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2.1 Selbstorganisierte Monolagen - KOBRA - Universität Kassel

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1 Einleitung<br />

<strong>Selbstorganisierte</strong> <strong>Monolagen</strong> (engl. self-assembled monolayers, SAMs) sind in den<br />

letzten Jahren stark in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen gerückt [1–7].<br />

Unter einer SAM versteht man eine molekulare Monolage, die sich aus speziell für<br />

diesen Zweck entworfenen Molekülen, die häufig als „Liganden“ bezeichnet wer-<br />

den, auf einer Oberfläche bildet. Für die Ausbildung einer Monolage ist der moleku-<br />

lare Aufbau der Liganden entscheidend. In der Regel bestehen solche Moleküle aus<br />

einer Ankergruppe für die stabile chemische Bindung an das Substrat, einer funk-<br />

tionellen Gruppe, die die makroskopischen Eigenschaften der SAM definiert und<br />

einer Spacer-Einheit, die beide zuerst genannten Gruppen miteinander verbindet.<br />

Als Substratmaterial für SAMs wird in den meisten Fällen Gold oder Silizium ver-<br />

wendet. Durch intermolekulare Wechselwirkungen der Liganden in der Monolage<br />

entstehen auf der Oberfläche hochgeordnete 2-dimensionale Kristalle. Durch die<br />

Modifikation der Substratoberfläche durch eine SAM erhält diese völlig neue che-<br />

mische und physikalische Eigenschaften. Dies eröffnet SAMs ein breites Spektrum<br />

möglicher Anwendungen, z. B. als Biosensoren [5,8,9], modifizierte Elektroden [10]<br />

oder nanoskopische Datenspeicher [11, 12]. Auch „molekulare Maschinen“ auf Ba-<br />

sis von SAMs sind vorstellbar [13, 14].<br />

Da die Eigenschaften einer SAM durch die funktionellen Gruppen definiert werden,<br />

ist es möglich, die Oberflächeneigenschaften gezielt durch die Auswahl der funk-<br />

tionellen Gruppe einzustellen. Somit können die Liganden je nach gewünschter<br />

Anwendung der SAM mit einer geeigneten funktionellen Gruppe ausgestattet wer-<br />

den. In letzter Zeit wird vermehrt dazu übergegangen, „intelligente Oberflächen“<br />

zu schaffen, bei denen man zwischen definierten Zuständen hin- und herschal-<br />

ten kann. Häufig werden solche Oberflächen durch SAMs gebildet, die aus azo-<br />

benzolfunktionalisierten Molekülen aufgebaut sind. Azobenzole haben die Eigen-<br />

schaft, dass sie unter UV-Bestrahlung „geschaltet“ werden können. Im thermody-<br />

namischen Gleichgewicht liegen die Moleküle zum Großteil als E-Isomer vor, un-<br />

ter UV-Bestrahlung verschiebt sich das Gleichgewicht zum Z -Isomer. Mit anderen<br />

Worten, durch einen externen Stimulus kann der Zustand der SAM gezielt beein-<br />

flusst werden. Ebenfalls ändern sich mit dem Isomerisierungszustand der Liganden<br />

die chemischen und physikalischen Eigenschaften der SAM. Mögliche Anwendun-

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