museenkoeln DasMagazin 2_/22
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Chargesheimer, Schlagzeugstudie<br />
mit Kenny Clarke, Köln, um 1961<br />
Ist schon was kaputtgegangen?<br />
ES: Es geht immer was kaputt. Aber<br />
wir sammeln das, um es in der japanischen<br />
Kintsugi-Technik zu reparieren.<br />
Wir haben jetzt eine Menge Teller, die<br />
dann mit so einem goldenen Kitt geklebt<br />
werden.<br />
Der Schaden wird durch die Reparatur<br />
selbst zu einem Gestaltungselement.<br />
ES: Genau. Eigentlich seltsam, dass<br />
darauf in der Gastro noch niemand<br />
gekommen ist.<br />
Manche Objekte überstehen die Jahrtausende<br />
aber auch ganz ohne Schaden.<br />
Wie etwa dieses kleine Fläschchen<br />
aus dem 1. oder 2. Jahrhundert.<br />
Darin wurden wohlriechende Salben<br />
und Öle aufbewahrt. Duft und Medizin<br />
wurden dabei nicht unbedingt<br />
getrennt voneinander gesehen.<br />
LW: Bei den Getränken spielt das<br />
eine größere Rolle als beim Essen.<br />
Man kann Wein doch eigentlich nicht<br />
trinken, ohne vorher dran gerochen zu<br />
haben. Bei einem Glas Champagner ist<br />
der typische Geruch von Briôche der<br />
schönste Einstieg.<br />
ES: Und generell ist wichtig, wie der<br />
Raum riecht. Wir machen zweimal am<br />
Tag den Boden sauber. Einmal, bevor<br />
die Gäste kommen, und einmal danach.<br />
Für danach haben wir so einen<br />
Allzweckreiniger im großen Kanister,<br />
aber vor dem Service benutzen wir<br />
einen Lavendelreiniger.<br />
Musik im Restaurant?<br />
LW: Unbedingt. Wir lieben Musik. Die<br />
Leute hören hier Bands, die sie vielleicht<br />
sonst niemals wahrnehmen<br />
würden. Jetzt gerade läuft Keane zum<br />
Beispiel.<br />
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