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40plus Frühling 2023

40plus ist das Magazin für jeden, der aus dem immerwährenden Kreis ausbrechen möchte und mit einem lauten „JA!“ seiner Zukunft entgegenläuft. Don’t wish it, do it!

40plus ist das Magazin für jeden, der aus dem immerwährenden Kreis ausbrechen möchte und mit einem lauten „JA!“ seiner Zukunft entgegenläuft. Don’t wish it, do it!

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A U S G A B E<br />

FRÜHLING <strong>2023</strong><br />

<strong>40plus</strong> ist das Magazin für<br />

jeden, der aus dem immerwährenden<br />

Kreis ausbrechen möchte und mit<br />

einem lauten »JA!« seiner Zukunft<br />

entgegenläuft. Don’t wish it, do it!<br />

06 Auf einen Espresso in Triest. 08 Genussgut Krispel: Im Keller der Genüsse! 10 LR Seitinger: Die Wertigkeit<br />

von Lebensmitteln. 12 Die Slow-Shopping-Food-Gesellschaft. 14 Die Sackerln mit Zukunft. 16 Was kann der<br />

Markt? 18 <strong>40plus</strong> Talk: Grenzenlos war gestern. 22 Intensivstation Abfallbranche. 24 Ein Mitarbeiterrestaurant<br />

mit Weitblick 26 Abschlag im Herzen der Steiermark. 28 Elektronik ein zweites Leben schenken! 30 Mit HERZ<br />

Energie f ließen lassen. 32 Das ganze Jahr Musik mit MCG. 35 Geero – Die vernünftige Alternative. 36 TU: Neue<br />

Wege mit Beton. 39 Fossilfrei heizen und kühlen, dank Beton! 42 Urbanes Leben in Klagenfurt. 44 Mit dem LH<br />

in der Kreativwirtschaft. 48 Entspannt(er) zum Babyglück! 50 Grelle Farben mit ernstem Hintergrund.<br />

<strong>Frühling</strong> <strong>2023</strong><br />

REDUKTION.<br />

1


2<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG


<strong>40plus</strong>-magazin.com <strong>Frühling</strong> <strong>2023</strong><br />

12<br />

Die Slow-Shopping-<br />

Food-Gesellschaft<br />

36<br />

TU: Neue Wege<br />

mit Beton<br />

50<br />

Grelle Farben mit<br />

ernstem Hintergrund<br />

©PIXABAY/COULEUR<br />

© LUNGHAMMER – TU GRAZ<br />

© FLORIAN LIERZER<br />

04 Editorial.<br />

05 Vom Ottitsch!<br />

06 Auf einen Espresso in Triest.<br />

08 Genussgut Krispel: Im Keller der Genüsse!<br />

10 LR Seitinger: Die Wertigkeit von Lebensmitteln.<br />

12 Die Slow-Shopping-Food-Gesellschaft.<br />

14 Die Sackerln mit Zukunft.<br />

16 Was kann der Markt?<br />

18 <strong>40plus</strong> Talk: Grenzenlos war gestern.<br />

22 Intensivstation Abfallbranche.<br />

24 Ein Mitarbeiterrestaurant mit Weitblick.<br />

26 Abschlag im Herzen der Steiermark.<br />

28 Elektronik ein zweites Leben schenken!<br />

30 Mit HERZ Energie fließen lassen.<br />

32 Das ganze Jahr Musik mit MCG.<br />

35 Geero – Die vernünftige Alternative.<br />

36 TU: Neue Wege mit Beton.<br />

39 Fossilfrei heizen und kühlen, dank Beton!<br />

42 Urbanes Leben in Klagenfurt.<br />

44 Mit dem LH in der Kreativwirtschaft.<br />

47 So bleibt Ihre Ölheizung winterfit!<br />

48 Entspannt(er) zum Babyglück!<br />

50 Grelle Farben mit ernstem Hintergrund.<br />

53 Das Öko-Sonderausgabenpauschale.<br />

54 Big Feeling im <strong>40plus</strong>.<br />

3


Zurück<br />

in die<br />

Zukunft?<br />

© CLARISSA BERNER<br />

Vor zwei Jahren haben wir noch über die böse<br />

Ein-Euro-Ananas gesprochen, vor einem Jahr war<br />

es dann die böse Flug-Avocado, ja und plötzlich<br />

geht es um Wasserknappheit in unseren Breiten.<br />

Also ich wäre durchaus bereit, wieder über die<br />

Flug-Avocado oder die Ein-Euro-Ananas zu reden,<br />

wenn wir hier das Rad der Zeit wieder etwas zurückdrehen<br />

könnten. Sagen wir fünf Jahre.<br />

Dann wäre Putin noch in Vorbereitung seiner<br />

Gräueltaten und die Ukraine würde noch niemand<br />

so wirklich kennen, außer vielleicht die Klitschko-Brüder.<br />

Corona wäre nach wie vor ein Bier und<br />

Österreich hätte noch immer Chancen, sich für<br />

die WM in Katar zu qualifizieren. Thomas Tuchel<br />

wäre noch Chelsea-Trainer und Adi Hütter bei<br />

der Eintracht. Die Queen würde noch leben, Niki<br />

Nationale übrigens auch. Siegfried Nagl wäre noch<br />

Grazer Bürgermeister, Kurz hätte noch eine Karriere<br />

vor sich und man könnte auch schauen, dass<br />

die richtige Person im richtigen Land, zumindest<br />

nicht mehr im Amt wäre und dann würde ich vor<br />

allem in Asien verbreitete Fledermäuse zu fressen<br />

verbieten! Genau!<br />

Frei nach dem Motto »Zurück in die Zukunf t« hof fe<br />

ich, dass ich mich noch an einige Sportresultate<br />

erinnern könnte, um ein bisschen abzustauben<br />

und, naja, vielleicht noch ein paar Aktien vom<br />

Verbund kaufen, so als Sicherheit, falls alle Stricke<br />

reißen und dann wieder mit Vollgas zurück in die<br />

Gegenwart. Okay, okay, ich gebe es schon zu, nur<br />

nicht mogeln. Lassen wir Sport Sport sein und die<br />

Aktien lasse ich in der Vergangenheit, brauche sie<br />

ja in der Zukunft nicht, weil ohne Krieg die Energie<br />

nicht mehr kostet und die Inf lation in diesem<br />

Ausmaß auch nicht stattfinden würde.<br />

Aber irgendwie wäre die neue Wirklichkeit auch<br />

nicht wirklich super. Trotz aller Korrekturen,<br />

auch ohne Krieg und ohne Covid, würde sich die<br />

Wirklichkeit nicht richtig gut anfühlen, gleich wie<br />

ein Flug auf den Mond, wo man eigentlich nicht<br />

weiß warum, oder ein Kiste Wein aus Australien,<br />

die um die halbe Welt geschickt wird, weil wir<br />

hier eh keinen haben, oder … das Klima wäre mit<br />

oder ohne Krieg im A., die Verschwendung von<br />

Ressourcen hätten wir nach wie vor nicht im Griff,<br />

unser Energiehaushalt wäre nach wie vor jenseitig<br />

– so lange, bis wir die Probleme endlich selbst in<br />

die Hand nehmen. Indem wir beispielsweise eine<br />

neue Langsamkeit entdecken, eine Sinnlichkeit<br />

entwickeln in Lebensbereichen, wo es sonst keine<br />

gibt. Zum Beispiel beim mühsamen Wocheneinkauf,<br />

einmal einen Gang runterschalten und<br />

schauen, was sich ergibt. Mehr dazu erfahren Sie<br />

im Blattinneren.<br />

Martin G. Wanko, Chefredakteur<br />

Medieninhaber und Herausgeber: Madison Werbeagentur Marketing- und Werbeberatungs-GmbH, Stiftingtalstraße 60, 8010<br />

Graz, www.madison.at Herausgeber: Martin G. Wanko und Gerhard Kroell. Herstellungsort: Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße<br />

12, 3100 St. Pölten, walstead-npdruck.com. Entwicklung und Konzept: Madison Werbeagentur GmbH und Martin G.<br />

Wanko. Cover: iStockPhoto.com/malerapaso. Editorial Design: Ewald Domitner. Chefredaktion: Martin G. Wanko. Redaktion:<br />

Birgit Krenn, Julia Strempfl, Martin G. Wanko. Gastbeiträge: Georges Desrues, Petra Schachner-Kröll, Georg Wallnöfer. Fotos:<br />

Die Bildhinweise befinden sich direkt beim jeweilig verwendeten Foto. Entgeltliche Beiträge sind gem. § 26 MedienG als »entgeltliche<br />

Einschaltung« gekennzeichnet. Ein Hinweis vorab: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung<br />

männlicher und weiblicher Sprachform verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei<br />

Geschlechter.<br />

4


Vom Ottitsch!<br />

Mehr zu Oliver Ottitsch unter<br />

www.oliverottitsch.com<br />

5


© MARTIN G. WANKO<br />

Text: Georges Desrues<br />

DIE STADT<br />

DES KAFFEES<br />

Triest – eine Liebe mit starken Wurzeln in der Geschichte.<br />

6


Wenn mein Freund, der Cafetier<br />

Alexandros Delithanassis, Kaffee<br />

kauft, dann begibt er sich in den<br />

Triester Hafen. Dort trifft der<br />

Betreiber des Caffè San Marco<br />

einen sogenannten crudista. Dabei<br />

handelt es sich um einen Kaffeegroßhändler,<br />

mit dem er gemeinsam<br />

die Bohnen für die Kaffeemischung<br />

seines Kaffeehauses<br />

zusammenstellt. »Der crudista hat<br />

eine kleine Versuchs-Röstmaschine«,<br />

erzählt Delithanassis, »mit der<br />

rösten wir die verschiedenen Bohnen<br />

und kosten uns so lange durch, bis<br />

die Mischung unseren Erwartungen<br />

entspricht.«<br />

Die Liebesgeschichte zwischen<br />

Triest und dem Kaffee ist von jeher<br />

stark mit dem Hafen verbunden.<br />

Und zwar spätestens, seit die damals<br />

zum Habsburgerreich gehörende<br />

Stadt von Kaiser Karl VI, im<br />

Jahr 1719, den Status als Freihafen<br />

erhielt. Mit der steigenden Nachfrage<br />

nach dem Trendgetränk in<br />

Mitteleuropas Städten wie Wien<br />

und Budapest, wuchs auch der<br />

Hafen und mit ihm Triest. Sodass<br />

gegen Ende des 19. Jahrhunderts<br />

ein bedeutender Teil der Bevölkerung<br />

von Handel und Verarbeitung<br />

des Kaffees lebte. Historiker<br />

sagen, dass es zu der Zeit in der<br />

Stadt bereits 66 Import- und Handelsfirmen<br />

für Kaffee gab. Dazu<br />

vier Verarbeitungsbetriebe, zehn<br />

Röstereien sowie 60 Geschäfte, die<br />

auf den Einzelhandel spezialisiert<br />

waren. Und dass im Jahr 1904<br />

sogar eine eigene Kaffee-Börse<br />

geschaffen wurde.<br />

Inzwischen identifiziert sich die<br />

Stadt mit dem Getränk – und<br />

bezeichnet sich selbst gerne als<br />

La Città del Caffè, ein Beiname,<br />

der sogar unter den Ortsschildern<br />

prangt. Wesentlich dazu beigetragen<br />

hat freilich die hier ansässige<br />

und weltberühmte Rösterei Illy.<br />

Sie wurde 1933 vom aus Ungarn<br />

stammenden Francesco Illy gegründet<br />

und ist weltweit bekannt<br />

für ihr hohes Qualitätsbewusstsein,<br />

für innovative Technologie,<br />

originelles Design und (vor allem)<br />

effizientes Marketing. Von 1993<br />

bis 2001 war Francescos Enkel<br />

Riccardo Bürgermeister der Stadt.<br />

Sein Wahlspruch damals lautete<br />

»Il sindaco espresso dei cittadini«,<br />

was so viel bedeutet wie: »Der ausdrückliche<br />

Bürgermeister der Bürger«,<br />

in erster Linie aber freilich mit<br />

dem Begriff »espresso« spielt.<br />

Historische Berg- und Talfahrt<br />

Triester Kaffeehäuser<br />

Neben den großen Röstereien<br />

wie Illy und mittelgroßen wie<br />

Hausbrandt, gibt es eine ganze<br />

Fülle kleinerer Betriebe, die sich<br />

alle den Ruf der Stadt zu Nutzen<br />

machen und ihre Produkte unter<br />

Namen wie etwa Trieste Caffè,<br />

Caffè Trieste, Caffè di Trieste und<br />

Ähnlichem vertreiben. Großer<br />

Stolz Triests sind die fortbestehenden<br />

historischen Kaffeehäuser<br />

nach Wiener Vorbild, wie etwa<br />

Delithanassis‘ wundervolles<br />

Caffè San Marco, gleich hinter der<br />

Synagoge; das üppig dekorierte<br />

Tommaseo an der Uferstraße;<br />

das elegante Caffè degli Specchi<br />

an der zentralen Piazza Unità.<br />

Leicht hatten es die Triester<br />

Kaffeehäuser nach Wiener Vorbild<br />

allerdings nicht immer. Das Caffè<br />

degli Specchi etwa musste im Jahr<br />

2012 Konkurs anmelden und blieb<br />

daraufhin sechs Monate geschlossen,<br />

bis es von der friaulischen<br />

Firma Peratoner übernommen<br />

wurde und heute wieder auf<br />

Hochtouren läuft. Selbige Firma<br />

erwarb vor zwei Jahren auch das<br />

krisengeschüttelte Tommaseo<br />

sowie die historische Konditorei<br />

Bomboniera nahe dem Canale<br />

Grande. Und auch das denkmalgeschützte<br />

Caffè San Marco<br />

strauchelte heftig, bis es schließlich<br />

2013 von der Stadt erworben<br />

und an Delithanassis verpachtet<br />

wurde.<br />

Heute trinken die Triester, so<br />

heißt es, doppelt so viel Kaffee<br />

wie der italienische Durchschnitt.<br />

Auch bestellt man hier, anders<br />

als in Rest-Italien, keinen »caffè«,<br />

sondern einen »nero«, wenn man<br />

einen kleinen Schwarzen möchte.<br />

Die für die Stadt wohl typischste<br />

Bestellung ist jedoch der »capo in<br />

bì«. Der Name steht für cappuccino<br />

in bicchiere, also im Glas, bezeichnet<br />

verwirrenderweise aber keinen<br />

Cappuccino (der heißt hier caffè<br />

latte), sondern das, was anderenorts<br />

als Macchiato gilt. Warum<br />

das so ist, weiß heute allerdings<br />

niemand mehr. Und auch auf die<br />

Frage, warum er so gerne im Glas<br />

und nicht in der Tasse geordert<br />

wird, habe ich bisher keine befriedigende<br />

Antwort erhalten. Aber in<br />

Triest hebt man sich eben gerne<br />

vom restlichen Italien ab. Sogar,<br />

was die Liebe zum Kaffee betrifft.<br />

Der neue Desrues!<br />

Istrien und Rijeka für<br />

Fortgeschrittene<br />

Jetzt erhältlich.<br />

© STYRIA VERLAG<br />

7


EIN KELLER<br />

WIE KEINER!<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

Krispels Kellerspektakel –<br />

13. Mai <strong>2023</strong><br />

Jetzt Termin vormerken!<br />

Er steht im südsteirischen Vulkanland, gleicht einem<br />

Vulkan und birgt zugleich keine heiße Lava in sich,<br />

sondern das Lebenselixier des Weinguts Krispel,<br />

ihren hochkarätigen Wein. Auf rund 3.400 m 2<br />

stellt das Genussgut Krispel gerade seinen Weinkeller<br />

fertig und leitet ein neues Zeitalter in der<br />

Kunst der südoststeirischen Vinifizierung ein.<br />

Text: Martin G. Wanko<br />

8<br />

© GERHARD KROELL


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

Genussgut Krispel<br />

Neusetz 29, A-8345<br />

Hof bei Straden<br />

+43 3473 7862<br />

office@krispel.at<br />

www.krispel.at<br />

Öffnungszeiten »Genusstheater«<br />

Donnerstag bis Samstag:<br />

17:30-23:00 Uhr<br />

Küche: 18:00-20:00 Uhr<br />

Öffnungszeiten »Ab-Hof-Verkauf«<br />

Donnerstag bis Samstag:<br />

10:00-12:00 Uhr & 14:00-18:00 Uhr<br />

Sonntag: 09:00-12:00 Uhr<br />

oder 24/7 im Webshop auf<br />

www.krispel.at/shop<br />

© BROBOTERS<br />

Fährt man im südoststeirischen<br />

Straden zum Genussgut Krispel, darf<br />

man gleich bei Ankunft die lebhafte<br />

Plattentektonik im Vulkanland vor<br />

18 Millionen Jahren gespiegelt sehen:<br />

Zwischen zwei Steinplatten leuchtet<br />

eine kupferne heraus, symbolisch<br />

ein Vulkankegel. Zugleich ist das ein<br />

starkes Signal: Auch mit neuem Keller<br />

bleibe man dem Vulkanland eng verbunden.<br />

»Durch formale Verwerfungen<br />

und Faltungen im Dach gleicht<br />

die neue Halle einem Vulkankegel<br />

und wird so in die Landschaft<br />

des Vulkanlands integriert.«<br />

Stefan Krispel<br />

Der bestehende Produktionsstandort<br />

wurde durch eine Produktionshalle<br />

mit angrenzenden Lagerf lächen<br />

erweitert, um die Arbeitsabläufe<br />

zu optimieren und die Kapazitäten<br />

auszubauen. Die Bereiche Produktion<br />

und Lagerung wurden<br />

auf etwa 3.400 m 2 Erweiterungsf läche<br />

unter einem Dach vereint und an<br />

den vorhandenen Gebäudebestand<br />

durch einen gläsernen Verbindungsbau<br />

und eine Rampe angeschlossen.<br />

Es galt einen Weinkeller zu entwerfen,<br />

der Stefan Krispels Traubengut gerecht<br />

wird und, in aller Demut,<br />

in höchster Form vinifiziert. Das beginnt<br />

bereits bei der Anlieferung: Die<br />

in den Weingärten händisch selektierten<br />

Trauben kommen direkt auf das<br />

Lauf band der optischen Sortieranlage.<br />

Eine einzigartige Anschaffung in<br />

der steirischen Weinlandschaft. Hier<br />

müssen sie die Prüfung durch die optische<br />

Traubensortieranlage bestehen.<br />

Durch Druckluft werden die schadhaften<br />

Trauben entfernt und nur die<br />

ausgewählten Trauben möglichst<br />

schonend im Presshaus verarbeitet.<br />

»All unsere Trauben durchlaufen<br />

dann das Herzstück unserer neuen<br />

Produktionslinie, die optische<br />

Traubensortieranlage. Daraus<br />

folgt eine Qualitätssteigerung, die<br />

für die Steiermark einzigartig ist.«<br />

Stefan Krispel<br />

Aber was wäre ein Keller ohne Geheimnisse?<br />

Dementsprechend gibt es<br />

auch auf dem Genussgut das Kellergeheimnis.<br />

Hinter geheimen Türen<br />

werden hier die Kronjuwelen gehütet:<br />

In Holzfässern – 24 Großfässer und<br />

200 Barriquefässer – schlummern<br />

und reifen hier vollkommen ungestört<br />

bis zu 24 Monate die Orts- und<br />

Riedenweine heran. Einen Gang<br />

weiter kommt man zum Stahltankkeller.<br />

Ob Rieden- oder Gebietswein,<br />

in den jeweiligen Stahltank kommen<br />

sie zuletzt alle. Von dort geht es in die<br />

Abfüllanlage. Auch diese ist neu.<br />

In der hochmodernen Anlage werden<br />

Abfüllvorgänge, wie die Füllstandoptimierung<br />

und Etikettierung, mittels<br />

Sensoren überwacht. In der Stunde<br />

schafft sie von der Abfüllung bis hin<br />

zur Etikettierung 3.000 Flaschen.<br />

Aber auch für die Raritäten muss<br />

Platz sein. 180 m 2 Lagerf läche sind<br />

für diese und Großf laschen reserviert.<br />

Sehr schnell und unkompliziert<br />

können so spezielle Anfragen erfüllt<br />

werden. Die ausgewählte Fläche hat<br />

die Kapazität für 100.000 Flaschen<br />

gereiften Wein.<br />

Parallel dazu gedeiht das Genussgut<br />

prächtig! Das Genusstheater wird mit<br />

93 Punkten vom Falstaff Restaurantguide<br />

hochgelobt. Bei der Sauvignon<br />

Blanc Challenge »Concours Mondial du<br />

Sauvignon« in Franschhoek, Südafrika,<br />

gab es Gold für Sauvignon Blanc<br />

Neusetzberg 2020, mit der Höchstpunktzahl<br />

aller von Österreichs<br />

Winzern eingereichten Sauvignon<br />

Blanc.<br />

9


LR Hans Seitinger<br />

Keine Revolution,<br />

sondern eine<br />

intelligente<br />

Evolution.<br />

Interview: Martin G. Wanko<br />

Das letzte Gespräch mit Hans Seitinger führten wir im <strong>40plus</strong><br />

vor zwei Jahren. War damals noch vieles von einer gewissen<br />

Leichtigkeit geprägt, hat sich in der letzten Zeit ganz einfach viel<br />

zugespitzt. Das schöne Wetter hat auch seine Schattenseiten.<br />

©STEIERMARK.AT/STREIBL<br />

10


40 % aller Lebensmittel werden<br />

weggeworfen. Sie haben mir vor<br />

zwei Jahren in einem Interview<br />

gesagt, dass über eine weltweite<br />

Nahrungsknappheit erst nachgedacht<br />

werden müsse, wenn die<br />

Verschwendung von Lebensmitteln<br />

aufhört. Steht das noch?<br />

Diese Zahl ist unverändert, insofern<br />

stimmt es noch. Aber die Welt<br />

drehte sich die letzten zwei Jahre<br />

auch ordentlich. Der Krieg auf der<br />

einen Seite, der Klimawandel auf der<br />

anderen Seite, lässt uns verstärkt an<br />

die Versorgungssicherheit denken.<br />

Schlimm wird es, wenn die Lebensmittel<br />

knapp werden. Die Grundversorgung<br />

mit Lebensmittel hat einen<br />

immensen Stellenwert.<br />

Wo liegen die Probleme im Detail?<br />

Wir sind agrarstark, müssen aber<br />

importieren. Eiweiß zum Beispiel,<br />

oder vitaminreiche Südfrüchte, Gewürze.<br />

Wir müssen wichtige Teile der<br />

gesamten Ernährung möglichst bei<br />

uns lassen. Unser Fisch kommt beispielsweise<br />

nur mit 7 % aus der Steiermark,<br />

trotz ausreichender Gewässer.<br />

Das könnten 50-60 % sein, regional<br />

bestens versorgt, aber solange der<br />

Fischotter nicht in Grenzen gehalten<br />

werden darf, wird es das nicht spielen.<br />

Der Endverbraucher trägt mit<br />

über 50 % zur Verschwendung von<br />

Nahrungsmitteln bei, mit gut<br />

zureden werden wir hier keine<br />

Wende schaffen, oder?<br />

Die symbolische Wertigkeit von<br />

Lebensmitteln ist leider tief gesunken.<br />

In den 70er-Jahren hat man 40 % des<br />

Haushaltseinkommens dafür ausgegeben.<br />

Für die Freizeit 10-15 %.<br />

Heute geben wir weniger als 10 % für<br />

das Essen und 40 % für die Freizeit<br />

aus. So fehlt leider die psychische<br />

Barriere.<br />

Sind die Lebensmittel zu billig?<br />

Zum Teil sicher, hier wird der Wert<br />

der Produktion nicht widergespiegelt.<br />

Das größte Problem ist hier das<br />

Fleisch. Auch die ganzen Diskussionen<br />

um das Tierwohl hätten wir letztlich<br />

nicht, wenn wir den Auswuchs<br />

zum Diskontpreis nicht hätten. Bei<br />

korrekten Preisen für Lebensmittel<br />

wird schwerer weggeworfen.<br />

Hier fehlt es an der Bewusstseinsbildung,<br />

höre ich immer wieder<br />

Klagen.<br />

Ja, da sind wir als Gesellschaft gefordert.<br />

Wir müssen unseren Lebensmitteln<br />

wieder mehr Aufmerksamkeit<br />

schenken und das Bewusstsein um<br />

die Wertigkeit von Lebensmitteln<br />

schaf fen.<br />

Die »einfache« Schuljause wird oft<br />

auch nicht mehr so angenommen.<br />

Eine Jause von heute sollte auch geschmackvoll<br />

angerichtet werden: Ein<br />

Jausenbrot in einer Alufolie ist jetzt<br />

nicht immer mit dem Geschäft um<br />

die Ecke konkurrenzfähig. Da ist ein<br />

hausgemachter Früchtebecher eine<br />

gelungene Abwechslung.<br />

Haben Sie ein bevorzugtes<br />

Restlessen?<br />

Schinkenf leckerl mit Gemüse reingeschnitten<br />

und einen guten, frischen<br />

Salat dazu.<br />

Themenwechsel: Die Landwirtschaft<br />

ist im Wandel, da die<br />

Erderwärmung anhalten wird.<br />

Erwartet uns eine Sortenrevolution<br />

in der Landwirtschaft?<br />

Keine Revolution, sondern eine intelligente<br />

Evolution. Wir müssen resistente<br />

Sorten züchten, weil der Klimawandel<br />

uns massiv mit Schädlingen<br />

zudecken wird. Hier können wir<br />

durch resistente Sorten nach Möglichkeit<br />

chemische Pf lanzenschutzmittel<br />

vermeiden. Ohne Pf lanzenschutz<br />

wird es aber auch nicht gehen.<br />

Wo punktet die Steiermark in der<br />

Landwirtschaft besonders, was<br />

kann ausgebaut werden?<br />

Die Kräuterwirtschaft ist ein zunehmendes<br />

Thema, natürliche Heilprodukte<br />

werden immer gefragter. Dazu<br />

kommt die Vielfalt der Gemüsesorten,<br />

da in Zukunft mehr Gemüse gegessen<br />

wird. Unser Obst wird weiterentwickelt,<br />

es kommen Spezialkulturen,<br />

die unserem Klima angepasst werden<br />

– es gibt hier vielerlei zu tun.<br />

Jamie Oliver äußerte einen<br />

Wunsch: Die Menschen sollten<br />

nur noch zwei Mal in der Woche<br />

Fleisch essen und dafür die Qualität<br />

steigern. Sind Sie dabei?<br />

Plus minus eins muss noch drinnen<br />

sein. Ich esse sehr gerne Gemüse und<br />

Obst, ein hochwertiges Fleisch sollte<br />

man aber essen dürfen, das gehört<br />

zu unserer Kultur. Mehr Gemüse zu<br />

essen, schadet uns aber sicher nicht!<br />

Gerade im Jahr 2022 haben wir<br />

gesehen, dass Wasser wahrscheinlich<br />

das wichtigste Gut auf Erden ist.<br />

Welche Erkenntnisse gibt es in der<br />

Steiermark?<br />

Wasser wird das wichtigste aller Lebensmittel<br />

auf Erden bleiben, mit dem<br />

wir sorgsam umgehen müssen. Dazu<br />

werden wir viel investieren müssen.<br />

1.000 Liter Wasser um 1,50 Euro wird<br />

in Zukunft vermutlich nicht mehr<br />

möglich sein, weil die Sicherung der<br />

Qualität, bis hin zum Blackout, auch<br />

Geld kostet.<br />

Da könnte man ja von den Wienern<br />

für unser Hochschwab-Wasser<br />

auch einiges mehr verlangen, oder?<br />

Die Wiener haben sich das in der<br />

guten alten Zeit so absichern lassen,<br />

dass wir Steirer das im besten Falle<br />

in Wien noch kostenlos trinken<br />

dürfen.<br />

Um Triest brannte letztes Jahr<br />

der Karst. Erwartet uns in den<br />

nächsten Jahren Ähnliches?<br />

Die Situation ist brandgefährlich, da<br />

die Hitzetage nicht weniger werden,<br />

da reichen oft schon Spiegeleffekte<br />

zum Entfachen eines Feuers. Die einzige<br />

Prävention ist der Klimaschutz,<br />

alles andere wird uns langfristig nicht<br />

weiterhelfen.<br />

Herr Landesrat, <strong>40plus</strong> bedankt<br />

sich für das Gespräch.<br />

11


Food-Gesells<br />

Willkommen<br />

der Slow-Sho<br />

Über ein Drittel an essbaren Nahrungsmittel landen<br />

in Österreich im Müll. Wäre eigentlich nicht nötig.<br />

Einen Gang runterschalten und reflektieren.<br />

Text: Martin G. Wanko<br />

Man kennt die Situation aus dem eigenen Haushalt,<br />

sofern einem die Kochkunst vertraut ist: In<br />

der Gemüseschale liegen noch eine halbe Gurke<br />

von vorgestern und einige überreife Cocktailtomaten.<br />

Daneben strahlt ein wunderbarer,<br />

frischer Salat vom Markt mit sich um die Wette.<br />

Und jetzt? Salat will man den frischen, am besten<br />

die Gurke schnell entsorgen? Stop! Bitte umdenken.<br />

Am besten nicht wegwerfen, sondern<br />

daraus eine gute Gurken-Tomatensuppe machen<br />

und ganz entspannt essen.<br />

Es muss nicht gleich ein Huhn sein, das samt<br />

Folie ungeöffnet im Restmüll landet, aber so gut<br />

wie jeder Haushalt in Österreich verschwendet<br />

Lebensmittel. Sonst würde man nicht auf die<br />

erdrückende Zahl von rund ⅓ aller Lebensmittel<br />

kommen, die im Müll landen. Der WWF Österreich<br />

spricht sogar von über 40 %. In Österreich<br />

sollen es jährlich rund 1 Million<br />

Tonnen sein, die in den Müll wandern,<br />

über 500.000 Tonnen, also mehr als die<br />

Hälfte, werden laut WWF durch die<br />

privaten Haushalte verursacht – man<br />

darf sich von dieser Zahl nicht erschlagen<br />

lassen. Aber wie gesagt, alles beginnt<br />

bei einer halben entsorgten Gurke.<br />

Wer hat Angst vor dem Konsumenten?<br />

Die NGOs nehmen hier grundsätzlich den<br />

Handel in die Kritik, der Großpackungen oder<br />

Lockangebote macht, die Glitzerwelt tut dazu<br />

den Rest. Der Handel wirkt klug gegen die<br />

Verschwendung. Den Einkauf zu optimieren,<br />

läuft immer besser. Dazu arbeitet man mit<br />

sozialen Diensten wie »Die Tafel Österreich« oder<br />

Social-Impact-Unternehmen wie »Too Good To<br />

Go« zusammen – eine Art Sozialhilfe, die Sinn<br />

macht.<br />

Allgemein fällt bei den NGOs die Kritik am<br />

Endverbraucher eher zu gering aus. Als Hauptverursacher<br />

der »Lebensmittel-Müllerzeugung«<br />

sollten die Endverbraucher, also wir, mehr in die<br />

Mangel genommen werden. Davor fürchtet sich<br />

die Politik, interessanterweise auch die Medien.<br />

Warum eigentlich? Bekanntlich wurde von der<br />

Straight-Edge-Bewegung in den 1980er-Jahren<br />

bereits beklagt, dass es nicht darauf ankommt,<br />

was verkauft wird, sondern was gekauft wird.<br />

Heute könnte man noch hinzufügen: wie viel<br />

gekauft wird.<br />

Sehen, riechen, kosten.<br />

Jeder von uns kann sich einen Reim darauf<br />

machen, was passiert, wenn die Befüllung des<br />

Einkaufswagens eine gewisse Höhe überschreitet.<br />

Ein Blick in die Abfalltonnen bei Mehrfamilienhäusern<br />

offenbart das Malheur: Vom Sack<br />

Kartoffeln bis zum blühenden Basilikum findet<br />

dort viel Platz. Worauf aufpassen, wenn der<br />

Einkauf in der Norm bleiben soll? Der Einkaufszettel<br />

sollte dabei sein, dazu kauft ein hungriger<br />

Magen zu gerne ein. Hinzu kommen in den<br />

Haushalten Zeitmangel, falsche Lagerung, fehlende<br />

Kochideen und Fehlinterpretationen des<br />

Mindesthaltbarkeitsdatums. Abgelaufene Nudeln<br />

werden nicht am nächsten Tag schlecht sein<br />

12


in<br />

ppingchaft<br />

Fortsetzung auf<br />

<strong>40plus</strong>-magazin.com<br />

und auch ein Sauerrahm wird, richtig gelagert,<br />

einige Tage nach dem Ablaufdatum nichts<br />

an seiner Frische verloren haben. Und<br />

wenn doch? Der Sinnes-Tests »ansehen,<br />

riechen, kosten« funktioniert<br />

in vielen Fällen und bringt den<br />

Konsumenten wieder Menschenverstand<br />

bei. Den größten Anteil<br />

an Weggeworfenen machen Brotund<br />

Backwaren aus, gefolgt von<br />

Obst und Gemüse.<br />

Das Dilemma sitzt tiefer. So pervers es<br />

klingen mag, die Verschwendung keimt in einer<br />

der größten Leistungen des Sozialstaats: Seit<br />

den Wirtschaftswunderjahren ist in Österreich<br />

die Gesamternährung finanziell abgesichert,<br />

keiner muss mehr Hunger leiden. Das monatliche<br />

Budget für eine<br />

gesunde Ernährung in<br />

800 Euro werden durchschnittlich<br />

pro Haushalt Euro berechnet, das für<br />

Österreich wird mit 164<br />

vergeigt. In Zahlen macht eine Vierkopf-Familie<br />

das 229.000 Tonnen Lebensmittel<br />

sowie Speisereste.<br />

mit 563 Euro. Das lässt<br />

ziemlich viel Spielraum<br />

Das sind 25,5 Kilogramm<br />

pro Kopf oder fast 58 Kilogramm<br />

pro Haushalt.<br />

den 70er-Jahren hat man<br />

zum Trantscheln. »In<br />

40 % des Haushaltseinkommens<br />

für die Ernährung<br />

ausgegeben. Für die Freizeit 10 bis 15 %. Heute<br />

geben wir weniger als 10 % für das Essen und 40 % für<br />

die Freizeit aus«, meint dazu Landwirtschafts-<br />

LR Hans Seitinger, sowie dass »durch zu günstig<br />

gekauf te Nahrung die Wegwerf-Barriere fehlt.« Viele<br />

Lebensmittel landen ungeöffnet im Müll, in der<br />

Zeit der Pandemie stiegen diese Zahlen. Der<br />

Mensch scheint trotz aller Organisation ein<br />

unorganisiertes Wesen zu sein.<br />

Verzicht durch Teuerung<br />

Natürlich wird durch die derzeitigen Teuerungen<br />

das unkontrollierte Einkaufen automatisch<br />

eingebremst, das merkt man auch noch an der<br />

wohlbetuchten Käuferschaft am Kaiser-Josef-<br />

Markt in der Grazer City. Schnell einmal nach<br />

Lust und Laune den Einkaufskorb zu füllen,<br />

um darauf noch gut gelaunt zwei Prosecco zu<br />

zwitschern, sieht man zurzeit seltener. Das<br />

Gute daran ist, es bleibt weniger lasches Gemüse<br />

nach dem Wochenende zurück. Und ganz ohne<br />

Sarkasmus gibt es hier durchaus Stimmen, die<br />

das begrüßen: »Definitiv! Man sieht auch, dass<br />

für soziale Einrichtungen weniger Ressourcen<br />

bleiben, als noch vor den Preissteigerungen«,<br />

so Fleischhauer-Legende Josef Mosshammer<br />

in der Grazer Zinzendorfgasse.<br />

Langfristig wird der Verzicht aufgrund<br />

zu hoher Preise jedoch keine Lösung sein,<br />

weil jede Inf lation einmal ihr Ende findet<br />

und die Preise sich wieder senken. Grausam,<br />

man kann sich hier die Supermarkt-Schlachten<br />

um den günstigsten Preis vorstellen, wo am<br />

Ende des Tages jemand die Rechnung zahlen<br />

wird. Aber Vorsicht: Der Mensch kauft eben<br />

gerne ein und der Markt reguliert sich nun einmal<br />

nach Angebot und Nachfrage. Das ist jetzt<br />

beim neuen Tennis-Set nicht anders als beim<br />

Wochenendeinkauf.<br />

13


© TOO GOOD TO GO<br />

Ein Sackerl<br />

für die<br />

Zukunft<br />

Text & Interview: Martin G. Wanko<br />

Im August 2019 startete die dänische App Too Good To Go<br />

(TGTG) in Österreich. Genau gesagt bei einem Greißler<br />

im 3. Wiener Gemeindebezirk, um die ersten 30 Portionen<br />

heimischer Betriebe vor dem Wegwerfen zu retten. Heute,<br />

rund 3,5 Jahre später, arbeitet Too Good To Go mit über<br />

5000 Partnern, wie Restaurants, Hotels, Supermärkten<br />

oder Produzenten, zusammen.<br />

Das Wichtigste neben dem Partner ist der Kunde: Die Kunden<br />

bekommen um einen Minimalbetrag (ca. 15-20 %) gegenüber<br />

dem Warenwert Überraschungssackerln von dem<br />

jeweiligen Partner. Der Hintergrund: Die Ware ist kurz vor<br />

dem Ablaufdatum und müsste ansonsten entsorgt werden.<br />

Rund 5 Millionen Überraschungssackerln wurden bis jetzt<br />

in Österreich an 1,3 Million potentielle User verkauft.<br />

Wie funktioniert TGTG? Prinzipiell sehr einfach: Dem<br />

Konsumenten wird auf der Handy-App ein verfügbares<br />

Sackerl angezeigt, der Konsument zahlt via PayPal in<br />

der TGTG-App, reserviert das Sackerl so für sich und<br />

holt es zum vorgeschlagenen Zeitpunkt des Unternehmens<br />

ab. Der Warenwert beträgt mindestens 15 Euro<br />

und der Kunde zahlt 3 bis 5 Euro. TGTG behält sich eine<br />

Provision von 1,19 Euro und zahlt die Differenz an das<br />

Geschäft.<br />

Zeit, mit TGTG Österreich ein Interview zu führen.<br />

Martin G. Wanko stand die Marketing-Chefin Sabine<br />

Beer im Zuge einer Veranstaltung des Marketing Club<br />

Graz zur Seite.<br />

14


Sabine Beer • Marketing-Chefin TGTG<br />

Frau Beer, wie gut fühlt man sich bei<br />

solchen Zahlen?<br />

geblieben sein. Was bleibt davon in<br />

Österreich?<br />

Es freut uns sehr, dass Too Good To Go<br />

in Österreich so gut angenommen wird<br />

und wir sowohl viele Betriebe als auch<br />

Userinnen und User begeistern können,<br />

Lebensmittel zu retten und damit einen<br />

Beitrag gegen die Klimakrise zu leisten.<br />

Aus welchen sozialen Schichten<br />

kommt der Großteil der Kunden? (Ich<br />

habe gesehen, Student*innen, Rentner*innen<br />

und Personen, die eher auf<br />

ihr Geld schauen müssen.)<br />

Mittlerweile wurde die App in Österreich<br />

bereits über 1,5 Millionen Mal<br />

heruntergeladen. Zu den Userinnen und<br />

Usern zählen quer über alle Generationen<br />

hinweg Menschen aus allen sozialen<br />

Schichten – lediglich die Beweggründe,<br />

mit uns Lebensmittel zu retten, können<br />

sich unterscheiden. Zu Beginn haben<br />

viele Studierende die App verwendet,<br />

weil sie etwas für mehr Nachhaltigkeit<br />

leisten wollten, inzwischen nutzen auch<br />

viele Familien und Pensionisten die<br />

App, um zu günstigen Preisen hochwertige<br />

Produkte zu bekommen.<br />

Kann man jetzt sagen, dass die<br />

Inflation – aus diesem Blickwinkel<br />

– die Welt sauberer zurücklässt?<br />

Es wird doch weniger verschwendet.<br />

Seit Beginn der Inf lation sehen wir<br />

einen Zuwachs im Nutzungsverhalten<br />

um 20 %. Das bedeutet, dass neue<br />

Userinnen und User schneller ihr erstes<br />

Überraschungssackerl retten und<br />

gleichzeitig bestehende AppwwNutzerinnen<br />

und -Nutzer öfter und mehr<br />

kaufen. Die aktuellen Teuerungen und<br />

die Inf lation tragen also sicherlich dazu<br />

bei, dass unser Angebot für eine neue<br />

Zielgruppe interessant wird.<br />

Der ORF Wien spricht von TGTG<br />

als »kommerzielle Initiative«, das<br />

ist jetzt auch nicht falsch, denke ich:<br />

Bei 36 Mitarbeitern in Österreich<br />

muss bei 5 Millionen verkauften Sackerln<br />

ein anständiger Gewinn übrig<br />

Too Good To Go ist ein Social Impact<br />

Unternehmen – das heißt, wir wirtschaften<br />

genau so wie jedes andere<br />

Unternehmen, doch setzen wir unsere<br />

Einnahmen für eine soziale Veränderung<br />

ein. In Österreich gibt es uns seit<br />

dreieinhalb Jahren, uns ist es im letzten<br />

Jahr gelungen, profitabel zu sein – ein<br />

besonderer Erfolg für ein Start-up.<br />

Wie viel landet aus TGTG-Tüten<br />

doch im Müll? Gibt es hier Zahlen?<br />

Dazu haben wir keine Zahlen.<br />

Sie haben schon für einige Unternehmen<br />

gearbeitet. Wie fühlt es<br />

sich an, für ein grundsätzlich »gutes<br />

Unternehmen« zu arbeiten?<br />

Nach vielen Jahren Erfahrung im<br />

Marketing war es mein Ziel, nun für ein<br />

Unternehmen »mit Sinn« zu arbeiten. Ich<br />

bin sehr glücklich darüber, mit meiner<br />

Arbeit nun ein Stück zu einer besseren<br />

Welt beizutragen.<br />

Wie schaffen wir es, dass die Haushalte<br />

ihre Verschwendungen einschränken?<br />

Wir versuchen, durch unsere Initiative<br />

»Of t Länger Gut« Menschen darauf aufmerksam<br />

zu machen, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

nicht das automatische<br />

Ende eines Produktes ist, sondern,<br />

dass jedes Produkt auch danach durch<br />

Schauen, Riechen, Schmecken auf seine<br />

Qualität überprüft werden sollte und<br />

auf jeden Fall noch verbraucht werden<br />

kann, wenn es den eigenen Test besteht.<br />

Wie sehen die weiteren Ziele von<br />

TGTG aus?<br />

Unser Ziel ist Zero Food Waste und um<br />

dieses zu erreichen, versuchen wir, weiter<br />

Partnerbetriebe in ganz Österreich<br />

zu begeistern und mehr Userinnen und<br />

User von der Sinnhaftigkeit der Lebensmittelrettung<br />

zu überzeugen.<br />

Text: Birgit Krenn<br />

Too good<br />

to be true<br />

© TOO GOOD TO GO<br />

Vorab: In meinen Sackerln war kein<br />

einziges verdorbenes, abgelaufenes<br />

oder schlecht aussehendes Lebensmittel<br />

– inhaltlich darf ich sehr objektiv die<br />

volle Punktzahl vergeben und auch die<br />

Abwicklung war bei jeder Bestellung<br />

unkompliziert. Ein großes Lob an die<br />

durchwegs freundlichen Fachkräfte vor<br />

Ort in den Lebensmittelläden.<br />

Als Single mit der Tendenz, eher<br />

»haklig« in der Praxis und nachhaltig<br />

im Denken zu sein, ist der moralisch<br />

gute Griff zur App von Too Good To Go<br />

unter Umständen genau das, was man<br />

eigentlich verhindern mag: Lebensmittelentsorgung.<br />

Klar, man spart Geld<br />

und das dürfte in den meisten Singlehaushalten<br />

ein Thema sein. Zugleich<br />

bezahlt und besitzt man dann auch<br />

Dinge, die man überhaupt nicht haben<br />

möchte.<br />

Fazit: Wählerisch darf man bei der<br />

Wahl der Lebensmittel nicht sein und<br />

wenn doch, ist teilen angesagt: Ich<br />

check mir ein Sackerl, wenn ich Omni-<br />

Gäste erwarte, meine Familie besuche<br />

oder einem weniger wählerischen<br />

Menschen etwas davon abgeben mag.<br />

Allen anderen – von der WG über den<br />

Pärchenhaushalt bis hin zur mehrköpfigen<br />

Familie – leg ich gerne ans Herz:<br />

Go for it!<br />

15


Die Kunst<br />

des fairen<br />

Angebots<br />

Der Supermarkt von morgen beginnt heute.<br />

Christoph Holzer, Geschäftsführer von SPAR<br />

Steiermark, über Wandel und Beweglichkeit<br />

des Handels in einer turbulenten Zeit.<br />

Interview: Martin G. Wanko<br />

© WERNER KRUG<br />

16


Mag. Christoph Holzer<br />

• Geschäftsführer SPAR Steiermark<br />

Herr Magister, SPAR Steiermark<br />

baut die Steiermark-Zentrale um<br />

45 Millionen aus. Warum und wie<br />

weit ist das Unterfangen gediehen?<br />

Wir haben in den vergangenen Jahren<br />

ja zahlreiche Standorte erweitert und<br />

waren bzw. sind sehr erfolgreich. 2020<br />

haben wir die Marktführerschaft übernommen.<br />

Unser aktuelles Lager hier in<br />

Graz Puntigam ist an der Kapazitätsgrenze.<br />

Daher ist der Zubau notwendig,<br />

um auch in Zukunft bestmögliche<br />

Versorgungssicherheit gewährleisten zu<br />

können.<br />

Die SPAR-Märkte setzen verstärkt<br />

auf Photovoltaik zur Strom-Selbstversorgung.<br />

Wie schauen wir hier in<br />

der Steiermark aus?<br />

Aktuell haben wir auf unseren steirischen<br />

SPAR-Standorten 24 Photovoltaikanlagen.<br />

Wir eröffnen heuer im März<br />

unseren neuen EUROSPAR-Markt in<br />

Hönigsberg. Hier wird die Anlage Nr. 25<br />

installiert.* (Standorte d. Red. bekannt)<br />

Zusätzlich rüsten wir auch beim Thema<br />

E-Mobility-Ladestelleninfrastruktur<br />

nach. Die Energie Steiermark wird bis<br />

2028 88 SPAR-Standorte (sowie 4 IN-<br />

TERSPAR-Standorte) in der Steiermark<br />

mit modernster E-Mobility-Ladestelleninfrastruktur<br />

ausstatten.<br />

Ein Großteil der Bevölkerung dachte,<br />

»nach Covid« normalisiert sich das<br />

Leben wieder. Jetzt haben wir den<br />

Ukraine-Krieg und die Energiekrise,<br />

verbunden mit einer hohen Inflation.<br />

Wie sehr spürt man das im Lebensmittelhandel?<br />

Die erhöhten Energiekosten spiegeln<br />

sich natürlich auch in den Lebensmittelpreisen<br />

wider. Es geht nicht nur um<br />

die reine Produktion des Produktes,<br />

sondern auch bspw. um die Verpackung.<br />

Alleine die Papierpreise und die<br />

Produktion des Verpackungsmaterials<br />

sind deutlich teurer geworden, weil es<br />

sehr energieintensiv ist, Papier bzw.<br />

Kartonagen zu produzieren. Wir achten<br />

aber sehr genau darauf, dass die Preise<br />

für die Bevölkerung leistbar und für die<br />

Produzent*innen lebbar bleiben.<br />

Dennoch scheint der*die Österreicher*in<br />

optimistisch zu sein.<br />

Die Einkaufswägen in den Supermärkten<br />

sind an den Wochenenden<br />

auch reichlich gefüllt. Ist die Krise bei<br />

uns so wirklich angekommen?<br />

Wir haben gerade durch unsere Eigenmarkenvielfalt<br />

für jedes Börserl die<br />

passenden Produkte. Von S-BUDGET<br />

bis Premium.<br />

Spüren Sie, dass der Kunde vermehrt<br />

zu den günstigeren Eigenprodukten<br />

greift?<br />

S-BUDGET entwickelt sich seit dem<br />

Start im Jahr 2008 sehr stark. In Zeiten,<br />

in denen Kund*innen preissensibler<br />

sind, hat S-BUDGET eine noch stärkere<br />

Entwicklung. Aktuell gibt es 860 supergünstige<br />

S-BUDGET Produkte aus allen<br />

Sortimentsbereichen.<br />

Gibt es eine Häufung von spezifischen<br />

Lebensmittel, die eher<br />

zurückbleiben?<br />

Bei Frischwaren und Backwaren ist es<br />

etwas schwieriger, Mengen richtig zu<br />

kalkulieren. Wir reduzieren hier zwar<br />

Richtung Ladenschluss etwas unser Sortiment,<br />

bspw. bei Brot und Backwaren,<br />

und backen nicht mehr jeden einzelnen<br />

Artikel, sondern nur das Grundsortiment.<br />

Wenn etwas übrig bleibt, arbeiten<br />

wir hier mit Sozialmärkten, »Too Good<br />

To Go« und einem Futtermittelhersteller<br />

zusammen.<br />

Der Prozentsatz für Lebensmittel,<br />

die im Einzelhandel nicht verkauft<br />

werden können, liegt durchschnittlich<br />

in Österreich bei 8 %. Bei SPAR<br />

ist es noch geringer.<br />

Bei SPAR wird nur rund 1 % der angebotenen<br />

Lebensmittel durch die vorhin<br />

genannten Maßnahmen nicht verkauft.<br />

Insgesamt hat SPAR im Jahr 2021 Waren<br />

im Neuwert von über 24 Mio. Euro an<br />

Sozialorganisationen übergeben.<br />

Für SPAR Steiermark werden regional<br />

über 3.500 Produkte zugeliefert.<br />

Gibt es (nach wie vor) verstärkt<br />

Initiativen, den Konsumenten zum<br />

Verzehr von regionalen, saisonalen<br />

Produkten hinzuführen?<br />

Wir setzen sehr stark auf regionale Produkte.<br />

Aus der Steiermark sind es über<br />

3.880 verschiedene Produkte von über<br />

430 steirischen Produzent*innen. Nach<br />

wie vor wird dieses regionale Sortiment<br />

laufend ausgebaut. Corona hat uns<br />

gezeigt, wie wichtig regionale Lebensmittel<br />

für unsere Versorgungssicherheit<br />

sind. Wir setzen aber auch bei unseren<br />

SPAR-Marken auf regionale Produzent*innen.<br />

So haben es letztes Jahr die<br />

berühmten Grazer »Wagner Brezen« ins<br />

SPAR-Regal als SPAR PREMIUM Brezen<br />

in die Tief kühlabteilung geschafft.<br />

Halten die von den Teuerungen eher<br />

betroffenen Bioprodukte in Zeiten<br />

der Inflation noch mit?<br />

Alleine im Jahr 2021 hatten wir bei SPAR<br />

Natur*pur ein Umsatzplus von 12 %.<br />

Auch heuer hat SPAR Natur*pur eine<br />

Entwicklung nach oben erlebt und wir<br />

haben mittlerweile über 3.000 Bio-Artikel<br />

im Sortiment. Die Leute greifen also<br />

nach wie vor sehr stark auf Bioprodukte<br />

zurück.<br />

Zu den Gewohnheiten der Menschen:<br />

Ist bei SPAR Steiermark ein Rückgang<br />

des Fleischkonsums spürbar?<br />

Es gibt durchaus einen Trend in Richtung<br />

etwas weniger Fleischkonsum.<br />

Dennoch sind unsere TANN-Produkte<br />

(die wir zu einem großen Teil<br />

für unsere Region auch hier vor Ort<br />

in Graz produzieren) sehr erfolgreich.<br />

Ob es das Murbodner Rind, das Duroc<br />

Vulkanlandschwein, oder unsere Dry<br />

Aged gereiften Steaks sind, die wir in<br />

Graz für ganz Österreich reifen. Das<br />

ist heimische Qualität und ein höchstes<br />

Geschmackserlebnis.<br />

Herr Mag. Holzer, <strong>40plus</strong> dankt<br />

für das Gespräch!<br />

© WERNER KRUG<br />

17


DIE<br />

VERSCHWENDUNG<br />

VON LEBENSMITTELN<br />

Moderation: Martin G. Wanko<br />

© WERNER KRUG<br />

Christoph Holzer • Geschäftsführer Spar Steiermark<br />

Schnell geschossen! Was<br />

assoziieren Sie als Erstes<br />

mit der Verschwendung von<br />

Lebensmitteln?<br />

Christoph Holzer:<br />

Dass dieses Thema für uns als<br />

Händler sehr wichtig ist und wir<br />

alles daran setzen, Lebensmittelverschwendung<br />

möglichst gering<br />

zu halten, da es sich um<br />

wertvolle Ressourcen<br />

handelt. Wir als Spar<br />

setzen hier bereits<br />

vielfältige Maßnahmen.<br />

Frank Dicker:<br />

Es gilt zu verhindern,<br />

dass Food<br />

Waste entsteht.<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Dass es leider passiert, wir<br />

aber auch Maßnahmen setzen, wo<br />

wir es können!<br />

Julia Pengg:<br />

Leider lastwagenweise Brot, das<br />

im Müll landet. Wer den österreichischen<br />

Dokumentarfilm »We feed<br />

the World« gesehen hat, dem haben<br />

sich diese Bilder wohl eingeprägt.<br />

Einerseits sagt man, die<br />

Menschen verhungern, weil<br />

wir eine Überbevölkerung<br />

haben, andererseits sind<br />

wir »im Westen« die Wegwerfkaiser.<br />

Wie geht das<br />

zusammen?<br />

Frank Dicker:<br />

Das ist die klassische Verteilungsproblematik.<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Jeder könnte seinen Teil dazu<br />

beitragen, dass nicht mehr so viel<br />

weggeworfen wird. Regionale<br />

Produkte einzukaufen ist ein<br />

Schritt, den jeder setzen kann.<br />

Oder darauf zu achten, dass neue<br />

Lebensmittel im Kühlschrank immer<br />

nach hinten sortiert werden.<br />

Julia Pengg:<br />

Naja, das prägt die globale Lage an<br />

sich – Verschwendung und über<br />

alle Massen leben in den Industrieländern<br />

und prekäre Lebenssituationen<br />

in Entwicklungsländern.<br />

Es wird selten so schön<br />

die Schuld dem Anderen<br />

zugeschoben, wie bei der<br />

Verschwendung von Lebensmitteln.<br />

Die einen produzieren<br />

zu viel, die anderen<br />

kaufen zu viel, die dritten<br />

haben keinen Essensplan<br />

und die vierten können nicht<br />

ordnungsgemäß entsorgen.<br />

Wo muss man eingreifen?<br />

Christoph Holzer:<br />

Wir setzen durch vielfältige<br />

Maßnahmen bei dem Thema an.<br />

Diese sind unter anderem: Neben<br />

unseren optimierten Bestellsystemen,<br />

die immer mehr »dazulernen«,<br />

was konkret täglich in<br />

welchem Markt benötigt wird,<br />

haben wir noch zahlreiche andere<br />

Maßnahmen zur Vermeidung von<br />

Lebensmittelabfällen. Jeder Spar-<br />

Standort hat eine Kooperation<br />

mit einem Sozialmarkt oder einer<br />

Tafel (Marienstüberl, Vinzi, Team<br />

Österreich Tafel des Roten Kreuzes…).<br />

Bei »Too Good To Go« sind wir<br />

seit Oktober 2021. Bei »Nicht schön<br />

genug« und trotzdem verwertet,<br />

bietet Spar auch Obst und Gemüse<br />

mit Makel an, es wurde dafür aber<br />

keine eigene Marke kreiert.<br />

Frank Dicker:<br />

An jeder Stellschraube ist<br />

hier zu drehen. Meine<br />

Branche lebt grundsätzlich<br />

davon. Wir<br />

könnten aber auch<br />

ganz gut leben, wenn<br />

es weniger Müll geben würde.<br />

Wir schauen, dass man noch<br />

etwas daraus macht, wie z. B.<br />

Bioabfall.<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Das Mindset ist hier entscheidend.<br />

Es ist wichtig, dass man<br />

den nachhaltigen Umgang mit<br />

Lebensmitteln verinnerlicht und<br />

auch den Kindern beibringt. Wenn<br />

18


jeder versteht, warum ein<br />

nachhaltiger Lebensmittelkreislauf<br />

vernünftig ist,<br />

kann viel gelingen.<br />

Julia Pengg:<br />

Das Grundproblem ist die Entfernung<br />

des Endkonsumenten in der Großstadt<br />

vom Lebensmittelproduzenten<br />

– dem Bauern. Und die Marktmacht<br />

der großen Supermarkt-Ketten – die<br />

dann zu niedrigsten Preisen perfekteste<br />

Ware liefern, die in normierte<br />

Verpackungen passen muss. Fairerweise<br />

muss man sagen, dass heutige<br />

Ware auch oft viel länger haltbar ist<br />

als früher (wie Milch & Joghurt) – ob<br />

sie dadurch besser schmeckt, ist aber<br />

eine andere Frage.<br />

Tatsache ist, wir werfen zu viel<br />

weg – gerade der Endkonsument.<br />

520.000 Tonnen zu<br />

Hause im Jahr. Wie geht das?<br />

Christoph Holzer:<br />

Tatsache ist auch, dass bei Spar nur<br />

rund 1 % der angebotenen Lebensmittel<br />

nicht verkauft werden. Wir<br />

helfen auch den Haushalten bei der<br />

Vermeidung von Abfällen. Insbesondere<br />

auch durch unsere Feinkost-Bedienungstheken,<br />

wo man sich, wenn<br />

man möchte, auch beispielweise nur<br />

fünf Blätter Wurst runterschneiden<br />

lassen und so bedarfsgerecht einkaufen<br />

kann.<br />

Frank Dicker:<br />

520.000 Tonnen stören mich nicht,<br />

wenn gut getrennt wird. Alleine in<br />

der Steiermark sind 100.000 Tonnen<br />

Lebensmittel in den Abfällen, das<br />

stört mich dann schon sehr.<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Das ist sicher auch eine Frage der<br />

Gewohnheit. Meine Kinder lernen<br />

bereits im Kindergarten, wie wichtig<br />

es ist, mit Lebensmitteln vernünftig<br />

und nachhaltig umzugehen.<br />

Julia Pengg:<br />

Grundursache ist dabei sicher<br />

eine permanente Verfügbarkeit<br />

von allem zu an sich zu<br />

niedrigen Preisen. Und wiederum die<br />

Entfernung vom Anbauen und dem<br />

Verständnis, wie lange etwas braucht,<br />

um zu wachsen. Dass Originalverpacktes<br />

weggeworfen wird, liegt<br />

scheinbar am Mangel einer Hausverstandseinschätzung<br />

über die Haltbarkeit<br />

von Ware, auch nach der MHD.<br />

Hat sich das Restlessen<br />

überhaupt schon aufgehört?<br />

Christoph Holzer:<br />

Gerade beim Thema Restlkochen<br />

bieten wir mit unserer Spar Mahlzeit<br />

Rezeptwelt ein vielfältiges Angebot.<br />

Hier kann man auch einige Zutaten,<br />

die man zuhause hat, selbst anklicken<br />

und bekommt dazu dann passende<br />

Rezeptideen geliefert. Dies ist aus<br />

unserer Sicht ein guter Ansatz, um<br />

auch dem Thema vorzubeugen, dass<br />

zuhause dann Lebensmittel ablaufen<br />

und nicht verwendet werden. (→<br />

https://www.spar.at/mahlzeit/inspirationen/restlkueche)<br />

Frank Dicker:<br />

Nein. In Zeiten wie diesen, müsste es<br />

wieder auf der Tagesordnung sein.<br />

Beim Saubermacher haben wir sogar<br />

ein Kochbuch mit Restlessen herausgebracht,<br />

das es kostenlos zum Downloaden<br />

gibt.<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Nein, das denke ich nicht. Nachhaltigkeit<br />

ist eines der wichtigsten Wörter<br />

im Lebensmittelkreislauf.<br />

Julia Pengg:<br />

Das scheint so zu sein! Wir sind ja<br />

erfreulicherweise von der Maxime<br />

»Was am Tisch steht, muss aufgegessen<br />

werden!«, weit weg. Aber es wäre<br />

schön, dass wir zu einem »Ich nehme<br />

mir bewusst nur so viel, wie ich brauche!«<br />

kommen. Das kann man am besten<br />

am Buffet im Mangolds üben.<br />

Angebot und Nachfrage<br />

dominieren den Handel und<br />

schlussendlich kauft der Mensch<br />

gerne ein. Die NGOs kritisieren<br />

jedoch die Lockangebote.<br />

Ist das übertrieben?<br />

Christoph Holzer:<br />

Hier gilt es festzuhalten, dass der<br />

Wettbewerb im Lebensmittelhandel<br />

in Österreich sehr intensiv ist. Gerade<br />

in der jetzigen Zeit, wo das Haushaltsbudget<br />

knapper ist. Und die<br />

günstigeren Preise durch Aktionen<br />

kommen letztendlich den Kund*innen<br />

zugute.<br />

Frank Dicker:<br />

Das Einkaufen für Singles<br />

ist schon relativ<br />

schwierig.<br />

Wenn man<br />

dann etwas<br />

sparen<br />

will, sind<br />

Multipacks<br />

verlockend.<br />

Ob es dann<br />

wirklich<br />

so billig war,<br />

wenn ich etwas<br />

wegwerfe, bezweif le<br />

ich.<br />

© FOTO FISCHER<br />

Kurt Hohensinner • Stadtrat Graz für Bildung, Familie und Sport<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Jeder von uns sollte für sich selbst<br />

entscheiden können, wie er damit<br />

umgeht. Man darf aber eines nicht<br />

vergessen, der Handel schafft auch<br />

für tausende Menschen Arbeit. Es<br />

arbeiten über 550.000 Menschen in<br />

Österreich im Handel.<br />

Julia Pengg:<br />

Die Lockangebote allein sind nicht<br />

das Problem – das Grundproblem<br />

bei uns ist leider die Marktmacht<br />

des Handels. Ein kleiner Produzent<br />

kommt gar nicht in die großen<br />

Ketten hinein – weil er die<br />

Mengen vielleicht gar nicht<br />

hat, geschweige denn die<br />

Preise liefern kann. Damit<br />

geht aber Vielfalt verloren.<br />

Wie oft landet die gesunde<br />

Jause von zu Hause im Müll,<br />

weil das Geschäft an der Ecke<br />

»etwas Aufregenderes« bietet?<br />

Frank Dicker:<br />

Unsere Müllanalysen zeigen, dass<br />

das durchaus der Fall ist: Schön<br />

19


eingepackte Jausen befinden sich im<br />

Restmüll.<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Das kann natürlich passieren. Aber<br />

ich denke, wenn man den Kindern<br />

etwas Gutes, das sie gerne haben,<br />

mitgibt, kommt das nicht allzu oft<br />

vor. Die Grazer Bauernmärkte bieten<br />

eine große Auswahl an gesunden und<br />

regionalen Lebensmitteln<br />

an. Die<br />

»gesunde Jause«<br />

ist bei uns in<br />

der Familie<br />

nicht mehr<br />

wegzudenken.<br />

© LUTTENBERGER<br />

Julia Pengg • Geschäftsführer Mangolds<br />

Julia Pengg:<br />

Essensvorlieben<br />

haben<br />

ganz viel mit einer<br />

ganz frühen Gewöhnung<br />

zu tun. Wenn Kinder gewohnt<br />

sind, zuerst Gemüse-Sticks vor dem<br />

Abendessen am Tisch zu bekommen,<br />

werden sie zugreifen. Wenn sie Chips<br />

bekommen, werden sie auch da zugreifen.<br />

Wenn das Gemüse oder Obst<br />

so reif und so köstlich wären, wie es<br />

die richtige Sorte zur richtigen Saison<br />

sein sollte, dann wäre jedes Kind begeistert!<br />

Verschwendung von Lebens<br />

mitteln hat auch mit dem Anstieg<br />

der Müllberge zu tun. Laut<br />

dem Magazin »Die Zeit« verursachtejede<br />

Person in Deutschland<br />

2020 im Durchschnitt 632<br />

Kilogramm Müll. Das sind 67<br />

Kilogramm mehr als 2005.<br />

Nun dazu meine Frage:<br />

Verursacht der Wohlstand<br />

mehr Müll?<br />

Frank Dicker:<br />

Es kann nicht anders sein.<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Der falsche Umgang mit Verpackungsmaterialien<br />

und die falsche<br />

Entsorgung verursachen mehr Müll.<br />

Dadurch entstehen im Nachhaltigkeitskreislauf<br />

Lücken. In unseren<br />

Meeren zum Beispiel steigt der Anteil<br />

von Plastikmüll. Das ist nicht hinnehmbar<br />

und verursacht große ökologische<br />

Schäden.<br />

Julia Pengg:<br />

Natürlich! Im Supermarkt ist alles<br />

verpackt – sogar Tomaten, Gurken,<br />

Salat, einfach alles! Von Convenience<br />

Food ganz zu schweigen. Wenn ich<br />

am Markt einkaufe, muss ich nur<br />

frischen Fisch in Plastik nehmen. Und<br />

das Joghurt im Glas, das ich zurück<br />

bringe.<br />

Ein Blick in die Mülltonnen zeigt,<br />

dass ganze Hendl im Müll landen<br />

– es gibt Ursachen: Ein hungriger<br />

Magen kauft zu gerne<br />

ein. Der Einkaufszettel hilft zu<br />

koordinieren.<br />

»Plötzlicher« Zeitmangel, das<br />

Geplante zu kochen. Fehlende<br />

Kochideen. Falsche Lagerung.<br />

Schlussendlich auch die Gier<br />

des Konsumenten – wo liegt<br />

nun der Hund begraben?<br />

Frank Dicker:<br />

Alles ist möglich. Wir müssen hier<br />

ein neues Bewusstsein schaffen. Im<br />

Grunde ist es nicht nur ein Problem<br />

der Abfallwirtschaft, sondern auch<br />

ein gesellschaftspolitisches und sozialpolitisches.<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Mir persönlich hilft die klassische Einkaufsliste.<br />

Oder auch eine App. Wenn<br />

ich etwas einkaufe, streiche ich es von<br />

der virtuellen Einkaufsliste. Meine<br />

Frau sieht, was ich bereits gekauft<br />

habe. So vermeiden wir, dass Produkte<br />

doppelt eingekauft werden. Smarte<br />

Lösungen und der bewusste Umgang<br />

damit helfen uns in der Familie, dass<br />

weniger weggeschmissen wird.<br />

Manchmal glaube ich, dass<br />

gut gebriefte Schulkinder den<br />

Eltern die »neue Wirklichkeit« am<br />

ehesten beibringen können. (»Iss<br />

nicht so viel Fleisch, trenne den<br />

Müll, kauf nicht zu viel ein …«)<br />

Frank Dicker:<br />

Stimme ich 100 % zu. In den<br />

80er- und 90er-Jahren haben<br />

die Kinder den Eltern das<br />

Mülltrennen beigebracht,<br />

weil sie geschult worden<br />

sind. Witzigerweise sind<br />

die damaligen Schüler, die<br />

ihre Eltern erzogen haben,<br />

heute die, die hier auslassen.<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Ja, unsere Kinder lernen tatsächlich<br />

ab dem Kindergarten den bewussten<br />

und nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln<br />

und auch die Wichtigkeit<br />

der Mülltrennung. Als zuständiger<br />

Bildungsstadtrat ist mir dieser<br />

Wissenstransfer sehr wichtig!<br />

Julia Pengg:<br />

Ja, bei der Erziehung der Kinder<br />

kann ganz viel bewegt werden. Wir<br />

(Generation 40+) haben Mülltrennung<br />

doch auch in der Schule gelernt und<br />

nicht von den Eltern. Daher würde<br />

ich auch sehr dafür plädieren, dass<br />

Kinder statt eines Skikurses lieber<br />

eine Woche auf einem Bauernhof oder<br />

einer Landwirtschaft verbringen!<br />

Die Fehlinterpretationen<br />

zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

und Verfallsdatum wird<br />

gerne gemacht. Wäre ein einheitliches<br />

Datum sinnvoll?<br />

Christoph Holzer:<br />

Ein einheitliches Datum ist nicht<br />

sinnvoll. Das »zu verbrauchen<br />

bis« Datum, welches beispielsweise<br />

bei Gef lügel<br />

oder verpacktem Fleisch<br />

zu finden ist, gibt ja vor, bis<br />

wann man das Produkt verbrauchen<br />

muss. Ein Verzehr über dieses Datum<br />

hinaus kann zu Gesundheitsgefahr<br />

durch Keime führen. Ganz im<br />

Gegenteil dazu sagt das »Mindesthaltbarkeitsdatum«<br />

aus, dass das<br />

Produkt bis mindestens zu diesem<br />

Zeitpunkt hält.<br />

Frank Dicker:<br />

Ja. Im Englischen heißt es »best before«,<br />

20


das drückt es meines Erachtens nach<br />

besser aus. Das Verfallsdatum selbst<br />

fehlt bei der Mindesthaltbarkeit ganz<br />

einfach. Schokolade hält jahrelang<br />

über dem Mindesthaltbarkeitsdatum,<br />

wird außen vielleicht grau.<br />

»Best before« gefällt mir<br />

hier besser, sollte<br />

man sich bei uns<br />

etwas Ähnliches<br />

überlegen.<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Hygiene und<br />

Gesundheit<br />

sollten immer im<br />

Vordergrund stehen.<br />

Eine etwaige Vereinheitlichung<br />

müsste man daher<br />

auch mit der Bundesgesetzgebung<br />

diskutieren.<br />

Julia Pengg:<br />

Jein. Die Sicherheitsvorgaben gerade<br />

in der Lebensmittelproduktion sind<br />

natürlich extrem hoch geschraubt –<br />

aber das ist ja auch gut so. Man darf<br />

nicht vergessen, es sterben laut WHO<br />

in Europa rund 5.000 Menschen im<br />

Jahr an einer Lebensmittelvergiftung,<br />

vor allem an Salmonellen. Und das<br />

war früher natürlich noch viel höher.<br />

Aber auch da wiederum, kann bei<br />

Kindern der Umgang mit Lebensmitteln<br />

gelehrt werden.<br />

in Niederösterreich wohnt und im<br />

Burgenland urlaubt, hat drei verschiedene<br />

Interpretationen der Verpackungssammlung<br />

gehabt. All das<br />

macht die Kommunikation schwierig.<br />

Manche verstehen dann nichts<br />

mehr, jetzt auch nicht unverständlich.<br />

© WERNER STREITFELDER<br />

Frank Dicker • Geschäftsführer Servus Abfall<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Ich habe erst im letzten<br />

Jahr eine Umfrage<br />

zum Thema »Mittagsessen«<br />

in Grazer<br />

VS und MS gestartet,<br />

damit wir von den<br />

Kindern erfahren, wo<br />

wir als Stadt Dinge<br />

verbessern können.<br />

Daraus entstand zum<br />

Beispiel ein neuer Info-Folder<br />

für Eltern,<br />

um Eltern besser über<br />

die Wege Nahrungsmittel<br />

von der »Küche Graz« bis<br />

hin zum Mittagstisch zu<br />

informieren.<br />

Julia Pengg:<br />

Das Thema Ernährung, aber auch<br />

Lebensmittelproduktion in den Schulen<br />

verankern. Die Marktmacht der<br />

Handelsketten brechen – das wäre<br />

dringend und wichtig. Kleine Versorgungsstrukturen<br />

stärken. Und wenn<br />

es nur aus Selbstschutz vor Krisen ist.<br />

persönlich jetzt nicht auf Lebensmittel<br />

beziehen.<br />

Können Verzicht und Demut<br />

gelernt werden?<br />

Frank Dicker:<br />

Herr Messner schreibt zurzeit über<br />

Verzicht und Demut. Es braucht<br />

nicht einmal Demut, sondern einen<br />

gesunden Menschenverstand. Und<br />

wenn’s dann doch passiert, sollte man<br />

wenigstens den Müll korrekt trennen.<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Demut und Verzicht sind eine Form<br />

der Genügsamkeit und Dankbarkeit.<br />

Das sind Werte, die jedenfalls gelernt<br />

werden können, wenn man sie selbst<br />

lebt und von Anfang an in die Erziehung<br />

einf ließen lässt.<br />

Julia Pengg:<br />

Der erste Schritt in die Richtung<br />

wäre vielleicht Achtsamkeit – die<br />

kann man lernen, hilft einem in ganz<br />

vielen Bereichen und führt dann oft<br />

noch viel weiter.<br />

Wo kann die Politik etwas tun?<br />

Christoph Holzer:<br />

In Österreich sind die Lebensmittelhändler<br />

an sich schon sehr aktiv.<br />

Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung,<br />

die in Frankreich<br />

gesetzlich vorgeschrieben werden<br />

mussten, sind bei Spar schon gelebte<br />

Realität. Es macht hier wenig Sinn,<br />

dass es hier gesetzliche Vorgaben gibt,<br />

da die Händler in der Eigenverantwortung<br />

in Österreich sehr aktiv sind.<br />

Frank Dicker:<br />

Wie gesagt, es ist Bewusstseinsbildung.<br />

Eine einheitliche Verpackungsordnung<br />

wird schlussendlich etwas<br />

bringen. Einer, der in Wien arbeitet,<br />

Wo beginnt die Sucht?<br />

Frank Dicker:<br />

Wenn es auf die Kaufsucht bezogen<br />

wird, diese Sucht wird einem schon<br />

auf einem Tablett serviert.<br />

Kurt Hohensinner:<br />

Sucht ist leider oft das zwanghafte<br />

Verlangen nach einer Sache oder<br />

Substanz, wobei einhergehend ein<br />

Kontrollverlust entsteht und dadurch<br />

das eigentliche gesellschaftliche<br />

Leben nicht mehr stattfinden kann.<br />

Julia Pengg:<br />

Dort, wo man nicht kontrolliert<br />

auf hören kann – Handy, Alkohol, ja,<br />

Einkaufen auch – aber das würde ich<br />

21


Frank Dicker:<br />

„Wir werden jedes<br />

Kunststofffleckerl<br />

sammeln müssen!“<br />

©WERNER STREITFELDER<br />

In der Abfallbranche ist immer was los.<br />

Zum einen wächst der Abfall, zum anderen<br />

wird er umgeschichtet und noch effizienter<br />

recycelt. Aber trennen muss ihn der<br />

Mensch schon selber, und einsparen übrigens<br />

auch. Ein Gespräch mit Frank Dicker,<br />

dem Geschäftsführer vom Dienstleister<br />

Servus Abfall, gibt Einsicht.<br />

Interview: Martin G. Wanko<br />

Bis jetzt haben wir in der Steiermark<br />

Kunststoff und Metall getrennt<br />

gesammelt. Warum ist das<br />

jetzt plötzlich einerlei?<br />

Bis Ende 2024 wird bei uns in der<br />

Steiermark noch getrennt gesammelt.<br />

Gewisse Regionen in Österreich, die<br />

erst jetzt den gelben Sack einführen,<br />

werden jetzt gleich auf das System vom<br />

01.01.25 umgestellt. Metall und Leichtverpackungen<br />

kommen in einen Sack.<br />

Technologisch ist es kein Problem das<br />

Gemisch zu trennen.<br />

Mir scheint, je kleiner das Land,<br />

desto größer die Unterschiedlichkeiten.<br />

Grundsätzlich muss ich sagen, dass<br />

die verschiedenen Sammelsysteme die<br />

regionalen Abfallverwertungsgegebenheiten<br />

berücksichtigt haben: In Wien<br />

hat man z. B. nur Hohlkörper und große<br />

Flaschen gesammelt, der Rest kam<br />

in die Müllverbrennungsanlage und<br />

sorgte für Energie. In der Steiermark<br />

finden wir eine ganz andere Situation<br />

vor: Wir haben versucht, möglichst viel<br />

Kunststoff getrennt zu erfassen.<br />

Aber gerade Wien war eigentlich<br />

der Stolperstein, dass wir nicht die<br />

EU-Kunststoffsammelquote schaffen,<br />

oder?<br />

Bis 2025 müssen wir 50 % Recyclingquote<br />

erreichen. Derzeit sind wir<br />

bei 35 %. Für die Zukunft gibt es die<br />

berühmte ARA Formel: 80/80/80. Das<br />

heißt: Es müssen 80 % der in Verkehr<br />

gesetzten Kunststoffverpackungen<br />

gesammelt werden. Von dieser Menge<br />

müssen 80 % einer stofflichen Verwertung<br />

zugeführt werden und aus dieser<br />

Menge müssen wieder 80 % Rezyklate<br />

entstehen. So erreichen wir die 50 %<br />

Recyclingquote. Wir werden jedes<br />

Kunststofffleckerl sammeln müssen,<br />

damit sich das ausgeht, so viel können<br />

wir jetzt schon sagen.<br />

Rentiert sich der Kraftakt?<br />

Am Ende des Tages wird es gut sein,<br />

dass wir ein einheitliches Sammelsystem<br />

in Österreich vorfinden werden<br />

und wir eine einheitliche Kommunikationspolitik<br />

fahren können.<br />

Zurzeit geistert wieder die<br />

berühmte Recycling-Lüge durch<br />

die Medien. Frei nach dem Motto:<br />

»Schlussendlich hauen die eh<br />

wieder alles zusammen!«<br />

Das stimmt so nicht! Die Bevölkerung<br />

ist gerne eingeladen, sich bei uns<br />

die großen Recycling-Anlagen anzuschauen.<br />

Wir können mit der Erlebniswelt<br />

Wirtschaft bei Saubermacher<br />

die Erlebnistour rund um unsere<br />

High-Tech-Sortieranlage für Kunststoffverpackungsabfälle<br />

herzeigen.<br />

Nur so viel: Eine getrennte Erfassung<br />

von Wertstoffen (Altpapier, Altglas,<br />

Bioabfall und Verpackungen) macht<br />

sowohl ökologisch als auch ökonomisch<br />

viel Sinn!<br />

Wo lauern die größten Herausforderungen?<br />

Vor eine Herausforderung stellen uns die<br />

sogenannten Verbundstoffe, z. B. in der<br />

Automobilindustrie, die einen 15 %-igen<br />

Anteil eines PKWs ausmachen. Dadurch<br />

wird das Auto zwar leichter und verbraucht<br />

weniger Treibstoff. Aber bei<br />

der Herstellung dieser zum Teil hocheffizienten<br />

Verbundstoffe wird dem<br />

Recyclinggedanken zu wenig Platz<br />

gegeben. Hier ist schlussendlich der<br />

(europäische) Gesetzgeber gefragt.<br />

Eine letzte Frage: Worauf soll der<br />

Konsument wirklich achten?<br />

Die Faustregel gilt: Nicht mehr kaufen,<br />

als man braucht, möglichst wenig<br />

davon verpackt und die gebrauchten<br />

Verpackungen in die richtige Tonne<br />

werfen.<br />

Herr Dicker, <strong>40plus</strong> dankt für das<br />

Gespräch!<br />

22


Hier kommen<br />

die Hier Jobs kommen<br />

von morgen<br />

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©KARIN BERGMANN<br />

Ein Mitarbeiterrestaurant<br />

mit<br />

Weitblick<br />

Interview: Martin G. Wanko<br />

Es geht auch anders: Flüchtete man noch vor Jahren in die umliegenden<br />

Gasthäuser, liegen heutzutage top geführte Mitarbeiterrestaurants im Trend,<br />

so auch das Sudhaus, die Kantine des Messtechnikunternehmens Anton Paar.<br />

Ein Gespräch mit Küchenchef Markus Hesele gibt Auskunft.<br />

Was macht eine Kantine 2.0<br />

aus?<br />

Das Sudhaus ist mittags ein Mitarbeiterrestaurant<br />

und abends ein<br />

À-la-carte-Restaurant – alleine diese<br />

ungewöhnliche Kombination ist für<br />

uns Mitarbeiterverköstigung 2.0,<br />

denn der hohe Qualitätsanspruch,<br />

den man von À-la-carte-Restaurants<br />

kennt, ist bei uns auch mittags Standard.<br />

Wir bieten den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern von Anton Paar zum<br />

Mittagessen täglich frisch gekochtes,<br />

regionales und saisonales Essen. Der<br />

Trend geht in den letzten Jahren genau<br />

in diese Richtung. Qualität, Nachhaltigkeit<br />

und ein breites Angebot an<br />

Speisen spielen eine große Rolle.<br />

Der klassische Kantinenlook ist<br />

out, oder?<br />

Mit dem Sudhaus wollen wir unseren<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

nicht nur ein gesundes Ernährungsangebot<br />

bieten, auch die Atmosphäre<br />

und das Ambiente der Räumlichkeiten<br />

sind hochwertig und bieten Platz für<br />

eine ruhige und angenehme Pausengestaltung.<br />

Inwieweit ist die Kost einer<br />

Kantine ausgeglichen?<br />

Seit Bestehen des Sudhauses setzen<br />

wir auf ein vielfältiges und ausgeglichenes<br />

Essen. Unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind immer<br />

wieder über die Kreativität und<br />

variantenreiche Zusammensetzung<br />

der Menüs erstaunt, kaum ein Gericht<br />

24


Küchenchef Markus Hesele<br />

©SUDHAUS<br />

wiederholt sich – und das nach nun<br />

bereits vier Jahren. In unseren Menüplänen<br />

finden sich immer vegetarische,<br />

oft sogar vegane Alternativen, wir<br />

setzen auf hochwertiges Fleisch und<br />

regelmäßig auch auf Fisch. Frische<br />

selbstgemachte Salate und heimisches<br />

saisonales Gemüse sind für uns selbstverständlich.<br />

Auf Wunsch stellen wir<br />

auch eigene Menüs für Allergikerinnen<br />

und Allergiker zusammen.<br />

Kann man kalorienbewusst und<br />

sättigend kochen?<br />

Ja! Sättigend ist nicht mit kalorienreich<br />

gleichzusetzen. Im Sudhaus bieten wir<br />

mittags regelmäßig Gerichte mit hohen<br />

Gemüseanteil, es gibt Eintöpfe, Reisgerichte<br />

oder Menüs mit Fisch – all diese<br />

sind teils sehr kalorienarm und trotzdem<br />

sättigend.<br />

Auf was muss man speziell in einer<br />

Großküche achten?<br />

Das oberste Gebot in jeder Küche:<br />

Sauberkeit! Wir arbeiten nach HACCP-<br />

Standards und achten immer auf Hygiene<br />

und eine saubere Arbeitsumgebung.<br />

Speziell, wenn man so viele Menüs fast<br />

gleichzeitig bereitstellen muss, sollte<br />

man genügend Platz zur Verfügung<br />

haben, sowohl für die Verarbeitung,<br />

als auch für die Kühlung. Uns ist es<br />

außerdem besonders wichtig, ressourcenschonend<br />

zu arbeiten und einer<br />

Lebensmittelvernichtung entgegenzuwirken.<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter können ihre Menüs vorab<br />

online bestellen. So wissen wir, wie viel<br />

wir kochen müssen und verschwenden<br />

nicht unnötig Lebensmittel. Bleibt doch<br />

etwas übrig, so bieten wir Menüs über<br />

die Plattform »Too Good To Go« zu einem<br />

reduzierten Preis an.<br />

Wie kann man mit neuen Küchentrends<br />

umgehen, wenn man<br />

mehrheitstauglich sein will?<br />

Wichtig ist uns der Gesundheitsaspekt<br />

von Essen. Wir sind offen, Neues zu probieren<br />

und anzubieten. Dabei ist auch<br />

eine Hintergrundinformation in Bezug<br />

auf die Wirkung und Zusammensetzung<br />

unserer Lebensmittel wichtig. Diese versuchen<br />

wir den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern in Zusammenarbeit<br />

mit dem betriebsinternen Bereich »Employee<br />

Support« zu vermitteln.<br />

Das heißt, es gibt zum<br />

Beispiel Fleisch, ein veganes<br />

Gericht und eine süße Hauptspeise.<br />

Unser Menüplan ist<br />

sehr abwechslungsreich und<br />

wir versuchen, Trends und<br />

Wünsche unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

einf ließen zu lassen, zum<br />

Beispiel glutenfreie Speisen,<br />

basische Menüs oder<br />

eiweißreiche Gerichte. Die<br />

Mischung macht’s!<br />

»DAS SUDHAUS«<br />

Die Anton Paar Sudhaus GmbH wurde<br />

im Jahr 2018 als Nachfolge der früheren<br />

Kantine am Headquarter der Anton Paar<br />

GmbH gegründet.<br />

Neben der Verköstigung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zur Mittagszeit<br />

widmet sich das Sudhaus als À-la-carte-<br />

Restaurant auch abends hungrigen<br />

Gästen. Gastfreundschaft und hochwertige<br />

Küche zeichnen das Restaurant<br />

aus – sowohl im Mittags-, als auch im<br />

Abendbetrieb.<br />

Inmitten des modernen Sudhauses befindet<br />

sich eine Schaubrauerei, in der das<br />

unverwechselbare Sudhaus-Bier gebraut<br />

wird – stets bestens kontrolliert und<br />

vermessen mit den hochpräzisen Messinstrumenten<br />

der Anton Paar GmbH.<br />

Anton Paar Sudhaus GmbH<br />

Weblinger-Straße 10 | 8054 Graz<br />

Öffnungszeiten À-la-carte-Restaurant<br />

Montag bis Donnerstag: 15:00 bis 22:00 Uhr<br />

(Küche von 16:00 bis 21:30)<br />

Freitag: 12:00 bis 22:00 Uhr<br />

(Küche von 12:00 bis 21:30)<br />

Samstag und Sonntag: Ruhetag<br />

bzw. Veranstaltungen auf Anfrage.<br />

©SUDHAUS<br />

25


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

©JEANNETTE KROELL<br />

Platzreif?<br />

Abschlag im Herzen<br />

Cashless-<br />

System<br />

am Ballautomaten!<br />

der Steiermark<br />

Text: Birgit Krenn<br />

© JEANETTE KROELL<br />

Green soweit das Auge<br />

reicht und in der Mitte<br />

entspringt ein Schloss:<br />

Im Golfclub Gut Freiberg<br />

findet dank vielfältiger<br />

Spielbahnen jeder Golfer<br />

sein Abenteuer.<br />

Sie möchten endlich wieder den Golfschläger<br />

schwingen und Ihre Skills<br />

verbessern? Unweit von Graz liegt der<br />

naturverbundene Golfplatz am Gut<br />

Freiberg. Eingebettet in die malerische<br />

Hügellandschaft der Steiermark, entpuppt<br />

sich die Location als absoluter<br />

Hotspot, der Anfänger wie Profis in<br />

ihrer Leidenschaft und Präzision herausfordert.<br />

Der 18-Loch-Kurs bietet<br />

Abwechslung für jedes Handicap und<br />

die Möglichkeit, mit Freunden oder<br />

Familie Zeit zu verbringen.<br />

G O L F C L U B<br />

GUT FREIBERG<br />

Genießen mit Aussicht<br />

Sport macht bekanntlich hungrig. Im<br />

Clublokal verwöhnt das Restaurant<br />

19er-Team mit kulinarischen Kreationen<br />

aus der Region und bietet auch<br />

herzhafte vegetarische und vegane Variationen.<br />

Mit dem idyllischen Ausblick<br />

von der Panorama-Terrasse wird jede<br />

Mahlzeit zu einem finalen Erlebnis.<br />

Winterfest einlochen<br />

Seit 2015 gehört der GC Gut Freiberg<br />

zur Modern Golf Gruppe, die mit<br />

ihrem Trainingszentrum und einem<br />

winterfesten 9-Loch-Platz in unmittelbarer<br />

Nähe des Gut Freiberg – in Hart<br />

bei Graz – das Golfspielen ganzjährig<br />

ermöglicht. Mit der ersten Foot-Golf-<br />

Anlage und Toptracer-Range Österreichs<br />

lässt der Golfclub Klockerhof<br />

keine Wünsche offen.<br />

Freiberg 32 | A-8200 Ludersdorf<br />

+43 3112 / 62 70-0 | office@gc-gut-freiberg.at<br />

www.gc-gut-freiberg.at | www.moderngolf.at<br />

Jetzt Mitglied werden<br />

& 399 Euro Einschreibegebühr<br />

sparen*!<br />

• Veranstaltungen, wie Grillabende, Sonntagsbrunch,<br />

Wildwochen im Restaurant 19er<br />

• Einmal pro Monat gratis Golfschnuppern<br />

• Club- und Turnierlizenz-Kurse ab 79 Euro<br />

• Kurse für Kinder<br />

• Golf Member Plus Gutscheinheft (Mehrwert<br />

über 2.510 Euro für Vollmitglieder)<br />

• Vorteilsheft (Mehrwert 500 Euro)<br />

• Gratis Spielrecht und Vergünstigungen<br />

im exklusiven Partnerclub<br />

• Als Mitglied am GC Gut Freiberg bezahlen<br />

Ihre Freunde nur die Hälfte des regulären<br />

Greenfee-Preises. Gültig von Montag bis<br />

Sonntag, sowie Feiertags.<br />

• Appartements to rent – direkt am Golfplatz!<br />

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Roland B., Abteilungsleiter Netzbetrieb<br />

27


MediaMarkt<br />

schenkt<br />

gebrauchter<br />

Elektronik ein<br />

zweites Leben<br />

Erste Erfolgsbilanz der Initiative zur Förderung der Kreislaufwirtschaft<br />

Beim fachgerechten Umgang mit gebrauchten Elektronikgeräten<br />

gibt es in Österreich nach wie vor Auf holbedarf.<br />

Dem wirkt MediaMarkt mit seinem Trade-In-Angebot<br />

entgegen. »Dabei können gebrauchte Geräte ganz einfach bei MediaMarkt<br />

abgegeben und gegen eine Geschenkkarte im Gegenwert<br />

eingetauscht werden«, so Alpay Güner, CEO von MediaMarkt<br />

Österreich.<br />

Alpay Güner •<br />

CEO MediaMarkt Österreich<br />

©MEDIAMARKT<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

Foxway, einem renommierten<br />

Spezialisten im<br />

Bereich Re-Commerce,<br />

werden die Geräte im Sinne<br />

der Kreislaufwirtschaft<br />

für die Wiederverwendung<br />

instand gesetzt oder<br />

fachgerecht entsorgt. Die<br />

Bilanz nach den ersten acht<br />

Monaten kann sich sehen<br />

lassen: Bis Ende 2022 wurden<br />

rund 2.700 Geräte* bei<br />

MediaMarkt eingetauscht<br />

und wiederverwendet bzw.<br />

recycelt.<br />

In wenigen Schritten:<br />

aus Alt mach Neu<br />

Gebrauchte Notebooks, Tablets, Smartphones, Kameras &<br />

Co. zum Elektromarkt in der Nähe zurückbringen und auf<br />

raschem Weg verkaufen – in über 50 MediaMarkt-Märkten<br />

österreichweit und über den Onlineshop ist das seit dem<br />

Sommer möglich. »In wenigen Schritten wird das Gerät getestet,<br />

bewertet und ein Rückkaufswert ermittelt. Der errechnete Restwert<br />

hängt vom Zustand des Geräts ab. Im Allgemeinen gilt: Je besser<br />

der Zustand, desto höher der Restwert«, so Alpay Güner erfreut,<br />

Teil einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu sein.<br />

Nach der Zustimmung des Verkäufers kann das Gerät<br />

direkt im Markt an einen MediaMarkt-Mitarbeitenden<br />

übergeben werden bzw. bei einer Onlinebewertung mittels<br />

Label an den Partnerbetrieb Foxway gesendet werden.<br />

Funktionstüchtige Geräte werden wiederauf bereitet und<br />

weiterverkauft.<br />

Dadurch wird eine möglichst lange Lebensdauer der<br />

Produkte gefördert. Darüber hinaus werden Energie und<br />

Ressourcen, die bei der Herstellung neuer Geräte zu Lasten<br />

der Umwelt verbraucht würden, eingespart. Geräte, die<br />

nicht mehr reparierbar sind, werden ordnungsgemäß entsorgt.<br />

Mit Vertragsabschluss erhält der Verkäufer den Wert<br />

als MediaMarkt-Geschenkkarte. Diese kann anschließend<br />

für ein Neugerät aus dem gesamten Produktsortiment eingesetzt<br />

werden.<br />

Förderung der Kreislaufwirtschaft<br />

Elektroaltgeräte enthalten wertvolle Rohstoffe, die bei<br />

sachgemäßem Umgang im Recyclingverfahren zurückgewonnen<br />

und in den Materialkreislauf zurückgeführt<br />

werden können. Gleichzeitig verlängert die Wiederauf bereitung<br />

und der Weiterverkauf gebrauchter Produkte den<br />

Lebenszyklus der Geräte und damit das Potential CO 2<br />

-<br />

Emissionen einzusparen.<br />

»Von den in ganz Österreich bei den MediaMarkt-Filialen eingetauschten<br />

rund 2.700 Geräten, in den ersten Monaten der Initiative<br />

bei MediaMarkt, konnten im Schnitt mehr als 90 Prozent<br />

repariert, wieder in funktionstüchtigen Zustand gesetzt und für<br />

den Wiederverkauf vorbereitet werden«, ist sich Güner über<br />

den Erfolg im Klaren. Laut Angaben des Re-Commerce-<br />

Partners Foxway konnten durch das Rückkauf-Angebot<br />

bei MediaMarkt geschätzt Emissionen von rund 155.000 kg<br />

CO 2<br />

eingespart werden.<br />

* Die Zahlen wurden aus dem Foxway Environmental Report 2022 bezogen.<br />

28


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

MediaMarkt Ankaufservice<br />

powered by Foxway<br />

2.695<br />

Altgeräte-Rückkauf 2022<br />

Insgesamt wurden 2.695 Altgeräte über das<br />

Ankaufservice bei MediaMarkt zurückgegeben.<br />

90,4%<br />

wurden wieder instand<br />

gesetzt und erhielten<br />

ein neues Leben<br />

9,6%<br />

wurden dem<br />

Recycling zugeführt<br />

Top 3 Produktkategorien Wiederverwendet Recycelt<br />

1. Mobiltelefone<br />

93 %<br />

7%<br />

2. Smartwatches<br />

3. Tablets<br />

95 %<br />

86 %<br />

5%<br />

14%<br />

155.351,9 kg CO2-eq<br />

Summe der CO2-Emissionen, die durch den MediaMarkt-Ankaufservice 2022 vermieden werden konnten.<br />

Quelle: Foxway Environmental Report 2022


Lassen Sie<br />

die Energie mit<br />

HERZ fließen<br />

Als Spezialist für erneuerbare Energiesysteme ist das<br />

Unternehmen HERZ zugleich traditionell und international<br />

tätig. Dank innovativer Produktentwicklung bringt es<br />

seit 127 Jahren Wärme in die eigenen vier Wände.<br />

Text: Birgit Krenn<br />

Die vergangenen Jahre haben noch einmal mehr<br />

bewiesen, wie gut eine unabhängige Energieversorgung<br />

tut und, dass die HERZ-Gruppe richtungsweisend<br />

agiert: Mit ihrem umfassenden Sortiment –<br />

angefangen bei Biomasseanlagen und Wärmepumpen<br />

über Regelungstechniken bis hin zu Dämmstoffen und<br />

designtem Zubehör – ist das Unternehmen aus Pinkafeld<br />

international gefragt. Die hochwertigen Produkte<br />

gelten als bedienerfreundlich, der beharrliche Blick auf<br />

umweltschonendes Wirtschaften ist ein zusätzlicher<br />

Bonus, der jedes Herz nachhaltig höher schlagen lässt.<br />

<strong>40plus</strong> zeigt einen Querschnitt durch das Sortiment.<br />

Eyecatcher. Heizkörper haben als reines<br />

Mittel zum Zweck längst ausgedient, zeigen<br />

sich durchaus in hübschen Designs und als<br />

bedeutendes Element in der Innenarchitektur.<br />

Thermostatisch geregelte Raumtemperaturen<br />

und effiziente Heizanlagen sind heute<br />

der Stand der Technik. HERZ hat in diesem<br />

Kontext, zusammen mit Porsche Design, eine<br />

Reihe an farbenfrohen Thermostatköpfen<br />

entwickelt, mit denen der Wohlfühlfaktor auch<br />

in der warmen Jahreszeit hoch bleibt.<br />

HERZ Energietechnik GmbH<br />

Herzstraße 1, 7423 Pinkafeld<br />

+43 (0)3357 / 42840 – 0<br />

office-energie@herz.eu<br />

www.herz-energie.at<br />

30


Pump it! Wärme aus der Luft, dem Boden oder aus dem Grundwasser<br />

wird als besonders klimafreundlich eingestuft. Wärmepumpen<br />

arbeiten komplett unabhängig von fossilen Brennstoffen und besonders<br />

wirtschaftlich, in Kooperation mit Fußbodenheizungen, in einem gut<br />

gedämmten Wohnhaus. Die richtige Planung steigert die Effizienz und<br />

macht Wärmepumpen aus dem Hause HERZ noch klimafreundlicher.<br />

Big bang! Die BioFire 500-1500 ist die Antwort für Großobjekte<br />

und innovatives Heizen mit Hackschnitzel oder<br />

Pellets in Modulbauweise. Mit Biomasse-Anlagen von<br />

HERZ werden Großprojekte beheizt – vom Swimmingpool<br />

über Wellnessbereiche bis hin zu Wohnhausanlagen,<br />

Krankenhäuser oder Schulen. Über das bedienerfreundliche<br />

Regelungskonzept und Herzstück des<br />

Kessels – ein Farb-Touch-Display – können Prozesse<br />

optimal aufeinander abgestimmt werden: Verbrennungstechnologie<br />

auf höchstem Niveau.<br />

PRODUKTFOTOS: © HERZ ENERGIETECHNIK GMBH<br />

Vollautomatisch, sauber und klimafreundlich. Der pelletstar 10-60 kW<br />

von HERZ hat sich längst am Markt etabliert und ist weltweit in Betrieb. Der<br />

Kessel besticht durch hohe Wirtschaftlichkeit, einfache Bedienung und sein<br />

schlicht-modernes Design. Obendrein genießen Holzpellets einen ressourcenschonenden<br />

Ruf – besonders als regionales Produkt. Übrigens: In Österreich<br />

wird die Anschaffung einer Pelletzentralheizung von Bund und Land<br />

gefördert. Sogar für die Umstellung alter Gas- oder Elektroheizungen gibt es<br />

Unterstützung.<br />

Ungemütlich warm? Mangelhaft beheizte Räume und Flächen<br />

laden nicht zum Bleiben ein und fühlen sich auf Dauer ungemütlich<br />

an. Erfahrungsgemäß ist dieser Ärger oft auf ein schlecht reguliertes<br />

Heizsystem zurückzuführen: HERZ beugt dieser Problematik<br />

mit dem dynamischen Regelset als erprobte Lösung und ideale<br />

Ergänzung für Fußbodenheizungsverteiler vor. Es ermöglicht<br />

eine einfache hydraulische Einregulierung der Fußbodenheizung<br />

für beste Energieeffizienz der gesamten Heizanlage.<br />

31


© MCG / WIESNER<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

LIFE IS<br />

A STAGE.<br />

ENJOY IT<br />

AT MCG.<br />

Deep Purple, Seiler & Speer, Pentatonix, Ambros & Steinbäcker,<br />

Sido, Max Raabe, Mario Barth und viele weitere<br />

mehr live in Graz erleben? Das ist <strong>2023</strong> gerne möglich! Die<br />

MCG (Messe Congress Graz) knüpft nahtlos an das ver-<br />

gangene Jahr an und verkündet viele tolle Konzerte und<br />

Veranstaltungen, die man nicht verpassen sollte.<br />

Text: Martin G. Wanko<br />

32


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

PURES LIVE-FEELING FÜR ALLE<br />

Zahlreiche Künstler*innen brachten 2022 im<br />

Rahmen von fulminanten Live-Konzerten die<br />

MCG-Locations – so unter anderem die Stadthalle<br />

Graz, den Congress Graz und auch das Open<br />

Air Gelände der Messe Graz – zum Beben. <strong>2023</strong><br />

wird weiter gerockt: Hier warten bereits jetzt viele<br />

tolle Acts auf ihren Startschuss. Große Namen<br />

und grandiose Shows stehen am Programm: Wer<br />

auf Bikes, Quads, Snow-Mobiles und Mini-Bikes,<br />

die mit ihren atemberaubenden Sprüngen der<br />

Schwerkraft trotzen, steht, sollte sich »Masters of<br />

Dirt« keinesfalls entgehen lassen. In die Welt der<br />

magischen Filmwelt entführt die »Music live in<br />

concert«-Umsetzung Disney100, die das Beste aus<br />

100 Jahren Disney zeigt und hören lässt. »Kommst<br />

du, guckst du, lachst du!« so lädt uns Kaya Yanar<br />

zu seinem neuesten Bühnenprogramm »Fluch<br />

der Familie« ein. Freuen dürfen wir uns auch auf<br />

die Konzerte von Riccardo Muti, Pentatonix und<br />

David Garrett.<br />

Das zweite Halbjahr verspricht ebenfalls nicht<br />

langweilig zu werden. Im Juli trifft Wolfgang<br />

Ambros auf Gert Steinbäcker – ein Doppelkonzert-Highlight<br />

der Extraklasse.<br />

© MCG/ KRUG<br />

© MCG/ WIESNER<br />

Stefaniensaal, Congress Graz<br />

©ULRIKE RAUCH<br />

33


© MCG/ KRUG<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

Messe Graz Open Air • Die Ärzte 2022<br />

Deep Purple lassen beim großen Open Air in Graz nostalgische<br />

Gefühle auf kommen und Max Raabe vertreibt<br />

schlechte Laune mit seinem neuen Bühnenprogramm. Die<br />

Wintermonate bringen noch Nik P., Sido, Seiler & Speer,<br />

Konstantin Wecker sowie Mario Barth hervor. Und ab Mitte<br />

Dezember erlebt man das neue Programm des magischen<br />

Zirkuserlebnisses vom Kontinent des Staunens: AFRIKA!<br />

AFRIKA! wird viele Augen zum Funkeln bringen.<br />

Viel live, viel los!<br />

PLACES BIG ENOUGH FOR YOUR IDEAS<br />

Dass die MCG nicht nur im Live-Konzert-Segment vielfach<br />

die erste Wahl ist, beweisen zahlreiche bevorstehende<br />

Messen und Business-Events. Die Multifunktionalität der<br />

Hallen und Räumlichkeiten bieten gemeinsam mit der<br />

Top-Lage direkt im Herzen von Graz perfekte Voraussetzungen<br />

für Umsetzungen aller Art. Im Messebereich der<br />

MCG standen im heurigen Jahr u.a. mit der MOTIONEXPO<br />

und der Gründermesse bereits einige informative Formate<br />

am Programm. Im April geht auch die Fachmesse »Trends of<br />

Beauty« mit wertvollen Tipps, Trends und Neuerungen der<br />

Branche über die Bühne. Auch die Grazer Frühjahrs- sowie<br />

Herbstmesse werden wieder viele Besucher*innen mit<br />

spannenden Themen und interessanten Aussteller*innen<br />

locken. Ein Jahr vieler Live-Momente steht bevor.<br />

Also let’s live life live!<br />

Veranstaltungs-Highlights <strong>2023</strong><br />

Masters of Dirt<br />

08.04.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

Kaya Yanar<br />

15.04.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

Disney100: The Concert<br />

16.04.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

Riccardo Muti<br />

25.04.<strong>2023</strong> | Congress Graz<br />

Grazer Frühjahrsmesse<br />

27.04. - 01.05.<strong>2023</strong> | Messe Graz<br />

David Garrett<br />

11.05.<strong>2023</strong> | Congress Graz<br />

Pentatonix<br />

20.05.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

Fi teen Seconds Festival<br />

15. - 16.06.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

VOLBEAT<br />

28.06.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

Wolfgang Ambros &<br />

Gert Steinbäcker<br />

07.07.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

Deep Purple<br />

13.07.<strong>2023</strong> | Messe Graz Open Air<br />

Max Raabe<br />

18.09.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

Grazer Herbstmesse<br />

28.09. - 02.10.<strong>2023</strong> |<br />

Messe Graz<br />

Nik P.<br />

20.10.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

Sido<br />

02.11.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

Die Schlagerparty<br />

des Jahres<br />

03.11.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

Seiler & Speer<br />

09.12.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

Konstantin Wecker<br />

10.12.<strong>2023</strong> | Congress Graz<br />

Bryan Adams<br />

14.12.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

Mario Barth<br />

16.12.<strong>2023</strong> | Stadthalle Graz<br />

AFRIKA! AFRIKA!<br />

15.12.<strong>2023</strong> - 14.01.2024 |<br />

Zeltpalast Messe Graz<br />

Alle Infos zu den kommenden<br />

Shows gibt's unter: www.mcg.at<br />

34


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

Alle Modelle, tolles Zubehör und<br />

nähere Infos auf www.geero.at<br />

oder unter der kostenlosen<br />

Hotline 0800 55 66 40 51<br />

©GEERO<br />

E-Bikes von Geero<br />

Die vernünftige Alternative<br />

Die Brüder Michael und Thomas<br />

Rath stehen hinterdem österreichischen<br />

E-Bike-Hersteller<br />

Geero. In der Scheune der Großeltern<br />

tüftelten die beiden das<br />

Konzept für ein Elektrofahrrad<br />

aus, das technisch, wie optisch,<br />

eine Revolution darstellen sollte.<br />

Der Clou? Der praktisch unsichtbar in<br />

der Hinterradnabe verbaute Motor aus<br />

der eigenen Schmiede, der im Unterrohr<br />

verbaute Akku und nicht zuletzt<br />

die schlau im Rahmen integrierte<br />

Technik. Alles an seinem Platz, alles<br />

millimetergenau geplant. Geero ist<br />

nicht als E-Bike zu erkennen, schlank,<br />

reduziert, elegant, aber dennoch mit<br />

modernster Technik ausgestattet. Und<br />

das Ganze mit unter 20 Kilogramm<br />

Gesamtgewicht und einer – für diese<br />

Gewichtsklasse nahezu unübertroffenen<br />

– Reichweite von bis zu 100<br />

Kilometern.<br />

Die aktuelle Generation Geero 2+<br />

überzeugt mit integrierter Lichtanlage<br />

und entnehmbarem Akku. Letzterer<br />

erspart den Transport des kompletten<br />

Bikes in Wohnung oder Keller.<br />

Mit einem Handgriff wird der Akku<br />

entnommen und kann an jeder Haushaltssteckdose<br />

geladen werden.<br />

Heimatverbundenheit und internationale<br />

Erfahrung – das sind die Komponenten<br />

des Erfolgs von Geero. Längst<br />

ist das Unternehmen vom Bauernhof<br />

in eine Manufaktur umgezogen, nach<br />

wie vor in der Südsteiermark gelegen.<br />

Geero beschäftigt mittlerweile über<br />

40 Mitarbeiter*innen. Auch regionale<br />

Zulieferer spielen eine wichtige Rolle.<br />

Schließlich zählt »Made in Austria« zum<br />

Konzept des Unternehmens. Viele der<br />

Einzelteile kommen aus der Region; der<br />

robuste wie leichte Aluminiumrahmen<br />

wird in der Steiermark<br />

pulverbeschichtet.<br />

Seit 1. März <strong>2023</strong> sind<br />

Geero E-Bikes klimaneutrale<br />

Produkte.<br />

Das bei der Produktion<br />

unvermeidbar<br />

entstehende CO 2<br />

wird<br />

über das Klimaschutzprojekt<br />

CO 2<br />

-Ausgleich<br />

und regionaler Naturschutz<br />

kompensiert,<br />

indem die großflächige<br />

Installation von<br />

Solaranlagen in Indien<br />

sowie der Schutz heimischer<br />

Ökosysteme<br />

unterstützt wird.<br />

Natürlich gibt es die Möglichkeit,<br />

die Bikes vor dem Kauf ausführlich<br />

zu testen. Mehr als 50 E-Bike-Expert*innen<br />

beraten Interessierte in<br />

Österreich und Deutschland und<br />

bieten an ihren jeweiligen Standorten<br />

kostenlose Probefahrten an.<br />

Im Grazer Geero E-Bike-Store gibt<br />

es zudem die Option, sich von Fachpersonal<br />

beraten zu lassen und<br />

die Bikes auch gleich vor Ort zu<br />

erwerben.<br />

www.geero.at<br />

©GEERO<br />

35


© LUNGHAMMER – TU GRAZ<br />

Der TU-Graz Beton-Printer stellt sich vor.<br />

Text: Martin G. Wanko<br />

MUT<br />

ZUM<br />

BETON!<br />

36


Beton ist besser als sein Ruf, weiß <strong>40plus</strong><br />

Redakteur Martin G. Wanko zu berichten<br />

und ist erfreut, dass die TU Graz nun dort<br />

Hand anlegt, wo es dringend von Nöten ist.<br />

Er ist der weltweit am häufigsten eingesetzte Baustoff, im<br />

Jahr 2021 wurden geschätzte 14 Milliarden Tonnen Beton<br />

verbaut. Das sind ungefähr die Hälfte aller eingesetzten<br />

Baustoffe und macht zugleich 8 % der CO 2<br />

Emissionen aus.<br />

Gerade daraus ergibt sich für die TU Graz der Auftrag,<br />

Beton zum einen umweltverträglicher zu machen und<br />

zum anderen, ihn neu zu denken.<br />

Warum wurde jedoch Beton zum Massenbaustoff? »Die<br />

Rohstofe für Beton sind weltweit in großer Menge verfügbar und<br />

zudem äußerst kostengünstig, sodass auch der Beton selbst äußerst<br />

kostengünstig ist«, beantwortet Univ.-Prof. Markus Krüger,<br />

Leitung Institut für Materialprüfung und Baustofftechnologie<br />

der TU Graz, die Frage. Dazu ist er extrem robust, nicht<br />

brennbar, schallschluckend und sogar noch auf der Baustelle<br />

formbar. Klingt wie ein Lottosechser für Bauprofis und ist<br />

auch einer. Aber eben, man hüte sich vor Verschwendung!<br />

Ein Massenbaustoff wird umweltverträglich<br />

Auch hier setzt man in der Forschung auf Nachhaltigkeit:<br />

»Viele CO 2<br />

-Emissionen können verringert werden, wenn wir z.B.<br />

dauerhaf tere Konstruktionen scha fen, die weniger Aufwand bei<br />

der Instandhaltung und Instandsetzung während der Nutzungsdauer<br />

benötigen.« Es wird jedoch auch schon einiges von<br />

der Bauindustrie umgesetzt: Ins Auge springt hier sofort<br />

der Klinkergehalt. Klinker ist ein Grundstoff für Zement,<br />

beziehungsweise Beton, und ist in der Produktion sehr<br />

CO 2<br />

-aufwändig. Der sogenannte »Klinkerfaktor« gehört<br />

reduziert. Dazu Markus Krüger: »Wir selbst haben mit Industriepartnern<br />

bereits mehrere Betonsorten entwickelt und auch in<br />

der Praxis eingesetzt, die gegenüber üblichen Standardbetonen<br />

25 % weniger CO 2<br />

-Emissionen freisetzen. Aber wir sehen hier<br />

noch genug Potenzial zur Reduzierung!«<br />

© LUNGHAMMER – TU GRAZ<br />

37


© LUNGHAMMER – TU GRAZ<br />

Andreas Trummer (2.v.l.) vom Institut für Tragwerksentwurf mit seinem Team.<br />

Leistung bestärkt Nachhaltigkeit<br />

Eine Hoffnung ist der ultrahochfeste Beton (UHPC), der<br />

mitunter auch die spektakuläre, netzartige Verkleidung<br />

des Museums der Zivilisationen Europas und des Mittelmeerraums<br />

im Hafen von Marseille darstellt. Auf den ersten<br />

Blick ist die entstehende CO 2<br />

-Emission auf einen Quadratmeter<br />

Beton enorm und umweltschädlich, »allerdings müssen<br />

wir die Leistungsfähigkeit bedenken«, so der Wissenschaftler.<br />

»UHPC hat viel höhere Festigkeiten als Normalbeton und ist dauerhaf<br />

ter. Wird diese enorme Leistungsfähigkeit bei Bauwerksentwurf<br />

berücksichtigt, kann man viel leichter und filigraner bauen und<br />

damit viel Material und Materialtransporte einsparen. Rechnet<br />

man dann alle wichtigen Nachhaltigkeitsfaktoren zusammen, so<br />

können mit UHPC sicher umweltfreundlichere Alternativen zur<br />

herkömmlichen Betonbauweise realisiert werden.«<br />

Der Printbeton und sein Potential<br />

Mittlerweile ist im Bauingenieurwesen der 3D-Drucker<br />

angelangt. Der Beton-3D-Druck, wie er in der Zusammenarbeit<br />

des Institut für Tragwerksentwurf (ITE) der TU Graz<br />

und einem externen Partner verwendet wird, ermöglicht<br />

das Drucken von filigranen Schalungen aus mineralischen<br />

Werkstoffen. Sie ermöglichen die wirtschaftliche Herstellung<br />

materialoptimierter Stahlbetonquerschnitte. »Im<br />

Anwendungsbeispiel von Stahlbetondecken, als materialintensivstes<br />

Bauteil eines Gebäudes, können so bereits heute 30-40 % Materialeinsparung,<br />

im Vergleich zu einer herkömmlichen Bauweise,<br />

erzielt werden. Das ITE hat in verschiedenen Pilotprojekten und<br />

mit mehreren Projektpartnern bereits ca. 1.000 m 2 dieser Bauweise<br />

in die praktische Anwendung gebracht, Tendenz steigend«,<br />

so Univ.-Prof. Stefan Peters.<br />

Natürlich kommt es am Ende des Tages gerade für den<br />

Kunden immer wieder zu ein und derselben Frage: Kann<br />

High-Tech-Beton rentabel sein? »Der hochwertige Printbeton<br />

erweist ein hohes Potential für eine industrielle Produktion. Die<br />

Integration in den Bau- und Herstellungsablauf ist für die gängige<br />

Baupraxis erdacht und ausgelegt. Dies beinhaltet neben einer gewissen<br />

Robustheit des Verfahrens auch das Erreichen einer Wirtschaf<br />

tlichkeit für die Anwendung in der breiten Masse. Vor dem<br />

Hintergrund stark gestiegener Baupreise kann man annehmen,<br />

dass Mehrkosten von nur etwa 10 % anfallen, um beispielsweise<br />

Deckenkonstruktion mit 40 % geringerem CO 2<br />

-Emmissionen<br />

bereits heute prozesssicher herzustellen.«<br />

38


© NORBERT MAYR<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

Die Wohnhausanlage MGG22, fertiggestellt im Jahr 2019, war ein Projekt der internationalen Bauausstellung IBA_Wien 2022.<br />

Betonbauteile aktivieren<br />

– fossilfrei heizen und kühlen<br />

Die Energiepreise für Haushalte<br />

in Österreich steigen massiv.<br />

Das innovative Konzept der<br />

thermischen Bauteilaktivierung<br />

zeigt, wie das Heizen und Kühlen<br />

von Gebäuden ganz ohne fossile<br />

Brennstoffe und mit beträchtlichen<br />

Kosteneinsparungen<br />

möglich ist.<br />

Die Energiepreise in den österreichischen<br />

Haushalten sind im Jänner,<br />

im Vergleich zum Dezember 2022,<br />

um 13 % gestiegen. Im Jahresvergleich<br />

macht die Steigerung sogar 41 % aus.<br />

Raus aus Öl und Gas sowie der Ausbau<br />

von erneuerbaren Energiequellen sind<br />

daher wichtige Meilensteine einer<br />

längst fälligen Energiewende. Das<br />

innovative Konzept der thermischen<br />

Bauteilaktivierung beim Heizen und<br />

Kühlen von Gebäuden kann ein wichtiger<br />

Bestandteil dieser Wende sein.<br />

Bei der thermischen Bauteilaktivierung<br />

werden Rohre in Betonbauteile<br />

eingebaut, durch diese wird je nach<br />

Bedarf bzw. Jahreszeit warmes oder<br />

kühles Wasser geleitet.<br />

»ermisch aktivierte Betonbauteile werden<br />

zur Temperaturregelung eingesetzt.<br />

So geben sie im Winter Wärme ab und<br />

im Sommer nehmen sie diese auf – damit<br />

wird über das ganze Jahr hindurch für eine<br />

angenehme Raumtemperatur gesorgt«,<br />

erklärt Sebastian Spaun, Vorstandsmitglied<br />

von Beton Dialog Österreich<br />

und Geschäftsführer der Vereinigung<br />

der Österreichischen Zementindustrie<br />

(VÖZ).<br />

Beton als Energiespeicher<br />

Aufgrund der hohen Wärmeleitund<br />

Speicherfähigkeit eignen sich Geschoßdecken<br />

aus Beton für die thermische<br />

Bauteilaktivierung besonders<br />

gut. Dass die thermische Bauteilaktivierung<br />

mit der Betondecke auch<br />

für den Wohnbau optimal geeignet<br />

ist, hat die VÖZ im Rahmen eines<br />

39


© DERFRITZ<br />

Sebastian Spaun • Vorstandsmitglied von Beton Dialog Österreich und<br />

Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

Erfolgsversprechende<br />

Technologie<br />

© DANIEL HAWELKA<br />

langjährigen Innovationsschwerpunkts<br />

mit Forschung und Entwicklung<br />

sowie Demonstration und<br />

Monitoring herausgefunden. Im<br />

Fokus dieser Aktivitäten stand die<br />

Kombination der thermischen Bauteilaktivierung<br />

mit erneuerbaren<br />

Energiequellen, wie Wind, Sonne und<br />

Erdwärme. »Sogar an sehr kalten Tagen<br />

muss das zirkulierende Wasser nicht wärmer<br />

als 30 Grad sein. Gerade deshalb kann<br />

die thermische Bauteilaktivierung beim<br />

Heizen und Kühlen erneuerbare Energiequellen<br />

hervorragend nutzen«, so Spaun.<br />

Konstante Raumtemperatur<br />

gewährleistet<br />

Erneuerbare Energien stehen jedoch<br />

nicht konstant zur Verfügung. Die<br />

thermische Bauteilaktivierung<br />

begegnet dieser Herausforderung<br />

nach einem einfachen Prinzip: Ist<br />

überschüssige Sonnen- oder Windenergie<br />

verfügbar, wird diese direkt<br />

oder mithilfe einer Wärmepumpe in<br />

den Betondecken eingelagert, diese<br />

werden dann um 2 bis 3 Grad Celsius<br />

erwärmt. Sinkt die Temperatur im<br />

Raum, gibt die thermisch aktivierte<br />

Betondecke die Energie an den Raum<br />

gleichmäßig ab. So funktioniert das<br />

System selbstregulierend.<br />

Im Zuge von Demonstrations- und<br />

Monitoringprojekten wurden über<br />

mehrere Jahre zahlreiche Messungen<br />

durchgeführt, die eine hohe Temperaturkonstanz<br />

im Innenraum zeigen.<br />

Befragungen offenbaren, dass diese<br />

mit hohem Komfort erlebt wird.<br />

Mittlerweile entstehen in Österreich<br />

zahlreiche Wohnbauprojekte<br />

mit thermischer Bauteilaktivierung.<br />

Bereits im Herbst 2019 wurde im 22.<br />

Wiener Gemeindebezirk die innovative<br />

Wohnhausanlage MGG22 mit<br />

155 Wohnungen eröffnet. Dort kam<br />

die Aktivierung von Betonbauteilen<br />

zum Heizen und Kühlen, gekoppelt<br />

mit Wärmepumpen, Erdsonden und<br />

Windenergie, erstmals im sozialen<br />

Wohnbau zum Einsatz. Vor Kurzem<br />

wurde das Wohnbauprojekt in der<br />

Käthe-Dorsch-Gasse in Wien-Penzing<br />

fertiggestellt – auch dort ist die Bauteilaktivierung<br />

mit Wärmepumpen<br />

kombiniert.<br />

2 bis 3 Euro pro Quadtratmeter<br />

und Jahr<br />

Für die thermische Bauteilaktivierung<br />

fallen kaum höhere Baukosten im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Heiz- und<br />

Kühlsystemen an. Die Einsparungen<br />

bei den Energiekosten können aber<br />

beträchtlich sein. So belaufen sich<br />

Heiz- und Kühlkosten auf ca. 2 bis 3<br />

Euro pro Quadratmeter und Jahr –<br />

eine Win-win-Situation für Bewohner,<br />

unsere Energienetze sowie die Klimaund<br />

Energieziele. Damit leistet die<br />

thermische Bauteilaktivierung einen<br />

wesentlichen Beitrag, im Bereich<br />

Raumwärme auf fossile Energieträger<br />

gänzlich verzichten zu können und<br />

gleichzeitig leistbaren Wohnraum zu<br />

bieten.<br />

Die Wohnhausanlage Käthe-Dorsch-Gasse<br />

wurde im Herbst 2022 eröffnet.<br />

Beton Dialog Österreich (BDÖ)<br />

ist eine Interessensgemeinschaft<br />

von Zement-, Betonfertigteil- sowie<br />

Transportbetonherstellern in<br />

Österreich. Ziel des BDÖ ist es, die<br />

Bedeutung des kreislauffähigen<br />

Baustoffs Beton für umwelt- und<br />

klimagerechtes Bauen sowie die<br />

bisher erreichten Fortschritte der<br />

Branche bei der CO 2<br />

-Reduktion in<br />

der Öffentlichkeit zu verankern.<br />

Mehr Informationen:<br />

www.betondialog.at<br />

© Z+B<br />

40


Leistbares Wohnen<br />

SANIERUNGS-<br />

FÖRDERUNG<br />

NEU<br />

- Energie sparen - Klima und Geldbörse schonen<br />

- Wertvolle Böden vor Versiegelung schützen<br />

- Förderungen zwischen 15% und 30% der förderbaren Kosten<br />

- Einfache Online-Beantragung<br />

www.sanieren.steiermark.at<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

41


Klagenfurt:<br />

Urbanes Leben in der<br />

südlichsten Metropole<br />

Österreichs<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

Text: Georg Wallnöfer<br />

42<br />

©LEND ARCHITEKTUR


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

©LEND ARCHITEKTUR<br />

©LEND ARCHITEKTUR<br />

Nur der Sieger ist 1st. Nahe dem Ostufer des Wörthersees<br />

und zugleich in Zentrumsnähe entsteht mit »1st Living« ein<br />

nachhaltiges Wohnobjekt der IMMOLA.<br />

Wohneinheiten mit dem Flair einer<br />

südlichen Stadt, finanzierbare Mieten<br />

und dazu exklusiver Wohnkomfort<br />

sind von Singles und Paaren äußerst<br />

begehrt. Hier liegt die IMMOLA<br />

mit ihrem Wohnobjekt »1st Living«,<br />

in der Klagenfurter Hans-Sachs-<br />

Straße, goldrichtig: Ein intelligenter<br />

Grundriss steht hier im Vordergrund:<br />

Dank guter Raumaufteilung sind die<br />

Objekte leistbar – eine ideale Startrampe<br />

für ein unabhängiges Leben.<br />

Die Lage spricht für sich: In einigen<br />

Gehminuten ist man im Zentrum<br />

Klagenfurts, die Universität und das<br />

Ostufer des Wörthersees sind mit<br />

dem Fahrrad in rund 10 Minuten gut<br />

zu erreichen. Alternative Konzepte<br />

für den Individualverkehr in Planung.<br />

Themen wie Carsharing und Elektromobilität<br />

stehen im Vordergrund.<br />

Die gute Anbindung an den öffentlichen<br />

Verkehr ist selbstredend. Mit<br />

der künftigen Koralmbahn ist man<br />

in rekordverdächtigen 45 Minuten<br />

in Graz. Das Andenken eines Feriendomizils<br />

macht also durchaus Sinn.<br />

Eine Rarität in Klagenfurt<br />

stellen die Zweiraum-<br />

Garconnieren dar.<br />

Die knapp über 70 Wohnungen<br />

selbst sind in einer kompakten<br />

Gebäudehülle sehr energieeffizient<br />

untergebracht, wobei jede Wohnung<br />

eine großzügige Freifläche in Form<br />

eines Balkons oder eines Kleingartens<br />

besitzt. Mehr als 70 % der Einheiten<br />

stellen Zweiraum-Garconnieren mit<br />

knapp vierzig Quadratmetern dar,<br />

welche in Klagenfurt in dieser Form<br />

bis dato selten angeboten werden:<br />

Hier treffen schlichte Extravaganz<br />

auf Individualität und Freiraum.<br />

Das raffiniert versetzte 2. Obergeschoss<br />

schafft Grünraum in luftigen<br />

Höhen. Die großzügigen umlaufenden<br />

Terrassen im Penthousegeschoss<br />

dienen als private Pufferzone<br />

zwischen Wohnraum und dem<br />

Trubel der Stadt.<br />

Alle Wohnungen verfügen über<br />

private Freibereiche, wie Balkone<br />

oder Terrassen und teilweise über<br />

Eigengärten. Die optimal geplanten<br />

Grundrisse passen sich flexibel den<br />

Anforderungen ihrer Bewohner an.<br />

Sogar die kleinsten Wohnungen<br />

bieten die Möglichkeit privater<br />

Rückzugsorte. Dazu sollte man<br />

sich die Lage auf der Zunge zergehen<br />

lassen: So nah am See zu liegen ist<br />

bezüglich aller Outdoor Aktivitäten<br />

mehr als genial. Eine Runde joggen,<br />

eine Radtour machen und dann<br />

doch noch auf einen Sprung in die<br />

Stadt – wo gibt es das sonst noch?<br />

FIRSTLIVING<br />

DIE ERSTE ADRESSE<br />

IN KLAGENFURT<br />

• Geplanter Baustart: 06/<strong>2023</strong><br />

• 69 Wohneinheiten<br />

• 34 m² bis 117 m²<br />

• 1 bis 4-Zimmerwohnungen<br />

• Wohnungen mit Terrasse bzw.<br />

Balkon, teilweise mit Eigengarten<br />

• 7 Geschosse oberirdisch<br />

(EG bis 6. OG)<br />

• 1 Geschoss unterirdisch<br />

(KG mit Tiefgarage)<br />

• 70 Stellplätze in der Tiefgarage<br />

• wettergeschütztes Stiegenhaus<br />

zwischen 2 Baukörpern<br />

• 1 Lift (KG bis 6. OG)<br />

IMMOLA Liegenschaftsverwertung<br />

und Projektentwicklungs GmbH<br />

Gleispachgasse 1 | 8045 Graz<br />

+43 (0) 316 26 92 60 | office@immola.at<br />

www.immola.at<br />

43


TRADITION<br />

MIT<br />

VISIONEN<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

© KUMPUSCH<br />

Tischlermeisterin Birgit Kumpusch im Talk<br />

mit dem steirischen Landeshauptmann<br />

Christopher Drexler.<br />

Moderation: Martin G. Wanko<br />

44


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

©KANIZAJ ©KANIZAJ<br />

Birgit Kumpusch:<br />

Herr Landeshauptmann, in welchem<br />

Raum fühlen Sie sich am wohlsten<br />

und warum?<br />

LH Christopher Drexler:<br />

Seit ich mit meiner Frau nach Passail<br />

gezogen bin, erlebe ich jeden Tag, wie<br />

schön es ist, am Land zu leben. Deswegen<br />

fühle ich mich dort am wohlsten.<br />

Wenn ich mir einen speziellen Raum<br />

aussuchen müsste, dann wäre es aber<br />

wohl das Wohnzimmer. Dort habe ich<br />

nicht nur einen wunderbaren Blick<br />

in den Garten, sondern auch einen<br />

großen Esstisch, an dem wir auch mal<br />

zu größeren Familienessen zusammen<br />

kommen.<br />

LH Christopher Drexler:<br />

Die Steiermark ist bekanntlich das<br />

waldreichste Bundesland, rund 62<br />

Prozent der Flächen sind bewaldet.<br />

Ist die Liebe zum Holz also quasi<br />

genetisch bedingt?<br />

Birgit Kumpusch:<br />

Wenn es genetisch bedingt ist, würde<br />

ich auf die Gene meines Vaters tippen.<br />

Birgit Kumpusch:<br />

Viele stellen sich den Tischler noch<br />

immer als »Meister Eder« vor, ausschließlich<br />

mit einem Hobel. Sind<br />

Sie auch dieser Meinung?<br />

LH Christopher Drexler:<br />

Dazu gibt es ein hervorragendes Buch<br />

vom Zukunftsforscher John Naisbitt<br />

»High Tech, High Touch«. Der moderne<br />

Tischler, die moderne Tischlerin ist<br />

meiner Meinung nach die Verbindung<br />

aus Hobel und Innovation. Denn auch<br />

wenn Maschinen einen Teil der Arbeit<br />

erledigen können, braucht es den<br />

Tischler, braucht es die Sensibilität für<br />

das Holz, um Möbelstücke herzustellen,<br />

die Persönlichkeit haben.<br />

LH Christopher Drexler:<br />

Mit großem Feinsinn vereinen Sie<br />

in Ihren Arbeiten modernes Design<br />

mit traditionellem Handwerk. Wie<br />

gelingt es, sich immer weiterzuentwickeln<br />

und neue Blickwinkel zu (er-)<br />

schaffen?<br />

Birgit Kumpusch:<br />

Ich denke, als Unternehmer ist es eine<br />

Grundvoraussetzung, begeisterungsfähig<br />

zu sein. Ich umgebe mich gerne<br />

mit anderen motivierten Menschen, da<br />

kommt bestenfalls auch immer etwas<br />

Spannendes und Neues dabei heraus.<br />

Zum Beispiel können wir mit unserem<br />

Fräsroboter freiformfräsen und so im<br />

Formenbau unseren Blickwinkel noch<br />

einmal um einige Grade erweitern.<br />

Birgit Kumpusch:<br />

Welchen Raum dürfen wir für Sie<br />

gestalten?<br />

LH Christopher Drexler:<br />

Am liebsten natürlich jeden. Möbelstücke,<br />

die mit viel Feinsinn geschaffen<br />

wurden, verleihen einem Raum einen<br />

besonderen, einzigartigen Charakter.<br />

Das macht ein Haus zu einem Zuhause.<br />

LH Christopher Drexler:<br />

Wien, Venedig, Deutschland –<br />

während Ihrer Ausbildung haben<br />

Sie viel gesehen und sind jetzt wieder<br />

in Gleinstätten angekommen.<br />

Abschlussfrage: Was macht die<br />

Steiermark so besonders?<br />

Birgit Kumpusch:<br />

Auch wenn ich nach wie vor gerne in<br />

die Ferne schweife, und ich mich gerne<br />

von anderen Ländern und Kulturen<br />

inspirieren lasse, bin ich durch meine<br />

Familie und meinen Betrieb in Gleinstätten<br />

verwurzelt. Gut verwurzelt zu<br />

sein, gibt mir den notwendigen Halt<br />

und ausreichend Standfestigkeit.<br />

45


©KANIZAJ<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

Birgit Kumpusch:<br />

Wir stellen keine<br />

Möbel in einen<br />

Raum.<br />

Interview: Martin G. Wanko<br />

Birgit Kumpusch zählt zu den herausragendsten<br />

Erscheinungen bezüglich Design und Handwerk in<br />

der »jungen Steiermark«. Zeit mit ihr ein Gespräch<br />

über Kunst, Design und ihren Job zu führen.<br />

Frau Kumpusch, sind Sie noch<br />

immer mit dem Hobel am Werken?<br />

Moderne Tischler arbeiten mit 3D-<br />

Visualisierungen, CNC gesteuerten<br />

Maschinen, bzw. in unserem Fall mit<br />

einem Roboter. Auch wenn handwerkliches<br />

Geschick immer wichtig ist, ist<br />

das Bild vom Tischler mit Hobel längst<br />

verstaubt. Ich glaube, da bin ich als<br />

Tischlermeisterin mit einem Fräsroboter<br />

ein gutes Beispiel.<br />

Sie haben jedoch keine Tischlerlehre<br />

gemacht, sondern sind auf die<br />

Grazer Ortweinschule gegangen.<br />

Warum?<br />

Ich wollte beides, einen Beruf und die<br />

Matura, darum habe ich mich für den<br />

Weg über die HTL entschieden. Zum<br />

anderen war mir eine gute Ausbildung<br />

im Bereich Planung und Design sehr<br />

wichtig, die ich heute als eine unserer<br />

großen Stärken ansehe. Ich bin<br />

Tischlerin und Designerin zu gleichen<br />

Teilen.<br />

Danach machten Sie die Ausbildung<br />

zur Restauratorin. Das ist jetzt nicht<br />

der übliche Weg, um Tischlerin zu<br />

werden, oder?<br />

Meine Ausbildungen in Venedig und<br />

Deutschland waren eine große Bereicherung,<br />

persönlich wie fachlich.<br />

Möbelrestauration basiert auf dem<br />

traditionellen Handwerk. Genau diese<br />

alten Techniken können wir heute<br />

mit den Möglichkeiten unseres 3D<br />

Scanners bzw. Fräsroboters vereinen.<br />

So wird unser Handwerk auf ein völlig<br />

neues Level gehoben.<br />

Welche Bedeutung hat für Sie ein<br />

»altes« Möbelstück?<br />

Alte Möbel erzählen für mich eine<br />

Geschichte. Gebrauchsspuren machen<br />

den besonderen Charme aus, lassen<br />

sie zu echten Erinnerungsstücken<br />

werden. Die Kombination aus altem<br />

Charme und jungem, funktionellem<br />

Design, ergibt eine Mischung, die<br />

ich für einzigartig halte und immer<br />

wieder in verschiedenen Projekten<br />

zeigen darf.<br />

Wo ist die Grenze zwischen Kunst<br />

und Design?<br />

Gutes Design hat wie Kunst die Eigenschaft,<br />

einen auf unterschiedliche Weise<br />

zu berühren und zu faszinieren. Der<br />

einzige Unterschied für mich: Kunst<br />

kann sich selbst genügen, Design verbirgt<br />

einen Nutzen, ein Geschäft.<br />

Was sind die nächsten Ziele?<br />

Da wir für neue Ideen und Herausforderungen<br />

immer zu begeistern sind,<br />

haben wir in letzter Zeit einige Projekte<br />

mit Start-ups durchgeführt. Die<br />

brauchen oft einen erster Prototypen.<br />

Durch die Möglichkeit, neben Holz<br />

auch andere Materialien bearbeiten zu<br />

können, war die komplette Fertigung<br />

inkl. Oberflächenveredelung, wie z.B.<br />

Pulverbeschichtung, bei uns möglich.<br />

©KANIZAJ<br />

46


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

So bleibt Ihre<br />

Ölheizung winterfit!<br />

Regelmäßige Reinigung sichert den Betrieb. Saubermacher übernimmt<br />

auch die Demontage von alten Ölheizungen.<br />

© SAUBERMACHER<br />

Eine Tankreinigung kann auch mit<br />

vollem Öltank durchgeführt werden.<br />

Saubermacher Dienstleistungs AG<br />

kundenservice@saubermacher.at<br />

059 800 5000<br />

saubermacher.at/tankreinigung<br />

Öltank reinigen und<br />

Ressourcen schonen.<br />

In Zeiten steigender Preise<br />

und abnehmender Verfügbarkeit<br />

von Gas, Pellets,<br />

Brennholz und Co. wird die<br />

Ölheizung zur krisensicheren<br />

Überbrückung. Damit<br />

ein störungsfreier Betrieb<br />

sichergestellt wird, ist eine<br />

regelmäßige Tankreinigung<br />

und Entgasung sinnvoll.<br />

Denn Ablagerungen und<br />

Verunreinigungen in Tankanlagen<br />

können zu Korrosionen<br />

führen, Filter oder<br />

Brenndüse verstopfen und<br />

sogar zu einem vermehrten<br />

Ölverbrauch führen.<br />

Regelmäßige Tankreinigungen<br />

und Entgasungen<br />

reduzieren den Ölverbrauch<br />

und sichern zudem einen<br />

störungsfreien Betrieb.<br />

Ende der Ölheizung.<br />

Die klassische Ölheizung<br />

hat jedoch ein Ablaufdatum.<br />

Um einen weiteren<br />

Schritt in Richtung<br />

Klimaneutralität 2040 in<br />

Österreich zu setzen, soll<br />

der Betrieb herkömmlicher<br />

Ölheizungen nach<br />

aktuellem Stand nur mehr<br />

bis 2035 möglich sein. Eine<br />

Umstellung auf ein nicht<br />

fossiles Heizungssystem<br />

ist somit verpflichtend.<br />

Saubermacher übernimmt<br />

für Privathaushalte sowie<br />

für Betriebe jeder Größe<br />

die im Zuge der Umstellung<br />

notwendige Reinigung<br />

und Demontage der<br />

alten Ölheizung. Zusätzlich<br />

ist die ordnungsgemäße<br />

Entsorgung der Restinhalte<br />

sowie der abgebauten Anlagenteile<br />

sichergestellt.<br />

Mit der Aktion »Raus aus<br />

Öl« erleichtert das Bundesministerium<br />

für Klimaschutz,<br />

Umwelt, Energie,<br />

Mobilität, Innovation und<br />

Technologie den Umstieg<br />

auf nicht fossil betriebene<br />

Heizungen.<br />

Peters Laune sinkt<br />

während seine<br />

Heizölkosten und das<br />

CO₂ steigen.<br />

Da kann ich helfen:<br />

Ich bin Peters<br />

Saubermacher .<br />

<br />

Öltank-<br />

Reinigung<br />

Kosten und CO₂ sparen.<br />

Jetzt unverbindlich anfragen.<br />

+ 43 59 800 5000<br />

saubermacher.at/tankreinigung<br />

47


©ISTOCKPHOTO.COM/LIGHTFIELDSTUDIOS ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

Entspannt(er)<br />

zum Babyglück<br />

Wenns einfach nicht klappen will: Paaren mit<br />

langersehntem Kinderwunsch wird das unerfüllte<br />

Babyglück oft zur Belastung. Durch professionelle<br />

Hilfe entspannt sich dieser Weg.<br />

Text: Julia Strempfl<br />

48


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

Einem Kind das Leben zu schenken, ist für viele Paare selbst<br />

das größte Geschenk. Doch wenn es nicht auf Anhieb klappt<br />

und die biologische Uhr tickt, lastet schnell Druck auf den<br />

Paaren. »Die Sorge, das Zeitfenster zum Kinderkriegen verpasst<br />

zu haben, ist nicht ganz unbegründet«, weiß Reproduktionsspezialist<br />

Prim. Priv. Doz. Dr. Michael Schenk, »Denn eine Frau<br />

im Alter von 32 Jahren hat tatsächlich eine doppelt so hohe Chance<br />

schwanger zu werden, als eine Frau im Alter von 37 Jahren.«<br />

DIE INITIATIVE 32<br />

Das Kinderwunsch Institut Schenk<br />

Am Sendergrund 11, 8143 Dobl<br />

+43 (0) 3136 55 111<br />

office@kinderwunsch-institut.at<br />

www.kinderwunsch-institut.at<br />

© FLORIAN LIERZER<br />

Gemeinsam mit seiner Frau Claudia Schenk-Hauschka<br />

leitet er das Kinderwunsch Institut in Dobl und hat die<br />

»Initiative 32« ins Leben gerufen, um mehr Bewusstsein für<br />

den Einf luss des Alters zu schaffen. »Gerade in der heutigen<br />

Zeit, wo sich spätes Mutterglück zur sozialen Norm entwickelt hat,<br />

gewinnt die Initiative 32 an immer mehr Bedeutung«, so der Kinderwunsch-Experte.<br />

»Frauen werden mit etwa zwei Millionen<br />

Eizellen geboren. Nach 30 Jahren sind noch etwa 50 Prozent dieser<br />

Zellen genetisch fit und mit 40 Jahren nur noch 10 Prozent.«<br />

FERTIBOT GIBT AUSKUNFT<br />

Im Kinderwunsch Institut wurde der erste digitale Fruchtbarkeitstest<br />

entwickelt, der Frauen sowie Männer anhand<br />

verschiedener Faktoren erste Auskünfte über die eigene<br />

Fruchtbarkeit gibt. Der Test wird ganz einfach über den<br />

Facebook-Messenger gestartet und wertet – dank des ausgeklügelten<br />

Programms – mit nur wenigen Klicks mögliche<br />

Risiken und Fertilitätsprobleme aus. »So kann man im Fall<br />

der Fälle frühzeitig Unterstützung beanspruchen und hat gute<br />

Chancen auf weniger invasive erapiemethoden«, erzählt Prim.<br />

Priv. Doz. Dr. Michael Schenk.<br />

PERSÖNLICHE BERATUNG<br />

Auch wenn das Alter eine wichtige Rolle spielt, weiß er, dass<br />

es vielerlei Gründe geben kann, weshalb der Kinderwunsch<br />

unerfüllt bleibt. »In einem ersten Beratungsgespräch – vor Ort<br />

oder auch online per Videocall – sprechen wir über mögliche Ursachen<br />

und bringen den Patient*innen die Methoden der modernen<br />

Reproduktionsmedizin näher. Welche Behandlungsmethode die<br />

richtige ist, wird ganz individuell entschieden.«<br />

MEDIZIN & EMPATHIE<br />

»Für uns geht es im Erstgespräch vor allem auch darum, den<br />

Patient*innen den Druck und die Angst zu nehmen«, so Claudia<br />

Schenk-Hauschka, die sich nur zu gut in die Situation der<br />

betroffenen Paare hineinversetzen kann. Der eigene langersehnte<br />

Kinderwunsch hat auch dazu beigetragen, vor 22<br />

Jahren das Institut zu gründen. »Wir haben zwei wundervolle<br />

Töchter bekommen. Den Traum vom Babyglück auch für unsere<br />

Patient*innen wahrwerden zu lassen, war und ist seit jeher ein<br />

besonderes Herzensanliegen«, betont sie. Daher wird im Kinderwunsch<br />

Institut großer Wert auf eine einfühlsame Begleitung<br />

der Paare auf dem Weg zum Wunschkind gelegt.<br />

Claudia Schenk-Hauschka und Prim. Priv. Doz. Dr. Michael Schenk<br />

MIT WISSEN ZUM ERFOLG<br />

Wissen<br />

ist eine Institution,<br />

sagt Prim. Priv. Doz. Dr. Michael<br />

Schenk und ist der festen Überzeugung,<br />

dass dieses weitergegeben werden<br />

muss. Forschung und Entwicklung wurde am<br />

Kinderwunsch Institut von Beginn an betrieben<br />

und mit der Forschungsplattform FRED vor acht<br />

Jahren reglementiert. Nach der Habilitation<br />

an der Med Uni Graz vergangenen Oktober,<br />

grei t Dr. Michael Schenk weiterhin nach<br />

den Sternen und möchte in einigen<br />

Jahren selbst an der Universität<br />

unterrichten.<br />

Wenn auch Sie<br />

sich in der Situation befinden,<br />

nicht schwanger zu werden,<br />

finden Sie im Kinderwunsch Institut Ihre<br />

Ansprechpartner*innen. Abhängig von Ihren<br />

Befunden und Umständen wird mit viel Gefühl<br />

die passende Methode – von Zyklusmonitoring<br />

über IUI bis hin zur Eizellspende – für Sie und mit<br />

Ihnen konzipiert: Wir arbeiten ständig daran,<br />

Wünsche wahr werden zu lassen und stehen<br />

unseren Patient*innen auf dem Weg zum<br />

Glückskind zur Seite, verspricht<br />

Dr. Michael Schenk.<br />

Mehr dazu auf kinderwunsch-institut.at<br />

49


Text: Martin G. Wanko<br />

©FLORIAN LIERZER<br />

DINSTL:<br />

Grelle Farben<br />

mit ernstem<br />

Hintergrund<br />

Dinstl malt Bilder wie kein anderer.<br />

Er hat sein eigenes Ding entwickelt<br />

und das ist gut so.<br />

50


©STEFAN LEITNER<br />

©GALERIE GRILL<br />

»Meine Bilder wirken sehr farbenfroh, können<br />

von außen als abstrakte Malerei mit<br />

bunten, grellen Farben gesehen werden, im<br />

Detail sind alle Aspekte meiner momentanen<br />

Situation enthalten. Ich wurde Papa,<br />

baue ein Haus, oder der Krieg in der<br />

Ukraine: Aber nicht plakativ, sondern<br />

subtil im Hintergrund. Ich grundiere,<br />

male ein Szenario und dann bleiben Teile<br />

und Fragmente über. Es baut sich alles in<br />

Schichten auf, ist eine emenwelt, eine<br />

Exkursion in meine Seele.«<br />

Dinstl ist jetzt keiner, der im stillen<br />

Kämmerlein zum Künstler heranwuchs,<br />

er war in seiner Jugend und als<br />

junger Erwachsener eher ein Chamäleon<br />

auf Turbospeed: Als Ska-Punk mit<br />

seiner Band Antimaniax, mit Londoner<br />

Plattenvertrag, findet man ihn<br />

noch auf Youtube. Noch heute linst aus<br />

seiner Zeit mit dem arbeitsorientierten<br />

Künstlerkollektiv »Das Voyeur« der<br />

»Yoga John«, eine der Grazer Streetart-Ikonen,<br />

von der Hauswand auf den<br />

Bauernmarkt am Lendplatz runter.<br />

Und dann wieder ein Cut und es folgte<br />

der Besuch der Meisterklasse für Malerei<br />

auf der Ortweinschule in Graz und<br />

danach endlich einmal durchatmen.<br />

Und plötzlich, heute, steht man im<br />

1. Bezirk in der Bürgergasse vor dem<br />

Auslagefenster der »Galerie Grill« und<br />

sieht so echte Dinstl-Bilder hinter<br />

Glas, ohne dass sie eingesperrt<br />

wirken. Schon<br />

schrill, aber sie sind<br />

harmonisch durchkomponiert.<br />

Drängt sich die<br />

Frage auf, was mit dem<br />

Kerl in den letzten Jahren<br />

so passiert ist? »Ich habe<br />

mich entwickelt. Meine Kunst<br />

hat sich entwickelt. Und wie<br />

meine Kunst transportiert<br />

wird, hat sich entwickelt.«<br />

Anders gesagt: Was Dinstl<br />

früher mit punkigen Beats<br />

durch den Verstärker knallte, findet<br />

sich heute verschachtelt in seinen<br />

Bildern wieder. Die Gesellschaftskritik<br />

ist nach wie vor vorhanden, nur tritt<br />

sie jetzt subtiler auf. Um diesen Parcours<br />

zu schaffen, gibt es im Idealfall<br />

ein Gegenüber: Bei Dinstl ist es sein<br />

Galerist Roberto Grill.<br />

Der Prozess zwischen Künstler und<br />

Galeristen ist hier essentiell. Früher<br />

wimmelte es um Dinstl herum von<br />

Menschen, als wäre man in einem Ableger<br />

Warhols legendärer Factory gelandet,<br />

da wurden Ideen in Absprache<br />

schnell und mit viel Spaß umgesetzt.<br />

Heute ist Dinstl sich selbst in seinem<br />

Atelier in den ehemaligen Taggerwerken<br />

an der Peripherie ausgesetzt,<br />

alleine. »Nun ist es die Kunst, den Punkt<br />

zu finden, wenn ein Bild fertig ist. Da ist es<br />

gut, wenn man ein<br />

Gegenüber hat, dem<br />

man vertraut.« Die<br />

Chemie stimmt.<br />

Nach eineinhalb<br />

Jahren Arbeit war<br />

der Höhepunkt<br />

eine viel beachtete<br />

Ausstellung:<br />

»Die Autonomie des<br />

Bildes«, war bis vor<br />

Kurzem noch in<br />

Grills Galerie in<br />

der Bürgergasse<br />

zu sehen. Dazu<br />

Roberto Grill: »Ich<br />

versuche, das, was<br />

hinter den Bildern<br />

steckt, potentiellen<br />

Kunden zu erklären<br />

und zu vermitteln.<br />

Atelierbesuch vom Galeristen Roberto Grill bei Dinstl.<br />

Erst dann nehmen sie das Bild im gesamten<br />

Spektrum wahr.«<br />

Aber bei aller Ernsthaftigkeit, auch<br />

Spaß muss sein, sonst wäre der Dinstl<br />

ja nicht der Dinstl. Mit Uwe Gallaun<br />

verbindet ihn eine echte Künstlerfreundschaft.<br />

In der Galerie »Roter<br />

Keil«, nahe der Postgarage, waren in<br />

der winterlichen, grauen Hochhauswelt,<br />

in einem ehemaligen Geschäftslokal,<br />

farbenfrohe, großformatige<br />

Bilder zu bestaunen. Dinstl und<br />

Gallaun malten stundenlang zeitgleich<br />

auf eine Leinwand, bis ein Bild<br />

fertig war. Lief unter dem Motto »Ohne<br />

Weinen«, keiner durfte verärgert sein,<br />

wenn er vom anderen übermalt wurde.<br />

Anstatt geweint, wurde gelacht und in<br />

die Nachtschichten hineingearbeitet.<br />

»Es ist stimmig und wir haben genau das<br />

umgesetzt, was wir umsetzen wollten«, so<br />

Dinstl.<br />

Als Auftrag, kurz vor Weihnachten,<br />

bekam Dinstl die Möglichkeit, für<br />

ausgewählte Kunden der Madison<br />

Werbeagentur ein Kunstwerk zu<br />

entwerfen. Der Agenturchef, Gerhard<br />

Kroell, kam in Dinstls Atelier mit<br />

der Bitte vorbei, 30 Magnum-Weinkisten<br />

vom Genussgut Krispel mit<br />

einem Gesamt-Dinstl zu bemalen. Es<br />

kam ein spannendes, vielschichtiges<br />

Werk heraus, das sowohl als Ganzes,<br />

als auch als Unikat außerordentliche<br />

Bildwelten erzeugte. Dazu Dinstl:<br />

»Es war tatsächlich ein herausforderndes<br />

Format, von dem ich mich inspirieren hab’<br />

lassen. Ich habe mich treiben lassen und<br />

absolut entspannt auf ein freudiges Ergebnis<br />

gewartet.«<br />

51


In Holzpellets steckt viel drin:<br />

DER OSTERHASE<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

KOMMT AUCH<br />

NICHT ÖFTER.<br />

Eine<br />

Pellet-<br />

versorgt Lieferung<br />

für ein<br />

GANZES<br />

JAHR.<br />

propellets.at<br />

52


Text: Petra Schachner-Kröll<br />

© FLORIAN LIERZER<br />

ÖKO-<br />

SONDER<br />

AUSGABEN-<br />

PAUSCHALE<br />

Die Ökologisierung des Steuerrechts hat mit 1.1.2022 zur<br />

Einführung einer »Öko-Sonderausgabenpauschale« geführt.<br />

Mit diesem Pauschale werden Ausgaben<br />

für die thermisch-energetische<br />

Sanierung von Gebäuden und den<br />

Austausch eines fossilen Heizungssystems<br />

durch ein klimafreundliches<br />

Heizungssystem (»Heizkesseltausch«)<br />

gefördert. Bei der thermisch-energetischen<br />

Sanierung handelt es sich<br />

um Sanierungsmaßnahmen wie<br />

z.B. die Dämmung von Außenwänden,<br />

Geschoßdecken, Dächern und<br />

Kellerböden oder den Austausch von<br />

Fenstern und Außentüren mit dem<br />

Ziel, die Energie- und Wärmeeffizienz<br />

des Gebäudes zu verbessern.<br />

Unter dem Austausch von Heizungssystemen<br />

versteht man den Ersatz eines<br />

auf fossilen Brennstoffen (insb. Öl,<br />

Gas, Kohle, Koks/Allesbrenner) oder<br />

auf Strom basierenden Heizungssystems<br />

(Nacht- oder Direktspeicheröfen)<br />

durch ein neues klimafreundliches<br />

Heizungssystem. In Frage kommen<br />

vor allem eine hocheffiziente oder<br />

klimafreundliche Nah- /Fernwärme,<br />

eine Holzzentralheizung (z.B. Pellets)<br />

oder eine Wärmepumpe.<br />

Das Pauschale ist an die Auszahlung<br />

einer Bundesförderung geknüpft.<br />

Dies bedeutet, dass Sie das Pauschale<br />

nur dann beantragen können, wenn<br />

sie gleichzeitig für Ihre Maßnahme<br />

auch eine Förderung beantragen und<br />

erhalten. Nähere Informationen dazu<br />

erhalten Sie bei der Kommunalkredit<br />

Public Consulting. Weiters müssen<br />

die tatsächlich geleisteten Ausgaben,<br />

abzüglich ausbezahlter Förderungen<br />

aus öffentlichen Mitteln, den Betrag<br />

von EUR 4.000,00 (thermisch-energetische<br />

Sanierung) bzw. von EUR<br />

2.000,00 (»Heizkesseltausch«) übersteigen.<br />

Für eine geförderte thermisch-energetische<br />

Sanierung stehen<br />

800 Euro jährlich, für den geförderten<br />

»Heizkesseltausch« 400 Euro jährlich<br />

zu. Diese Beträge werden beginnend<br />

mit dem Jahr der Auszahlung der<br />

Förderung, für insgesamt fünf Jahre<br />

automatisch in der Steuerveranlagung<br />

berücksichtigt. Demnach werden in<br />

Summe 4.000,00 Euro bzw. 2.000,00<br />

Euro steuerlich wirksam.<br />

Das Sonderausgabenpauschale können<br />

ausschließlich Privatpersonen in<br />

Anspruch nehmen, weiters nur der jeweilige<br />

Empfänger der Förderung. Bei<br />

Wohnungseigentumsgemeinschaften<br />

ist jeder Eigentümer anspruchsberechtigt.<br />

Des Weiteren muss es sich<br />

um ein privat genutztes Gebäude bzw.<br />

einen privat genutzten Gebäudeteil<br />

handeln.<br />

Die Erklärung, dass das Pauschale in<br />

Anspruch genommen werden soll, ist<br />

direkt im Zuge der Beantragung der<br />

Bundesförderung bei der Kommunalkredit<br />

Public Consulting (KPC)<br />

abzugeben. Weiters ist die Einwilligung<br />

zur Datenübermittlung an das<br />

Finanzamt erforderlich.<br />

Bei Wohnungseigentumsgemeinschaften<br />

muss die Hausverwaltung<br />

im Zuge der Förderabwicklung der<br />

KPC bei der Endabrechnung für die<br />

einzelnen Wohnungseigentümer<br />

elektronisch bekannt geben, ob das<br />

Sonderausgabenpauschale berücksichtigt<br />

werden soll oder nicht.<br />

Die Übermittlung, der für die Berücksichtigung<br />

des Pauschales<br />

erforderlichen Daten, erfolgt durch<br />

die Kommunalkredit Public Consulting.<br />

Das zustehende Pauschale wird<br />

dann automatisch vom Finanzamt,<br />

im Rahmen der Einkommensteuer-/<br />

Arbeitnehmerveranlagung, berücksichtigt.<br />

Eine gesonderte Beantragung<br />

im Rahmen der Veranlagung ist nicht<br />

vorgesehen.<br />

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