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TLN 01/2023

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Wirtschaft<br />

Mit der Sourcemap-Lösung für Supply Chain Mapping behalten Unternehmen ihre gesamte Lieferkette im Blick. Copyright: Sourcemap.<br />

mit Sanktionen rechnen müssen. Doch wie genau können Unternehmen<br />

es schaffen, ihre teils hochkomplexen Supply Chains zu<br />

überblicken und damit die Einhaltung der neuen Standards sicherzustellen?<br />

Lückenloses Monitoring<br />

hochkomplexer Lieferketten<br />

Der erste Schritt in Richtung Due Diligence ist das Erfassen<br />

sämtlicher Stakeholder einer Lieferkette auf einer Plattform (Supply<br />

Chain Mapping). Die Plattform verschafft einen umfangreichen<br />

Überblick über das verästelte Geflecht des Lieferkettennetzwerks.<br />

Da dieses in der Regel sehr komplex ist, empfiehlt sich eine<br />

Supply-Chain-Mapping-Software für die Berücksichtigung der<br />

Stakeholder entlang der gesamten Lieferkette und für das Management<br />

der zugehörigen Informationen. Die Software macht<br />

die entsprechenden Daten für Unternehmen und andere relevante<br />

Akteure lesbar und nutzbar, vorausgesetzt, diese sind eindeutig,<br />

objektiv und nachprüfbar. Um eine solche Datenqualität zu<br />

erreichen und so die lückenlose Einhaltung von Standards zu ermöglichen,<br />

bedarf es vieler verschiedener Maßnahmen. Dazu gehört<br />

zum Beispiel das Einholen von Selbstauskünften der Zulieferer.<br />

Aber auf Wunsch eines Unternehmens können auch andere<br />

Datensätze und Methoden eingesetzt werden, etwa die Beobachtung<br />

per Satellit, Kontrollen vor Ort, oder der Abgleich von erwarteten<br />

und gemeldeten Produktionsmengen der Zulieferer.<br />

Die<br />

entsprechenden Informationen unterstützen Unternehmen dabei,<br />

ihre Entscheidungen auf der Basis von nachprüfbaren Daten zu<br />

treffen und im Fall eines festgestellten Risikos in der eigenen Lieferkette<br />

eine Lösung zu finden, die den eigenen Richtlinien und<br />

Nachhaltigkeitszielen entspricht – zum Beispiel ihre Zulieferer zu<br />

anderem Verhalten aufzufordern oder diese aus ihrer Lieferkette<br />

auszuschließen. So kann die Software den Prozess der Risiko-<br />

und Folgenabschätzung automatisieren, indem sie Stakeholder<br />

anhand von selbst gemeldeten oder von Dritten bereitgestellten<br />

Daten erfasst und bewertet.<br />

Hohe Kosten und Sanktionen<br />

bei Nichteinhaltung<br />

Der neueste Entwurf der Europäischen Kommission für ein<br />

Verbot von Produkten, die mit Zwangsarbeit hergestellt wurden,<br />

wurde am 14. September 2022 vorgestellt. Grundlage des Gesetzes<br />

ist ein System, in dem nationale Behörden mit Untersuchungen<br />

alle Produkte abdecken, die auf dem EU-Markt in Verkehr<br />

gebracht werden. Der Entwurf sieht vor, dass Behörden in Zukunft<br />

dazu befähigt sein sollen, auf dem EU-Markt Produkte aus<br />

dem Verkehr zu ziehen, die mit Zwangsarbeit hergestellt wurden.<br />

Unternehmen, die in ihren Lieferketten die nötigen Sorgfaltspflichten<br />

einhalten, vermeiden also ein ökonomisches Risiko<br />

und können sich gleichzeitig von ihren Wettbewerbern abheben<br />

und von einem reduzierten Risiko für ihre Marke und ihren Ruf<br />

profitieren. Deshalb ist das lückenlose Monitoring der gesamten<br />

Lieferkette nicht nur aus ethischen Gründen ein Muss, es ist für<br />

Unternehmen auch finanziell günstiger, als auf diese Transparenz<br />

zu verzichten.<br />

24 TRANS LOGISTIK NEWS

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