13.12.2022 Aufrufe

Genusswelt Tabak `22/`23

Themenheft 5/22

Themenheft 5/22

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

CIGARREN-MANUFAKTUR WOLF & RUHLAND<br />

Wolf &<br />

Ruhland –<br />

Zuverlässige Arbeitskräfte<br />

im Bayerischen Wald<br />

Es war im Jahr 1909, als der Mannheimer Kaufmann<br />

Hermann Wolf mit seiner Schwägerin Käthe<br />

Ruhland die Zigarrenfabrik gründete – und zwar in<br />

München. Doch die Fabrik wurde so erfolgreich, dass<br />

Wolf und Ruhland 1917 einen Standort für ein zweites<br />

Werk suchten. Dank der Freundschaft mit Karl Hilz,<br />

dem Großvater der heutigen Inhaberin Cornelia Stix,<br />

entschied sich Wolf für das Bayerwald-Dorf. Hier fand<br />

er, wonach er in der Großstadt vergebens gesucht hatte:<br />

Fleißig Leute, die viel handwerkliches Geschick hatten<br />

und dankbar für einen sicheren Arbeitsplatz waren. Er<br />

stellte 170 Mitarbeiter ein, fast alles Frauen. Um Kindererziehung<br />

und Beruf in Einklang zu bringen, stifteten<br />

die Inhaber ein Grundstück für einen Kindergarten und<br />

sorgten für den Unterhalt einer Suppenküche. Auch<br />

beheizte Bäder mit warmem Wasser und Duschanlagen<br />

standen den Betriebsangehörigen zur Verfügung<br />

– durchaus revolutionär für die damalige Zeit. Die Perlesreuter<br />

nannten den Firmenchef alsbald "Vater Wolf".<br />

Schweizer Stumpen<br />

und Perlesreuter Stümpli<br />

Es riecht ein wenig rauchig und zugleich leicht süßlich<br />

in der einzigen Zigarren fabrik Bayerns. Hinter den alten<br />

Mauern der Zigarrenmanufaktur ist es angenehm kühl,<br />

nur das alles überlagernde Aroma der <strong>Tabak</strong>blätter<br />

verbreitet einen angenehmen Duft. Mehrere Frauen<br />

arbeiten konzentriert an Holztischen mit viel Patina und<br />

rollen die braunen, ledrigen <strong>Tabak</strong> blätter zu Zigarren.<br />

Die Zigarrenherstellung in Perlesreut im Bayerischen<br />

Wald ist etwas wirklich Besonderes. In<br />

der kleinen Marktgemeinde liegt die Zigarrenmanufaktur<br />

Wolf & Ruhland – die letzte ihrer Art in Bayern.<br />

Der <strong>Tabak</strong>, der unter anderem aus Java oder<br />

Sumatra per Schifffracht über Bremen angeliefert<br />

wurde, musste damals, um 1917, noch mit der Pferdekutsche<br />

vom neun Kilometer entfernten Bahnhof<br />

abgeholt werden. Vor allem in den harten Wintermonaten<br />

und bei den schlechten Straßenverhältnissen<br />

Geschäftsführerin Cornelia Stix mag die schmale<br />

Virginia-Zigarre am liebsten: "Ihr Duft ist fantastisch.<br />

Nach Geräuchertem und Honig – eigentlich riecht die<br />

Virginia wie der Bayerische Wald." Für den besonderen<br />

Geschmack der Zigarren ist Stix' Sohn Martin zuständig.<br />

Er kümmert sich darum, dass die <strong>Tabak</strong>mischung<br />

stimmt. Die genauen Mischungen sind geheim, einige<br />

der Rezepturen stammen noch aus der Gründungszeit<br />

vor über 100 Jahren.<br />

12 GENUSSWELT TABAK

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!