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FOCUS MONEY 2022/52 Vorschau

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moneyeditorial<br />

EDITORIAL<br />

Wenn der Markt durch<br />

die Krise hindurchsieht<br />

Einfache Prognose: <strong>2022</strong> wird in die Geschichtsbücher eingehen, allein schon<br />

wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die Folgen sind auch<br />

in Deutschland schlimm genug, mit den explodierenden Energiepreisen, der<br />

grassierenden Inflation und der Furcht vor Produktionsausfällen in der energieintensiven<br />

Produktion noch in diesem Winter. Alle reden vom Wetter, aber nicht mehr<br />

im harmlosen alten Smalltalk-Sinn. Barclays zeigt in seinem wöchentlichen „Gas<br />

Chartbook“ die Temperaturkurven (7-Tages-Durchschnitt) der großen westeuropäischen<br />

Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien. Früher fand<br />

man Temperaturkurven nur in den zahlreichen Analysen zum Klimawandel.<br />

So wie in den vergangenen drei Jahren jeder nolens volens zum Virenexperten<br />

mutierte, muss nun jeder Energiefachmann sein. Denn so genau wie derzeit wurden<br />

Abschlagszahlungs-Ankündigungen und Jahresabrechnungen vom Versorger noch<br />

nie unter die Lupe genommen (siehe auch Seite 80). Und jedermann hat sich mit<br />

neuen Begriffen vertraut gemacht, wie der Merit-Order oder der holländischen Gashandelsplattform<br />

TTF und deren Rolle bei der Preisfindung in Europa.<br />

Die Lage bleibt angespannt: Gerade erst warnte der Chef der Bundesnetzagentur<br />

vor zu geringen Einsparungen beim Gasverbrauch. Der Gasverbrauch lag in der 48.<br />

Kalenderwoche 13 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der letzten vier<br />

Jahre. Damit stieg er gegenüber der Vorwoche um 14 Prozent. Das Ziel liegt bei Einsparungen<br />

von 20 Prozent. Klaus Müller, der Präsident der Bundesnetzagentur, rief<br />

trotz gut gefüllter Gasspeicher zu nachhaltigen Sparanstrengungen auf. „Ohne erhebliche<br />

Einsparungen auch im privaten Bereich wird es schwer, eine Gasmangellage<br />

im Winter zu vermeiden.“<br />

Bei allen Problemen: Hoffnungszeichen mehren sich. Noch vor wenigen Monaten<br />

galt eine tiefe Rezession in Deutschland als nahezu sicher, jetzt sind Prognostiker<br />

wie das Ifo-Institut wieder zuversichtlicher: Die deutsche Wirtschaft soll im kommenden<br />

Jahr um 0,1 Prozent schrumpfen und 2024 dann wieder mit einer Rate von<br />

1,6 Prozent expandieren. 2023 soll die Zahl der Beschäftigten in der Bundesrepublik<br />

übrigens laut Ifo um knapp 80 000 steigen. Auch für die USA hatten viele einen<br />

Rückgang der Wirtschaftsleistung prognostiziert, jetzt wird mehr und mehr erwartet,<br />

dass die Vereinigten Staaten die Kontraktion vermeiden können. Wenn dann<br />

auch noch China besser abschneidet – die Deutsche Bank traut den Chinesen<br />

im kommenden Jahr immerhin wieder fünf Prozent Wachstum zu –, müsste<br />

dies gerade dem von der Weltwirtschaft besonders abhängigen Dax, der<br />

dies alles vorwegnehmen würde, ordentlich Rückenwind geben.<br />

Meine allerleichteste Prognose: Wo der Krieg uns so nahegekommen<br />

ist, werden die Feiertage und der Jahreswechsel im Familienund<br />

Freundeskreis höher im Kurs stehen denn je. Die Redaktion<br />

wünscht Ihnen ruhige Festtage, einen guten Rutsch sowie Gesundheit<br />

und Erfolg im neuen Jahr.<br />

Ihr<br />

In eigener Sache:<br />

Lesen Sie <strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> pünktlich<br />

als digitale Variante<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

seit Corona eilen wir von einer Krise zur nächsten. Und mittlerweile<br />

sind die dramatischen Auswirkungen ein Thema für uns alle.<br />

Insbesondere für die Printmedien hat das gravierende Konsequenzen:<br />

Neben drastisch gestiegenen Papierkosten bereitet uns aktuell große<br />

Sorge, dass einzelne Ausgaben von <strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> aufgrund eines möglichen<br />

Gasmangels nicht gedruckt erscheinen könnten. Ein weiteres Thema,<br />

mit dem wir uns Woche für Woche konfrontiert sehen, ist, dass <strong>FOCUS</strong><br />

<strong>MONEY</strong> aufgrund von Problemen bei der Postzustellung nicht in gewohnter<br />

Pünktlichkeit bei Ihnen im Briefkasten ankommt. Dies ist für Sie wie für uns<br />

eine nicht zufriedenstellende Situation.<br />

www.focus-abo.de/infoservice<br />

FRANK MERTGEN<br />

stellv. Chefredakteur<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong><br />

Im Fall einer Nichtzustellung möchten wir Sie schnellstmöglich und<br />

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uns wichtig: Ihre Zufriedenheit und Ihr Lesegenuss mit <strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong>.<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> <strong>52</strong>/1 <strong>2022</strong>/23<br />

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