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Kein Kaffee beim Theaterverein Silz<br />
Neueste Produktion „Büro Büro. Hat denn noch immer keiner Kaffee gekocht?“ gibt humorvolle Einblicke ins Büro<br />
Turbulent geht es im Büro der Gummiwarenfabrik Junginger zu, doch trotz aller Querelen und Absatzprobleme bleibt das Mitarbeiterteam<br />
optimistisch. Denn der Juniorchef setzt mit seiner Tante Hermine statt auf Schnullerproduktion auf Kinderverhütungsprodukte und<br />
landet damit im asiatischen Markt einen Coup. Die treue Seele der Firma, Susanne Schmoll, versucht sich derweil den Chef zu angeln.<br />
Tosender Applaus für Denisé Perwög, Urgestein Jakob Schaber, Barbara Rieß,<br />
Engelbert Kaneider, Adriano Perwög, Kordula Schwarzer und Simon Gruber (v.l.)<br />
Von Agnes Dorn<br />
Die Figuren des Stücks „Büro<br />
Büro“ sind allesamt Unikate und<br />
dank der Regie von Engelbert Kaneider<br />
kommen diese in der Produktion<br />
des Theatervereins Silz auch voll zur<br />
Musikalischer Angriff gegen Lockdown<br />
Aus der Not Nutzen gezogen und ein besonderes Ensemble gegründet<br />
Nach dem Konzert über die Vertonung des Gedichts „der Rabe“ von<br />
Edgar Allan Poe vergangenes Wochenende, lud der Konzertverein Imst<br />
die vier Ausnahmemusiker des Ensembles Locktett ein. Diese präsentierten<br />
ihre eigene Version von verschiedenen Stücken, mit denen sie<br />
das Leben des bekannten Fußballers Maradona nacherzählten.<br />
Von Mel Burger<br />
Wurde in den letzten Jahren nur<br />
noch von Lockdowns, Ausgangssperren<br />
und Pausen gesprochen,<br />
ließen sich vier leidenschaftliche<br />
Musiker aus Vorarlberg nicht beirren<br />
und trafen sich augenzwinkernd zu<br />
Profimusikerproben. Was eher aus<br />
Langeweile und dem Streichen von<br />
Aufführungen anfing, wurde schnell<br />
mehr, merkten doch die vier, wie gut<br />
sie zusammen harmonierten. Also<br />
trafen sich ein Kontrabassist, ein<br />
Klarinettist und ein Akkordeonist<br />
bei einem Geiger und stießen durch<br />
einen traurigen Zufall auf die Idee<br />
für ihre erste Aufführung. Die vier<br />
Fußballfans nannten sich aufgrund<br />
des erneuten Lockdowns im Herbst<br />
2020 „Locktett“ und widmeten ihr<br />
erstes Programm dem zur gleichen<br />
Zeit verstorbenen Ausnahmefußballer<br />
Diego Armando Maradona. Mit<br />
viel Raffinesse und Temperament<br />
griffen sie weltbekannte Klassikstücke<br />
auf und verliehen ihnen die<br />
spezielle Note der Locktett-Gruppe.<br />
Lebendig und mit viel Charme trugen<br />
die Ausnahmemusiker vier musikalische<br />
Blöcke parallel zu Maradonas<br />
Lebensreise vor.<br />
Erfahrung gegen Frische: Wer von den beiden Sekretärinnen wird sich wohl am<br />
Ende durchsetzen?<br />
RS-Fotos: Dorn<br />
Eine besondere Mischung an Kultur, Musikstilen und Instrumenten verbindet den<br />
griechischen Geiger Aris Kapagiannidis, den bosnischen Akkordeonisten Drazen<br />
Gvozdenovic, den vorarlberger Kontrabassisten Bernd Konzett und den bulgarischen<br />
Klarinettisten Levent Ivov (v.l.).<br />
RS-Fotos: Burger<br />
MUSIKALISCHE REISE. Mit<br />
Leichtigkeit stiegen die Flamencotakte<br />
immer höher an und spiegelten<br />
die jungen Jahre des Fußballers,<br />
die er noch am Boden mit Respekt<br />
über seine Herkunft erkämpfte. Mit<br />
dem geschichtlichen Wechsel nach<br />
Spanien passten sich die Musiker<br />
musikalisch aber auch trikottechnisch<br />
dem Werdegang des Sportlers<br />
an. Die sieben wohl erfolgreichsten<br />
Jahre in Italien wurden mit Stücken<br />
von Vivaldi über Daniele bis hin zu<br />
Piazzolla dargestellt. Das Ende des<br />
Abends und des Fußballers spiegelte<br />
Adios Nonino, ebenfalls von Piazzolla,<br />
und schloss einen Musikgenuss<br />
von jugendlicher Energie über<br />
den temperametvollen Aufstieg und<br />
dem raumerfüllenden Erfolg bis hin<br />
zum tragischen Abstieg sowie dem<br />
berührenden Ende. Durch ihre besondere<br />
Kunst des mitreißenden<br />
Musizierens und ihren gekonnten<br />
Körpereinsatz mit Klopfen und sogar<br />
kurzes Mitsingen, packten sie<br />
die Zuhörer und rissen sie geistig mit<br />
durch das bewegte Leben des nicht<br />
ganz so graden Maradonas. Tosender<br />
Applaus während der kurzen<br />
Pausen und am Ende belohnte die<br />
Musiker und ließ die Begeisterung<br />
im ganzen Raum spüren.<br />
Geltung: Ganz besonders Obfrau<br />
Kordula Schwarzer, die als Chefsekretärin<br />
Susanne Schmoll beweist,<br />
dass Alter und Erfahrung nicht mit<br />
Langeweile einhergehen müssen: So<br />
setzt sie sich auch gegen ihre junge,<br />
männerbezaubernde Kollegin Anette<br />
Giebl (Viktoria Schöffthaler aus<br />
Rietz) durch. Köstlich ihr Auftritt<br />
bei der Betriebsfeier, wo sich schließlich<br />
alle Verwicklungen lösen. Für<br />
ihren ersten Auftritt auf der Bühne<br />
kann man Denisé Perwög gratulieren,<br />
die in ihrer Darstellung als Lehrling<br />
Martina alle Register zieht und<br />
selbst ihren Onkel Achim (Leo Hellrigl)<br />
um den Finger wickelt. Weitere<br />
Termine der Komödie in drei Akten<br />
sind am 26. (20 Uhr) und 27.11 (18<br />
Uhr) sowie am 2. und 8.12 jeweils<br />
um 20 Uhr im Jugendheim Silz.<br />
Kleines Highlight und eine Huldigung<br />
an den Fußballer Maradona waren die<br />
Clubtrikots der Fußballvereine, die dieser<br />
durchwanderte.<br />
RUNDSCHAU Seite 28 23./24. November 2022