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IM KW 47

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Ein Schreibset, ein „Gebet“, ein Gespräch<br />

Ein besonderes Michael-Schneider-Werk wird bei der RUNDSCHAU-Weihnachtsaktion versteigert<br />

Nicht nur für Kalligrafen interessant: Die RUNDSCHAU versteigert<br />

zugunsten des Martiniladens Landeck ein japanisches<br />

Schreibset, das Michael Schneider mit seiner Kunst zum Unikat<br />

gemacht hat. In dessen Gebrauch führt der Künstler per Videokonferenz<br />

ein.<br />

Von Daniel Haueis<br />

Bereits seit einigen Jahren spenden<br />

namhafte Oberländer Künstler<br />

ein Werk für die RUNDSCHAU-<br />

Weihnachtsaktion, das für einen<br />

guten Zweck versteigert wird.<br />

Diesmal ist es etwas ganz Besonderes,<br />

das Michael Schneider zur<br />

Verfügung stellt: ein japanisches<br />

Schreibset, das er zu einem Unikat<br />

gemacht hat, indem er es mit einem<br />

„Gebet in der Sprache der Engel“<br />

aufgewertet hat. Der aus Landeck<br />

stammende Schneider hat diese Verschriftlichung<br />

von Gebeten einer<br />

amerikanischen Fernsehpredigerin<br />

im Japanischen 2021 bei einer Ausstellung<br />

in der Galerie Nothburga<br />

in Innsbruck gezeigt – natürlich mit<br />

kritischem Blick auf Derartiges: Silben<br />

wie hata, anda, ata, horo oder<br />

bata sind jedenfalls unverständlich,<br />

ob japanisch oder amerikanisch<br />

oder deutsch. Das Schreibset ist<br />

also nicht nur für Kalligrafen interessant,<br />

sondern auch für Freunde<br />

der Kunst Michael Schneiders, die<br />

ihn als Lehrenden an die Kunstuniversität<br />

in Tokio geführt hat (dies<br />

ist übrigens eine nicht hoch genug<br />

einzuschätzende Auszeichnung für<br />

einen europäischen Druckgrafiker).<br />

EINFÜHRUNG DURCH<br />

MICHAEL SCHNEIDER. Und<br />

das ist noch nicht alles: Michael<br />

Schneider erklärt zudem, wie das<br />

Schreibset, das drei Pinsel, Pinselhalter,<br />

einen Tintenstein, der mit<br />

Wasser zu Tinte verrieben wird,<br />

und anderes mehr enthält, zu<br />

verwenden ist. Online (via Skype<br />

o. ä.) gibt er eine einstündige<br />

Einführung – wobei man sich die<br />

Chance nicht entgehen lassen<br />

sollte, auch Themen abseits der<br />

Kalligrafie anzuschneiden: Schneider<br />

ist ein kritischer, wacher Geist,<br />

ein gesellschaftlicher Seismograf,<br />

wie es Künstler bestenfalls sind.<br />

Die Kunst des Landeckers, der<br />

mit seiner Ehefrau Buchkünstlerin<br />

Elisabeth Parth seit sechs Jahren<br />

in Tokio lebt, kommt aus dem Leben<br />

– entsprechend anregend sind<br />

Gespräche mit ihm. Nähere Informationen<br />

über Michael Schneiders<br />

Schaffen gibt’s auf http://www.michael-schneider.info;<br />

einen Blick<br />

auf Elisabeth Parths und Michael<br />

Schneiders Verlag kann man auf<br />

http://www.editionps.at werfen.<br />

VERSTEIGERUNG. Der Ausrufungspreis<br />

für das von Michael<br />

Schneider aufgewertete japanische<br />

Michael Schneider bei der Arbeit<br />

Schreibset samt Online-Videoeinführung<br />

durch den Künstler beträgt 200<br />

Euro. Ersteigern kann man es bis 23.<br />

Dezember 12 Uhr via Angebot auf<br />

RS-Fotos: Haueis<br />

www.rundschau.at, wo es auch Infos<br />

über das aktuelle Höchstgebot gibt.<br />

Der Erlös kommt dem Landecker Sozialmarkt,<br />

dem Martiniladen, zugute.<br />

Das japanische Schreibset (samt Tasche) wurde …<br />

… dank Michael Schneiders Verschriftlichung eines „Gebets“ zum Unikat.<br />

RUNDSCHAU Seite 20 23./24. November 2022

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