KölnerLeben Dezember/Januar 2022/23
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Selbstverteidigung – Wie Sie brenzlige Situationen meistern √ Leben in Köln: Hospize - Am Lebensende gut begleitet √ Raus aus Köln: Silvester im Kloster - Besinnung statt Böllerei
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Selbstverteidigung – Wie Sie brenzlige Situationen
meistern √ Leben in Köln: Hospize - Am Lebensende gut begleitet √ Raus aus Köln: Silvester im Kloster - Besinnung statt Böllerei
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Leben in Köln 49<br />
Zeit<br />
Material aus der Vergangenheit<br />
unwichtig zu<br />
sein. Da ist Rheindorf<br />
völlig anderer Ansicht.<br />
„Oft wird die Bedeutung<br />
dieser Filme für die städtische<br />
Geschichtsschreibung<br />
unterschätzt“, erklärt er.<br />
Er weiß, warum: „Es waren fast<br />
ausschließlich Privatleute, die in den<br />
alten Zeiten außerhalb der Kölner Innenstadt<br />
gefilmt haben.“ Diese alten Filmaufnahmen<br />
geben einen Eindruck des täglichen Lebens jenseits<br />
der offiziellen Bilder wider. Wie sah es zum Beispiel<br />
in den Sechzigern, Siebzigern, Achtzigern in Bickendorf<br />
aus? Was erlebten die Menschen im Alltag, an<br />
hohen Feiertagen oder an Karneval? „Genau das soll<br />
für nachfolgende Generationen nachvollziehbar bleiben“,<br />
meint er.<br />
Sammeln und Digitalisieren für die Zukunft<br />
Gegründet wurde die Organisation 2019 von der<br />
Kölner Psychologin und Dozentin Georgia Friedrich,<br />
die 2020 im Alter von 76 Jahren verstarb.<br />
Kurz davor war ihre Stiftung als gemeinnützig anerkannt<br />
worden. Friedrich<br />
hatte jahrzehntelang<br />
selbst mit Kameras<br />
gearbeitet, das Leben in<br />
Köln und an ihren vielen<br />
Aufenthaltsorten im Ausland<br />
eingefangen und aus<br />
diesem Geist die Stiftung<br />
als eine Art Geschenk an die<br />
Stadt eingerichtet. In der Organisation<br />
kommen Gleichgesinnte zusammen.<br />
So ist Dr. Renate Beckmann Mitglied im<br />
Kuratorium – Tochter aus der Textil familie Brügelmann,<br />
die eines der umfangreichsten privaten Filmarchive<br />
in Köln besitzt.<br />
Die Stiftung sammelt nicht nur, sie digitalisiert das<br />
Filmmaterial für die Zukunft. Die Daten lagern sicher<br />
und sind zugleich nutzbar für neue Filmprojekte. Sie<br />
macht die bewegten Erinnerungen aber auch zugänglich<br />
für alle und rückt sie damit wieder ins Bewusstsein:<br />
Alle Schulen sowie sämtliche Einrichtungen der<br />
Seniorenhilfe in Köln und Umgebung erhalten kosten -<br />
losen Zugang zur Filmbibliothek „Köln-Geschichte<br />
im Film“. Bis jetzt haben bereits über vierzig Einrichtungen<br />
mit mehr als 5.000 Bewohnern das Angebot<br />
angenommen – und täglich werden es mehr. Auch<br />
sie wollen einen Blick zurückwerfen auf die lebhaften<br />
Aufnahmen und noch mehr sehen als den kleinen<br />
Jungen, dessen blondes Haar vor den teilweise noch<br />
zerstörten Rheinbrücken in der Sonne glänzt. tf<br />
Foto: Freepik / formatoriginal<br />
Hohenzollernbrücke, deren Wiederaufbau gerade begonnen hatte<br />
INFORMATIONEN<br />
Die Kölner Filmerbe Stiftung freut sich über<br />
persönliche Filmaufnahmen aus Köln und<br />
über Spenden, weil die Kosten für die technische<br />
Bearbeitung und das Lagern der Filme<br />
hoch sind.<br />
Kölner Filmerbe Stiftung<br />
Am Rosengarten 60, Tel. 0221 / 912 69 26,<br />
E-Mail: kontakt@koelnerfilmerbestiftung.de<br />
www.koelnerfilmerbestiftung.de<br />
<strong>KölnerLeben</strong> Heft 6 | 22