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IM KW 47

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Zukunft gestalten<br />

Herbstkonferenz des Bauernbundes in Imst<br />

(mw) Letzte Woche fand im i-Kuh in Imst die fünfte von insgesamt<br />

acht Herbstkonferenzen des Tiroler Bauernbundes statt.<br />

Über 80 Bauern und Jungbauern folgten der Einladung von Bezirksbauernobmann<br />

Andreas Gstrein. Anwesend war unter anderem<br />

auch Bauernbundobmann und Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Josef Geisler.<br />

Sieg um Wasser an TIWAG<br />

Wie geht es jetzt weiter nach dieser Weichenstellung?<br />

(ch) Nach jahrelangem Tauziehen ist nun ein Widerstreitverfahren<br />

um das Wasser der Venter Ache im Tiroler Ötztal zugunsten<br />

des landeseigenen Energieversorgers TIWAG entschieden worden.<br />

Dadurch wurden für die Befürworter wichtige Weichen für<br />

den umstrittenen Ausbau des Kraftwerks Kaunertal zum Pumpspeicherkraftwerk<br />

gestellt. Davor warnen Umweltschutzorganisationen<br />

eindringlich. Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)<br />

dürfte 2023 fortgesetzt werden.<br />

Bauernbunddirektor Peter Raggl, Bauernbundobmann Josef Geisler, Bezirksobmann<br />

der JB/LJ Michael Greuter, Bezirksleiterin der JB/LJ Magdalena Falkner,<br />

Forum-Land-Bezirksobmann Magnus Gratl, Bezirksbäuerin Andrea Lechleitner,<br />

Bezirksbauernobmann Andreas Gstrein und der Direktor der Tiroler Landwirtschaftskammer<br />

Ferdinand Grüner bei der Herbstkonferenz.<br />

Bezirksbauernobmann Andreas<br />

Gstrein verwies in seiner Ansprache<br />

auf die Zeitenwende, in der sich die<br />

Gesellschaft derzeit befinde. So würden<br />

sich Krieg, Pandemie, Teuerung<br />

und Energieversorgung auch bei den<br />

heimischen Bauern bemerkbar machen.<br />

Insofern sei es das Ziel, die heimische<br />

Berglandwirtschaft nachhaltig<br />

abzusichern. Zudem erklärte er auch<br />

den Klimawandel als wesentliche<br />

Herausforderung der Zukunft. Auch<br />

Bauernbundobmann und Landeshauptmann-Stv.<br />

Josef Geisler kam zu<br />

Wort und stellte die Notwendigkeit<br />

der tierärztlichen Grundversorgung<br />

heraus. Konkret soll zukünftig die österreichweite<br />

Ausbildung der Tierärzte<br />

für große Wiederkäuer nach Tirol verlegt<br />

werden. Auch auf die emotionale<br />

Wolfsthematik wurde hingewiesen.<br />

Hier erwartet sich Geisler raschere<br />

und praktikablere Entnahmemöglichkeiten.<br />

Darüber hinaus müsse<br />

der Schutzstatus der Wölfe gesenkt<br />

werden.<br />

Der langjährige Bezirksbauernobmann und ehemalige Bürgermeister der Gemeinde<br />

Tarrenz Rudolf Köll (4.v.l.) wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Tiroler<br />

Bauernbundes ausgezeichnet.<br />

Fotos: Tiroler Bauernbund<br />

ALMINTERESSENTSCHAFT TARRENTON<br />

OBMANN CHRISTIAN STRICKER · GRIESEGG 35 · 6464 TARRENZ<br />

Die Alminteressentschaft Tarrenton sucht einen<br />

Hirten (m/w)<br />

von ca. Ende Mai bis Ende September 2023 für ca. 180 Stk. Galtvieh<br />

im Tarrenzer Schlierengebiet, Tiroler Oberland.<br />

Eigene Hütte auf ca. 1.900m Seehöhe vorhanden.<br />

Interessenten werden gebeten sich umgehend, jedoch bis spätestens<br />

Freitag, den 09. Dezember 2022<br />

bei Obmann unter Tel. 0650 6811 240<br />

bzw. christianstricker44@gmail.com zu melden.<br />

Das Objekt der Begierde für die Zukunft der Landesenergieversorgung – die<br />

Venter Ache.<br />

Foto: Whgler<br />

Bereits im April des 2021 hatte das<br />

Landesverwaltungsgericht im Streit<br />

um das Wasser aus der Venter Ache<br />

zwischen der Gemeinde Sölden<br />

bzw. deren gemeindeeigenen E-Werken<br />

und der TIWAG dem Landesenergieversorger<br />

Recht gegeben. Die<br />

dagegen eingelegte Berufung wurde<br />

nun vom Verwaltungsgerichtshof<br />

abgewiesen, eine Revision dazu wurde<br />

ebenso abgewiesen. Damit wurde<br />

für die Betreiber wohl die letzte<br />

große rechtliche Hürde im Wasserstreit<br />

genommen. Sölden wollte das<br />

Wasser übrigens selbst für ein Kleinkraftwerk<br />

verwenden.<br />

HÖCHSTGERICHT. Das<br />

Höchstgericht untermauerte die Begründung<br />

des Landesverwaltungsgerichtes<br />

Tirol mit Verweis „auf die<br />

bessere Entsprechung des TIWAG-<br />

Vorhabens mit den Vorgaben des<br />

wasserwirtschaftlichen Rahmenplans<br />

Tiroler Oberland, ihrer wesentlich<br />

höheren Menge an erzeugbarer<br />

Energie und ihres Beitrages zur Reduktion<br />

des Hochwasserrisikos im<br />

hinteren Ötztal, den regionalen, nationalen<br />

und europäischen Interessen.<br />

Nach der Fertigstellung würden<br />

rund 787 Millionen Kilowattstunden<br />

pro Jahr aus natürlichem Zufluss<br />

zusätzlich erzeugt.” Damit könnten<br />

laut TIWAG rund 300.000 Tonnen<br />

CO2 jährlich gespart werden. Erstmals<br />

wurden die Pläne für das Pumpspeicherkraftwerk<br />

2009 eingereicht.<br />

Die UVP für die rund zwei Milliarden<br />

Euro teure Erweiterung des<br />

Kraftwerks war 2012 gestellt worden.<br />

ENTSCHEIDUNG BIS SPÄ-<br />

TESTENS 2023. Eine finale Entscheidung,<br />

wie es mit dem Projekt<br />

weitergeht muss bis Ende Februar<br />

2023 fallen. Immer wieder haben sich<br />

Umweltorganisationen vehement<br />

gegen das Projekt ausgesprochen. 40<br />

Vereine und Wissenschaftler hatten<br />

als „Umweltallianz“ im Mai die sogenannte<br />

„Kaunertal-Erklärung“ unterschrieben,<br />

in der sie den sofortigen<br />

Ausbau-Stopp forderten. „Schauen<br />

wir mal. Da wird ja nicht morgen<br />

schon gebaut“, sagt Söldens BM<br />

Ernst Schöpf zu den Medien. Dem<br />

aber nach dem zumindest vorläufigen<br />

Ende des jahrelangen Wasserstreits<br />

aber klar ist: „Möglichkeiten,<br />

sich gegenseitig zu ärgern, gibt es<br />

auf rechtlichem Weg genügend. Es<br />

geht am Ende auch um die Durchsetzbarkeit“,<br />

sagt der Langzeitbürgermeister<br />

weiters, mit Hinblick auf<br />

den erwartbaren Widerstand, wohl<br />

auch aus dem Kaunertal, wo die örtliche<br />

Bevölkerung die Folgen einer<br />

jahrelangen Großbaustelle fürchtet.<br />

„Die Sache ist entschieden, die Entscheidung<br />

um das Wasserrecht ist zugunsten<br />

der TIWAG gefallen, mehr<br />

gibt es dazu jetzt nicht zu sagen”,<br />

gibt Wolfgang Stroppa, Projektleiter<br />

der TIWAG, der RUNDSCHAU zu<br />

Protokoll.<br />

RUNDSCHAU Seite 8 23./24. November 2022

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