierin der<br />

probiotischen Medizin. Was<br />

ist das Erfolgsgeheimnis?<br />

Anita Frauwallner<br />

Mein persönliches Erfolgsrezept<br />

lautet, immer nur das zu machen,<br />

© FOTO FISCHER GRAZ<br />

27


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Mag. Christopher Drexler<br />

Landeshauptmann Steiermark<br />

hinter dem ich mit voller Überzeugung<br />

stehen kann – und jeder,<br />

der mich kennt, weiß: Ich brenne<br />

einfach für das, was ich tue. Auch<br />

wenn die Anfänge nicht leicht<br />

waren, so habe ich mich immer<br />

einerseits auf mein gutes Bauchgefühl<br />

verlassen und andererseits<br />

auf die Menschen, die mit mir<br />

gemeinsam diesen neuen und<br />

spannenden Weg gehen wollten –<br />

Forscher ebenso wie Mitarbeiter.<br />

Meine Begeisterung für diese<br />

integrative Medizin hat auch<br />

renommierteste Wissenschaftler<br />

dazu gebracht, sich solcher<br />

Innovation zu öffnen. Weil ich<br />

von der Bedeutung der Darmgesundheit<br />

überzeugt bin, hatte ich<br />

auch den Mut, gegen alle Widerstände<br />

aufzustehen und dafür zu<br />

kämpfen. Meine tägliche Motivation<br />

seit über 30 Jahren ist es, das<br />

gesundheitliche Fundament von<br />

Menschen mit natürlichen Mitteln<br />

zu stärken – und zwar möglichst<br />

bevor Krankheiten entstehen. Der<br />

Gedanke, anderen Menschen mit<br />

unserer Arbeit zu mehr Gesundheit<br />

und zu mehr Lebensqualität<br />

zu verhelfen, lässt mich jeden Tag<br />

mit einem Lächeln im Gesicht und<br />

im Herzen ins Institut AllergoSan<br />

kommen, das ich nun schon seit 3<br />

Jahrzehnten selbst leite.<br />

Anita Frauwallner<br />

Sie arbeiten mit großem<br />

persönlichem Einsatz täglich<br />

für unser schönes Land Steiermark<br />

und die Menschen, die<br />

hier leben. Ich nehme an, dass<br />

Stress kein Fremdwort für Sie<br />

ist. Was tun Sie persönlich für<br />

Ihre Gesundheit?<br />

LH Christopher Drexler<br />

Wie viele wissen, bin ich mit<br />

meiner Frau von Graz nach Passail<br />

gezogen. Man fährt eine Viertelstunde<br />

zur Teichalm, da zieht es<br />

uns im Sommer zum Wandern<br />

und im <strong>Winter</strong> mit meinen Buben<br />

gerne zum Skifahren hin. Nicht<br />

nur das Almenland, die ganze<br />

Steiermark hat so viele schöne<br />

Plätze zu bieten und ist ein<br />

enormer Kraftspender. Deswegen<br />

verbringe ich meine Freizeit gerne<br />

in der Natur, beim Wandern oder<br />

Laufen und insgesamt an der frischen<br />

Luft. Damit gelingt es mir<br />

nicht nur etwas für die Gesundheit<br />

zu tun und Sport zu betreiben,<br />

sondern gleichzeitig eine<br />

Entspannungsphase einzulegen.<br />

LH Christopher Drexler<br />

OMNi-BiOTiC®-Produkte sind<br />

weltweit gefragt und das Institut<br />

AllergoSan wächst laufend.<br />

Was macht die Steiermark zu<br />

einem solch guten Standort für<br />

das Unternehmen?<br />

Anita Frauwallner<br />

Das Institut AllergoSan ist tatsächlich<br />

ein international agierendes<br />

Unternehmen geworden, aber<br />

unsere Wurzeln sind ganz klar im<br />

Herzen der Steiermark. Hier hat<br />

alles begonnen, hier entstehen unsere<br />

Ideen, unsere Visionen, und<br />

hier finden wir auch den Großteil<br />

unseres phänomenalen Teams.<br />

Die Herzlichkeit, die man bei den<br />

Menschen spürt und die Handschlagqualität,<br />

mit der gearbeitet<br />

wird, die schätzen auch unsere<br />

Geschäftspartner.<br />

Darüber hinaus ist die Steiermark<br />

ein hervorragender Forschungsstandort.<br />

Das bietet uns die Möglichkeit,<br />

mit beeindruckenden<br />

Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten:<br />

etwa mit Forschern der<br />

Medizinischen und der Technischen<br />

Universitäten in Graz oder<br />

auch mit Experten von acib und<br />

CBMed, einem Kompetenzzentrum<br />

für Biomarker Research.<br />

Und wissen Sie, was das Schönste<br />

ist: auch die Schulen und Fachhochschulen<br />

leisten Großartiges<br />

und bilden kompetente und<br />

engagierte Persönlichkeiten aus,<br />

die wir – teils schon während der<br />

Ausbildung – als wertvolle Mitarbeiter<br />

für das Institut AllergoSan<br />

gewinnen können. Deshalb wurde<br />

ich auch mit ganzem Engagement<br />

Captain des Masterlehrgangs für<br />

Innovationsmanagement – ich<br />

möchte weitergeben, was ich<br />

an Kraft durch die Menschen in<br />

diesem Land täglich zurückbekomme.<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

28


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Ausgezeichnete Arbeit<br />

– spürbare Qualität.<br />

© CHRISTIAN JUNGWIRTH<br />

»Qualität ist unsere DNA.« Das ist der wichtigste Leitsatz, der<br />

die tägliche Arbeit am Institut AllergoSan, unter der Leitung<br />

von Mag. Anita Frauwallner, prägt. Seit über 30 Jahren ist es<br />

Anspruch, die Gesundheit der Menschen spürbar und nachhaltig<br />

zu verbessern – mit dem, was die Natur bietet.<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Der wertvollste Indikator für spürbare Qualität<br />

der Produkte des Institut AllergoSan sind all<br />

jene E-Mails, Anrufe und persönlichen Berichte,<br />

die jeden Tag von begeisterten Anwender*innen<br />

einlangen. Jede einzelne Erfolgsmeldung erfüllt<br />

das Team mit Stolz und Freude – denn die Gesundheit<br />

und Lebensqualität von Menschen zu<br />

verbessern ist ein großartiger Grund, morgens<br />

aufzustehen und einer sinnstiftenden Arbeit<br />

nachzugehen.<br />

Anerkannte Standards<br />

Die hohe Qualität der Produkte bildet die Basis<br />

für den Erfolg des Institut AllergoSan. So wurde<br />

dem Unternehmen jüngst bereits zum vierten<br />

Mal der österreichische HERMES.Wirtschafts.<br />

Preis für das beste von einer Frau geführte<br />

Unternehmen überreicht.<br />

Auch auf internationaler Ebene gab es Auszeichnungen<br />

wie von NutraIngredients-USA – einer<br />

der wichtigsten Nachrichtenquellen für die<br />

Industrie hochwertiger Nahrungsergänzungsmittel.<br />

Ende 2019 trat OMNi-BiOTiC® den Weg<br />

ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten an.<br />

Nach einem Startjahr, das durch die Pandemie<br />

geprägt war, erkannte man auch in den USA sehr<br />

rasch, welch außergewöhnliche Qualität und<br />

Effektivität in diesen Probiotika steckt: Nur zwei<br />

Jahre nach dem Einstieg in den heiß umkämpften<br />

amerikanischen Markt, wurde das Produkt<br />

OMNi-BiOTiC® STRESS Release (in Österreich<br />

besser bekannt als OMNi-BiOTiC® STRESS Repair)<br />

als Probiotikum des Jahres ausgezeichnet.<br />

Fortbildendes Angebot<br />

Aus neuen Forschungserkenntnissen resultieren<br />

neue Anwendungsgebiete von Probiotika<br />

oder sogar neue Produkte. Damit alle Anwender*innen<br />

auch das für sie am besten geeignete<br />

Probiotikum erhalten, ist die Beratung durch<br />

Gesundheitsexpert*innen entscheidend. Am<br />

Institut AllergoSan widmen sich zahlreiche Mitarbeiter*innen<br />

der Schulung und Weiterbildung<br />

von Apotheker*innen, Ärzt*innen und Therapeut*innen,<br />

um diese wichtigen Expert*innen<br />

bestmöglich auf dem Laufenden zu halten. Wie<br />

überall im Unternehmen ist auch in diesem Bereich<br />

der Qualitätsanspruch hoch.<br />

In Kooperation mit dem österreichischen Apothekerverband<br />

wurde von IQVIA, einem international<br />

führenden Analyseunternehmen des Gesundheitsmarktes,<br />

wie jedes Jahr eine Umfrage zu<br />

führenden Gesundheitsunternehmen und ihren<br />

Angeboten für die Apothekerschaft durchgeführt.<br />

Das erfreuliche Ergebnis: Der begehrte Quality<br />

Award für »Beste Schulungsangebote« ging <strong>2022</strong> an<br />

das Institut AllergoSan. Ein klares Zeichen dafür,<br />

dass die Fortbildung rund um das Mikrobiom von<br />

Gesundheitsexpert*innen sehr geschätzt wird.<br />

Internationaler Top-Player<br />

Die Qualität von OMNi-BiOTiC® wird in internationalen<br />

Expert*innenkreisen bereits als<br />

»benchmark in probiotics« bezeichnet – eine sehr<br />

hohe Messlatte, an der sich Mitbewerber*innen<br />

orientieren. Innovative Produktentwicklung,<br />

wissenschaftliche Forschung und hochwertige<br />

Schulung – all das sind wesentliche Grundlagen,<br />

um in Zukunft bei immer mehr Personen und<br />

in neuen Anwendungsbereichen ganz natürlich<br />

für ein gutes »Bauchgefühl« zu sorgen. Dazu<br />

passend: Eine steirische Expert*innenjury<br />

zeichnete Anita Frauwallner<br />

kürzlich im Wirtschaftsmagazin<br />

Forbes als<br />

eine von 22 Topmanager*innen<br />

aus, die<br />

mit Mut und<br />

Visionskraft<br />

vorangehen<br />

und das<br />

Jahr <strong>2022</strong><br />

wirtschaftlich<br />

prägen.<br />

Auszeichnungen<br />

wie diese<br />

bestätigen den Weg,<br />

durch Qualität zum Erfolg<br />

zu kommen.<br />

© INSTITUT ALLERGOSAN<br />

Das ist längst kein Zukunftsgedanke, sondern<br />

Gegenwart und wird von einem Blick auf den<br />

globalen Probiotika-Markt bekräftigt: Im Jahr<br />

2019 war OMNi-BiOTiC® auf Platz 6 der umsatzstärksten<br />

Probiotika-Marken weltweit – heute<br />

belegt die Marke den 4. Platz, Tendenz steigend.<br />

Auch das bestätigt die ausgezeichnete Arbeit des<br />

Unternehmens und ist gleichzeitig Ansporn –<br />

denn jeder Mensch hat bestmögliche Lebensqualität<br />

und Gesundheit verdient.<br />

29


Moderation: Martin G. Wanko<br />

& GELD<br />

Reinhard Diethardt | Sammler<br />

Wege zwischen Sammelleidenschaft und Investment:<br />

<strong>40plus</strong> bittet den Top-Galeristen Gerhard Sommer<br />

und den Sammler Reinhard Diethardt zum Gespräch.<br />

30<br />

© REINHARD DIETHARDT<br />

Was ist der Unterschied<br />

zwischen einem Sammler<br />

und einem Investor?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Ein Sammler schaut, ob das Bild in<br />

seine Sammlung passt, geht von der<br />

Qualität des Bildes aus, es geht ihm um<br />

die Sache. Ein Investor schaut grundsätzlich<br />

auf den Namen. Als Investor<br />

muss ich Namen kaufen, damit nicht<br />

viel passieren kann. Es gibt auch Investoren,<br />

die zum Sammeln anfangen. Ein<br />

Sammler will das erworbene Bild nicht<br />

mehr hergeben, der Investor verkauft,<br />

wenn er dadurch einen Gewinn erzielt.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Ein Sammler sammelt aus Leidenschaft<br />

mit Liebe, vielfach geht es ihm darum,<br />

Künstler über einen längeren Zeitraum<br />

zu begleiten. Ein Verkauf von Werken<br />

erfolgt nur im Ausnahmefall.<br />

Kunst wird immer mehr zu einem<br />

beliebteren Investitionsobjekt.<br />

Woran liegt das?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Bei der Kunst in der Vergangenheit hat<br />

es nie einen Einbruch gegeben. Auch<br />

wenn die Börse zusammengebrochen<br />

ist, hast du für Kunst noch immer etwas<br />

bekommen. Der Kunstmarkt bricht<br />

bei einer guten Qualität der Bilder nicht<br />

zusammen.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Das hat damit zu tun, dass bis vor kurzem<br />

Geld keinen Zinsertrag gebracht<br />

hat. Darüber hinaus brachte die Umstellung<br />

von Schilling auf Euro einen<br />

beachtlichen Preisanstieg mit sich,<br />

Schillingpreise waren in kurzer Zeit<br />

Europreise. Und durch die liquiditätsgetriebene<br />

Nachfrage stiegen die Preise<br />

weiter, sodass der Kunstmarkt von den<br />

Anbietern (Galerien/Auktionshäusern)<br />

als interessante Alternativanlage<br />

angepriesen wurde bzw. wird.<br />

Ab wann rentiert es sich,<br />

in Kunst zu investieren?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Ab 10 Euro. Im Künstlerhaus war einmal<br />

eine Ausstellung, mit der einzigen<br />

Bedingung, dass Kunst nicht mehr als<br />

10-20 Euro kosten darf. Jeder hat hier<br />

Kunst verkaufen oder kaufen können.<br />

Da konnte man einen Eisenberger<br />

schon um 10 Euro erwerben. Investieren<br />

kann man immer. Man findet um<br />

jedes Geld gute Bilder. Auf das Auge<br />

und das Gespür sollte man sich verlassen<br />

können.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Prinzipiell ab dem Preis eines Werkes,<br />

sofern das Werk aus welchem Grunde<br />

immer im Preis steigt.<br />

Was ist der Unterschied<br />

zwischen Kunst und Aktien?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Kunst hängt zu Hause im Wohnzimmer<br />

und ich kann mich jeden Tag daran<br />

erfreuen. Eine Aktie ist unpersönlich<br />

und extrem risikoanfällig. Bei einer<br />

Aktie habe ich eher die Panik, dass sie<br />

abstürzt, das ist kein Genuss. Wenn ein


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Gerhard Sommer | Galerist - Gallerie Sommer<br />

Bild im Wert fällt, gefällt es mir noch<br />

immer.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Kunstwerke machen Freude, erzeugen<br />

Spannung und geben Energie ab. Bei<br />

Aktien kann man sich nur über eine allfällige<br />

Wertsteigerung freuen.<br />

Braucht man Gespür,<br />

Geschmack oder nur Geld,<br />

um in Kunst zu investieren?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Man braucht vor allem einen guten<br />

Galeristen, auf den ich mich verlassen<br />

kann. Als angehender Sammler sollte<br />

mich wer wohin führen. Mit einem<br />

guten Galeristen geht das leichter.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Neben Interesse gehört große Freude<br />

dazu, natürlich – wenn man Kunst als<br />

Anlage kauft – ist auch ein gutes Gespür<br />

nicht von Nachteil.<br />

Stellen wir die Fragen einmal<br />

anders: Der Künstler sollte aber<br />

nicht ans Geld denken, wenn<br />

er mal malt, oder?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Eigentlich nicht. Wenn ich Brus und<br />

Nitsch hernimm, die haben in jungen<br />

Jahren genau gewusst, das interessiert<br />

keinen, was sie hier machen. Als<br />

Zwanzigjähriger ein neun Meter Bild<br />

zu machen und nur damit man sich<br />

die Leinwand leisten kann, eine Woche<br />

zu hungern, das hat was. Nitsch hat<br />

das gemacht. Da ist es nicht ums Geld<br />

gegangen – irgendwann verkauft man<br />

dann auch.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Grundsätzlich sollte beim Künstler<br />

nicht Geld im Vordergrund stehen, bei<br />

wirtschaftlich erfolgreichen drückt<br />

sich Geldgier darin aus, dass Scharen<br />

von Assistenten beschäftigt werden,<br />

die dann Werke in ihrem Namen<br />

produzieren bzw. in deren Namen<br />

verkauft werden. Die Förderung von<br />

Künstlern durch öffentliche Mittel ist<br />

zwar auch nicht der Weisheit letzter<br />

Schluss, ermöglicht aber, dass so<br />

mancher Künstler nur dadurch in der<br />

Lage ist, kreativ zu sein und Werke zu<br />

erschaffen, da er sonst nicht überleben<br />

könnte.<br />

Wie bekommt man das Gespür,<br />

dass ein Künstler sich entwickelt,<br />

der andere nicht.<br />

Gerhard Sommer:<br />

Wenn du dich mit der Kunst abgibst,<br />

Künstler kennen lernst, in Galerien<br />

gehst, dann entwickelst du ein Gefühl<br />

für die Sache. Dann geht man mit<br />

einem anderen Blick heran, wenn man<br />

noch unbekannte Kunst anschaut.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Indem man seine Werke genau studiert,<br />

um zu erkennen, ob er sich ständig<br />

wiederholt oder andere kopiert oder<br />

aber einen eigenen Weg geht, Themen<br />

selbstständig bearbeitet.<br />

Was macht den Reiz einer<br />

Versteigerung aus?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Man kann ab und zu ein Schnäppchen<br />

machen. Ansonsten ist es leicht aufzuzeigen,<br />

wenn alle im Raum aufzeigen.<br />

Hier ist es dann gut, wenn man sich ein<br />

Limit setzt. Man sollte nicht vergessen,<br />

dass hier noch zum ersteigerten Bild<br />

30 % Abgaben dazu kommen.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Auktionen haben mittlerweile einen unglaublichen<br />

Umfang angenommen. Ich<br />

nehme daran kaum teil, habe zuletzt<br />

nur bei zwei Werken mitgeboten, die<br />

aber mein Limit überschritten haben.<br />

Dadurch, dass ich kaum daran teilnehme,<br />

haben sie für mich keinen besonderen<br />

Reiz. Einzig die Ergebnisse sind für<br />

mich von Interesse.<br />

Ab welchem Kapital würden Sie<br />

raten, in Kunst zu investieren?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Es gibt keine Untergrenze.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Diese Frage kann ich nicht beantworten,<br />

das hängt von der Ausgangsposition<br />

des einzelnen ab.<br />

© FLORIAN LIERZER<br />

Zum Jahresende nicht uninteressant:<br />

Wann ist der<br />

Ankauf von Kunst von der<br />

Steuer abzuschreiben?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Nur unter 800 Euro, ganz gezielt auf die<br />

Förderung von junger Kunst. Wenn man<br />

zum Beispiel eine Kanzlei aufmacht,<br />

kann man ein Repräsentationsbild kaufen.<br />

Das sollte jedoch mit dem Steuerberater<br />

ausgeredet werden.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Eine steuerliche Förderung ist für mich<br />

als Sammler nicht von Interesse, ich weiß<br />

gar nicht, ob es so etwas gibt.<br />

Inwieweit sind Kunst und<br />

Markt berechenbar?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Es kann immer was passieren. Es kommt<br />

zum Beispiel ein Krieg. Aber wenn man<br />

sich mit Kunst beschäftigt und sich<br />

umhört, ist es schon berechenbar.<br />

Dass Aktionisten teuer werden, weiß<br />

man. Wenn ein junger Künstler raufgeputscht<br />

wird, spürt man das auch.<br />

31


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Gallerie Sommer<br />

32<br />

© FLORIAN LIERZER<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Analysten versuchen immer bei Währungen,<br />

Aktien, Öl, Zinsen und auch<br />

Kunstwerken Trends zu prognostizieren,<br />

wenn Putin jedoch den Gashahn<br />

abdreht, ist alles anders. Berechnungen<br />

bzw. Überlegungen über wahrscheinliche<br />

Preisentwicklungen bei einzelnen<br />

Künstlern sind vielleicht bei Künstlern<br />

möglich, hinter denen weltweite Top-<br />

Galerien stehen. Aber auch hier sind<br />

Überraschungen nicht ausgeschlossen,<br />

wenn Künstler manchmal zu rasch gepusht<br />

werden.<br />

Warum hat es zeitgenössische<br />

Kunst so schwer, sich langfristig<br />

zu behaupten?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Qualität wird sich langfristig immer<br />

durchsetzen. Man ist im Zeitgenössischen<br />

live dabei, sieht wie der Künstler<br />

sich entwickelt. Ich sag zu meinen Kunden<br />

immer, sie sollen junge Künstler<br />

mitkaufen.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Dieser Feststellung muss ich widersprechen.<br />

Erstens muss man klären,<br />

was man unter zeitgenössischer Kunst<br />

versteht. Sind von 20-30 Jahren verstorbene<br />

Künstler noch Zeitgenossen?<br />

Als Zeitgenossen werden allgemeinhin<br />

Künstler verstanden, die nicht den<br />

» -ismen« zugeordnet sind, ab dem Modernismus;<br />

vielfach wird daher auch<br />

der Begriff Postmoderne verwendet,<br />

wobei mache sogar den Modernismus<br />

auch noch dazurechnen. Also da<br />

kommen wir gar nicht weiter, weil die<br />

gesamte Kunst des vergangenen Jahrhunderts<br />

von immenser Bedeutung ist.<br />

Heute lebende Künstler müssen erst<br />

ihren Weg machen, ob sie erfolgreich<br />

sind, lässt sich im Einzelnen nicht voraussagen.<br />

Aber auch unter Ihnen wird<br />

es welche geben, die später als große<br />

Meister gefeiert werden.<br />

Stellen Graf fiti-Künstler wie<br />

Banksy den Kunst-Markt auf<br />

den Kopf?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Nein. Banksy hat jedoch tolle Sachen<br />

gemacht. Der Kunstmarkt ist ein<br />

Geschäftsfeld, mit dem Banksy als<br />

Künstler nichts mehr zu tun hat. Hier<br />

wird mit Vervielfältigungen und absurden<br />

Ausstellungen Unsummen von<br />

Geld gemacht. Am verrücktesten sind<br />

die Anbieter, die um ein geringes Entgelt<br />

Werke von ihm vermarkten, die sich<br />

jeder herunterladen und ausdrucken<br />

kann. So kann in jeder Firma eine<br />

Banksy Ausstellung stattfinden.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Graffiti Künstler sind eine Randerscheinung.<br />

Stichwort: NFT-Bild. Ist das mehr<br />

als ein kurzer Modetrend?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Es ist jetzt schon wieder weniger<br />

geworden. Ich kenne aber keinen einzigen<br />

Künstler, der echt einen Schnitt<br />

gemacht hat.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

NTF-Bilder sind aufgelegter Unsinn; was<br />

Zukunft haben könnte sind Kunst-Token<br />

(Anteile an realen Bildern), indem ein<br />

Bild auf Bitcointechnik basierend verschlüsselte<br />

Anteile »zerlegt« wird, die an<br />

einer Börse gehandelt werden könnten.<br />

Jef f Koons meinte einmal:<br />

»Das Business hat mir immer<br />

Spaß gemacht. Denn Geld<br />

bedeutet Unabhängigkeit und<br />

Sicherheit im Leben. Was soll<br />

daran falsch sein?« – Kann man<br />

sich so den »modernen«<br />

Künstler vorstellen?<br />

Gerhard Sommer:<br />

Nicht immer. Es gibt Künstler, die gute<br />

Manager sind. Es gibt auch den Künstler,<br />

der nur malt, dem ist alles andere<br />

egal. Es kann auch sein, dass der dann<br />

hungert. Koons ist Manager, der kann<br />

sich präsentieren. Der kann sich verkaufen<br />

– das ist aber nicht große Kunst,<br />

sondern großes Management. In den<br />

USA ist es auch anders als in Europa.<br />

Dort geht es schneller ums Geld, weil<br />

der Markt dafür da ist. Bei uns sind bloß<br />

2 % an Kunst interessiert. Der größte<br />

Vorteil: Kunst schreibst du in den USA<br />

zu 100 % ab. Da schenkt ein Unternehmer<br />

das erworbene Bild zum Beispiel<br />

dem Museum of Modern Art, bekommt<br />

darunter eine Danksagung auf einer<br />

Messingtafel und erwirbt sich so ein<br />

gutes Image. Das würde auch bei uns<br />

die Wirtschaft und staatliche Museen<br />

beleben. Warum das nicht möglich gemacht<br />

wird, ist mir schleierhaft.<br />

Reinhard Diethardt:<br />

Die Aussage, dass Geld unabhängig<br />

macht, ist keine besondere Weisheit. Jeff<br />

Koons sagt es deshalb, um seinen nunmehrigen<br />

wirtschaftlichen Erfolg damit<br />

zu zeigen. In Wirklichkeit war es bei Jeff<br />

Koons nicht immer so, sondern er war<br />

auch schon pleite. Ein Freund von mir<br />

(nun erfolgreicher eigenständiger Künstler<br />

in New York) hat für Koons mehrere<br />

Jahre gearbeitet und dann aufgehört,<br />

da er sechs Monate kein Gehalt bekommen<br />

haben soll. Koons war, ehe er seine<br />

Kunstkarriere startete, 6 Jahre Broker an<br />

der Warenbörse, sein Hang zu Geld hat<br />

also nicht nur mit Kunst zu tun.


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Gewerbebetrieb oder Vermögensverwaltung?<br />

Nachdem nun auch die Einkünfte aus<br />

Kryptowährungen Anfang <strong>2022</strong> der<br />

Steuerpf licht unterworfen wurden, gibt es<br />

nicht mehr viele Geschäfte, die steuerfrei<br />

sind.<br />

Wenn im Privatvermögen Kunst (Gemälde,<br />

Skulpturen, etc.) gekauft wird und diese<br />

Gegenstände nach der einjährigen Spekulationsfrist<br />

veräußert werden, ist dies ein<br />

nicht steuerbarer Vorgang. Die Wertsteigerung<br />

kann daher voll lukriert werden.<br />

Vorsicht ist jedoch geboten, wenn es sich<br />

nicht (mehr) um einen einzelnen Privatverkauf<br />

handelt und die Kunst zum Gewerbebetrieb<br />

werden könnte.<br />

Die Abgrenzung von schlichter Vermögensverwaltung,<br />

die dem Privatbereich<br />

zuzurechnen ist und Kunst ist gesetzlich<br />

nicht klar geregelt. Die Beurteilung hat<br />

stets nach der »Verkehrsauf fassung« zu<br />

erfolgen. Von einer (steuerfreien) Vermögensverwaltung<br />

im Bereich der Kunst<br />

wird dann auszugehen sein, wenn lediglich<br />

gelegentlich Kunstgegenstände verkauft<br />

werden, wenn die Gegenstände nicht einer<br />

breiten Öffentlichkeit angeboten werden<br />

und nach außen hin auch keine professionelle<br />

Verkaufsstruktur eingerichtet ist.<br />

Ein weiteres Indiz für die Vermögensverwaltung<br />

ist die Finanzierung der<br />

Kunstgegenstände mit Eigenkapital. Die<br />

Aufnahme von Fremdkapital deutet auf<br />

Gewerblichkeit hin.<br />

Für die Gewerblichkeit eines Kunsthandels<br />

spricht auch die Nachhaltigkeit der Tätigkeit.<br />

Dies bedeutet, dass die Steuerpf licht<br />

auch davon abhängig ist, ob bei Kunstverkäufen<br />

Wiederholungsabsicht besteht.<br />

Auch ein einmaliger Kunstverkauf kann als<br />

nachhaltig angesehen werden, wenn er auf<br />

Wiederholung angelegt ist oder wenn aus<br />

den Umständen auf die Wiederholdung<br />

geschlossen werden kann.<br />

Umgekehrt muss eine Tätigkeit nicht<br />

nachhaltig sein, wenn der Abverkauf einer<br />

privaten Sammlung etwa in mehreren<br />

Etappen erfolgt. Der Abverkauf einer privaten<br />

Sammlung größeren Umfangs und<br />

in einer längeren Zeitdauer wird jedoch<br />

eher für eine gewerbliche sprechen. Hier<br />

kommt es auch auf den inneren Zusammenhang<br />

der Abverkäufe an. Gelegentliche<br />

Veräußerungen von Kunstgegenständen<br />

haben auf jeden Fall keine steuerliche<br />

Relevanz!<br />

Zu beachten ist in diesem Zusammenhang<br />

noch, dass der Erwerb von Kunstgegenständen<br />

als Betriebsvermögen von Unternehmen<br />

stets zu einer Steuerpf licht führt.<br />

Kunstgegenstände unterliegen übrigens<br />

auch keiner Abschreibmöglichkeit im<br />

Betriebsvermögen, da diese ja grundsätzlich<br />

einer Wertsteigerung und keiner<br />

wirtschaftlichen Abnutzung unterliegen.<br />

Von einem Ankauf von Kunst im Betriebsvermögen<br />

für Zwecke der Vermögensveranlagung<br />

ist daher eher abzuraten.<br />

www.schachner-partner.at<br />

© FLORIAN LIERZER<br />

Text: Petra Schachner-Kröll<br />

33


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Lichtblicke<br />

spenden.<br />

Text: Birgit Krenn<br />

Während die meisten Menschen die Weihnachtszeit mit allen Sinnen<br />

genießen können, gibt es welche, die eingeschränkt ihren Weg gehen<br />

und im Grazer Odilien-Institut ihre Fertigkeiten leben können.<br />

© MANFRED LACH<br />

Vielen Dank für Ihre Spende!<br />

IBAN: AT62 38000 0000 8762 502<br />

Ihre Spende ist steuerlich absetzbar!<br />

Mehr dazu online auf odilien.at/spenden<br />

© ODILIEN INSTITUT<br />

Benannt nach der Schutzpatronin des Augenlichts<br />

bietet das Odilien-Institut in Graz seit über 140 Jahren<br />

Blinden und Sehbehinderten Beratung, Bildung und<br />

Betreuung. Den mittlerweile 450 Betreuten wird hier<br />

ein Zuhause geschaffen, in dem Sehdefizite keine<br />

Lebensdefizite bedeuten. Sehr oft sind dafür auch größere<br />

Investitionen in Projekte, Innovationen und Technologie<br />

vonnöten – schließlich sollen den Menschen<br />

Möglichkeiten geboten werden, sinnliche Abenteuer<br />

zu erfahren und dem grauen Alltag zu entfliehen.<br />

Buntes Sortiment<br />

Wer abseits von Spenden das Odilien-Institut aktiv<br />

unterstützen möchte, findet im hausinternen Shop<br />

sowie im Rahmen der Weihnachtsmärkte in der Grazer<br />

Leonhardstraße 130, neben ausgewählten Produkten<br />

von Kooperationspartnern, eine kunterbunte Kollektion<br />

aus den eigenen, kreativen Werkstätten. Angeboten<br />

wird sogar ein Beratungs- und Reparaturservice<br />

für Korb- und Stuhlwaren. Die Mitarbeiter freuen sich<br />

schon jetzt darauf, Sie kennenzulernen.<br />

Odilien- Institut Verein zur Förderung<br />

und Betreuung Sehbehinderter<br />

und Blinder Steiermarks<br />

Öffnungszeiten Odilien-Shop:<br />

Montag: 9 bis 12 Uhr<br />

Mittwoch & Donnerstag:<br />

9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr<br />

Weihnachtsmärkte vor dem Shop:<br />

jeweils von 10 bis 15:30 Uhr<br />

Montag 5.12. | Mittwoch 14.12.<br />

Donnerstag 15.12.| Montag 19.12.<br />

Leonhardstraße 130 | 8010 Graz<br />

verwaltung@odilien.at<br />

Tel.: 0 316/322 667-0<br />

www.odilien.at<br />

34


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Text: Martin G. Wanko<br />

Das Auge schaut, das Auge saugt auf, das Auge<br />

kauf t – das Auge kann tatsächlich verführt werden.<br />

»Die Kunst der Verführung«, nennt sich diesbezüglich<br />

eine von Werbeprofi Siegfried Gruber initiierte Ausstellungsreihe<br />

in Graz.<br />

Die Ausstellungen sind von unterschiedlicher<br />

Dauer, den Gesamtüberblick gibt es hier:<br />

www.cis.at/kunst-der-verfuehrung<br />

Der Begriff »Graphic Design«<br />

tauchte erstmals 1922 auf. Seitdem<br />

ist das Plakat nicht mehr aus<br />

unserer Welt wegzudenken und<br />

ebenso wenig die Funktion, dass<br />

durch das Plakat etwas erreicht<br />

werden soll.<br />

Zu sehen gibt es sechs Ausstellungen,<br />

die einen unterschiedlichen<br />

Fokus auf das Plakat, dem<br />

rechteckigen Informations- und<br />

Werbeträger mit künstlerischkulturellem<br />

Mehrwert, legen. Das<br />

Kunsthaus Graz zeigt die Beziehungen<br />

zwischen Kunst und Grafikdesign<br />

seit dem Ende der 1970er-<br />

Jahre, das Haus der Architektur<br />

geht dem Phänomen der Immobilienwerbung<br />

im Stadtraum nach.<br />

Im Designforum Steiermark denkt<br />

die FH Joanneum, genauer das<br />

Institut für Design und Kommunikation,<br />

über die Geschichte und<br />

die permanente Weiterentwicklung<br />

des Plakates nach und scheut auch<br />

nicht, einen Blick in die Zukunft<br />

zu werfen. Das Kulturzentrum der<br />

Minoriten stellt den Versuch einer<br />

(seinerzeitigen) Kirchenreform von<br />

Linkskatholiken mittels Plakat aus.<br />

»Stolz und froh bin ich im<br />

Besonderen, dass ich in meiner<br />

Arbeit einige große 80+<br />

Plakatkünstler wie Herms<br />

Fritz, Horst Gerhard Haberl,<br />

Richard Kriesche oder Gerald<br />

Brettschuh noch höchst<br />

lebendig erreicht habe.«<br />

SIEGFRIED GRUBER<br />

Einen Blick in die Vergangenheit<br />

macht das Graz Museum, mit<br />

einprägsamen und prägenden<br />

Plakaten aus der Landeshauptstadt,<br />

aus der ersten Hälfte des 20.<br />

Jahrhunderts. Begleitet werden die<br />

Ausstellungen von einem Symposium<br />

und Vorträgen zu ausgesuchten<br />

Themen, sowie einer Plakatserie<br />

von 100 EXCITING POSTERS im<br />

öffentlichen Raum, in Kooperation<br />

mit dem Ankünder. Es ist eine plakative<br />

Zeitreise von 1922 bis <strong>2022</strong>,<br />

kuratiert von Siegfried Gruber, die<br />

wahrlich einen Augenschmaus in<br />

allen Facetten darstellt.<br />

100 EXCITING POSTERS | Plakate im öffentlichen Raum | anschlag.at<br />

© GRAZ MUSEUM © MADISON WERBEAGENTUR<br />

GRAZ PLAKAT 1920 - 1955<br />

im Graz Museum<br />

© AGENTUR FREEPUBLIC<br />

100 EXCITING POSTERS<br />

Plakate im öffentlichen Raum<br />

35


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Das Bekenntnis<br />

zur Nachhaltigkeit<br />

wird nicht abnehmen.<br />

Wer hätte das gedacht? Die Photovoltaik kam nicht mehr so<br />

recht vom Fleck, bis im Zusammenhang der Ukraine-Krise die<br />

Energiepreise scheinbar widerstandslos nach oben klettern.<br />

Selbsthilfe ist angesagt, die Energie Steiermark steht mit Rat<br />

und Tat zur Seite. <strong>40plus</strong> bat Vorstandssprecher Christian<br />

Purrer und Vorstandsdirektor Martin Graf zum Gespräch.<br />

Interview: Martin G. Wanko<br />

© WERNER KRUG<br />

36


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

»Aufgrund der hohen Energiepreise rentiert sich eine<br />

Photovoltaikanlage bei Eigennutzung derzeit<br />

in bereits weniger als acht Jahren.«<br />

Die EU will bis 2025 die Solarenergie verdoppeln.<br />

Da wird der Ausbau auf Dächern in<br />

privaten Haushalten nicht reichen. Wie sieht<br />

man das in der Steiermark?<br />

Unser Ziel ist sogar eine Vervierfachung<br />

der aktuellen PV-Flächen bis 2030, um die<br />

Klimawende zu schaffen. Wir wollen die<br />

Leistung der steirischen Anlagen von derzeit<br />

532 MWp auf rund 2000 MWp erhöhen<br />

– in Partnerschaft mit unseren Kund*innen,<br />

Gemeinden und Investoren.<br />

Um das möglich zu machen, werden<br />

zwar vorrangig verfügbare und geeignete<br />

Dachf lächen von privaten, gewerblichen<br />

und industriellen Anlagen herangezogen,<br />

jedoch reicht dies allein keineswegs aus. Mit<br />

Freif lächen muss man jedoch sensibel und<br />

ressourcenschonend umgehen. Die Landesregierung<br />

hat in ihrer Klausur in Schladming<br />

erfreulicherweise grünes Licht für den<br />

großf lächigen und nachhaltigen Ausbau der<br />

Sonnenergie in der Steiermark gegeben und<br />

prüft 960 Hektar in rund 40 Gemeinden, um<br />

dort eine PV-Nutzung möglich zu machen.<br />

Wieviel Prozent der Dächer werden in der Steiermark<br />

zurzeit genützt? (privat, Industrie, Gewerbe)<br />

Derzeit liegt die Nutzung im einstelligen<br />

Prozentbereich. Viele Dächer sind nicht<br />

für einen Ausbau geeignet. Aufgrund<br />

unzureichender Statik etwa oder aufgrund<br />

der Regelungen des Ortsbildschutzes.<br />

Im Neubau gibt es jedoch bereits erfreulicherweise<br />

die Verpf lichtung für<br />

die teilweise Nutzung der Dachf lächen.<br />

Der neue Trend sind Energiegemeinschaf ten.<br />

Wie schaut es hier in der Steiermark aus?<br />

Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz schafft<br />

den rechtlichen Rahmen zur Nutzung<br />

von eigenerzeugter Energie, auch über<br />

Grundstücksgrenzen hinaus. Wir widmen<br />

uns mit großem Elan diesem Thema, auch<br />

wenn es da und dort noch einige rechtliche<br />

und organisatorische Herausforderungen<br />

zu meistern gilt. Der große Renner sind<br />

derzeit vor allem sogenannte »Mieterstrommodelle«<br />

innerhalb von Mehrparteienhäusern.<br />

Die Energie Steiermark betreibt<br />

aktuell rund 30 solcher Anlagen und ist<br />

somit führend in der Steiermark.<br />

Mittlerweile sollen die Energiegemeinschaf ten<br />

auch über die Grundstückgrenzen funktionieren<br />

– ein Verbund einiger Mehrparteienhäuser zum<br />

Beispiel: Wird das angenommen?<br />

Ja, das Interesse an Energiegemeinschaften<br />

wird seit der Energiekrise zunehmend<br />

höher. Wir sind hier aktiver Partner bei der<br />

Umsetzung.<br />

Ist ein Balkonkraf twerk rentabel?<br />

Balkonkraftwerke benötigen etwas länger<br />

als klassische Photovoltaikanlagen, um sich<br />

zu rechnen. Aber wir sehen sie sehr positiv,<br />

jeder Beitrag zählt. Und es geht auch um<br />

die Signalwirkung. Wesentlich zu beachten<br />

ist die ordnungsgemäße Installation einer<br />

solchen Anlage sowie die Abklärung, ob die<br />

Montage erlaubt ist.<br />

Wieviel Jahre muss man Solarenergie betreiben,<br />

bis sie rentabel wird? Gibt es hier eine Faustregel?<br />

Aufgrund der hohen Energiepreise rentiert<br />

sich eine Photovoltaikanlage bei Eigennutzung<br />

derzeit in bereits weniger als<br />

acht Jahren. Wir raten jedoch immer zur<br />

Kombination mit einem Speicher. Nur so<br />

kann die Eigennutzung auf rund 70 Prozent<br />

erhöht werden.<br />

© ZOTTER<br />

PV-Anlage Josef Zotter (Riegersburg)<br />

© SYMBOL<br />

PV-Anlage E-Campus (Graz)<br />

37


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Ganz ambitionierte Gemeinden haben mittlerweile<br />

das Problem, den Stromüberschuss ins<br />

Netz einzuspeisen. Wie ist das trotz hoher Investitionen<br />

seitens der E-Steiermark möglich?<br />

Das Stromnetz ist der Enabler der Energiewende.<br />

Wer »Ja« sagt zu Ökostrom, muss<br />

auch »Ja« sagen zum Netzausbau. Und es<br />

sind massive Investitionen notwendig, um<br />

den Sonnenstrom überall dort »abzuholen«,<br />

wo er erzeugt wird. Wir investieren bis<br />

2030 rund 1,2 Milliarden in die Aufrüstung<br />

und den Umbau des über 32.000 Kilometer<br />

langen steirischen Stromnetzes.<br />

Die »alte Generation« an Solarmodulen hat noch<br />

anständig gesummt und gebrummt. Ist das nun<br />

besser?<br />

Natürlich. Jene Module, die heute verbaut<br />

werden, sind bereits um ein Vielfaches moderner<br />

als die der »alten Generation«. Allein<br />

schon die Größe ist hierbei entscheidend:<br />

bereits eine Standardmodulf läche von 1,8<br />

m 2 produziert eine Leistung von 400 Wp.<br />

Kann man auch auf den psychologischen Ef fekt<br />

bauen, dass die Menschen ein höheres Verständnis<br />

für Energie aufbringen werden (und auch<br />

ef fizienter damit umgehen), wenn sie selbst<br />

kleine Kraf twerksbetreiber sind?<br />

Ja, ganz sicher. Die Bewusstseinsbildung<br />

für erneuerbare und regionale Energie ist<br />

ein ganz entscheidender Faktor für das<br />

Gelingen der Klima- und Energiewende. Je<br />

mehr wir uns mit dem Thema beschäftigen,<br />

umso mehr achten wir darauf, woher unsere<br />

Energie kommt und wie wir effizienter<br />

mit ihr umgehen können.<br />

Mülldeponien und Ödland soll der Photovoltaik<br />

die nötigen Prozente in der Energie-Generierung<br />

sichern. Wo sind bei uns Großprojekte geplant?<br />

DI Christian Purrer & DI (FH) Mag. (FH) Martin Graf, MBA | Vorstände Energie Steiermark<br />

in Leoben sind wir gerade in Gesprächen.<br />

Bis 2030 sollen 11 Terawattstunden zusätzlich<br />

sein. Sind das nur schwer greifbare Zahlen, oder<br />

ist das realistisch?<br />

Um die Klima-Ziele 2030 zu erreichen,<br />

braucht die Steiermark vier Mal so viele PV-<br />

Flächen wie bisher! (Ziel: 2000 MWp). Wir<br />

sind auf einem guten Weg. Beispielsweise<br />

hat sich die Landesregierung am 12. Oktober<br />

in Schladming geeinigt: 960 Hektar<br />

Fläche in 40 Gemeinden werden ab sofort<br />

im Rahmen einer strategischen Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

auf ihre Eignung in<br />

Sachen Sonnenstrom-Produktion untersucht.<br />

Solche Einigungen bringen uns dem<br />

Ziel enorm viel näher.<br />

Und was macht man mit den gesamten Projekten,<br />

wenn der Strompreis wieder den Bach runtergeht?<br />

Die Steiermark ist österreichweit unter<br />

den Top 3 Bundesländern in Sachen<br />

Sonnenstrom. Derzeit herrscht – auch<br />

ausgelöst durch die Ukraine-Krise – ein<br />

besonderer Nachfrage-Boom. Die Anzahl<br />

der PV-Beratungen ist <strong>2022</strong> gegenüber<br />

2021 um 600 Prozent gestiegen.<br />

Derzeit stehen in der Steiermark rund<br />

36.000 PV-Anlagen mit 532 Megawatt<br />

Leistung. Das entspricht der Leistung<br />

von mehr als 30 Murkraf twerken!<br />

150 Mio. Euro werden von der Energie<br />

Steiermark jährlich ins Netz investiert,<br />

um vor allem auch den Photovoltaik-<br />

Anlagenbetreibern die Einspeisung ins<br />

Netz zu ermöglichen, bis 2030 werden<br />

es rund 1,2 Milliarden Euro sein.<br />

© LEX KARELLY<br />

Es gibt mehrere Projekte, die teilweise noch<br />

in Planung sind, aber auch welche, die bereits<br />

umgesetzt werden. Beispielsweise wird<br />

eine Photovoltaikanlage in Bärnbach mit 16<br />

MW auf einer ehemaligen Aschekippe des<br />

Kohlekraftwerkes noch in diesem Jahr fertiggestellt.<br />

Es ist die größte PV-Anlage Österreichs,<br />

die ins öffentliche Netz einspeist.<br />

Mit den Eigentümern einer »Deponie«-fläche<br />

Das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit wird<br />

nicht abnehmen, die Klimawende wird<br />

die zentrale Herausforderung für uns alle<br />

bleiben. Und angesichts aller vorliegenden<br />

Prognosen ist klar, dass die Energiepreise<br />

in den kommenden Jahren zwar wieder<br />

leicht nach unten gehen können, aber mit<br />

Sicherheit nie mehr das Niveau erreichen,<br />

das wir 2019 hatten.<br />

ENERGIE STEIERMARK AG<br />

Leonhardgürtel 10 | 8010 Graz<br />

www.e-steiermark.com<br />

38


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

EIN ABO ZUM<br />

VERLIEBEN!<br />

Text: Martin G. Wanko<br />

© VOGL + CO<br />

Miete dein Auto: Anja Gruber, VOGL + CO Geschäftsführer Gerald Auer und Oliver Wieser, Rafael Krammer<br />

Was ist das? Es ist eine clevere<br />

Alternative zum Kauf oder<br />

Leasing. Es macht mich wirklich<br />

flexibel, weil ich mich nur<br />

3 Monate binden muss und ich<br />

weiß haarscharf, wie viel es<br />

mich kostet. Nein, das ist nicht<br />

Ihre neue Beziehung, sondern<br />

die Rede ist vom Auto-Abo,<br />

kurz gesagt: Ein Auto wird<br />

für einen gewissen Zeitraum<br />

gemietet – ohne weitere Verpflichtungen.<br />

Gerade für die junge Generation<br />

oder ganz einfach für Personen,<br />

die sich um ein neues Auto umschauen,<br />

ist das Auto-Abo eine<br />

tatsächliche Alternative zum Kauf<br />

oder Leasing. »Unser Auto-Abo ist im<br />

höchsten Ausmaß flexibel: Der Kunde<br />

kommt zu uns oder kann sich online<br />

sein Wunschmodell aussuchen und<br />

buchen. Das Mindestabo beträgt 3<br />

Monate und unser Kunde kann sich in<br />

Folge entscheiden, ob er verlängern will<br />

oder nicht« so der VOGL+CO Geschäftsführer,<br />

Mag. Gerald Auer.<br />

Der eigentliche Pluspunkt ist die<br />

einmalige Kostentransparenz:<br />

»Im Basispreis sind neben der Miete<br />

des Modells<br />

und einer<br />

Kilometerpauschale<br />

auch<br />

alle Gebühren<br />

wie Vollkasko,<br />

Service oder<br />

Reifenwechsel<br />

inbegrif fen«,<br />

so Gerald<br />

Auer. Gestartet<br />

wird<br />

zurzeit bei<br />

€ 399 im Monat<br />

für einen<br />

Klein-PKW oder ein günstiges<br />

Elektroauto, mit einer Kilometerpauschale<br />

von 1600 km im Monat.<br />

Hier kann man dann schon eine<br />

gewisse Freiheit genießen!<br />

»Endlich eine Möglichkeit, um Wesentliches<br />

auszuprobieren! Passt das<br />

Auto zu meinem Lebensstil? Habe ich<br />

überhaupt den Bedarf, langfristig ein<br />

Auto zu besitzen? Oder ist ein anderes<br />

Modell für mich geeigneter?«<br />

Eines ist<br />

ganz sicher:<br />

Das Auto-Abo<br />

ist für die<br />

Elektromobilität<br />

der Türöffner,<br />

um<br />

eine natürliche<br />

Skepsis<br />

zu überwinden,<br />

ist sich<br />

Gerald Auer<br />

sicher: »Wie<br />

geht es mir mit<br />

der Reichweite?<br />

Reicht meine Infrastruktur zu Hause?<br />

Welche Kosten kommen auf mich zu?<br />

Mit einer Miete von 3-6 Monaten weiß<br />

ich, wohin ich will. Zusätzlich muss<br />

ich um keine staatlichen Förderungen<br />

ansuchen, sondern kann mich wirklich<br />

auf das Elektroauto einlassen.«<br />

»Experten gehen<br />

davon aus, dass das<br />

Auto-Abo künftig das<br />

Leasing überholen<br />

wird – nutzen statt<br />

besitzen – ist das<br />

Zauberwort.«<br />

Mag. Gerald Auer<br />

Darüber hinaus bietet der E-Mobility-Profi<br />

VOGL+CO hier eine<br />

Zusammenarbeit mit der »Strombox«<br />

an, echte Profis in Sachen<br />

Photovoltaik. »Hier kommen<br />

Spezialisten zu unseren Kunden nach<br />

Hause und beraten sie, welche Infrastruktur<br />

möglich ist und können auch<br />

die Installation der Anlage vornehmen«,<br />

so Gerald Auer. Der Vorteil<br />

ist in diesem Falle eine kostenlose<br />

Erstberatung.<br />

Die Energie Steiermark bietet als<br />

VOGL+CO-Kooperationspartner<br />

optimale auf die Kundenbedürfnisse<br />

angepasste Ladekarten an.<br />

So steht dem Auto-Abo-Fahrer<br />

das verzweigteste Netz in der<br />

Steiermark zur Verfügung.<br />

VOGL + CO<br />

Schießstattgasse 65<br />

8010 Graz<br />

+43 316/80-80-0<br />

office@vogl-auto.at<br />

www.vogl-auto.at<br />

39


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Neue Geräte<br />

E-Mobility ist unsere Zukunf t.<br />

Mit innovativen Produkten macht<br />

sie wirklich Spaß – und das für<br />

die ganze Familie!<br />

Xiaomi<br />

Scooter 3<br />

Unsere Tochter Elly bekommt<br />

mit ihren 10 Jahren den Xiaomi<br />

Scooter 3 geschenkt. Mit rund 13<br />

kg ist der Scooter für Elly leicht zu<br />

transportieren und auch ein gutes<br />

Einsteigermodell in die Welt der<br />

E-Mobility. Der Xiaomi Scooter 3<br />

hat eine Reichweite von 30 km.<br />

Für unseren 14-jährigen Sohn darf<br />

es schon ein etwas schnelleres Gerät<br />

sein, da er mit dem Thema E-Mobility<br />

schon vertraut ist. Der Ninebot<br />

G30 LE schien mir schon beim letzten<br />

MediaMarkt Besuch die perfekte<br />

Wahl. Mit 40 km Reichweite, einer<br />

Normleistung von 350 Watt, einer<br />

Steuer-App für die Feinabstimmung,<br />

einer Trommelbremse vorne und<br />

einer elektronischen Bremse hinten,<br />

ist das Modell genau das richtige<br />

Spielzeug für Kevin!<br />

Nun zu meiner Frau, die ich gerne<br />

mit einem qualitativ hochwertigen<br />

Damenfahrrad überraschen will. Das<br />

Fischer Viator 5.0i Lady Trekking muss<br />

es sein. Dank des herausnehmbaren<br />

Akkus muss das Rad nicht zur Ladestation,<br />

ein Mittelmotor und natürlich<br />

hydraulische Scheibenbremsen<br />

sorgen für die nötige Power sowie<br />

Sicherheit. Dieses Lady Trekking<br />

Bike bietet alles, was ein Trekkingbike<br />

braucht. Mit dem komfortablen<br />

Sitz sind auch längere Strecken kein<br />

Thema und bei Erschöpfung bietet<br />

der integrierte Kraftsensor des<br />

Motors die nötige Unterstützung.<br />

Last, not least, mein neues<br />

DOC Green Mountainbike HT!<br />

Hinten ohne Dämpfer, dafür hat<br />

es vorne eine Suntour XCT-<br />

Gabel. Die Schaltung<br />

kommt von Shimano<br />

und der Hinterradmotor<br />

wurde ebenfalls<br />

in Japan konzipiert.<br />

Das hochwertige Akkupack<br />

von LG müsste<br />

sich nicht verstecken,<br />

ist aber ganz im Sinne<br />

des robusten Gesamtkonzepts<br />

voll in den doppelwandigen<br />

Aluminiumrahmen integriert<br />

– damit jedes Terrain mein Terrain<br />

ist. Ganz wichtig ist hier für mich<br />

die Reichweite von 110 km, um meine<br />

Ziele zu erreichen.<br />

Nachhaltigkeit ist aber nicht nur bei<br />

der Mobilität ein Thema. Der <strong>Winter</strong><br />

kommt und alle sind aufgefordert,<br />

Energie zu sparen und eben auch auf<br />

Nachhaltigkeit zu achten. Energieeffiziente<br />

Haushaltsgeräte sind durchaus<br />

wünschenswert, erkennbar sind<br />

sie an entsprechenden Kennzeichnungen.<br />

Ninebot<br />

G30 LE<br />

Fischer<br />

Viator 5.0i<br />

Lady Trekking<br />

DOC Green<br />

Mountainbike HT<br />

40


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

weniger<br />

Energie.<br />

AEG<br />

L8FED70690<br />

Frontlader<br />

Waschmaschine<br />

SIEMENS<br />

SX85TX00CE<br />

Geschirrspüler<br />

ELEKTRA BREGENZ<br />

TKFM 84050<br />

Wärmepumpentrockner<br />

8kg<br />

Die AEG L8FED70690 Frontlader<br />

Waschmaschine zum<br />

Beispiel trägt das grüne<br />

MediaMarkt »BetterWay«-<br />

Logo. Anhand verschiedener<br />

Nachhaltigkeitskriterien,<br />

wie beispielsweise<br />

sozialverträgliche Fertigung,<br />

verwendete Materialien, Energieeffizienz,<br />

Emissionen und Recyclingfähigkeit,<br />

werden Produkte<br />

geprüft, ob sie diese gesetzten<br />

Anforderungen erfüllen. Die AEG<br />

L8FED70690 Frontlader Waschmaschine<br />

überzeugt neben einem<br />

geringen Energieverbrauch durch<br />

eine automatische Waschmitteldosierung<br />

und einen geringen Wasserverbrauch.<br />

Auch beim Kühlschrank ist die neue<br />

Effizienz spürbar. Der SAMSUNG<br />

RB38A7B6AS9/EF ist eine Kühl- und<br />

Gefrierkombination. Ganz entscheidend<br />

ist hier die Rückwand<br />

aus Metall, anstelle des üblichen<br />

Kunststoffs. Dies nennt sich »Metall<br />

cooling« und hilft den Kühlschrank<br />

nach der Öffnung schnell wieder<br />

auf die vorhergesehene Temperatur<br />

zu kühlen. Positiv ist auch die<br />

Feuchtigkeitssteuerung, die das<br />

Gemüse länger frisch hält. Kleiner<br />

Tipp: Oft reicht es, den Kühlschrank<br />

auf Stufe 2 einzuschalten. Mit 7<br />

Grad bleiben die Nahrungsmittel<br />

wunderbar frisch.<br />

Vom Kühlschrank ist es auch<br />

zum Geschirrspüler nicht weit.<br />

Der SIEMENS SX85TX00CE besticht<br />

durch eine ausgezeichnete<br />

Energieeffizienz (A) und geringen<br />

Wasserverbrauch. Auch er ist ein<br />

»BetterWay«-Produkt und hat so<br />

manch kleines Extra parat: Die<br />

varioSchublade ist eine zusätzliche<br />

Beladungsebene. Durch ihre spezielle<br />

Form bietet sie Platz für kleine<br />

Geschirrteile, wie z.B. Espressotassen.<br />

Aber das Wichtigste zuletzt:<br />

Der integrierte Motor ist leise und<br />

so kann ein nächtliches Spülen keine<br />

Nachtruhe stören.<br />

Wer gerne platzsparend und effizient<br />

seine Wäsche trocknen will,<br />

der ist mit dem ELEKTRA BREGENZ<br />

TKFM 80450 Wärmepumpentrockner<br />

gut beraten. Mit einem Ladevolumen<br />

von 8 Kilogramm, sowie mit<br />

der Energieklasse A+++, zeichnet<br />

sich das Model durch höchste Energieeffizienz<br />

aus. Seine 16 unterschiedlichen<br />

Programme liefern für<br />

jeden Bedarf und jedes Kleidungsstück<br />

das optimale Ergebnis.<br />

SAMSUNG<br />

RB38A7B6AS9/EF<br />

Kühlschrank<br />

presented by<br />

Shopping City Seiersberg 9<br />

8054 Seiersberg<br />

www.mediamarkt.at<br />

Salzburger Straße 1<br />

8940 Liezen<br />

Bahnhofplatz 1<br />

9400 Wolfsberg<br />

FOTOS: © MEDIAMARKT<br />

41


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Heizen<br />

mit HERZ<br />

& Verstand<br />

Vier getrennte Wohneinheiten,<br />

350 Quadratmeter und 1000 Meter Seehöhe:<br />

Heizungstausch ist angesagt. Ein einheitliches<br />

HERZ Pellets-Heizsystem bietet die nachhaltigste<br />

Möglichkeit, selbst komplexere<br />

Wohnkonzepte einfach zu beheizen.<br />

Text: Birgit Krenn<br />

Fotos: Florian Lierzer<br />

1 Die Ölheizung hat ausgedient. 2 Auch diese Mauer muss weichen. 3 Das Pelletslager nimmt Form an …<br />

42


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Wolfram Lampel | Gebietsvertreter & Kundenbetreuer bei Herz<br />

»Dass unsere Heizsysteme<br />

auch online aus der Distanz<br />

gesteuert werden können, ist<br />

ein riesiges Plus für unsere<br />

Kunden und die Umwelt.«<br />

Ein »g'standenes« Haus soll's sein und die motivierende<br />

Idee dahinter, einer alten Substanz neues Leben einzuhauchen.<br />

Und wenn es sich schon um neues Leben<br />

dreht, steht die Nachhaltigkeit an erster Stelle und in<br />

diesem Kontext die Heizung als Herz des Wohnprojekts<br />

der Familie Lierzer. Das kürzlich erworbene Holzhaus<br />

aus den 1950er-Jahren, thronend auf Steinmauern aus<br />

Schiefer, mit angrenzender Werkstatt, Ferienwohnung<br />

und einem Studio, steht in Trahütten und wurde bisher<br />

mit Öl beheizt. Das soll sich nun ändern.<br />

Zauberwort Sanierung<br />

»Dass wir weg wollen von fossilen Brennstoffen, war von<br />

Anfang an klar«, so Bauherr Florian Lierzer. Ein wesentliches<br />

Augenmerk galt dem Komfort, denn in Zukunft<br />

wird das Holzhaus nicht nur Wohnort der Familie sein,<br />

sondern auch ein Arbeitsplatz. Wissend, dass auf 1000<br />

Metern auch andere Temperaturen herrschen, als im Tal<br />

oder gar in der Stadt, suchten die Lierzers den Weg zum<br />

Fachmann, denn »bei der Heizung spielen 5 Grad mehr oder<br />

weniger unter Umständen schon eine Rolle«, und das bestätigt<br />

auch der HERZ Fachmann Wolfram Lampel. Seit 14<br />

Jahren berät er als Gebietsvertreter bei HERZ Kund*innen<br />

zu Biomasseanlagen und Wärmepumpen.<br />

Grüne Energie<br />

Gemeinsam entschlossen sie sich nach ausführlichen Gesprächen<br />

für ein nachhaltiges Pellets-Heizsystem. Erneuerbare<br />

Energie ist zeitgemäß und wird gefördert – und<br />

das sind nicht die einzigen Vorteile: »Man kann die Pellets-<br />

Heizung einfach an die Leitung anschließen und an bestehende<br />

Heizkörper dranhängen«, weiß Florian Lierzer jetzt. »Mit<br />

HERZ fand ich das passendes System für unsere Bedürfnisse<br />

und Herr Lampel war of fen für alle Fragen und hatte für jegliche<br />

Anforderungen die entsprechenden Lösungsvarianten parat. Wir<br />

fühlten uns rundum gut beraten.« Lampel ergänzt: »Ein wesentliches<br />

Tool ist heute der Online-Zugrif f auf das Heizsystem.<br />

Es ermöglicht die Visualisierung aus der Ferne und man kann<br />

4 … und ist bald aufgemauert. 5 Das neue Heizsystem wird angeliefert. 6 Hier waren Profis am Werk.<br />

43


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Wer in eine Pelletsheizung investiert, spart<br />

langfristig Geld und hilft der Umwelt.<br />

– klimafreundlich<br />

– ohne direkte CO 2<br />

-Emission<br />

– spart in 20 Jahren mehr als<br />

20 Tonnen CO 2<br />

ein<br />

– Pellets sind ein regionales Produkt<br />

– die Holzpreise sind seit Jahren<br />

wesentlich stabiler als z.B. beim Öl<br />

– Förderprogramme durch Land<br />

& Bund motivieren<br />

Modernes Design, einfache Bedienung und<br />

hohe Wirtschaftlichkeit: Der Heizkessel,<br />

für den sich die Familie Lierzer entschieden<br />

hat, nennt sich pelletstar 10-60 und ist<br />

europaweit etabliert und im Einsatz.<br />

– umweltfreundlich<br />

– vollautomatisch<br />

– kleine Abmessungen &<br />

geringer Platzbedarf<br />

– sparsam im Betrieb<br />

– hoher Wirkungsgrad<br />

– automatische Reinigung<br />

des Wärmetauschers<br />

– automatische Reinigung<br />

der Brennkammer<br />

Alle weiteren Informationen auf www.herz-energie.at<br />

Heiz- und Warmwassertemperatur regeln. Im Notfall kann hier<br />

auch der HERZ Kundendienst aus der Ferne helfen und über das<br />

Tool Einstellungen korrigieren oder prüfen.«<br />

Das Eingemachte<br />

Damit der Kesseltausch zum Rundum-Sorglos-Paket wird,<br />

wurde Florian Lierzer die Installationsfirma Helmut Flock<br />

aus der Region empfohlen: »Dafür war ich wirklich sehr dankbar!<br />

Der Einbau des Heizkessels steht und fällt mit der Montage.<br />

Leitungen und Pumpsysteme brauchen eben ihren Platz. Ich<br />

hatte schon eine leichte Panik, ob all das in unseren kleinen Keller<br />

hineinpassen würde – womöglich würde schon allein der Kellerabgang<br />

zu eng sein? War er zum Glück nicht. Wir mussten zwar<br />

– ganz nach dem zuvor erarbeiteten Plan von Installateur Helmut<br />

Flock – eine Mauer stemmen, aber dafür hat unser neues Herzstück<br />

seinen fixen Platz und versorgt uns mit wohliger Wärme<br />

an kalten Tagen.« Durch die Verteilung in Heizkreise kann<br />

jeder zu beheizende Raum unterschiedlich temperiert<br />

werden, was »ganz in unserem energiesparenden Sinn ist, weil<br />

derzeit zum Beispiel Studio und Ferienwohnung unbewohnt und<br />

kalt bleiben.« Als am Tag der Inbetriebnahme die online georderten,<br />

aus regionalen Rohstoffen produzierten Pellets<br />

geliefert werden, »fühlt sich alles gut und richtig an«, erinnert<br />

sich Florian Lierzer. »Ich bin glücklich darüber, dass ich durch<br />

diese Neuanschaf fung einen nachhaltigen Beitrag leisten kann.«<br />

Geförderte Wärme<br />

Florian und seine Familie haben smart investiert und<br />

werden dabei auch unterstützt: Einerseits wird aufgrund<br />

des abgestimmten Systems die Anlage mit höchster<br />

Effizienz und den damit einhergehenden Kosteneinsparungen<br />

betrieben. Andererseits sind die Mitarbeiter von<br />

HERZ bestens vertraut mit den Förderprogrammen der<br />

Bundesregierung. Wolfram Lampl empfiehlt den Lierzers<br />

die Sanierungsoffensive »Raus aus dem Öl« und steht mit<br />

seinem Know-how beim Ansuchen zur Seite.<br />

7 Das Herzstück der Heizung:<br />

Der pelletstar 45 TC<br />

8 Wärme wird nach Bedarf in<br />

die Wohnräume aufgeteilt.<br />

9 Fachmänner ziehen die Fäden …<br />

44


Entgeltliche Einschaltung<br />

HERZ Energietechnik GmbH<br />

Herzstraße 1, 7423 Pinkafeld<br />

+43 (0)3357 / 42840 – 0<br />

office-energie@herz.eu<br />

Musik verbindet die Herz-<br />

Gruppe & das NHM Wien.<br />

www.herz-energie.at<br />

pelletstar 45 TC<br />

© NHM WIEN / ALICE SCHUMACHER<br />

DI Christian Fischer (Leiter Gebäude & Sicherheit, NHM Wien), Dr. Katrin Vohland (Generaldirektorin<br />

& wissenschaftliche Geschäftsführerin, NHM Wien), Dr. Gerhard Glinzerer (Inhaber & Geschäftsführer<br />

der Herz-Gruppe), Mag. Markus Roboch (wirtschaftlicher Geschäftsführer, NHM Wien)<br />

10 … bis die Heizung einsatzbereit ist.<br />

© HERZ ENERGIETECHNIK GMBH<br />

In einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />

im Naturhistorischen Museum<br />

Wien wird die über 20 Jahre andauernde<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Museum und der Herz-Gruppe<br />

gewürdigt und ein wichtiger Schritt<br />

für die Zukunft gesetzt.<br />

Am Beginn der Beziehung zwischen<br />

dem Naturhistorischen Museum<br />

Wien (NHM Wien) und dem Herz-<br />

Konzern stand – anlässlich des 150.<br />

Todestag von Johann Strauß (Vater)<br />

im Jahre 1999 – die Idee eines Konzerts<br />

des Wiener Philharmonischen<br />

Streichquartetts, das die Herz-Gruppe<br />

finanziell unterstützte.<br />

Das NHM Wien stellte dazu sein<br />

Haus am Ring als Veranstaltungsort<br />

zur Verfügung. Diesem ersten Konzert<br />

folgten zahlreiche weitere Konzerte<br />

im NHM, die die Herz-Gruppe<br />

veranstaltete. Und so entstand die<br />

langjährige Zusammenarbeit.<br />

2021 – das Jahr der Veränderungen<br />

In einer Corona Abflachung im<br />

Oktober 2021 konnte Herz zahlreiche<br />

Gäste aus dem In- und Ausland zu<br />

einem festlichen Konzert aus Anlass<br />

des 125-jährigen Firmenbestands in<br />

das NHM laden. Aber nicht nur Corona<br />

hat die Welt verändert, die Veränderung<br />

des Klimas, verbunden mit<br />

der Aufforderung des Gesetzgebers,<br />

in allen Museen Österreichs Energie<br />

effizient und sparsam einzusetzen.<br />

Herz-Technik für das Haus am Ring<br />

Musik verbindet und so entstand<br />

gleichsam als Zugabe zum Herz-Jubiläumskonzert<br />

ein Sponsorvertrag:<br />

In dieser Vereinbarung stellt Herz<br />

gebäudetechnische Ausrüstung, vor<br />

allem Thermostatventile und Strangregulierventile,<br />

dem NHM Wien zur<br />

Verfügung. Damit werden in die<br />

Jahre gekommene Armaturen durch<br />

die neueste Technik ersetzt und so<br />

die Stromkosten vermindert werden.<br />

In der Presseaussendung des NHM<br />

Wien heißt es: »Wir freuen uns auf<br />

weitere Veranstaltungen im Museum,<br />

wenn wir unsere Gäste darauf hinweisen<br />

können, dass Herz-Produkte in diesem<br />

Haus die Verantwortung für Wärme und<br />

Wohlbefinden tragen.«<br />

»Für Herz und Herz-Mitarbeiter ist es<br />

eine Auszeichnung für dieses prachtvolle<br />

Gebäude an der Ringstraße, für wohlige<br />

Temperaturen und eine verbesserte Energiebilanz<br />

sorgen zu dürfen«, so Herz-<br />

Geschäftsführer Gerhard Glinzerer.<br />

Herz steht natürlich auch in Zukunft<br />

dem prestigeträchtigen Museum mit<br />

Rat und Tat zur Seite und freut sich<br />

auf die nächsten Konzerte, die die<br />

Herz-Gruppe unterstützen wird.<br />

45


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

© MY PELLETS<br />

G'scheit<br />

einheizen<br />

mit Pellets aus der Heimat.<br />

Text: Birgit Krenn<br />

Wer es gern warm in den eigenen vier Wänden hat,<br />

kommt früher oder später ins Grübeln und steht<br />

möglicherweise einem Heiz-Dilemma gegenüber.<br />

Ein besänf tigender Ausweg sind die in Österreich<br />

produzierten und zertifizierten »my Premium<br />

Pellets« – übrigens auch online zu haben.<br />

© MY PELLETS<br />

Umwelt- und Lifestylegedanke kommen beim<br />

Thema nachhaltige Energiequellen immer öfter<br />

an ein gemeinsames Ziel – vor allem, wenn das<br />

Gewissen an der ganz persönlichen Komfortzone<br />

kratzt, weil der <strong>Winter</strong> vor der Türe steht.<br />

Auch die Familie Lierzer hat sich eingehend mit<br />

dem Thema der nachhaltigen Energielieferanten<br />

beschäftigt, im Zuge der Recherchen auf<br />

»my Premium Pellets« gesetzt – und sogleich per<br />

Mausklick bestellt.<br />

»Mir ist es ein Anliegen, dass willige Konsumenten<br />

Nachhaltigkeit bequem und leistbar in ihren Alltag<br />

integrieren können. Je unkomplizierter, desto besser«,<br />

erklärt Geschäftsführer Matthias Kroell. Unter<br />

seinen Fittichen wird in Österreich regionales<br />

Fichten- und Tannenholz zu den ENplus-ausgezeichneten<br />

»my Premium Pellets« verarbeitet,<br />

die er im Webshop portioniert in praktischen<br />

15-Kilogramm-Säcken auf Paletten oder als lose<br />

Tankware im Silowagen anbietet. »Ein großes<br />

Plus ist auch, dass wir unseren Kunden einen guten<br />

Preis anbieten, weil wir auf Zwischenhändler verzichten<br />

und direkt zum Kunden liefern können.«<br />

Jetzt bestellen unter mypellets.at<br />

My Pellets Handels GmbH<br />

A-8552 Hörmsdorf 190<br />

+43 3466 42704<br />

premium@mypellets.at<br />

46


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

bis 2024 neu<br />

Wichtiges Zeichen<br />

gegen fossile<br />

unter 20.000 t<br />

20.000 bis 60.000 t<br />

60.000 bis 150.000 t<br />

Energieimporte<br />

Dornbirn<br />

Reuthe<br />

Imst<br />

Kundl<br />

Jenbach<br />

Reichraming Enns Jagenbach Göpfritz Amstetten Gars am Kamp<br />

Oberweis Wels<br />

Rastenfeld Martinsberg<br />

Peterskirchen Aschach<br />

Leiben bei Melk<br />

Vöcklamarkt<br />

Mattighofen<br />

Steindorf<br />

Ybbs/Donau<br />

Sollenau<br />

St. G e o rge n<br />

Pernitz<br />

Kufstein<br />

Frankenmarkt<br />

Gresten<br />

Hohenberg<br />

Aspang<br />

Gaishorn<br />

Ternitz<br />

Rohrbach<br />

© PROPELLETS<br />

Neumarkt<br />

St. M a rt i n<br />

Floing<br />

St. A nton<br />

Fügen<br />

Saalfelden<br />

Leoben<br />

Abtenau<br />

Hermagor<br />

Feistritz an der Drau<br />

Bad St. Leonhard Zeltweg<br />

Sachsenburg Haimburg Preding<br />

Unternberg Liebenfels Althofen<br />

Neue Pelletwerke in Kärnten und der Steiermark sind Teil der<br />

zukünftigen Versorgung mit Erneuerbarer Energie.<br />

Im Jahr 2021 wurden in Österreich an 40 Standorten 1,6 Millionen Tonnen Pellets<br />

produziert. Es wurden und werden, auch in Zukunft, immer mehr Pellets<br />

produziert als verbraucht. Der steigende Bedarf nach dem umweltfreundlichen<br />

Brennstoff hat eine Investitionswelle in ganz Österreich ausgelöst.<br />

Aktuell befinden sich elf neue Pelletierwerke in Bau, vier davon in Kärnten<br />

und der Steiermark. Die ersten neuen Werke haben bereits die Produktion<br />

aufgenommen und erhöhen das Angebot seit <strong>Herbst</strong> <strong>2022</strong> und tragen somit<br />

zu einer Normalisierung der Versorgung bei. Bis zum Jahr 2024 werden die<br />

dann 51 heimischen Werke an die 2,2 Millionen Tonnen Pellets produzieren,<br />

genug, um auch bei einer starken Steigerung der Nachfrage den heimischen<br />

Markt sicher bedienen zu können.<br />

Die regionale Produktion von Pellets ist in ganz Österreich fest verankert.<br />

Kärnten und die Steiermark sind hier keine Ausnahme. So werden allein in<br />

diesen beiden Bundesländern aktuell an 13 Standorten Pellets produziert,<br />

7 davon in Kärnten, 6 in der Steiermark. Bis 2024 kommen vier neue Standorte<br />

hinzu. Insgesamt steigert sich damit die produzierte Menge der kleinen<br />

Energiebündel fast um die Hälfte auf ca. 900.000 Tonnen.<br />

Die Kostenersparnis für all jene, die von einer Gas- oder Ölheizung auf Pellets<br />

umsteigen, ist nach wie vor enorm. Mit dem Blick in eine lebenswerte Zukunft<br />

für unsere Kinder und Enkelkinder ist der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen<br />

auch eine wesentliche Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel!<br />

propellets.at<br />

Produktion und Verbrauch von Pellets in Österreich<br />

443<br />

300<br />

in 1.000 Tonnen<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

0<br />

Produktion<br />

Verbrauch<br />

Auftraggeber, Quelle: proPellets Austria, Mai <strong>2022</strong><br />

1.607<br />

1.190<br />

Prognose<br />

2.600<br />

1.900<br />

2005 2010 2015 2021 2026<br />

APA-GRAFIK ON DEMAND<br />

47


Entgeltliche Einschaltung<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Wer sich was aufbaut,<br />

Wer sich was aufbaut,<br />

wird belohnt.<br />

wird belohnt.<br />

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist groß. Für mehr Power zum Start<br />

gibt Der Schritt es mit in Start!Klar die Selbstständigkeit bis zu 30.000 ist Euro groß. Förderung Für mehr von Power der Steirischen zum Start<br />

gibt Wirtschaftsförderung es mit Start!Klar bis SFG. zu 30.000 Euro Förderung von der Steirischen<br />

Wirtschaftsförderung SFG.<br />

Jetzt<br />

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portal.sfg.at<br />

www.sfg.at/foerderung<br />

www.sfg.at/foerderung


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Ein passendes Weihnachtsgeschenk für alle Mitarbeiter*innen zu finden, stellt viele Unternehmen<br />

jedes Jahr vor Herausforderungen. Einerseits möchte man sich für den Einsatz der<br />

Kolleg*innen im laufenden Jahr bedanken, andererseits müssen Ausgaben wohl überlegt<br />

sein. Mit dem GrazGutschein können die Bedürfnisse von Arbeitgeber*innen sowie Arbeitnehmer*innen<br />

berücksichtigt werden.<br />

Der GrazGutschein als<br />

beitragsfreies Geschenk<br />

sofort zuhause ausgedruckt<br />

oder digital eingelöst werden.<br />

Jetzt gleich zum GrazGutschein als<br />

steuerfreies Geschenk informieren unter:<br />

holding-graz.at/grazgutschein-b2b<br />

© HOLDING GRAZ/FOTO FISCHER<br />

Geschenke an die Belegschaft<br />

können nämlich als Betriebsausgaben<br />

geltend gemacht<br />

werden. Die Maximalhöhe<br />

dieser steuer- und beitragsfreien<br />

Sachzuwendungen<br />

betragen 186 Euro pro Person.<br />

Damit die Steuerbefreiung<br />

tragend wird, gilt es für<br />

Unternehmen zu beachten,<br />

dass die Geschenke nicht in<br />

Bargeld abgelöst werden können<br />

und der Sachwert im Vordergrund<br />

steht – daher eignet<br />

sich der GrazGutschein dafür<br />

optimal. Ab einem Einkauf im<br />

Wert von 1.000 Euro, erhalten<br />

Unternehmen zusätzlich 2 %<br />

Rabatt, ab 5.000 Euro sogar<br />

3 % Rabatt. Der GrazGutschein<br />

ist im Onlineshop oder<br />

in einer der Verkaufsstellen in<br />

einer Stückelung von 10 Euro<br />

erhältlich, die Print@Home-<br />

Variante ist gänzlich variabel,<br />

kann individuell gestaltet,<br />

In ganz Graz einlösbar<br />

Für die Beschenkten ist der<br />

GrazGutschein eine tolle<br />

Möglichkeit, den Gutschein<br />

im Grazer Stadtgebiet quasi<br />

als »Bargeld« nutzen zu können.<br />

Der beliebte Einkaufsgutschein<br />

ist in rund 800<br />

Betrieben einlösbar – somit<br />

findet jede:r das passende<br />

Geschenk. Ob ausgedehnte<br />

Shoppingtouren, ein<br />

entspannter Friseur- oder<br />

Kosmetikbesuch oder ein<br />

schmackhaftes Essen in<br />

einem Grazer Gastronomiebetrieb:<br />

Der GrazGutschein<br />

bietet als »Grazer Währung«<br />

eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Einlösemöglichkeiten.<br />

Damit wird sowohl den Mitarbeiter*innen,<br />

als auch der<br />

regionalen Wirtschaft etwas<br />

Gutes getan.<br />

Alle Infos zum GrazGutschein, zu den<br />

Verkaufsstellen sowie zum Onlineshop unter:<br />

holding-graz.at/grazgutschein<br />

49


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Kinderwünsche<br />

schreiben die<br />

Zukunft.<br />

Text: Birgit Krenn<br />

© PEXELS/ KSENIA CHERNAYA<br />

50


Entgeltliche Einschaltung<br />

40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Das Kinderwunsch Institut Schenk GmbH | Am Sendergrund 11, 8143 Dobl | +43 (0) 3136 55 111 | of fice@kinderwunsch-institut.at<br />

© FLORIAN LIERZER<br />

Der frisch habilitierte Privatdozent<br />

Dr. Michael Schenk kümmert sich<br />

mit Empathie und Wissen um die<br />

lang gehegten Kinderwünsche seiner<br />

Patient*innen, ganz nach dem Leitspruch<br />

»Unser Herz schlägt für die<br />

Zukunf t unserer Kinder.«<br />

Frauen haben im Laufe ihres Lebens<br />

viele Entscheidungen zu treffen. Wenn<br />

es um Kind oder Karriere geht, wird oft<br />

der zeitliche Aufschub einer Schwangerschaft<br />

vorgezogen. Frau will im<br />

Idealfall schließlich nicht nur für eine<br />

funktionierende Partnerschaft sorgen,<br />

sondern auch für eine finanziell möglichst<br />

unabhängige Basis – das Baby soll<br />

es schließlich so gut wie möglich haben.<br />

Meistens steckt zu diesem Zeitpunkt der<br />

Kinderwunsch auch noch in den Kinderschuhen<br />

und entwächst diesen nach und<br />

nach. Nebenbei tickt die biologische Uhr<br />

und selbstverständlich erinnert auch die<br />

Verwandtschaft an das fehlende Kind.<br />

Der Druck wird größer.<br />

Entspannt schwanger werden<br />

Biologisch gesehen ist ein gesunder<br />

Körper die beste Voraussetzung für<br />

Nachwuchs. Mit den Jahren erfährt der<br />

Mensch unter Umständen Krankheiten,<br />

ein etwaiger ungesunder Lebensstil<br />

könnte sich auswirken, genau wie<br />

Stress oder andere seelische Belastungen<br />

– allesamt Faktoren, die eine Schwangerschaft<br />

vor allem ab Mitte Dreißig<br />

erschweren, so die Statistik. »Nebenbei<br />

kommen dann auch noch die wenigen fruchtbaren<br />

Tage im 28-Tage-Zyklus einer Frau ins<br />

Spiel«, so Michael Schenk vom Kinderwunsch<br />

Institut in Dobl. Als ärztlicher<br />

Leiter weiß er um die verschiedensten<br />

Funktionen im Körper einer Frau, die<br />

untersucht werden müssen, wenn der<br />

Kinderwunsch kein Traum bleiben soll.<br />

So ist beispielsweise das Zyklusmonitoring<br />

ein wesentliches Tool, bei dem<br />

neben dem individuellen Zyklus- und<br />

Hormonhaushalt auch das entspannte<br />

Schwangerwerden im Fokus steht: Das<br />

optimale Zeitfenster für die maximale<br />

Chance auf eine Befruchtung wird<br />

in dem Monitoring berechnet. Einen<br />

Schritt früher setzt der Fertibot an:<br />

Mit ihm werden neue Maßstäbe bei der<br />

Früherkennung von möglichen Schwierigkeiten<br />

mit der Fruchtbarkeit gesetzt.<br />

Die Anwendung ist denkbar einfach,<br />

digital sowie anonym – und über die<br />

Website des Kinderwunsch Instituts<br />

erreichbar.<br />

Akademisch ausgezeichnet<br />

»Unsere zertifizierte Qualität, die sich aus<br />

einfühlsamer Betreuung und Forschung<br />

zusammensetzt, hält sich seit Jahren und<br />

entspricht top-aktuellen Technologien. Wir<br />

bieten unseren Patientinnen ausschließlich<br />

die bestmögliche Versorgung«, sagt Schenk.<br />

Kürzlich wurde der Facharzt für klinische<br />

Embryologie von der Med Uni Graz<br />

zum Privatdozenten<br />

habilitiert: »Diese<br />

Ehre verdanke ich auch<br />

der wissenschaftlichen<br />

Leistung meines Teams<br />

im Kinderwunsch Institut<br />

und dem Vertrauen<br />

meiner großartigen<br />

Patient*innen.«<br />

Apropos wissenschaftliche<br />

Leistung:<br />

Priv. Doz. Dr. Michael<br />

Schenk kümmert<br />

sich nicht nur um die<br />

künftigen Familienmitglieder<br />

seiner Patient*innen,<br />

sondern<br />

auch um die Zukunft<br />

des Kinderwunsch<br />

Instituts: »Im Kontext<br />

der Med Uni Graz<br />

engagiere ich mich in der<br />

Ausbildung qualifizierter<br />

Nachwuchstalente,<br />

denn das perfekte Zusammenspiel<br />

motivierter<br />

Spezialist*innen ist in<br />

unserem Fach ein ausschlaggebender<br />

Faktor.«<br />

© FLORIAN LIERZER<br />

© FLORIAN LIERZER<br />

Seit September glänzt das<br />

Kinderwunsch Institut mit seiner<br />

neuen Website, auf der Sie aktuelle<br />

Informationen, Wissenswertes<br />

zu den Themen Kinderwunsch,<br />

Fruchbarkeit, Fertibot sowie<br />

Zyklusmonitoring finden.<br />

Außerdem kann in wenigen<br />

Schritten ein aufklärendes Erstgespräch<br />

organisiert werden –<br />

vor Ort oder als Videocall.<br />

kinderwunsch-institut.at<br />

51


40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

© UNI GRAZ/TZIVANOPOULOS<br />

Ausreden<br />

sind menschlich.<br />

© OEKOM VERLAG<br />

Thomas Brudermann<br />

»Die Kunst der Ausrede«<br />

256 Seiten | 22,00 €<br />

oekom Verlag<br />

Wie sind Sie auf dieses Thema<br />

gestoßen?<br />

Ich arbeite seit über 10 Jahren als<br />

Nachhaltigkeitsforscher und Psychologe<br />

an der Uni Graz. Bei Klima und Umweltschutz<br />

begegne ich dabei einem<br />

interessantem Widerspruch: So gut<br />

wie alle Menschen halten sich selbst<br />

für umweltfreundlich und befürworten<br />

Klimaschutz. Trotzdem sehen wir<br />

davon in der Praxis relativ wenig.<br />

Warum sucht der Mensch nach<br />

Ausreden?<br />

Das hat in diesem Fall mit unserem<br />

positiven Selbstbild zu tun. Wenn wir<br />

uns für umweltfreundlich halten und<br />

dann einen SUV fahren oder regelmäßig<br />

in den Urlaub f liegen, passt<br />

offensichtlich was nicht zusammen.<br />

Wir brauchen also so etwas wie Rechtfertigungen<br />

– oder eben überspitzt<br />

formuliert »Ausreden«, mit denen wir<br />

uns selbst unsere kleinen Klimasünden<br />

erklären.<br />

Welche Konsequenz hätte ein<br />

Leben ohne Ausreden?<br />

Ohne Ausreden ist es weniger bequem.<br />

Wenn unsere Einstellungen nicht mit<br />

unserem Verhalten zusammenpassen,<br />

dann führt das laut psychologischer<br />

Theorie zu einer unangenehmen<br />

kognitiven Dissonanz. Die können<br />

wir auflösen, indem wir Einstellungen<br />

oder Verhalten ändern. Verhaltensänderungen<br />

sind aber oft schwierig,<br />

besonders wenn sich nicht auch etwas<br />

an unseren Lebensumständen gerade<br />

etwas ändert. Und Einstellungen sind<br />

relativ stabil, die ändert man auch<br />

nicht oft. Einfacher ist es, die Kluft<br />

zwischen klimafreundlichem Denken<br />

und klimaschädlichem Handeln mit<br />

Rechtfertigungen zu überbrücken.<br />

Warum haben wir mit dem Verzicht<br />

immer so große Probleme?<br />

Verlustaversion ist bei den meisten<br />

Menschen stark ausgeprägt, und Verzicht<br />

fühlt sich an wie Verlust. Wir sind<br />

kurzfristig zu Verzicht bereit, wenn<br />

wir darin einen Sinn sehen – z.B. bei<br />

einer Energieknappheit sorgsamer<br />

mit Energie umgehen. Als langfristige<br />

Vision ist Verzicht aber untauglich.<br />

Gerade die Pandemie hat die<br />

Menschen regelrecht »lebensgierig«<br />

und unvernünf tig gemacht.<br />

Was spricht dagegen?<br />

Das ist eine ganz normale Reaktion,<br />

wurde über die Jahrhunderte sogar<br />

institutionalisiert. Vor der Fastenzeit<br />

kommt der Fasching, nach der<br />

Fastenzeit das Fastenbrechen. Bei<br />

beidem wird gerne über die Stränge<br />

geschlagen.<br />

Es zeigt aber auch eines: Wir Menschen<br />

wollen uns nicht andauernd<br />

schlecht fühlen müssen. Viele können<br />

auch die ganzen Klimaschreckensmeldungen<br />

nicht mehr hören, und<br />

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40PLUS | HERBST/WINTER <strong>2022</strong><br />

Der Nachhaltigkeitsforscher & Psychologe Thomas Brudermann<br />

brachte mit »Die Kunst der Ausrede« ein kurzweiliges Sachbuch<br />

heraus. Er analysiert die Schwachstellen im Menschen auf eine<br />

durchaus unterhaltende Weise und macht von Anfang an klar:<br />

Solange wir von der Ausrede leben, wird sich in der<br />

Klimakrise nicht viel ändern.<br />

wenn jemand mit dem moralischen<br />

Zeigefinger kommt, löst das in uns<br />

Ablehnung aus. Ich habe das Buch ja<br />

deshalb auch aus einem humorvollen,<br />

selbstironischen Blickwinkel heraus<br />

geschrieben. Wir dürfen auch über<br />

ernste Themen lachen.<br />

Läuf t man nicht auch Gefahr,<br />

wenn man ein Leben ohne Ausrede<br />

lebt, dass einem in gewissen<br />

Punkten das Leben an Reiz verliert?<br />

(Dann gibt es doch keinen<br />

neuen Laufschuhe, weil der in<br />

Vietnam erzeugte Schuh gegen<br />

viele Punkte verstößt und doch<br />

keinen neuen Jahrgangswein aus<br />

Südafrika, obwohl er Bio ist usw.)<br />

Ich würde den Reiz des Lebens nicht<br />

an Ausreden festmachen. Die Ausreden<br />

sind ja nur eine Manifestation<br />

unserer inneren Widersprüche, die<br />

uns zu dem machen, was wir sind.<br />

Bei Konsumentscheidungen sind<br />

wir außerdem nicht in der Lage,<br />

alle möglichen Kriterien in unsere<br />

Entscheidung miteinzubeziehen. Da<br />

braucht es auch eine gewisse Portion<br />

Pragmatismus.<br />

Machen kleine Ausreden (= kleine<br />

Schwächen) den Menschen nicht<br />

auch ein bisschen sympathisch?<br />

Ausreden sind menschlich. Wenn ich<br />

in meinem Buch diese ganzen Ausf<br />

lüchte beschreibe, nehme ich mich<br />

selbst nicht aus. Und ja, ich finde<br />

mich selbst trotz meiner Ausreden,<br />

relativ sympathisch.<br />

Ich bin in meiner Umgebung<br />

schon als »Müllnazi« bekannt.<br />

Das kann ein Abendessen unter<br />

Freunden ziemlich anstrengend<br />

machen. Droht die Klimawende<br />

zu scheitern, weil wir lieber<br />

ungemütlichen Situationen im<br />

Freundeskreis aus dem Weg<br />

gehen?<br />

Einerseits halte ich Diskussion zu<br />

Klima- und Umweltthemen für wichtig,<br />

auch im Freundeskreis. Andererseits<br />

halte ich es für keine besonders<br />

gute Idee, die Verantwortung für die<br />

Klimawende nur auf Einzelpersonen<br />

abzuwälzen. Wir brauchen einfach<br />

Strukturen, innerhalb derer Klimafreundlichkeit<br />

leichtfällt und zur<br />

Normalität wird.<br />

Der Mensch geht mit dem Vorsatz<br />

eine Bio-Hühnerkeule zu<br />

kaufen in den Supermarkt und<br />

verlässt ihn mit einem ganzen<br />

Billighuhn. Was geht hier im<br />

Kopf des Konsumenten vor, und<br />

wie kann von außen entgegengesteuert<br />

werden.<br />

Bei den meisten unserer Entscheidungen<br />

im Supermarkt geht in<br />

unserem Kopf nicht besonders viel<br />

vor. Wir haben wenig Zeit und oft<br />

wenig Lust, mit dem Einkauf viel Zeit<br />

zu verbringen. Wir kaufen, was wir<br />

immer kaufen, die Marken, die wir<br />

kennen, oder eben was auf unserer<br />

Liste steht. Und greifen nebenbei zu<br />

Dingen, die uns gerade anlachen (v.a.<br />

wenn wir hungrig einkaufen). Mit<br />

einem rationalen Entscheidungsprozess<br />

hat das meistens relativ wenig<br />

zu tun.<br />

Wo liegt für die Wirtschaf t der<br />

Anreiz einer Systemänderung?<br />

Die Wirtschaft besteht aus Menschen<br />

und ich würde meinen: Menschen<br />

haben ein Interesse daran, die<br />

auf uns hereinbrechende Katastrophe<br />

abzumildern. Welchen anderen<br />

Anreiz brauchen wir? Die einzelnen<br />

Unternehmen brauchen natürlich<br />

dann geeignete Rahmenbedingungen,<br />

um im Spannungsfeld zwischen<br />

gesellschaftlicher Verantwortung,<br />

Wirtschaftlichkeit und internationaler<br />

Konkurrenz bestehen zu<br />

können.<br />

Haben auch Sie eine Lieblingsausrede?<br />

Nein, nicht mehr. Ich habe mich<br />

eingängig damit beschäftigt und<br />

die psychologischen Mechanismen<br />

dahinter dokumentiert. Wenn mir<br />

jetzt eine Ausrede für die 10 Minuten<br />

Autofahrt zum Tennisplatz einfällt,<br />

dann weiß ich auch, dass ich mir im<br />

Grunde was vormache. Man könnte<br />

sagen: Ich habe leider aufgehört, mir<br />

meine eigenen Ausreden zu glauben.<br />

Interview: Martin G. Wanko<br />

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