31. Jänner 2023
- KAGes-Vorstand: Politik ist nicht schuld an aktueller Gesundheitsmisere - Aufgeheizte Stimmung in der Landtagssitzung - HPV-Impfung ab morgen für alle bis 21 Jahre kostenlos - Dr.-Muck-Anlage in Ella-Flesch-Platz umbenannt
- KAGes-Vorstand: Politik ist nicht schuld an aktueller Gesundheitsmisere
- Aufgeheizte Stimmung in der Landtagssitzung
- HPV-Impfung ab morgen für alle bis 21 Jahre kostenlos
- Dr.-Muck-Anlage in Ella-Flesch-Platz umbenannt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>31.</strong> JÄNNER <strong>2023</strong> www.grazer.at<br />
graz 9<br />
Triesterstraße 84<br />
HOMMAGE. Der Grazer Journalist und Künstler Martin Behr hat in seinem<br />
Fotobuch „Triesterstraße 84“ eine Würdigug seiner Mutter Erna verpackt.<br />
Die Ausstellung wurde bis 5. Februar<br />
verlängert.<br />
MARTIN GRABNER<br />
Mit „Anna-Maria“<br />
über Grenzen gehen<br />
■ In der noch bis 5. Februar<br />
zu sehenden Ausstellung „Soweit“<br />
in der „Schaufenstergalerie<br />
Scharf“ stellt sich Anna-<br />
Maria Bogner dem Thema<br />
Raum mittels veränderter<br />
Fotografien. Durch den Eingriff<br />
in Landschaftsbilder und<br />
den Horizont, da sie natürlich<br />
wahrgenommene Grenzen<br />
entfernt, irritieren diese Bilder<br />
und animieren zu Fragen der<br />
individuellen Raumwahrnehmung<br />
der Betrachter. Bogner<br />
wurde vom Magazin „trend“<br />
in seiner Ausgabe vom 28.<br />
Oktober 2022 auf Platz 15 der<br />
wichtigsten Künstler unter 40<br />
gewählt.<br />
Kattilathu nimmt uns auf eine<br />
besondere Reiseroute mit. KK<br />
Biyon Kattilathu:<br />
Sold out im Nu!<br />
■ Lebe! Liebe! Lache! Wie<br />
schön wäre ein Leben, das von<br />
diesen drei Worten bestimmt ist?<br />
Genau das ist möglich. Aber dieses<br />
Glück wird nicht irgendwo in<br />
äußeren Dingen oder anderen<br />
Menschen gefunden… es kann<br />
nur in uns entdeckt werden. Diese<br />
Show soll genau dieses Gefühl<br />
wieder in uns erwecken. Sie ist<br />
eine Erinnerung an die wirklich<br />
wichtigen Dinge des Lebens. Biyon<br />
Kattilathu nimmt uns mit<br />
seinem typischen Humor und<br />
seiner tiefsinnigen Art mit auf<br />
eine Reise zu uns selbst.<br />
Der Journalist und Künstler<br />
(G.R.A.M.) Martin Behr<br />
ist in der Grazer Triestersiedlung<br />
aufgewachsen. Konkret:<br />
An der Adresse Triesterstraße<br />
84/VII im ehemals traditionellen<br />
Arbeiterbezirk Gries. Rechts<br />
der Mur, dort, wo manches ein<br />
bisschen rauer oder zumindest<br />
anders ist als am linken Murufer.<br />
Die im siebenten Stock gelegene<br />
55 Quadratmeter große Gemeindewohnung<br />
an der damals wie<br />
heute stark befahrenen Durchzugsstraße<br />
war lange Jahre ein<br />
Domizil für vier Menschen. Nach<br />
dem Tod ihres Mannes Otmar<br />
(1982) lebte seine Mutter Erna<br />
Behr weitere 36 Jahre in der südseitig<br />
orientierten, sonnendurchfluteten<br />
Zweizimmerwohnung<br />
– der „Mama-Wohnung“.<br />
Tausende Fotos<br />
Ab 1999 hat Martin Behr bei seinen<br />
regelmäßigen Besuchen in<br />
der elterlichen Wohnung Details<br />
dokumentarisch fotografiert.<br />
Entstanden sind Tausende Fotos<br />
der immer gleichen Gegenstände<br />
und Situationen, allerdings<br />
zu unterschiedlichen Tageszeiten<br />
und Lichtstimmungen: Faltenwurf<br />
von Kleidungsstücken,<br />
Ausschnitte aus dem festlich gedeckten<br />
Wohnzimmertisch, der<br />
Abdruck von abgewaschenem<br />
Geschirr auf Küchenrollenpapier,<br />
Plüschfiguren, die als Bettdekoration<br />
dienten, reale wie künstliche<br />
Orchideen, Accessoires wie<br />
Fernbedienung, Ladekabel oder<br />
Kopfhörer, der Wochenkalender,<br />
die Pillenbox, von Jalousien<br />
Martin Behr ist in der Grazer Triesterstraße 84 aufgewachsen. In einem Bildband<br />
dokumentiert er das Leben in der „Mama“-Wohnung. FOTO: BERNHARD_MUELLER<br />
gebildete Helldunkelstrukturen,<br />
Stillleben aus dem Badezimmer<br />
und noch vieles mehr.<br />
Private Bilder, die doch auch<br />
über eine Allgemeingültigkeit<br />
verfügen: zeitgenössische Vanitas-<br />
Bilder. Die ausgewählten Fotos dokumentieren<br />
nicht nur das Sicht-<br />
Martin Behr<br />
hat immer<br />
die gleichen<br />
Gebrauchsgegenstände<br />
seiner<br />
Mutter in der<br />
„Mama“-<br />
Wohnung zu<br />
unterschiedlichen<br />
Zeiten<br />
abgebildet. BEHR<br />
bare, sondern auch ein langsames<br />
Abschiednehmen – von den Räumen<br />
und der darin lebenden Person.<br />
Für Martin Behr ist das Buch<br />
ein weiterer Schritt in seiner intensiven<br />
Beschäftigung mit der Triestersiedlung:<br />
Gemeinsam mit seinem<br />
ebenfalls aus diesem Stadtteil<br />
stammenden Künstlerkollegen<br />
Martin Osterider unternimmt er<br />
mit dem vielteiligen Buchprojekt<br />
„Triester“ (Camera Austria) seit<br />
2003 eine historisch- fotografische<br />
Spurensuche. Das Buch „Triesterstraße<br />
84/VII“ ist eine Hommage<br />
an Erna Behr (1923 – 2018) und an<br />
ihren Lebensstil.<br />
In einem Pressespräch mit<br />
Elisabeth Hufnagl und Martin<br />
Behr wurde der Bilderband heute<br />
Vormittag im Stadtteilzentrum<br />
Triester vorgestellt.