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KölnerLeben Dezember/Januar 2022/23

Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Selbstverteidigung – Wie Sie brenzlige Situationen meistern √ Leben in Köln: Hospize - Am Lebensende gut begleitet √ Raus aus Köln: Silvester im Kloster - Besinnung statt Böllerei

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6<br />

Leben in Köln<br />

Es ist eine schwierige<br />

Situation, wenn jemand<br />

lebensverkürzend erkrankt<br />

ist, besonders für den<br />

Betroffenen, aber auch<br />

für Angehörige.<br />

Doch in Köln gibt es<br />

Unter stützung für den<br />

letzten Lebensabschnitt.<br />

Die Diagnose war ein Schlag: Der Brustkrebs hat<br />

gestreut. Die Medizin konnte Sabine Falkenberg<br />

(Name geändert) nicht mehr heilen, nur ihren Zustand<br />

lindern. Deswegen lebt die 56-Jährige nun<br />

im Hospiz St. Maria in Nippes. Ihr Zimmer hat sie<br />

liebevoll mit persönlichen Dingen eingerichtet. Buntes<br />

Geschirr, hübsche Bettwäsche in leuchtendem Rot<br />

und Orange, ein farbenfroher Trockenblumenstrauß.<br />

Es gibt Fotos von Freunden und Familie, Karten mit<br />

Sprüchen. Auf einer heißt es: „Es ist schon wichtig,<br />

dass man gelegentlich völlig überreagiert.“<br />

Dabei tut Sabine Falkenberg genau das meistens<br />

nicht. Überlegt sortiert und ordnet sie, was nach<br />

ihrem Tod wichtig sein könnte. „Es ist immer jemand<br />

zum Reden da. Das Hospiz entlastet mich und gibt<br />

mir Sicherheit. Und es entlastet auch meine Tochter“,<br />

sagt sie. Und das Wichtigste: Schmerzen muss<br />

sie – ebenso wie die anderen elf Gäste, wie sie hier<br />

genannt werden – nicht ertragen. Gezielt gibt es<br />

im Hospiz starke Medikamente gegen Schmerzen,<br />

Luftnot oder Übelkeit. „Wir können die Krankheit<br />

nicht heilen, aber das Leben erleichtern und das<br />

Am Lebens<br />

Sterben auch“, sagt Margit Rosenstein, stellvertretende<br />

Pflegedienstleiterin. Sie steht hinter dem Prinzip<br />

der Hospizarbeit. „Es geht nicht darum, dem Leben<br />

mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr<br />

Leben“, lautet es.<br />

Die Wünsche der Gäste stehen an erster Stelle. „Eine<br />

Frau bekommt jeden Abend ein Gläschen Eierlikör.<br />

Die Küchendamen gehen auf besondere Wünsche<br />

ein. Letztens wollte ein Gast „Verlorene Eier“, erzählt<br />

Rosenstein. Der Personalschlüssel ist höher als<br />

im Krankenhaus, sodass mehr auf die individuellen<br />

Bedürfnisse eingegangen werden kann. Die meisten<br />

Mitarbeitenden sind Pflegefachkräfte, eine Diplom-<br />

Pädagogin koordiniert die psychosoziale Begleitung.<br />

Wer möchte, kann seelsorgerische Gespräche führen.<br />

Ein Arzt kommt bei Bedarf. Und es gibt rund<br />

<strong>KölnerLeben</strong> Heft 6 | 22

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