museenkoeln DasMagazin 2_/22

Fayencemanufaktur
Paul Hannong, Deckeldose
in Form einer Melone,
Straßburg (F), um 1735/48,
MAKK – Museum für
Angewandte Kunst Köln
»Wir versuchen, modern
zu sein, ohne alles zu
machen, was gerade
im Trend ist.«
Und Spitzenkoch René Redzepi ist
als sein Nachfolger mit seinen Wildsammelprojekten
wieder zur Natur
zurückgekehrt. Wie wichtig ist euch,
Avantgarde zu sein?
ES: Wir versuchen, modern zu sein,
ohne alles zu machen, was gerade im
Trend ist.
Was ist denn die neueste
Anschaffung?
ES: Ein Holzkohlegrill. Das ist ein japanisches
Modell, das 800 Grad heiß wird
und aus Algen hergestellt ist, die die
Hitze besonders gut speichern.
Aha, das Material spielt also eine Rolle.
Palissy hat für die Abformungen seine
eigene Keramikrezeptur entwickelt.
ES: Das klingt interessant. Wir benutzen
keine Formen, auch nicht aus
Silikon. Auch wenn das gerade sehr viel
gemacht wird.
Bei dieser Deckeldose in Form einer
Melone aus dem 18. Jahrhundert wird
die Form einer Frucht zur Vorgabe für
ein Behältnis. Es geht euch also nicht
darum, die Natur zu imitieren.
ES: Nein. Wenn ich einen Pfirsich habe,
dann muss ich den nicht aus Pfirsichmus
nachbauen.
LW: Aber wir haben schon ein Gericht,
bei dem die Zutaten so gelegt werden,
dass sie aussehen wie eine kleine
Hopfendolde.
ES: Eigentlich wollte ich da einen Kreis
legen, und dann ist dieses Muster
draus geworden.
LW: Du hast einen krassen Hang zur
Symmetrie. Man kann deine Handschrift
am besten erkennen, wenn
man von oben draufschaut: immer ein
runder Teller, auf dem etwas Rundes
angerichtet ist.
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