Gemischter Chor Weissach eV - StrudelbachChöre
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<strong>Gemischter</strong> <strong>Chor</strong> <strong>Weissach</strong> e.V.<br />
Ein neuer Anfang, ein neuer Vorstand und Dirigent und eine neue Fahne, aber doch kein<br />
„Noval“, kein Neubruch ! Denn die Verhältnisse, die im vorigen Abschnitt angedeutet<br />
wurden, wirkten noch lange; wirken sie doch, wenn ich mich nicht ganz täusche, z.T. noch<br />
heute ! Aber es war doch etwas Neues daran, allmählich unterstützt durch anders geartete,<br />
wirtschaftliche Verhältnisse. Eine Schuhfabrik war schon seit einigen Jahren da, ein<br />
Schotterwerk wurde aufgemacht, nacheinander kamen Eisenbahn, Wasserleitung, elektrisches<br />
Licht. Es galt nun, im Verein den fortschrittlichen und beharrenden Teil, welch letzterer<br />
übrigens der stärkere war, zu vereinen. Es galt vor allem, in der Gemeinde dem Verein<br />
Geltung zu verschaffen, und das ging sehr, sehr langsam. Mit der kirchlichen Seite suchte der<br />
Verein dadurch Fühlung zu gewinnen, dass ich vorschlug, dem Gesangverein einen<br />
Gemischten <strong>Chor</strong> anzugliedern, der zugleich als Kirchenchor hätte wirken können; vom<br />
Ortsgeistlichen wurde der Vorschlag jedoch abgelehnt. Mit dem neu gegründeten Turnverein<br />
standen wir auf freundschaftlichem Fuße, und im Übrigen behaupteten wir uns. Es war aber in<br />
der Vorkriegszeit kaum so, dass die Mitgliederzahl „laufend zugenommen hätte“. Nach<br />
meiner Erinnerung haben sich Ein- und Austritte ziemlich das Gleichgewicht gehalten, und<br />
im Jahre 1912 waren wir 35 Sänger.<br />
Der <strong>Chor</strong> ca. um 1907, <strong>Chor</strong>leiter Otto Burkhardt<br />
Dann kam der Krieg und trieb die Sängerschar auseinander. Auch die Vereinskasse mussten<br />
wir ins Feld wandern lassen, und ein letzter Rest fiel später der Inflation zum Opfer.<br />
Gewisse Fälle ausgenommen, ruhte bei uns die Vereinstätigkeit während des Krieges, und erst<br />
am 15.November 1919 kamen wir wieder zusammen. Der Verein zeigte beinahe mit einem<br />
Schlage ein anderes Gesicht, und zu einem guten Teil waren es ehemalige Schüler, die mich<br />
ansahen. Mancherlei wurde unternommen, allerdings meist Veranstaltungen, die von jeher<br />
zum eisernen Bestand eines Gesangvereins gehörten; aber wir hatten jetzt öfter bei Trauungen<br />
und Beerdigungen mitzuwirken oder ein Ständchen darzubringen, insbesondere haben wir es<br />
uns zur Ehre angerechnet, den Auswanderern jeweils den letzten Gruß der Heimat zu<br />
entbieten.<br />
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