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IM KW 47

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Kein Kaffee beim Theaterverein Silz<br />

Neueste Produktion „Büro Büro. Hat denn noch immer keiner Kaffee gekocht?“ gibt humorvolle Einblicke ins Büro<br />

Turbulent geht es im Büro der Gummiwarenfabrik Junginger zu, doch trotz aller Querelen und Absatzprobleme bleibt das Mitarbeiterteam<br />

optimistisch. Denn der Juniorchef setzt mit seiner Tante Hermine statt auf Schnullerproduktion auf Kinderverhütungsprodukte und<br />

landet damit im asiatischen Markt einen Coup. Die treue Seele der Firma, Susanne Schmoll, versucht sich derweil den Chef zu angeln.<br />

Tosender Applaus für Denisé Perwög, Urgestein Jakob Schaber, Barbara Rieß,<br />

Engelbert Kaneider, Adriano Perwög, Kordula Schwarzer und Simon Gruber (v.l.)<br />

Von Agnes Dorn<br />

Die Figuren des Stücks „Büro<br />

Büro“ sind allesamt Unikate und<br />

dank der Regie von Engelbert Kaneider<br />

kommen diese in der Produktion<br />

des Theatervereins Silz auch voll zur<br />

Musikalischer Angriff gegen Lockdown<br />

Aus der Not Nutzen gezogen und ein besonderes Ensemble gegründet<br />

Nach dem Konzert über die Vertonung des Gedichts „der Rabe“ von<br />

Edgar Allan Poe vergangenes Wochenende, lud der Konzertverein Imst<br />

die vier Ausnahmemusiker des Ensembles Locktett ein. Diese präsentierten<br />

ihre eigene Version von verschiedenen Stücken, mit denen sie<br />

das Leben des bekannten Fußballers Maradona nacherzählten.<br />

Von Mel Burger<br />

Wurde in den letzten Jahren nur<br />

noch von Lockdowns, Ausgangssperren<br />

und Pausen gesprochen,<br />

ließen sich vier leidenschaftliche<br />

Musiker aus Vorarlberg nicht beirren<br />

und trafen sich augenzwinkernd zu<br />

Profimusikerproben. Was eher aus<br />

Langeweile und dem Streichen von<br />

Aufführungen anfing, wurde schnell<br />

mehr, merkten doch die vier, wie gut<br />

sie zusammen harmonierten. Also<br />

trafen sich ein Kontrabassist, ein<br />

Klarinettist und ein Akkordeonist<br />

bei einem Geiger und stießen durch<br />

einen traurigen Zufall auf die Idee<br />

für ihre erste Aufführung. Die vier<br />

Fußballfans nannten sich aufgrund<br />

des erneuten Lockdowns im Herbst<br />

2020 „Locktett“ und widmeten ihr<br />

erstes Programm dem zur gleichen<br />

Zeit verstorbenen Ausnahmefußballer<br />

Diego Armando Maradona. Mit<br />

viel Raffinesse und Temperament<br />

griffen sie weltbekannte Klassikstücke<br />

auf und verliehen ihnen die<br />

spezielle Note der Locktett-Gruppe.<br />

Lebendig und mit viel Charme trugen<br />

die Ausnahmemusiker vier musikalische<br />

Blöcke parallel zu Maradonas<br />

Lebensreise vor.<br />

Erfahrung gegen Frische: Wer von den beiden Sekretärinnen wird sich wohl am<br />

Ende durchsetzen?<br />

RS-Fotos: Dorn<br />

Eine besondere Mischung an Kultur, Musikstilen und Instrumenten verbindet den<br />

griechischen Geiger Aris Kapagiannidis, den bosnischen Akkordeonisten Drazen<br />

Gvozdenovic, den vorarlberger Kontrabassisten Bernd Konzett und den bulgarischen<br />

Klarinettisten Levent Ivov (v.l.).<br />

RS-Fotos: Burger<br />

MUSIKALISCHE REISE. Mit<br />

Leichtigkeit stiegen die Flamencotakte<br />

immer höher an und spiegelten<br />

die jungen Jahre des Fußballers,<br />

die er noch am Boden mit Respekt<br />

über seine Herkunft erkämpfte. Mit<br />

dem geschichtlichen Wechsel nach<br />

Spanien passten sich die Musiker<br />

musikalisch aber auch trikottechnisch<br />

dem Werdegang des Sportlers<br />

an. Die sieben wohl erfolgreichsten<br />

Jahre in Italien wurden mit Stücken<br />

von Vivaldi über Daniele bis hin zu<br />

Piazzolla dargestellt. Das Ende des<br />

Abends und des Fußballers spiegelte<br />

Adios Nonino, ebenfalls von Piazzolla,<br />

und schloss einen Musikgenuss<br />

von jugendlicher Energie über<br />

den temperametvollen Aufstieg und<br />

dem raumerfüllenden Erfolg bis hin<br />

zum tragischen Abstieg sowie dem<br />

berührenden Ende. Durch ihre besondere<br />

Kunst des mitreißenden<br />

Musizierens und ihren gekonnten<br />

Körpereinsatz mit Klopfen und sogar<br />

kurzes Mitsingen, packten sie<br />

die Zuhörer und rissen sie geistig mit<br />

durch das bewegte Leben des nicht<br />

ganz so graden Maradonas. Tosender<br />

Applaus während der kurzen<br />

Pausen und am Ende belohnte die<br />

Musiker und ließ die Begeisterung<br />

im ganzen Raum spüren.<br />

Geltung: Ganz besonders Obfrau<br />

Kordula Schwarzer, die als Chefsekretärin<br />

Susanne Schmoll beweist,<br />

dass Alter und Erfahrung nicht mit<br />

Langeweile einhergehen müssen: So<br />

setzt sie sich auch gegen ihre junge,<br />

männerbezaubernde Kollegin Anette<br />

Giebl (Viktoria Schöffthaler aus<br />

Rietz) durch. Köstlich ihr Auftritt<br />

bei der Betriebsfeier, wo sich schließlich<br />

alle Verwicklungen lösen. Für<br />

ihren ersten Auftritt auf der Bühne<br />

kann man Denisé Perwög gratulieren,<br />

die in ihrer Darstellung als Lehrling<br />

Martina alle Register zieht und<br />

selbst ihren Onkel Achim (Leo Hellrigl)<br />

um den Finger wickelt. Weitere<br />

Termine der Komödie in drei Akten<br />

sind am 26. (20 Uhr) und 27.11 (18<br />

Uhr) sowie am 2. und 8.12 jeweils<br />

um 20 Uhr im Jugendheim Silz.<br />

Kleines Highlight und eine Huldigung<br />

an den Fußballer Maradona waren die<br />

Clubtrikots der Fußballvereine, die dieser<br />

durchwanderte.<br />

RUNDSCHAU Seite 28 23./24. November 2022

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