Bote aus der Buckligen Welt November 2022 - Nr. 239
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REGION<br />
Energiesparen ohne Verzicht auf Komfort<br />
KEM-Manager Rainer Leitner zeigt vor, wie es geht: Die Wäsche trocknet<br />
vor dem Ofen und sorgt so gleichzeitig für ein besseres Raumklima<br />
Foto: Rehberger<br />
Der milde Oktober hat uns energietechnisch<br />
noch eine Verschnaufp<strong>aus</strong>e<br />
beschert, aber<br />
spätestens jetzt laufen die<br />
Heizungen in den Wohnungen<br />
und Häusern, wenn man nicht<br />
frieren will. Gleichzeitig flattern<br />
Strom- und Gas-Abrechnungen<br />
ins H<strong>aus</strong>, die wohl noch den Letzten<br />
– gezwungenermaßen – vom<br />
Energiesparen überzeugen. Die<br />
KEM hat dazu nützliche Tipps<br />
und Energieberater Martin Heller<br />
hat berechnet, was es wirklich<br />
bringt.<br />
Die Klima- und Energiemodellregion<br />
Bucklige <strong>Welt</strong> –<br />
Wechselland (KEM) hat für den<br />
„<strong>Bote</strong>n“ ein paar Energiespartipps<br />
zusammengestellt, um<br />
Heizkosten, Strom und Energie<br />
fürs Warmwasser in diesem<br />
schwierigen Winter einzusparen,<br />
ohne auf den gewohnten<br />
Komfort im eigenen Heim verzichten<br />
zu müssen.<br />
Viele Möglichkeiten,<br />
Heizkosten zu sparen<br />
Beginnen wir mit dem Thema<br />
Heizen. Hier kommt es auf jedes<br />
Grad an, denn schon ein Grad<br />
weniger am Thermostat spart<br />
rund sechs Prozent <strong>der</strong> Heizkosten.<br />
Außerdem die Temperaturen<br />
in weniger genutzten<br />
Räumen absenken und die Türen<br />
schließen.<br />
Zum Thema Heizen gehört<br />
auch das Lüften. Soll heißen:<br />
drei- bis viermal pro Tag kräftig<br />
quer- o<strong>der</strong> stoßlüften statt gekippter<br />
Fenster, durch die dauerhaft<br />
Wärme verloren geht. Das<br />
gilt übrigens auch für schlecht<br />
abgedichtete Fenster. Dazu hat<br />
Energie-Experte Martin Heller<br />
einen Tipp: „Um die Funktionsfähigkeit<br />
von Dichtungen<br />
zu testen, eignet sich <strong>der</strong> Papiertest:<br />
Dazu klemmt man ein<br />
Blatt zwischen Rahmen und<br />
Fenster. Lässt sich das Papier<br />
bei geschlossenem Fenster her<strong>aus</strong>ziehen,<br />
schließen die Dichtungen<br />
nicht richtig.“ Durch<br />
richtig abgedichtete bzw. eingestellte<br />
Fenster sei eine Energie-Einsparung<br />
von bis zu zehn<br />
Prozent möglich.<br />
Weitere bis zu zehn Prozent<br />
<strong>der</strong> Heizkosten lassen sich<br />
durch einen einfachen Schritt<br />
sparen: indem die Heizkörper<br />
entlüftet werden. Hört man ein<br />
Glucksen, ist Luft im System<br />
und es kann weniger Wärme<br />
übertragen werden. Ein letzter<br />
Punkt zum Thema Heizen: die<br />
Heizungspumpe überprüfen.<br />
„Eine Reduktion um eine Stufe<br />
kann rund 50 Euro im Jahr einsparen.<br />
Heizungspumpen sind<br />
versteckte Stromverbraucher,<br />
denn sie laufen bis zu 5.000<br />
Stunden im Jahr. Ein T<strong>aus</strong>ch<br />
gegen eine mo<strong>der</strong>ne, hocheffiziente<br />
Energiesparpumpe rentiert<br />
sich meist in kurzer Zeit“, so<br />
KEM-Manager Rainer Leitner.<br />
Kühlen, kochen,<br />
Geschirr spülen<br />
Ist das Energiespar-Potenzial<br />
beim Heizen in Angriff genommen,<br />
werfen wir einen Blick auf<br />
die ganz alltäglichen Tätigkeiten<br />
im H<strong>aus</strong>halt, bei denen großes<br />
Sparpotenzial schlummert.<br />
Martin Heller dazu: „Alte Kühlgeräte<br />
sind wahre Stromfresser!<br />
Messen Sie Ihren Stromverbrauch<br />
und vergleichen Sie<br />
mit energiesparenden Geräten<br />
(etwa online unter www.topprodukte.at).<br />
Neue sparsame Geräte<br />
verbrauchen möglicherweise<br />
nur mehr die Hälfte o<strong>der</strong> noch<br />
weniger Strom. Das Einsparpotenzial<br />
liegt bei bis zu 500 Euro“,<br />
weiß <strong>der</strong> Energieberater. Oft hilft<br />
es aber auch, die Geräte richtig<br />
einzustellen. Die KEM empfiehlt<br />
zum stromsparenden Kühlen<br />
und Gefrieren: +5 °C bis +7 °C<br />
im Kühlschrank und –18 °C<br />
im Gefriergerät. Den Gefrierschrank<br />
außerdem rechtzeitig<br />
abtauen, bevor sich eine dicke<br />
stromfressende Eisschicht gebildet<br />
hat.<br />
Dass <strong>der</strong> Deckel auf dem Topf<br />
beim Kochen nicht fehlen darf,<br />
haben wir in den letzten Wochen<br />
schon oft genug gehört – aber<br />
vielleicht nicht die Zahlen, die<br />
dahinterstehen. Ohne Deckel<br />
steigt <strong>der</strong> Energieverbrauch um<br />
250 Prozent. Übrigens: Ein Wasserkocher<br />
ist effizienter als ein<br />
Topf mit Wasser.<br />
Wir bleiben noch für ein Beispiel<br />
in <strong>der</strong> Küche: Wer glaubt,<br />
die Teller in <strong>der</strong> Spüle zu waschen,<br />
sei energiesparen<strong>der</strong>,<br />
<strong>der</strong> irrt. Geschirrspüler benötigen<br />
weniger Energie als<br />
das Warmwasser, das bei <strong>der</strong><br />
Handwäsche verwendet wird.<br />
Die Einsparung ergibt sich vor<br />
allem durch den geringeren<br />
Warmwasserbedarf im Geschirrspüler.<br />
Eco-Programme<br />
dauern zwar länger, sparen aber<br />
nochmals ein, weil das Wasser<br />
weniger erwärmt wird. Wichtig<br />
ist dabei, dass <strong>der</strong> Geschirrspüler<br />
voll beladen ist.<br />
Duschen und waschen<br />
Die größte Ersparnis beim<br />
Duschen bringt ein Durchflussbegrenzer<br />
vor dem Duschkopf,<br />
weil damit weniger Warmwasser<br />
benötigt wird. Und es kommt<br />
auch auf das Tempo an: Eine<br />
Zehn-Minuten-Dusche pro Tag<br />
mit Warmwasser <strong>aus</strong> dem Elektroboiler<br />
kostet 600 Euro pro<br />
Person pro Jahr. Schafft man es<br />
in fünf Minuten, bringt das eine<br />
Ersparnis von 300 Euro.<br />
Für das Wäschewaschen gilt:<br />
Temperatur runter. Von 60 auf 40<br />
und von 40 auf 30 °C spart jeweils<br />
rund 50 Prozent <strong>der</strong> Energiekosten.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Floristische Advent<strong>aus</strong>stellung<br />
ab sofort und den ganzen advent während <strong>der</strong> geschäftszeiten<br />
Wir freuen uns<br />
auf Euch!<br />
gärtnerei pichlbauer • bundesstr. 11 • 2851 krumbach<br />
tel.: 02647 42122 • www.gaertnereipichlbauer.at<br />
mo - fr 8:00 bis 18.00 uhr • sa 8:00 bis 16:00 uhr<br />
14 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>November</strong> <strong>2022</strong>