Wirtschaft und Sport Zwei Top-Referenten bei „Treffpunkt Raiffeisen“ in Längenfeld (mg) Ein jeder Mensch durchlebt Hochs und Tiefs. Auch in der Wirtschaft geht es leider nicht immer bergauf. Dass auf düstere Tage, immer helle Zeiten folgen, zeigte jüngst der „Treffpunkt Raiffeisen“ auf. Es scheint sich mittlerweile eine Krise an die andere zu reihen. Insbesondere in Zeiten wie diesen wolle man als regionale Bank Wegbegleiter und Ideengeber sein, die Kunden bei der Umsetzung ihrer Träume unterstützen sowie zu guter Letzt auch Veranstaltungen organisieren, die motivieren sollten, bekräftigte Daniel Fender, Vorstand der Raiffeisenbank Längenfeld. So durfte sich der rappelvolle Gemeindesaal in Längenfeld jüngst beim „Treffpunkt Raiffeisen“ über zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten freuen. Den Beginn machte Peter Brezinschek, Chefanalyst der Raiffeisenbank International. Dieser zeigte seinen Zuhörern anschaulich die verschiedenen Gründe für die derzeitig hohe Inflation und die höheren Zinsen auf. Zentrale Themen waren im Zuge dessen auch das Klima und Klimaschutzmaßnahmen mit Bezug auf die Wirtschaft sowie die Energie- und Rohstoffversorgung. „Wenn wir den Umbau unserer Wirtschaft signifikant vorantreiben wollen, dann brauchen wir eine Reihe an Rohstoffen, Ein Thema, das derzeit jedermann beschäftigt Peter Brezinschek, Chefanalyst der Raiffeisen Bank International, im Gespräch mit der RUNDSCHAU über Zinsen und Inflation Das Wörtchen Inflation geistert derzeit durch alle Medien und macht sich auch im täglichen Leben bemerkbar. Im Zuge der Veranstaltung „Treffpunkt Raiffeisen“ durfte die RUNDSCHAU jüngst mit Peter Brezinschek, Chefanalyst der Raiffeisenbank International, über die derzeitige Teuerung sprechen. Von Martin Grüneis Einen Treiber der Inflation sieht Peter Brezinschek, Chefanalyst der Raiffeisenbank International, in den gestörten Lieferketten infolge der Öffnungsschritte nach den weltweiten Lockdowns. Ein weiterer Grund für die Preisentwicklungen seien die starken staatlichen Hilfen für Unternehmer und private Haushalte. „Es war eben sehr viel Geld im Umlauf. Und das Angebot – das eingeschränkt war aufgrund der Pandemie – ist mit den Öffnungsschritten nur sehr langsam in Fahrt gekommen. Daher sind die Preissteigerungen seit Ende 2020 bzw. Anfang 2021 schrittweise nach oben gegangen“, so Brezinschek. Die Energiepreissteigerungen hätten die Inflation dann zusätzlich befeuert, „sodass wir bereits in der zweiten Jahreshälfte 2021 Inflationsraten gehabt haben, die doppelt so hoch waren wie das Inflationsziel von zwei Prozent“, erklärt der Chefanalyst der Auch Richard Grüner, Bürgermeister der Gemeinde Längenfeld, lauschte aufmerksam den Worten von Peter Brezinschek und Thomas Geierspichler. die auch wieder nicht bei uns in Europa zu Hause sind“, sagte Brezinschek unter anderem. Um Konflikten künftig ausweichen zu können, wird es eine Kernaufgabe der EU sein, Lieferantenländer zu gewinnen. Trotz der derzeit hohen Inflation und den steigenden Zinsen würde es aber nicht zu einer Situation wie in den 70er-Jahren kommen, da der Arbeitsmarkt sehr robust sei, ist sich Brezinschek sicher. An den Rentenmärkten seien die Zinsen schon seit eineinhalb Jahren am Steigen, die Kredite Raiffeisenbank International. „Dazu hat sich verschärfend die Abwertung des Euros gegenüber dem US-Doller bemerkbar gemacht.“ Die Ursache hierfür sieht Peter Brezinschek im Handeln der Europäischen Zentralbank: „Die Europäische Zentralbank hat im Gegensatz zu der amerikanischen Federal Reserve lange an der Negativ-Zins-Politik festgehalten.“ Mit dem Ukraine-Krieg wurden die inflationären Tendenzen noch einmal angeheizt, ist sich der Raiffeisen Chefanalyst sicher. „Aber – und das ist ganz wichtig – das ist nicht die Ursache. Das hat nur die Dynamik nochmals verstärkt“, merkt Chefanalyst Peter Brezinschek an und fügt hinzu: „Extrem hohe Inflationsraten hätte es auch schon ohne den Krieg gegeben, aber wahrscheinlich keine zweistelligen Inflationsraten.“ Der Chefanalyst der Raiffeisenbank International glaubt, dass es in absehbarer Zeit keine Negativ-Zinsen mehr geben würde, denn „Teuerung frisst Wachstum.“ Im Bild: Aufsichtsratsvorsitzender Ralf Schonger, Moderatorin Claudia Giner, Vorstand Hannes Gstrein, Thomas Geierspichler, Peter Brezinschek, Chefanalyst Raiffeisenbank International und Vorstand Daniel Fender (v.l.). RS-Fotos: Grüneis für Unternehmen und private Haushalte seien bereits teuerer geworden. Freilich sprach Brezinschek noch viele weitere interessante Themen an, wie beispielsweise den Immobilienmarkt sowie die Aktienmärkte, und beantwortete diverse Fragen aus dem Publikum. EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT UND WIE MAN SICH VOR IN- FLATION SCHÜTZEN KANN. Für eine längerfristig höhere Teuerung würde unter anderem das Thema Klima sorgen. „CO2-Steuern und Engergiewende kosten Geld“, sagt Brezinschek. Ein weiterer Preistreiber sei die Demographie. „Die ältere Bevölkerung nimmt zu. Und diese habe einen anderen Warenkorb bzw. ein anderes Ausgaben-Verhalten als die Jungen. Sie konsumieren viel mehr Dienstleistungen, Kultur, Gesundheits- und Pflegedienste, etc.. Die Jüngeren hingegen kaufen viel mehr Konsumgüter wie Handys, Autos oder Möbel. Es ist schwieriger, die Produktivität im Dienstleistungs-Bereich zu heben, als bei Industriegütern“, erklärt Brezinschek. „Des Weiteren fehlen uns die Arbeitskräfte“, so der Chefanalyst. Dies würde unter anderem dazu führen, dass immer höhere Löhne von den Gewerkschaften durchgesetzt werden und die Unternehmen dafür EIN MANN MIT EISERNEM WILLEN. Mit ehrlichen Worten sowie Humor wusste Thomas Geierspichler zu begeistern – die Schilderungen seiner Schicksalsschläge gingen unter die Haut, die Erzählungen über seine Erfolge ließen Gänsehaut aufkommen. Er selbst sei immer wieder darüber verwundert, was er als „Bauernbua“ erreichen konnte – trotz seiner Einschränkungen. „Es gibt oft schwierige Momente im Leben – ich selbst hatte viele. Alle von uns haben aber das Potenzial in sich, etwas Großartiges zu erreichen“, so Geierspichler. Für ihn war es ein langer, steiniger Weg hin zu Gold bei Olympia, der gesäumt war von Scham, Alkohol und sonstigen Drogen. Die gewünschte Wende kam anders als gedacht. Nach einem schicksalshaften Tag bei einer bekannten Familie, wurde sich Geierspichler seiner selbst bewusst und konnte in Folge dessen die neu entfachte Lebensenergie im Sport kanalisieren. Eine entscheidende Rolle spielte dabei auch jener Bibelvers: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt“. Fortan steckte er sich hohe Ziele, die teilweise nur schwer erreichbar schienen. Mit eisernem Willen konnte sich Geierspichler aber seine Träume erfüllen. Seine persönlichen Erlebnisse machten das Geheimnis seiner Motivation den Zuhörern auf eine einzigartige Art und Weise zugänglich. RS-Foto: Grüneis Im Bild: Peter Brezinschek, Chefanalyst der Raiffeisenbank International die Preise anheben. Ebenso würden diverse Faktoren (Diversifizierung der Lieferketten, ESG, usw.) dafür sorgen, dass die bisherigen Fortschritte der Globalisierung in Zukunft zurückgehen würden. Vor der Teuerung würde man sich am besten in jenen Zeiten schützen, in denen die Inflation nicht so hoch sei, nämlich mit Sachwerten wie Aktien oder Immobilien. Derzeit sei der Immobilienmarkt aber gebremst worden und Aktien würden aufgrund der Zinsen Konkurrenz erhalten, etwa durch Anleihen. Langfristig würde aber kein Weg an diesen Anlageformen (auch in Form von Fonds) vorbeiführen. RUNDSCHAU Seite 4 23./24. November 2022
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