FOCUS MONEY 2022/52 Vorschau
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moneymarkets<br />
SDAX<br />
Der<br />
bessere<br />
Dax<br />
DAVID GEGEN<br />
GOLIATH: Oft setzen<br />
sich die Kleinen<br />
durch. Das gilt auch<br />
für die Börse<br />
Klein, aber oho. In der Vergangenheit gelang es den Nebenwerten<br />
häufig, den großen Standardtiteln den Rang abzulaufen. Eine solche<br />
Phase könnte ab 2023 wieder bevorstehen<br />
von BERND JOHANN<br />
Die Experten von Allianz Global Investors (AGI) nennen<br />
es „das fundamentale Gesetz der Kapitalanlage“ und<br />
meinen damit das Setzen auf Risikoprämien. Dieser<br />
etwas beängstigende Begriff bedeutet nichts anderes als<br />
Mehr- oder Überrenditen, nach denen es gilt, Ausschau zu<br />
halten. Und Mehrrenditen gehen an den Anlagemärkten gewöhnlich<br />
mit einem gleichfalls etwas höheren Risiko einher.<br />
Gemäß dieser Regel sollte, wer bei deutschen Aktien das<br />
Jahr 2023 im Blick hat, den SDax und ausgesuchte Werte aus<br />
diesem Index nicht übersehen. Für das neue Jahr rechnen die<br />
Auguren tendenziell mit einer weiter volatilen Phase am Aktienmarkt<br />
inklusive temporären Rückschlägen, unterm<br />
Strich jedoch mit einer vorsichtigen Wende nach oben. „Der<br />
Start bleibt schwierig, aber im weiteren Verlauf wird 2023<br />
ein besseres Jahr für chancenorientierte Anlagen werden“,<br />
meint etwa Frank Engels, bei der Union Investment verantwortlich<br />
für das Portfolio-Management. Dafür gibt es Gründe:<br />
Die Schläge von <strong>2022</strong>, der Ukraine-Krieg, Inflations- und<br />
Zinsschock sowie Pandemie-Spätfolgen, sollten in den Kursen<br />
weitgehend enthalten sein. Kommen andererseits positive<br />
Nachrichten, vielleicht ein weniger strammer Kurs der<br />
Notenbanken oder eine fühlbarere Lockerung der chinesischen<br />
Corona-Einschränkungen, kann der Markt schnell<br />
und deutlich positiv reagieren. „Die Zeit arbeitet für Risikoanlagen“,<br />
meint jedenfalls Union-Vorstand Engels.<br />
Etwas wettzumachen. Dazu sollten in Deutschland vor allem<br />
auch die Aktien mittlerer und kleinerer Unternehmen<br />
zählen. Schon allein optisch haben sie einigen Nachholbedarf.<br />
So litt der SDax – ähnlich übrigens wie der MDax – im<br />
Vergleich zum Blue-Chips-Barometer Dax weit heftiger unter<br />
den Marktverwerfungen von <strong>2022</strong>. Bis zu knapp 40 Prozent<br />
brach dieser die Aktien von 70 Firmen umfassende Index<br />
phasenweise ein. Per Mitte Dezember stand gegenüber<br />
Ultimo 2021 immer noch ein Minus von 25 Prozent zu Buche.<br />
Der Verlauf des Dax fiel mit minus 25 Prozent in der Spitze<br />
und zuletzt knapp zehn Prozent Rückstand zum Jahres-<br />
44 Foto: Adobe Stock<br />
<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> <strong>52</strong>/1 <strong>2022</strong>/23